Forum: Platinen Platine ätzen lassen, Eurokarte, professionel und schnell


von Bariel G. (bariel_g)


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Hallo!

wir brauchen Ersatz bei unserem Oldtimer, und der schnellste (und 
gewünschte) Weg ist, die Platine nach alten Vorlagen herzustellen, es 
geht auch um einige wenige Kopien (min 2 - max ..6?), so dass die 
Arbeit, das bei Eagle einzugeben nicht viel Sinn macht.

Kann mir jemensch einen Dienstleister empfehlen, wo man die Platine 
schnell und unkompliziert belichten, ätzen und bohren lassen könnte?
Danke im Voraus!

Gruß
Bariel


PS: der durch die Beschreibungen hier sehr sympatische 
Platinenbauer(.de) hat sich leider seit 6 Tagen nicht zurück gemeldet.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Ogott ein Negativ-Film, dafür müßte man sich erst mal das richtige 
Basismaterial besorgen.
Und wenn das Vorder- und Rückseite ist, auch noch durchkontaktiert.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Bariel G. schrieb:
> Platinenbauer(.de)

Wahrscheinlich Platinenbelichter.

Vielleicht https://alphaelectronic.de/

oder der http://www.anttronic.de/ zeichnet wohl ab und lässt dann 
fertigen.

Denn direkt vom negativ-Film eine doppelseitige Platine erfordert 
Durchkontaktierungen, das geht wohl nur mit Bungard-Nieten.

Damit fallen die einseitigen Anbieter raus

von bingo (Gast)


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Bariel G. schrieb:
> Platinenbauer(.de)

--->>> platinenBELICHTER.de !!!
Die haben auch einen Schnelldienst

von Wolfgang (Gast)


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Bariel G. schrieb:
> so dass die Arbeit, das bei Eagle einzugeben nicht viel Sinn macht.

So komplex sieht das doch nicht aus, zumal Plazierung und Routing doch 
nur abgekupfert werden müssen. Gibt es einen Schaltplan dazu?

von Markus B. (dalotel)


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Sogar die Vorlage gibt es zum Nachzeichnen, ein Traum.
Also da hab ich schon komplexere Sachen mit wenig Zeitaufwand in Eagle 
nachgezeichnet, ohne direkte Vorlage. Das sind ja nur ein paar Dil 
Sockel, ein Stecker und eine VG Leiste. Einmal drin steht dir die Welt 
aller professionellen Platinenfertiger offen.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Denn direkt vom negativ-Film eine doppelseitige Platine erfordert
> Durchkontaktierungen, das geht wohl nur mit Bungard-Nieten.

Der übliche haltlose Unsinn. Natürlich kann man die RICHTIG 
durchkontaktieren, aber sicher nicht in der Waschküche.

Georg

von Sepp (Gast)


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Ich würde mal hier anfragen:
https://www.dh4ym.de/

von Christina A. (christina_a)


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https://portal.multi-circuit-boards.eu/

Schneller gehts wohl kaum....

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christina A. schrieb:
> https://portal.multi-circuit-boards.eu/
>
> Schneller gehts wohl kaum....

Naja, AllPCB würde es in der gleichen Zeit zum etwa halben Preis machen 
(wobei der größte Teil der Kosten dort für DHL anfällt).

Nur: du hast den wesentlichen Punkt der Anfrage nicht getroffen: "4.1 We 
produce exclusively according to digital Gerber data and digital data 
from drilling programs." Die derzeitige Vorlage sind allerdings eben 
gerade keine Gerberdaten, sondern zwei Negativfilme.

von Falk B. (falk)


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Bariel G. schrieb:
> Hallo!
>
> wir brauchen Ersatz bei unserem Oldtimer, und der schnellste (und
> gewünschte) Weg ist, die Platine nach alten Vorlagen herzustellen, es
> geht auch um einige wenige Kopien (min 2 - max ..6?), so dass die
> Arbeit, das bei Eagle einzugeben nicht viel Sinn macht.

