Forum: Haus & Smart Home Vorsicherung Unterverteilung und Frage zu SLS


von Timo N. (tnn85)


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In einem Zählerschrank eines Bekannten ist nicht mehr ausreichend Platz 
für die Unterbringung der Betriebsmittel für eine Wallbox (FI A + LSS + 
Hauptleitungsabzweigklemmen).
Nun könnte z.b. direkt über dem Zählerschrank eine kleine 
Unterverteilung angebracht werden. Die Unterverteilung würde / könnte 
direkt oben abschließen, so dass die Strecke von den Vorsicherungen im 
anlagenseitigen Anschlussraum sehr kurz wäre (30cm).
Würde man hier in der Praxis trotzdem eine Vorsicherung im Zählerschrank 
vorsehen oder einfach direkt mit einer Leitung nach oben ohne 
vorgeschaltete Sicherung? Welche Art der Vorsicherung wird allgemein vor 
der Unterverteilung verwendet? Oft sieht man ja nur diese 
Neozed-Sicherungen, sind LSS hier nicht erlaubt? Lasttrennschalter 
scheint oft die Alternative, aber darin ja auch keine rückstellbaren 
Sicherungen.

Außerdem:
Im Netzseitigen Anschlussraum ist ein SLS verbaut bis 63A, aber die 
NH-Sicherungen im HAK sichern nur bis 50A ab. Das kann doch so nicht 
stimmen?
Ich hab oft gelesen, dass die Selektivität bei vorgeschalteten 
Schmelzsicherungen auch gegeben sei, wenn die Sicherung die gleiche Höhe 
aufweist (also auch 50A), da die Schmelzsicherung eben keine 
elektromechanische Auslösung hat, aber 63A kann doch nicht richtig sein.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn der SLS 63A hat, müssten die Schmelzsicherungen auch 63A oder 
besser 80A haben, man könnte sie auch ausbauen, da der SLS deren 
Funktion übernimmt. (Edit: an dieser Stelle vor dem Zähler darf aber nur 
das EVU schrauben!)

Was ich machen würde: Einen zweiten Kasten an der Zuführung der 
Einspeisung in den vorhandenen Kasten setzen und dort einen 
entsprechenden Abzweig vornehmen. Die Kabel vom ersten in den zweiten 
Kasten brauchen bei dem kurzen Weg (meiner Meinung nach) keine extra 
Sicherung wenn sie mindestens den gleichen Querschnitt haben wie die 
einspeisende Leitung. Dann ist das nach meinem Empfinden nichts anderes 
als eine Brücke zwischen Stromschienen (wie bei einem Schrank mit 
mehreren Reihen) und wird vom vorliegenden SLS geschützt.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Timo N. schrieb:
> Im Netzseitigen Anschlussraum ist ein SLS verbaut bis 63A, aber die
> NH-Sicherungen im HAK sichern nur bis 50A ab. Das kann doch so nicht
> stimmen?
> Ich hab oft gelesen, dass die Selektivität bei vorgeschalteten
> Schmelzsicherungen auch gegeben sei, wenn die Sicherung die gleiche Höhe
> aufweist (also auch 50A), da die Schmelzsicherung eben keine
> elektromechanische Auslösung hat, aber 63A kann doch nicht richtig sein.

Hat der HAK einen Klarsichtdeckel, dass Du dort die 50A Sehen kannst?

Unabhängig davon:
- Die Verpflichtung zum SLS in den TAB 2000 wurde später gerichtlich 
gekippt, viele Häuslebauer oder Umrüster hatten die aber schon 
installiert oder bekamen die dennoch noch aufgeschwätzt, für den 
Installateur mit Lagerbestand rechnete sich das Zweitere richtig.
- Die Auslösecharakteristik eines (S)LS ist bei einem "halb"-echten 
Kurzschluss extrem kürzer, als bei einer trägen Schmelzsicherung, auch 
wenn deren Bemessungsstrom bedeutend niedriger ist.
Ein gewisser Vorteil bleibt also in jedem Fall erhalten, da der 
Stromkunde den SLS selber wieder zurücksetzen kann, wenn das auslösende 
Moment beseitigt ist.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Timo N. schrieb:
> Würde man hier in der Praxis trotzdem eine Vorsicherung im Zählerschrank
> vorsehen

Nein.

