Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelverhalten Labornetzgerät


von Paul (Gast)


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Hallo,
kann mir jemand sagen ob folgendes Regelverhalten eines Labornetzgerätes 
normal ist? Siehe Oszillogramm.

Zum Messaufbau:
Spannung des Labornetzgerätes auf 30V gestellt
Strombegrenzung auf 3A gestellt
Zuschaltung eines 4Ohm Widerstandes während das Oszi auf Singleshot 
steht.
(1 Kästchen sind 10V bzw 5ms)

Der Kontakt wurde durch zusammenstecken von Laborleitungen realisiert.

von Tom (Gast)


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Hausaufgabe: Bestimmen sie aus den Kurven die Größe des 
Ausgangskondensators des Labornetzteils unter der Annahme, dass die 
Ausgangsschaltung vor dem Ausgangskondensators nur Strom liefern und 
keinen aufnehmen kann.

von Mani W. (e-doc)


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Paul schrieb:
> Zum Messaufbau:
> Spannung des Labornetzgerätes auf 30V gestellt
> Strombegrenzung auf 3A gestellt
> Zuschaltung eines 4Ohm Widerstandes während das Oszi auf Singleshot
> steht.

I= U/R

I= 30/4 = 7,5 A

Brauchst Dich nicht wundern...

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Paul schrieb:
> kann mir jemand sagen ob folgendes Regelverhalten eines Labornetzgerätes
> normal ist? Siehe Oszillogramm.

Nein, auf keinen Fall! Auch ein noch so großer Elko am Ausgang kann das 
NICHT verursachen.
Das auch nich:

Paul schrieb:
> Der Kontakt wurde durch zusammenstecken von Laborleitungen realisiert.

Seeeeehr ominös das ganze.... :/

von Professor Schnauz (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Paul schrieb:
>> kann mir jemand sagen ob folgendes Regelverhalten eines Labornetzgerätes
>> normal ist? Siehe Oszillogramm.
>
> Nein, auf keinen Fall! Auch ein noch so großer Elko am Ausgang kann das
> NICHT verursachen.
> Das auch nich:
>
> Paul schrieb:
>> Der Kontakt wurde durch zusammenstecken von Laborleitungen realisiert.
>
> Seeeeehr ominös das ganze.... :/

Teo, seehn See necht albern und gehen See zuück auf Ehre Bank!

Pr. Schnauz

von Peter M. (r2d3)


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Was hast Du denn erwartet und warum?

von Manfred (Gast)


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Ist die Erklärung von Mani W. (e-doc) so unzureichend, dass damit nicht 
alles gesagt ist?

Kann niemand mehr das Ohmsche Gesetz passend anwenden?

Publikumsjoker: 3 Ampere und 4 Ohm :-)

von Paul (Gast)


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Mani W. schrieb:
> I= U/R
>
> I= 30/4 = 7,5 A
>
> Brauchst Dich nicht wundern...

Es war ja gerade die Absicht, die Strombegrenzung des Netzgerätes zu 
testen.
Deshalb muss sie ja auf weniger als 7,5A eingestellt sein.

Peter M. schrieb:
> Was hast Du denn erwartet und warum?

Zumindest habe ich nicht erwatet, dass nach Einsetzung der 
Strombegrenzung die Spannung nach ein paar Millisekunden wieder auf 30V 
steigt um dann wieder abzufallen. Also warum steigt die Spannung wieder.

von Stefan F. (Gast)


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Ich frage mich auch, was du denn anderes erwartet hast. Sowohl Spannung 
als auch Kurvenform sehen völlig normal aus.

Hast du vielleicht gedacht, dass dein Netzteil keinen 
Ausgangskondensator hat? Eine gewisse Trägheit ist notwendig, damit es 
nicht schwingt.

von Michael B. (laberkopp)


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Paul schrieb:
> ob folgendes Regelverhalten eines Labornetzgerätes normal ist?

Na ja, sind scheinbar 1000uF am Ausgang des Netzteils, das ist schon 
heftig, aber bei modernen Schaltnetzteilen nicht unüblich.

von Paul (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, sind scheinbar 1000uF am Ausgang des Netzteils, das ist schon
> heftig, aber bei modernen Schaltnetzteilen nicht unüblich.

Es ist kein Schaltnetzteil.

von Tom (Gast)


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> steigt um dann wieder abzufallen. Also warum steigt die Spannung wieder.

Weil du nicht prellfrei die Kabel zusammengesteckt hast.

von Teo D. (teoderix)


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Tom schrieb:
> Weil du nicht prellfrei die Kabel zusammengesteckt hast.

Da liegt du zeitlich gesehen, ungefähr um den Faktor 1000 bis 10.000 
daneben!


PS: OK, man kann sich auch wirklich saublöd anstellen..... Wäre übrigens 
hier mein Favorit! .... Sorry TO

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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So dir wurde nun alles mitgeteilt was du brauchst, ich drössel es dir 
aber trotzdem noch weiter auf

I= U/R    U= RxI   R= U/I
I= 30/4 = 7,5 A

30V / 4 Ohm = 7,5A
xV / 4 Ohm  = 3A
3A x 4 Ohm  = 12V

Wenn dein Netzteil also die Spannung von 30V auf 12V runterregelt passt 
alles. Besser wäre aber das du die Spannung gleich auf 12V einstellst.

von Paul (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> So dir wurde nun alles mitgeteilt was du brauchst, ich drössel es
> dir
> aber trotzdem noch weiter auf
>
> I= U/R    U= RxI   R= U/I
> I= 30/4 = 7,5 A
>
> 30V / 4 Ohm = 7,5A
> xV / 4 Ohm  = 3A
> 3A x 4 Ohm  = 12V
>
> Wenn dein Netzteil also die Spannung von 30V auf 12V runterregelt passt
> alles. Besser wäre aber das du die Spannung gleich auf 12V einstellst.