Wenn das mal kein Irrtum ist. Wie bereits festgestellt, ist die Vorlage 
ein exotischer Negativfilm, sprich, die leiterbahnen sind transparent 
und werden belichtet. Bei normalem Photolack ätzt man damit aber die 
eigentlichen Leiterbahnen weg . . . Also braucht man Spezialphotolack, 
der negativ arbeitet. Oder muss aus den Negativen erstmal Positive 
herstellen. Das macht heute kaum noch einer.

Die Vorlagen kann man hochauflösend scannen und per Import in Eagle & Co 
einlesen. Dort kann man ggf. ein paar Korrekturen durchführen. Wenn man 
es "schön" machen will, zeichnet man die Leiternbahnen im Eagle nach, 
damit wird es ein wenig besser, wenn die Vorlage zu körnig geraten ist. 
Mit den Eagle-Dateien kann man bei praktisch JEDEM Platinenhersteller 
der Welt problemlos bestellen. Im Extremfall wollen die Gerber haben, 
aber die sind mittels CAM-Prozessor in wenigen Augenblicken erstellt.

von Falk B. (falk)


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Challenge: Scan die Dinger mit 600dpi und lad die Dateien als PNG hier 
hoch. Mal sehen wer schneller und schöner CAM-Daten daraus macht.

von Falk B. (falk)


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Noch was. Die Anforderng "professionell und schnell" bedeutet auch 
TEUER!

There are three ways a project can be done.
Fast, cheap, good.
Choose any two!

von Bauform B. (bauformb)


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Christina A. schrieb:
> https://portal.multi-circuit-boards.eu/
>
> Schneller gehts wohl kaum....

Naja, eurocircuits und aisler waren in den letzten Wochen deutlich 
schneller. Muss ich als multipcb-Stammkunde leider sagen :(

von MaWin (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wenn das mal kein Irrtum ist. Wie bereits festgestellt, ist die Vorlage
> ein exotischer Negativfilm, sprich, die leiterbahnen sind transparent
> und werden belichtet. Bei normalem Photolack ätzt man damit aber die
> eigentlichen Leiterbahnen weg

Nein, natürlich nicht.
Die Platine ist doppelseitig durchkontaktiert, und wurde schon damals 
chemisch durchkontaktiert.
Bei den Aussenlagen ist die Negativvorlage wegen des Fertigungsprozesses 
des Aufgalvanisierens  üblich und technisch notwendig.
Du kannst das nicht mit deinem Hobbyistenpfusch vergleichen der nicht 
chemisch durchkontaktieren kann.

von Falk B. (falk)


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MaWin schrieb:
> Nein, natürlich nicht.
> Die Platine ist doppelseitig durchkontaktiert, und wurde schon damals
> chemisch durchkontaktiert.
> Bei den Aussenlagen ist die Negativvorlage wegen des Fertigungsprozesses
> des Aufgalvanisierens  üblich und technisch notwendig.
> Du kannst das nicht mit deinem Hobbyistenpfusch vergleichen der nicht
> chemisch durchkontaktieren kann.

Schön, aber was soll man mit diesen tollen Filmen anfangen? Die 
Poolanbieter nicht, denn die machen eigene Filme aus mehreren Platinen. 
Die Non-Pool Anbieter vermutlich auch nicht, denn die Filme passen 
wahrscheinlich nicht in deren Belichter. Und mit Exoten will man sich 
nicht abplagen. Und selbst WENN das einer machen würde, muss das Ding 
noch gebohrt werden! Und dafür braucht es CAM-Daten, denn das bohrt 
keiner per Hand!

Ergo sollte man doch Standardprozesse mit Standarddaten ala Egale oder 
Gerber nutzen. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert, CAD/CAM ist da 
eigentlich ein alter Hut.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Vor zehn Jahren hätte ich gesagt, auf 13x18 Lithfilm umklatschen, dann 
hast Du Dein Positiv. Aber Agfa, Ilford, Tetenal und Kodak sind ja 
mittlerweile Vergangenheit.