Wenn die Leitung kürzer als 3m ist, muss sie nicht abgesichert werden.

Timo N. schrieb:
> Im Netzseitigen Anschlussraum ist ein SLS verbaut bis 63A, aber die
> NH-Sicherungen im HAK sichern nur bis 50A ab. Das kann doch so nicht
> stimmen?

Tja, nun, niemand hindert einen, einen 63A SLS nur bis 50A zu nutzen.
Ist natürlich zum Elektroautoladen etwas wenig wenn zusätzlich noch 
Durchlauferhitzer und Herd läuft.

von Timo N. (tnn85)


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Ben B. schrieb:
> Wenn der SLS 63A hat, müssten die Schmelzsicherungen auch 63A oder
> besser 80A haben, man könnte sie auch ausbauen, da der SLS deren
> Funktion übernimmt. (Edit: an dieser Stelle vor dem Zähler darf aber nur
> das EVU schrauben!)
Meine Rede. Eigentlich müsste da ja ein 50 oder ein 35A SLS hin und kein 
63A.

Ben B. schrieb:
> Was ich machen würde: Einen zweiten Kasten an der Zuführung der
> Einspeisung in den vorhandenen Kasten setzen und dort einen

Das wäre schlecht, dann bräuchte ich einen zweiten Zähler.. Oder habe 
ich dich falsch verstanden?

Ralf X. schrieb:
> Hat der HAK einen Klarsichtdeckel, dass Du dort die 50A Sehen kannst?

HAK war unverplompt. Warum auch immer. Vielleicht haben die das vom 
Netzbetreiber damals vergessen?
Deckel kurz aufgemacht, Sicherung gesehen, Deckel zugemacht.

Ralf X. schrieb:
> Die Verpflichtung zum SLS in den TAB 2000 wurde später gerichtlich
> gekippt, viele Häuslebauer oder Umrüster hatten die aber schon
> installiert oder bekamen die dennoch noch aufgeschwätzt, für den

Joa. Aber wir haben nun 2020. In den neusten TABs steht es glaub drin, 
dass ein SLS benötigt wird. Bin mir aber nicht ganz sicher.

Michael B. schrieb:
> Tja, nun, niemand hindert einen, einen 63A SLS nur bis 50A zu nutzen.
> Ist natürlich zum Elektroautoladen etwas wenig wenn zusätzlich noch
> Durchlauferhitzer und Herd läuft.

Klar. Aber die Argumentation gilt für jede Absicherung. Autos geladen 
wird aktuell standardmäßig mit 11kW, maximal 22kW bei AC.
11kW sind 16A, 22kW sind 32A.
Bei 50A wären dann noch für den Haushalt 18A bzw 12kW über.
Ungünstiger wäre es auf jeden Fall, wenn nun erst die  NH-Sicherung im 
HAK springt und nicht der SLS.

von Nautilus (Gast)


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Timo N. schrieb:
> HAK war unverplompt.

Das würde ich aber schnell ändern lassen. Wie willst Du im Fall der 
Fälle nachweisen, dass Du dort kein Strom entnommen hast?

Hat die Sicherung irgendwann mal ausgelöst? Ein beim EVU eingetragener 
Monteur darf diese Plombe öffnen und die Sicherung wechseln. Über ein 
Formular oder Online beantragt er dann die Plombierung beim 
Netzbetreiber. Da kann schnell mal was schief laufen.
Wenn Du es bemerkst und im Forum jeden, auch wenn der es gar nicht 
wissen will, mitteilst solltest Du Dich darum kümmern. (Elektriker 
bescheid sagen)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Das wäre schlecht, dann bräuchte ich einen zweiten Zähler..
> Oder habe ich dich falsch verstanden?
Vermutlich, ich habe gedacht, der Zähler wäre in einem anderen Kasten 
als der an dem Du bauen willst. Wenn der im gleichen Kasten ist, ist da 
sowieso alles verplombt und Du kannst da nicht dran bauen. Oder wie ist 
das bei Dir gelöst, mach doch mal ein Foto davon.

