Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu MOSFET (2N7000/BS170)


von Kevin.Alpha (Gast)


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Guten Tag Forum,

ich bin gerade dabei eine Ansteuerung für ein kleines Heizelement 
(12V/~2A) zu bauen.

Hierfür verwende ich die Schaltung vom "Maiskolben"-Projekt - im Anhang.

Da ich zur Ansteuerung eine 3V3 Push-Pull Stufe (Nucleo Board) habe:

Kann man den 2N7000 durch einen BS170 
(https://www.mikrocontroller.net/part/BS170) zu ersetzen (niedrigere GS 
Spannung)?

Macht es Sinn parallel zu Drain und Source des IRF5305 einen 10K 
Widerstand zu schalten (mehr Schutz gegen ESD)?

Da die Leute vom großen C scheinbar noch weniger Ahnung von FETs haben 
als ich und die Dinger in der bloßen Hand herumtragen und dann in eine 
Papiertüte schmeißen:
Wäre es ratsam die Dinger zu bestellen und dafür ESD-gerecht geliefert 
bekommen?

Würde nicht fragen wenn ich das ganze mit nicht schon aufgebaut hätte 
und es natürlich nicht funktioniert (Schaltung ist korrekt verlötet). 
Zuerst dachte ich einfach das die UGS des 2N7000 für 3V3 zu hoch ist, da 
der IRF aber ständig schaltet vermute ich eher dass ich die Transistoren 
aufgrund ESD zerlegt habe).

Danke für Eure Antworten,

Kevin

: Verschoben durch Admin
von hinz (Gast)


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Kevin.Alpha schrieb:
> Kann man den 2N7000 durch einen BS170
> (https://www.mikrocontroller.net/part/BS170) zu ersetzen (niedrigere GS
> Spannung)?

Die unterscheiden sich schon je nach Hersteller erheblich, alle beide.


> Macht es Sinn parallel zu Drain und Source des IRF5305 einen 10K
> Widerstand zu schalten (mehr Schutz gegen ESD)?

Nein.


> Da die Leute vom großen C scheinbar noch weniger Ahnung von FETs haben
> als ich und die Dinger in der bloßen Hand herumtragen und dann in eine
> Papiertüte schmeißen:
> Wäre es ratsam die Dinger zu bestellen und dafür ESD-gerecht geliefert
> bekommen?

Die ganz kleinen MOSFETs sind schon ziemlich empfindlich, haben ja ganz 
wenig Gatekapazität. Papiertüte ist gar nicht mal so schlecht, 
jedenfalls erheblich besser als Platiktüte ohne ESD-Beschichtung. Aber 
die Aufbewahrung und der Umgang in den Läden ist meist grausam.

von MaWin (Gast)


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Kevin.Alpha schrieb:
> Hierfür

Hmm, von Laien für Laien.

Der 2N7002/BS170 ist eigentlich nicht für LogicLevel Ansteuerung 
geeignet.

Hier aber muss er nur den Strom durch 10k, also ca. 1 Milliampere 
schalten. Da ist bald wichtiger, dass er gut sperrt, kleiner als 100uA.

Die Gate-Ansteuerung der Schaltung ist undurchdacht und verliert 10%. 
Aber sie hat einen Vorteil: man kann den MOSFET durch einen simplen 
BC547 ersetzen. Der sperrt besser, hat den Basisvorwiderstand, arbeitet 
an 4.5V, leitet besser, und vor allem: er ist nicht ESD empfindlich.

Nimm also irgendeinen NPN Kleinleistungs Universaltransistor TUN, was 
auch immer du da hast. Die Schaltung mit MOSFET ist eher schlechter.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der 2N7002/BS170 ist eigentlich nicht für LogicLevel Ansteuerung
> geeignet.

Der 2N7000/7002 wird immerhin für 4,5V Ugs spezifiziert. Für 3,3V Logik 
taugt er natürlich ehr nicht.

von Kevin.Alpha (Gast)


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Hallo,

Danke für Eure Antworten!

Den 2N7000 oder gleich beide FETs durch Bipolare Transistoren zu 
ersetzen habe ich auch schon überlegt, aber ich wollte mich mal wieder 
meinem ewigen Herausforderer FET-Schaltung stellen.

Ich werd mal den BC547 verbauen und hoffen das zumindest der IRF5305 
noch lebt.

Kevin

von Achim S. (Gast)


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Kevin.Alpha schrieb:
> da
> der IRF aber ständig schaltet vermute ich eher dass ich die Transistoren
> aufgrund ESD zerlegt habe).