Problem nicht erkannt du Dummschwätzer!

von Mani W. (e-doc)


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Thomas O. schrieb:
> ich drössel es dir
> aber trotzdem noch weiter auf

Hey, echt cooler Ausdruck, Mann!...

;-)

von Chris K. (kathe)


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Aber warum ist da die zweite Erhöhung auf 30 V, der erste Abfall zeigt 
das die Strombegrenzung angesprochen hat. Aber warum gibt es einen 
zweiten Peak auf 30V. Das heißt doch das die Strombegrenzung nicht aktiv 
ist zu diesem Zeitpunkt, danach regelt es wieder dauerhaft den Strom 
herunter?

Aber die Messungen durch mechanische Verbindungen (Einstecken) sind 
sowieso nicht ernst zu nehmen. Wie reagiert das Netzteil auf das Aus und 
Anschalten des Ausgangs am Gerät  selber?

Wer misst misst Mist.

von M. K. (sylaina)


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Paul schrieb:
> Der Kontakt wurde durch zusammenstecken von Laborleitungen realisiert.

Chris K. schrieb:
> Aber warum ist da die zweite Erhöhung auf 30 V, der erste Abfall zeigt
> das die Strombegrenzung angesprochen hat.

Du siehst die Entladekurve eines Kondensators, das ist anscheinend allen 
klar und dass das vom Ausgangskondensator des Netzteils kommt.
Dass die Spannung aber auch auf 30V wieder hoch geht und man dann noch 
mal eine Entladekurve sieht hat damit zu tun, dass es extrem schwierig 
ist, Kabel wirklich prellfrei zusammen zu stecken. 5 ms sind nämlich für 
einen Prellvorgang nicht unüblich, also völlig normal. Besser wäre es, 
du schaltest einen Taster in den Stromkreis (und schließt ihn nicht 
durch Anstecken der Laborleitung) dem parallel ein 100-500 nF 
Kondensator zugeschaltet ist. Damit lässt sich dann recht einfach ein 
prellfreies Zuschalten der Last realisieren.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Chris K. schrieb:
> Aber die Messungen durch mechanische Verbindungen (Einstecken) sind
> sowieso nicht ernst zu nehmen.

Also wenn man nur jeweils den ersten Spannungsabfall betrachtet, sieht 
das absolut realistisch aus.

von MaWin (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Aber warum ist da die zweite Erhöhung auf 30 V, der erste Abfall zeigt
> das die Strombegrenzung angesprochen hat.

Kontaktprobleme

von Teo D. (teoderix)


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MaWin schrieb:
> Kontaktprobleme

Billigst-Strippen vom Chinamann o. Pollin?!
Ich hatte da mal vor ~5J welche von diesen bestellt und /merkwürdige 
Phänomene/. Schlußendlich, die Leitungen waren nur an die Stecher 
gelegt und vom Kunststoff umspritzt. Eine, von zum Glück nur Zweien, 
hatte von 0-10 Ohm und unendlich alles zu bieten.... Da schaust auch 
erst mal blöd aus der Wäsche! :D

von Ralf X. (ralf0815)


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Paul schrieb:
> Zumindest habe ich nicht erwatet, dass nach Einsetzung der
> Strombegrenzung die Spannung nach ein paar Millisekunden wieder auf 30V
> steigt um dann wieder abzufallen. Also warum steigt die Spannung wieder.

Wenn Du NICHT glaubst, dass es an einem prellenden Verbindungsaufbau 
liegt, solltest Du erst einmal den Spannungsverlauf an der Last mit dem 
Oszi verfolgen.

von Teo D. (teoderix)


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Ralf X. schrieb:
> Wenn Du NICHT glaubst, dass es an einem prellenden Verbindungsaufbau
> liegt, solltest Du erst einmal den Spannungsverlauf an der Last mit dem
> Oszi verfolgen.

OK, mach ich's halt mal. Abweichend hab ich einen 6,8Ohm Widerstand 
verwendet.
....

von Ralf X. (ralf0815)


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Teo D. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Wenn Du NICHT glaubst, dass es an einem prellenden Verbindungsaufbau
>> liegt, solltest Du erst einmal den Spannungsverlauf an der Last mit dem
>> Oszi verfolgen.
>
> OK, mach ich's halt mal. Abweichend hab ich einen 6,8Ohm Widerstand
> verwendet.
> ....

Warum hast Du gleichzeitig den Widerstand geändert?
Es ist sehr gut möglich, dass Deine Steckverbindung bei einem 
Einschaltstrom von 7,5A ganz anders reagiert, als bei 4,4A, ggf. ist 
Deine Steckverbindung auch nur etwas sauberer gerieben als vorher.
Zumindest scheint es ja keine zweite Unterbrechung gegeben zu haben.
Bild 5 mit 50 µs/Feld zeigt aber sehr schön, dass der Einschaltvorgang 
keine einfache off/on Zustandsänderung ist.

von H. B. (Gast)


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Wenn du die Regeleigenschaften von einem Labornetzteil testen willst, 
solltest du die Last elektronisch zuschalten, z.B. mit einem Solid State 
Relais und der Schalter der dieses einschaltet sollte entprellt sein, 
oder von einem elektronischen Baustein oder Funktionsgenerator 
angesteuert werden, wenn man das ganze dynamisch testen will.

von Audi10 (Gast)


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Hat dein Oszi nur einen Kanal? Ansonsten folgenden absoluten 
Expertentipp:
Miss gleichzeitig die Spannung am Widerstand und am Labornetzteil. Damit 
bekommst du folgende Zusatzinformationen:
- via Spannung am Widerstand den Strom (uiii, ein Ohm'sches Gesetzt)
- Spannungsabfall über dem "Schalter" (oder wie auch immer du den Kreis 
schliesst.)

von Horst S. (petawatt)


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Um Prellvorgänge auszuschließen verwende ich bei derartigen Versuchen 
immer eine Quecksilber-Schaltröhre. Sowas wurde früher in mechanischen 
Schaltuhren (230V / 10 A) verwendet.
Eine kleinere Ausführung findet man in Lageschaltern. Es gab auch 
Hg-benetzte Kontakte in Reedrelais.
Hält man die Leiterschleife induktionsarm, so erreicht man extrem kleine 
Anstiegszeiten der ansteigenden Spannung.
In neuen Produkten ist Hg natürlich verboten.