Mit einem "richtigen" Scanner digitalisieren, invertieren und als png 
platinenbelichter.de geben dürfte der praktikabelste Weg sein, wenn man 
das Nach-eaglen vermeiden will.

von Bauform B. (bauformb)


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Falk B. schrieb:
> Und selbst WENN das einer machen würde, muss das Ding
> noch gebohrt werden! Und dafür braucht es CAM-Daten, denn das bohrt
> keiner per Hand!

Alles eine Frage des richtigen Werkzeugs. Man nehme eine 
Tischbohrmaschine, der Bohrer mit ein paar 10000 Umdrehungen kommt von 
unten und verschwindet komplett im Tisch. Zum Bohren wird er 
(wahrscheinlich per Druckluft? hab's vergessen) um 2mm nach oben bewegt. 
Ansonsten gibt es keine beweglichen Teile, da wackelt absolut nichts, 
die Platine wird von Hand verschoben. Von oben gibt's ordentliches 
Licht, eine Vergrößerungsoptik und eine Mattscheibe mit Fadenkreuz und 
Zielscheibe.

von Falk B. (falk)


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Bauform B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Und selbst WENN das einer machen würde, muss das Ding
>> noch gebohrt werden! Und dafür braucht es CAM-Daten, denn das bohrt
>> keiner per Hand!
>
> Alles eine Frage des richtigen Werkzeugs.

Du hast es nicht verstanden, wie so oft. Ein Profi macht das nicht per 
Hand, denn der hat seine CNC-Prozesse, mit denen er Geld verdient. 
Bastler dürfen das gern per Hand bohren, fallen dann aber aus dem Raster 
"professionell", ebenso "durchkontaktiert".

Aber einen Versuch war es wert, nicht wahr?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich glaube, in den 25 h, die der Thread schon läuft, hätte er die paar 
Leiterbahnen locker mit irgendeinem CAD-Tool abgezeichnet. Vielleicht 
nicht mit den schicken geschwungenen Formen (die damals offenbar nicht 
unüblich waren, sowas habe ich auch in HP-Messgeräten gesehen), aber das 
wird den Elektronen ziemlich wurscht sein.

Danach, wie Falk schon schrieb, ist es nur noch eine Frage des Preises, 
wie schnell sie fertig sind; "professionell" sind sie dann auf jeden 
Fall, d.h. es hat wer seine Brötchen damit verdient. ;-)

von Soul E. (Gast)


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Die geschwungenen Leiterbahnen waren dem Krepp-Klebeband geschuldet. Wie 
das Zeug was der Maler an die Fussleisten macht, aber schmal und 
schwarz. Dazu gab es Anreibesymbole für Bauteilpads, Passmarken etc und 
Rubylith (rote Klebefolie zum Zuschneiden) für die Polygone bzw plane 
shapes.

Beitrag #6512909 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Paul F. (Gast)


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Bariel G. schrieb:
> Kann mir jemensch einen Dienstleister empfehlen...

Unser früherer Dienstleister hat nichts anderes gemacht, als aus 
geklebten Vorlagen Filme herzustellen und daraus dann Platinen zu 
machen. Ist aber 25 Jahre her. Ich habe damals selber mitgeholfen, die 
sündhaft teuren optischen Anlagen auf den Müll zu bringen. Ich denke 
nicht, dass heute ein Dienstleister die alten Prozesse noch irgendwo 
funktionsfähig stehen hat. Den Platz braucht man für anderes.

> PS: der durch die Beschreibungen hier sehr sympatische
> Platinenbauer(.de) hat sich leider seit 6 Tagen nicht zurück gemeldet.

Wundert mich nicht ansatzweise, da wird keine Chance bestehen.