Das Problem beim Hinzufügen so starker Lasten ist nicht so sehr die 
Gesamtleistung, die übrig bleibt - sondern was bei einer ungünstigen 
Verteilung der Last über die Phasen passiert. Etwa wenn das Auto alle 
Phasen gleichmäßig (aber dafür stark) belastet, gleichzeitig noch die 
Waschmaschine läuft und die Frau neben dem Weihnachtsbraten im Ofen 
ihren 1800W Staubsauger anschmeißt. Dann schießt man sich relativ 
schnell mal eine Phase vom Hausanschluß weg.

Übrigens seid doch froh wenn ihr SLS habt. Die dürft ihr wenigstens 
abschalten wenn ihr schon an der Verteilung bauen müsst oder wieder 
einschalten wenn sie ausgelöst haben. Wobei ich das nicht ohne Messung 
auf Erdschluß oder Phase-Phase Kurzschluß empfehlen würde, sonst braucht 
der Laie schnell mal eine frische Unterhose und dem SLS bekommt 
Einschalten auf Kurzschluß auch nicht so gut.

von Timo N. (tnn85)


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Nautilus schrieb:
> Das würde ich aber schnell ändern lassen. Wie willst Du im Fall der
> Fälle nachweisen, dass Du dort kein Strom entnommen hast?

Ist wie gesagt nicht mein mein HAK. Da mein Bekannter nicht täglich mit 
Elektrik zu tun hat und das Haus so übernommen hat, weiß er wenig 
darüber warum der HAK unverplombt ist. Ist es in der Praxis wirklich so, 
dass ein Netzbetreiber den Anlagenbetreiber vor den Kadi zieht, wenn da 
mal ne Plombe vergessen wurde? Das kann ja kein Laie wissen, dass das 
verplombt sein muss, wenn schon gar keine dran war.

Nautilus schrieb:
> Ein beim EVU eingetragener
> Monteur darf diese Plombe öffnen

Komischerweise sind die meisten Elektriker nicht beim örtlichen VNB 
(nicht EVU) konzessioniert. Kann es sein, dass es nur ein Elektriker 
sein muss, der bei irgendeinem VNB in D eingetragen ist? So habe ich es 
mal in einer TAB gelesen.

Ben B. schrieb:
> Übrigens seid doch froh wenn ihr SLS habt.
Ja, kenn das eigentlich nur mit SLS oder mindestens Hauptschalter hinter 
der Sicherung vom HAK. Mir ging es halt nur darum, dass z.b. ohne 
Vorsicherung hinter dem Zähler das Einzige sichernde Element außer den 
Sicherungen im HAK der SLS wäre, der aber bei thermischer Überlastung 
der gesamten Anlage erst nach den Sicherungen im HAK ausschalten würde. 
Und dann müsste man wieder extra jemanden vom Netzbetreiber kommen 
lassen. Sehr ungünstig, wenn es denn dann mal eintritt.
In neueren Anlagen sind gar keine Vorsicherungen hinter dem Zähler 
eingebaut, wenn ein SLS vorhanden ist und das wäre noch die einzige 
Möglichkeit bei ihm in Schrank im analgenseitigen Anschlussraum etwas 
Platz zu schaffen und die notwendigen Betriebsmittel für die Wallbox 
hier unterzubringen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Timo N. schrieb:
> Komischerweise sind die meisten Elektriker nicht beim örtlichen VNB
> (nicht EVU) konzessioniert. Kann es sein, dass es nur ein Elektriker
> sein muss, der bei irgendeinem VNB in D eingetragen ist? So habe ich es
> mal in einer TAB gelesen.

Natürlich kann ein Installateuer der Bspw. bei der NetzeBW eingetragen 
ist auch an anlagen beim E-Netz Suedhessen etc. arbeiten.

Dazu muss u.U. eine Gasteintragung beantragt werden.

Nautilus schrieb:
> Hat die Sicherung irgendwann mal ausgelöst? Ein beim EVU eingetragener
> Monteur darf diese Plombe öffnen und die Sicherung wechseln. Über ein
> Formular oder Online beantragt er dann die Plombierung beim
> Netzbetreiber.
Stell dir vor, teilweise bringen die Elektriker sogar Plomben mit!

Der Begriff EVU ist eigentlich überholt, seit dem Netzbetreiber und 
Energielieferant sowie Meststellenbetreiber nicht mehr ein und das selbe 
Unternehmen sein müssen.

Der der das Netz betreibt ist VNB = Versorgungsnetzbetreiber!