Die Regelschaltung in linear geregelten Netzteilen ist immer ein 
Kompromiss. Letztlich darf da auch bei angeschlossenen Induktivitäten 
und Kapazitäten nichts schwingen. Bei der Betrachtung des 
Regelverhaltens macht sich auch der Preis des Produktes bemerkbar. Ein 
einzelnes IC plus Leistungstransistor reicht halt nicht immer aus.

Grüße von petawatt

von Stefan F. (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Aber warum ist da die zweite Erhöhung auf 30 V

Weil du gewackelt hast. Das nennt man Prellen. Den Effekt hast du auch 
bei gewöhnlichen Schaltkontakten.

Ich wiederhole das nochmal mit Absicht, weil irgend welche Dummköpfe 
alle entsprechenden Beiträge negativ bewertet haben.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Horst S. schrieb:
> Um Prellvorgänge auszuschließen verwende ich bei derartigen Versuchen
> immer eine Quecksilber-Schaltröhre.

Hui. Aus welchem Jahrhundert stammst du denn? 3A bei 30V schaltet doch 
jeder Wald-und-Wiesen Leistungs-MOSFET für weniger als 1€. Und im 
Gegensatz zu einem mechanischen Kontakt prellt der auch nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> 3A bei 30V schaltet doch
> jeder Wald-und-Wiesen Leistungs-MOSFET für weniger als 1€

Sieht aber nicht so spektakulär aus. Mein Sohn würde den auch 
bevorzugen.

von M. K. (sylaina)


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Axel S. schrieb:
> Horst S. schrieb:
>> Um Prellvorgänge auszuschließen verwende ich bei derartigen Versuchen
>> immer eine Quecksilber-Schaltröhre.
>
> Hui. Aus welchem Jahrhundert stammst du denn? 3A bei 30V schaltet doch
> jeder Wald-und-Wiesen Leistungs-MOSFET für weniger als 1€. Und im
> Gegensatz zu einem mechanischen Kontakt prellt der auch nicht.

Und wie schaltest du den Mosfet ein und wieder aus? ;)

von MaWin (Gast)


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M. K. schrieb:
> Und wie schaltest du den Mosfet ein und wieder aus? ;)

NE555 an 9V Blockbatterie.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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M. K. schrieb:
> Und wie schaltest du den Mosfet ein und wieder aus? ;)

Am einfachsten mit einem 555. Dann ist das zyklisch und man kann das 
auch mit jedem Wald-und-Wiesen Oszi beobachten. Die heutige Jugend würde 
natürlich einen Arduino vorziehen. Geht auch, wenn man einen LL-MOSFET 
nimmt. Aber bei lediglich 3A hat man da genug Auswahl.

von aggressive (Gast)


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Audi10 schrieb:
> Oszi nur einen Kanal? ... gleichzeitig die Spannung am Widerstand und am > 
Labornetzteil ... - Spannungsabfall über dem "Schalter"
Genau.
Dies liesse sich auch mit einem einkanäligen Scope zeigen.

Oder sogar völlig ohne Scope, Vermutung:
Es ist ja nicht nur "reines" Prellen, sondern in Folge auch ein Abbrand 
der Kontaktierungsfläche zu erwarten. Im abgedunkeltem Raum wird 
sicherlich ein Funke zu sehen sein, ein Zustandsmoment, welcher beim 
"idealen" Schalter nicht auftritt.

von Wolfgang (Gast)


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Paul schrieb:
> Es ist kein Schaltnetzteil.

Ein Labornetzteil, das diesen Namen verdient, aber auch nicht. Das 
sollte bei Strombegrenzung nicht derart viel Ladung nachschieben.

von Ralf X. (ralf0815)


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Wolfgang schrieb:
> Paul schrieb:
>> Es ist kein Schaltnetzteil.
>
> Ein Labornetzteil, das diesen Namen verdient, aber auch nicht. Das
> sollte bei Strombegrenzung nicht derart viel Ladung nachschieben.

Augenscheinlich regelt dieses NT die Spannung einschliesslich(!) 
äusserer Beschaltung nach einem Lastsprung in ~5ms ein.
Wie schnell muss in Deinen Augen ein Labor-NT da sein, ohne z.B. die 
Kapazität der Strippen zu kennen?

von Stefan F. (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> ohne z.B. die Kapazität der Strippen zu kennen?

Ist das dein Ernst?

von Peter M. (r2d3)


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Ralf X. schrieb:
> Wie schnell muss in Deinen Augen ein Labor-NT da sein, ohne z.B. die
> Kapazität der Strippen zu kennen?

Welche Größenordnung vermutest Du bei den Anschlussleitungen im 
Vergleich zu einem Ausgangskondensator von vielleicht 100µF?

von Ralf X. (ralf0815)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> ohne z.B. die Kapazität der Strippen zu kennen?
>
> Ist das dein Ernst?

Im Prinzip ja.
Als ich ~1976 im zweiten Semester der allg. Elektrotechnik zur 
studentischen Hilfskraft berufen wurde, musste ich noch einiges 
dazulernen, wie genaue(!) Messungen durchzuführen sind und wie die 
Ergebnisse unter unterschiedlichen Bedingen jeweils zu interpretieren 
sind.
Bei der z.B. tagelangen Messreihe von Siemens-OP musste ALLES 
dokumentiert werden, also Raumtemperatur, Messgeräte durften nicht 
verrückt werden und selbst die Messtrippen mussten auf dem Tisch 
angeklebt werden.