Wie viel Spannung fällt denn dabei am IRF ab? Der Standard-Fehler ist, 
dass beim pFET Drain und Source vertauscht sind, so dass die Body-Diode 
dauerhaft leitet (macht einen Spannungsabfall von knapp 1V wenn die 
Ansteuerung aus ist, und einen sehr kleinen Spannungsabfall wenn die 
Ansteuerung an ist).

von Kevin.Alpha (Gast)


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Hallo,

Hab jetzt leider kein Messgerät zur Hand.

Schaltung wurde aber wie oben abgebildet aufgebaut und mehrfach 
kontrolliert.
1 = Gate, 2 = Drain (Supply), 3 = Source (Last)

Lg

von Kevin.Alpha (Gast)


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Aber danke für den Hinweis

von Achim S. (Gast)


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Dann würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall erst ein Messgerät 
besorgen bevor du "blind" Bauteile austauschst. Deine Bauteilwahl ist 
sicher nicht optimal, aber eine grundsätzliche Funktion sollte damit 
erreichbar sein. Wenn du deine Schaltungen verstehen lernen willst, 
kommst du nicht ganz ohne Messmöglichkeit aus.

Falls du den nFET schon ausgelötet haben solltest: leitet der pFET denn 
jetzt immer noch dauernd?

von Maxim B. (max182)


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Kevin.Alpha schrieb:
> Wäre es ratsam die Dinger zu bestellen und dafür ESD-gerecht geliefert
> bekommen?

Kuck mal 2N7002K: die haben Zener zwischen Gate und Source.

von Kevin.Alpha (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Dann würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall erst ein Messgerät
> besorgen bevor du "blind" Bauteile austauschst. Deine Bauteilwahl ist
> sicher nicht optimal, aber eine grundsätzliche Funktion sollte damit
> erreichbar sein. Wenn du deine Schaltungen verstehen lernen willst,
> kommst du nicht ganz ohne Messmöglichkeit aus.
>
> Falls du den nFET schon ausgelötet haben solltest: leitet der pFET denn
> jetzt immer noch dauernd?

Keine Angst, ich habe elektronisches Verständnis und Messgerät, ich 
wohne bloß nicht in meiner Werkstatt.

Der pFET leitet auch wenn der nFET ausglötet ist. Sein Gate liegt dabei 
über 10K an Drain. UGS liegt dabei im mV Bereich. Somit meiner Meinung 
nach defekt.

Maxim B. schrieb:
> Kuck mal 2N7002K: die haben Zener zwischen Gate und Source.

Danke

Lg

von Kevin.Alpha (Gast)


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Kevin.Alpha schrieb:
> UGS liegt dabei im mV Bereich.

Ups, meinte natürlich UDS

von hinz (Gast)


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Kevin.Alpha schrieb:
> Somit meiner Meinung
> nach defekt.

Ganz eindeutig.

von Georg M. (g_m)


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Kevin.Alpha schrieb:
> Der pFET leitet auch wenn der nFET ausglötet ist. Sein Gate liegt dabei
> über 10K an Drain.

Source. Drain ist unten wo "HEATER" steht.

von Achim S. (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Source. Drain ist unten wo "HEATER" steht.

stimmt. zumindest sollte es dort sein.

Kevin.Alpha schrieb:
> , 2 = Drain (Supply), 3 = Source (Last)

das ist leider falschrum

von Jens G. (jensig)


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Kevin.Alpha (Gast)

>Schaltung wurde aber wie oben abgebildet aufgebaut und mehrfach
>kontrolliert.
>1 = Gate, 2 = Drain (Supply), 3 = Source (Last)

Eben nicht. Du kannst noch nichtmal Deine eigene Schaltung nachbauen ...

von Joachim B. (jar)


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hinz schrieb:
> Der 2N7000/7002 wird immerhin für 4,5V Ugs spezifiziert. Für 3,3V Logik
> taugt er natürlich ehr nicht.

aber der BS170 hat bis jetzt bei mir als bi.dir Pegelwandler am ESP32 
immer gut funktioniert

https://de.wikipedia.org/wiki/Pegelumsetzer#/media/Datei:Bidirektionaler_pegelumsetzer_wikide.svg
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/BS170-D.PDF

Das Datenblatt widerspricht auch nicht

komisch das der 2N7000 als Vergleichstyp genannt wird bei derlei 
abweichenden Vgs

: Bearbeitet durch User
von Kevin.Alpha (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Eben nicht. Du kannst noch nichtmal Deine eigene Schaltung nachbauen ...

Dann ist der Name Alpha-Kevin ja nicht mal so falsch gewählt.

Funktioniert jetzt.

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