> Da kann schnell mal was schief laufen.
Ich habe noch nicht erlebt, das es zu standrechtlichen Erschießungen 
durch den Netzbetreiber wegen fehlender Plomben gekommen ist.

> Wenn Du es bemerkst und im Forum jeden, auch wenn der es gar nicht
> wissen will, mitteilst solltest Du Dich darum kümmern. (Elektriker
> bescheid sagen)
Wenn Du wüsstest, an wie vielen Anlagen Plomben fehlen!

In Zeiten von Corona werden die wegen einer fehlenden Plombe nicht 
unbedingt rausfahren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wie willst Du im Fall der Fälle nachweisen, dass Du
> dort kein Strom entnommen hast?
Seit wann muß ich denn im Fall der Fälle meine Unschuld beweisen? Es 
gibt so viele Hausanschlußkästen, die aus irgendwelchen Gründen nicht 
(mehr?) verplombt sind, wundert mich selbst wie oft man sowas sieht oder 
liest. Wahrscheinlich ist keiner dumm genug, daran herumzufummeln - denn 
wenn in der ganzen Straße das Licht ausgeht während der imposante 
Lichtblitz in Deinem Garten für Aufsehen sorgt ... oder wenn Du dem 
EVU-Techniker erklären sollst wie die Explosion in Deinem HAK denn 
passieren konnte, evtl. die Kupfer-Reste des illegal angeschlossenen 
Kabels noch zu sehen sind... das könnte dann wirklich problematisch 
werden.

> ohne Vorsicherung hinter dem Zähler das Einzige sichernde Element
> außer den Sicherungen im HAK der SLS wäre, der aber bei thermischer
> Überlastung der gesamten Anlage erst nach den Sicherungen im HAK
> ausschalten würde.
Wie jetzt?

Normalerweise kommt das Kabel ungesichert von der Straße direkt in den 
SLS, danach in den Zähler und dann in Deine Unterverteilung. Den SLS 
nach dem Zähler anzuschließen dürfte falsch sein, da man den Zähler dann 
nicht freischalten kann und bei einem Fehler im Zähler nicht viel von 
diesem übrigbleibt wenn sich die bis zu 630A (abgesichert, 
Kurzschlußstrom ist noch weit höher) von der Straße daran ausgetobt 
haben.

Thermische Überlastung dürfte bei korrekter Ausführung der Anlage nicht 
vorkommen, da die Kabel die durch die LS-Schalter zugelassene Belastung 
ohne thermische Probleme aushalten müssten. Deswegen kann/darf man ja 
z.B. keine 32A über ein 2,5mm² Kabel führen, obwohl das kurzzeitig 
durchaus funktioniert.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Timo N. schrieb:
> Ja, kenn das eigentlich nur mit SLS oder mindestens Hauptschalter hinter
> der Sicherung vom HAK.
Der SLS dient als laienbedienbare Trenneinrichtung zur Kundenanlage.

Es gab lange Zeit die genanten Hauptschalter vor dem Zähler und ein 
Neozedelement hinter dem Zähler. Ist eigentlich alles andere als schön, 
da gab und gibt es viel Pfusch und der Zähler kann überlastet werden.

> Mir ging es halt nur darum, dass z.b. ohne
> Vorsicherung hinter dem Zähler das Einzige sichernde Element außer den
> Sicherungen im HAK der SLS wäre, der aber bei thermischer Überlastung
> der gesamten Anlage erst nach den Sicherungen im HAK ausschalten würde.
Wenn ein SLS richtig dimensioniert wurde, dann löst der vor der 
Sicherung im Hausanschluss aus.

Lange Zeit durfte im Zählerschrank 10mm² Vwerdrahtung mit einem 63A SLS 
abgesichert werden. Da ist man nun ein Schritt weiter, ab 50A SLS wird 
das Zählerfeld mit 16mm² verdrahtet.