Ich habe damals auch gelernt, dass selbst die (korrekt abgeglichenen) 
Tastköpfe das Ergebnis verfälschen, kein Oszi das gleiche anzeigt, wie 
ein baugleiches Nachbarmodell, usw.

Momentan sehen wir HIER im Thread lediglich ein paar Bilder einer 
Rigol-HW(?)/SW.
Wissen wir, welche Güte das ganze hat, ob und wie gut der Messkopf 
abgeglichen ist, usw?

I.d.R. ist das Messergebnis schlechter, als die wahren Daten, insb. bei 
"preiswerten" Messeinrichtungen.
Es KANN sich aber auch gegenteilig auswirken und einem ein zu gutes 
Ergebnis vorgaukeln.

Ich bin gerne ein Handwerker in allen Bereichen, weiss aber genau, wo 
und wann ich welches meiner Werkzeuge/Messgeräte einsetze.
Vom billigsten bis zum (fast) High End.
Wichtig ist dazu aber auch, die Schwächen und Stärken zu kennen.

PS: Und um hier mitreden zu können, muss man auch die billigsten Dinge 
kennen und ich habe mir gestern auch ein paar hier heiss diskutierte 
Schätzinstrumente bei Amazon, ebay und Ali angeschaut.
In der Nacht bekam ich dann von Amazon einige unschlagbare Angebote, 
darunter:
DMM DT-830B für 2,96 incl. Versand
Hantek 6022BL für 38,79 incl. Versand
Das 6022BL soll Montag, 26 Oktober - Donnerstag, 29 Oktober hier 
eintreffen, die beiden DT-830B erst zwei Wochen später.
Ich bin gespannt. :-)

von Ralf X. (ralf0815)


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Peter M. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Wie schnell muss in Deinen Augen ein Labor-NT da sein, ohne z.B. die
>> Kapazität der Strippen zu kennen?
>
> Welche Größenordnung vermutest Du bei den Anschlussleitungen im
> Vergleich zu einem Ausgangskondensator von vielleicht 100µF?

Ich vermute da bzgl. der Strippen-, etc.-Kapazitäten (oder auch 
Induktivitäten) gar nichts, da ich dem TO nicht auf den Tisch schauen 
kann.

Diverse Foristen haben hier völlig berechtigt auf das mögliche 
Prellverhalten der vom TO benutzten Steckverbindung(en) hingewiesen, was 
die ersten beiden Oszillogramme des TO erklären würde.

Geantwortet habe ich in dem von Dir zitierten Kommentar auf die 
Bemängelung der Zeitkonstante (Tau) der Regelung des NT und ob es als 
"Labor"-Gerät eingeordnet werden darf.

Von der Strom-/Spannungsregelung des NT bis zur elektronischen 
Spannungserfassung der SW des Oszi ist ein "Weg" vorhanden.
Ohne den zu kennen, weiss ich nicht, was da unterwegs passiert oder 
passieren kann.

Der TO hat wenig beantwortet.
Warum misst/nutzt er nur einen Kanal?
Ein Rigol Einkanaloszi muss die unterste Stufe der aktuellen Oszi 
darstellen, wieviel Mhz wird das haben?
Was für eine Messtrippe wird da mitgeliefert sein?
Usw...

von Audi10 (Gast)


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Tschuldigung, es geht hier nicht um GHz-Signale. Bei den gezeigten 
Anstiegsgeschwindigkeiten werden weder die Strippen noch das Oszi einen 
nennenswerten Messfehler generieren.
Also ganz einfach: zweikanalig messen (An der Last und am 
Labornetzteil), dann sieht man alles was man wissen muss zum 
Weiterrätseln.

von Horst S. (petawatt)



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Axel S. schrieb:
> Horst S. schrieb:
>> Um Prellvorgänge auszuschließen verwende ich bei derartigen Versuchen
>> immer eine Quecksilber-Schaltröhre.
>
> Hui. Aus welchem Jahrhundert stammst du denn? 3A bei 30V schaltet doch
> jeder Wald-und-Wiesen Leistungs-MOSFET für weniger als 1€. Und im
> Gegensatz zu einem mechanischen Kontakt prellt der auch nicht.

Die Hg-Schaltröhre funktioniert aber ohne jegliche Zusatzschaltung. 
Einfach mit der Hand kippen. Die Schaltgeschwindigkeit hängt nur von der 
Induktivität des Stromkreises ab, und ich muss bei der Interpretation 
der Messergebnisse nicht über die Eigenschaften des Leistungs-MOSFET 
diskutieren.
Mit kleineren Ausführungen der Schaltröhre bzw. Hg benetzten Reedrelais 
erreicht man Anstiegszeiten im Picosekunden-Bereich (z.B. einfache 
Messung Bandbreite Oszilloskop, siehe Anlage).
Der MOSFET ist gut aber nicht in allen Anwendungsfällen besser. 
Jedenfalls werde ich meine Hg-Schalter nicht entsorgen.

Grüße von petawatt

von Wolfgang (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Augenscheinlich regelt dieses NT die Spannung einschliesslich(!)
> äusserer Beschaltung nach einem Lastsprung in ~5ms ein.

Nachdem die Last weg ist, wird der Ausgangskondensator mit Konstantstrom 
wieder aufgeladen. Eine gerade steigende Flanke wird nicht durch eine 
Regelung mit einer Zeitkonstante verursacht.

Paul schrieb:
> 30v.png

von Audi10 (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Nachdem die Last weg ist, wird der Ausgangskondensator mit Konstantstrom
> wieder aufgeladen.

Genau: das Labornetzteil befindet sich in der Strombegrenzung aka 
Konstantstrombereich.