Ich sehe auch nur "Nachstricken" als Lösung, dann dem heute üblichen 
Fertigungsprozess übergeben.

von Matthias F. (atarist)


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Ich würde die Platine komplett neu erstellen. So viel Aufwand ist das 
nicht. Eventuell 1 Tag. Wenn ein EDA-Programm nicht vorhanden ist oder 
nichts kosten darf, würde ich mir KiCAD runterladen und es damit machen. 
Oder du kennst jemanden, der das kann. Mit den dann erstellten Daten 
kannst du beim Dienstleister deiner Wahl bestellen. Multi-CB ist einer 
der günstigeren, liefern aber nur an Gewerbe. Die können die 
Platinendaten der meisten Programme übrigens direkt verarbeiten, sodass 
du dir den Umweg über Gerber-Dateien sparen kannst. Der Vorteil ist, 
dass du auf jeden Fall eine professionelle Platine mit 
Durchkontaktierungen bekommst. Und mitdenken tun die meistens auch, 
falls etwas unklar ist. Ich bestelle dort sehr gerne.

von Matthias F. (atarist)


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PS: Was auch für solche einfachen Sachen sehr gut geeignet ist, ist 
Sprint-Layout. Damit kannst du einfach drauflos-Layouten. Kostet einen 
Obulus von glaube ich etwa 50 Euro.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias F. schrieb:
> Damit kannst du einfach drauflos-Layouten.

Könnte man auch bei KiCad machen, indem man pcbnew mit der Hand aufruft. 
Import eines Bildes würde dort gehen, indem man mit dem externen Tool 
bitmap2component aus dem Bild ein "Logo" macht, welches auf eine 
Kommentarlage geladen werden kann. Danach kann man dann paar reale 
Bauteile reinsetzen und Striche zeichnen.

Naja, war vermutlich nicht die Antwort, die der TE hören wollte, die er 
hier von allen bekommt. ;-)

von Matthias F. (atarist)


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Natürlich kann KiCAD das auch. Wenn allerdings die Erfahrung fehlen 
sollte, halte ich Sprint-Layout für schneller beherrschbar. Genau wie du 
sagst, Bild importieren und drüber Layouten. Muss natürlich jeder selber 
wissen welches Programm er nimmt. Aber neu erstellen ist mit Sicherheit 
in beiden Fällen billiger, als aus dem alten Film eine Platine zu 
kreieren. Alleine schon die Kosten für das Bohren möchte ich nicht 
bezahlen müssen. Alles ohne CAM/CNC-Daten...

von Forist (Gast)


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Diskutiert ruhig weiter - der TO scheint schon längst verschreckt zu 
sein.
Bis auf den Eröffnungspost hat er sich nie mehr gemeldet.

von Matthias F. (atarist)


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Forist schrieb:
> Bis auf den Eröffnungspost hat er sich nie mehr gemeldet.

Naja, geht mir auch manchmal so, dass ich nicht am selben Tag wieder 
Zeit habe, mich damit zu beschäftigen...

von ;) (Gast)


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Die Filmvorlage muss man auch erst mal unbeschadet zum Liferanten
und zurück bekommen und was ist auf dem Weg nicht alles schon
beschädigt worden oder verloren gegangen. Da wäre es sinnvoller
den Schaltplan in ein Schema-Programm einzugeben und dann die
Platine autorouten zu lassen. Das wäre dann Stand der Technik
und auch sicher.

von Wolfgang (Gast)


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;) schrieb:
> Da wäre es sinnvoller ... die Platine autorouten zu lassen.

Bis man als Neueinsteiger den Autorouter so konfiguriert hat, dass das 
Board so raus kommt wie die Vorlage, hat man die paar Leiterbahnen 
schneller selbst nach der Vorlage verlegt.
Und ob der TO einen Schaltplan dazu hat, steht immer noch in den 
Sternen.

von Arno (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Mit einem "richtigen" Scanner digitalisieren, invertieren und als png
> platinenbelichter.de geben dürfte der praktikabelste Weg sein, wenn man
> das Nach-eaglen vermeiden will.

Hat auch schonmal jemand vorgemacht, ist nicht ganz zehn Jahre her - der 
ist sogar den Weg bis zu Gerber gegangen:

http://madscientisthut.com/wordpress/daily-blog/scan-to-pcb-tutorial/

MfG, Arno

von Falk B. (falk)


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Arno schrieb:
> Hat auch schonmal jemand vorgemacht, ist nicht ganz zehn Jahre her - der
> ist sogar den Weg bis zu Gerber gegangen:

Haben wir hier auch schon mal gemacht.

Beitrag "Re: JPG Datei in eine PCB gerber-datei umwandeln"

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