> Und dann müsste man wieder extra jemanden vom Netzbetreiber kommen
> lassen. Sehr ungünstig, wenn es denn dann mal eintritt.
> In neueren Anlagen sind gar keine Vorsicherungen hinter dem Zähler
> eingebaut, wenn ein SLS vorhanden ist und das wäre noch die einzige
> Möglichkeit bei ihm in Schrank im analgenseitigen Anschlussraum etwas
> Platz zu schaffen und die notwendigen Betriebsmittel für die Wallbox
> hier unterzubringen.
Der AAR ist kein Stromkreisverteiler! Hier dürfen max. 3 
Wecheselstromkreise abgeischert werden (Kellerlicht, Waschmaschine, 
etc.) max. 6 TE

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ben B. schrieb:
> Normalerweise kommt das Kabel ungesichert von der Straße direkt in den
> SLS, danach in den Zähler und dann in Deine Unterverteilung.
Also in Deutschland kommt das Kabel von der Straße in den HAK und dort 
sitzen Sicherungen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Also in Deutschland kommt das Kabel von der Straße
> in den HAK und dort sitzen Sicherungen.

... oder ein SLS, der die Funktion dieser Sicherungen übernimmt.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich kennen keinen Netzbetreiber, bei dem das so wäre. Der SLS hat 
typischerweise ein Schaltvermögen von 25kA, eine NH-Sicherung deutlich 
mehr.

von Alopecosa (Gast)


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Timo N. schrieb:
> In einem Zählerschrank eines Bekannten ist nicht mehr ausreichend Platz
> für die Unterbringung der Betriebsmittel für eine Wallbox (FI A + LSS +
> Hauptleitungsabzweigklemmen)

Warum lässt man sowas nicht einfach den örtlichen Elektriker machen.

Für die KfW Förderung braucht man den eh.

von Timo N. (tnn85)


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Ben B. schrieb:
> Wie jetzt?
>
> Normalerweise kommt das Kabel ungesichert von der Straße direkt in den
> SLS, danach in den Zähler und dann in Deine Unterverteilung. Den SLS
> nach dem Zähler anzuschließen dürfte falsch sein, da man den Zähler dann
> nicht freischalten kann und bei einem Fehler im Zähler nicht viel von
> diesem übrigbleibt wenn sich die bis zu 630A (abgesichert,
> Kurzschlußstrom ist noch weit höher) von der Straße daran ausgetobt
> haben.
>
> Thermische Überlastung dürfte bei korrekter Ausführung der Anlage nicht
> vorkommen, da die Kabel die durch die LS-Schalter zugelassene Belastung
> ohne thermische Probleme aushalten müssten. Deswegen kann/darf man ja
> z.B. keine 32A über ein 2,5mm² Kabel führen, obwohl das kurzzeitig
> durchaus funktioniert.

Kabel kommt von Straße -> HAK (mit NH-Sicherung 50A) -> Netzseitiger 
Anschlussraum (SLS 63A) -> Zähler -> Vorsicherung Neozed 35A + 
Hauptleiterabzweigklemme.
Ab da dann zum Verteiler (Stromkreise im Haus oder eben Betriebsmittel 
für fest angeschlossene Wallbox)

Auch im Schrank kann es Überlastungen geben, auch wenn die einzelnen 
Stromkreise in die Zimmer etc selbst nicht überlasten, aber die Summe 
über 63A oder 50A oder wie auch immer liegt.

Sven L. schrieb:
> Wenn ein SLS richtig dimensioniert wurde, dann löst der vor der
> Sicherung im Hausanschluss aus.

Ja, und was wäre dann richtig dimensioniert in dem Fall? Darum geht es 
ja.

Sven L. schrieb:
> Der AAR ist kein Stromkreisverteiler! Hier dürfen max. 3
> Wecheselstromkreise abgeischert werden (Kellerlicht, Waschmaschine,
> etc.) max. 6 TE

Ja, aber laut Hager und deren Interpretation der Anwendungsregel 
VDE....4100? wäre eine Absicherung für Wallbox, Wärmepumpe etc. auch im 
AAR erlaubt (also eine dreiphasiger Verbraucher).
Außerdem hat der Schrank mehrere Zählerfelder und damit eben mehrere 
AARs, die aber alle am gleichen Zähler hängen (die anderen Zählerfelder 
sind frei)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich kennen keinen Netzbetreiber, bei dem das so wäre.
Bei einer befreundeten Firma so gesehen als eine etwas größere Maschine 
angeschafft wurde. NH-Sicherungstrenner raus, SLS rein.