Wolfgang schrieb:
> Eine gerade steigende Flanke wird nicht durch eine
> Regelung mit einer Zeitkonstante verursacht.

Doch, da sie im Bereich der linearen Steigung gut regelt (keine bzw. 
kleine Regelanbweichung). Der Knick beim Erreichen der Sollspannung 
rührt daher, dass wieder auf Spannungsregelung ungestellt wird.

von Stefan F. (Gast)


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Jedes Labornetzteil hat an seinen Ausgangsklemmen einen Kondensator, der 
den gezeigten Seiteneffekt bewirkt. Ohne dieses Kondensator würde das 
Netzteil nicht funktionieren.

Je kleiner der Kondensator ist, umso hochwertiger muss der Rest vom 
Netzteil gestaltet sein.

von Wolfgang (Gast)


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Audi10 schrieb:
> Doch, da sie im Bereich der linearen Steigung gut regelt (keine bzw.
> kleine Regelanbweichung). Der Knick beim Erreichen der Sollspannung
> rührt daher, dass wieder auf Spannungsregelung ungestellt wird.

Das sag ich ja. Das Netzteil läuft beim Wegfall der Last eine ganze Zeit 
im Konstantstrommodus - so lange bis der Kondensator wieder aufgeladen 
ist.
18V in 1.5ms bei 3A entspricht einer Kapazität von 250µF.

von HermannW (Gast)


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Ich habe eine andere Erklärung für den Abfall der Spannung im 1. Bild. 
Die Regelung muss hier von der Spannungsregelung auf die Stromregelung 
umschalten. Diese Ablösung der getrennten Regelkreise braucht seine 
Zeit, die hier so aussieht wie eine Kondensatorentladung. Es kann zwar 
sein, dass ein Ausgangskondensator vorhanden ist. Der würde aber die 
Spannungsregelung verschlechtern, da eine Reduzierung der Spannung ohne 
Last dann nicht mehr möglich ist.
Ich habe vor Jahren mal eine Simulation eines Netzteils gemacht. Im Bild 
ist die Reglerablösung gezeigt. Sie hat beim Einsatz der Stromregelung 
auch ein ähnliches Verhalten. Das ist aber die Reaktion der 
Stromregelung, die ja einen Sollwertsprung bekommt.
Es ist natürlich kein Ausgangskondensator erforderlich. R13, C3 und R15 
dienen nur zum Einstellen unterschiedlicher Lasten zum Testen. Mit 
R15=10k ist der Kondensator fast ausgeschaltet.
Wer den längeren Beitrag verfolgen will, hier ist der Link
Beitrag "Re: Labornetzteil beschleunigen"

von Wolfgang (Gast)


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HermannW schrieb:
> Es kann zwar sein, dass ein Ausgangskondensator vorhanden ist.

Wie würdest du den relativ langsamen, linearen Anstieg der 
Ausgangsspannung beim TO ohne einen großen Kondensator erklären wollen?

von HermannW (Gast)


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Wenn der Spg-Regler ein reiner I-Regler ist, dann sieht das so aus. So 
wird das leider meistens gemacht. Alles schön langsam, weil man sonst 
das Schwingen nicht in den Griff bekommt. Ein richtig angepasster PI- 
oder PID-Regler ist da weit besser.

von M. K. (sylaina)


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Wolfgang schrieb:
> Wie würdest du den relativ langsamen, linearen Anstieg der
> Ausgangsspannung beim TO ohne einen großen Kondensator erklären wollen?

Der lineare Anstieg könnte auch durch den Regler erklärt werden. Aber 
die Entladekurve bei 4 Ohm Lastwiderstand deutet auf einen recht großen 
Ausgangskondensator hin. Immerhin braucht das System fast 5 ms bis zum 
Ausregeln, ich würde mal so einen 330 bis 470 uF Kondensator mindestens 
an der Ausgangsklemme vermuten.

von Thomas (kosmos)


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Mich würde es mal interessieren, wie schnell Profinetzteile das 
ausregeln?

von M. K. (sylaina)


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Thomas O. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren, wie schnell Profinetzteile das
> ausregeln?

Was verstehst du unter Profinetzteile?

Ein Oszi-Bild hab ich grad nicht parat mit den obigen Kenndaten aber 
mein Selbstbau-LNG ist da deutlich besser. Ich hab ne Simulation dazu 
von meinem Netzteil (die sehr gut zum realen Verhalten meines LNGs 
passt) und da sieht der Verlauf so aus wie im Anhang (Grün: Spannung an 
den Klemmen, Rot: Strom durch den Strommesswiderstand). Ich habe aber 
auch nur einen 47 uF Kondensator am Ausgang hängen. Mache ich den 
Kondensator in der Simulation auf 330uF dann sieht das Ergebnis ähnlich 
aus wie die Oszi-Bilder oben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Um welches Netzteil geht es eigentlich konkret?

Für mich sieht das Bild im Eingangs-Post ziemlich vertraut aus - ist es 
eins aus der Korad 3005 Serie? Meins hat 440µF direkt an den 
Ausgangsklemmen.

von M. K. (sylaina)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Meins hat 440µF direkt an den
> Ausgangsklemmen.

Auch denkbar dass es 440 uF sind. Ich hatte nur geschätzt mit den 330 
uF, im Anhang der Simulationsverlauf mit 330 uF. Wie gesagt, der Verlauf 
deutet schwer auf den Kondensator hin.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas,

Thomas O. schrieb:
> Mich würde es mal interessieren, wie schnell Profinetzteile das
> ausregeln?

hier findest Du zwar keine Profinetzteile, aber Du kriegst eine Idee, 
was möglich ist und dass sich die Probanden spürbar unterschiedlich 
verhalten:

https://ctlabforum.thoralt.de/phpbb/viewtopic.php?f=3&t=911

Profinetzteile regeln viiiiiiiiel schneller - oder vielleicht doch 
nicht? :)

von Juergen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jedes Labornetzteil hat an seinen Ausgangsklemmen einen
> Kondensator, der
> den gezeigten Seiteneffekt bewirkt. Ohne dieses Kondensator würde das
> Netzteil nicht funktionieren.
>
> Je kleiner der Kondensator ist, umso hochwertiger muss der Rest vom
> Netzteil gestaltet sein.

