Hallo zusammen, ich habe ein Aquarium mit einem fertigen Aquariumcomputer. Für ein neues Aquarium möchte ich die Steuerung gerne selber bauen. Fertig kaufen ist langweilig und das fertige Gerät kann nicht alles was ich machen möchte und es kostet relativ viel. Mein Problem liegt primär beim Anschluss der Sensoren: - Temperatur - pH-Wert - Leitfähigkeit - Redox-Spannung Es gibt fertige Messverstärker von Meinsberg, welche ein analoges Ausgangsignal liefern (0-10V/4-20mA), aber ein Umformer kostet über 400,- Euro (https://www.meinsberg.de/shop/produktliste.php?tab=Messverstärker&gr=MV+3000-Serie) Meine Idee wäre jetzt, dass ich die Platine aus dem fertigen Aquariumcomputer reverse-engineere und nachbaue. Im dem Computer ist ein Hitachi-uC und die Elektronik für die Sensoren befindet sich auf einer extra Platine, die gesteckt ist. Ich vermute, dass die Signalaufbereitung auf der Platine ist und dann der Ausgang einfach in die ADCs des uC geht. Was meint ihr? Leiterbahnen nachverfolgen und einen Schaltplan zeichnen oder lieber einen Schaltungsvorschlag aus dem Internet nehmen? (es gab auch schon was hier im Forum). Beim Nachbauen: wie bekomme heraus, welche Werte die Kondensatoren haben? Ich kann dort keine Beschriftungen erkennen. Der Temperatursensor ist digital. Es gibt dort einen 4,7k Pullup nach 5V, einen 100 Ohm-Widerstand in Reihe und eine BAT54S-Schutzdiode. Aber wie finde ich heraus, was das für ein Protokoll ist? Ich vermute 1-Wire, vllt. sogar 10B20. Ich würde gerne die Originalsensoren nehmen, weil ich diese nicht direkt ins Aquarium hängen möchte, sondern in eine Messzelle.
Hast du die original Steuerung noch? Dann würde ich das Sensor-Frontend da wieder einstecken und nachmessen was auf den Leitungen passiert.
Das ist alles günstiges Zeugs für teures Geld da drinnen. Habe für mein Becken auch einen Messwertaufnehmer für PH und (in der ersten Version auch) Redox gebaut, es reicht ein billiger FET-OPV mit einem STM32. PH Sonden haben Innenwiderstände im MOhm Bereich. Das klingt erstmal nach viel, ist aber verglichen mit den paar pA Eingangstrom von z.B. einem TL062 recht niedrig. In der aktuellen Version sitzt glaub ein ADS1115 hinter den OPVs, hat bei der Messgenauigkeit aber nicht wirklich was gebracht. Dafür ändert sich der PH durch Strömung etc. zu sehr, noise liegt bei ca. 0.04 PH. Temperaturmessung sollte trivial sein. Bei mir hängt das Ding per USB an einem RPi und da kann man dann in einer zivilisierten Programmiersprache eine Steuerung bauen.
Kleine Korrekur: Noise ist bei 0.004. Den TL062 könnte man auch auch durch z.B. einen TS912 ersetzen, noch viel weniger Eingangsstrom und R2R. MCP602 ist sicher auch ein Kandidat. Beide recht günstig zu haben.
Das läuft alles auf das selbe hinaus: Möglichst genaue Spannungsmessung. Ich werfe mal den AD7193 in den Ring ;)
Sascha schrieb: > aquarium_sensor_platine_oben.jpg > ... > Beim Nachbauen: wie bekomme heraus, welche Werte die Kondensatoren > haben? Ich kann dort keine Beschriftungen erkennen. Bei nicht so punktförmige Beleuchtung und geeignetem Winkel verschwinden die störenden Lichtreflexe und man kann die Bauteilbezeichnungen der Hauptkomponenten lesen, Widerstands- und Kondensatorwerte nach Datenblatt bzw. mit Brain1.0 berechnen, gleiches gilt für die Verschaltung.
Mehr als 16 Bit bringen eigentlich nichts, weil der Ph Wert um die Sonde einfach geringfügig schwankt. Und mehr als 0.1 Ph echte Genauigkeit bekommt man ohne sehr regelmäßige Kalibrierung und Reinigung der Sonde (Algenbeläge!) eh nicht hin. Die Kalibrierung ist auch der Grund, wieso der OPV gar keinen extrem niedrigen Offset braucht. Normal hängt man die Sonde in eine Pufferlösung mit Ph 7 (1punkt) oder nacheinander in 2 Lösungen (2punkt), das ist nötig weil die Sonden selbst durch Alterung etc. solche Abweichungen produzieren und muss eigentlich alle paar Monate wiederholt werden.
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