Edit:
> aber die Summe über 63A oder 50A oder wie auch immer liegt.
Dann sollte die Vorsicherung auslösen bevor die Verteilung abbrennt.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Timo N. schrieb:
> Ja, und was wäre dann richtig dimensioniert in dem Fall? Darum geht es
> ja.

<= I Nenn der Sicherung im HAK.

Natürlich muss die nach dem SLS angeschlossene (Leitungs-)Anlage den 
Strom auch tragen können.

Timo N. schrieb:
> Ja, aber laut Hager und deren Interpretation der Anwendungsregel
> VDE....4100? wäre eine Absicherung für Wallbox, Wärmepumpe etc. auch im
> AAR erlaubt (also eine dreiphasiger Verbraucher).
> Außerdem hat der Schrank mehrere Zählerfelder und damit eben mehrere
> AARs, die aber alle am gleichen Zähler hängen (die anderen Zählerfelder
> sind frei)
Ja Hager hat einen 3-phasigen RCBO da kann es sein das der oben erlaubt 
ist.

Ob nun die anderen Zählerplatten frei sind oder nicht, ist erstmal 
unerheblich, wenn man das Ganze feldweise betrachtet, dann gehört halt 
alles in einem Feld zusammen. Das die Praxis oft anders aussieht ist ein 
anderer Punkt.

Weiter ist zu überlegen, was der Hersteller der Wallbox bauseits 
vorschreibt. Es gibt Wallboxen da ist ein passender Typ A RCD bereits 
integriert.

Warum machst Du nicht einfach mal ein Bild von Deinem Zählerschrank? Ist 
doch sonst eh alles Spekulatius.

Deine Zählernummer kannst Du ja unkenntlich machen!

von MaWin (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Lange Zeit durfte im Zählerschrank 10mm² Vwerdrahtung mit einem 63A SLS
> abgesichert werden. Da ist man nun ein Schritt weiter, ab 50A SLS wird
> das Zählerfeld mit 16mm² verdrahtet.

Na ja, da gibt es eine Menge zu beachten, die normale Hausinstallation 
ist mit ihren Querschnitten nur für gelegentliche Stromentnahme. Bei 
Photovoltaik oder Wallboxen mit andauerndem Stromfluss reicht die meist 
nur für die Hälfte (Dauerstrom 32 bzw. 44A):

https://www.abn-electro.com/fileadmin/Service/Umsetzungshilfe_zur_VDE-AR-N_4101_2015-09_2018-01-18.pdf

von Timo N. (tnn85)


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MaWin schrieb:
> Na ja, da gibt es eine Menge zu beachten, die normale Hausinstallation
> ist mit ihren Querschnitten nur für gelegentliche Stromentnahme. Bei
> Photovoltaik oder Wallboxen mit andauerndem Stromfluss reicht die meist
> nur für die Hälfte (Dauerstrom 32 bzw. 44A):

Ja, ich kenne diese Unterteilung in Aussetz- und Dauerbetrieb.
Wie verhält es sich denn, wenn an einem Zählerplatz beides stattfindet? 
Mischbetrieb also. Z.b. 16A Ladestation (11kW) + Hausnetz + eventuell 
PV. Wird hier dann vom Worst Case aka Dauerbetrieb ausgegangen? 
Eigentlich sollte doch die Anlage, die mit 10mm² verdrahtet wurde, dann 
höchstens mit 35A SLS abgesichert werden.

Neuverdrahtung mit 16mm² würde ja bedeuten: Netzbetreiber muss antanzen, 
weil der Elektriker auch den netzseitigen Anschlussraum dann auf 16mm² 
bringen muss.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Schon mal dran gedacht, das wenn die PV-Anlage hinter dem Zähler und die 
Wallbox hinter dem Zähler hängen, die Wallbox dann das aufbraucht, was 
die PV erzeugt?

Der Zähler wird damit dann entlastet.

von Ralf X. (ralf0815)


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Sven L. schrieb:
> Schon mal dran gedacht, das wenn die PV-Anlage hinter dem Zähler und die
> Wallbox hinter dem Zähler hängen, die Wallbox dann das aufbraucht, was
> die PV erzeugt?
>
> Der Zähler wird damit dann entlastet.

Viele PV-Besitzer fahren extra nur nach Sonnenuntergang zur Arbeit, 
Einkaufen, Hobby..

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