Mein Konstanter hat 10uF am Ausgang. Bei (0...10/0...30)V bzw. 
0...1/3/10/30/100/300/1000/3000mA stetig und stufig einstellbar.

10uF sind der ideale Wert für die Ausgangskapazität.
Das hat sich im Praxisbetrieb als optimal herausgestellt.
Es ist die berühmte Universalschaltung aus Elektor, modifiziert und 
gewissenhaft aufgebaut.

Den fertig eingekauften Billigkram kann man vergessen.
Die teuren Profi-LNG sind für die Anforderungen eines Hobbybastlers
auch nicht unbedingt gut geeignet. Da fehlt oftmals eine zusätzliche 
analoge Anzeige. Man baut sich so was am besten selber.

von M. K. (sylaina)


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Juergen schrieb:
> Man baut sich so was am besten selber.

Naja, ein LNG selber bauen, dass es mit halbwegs ordentlichen 
kommerziellen LNGs aufnehmen kann gehört IMO schon zur Königsdisziplin 
in der Elektrotechnik und stellt gar an Experten entsprechende 
Anforderungen wenn man nicht nur Malen nach Zahlen machen will. Im 
Hobby-Keller, so meine Erfahrung, werden aber auch nicht selten schlicht 
überzogene Anforderungen an ein LNG gestellt, die es im normalen Betrieb 
nie erfüllen muss (z.B. der berühmt-berüchtigte LED-Test).
Dazu gesellt sich: Ein Selbstbau ist meiner Erfahrung nach nie 
preiswerter als ein kommerzielles Gerät mit ähnlichen Eigenschaften. 
Selbst wenn man nur die Materialkosten betrachtet, von der Arbeitszeit 
will ich da mal gar nicht reden. Mein Selbstbau-LNG hat incl. 
Arbeitszeit sicher den 4-stelligen Eurobereich erreicht. Was für ein 
geiles Profigerät man sich dafür hätte hinstellen können ;)

von juergen (Gast)


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M. K. schrieb:


> Arbeitszeit sicher den 4-stelligen Eurobereich erreicht. Was für ein
> geiles Profigerät man sich dafür hätte hinstellen können ;)

Will ich gar nicht haben!

Wegen der Kosten und der Arbeitszeit stimme ich dir allerdings zu.

Mein Selbstbau war zwar in gewisser Weise preiswert, weil Meßinstrumente 
und alles andere schon da war. Es sind aber beträchtliche Kosten im 
Laufe der langen Bauzeit dazugekommen. Das habe ich jedoch gerne in Kauf 
genommen. Zudem sind Probleme bei der Konstruktion aufgetreten, an denen 
ich fast verzweifelt wäre.

Dafür habe ich jetzt etwas, was haargenau auf meine Anforderungen 
zugeschnitten ist.

Es fängt schon an mit dem Gehäusematerial ebenso den Abmessungen. Dazu 
hatte ich ganz bestimme Vorstellungen. Wichtig war mir auch eine gute 
Zugänglichkeit zum Innenleben, dann die Bedienelemente, der hochwertige 
Umpolschalter mit LED Positionsanzeige als Blinklicht, Kippschalter, 
Drehschalter, Rasterschalter jeweils, gute Anzeigen, kein Krach 
machender Lüfter und viele Dinge mehr. Optimale Bedienfreundlichkeit und 
gute elektrische Werte wollte ich haben! Das alles zusammen bietet mir 
kein noch so teures Profigerät.

Und wenn man beim Bauen etwas in Sachen Elektronik dazulernt, ist das ja 
auch nicht gerade schlecht???

von M. K. (sylaina)


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Da stimme ich dir voll und ganz zu, juergen. u.a. das waren auch bei mir 
die Beweggründe, mir ein eigenes LNG zu bauen. Ich bin jetzt bei der 3. 
Reversion und ganz so viel hab ich dabei auch nicht falsch gemacht da 
bei Freunden und Co auch Modelle davon stehen und sie sind mega 
zufrieden damit.
Derzeit überarbeite ich die Dokumentation und plane mein Netzeil auf 
github zu veröffentlichen.

von juergen (Gast)


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M. K. schrieb:
> Da stimme ich dir voll und ganz zu, juergen. u.a. das waren auch
> bei mir
> die Beweggründe, mir ein eigenes LNG zu bauen. Ich bin jetzt bei der 3.
> Reversion und ganz so viel hab ich dabei auch nicht falsch gemacht da
> bei Freunden und Co auch Modelle davon stehen und sie sind mega
> zufrieden damit.
> Derzeit überarbeite ich die Dokumentation und plane mein Netzeil auf
> github zu veröffentlichen.

Ich wünsche viel Erfolg. Mein Gerät habe ich auch mehrmals überarbeitet.
Das ging über Jahre.

Es handelt sich ja um ein Gerät, daß täglich und über Stunden in 
Gebrauch ist ... über Jahrzehnte. Es ist das wichtigste Gerät überhaupt 
vor allen anderen. Da muß wirklich alles stimmen. Es darf keinen Mangel 
geben, der irgendwie stören könnte, der sich nicht beheben ließe.

So etwas gib's fertig nicht, zumal die Ansprüche unterschiedlich sind.


Noch einige Kriterien, die das LNG für mich unbedingt erfüllen muß:

- keine exotischen Bauteile!

- der LM 723 ist das Herzstück  (kostet 50Cent)

- funktionssicher, (darf nicht einfach so kaputt gehen, es sei denn, man 
kommt mit Hochspannung an den Eingang.)

- reparaturfreundlich (...einseitig kaschierte Platine ist von Vorteil
bei der Fehlersuche und beim Bauteilwechsel)

- Sinnvolle Unterteilung der Spannungs-/Strombereiche der analogen 
Anzeigeinstrumente.

- Automatische Anpassung der Spannungs- bzw.Strombereiche auf die 
voreingestellten Werte des Mehrbereichsschalters.

- Anzeige von 0V bis.../ 0mA bis...

-akzeptable Temperaturkonstanz (auch im Strombereich mit Hilfe eines 
externen Abschalttransistors)

- sorgfältig ausgesuchte Bedienelemente für beste 
Bedienfreundlichkeit(Schalter usw.)

- Verpolungsmöglichkeit mit LED-Anzeige dazu. (Man möchte ja auch mal 
die elektrische Eisenbahn rückwärts laufen lassen.)

- akzeptable Sprungantwort

- und noch vieles mehr, was mir jetzt nicht gerade einfällt.


LG   Jürgen

von Stefan F. (Gast)


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juergen schrieb:
> Es darf keinen Mangel
> geben, der irgendwie stören könnte, der sich nicht beheben ließe.

Viel Glück mit deinem Lebenswerk. Du wirst damit wohl nie fertig, bei 
den Ansprüchen. Denn irgend etwas ist immer.

> der LM 723 ist das Herzstück

Teste einmal mit einer dimmbaren LED Taschenlampe und einmal mit einem 
ESP8266 als Last. Da kommt man manchmal auf überraschende 
Messergebnisse.

von juergen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> juergen schrieb:
>> Es darf keinen Mangel
>> geben, der irgendwie stören könnte, der sich nicht beheben ließe.
>
> Viel Glück mit deinem Lebenswerk. Du wirst damit wohl nie fertig, bei
> den Ansprüchen. Denn irgend etwas ist immer.

Nein!
Das Projekt ist abgeschlossen, nicht weiter zu verbessern.
Wenn du dir meine Beiträge der vergangenen Jahre ansiehst,
wirst du feststellen, daß mich auch noch andere Dinge interessieren.
Am LNG mache ich nichts mehr. Es gibt keinen Grund, da noch weiter dran
rumzubasteln.

von juergen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Teste einmal mit einer dimmbaren LED Taschenlampe und einmal mit einem
> ESP8266 als Last. Da kommt man manchmal auf überraschende
> Messergebnisse.

Das brauche ich gar nicht machen.

Was so lange funktioniert gut funktioniert hat,
wird mich auch weiterhin zufriedenstellen.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo juergen,

juergen schrieb:
> Es handelt sich ja um ein Gerät, daß täglich und über Stunden in
> Gebrauch ist ... über Jahrzehnte. Es ist das wichtigste Gerät überhaupt
> vor allen anderen. Da muß wirklich alles stimmen. Es darf keinen Mangel
> geben, der irgendwie stören könnte, der sich nicht beheben ließe.

zeig' mal einen Schaltplan von Deinem Gerät!

von juergen (Gast)


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Peter M. schrieb:


> zeig' mal einen Schaltplan von Deinem Gerät!

Beitrag "Re: Fehlersuche LNG (mit Zeigerinstrumenten):"

Ein Bild vom geöffneten Gehäuse kann ich bei Gelegenheit mal raussuchen.

von juergen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang noch mal ein paar Bilder vom Gehäuse.

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> irgend etwas ist immer.

Jetzt kann ich konkreter werden. Ich wüsste schon, was man da als erstes 
verbessern könnte: Das Design.

Ich meine jetzt nicht optisch, sondern die ganzen Bedienelemente sitzen 
mir persönlich zu nahe beieinander.

Befestigung und Verlauf der 230V Leitungen sehen fragwürdig aus. Das 
würde ich mal mit den VDE Richtlinien abgleichen.

Braucht das Gerät keine Lüftungsschlitze für die Innereien?

Die analogen Instrumente sehen teuer aus. Da werde ich glatt neidisch.

von Elliot (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich wüsste schon, was man da als erstes
> verbessern könnte: Das Design.

Nein, auf keinen Fall. Inneres (Schaltung) und Äußeres müssen doch 
zueinander passen. Das geht kaum besser als gezeigt.
Ta, Tr, Tz.

von M. K. (sylaina)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jetzt kann ich konkreter werden. Ich wüsste schon, was man da als erstes
> verbessern könnte: Das Design.

Das würde mich auch wurmen aber jeder is ja anders. Wenns dem juergen so 
gefällt, prima. ;)

An so nem LNG-Projekt wird man immer was finden können, dass sich 
optimieren lässt, und wenn es die Leitungsverlegung ist ;)

von Tany (Gast)


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juergen schrieb:
> Noch einige Kriterien, die das LNG für mich unbedingt erfüllen muß:
>
> - keine exotischen Bauteile!
>
> - der LM 723 ist das Herzstück  (kostet 50Cent)
>....
>....

Oje..
schon wieder 723 Propaganda, wach endlich auf!
Wozu brauchst du LBNT, wenn du selbst mit modernen Elektronik umgehen?

von Tany (Gast)


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Tany schrieb:
> Wozu brauchst du LBNT, wenn du selbst mit modernen Elektronik umgehen?
..nicht umgehen.

von Tany (Gast)


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juergen schrieb:
> - reparaturfreundlich (...einseitig kaschierte Platine ist von Vorteil
> bei der Fehlersuche und beim Bauteilwechsel)

juergen schrieb:
> LNG_3A_alles_zusammen2.jpg

Selbst das meist verkaufte 3005 von Chinesen ist noch viel Reparatur 
freundlicher als dein Kabelsalat!

von Stefan F. (Gast)


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M. K. schrieb:
> An so nem LNG-Projekt wird man immer was finden können, dass sich
> optimieren lässt

Mein Reden! Irgendwas ist immer.

Aber er war von der unanfechtbaren Perfektion seines Gerätes überzeugt.

von Tany (Gast)


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juergen schrieb:
> - funktionssicher, (darf nicht einfach so kaputt gehen, es sei denn, man
> kommt mit Hochspannung an den Eingang.)
>
> - reparaturfreundlich (...einseitig kaschierte Platine ist von Vorteil
> bei der Fehlersuche und beim Bauteilwechsel)
Ja, der uC723 muss gesockelt werden, denn lt. deinem Plan und Datenblatt 
von uC723 ist absolute max. Spannung von 40V überschritten.
Oder muss man im kauf nehmen, nur 0...24V statt 0...30V.

von Elliot (Gast)


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Tany schrieb:
>> - der LM 723 ist das Herzstück  (kostet 50Cent)

> Oje..
> schon wieder 723 Propaganda

Ich frag mich auch wozu er eigentlich den 723 verbaut hat, denn dessen 
interne Referenzquelle benutzt er gar nicht, die max. 
Versorgungsspannung des 723 wird weit überschritten und der interne 
Strombegrenzungstransistor regelmäßig zerschossen. Das ist kein 
Labornetzteil, sondern Müll.

von M. K. (sylaina)


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Elliot schrieb:
> Ich frag mich auch wozu er eigentlich den 723 verbaut hat, denn dessen
> interne Referenzquelle benutzt er gar nicht, die max.
> Versorgungsspannung des 723 wird weit überschritten und der interne
> Strombegrenzungstransistor regelmäßig zerschossen. Das ist kein
> Labornetzteil, sondern Müll.

Wer den juergen im Forum verfolgt hat weiß aber auch: Sein LNG 
funktioniert. So regelmäßig wird da also nix zerschossen...wenngleich 
die Schaltung so nicht ganz so schön ist wie sie sein könnte. ;)

von Elliot (Gast)


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M. K. schrieb:
> So regelmäßig wird da also nix zerschossen

Naja, er selbst schreibt dazu:

juergen schrieb:
> Nur sollte der Abschalttransistor dann extern aufgebaut
> werden. Die höhere Spannungsfestigkeit des separaten Transistors macht
> die Schaltung sicherer und funktioniert sogar mit dem defekten 723-IC,
> bei dem der Abschalttransistor im Innern durchgebrannt ist.

von Elliot (Gast)


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M. K. schrieb:
> wenngleich die Schaltung so nicht ganz so schön ist wie sie sein könnte.

Ich sag dazu eher: er hat praktisch alles falsch gemacht was möglich 
ist. Nicht nur die oben schon genannten Dinge, auch weitere weniger 
auffällige, wie z.B. die Spannungseinstellung durch Änderung des 
Gegenkopplungsfaktors, was die Stabilitätsbedingungen mit der 
eingestellten Spannung ändert und die Schaltung dadurch instabiler 
macht, oder daß die Ausgangsspannung bei kratzendem Poti auf Maximum 
springt, ...

von M. K. (sylaina)


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Ich kann mich nur wiederholen: Sein LNG funktioniert. Sicher, es ist 
nicht besonders gut und ich empfehle auch nicht den Nachbau aber es 
funktioniert.
Du hast ja auch recht, es hat recht eklatante Schnitzer drin, die nicht 
wirklich dolle sind. Aber es tut, was er sich von einem LNG wünscht, und 
das tut es für ihn so gut, dass er nicht weiter optimieren will. Und das 
ist doch alles was zählt. ;)

von Michael M. (michaelm)


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Tany schrieb:
> schon wieder 723 Propaganda, wach endlich auf!

Ich verstehe die Aufregung nicht, wenn ein 723 genannt wird. Er hat eben 
seine Berechtigung (trotz des Alters) und seine Fangemeinde...

M. K. schrieb:
> es hat recht eklatante Schnitzer drin, die nicht
> wirklich dolle sind.

Ob Jürgens Schaltung tatsächlich (noch) so aussieht, wie das Schaltbild 
es zeigt, weiß ich nicht.
Angefangen mit der Sp.-Versorgung des 723 selbst. Die muss man nicht an 
die Rohspannung anknüppern... Weiteres wäre im Thema hier nicht so 
angebracht.
Hier gibt es einige sachdienliche Hinweise dazu: 
https://electronicprojectsforfun.wordpress.com/power-supplies/a-collection-of-proper-design-practices-using-the-lm723-ic-regulator/

Michael

von Tany (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ich kann mich nur wiederholen: Sein LNG funktioniert.
Ja, das hat der behauptet. Glauben tut man nur in der Kirche.

Elliot schrieb:
> Naja, er selbst schreibt dazu:
>
> juergen schrieb:
>> Nur sollte der Abschalttransistor dann extern aufgebaut
>> werden. Die höhere Spannungsfestigkeit des separaten Transistors macht
>> die Schaltung sicherer und funktioniert sogar mit dem defekten 723-IC,
>> bei dem der Abschalttransistor im Innern durchgebrannt ist.

Murks hoch DREI.

von juergen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:

> Befestigung und Verlauf der 230V Leitungen sehen fragwürdig aus. Das
> würde ich mal mit den VDE Richtlinien abgleichen.

Da muß ich dir Recht geben. So ein Nachbau ist nicht Jedermanns Sache.
Wenn jemand an seinem etwas älterem LNG ein defektes Poti für die 
Spannungseinstellung entdeckt, sich nicht zutraut, ein neues einzulöten, 
stattdessen sich ein China-Billig-Produkt anschafft, sodann ein thread 
startet, in dem er feststellt, das Potis für elektronische Schaltungen 
nicht geeignet sind, der sollte wirklich die Finger davon lassen.

... nicht daß da noch was passiert???

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