Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RFID mit Leseschutz


von Gunter (Gast)


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Hallo zusammen

Bei den "Standart" RFID Karten, ist es ja so, das meist die Daten auf 
den Karten per Password/Key gesichert sind. Z.b. Bei Mifare Classic und 
konsorten ist sind ja die Datenblöcke individuell per Passwort 
bearbeitbar, es ist möglich das auslesen von Daten zu sperren oder auch 
das schreiben.

Das ermöglicht es, zu verhindern das z.b. ein Endkunde die Karten bei 
einem fremden Lieferant erwirbt. Wird beispielsweise auf den Datenblock 
eine eindeutige Kunden-ID geschrieben und geprüft, können 
fremdgelieferte Karten als "unlesebar" in der Software deklariert 
werden.

Nun ist es jedoch so, das es z.b. bei Mifare keinen Schutz zum lesen der 
UID gibt, das bedeutet, das beispielsweise Karten eines bestehenden 
Kunden übernommen werden können, sofern nur die UID lesbar sein muss.

Beispielsweise nutzt Softwarelieferant "A" eine Software welche die 
Kunden-ID einer Mifare-Classic Karte prüft, und so vor Fremdkarten 
geschützt ist. Softwareliferant "B" benötigt nur die Seriennummer, und 
kann daher ohne weiteres die bestehenden Karten von "A"'s Kunde 
weiterverwenden, und sich so bedeutend günstigere Gesamtpreise ermogeln 
kann.

Was ich mich nun frage ist, gibt es eine RFID-Technologie, welche 
bereits beim lesen der UID eine Verschlüsselungstechnik besitzt? Also 
so, das z.b. der Leser bereits beim lesen der UID ein Passwort oder 
ähnliches aussenden muss, damit der Tag überhaupt reagiert?

Grüsse Gunter

von Mein name ist Hase (Gast)


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Und was soll das bringen?

B kann mit fast allen karten Arbeiten der Kunde findet.

A Schützt sein ökoSystem und erlaubt nur seine Karten. Die er sich 
vermutlich auch gut bezahlen lässt. ggf ist dadurch das system auch 
sicher.

Du willst jetzt verhindern das die teuren Karten von A mit billig System 
B funktionieren? Wieso sollte der Kunde das machen wollen? Wenn die 
Karten von A nicht gehen besorgt er sich andere günstige Karten. Und du 
steigerst damit nur die begründung weshalb A ein "Schrott" System war.

ggf braucht auch das System A die UID erst mal unverschlüsselt um zu 
wissen wie es mit der Karte zu reden hat. z.B. um den Key zu ermitteln 
der für die Karte zu verwenden ist. (ggf wird für jede karte ein eigener 
key generiert, damit durch auslesen des Keys aus einer karte nicht alle 
karten gefärdet sind)

von Forist (Gast)


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Gunter schrieb:
> Bei den "Standart" RFID Karten

Eine RFID Karte steht grundsätzlich nicht. Der leiseste Luftzug reicht, 
um sie umzukippen.

von Gunter (Gast)


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Geht man von einem angenommenen, jedoch realistischen Einkaufspreis 
einer Mifare Classic Karte von ca. 1€ bei grossen Mengen aus, wird sich 
sicherlich ein Verkaufspreis von ~1.20€ ergeben, um wenigstens etwas 
gewinn zu machen.

Nimmt man jetzt an, das B die technische Möglichkeit hat, die Karten von 
A einfach "wiederzuverwedenden", so kann sich dieser einen erheblichen 
Preisvorteil ermogeln. Bei 5000 Tags macht das schon nicht gerade wenig 
aus.

von Klausi (Gast)


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DesFire EV1+2 hat eine sichere UID.

von dunky (Gast)


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Sollte die UID in deinem System für mehr benutzt werden als x Karten im 
Lesefeld auseinanderzuhalten, dann würde ich das System wechseln.

Die UID ist wurscht. Sensible Daten werden eh im geschützten Segment des 
Transponders abgelegt. Da kann dann eine eigene Ausweisnummer hinterlegt 
werden, auf die dann aber nur ein entsprechend konfiguriertes Lesegerät 
Zugriff hat(wir gehen mal davon aus, dass die Herstellerverschlüsselung 
soweit sicher ist etc etc)

Eine sichere UID in dem Sinne gibt es nicht bzw sollte man sie gar nicht 
benötigen. Es gibt Transponder, die jedesmal wenn sie ins Lesefeld 
gehalten werden eine zufällige UID generieren, welche so lange Bestand 
hat, wie der Transponder im Lesefeld ist.
Das würde eine Zuordnung bzw Tracking von Transpondern verhindern. Ich 
weiß nicht wie relevant das tatsächlich ist und was genau der Beweggrund 
dafür war, so eine zufällige UID einzuführen

von c3 (Gast)


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Gunter schrieb:
> Mifare Classic

Die Sicherheit des Algorithmus, so das Fazit der Forscher, sei „nahe 
Null“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mifare

von Christian (Gast)


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Die UID wir bei jedem Transponder benötigt um den Tranponder 
anzusprechen und zu identifizieren. MIFARE DESFire EV1  EV2  EV3 kann 
man auf Random ID konfigurieren. Somit melden die sich bei jedem 
einlesen mit einer anderen UID. Die echte UID bekommt man dann raus wenn 
man den passenden KEY hat und sich authorisiert.
Generell ist es aber keine gute Idee seine Sicherheit auf einer UID 
aufzusetzen. Diese kann beliebig emuliert oder kopiert werden.
Dann lieber auf die Speicherverwaltung der DESfire Tranponder setzen und 
AES Keys nutzen.

von Gunter (Gast)


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Ich glaube ich wurde etwas falsch verstanden, es ginge darum, die Tags 
nur lesbar zumachen mit einem speziell dafür hergestellen bzw.. 
programmierten leser, so das die Karten genau von diesen Lesern bedient 
werden können, für fremde Hardware schlichtweg aber keine Funktion 
darstellen. Bei Mifare kann jeder mit einem Mifare Leser die UID lesen, 
da diese noch die Basis von ISO14443 benutzt. Liefert A nun Karten des 
Typ Mifare, so können diese von jedermann für jede Anwendung benutzt 
werden, welche mit ISO1443 kompatibel ist. Das soll aber verhindert 
werden. Ähnlich einer Smartcard, die kann ja auch nicht einfach so 
angesprochen werden

Die Transpondertechnologie nach der ich suche, müsse schon bei der UID 
anfrage ein Secret überprüfen bevor der Transponder überhaupt antwortet.

von Manfred S. (Firma: Manfred) (xfred343)


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Da hätt ich gleich eine passende Frage dazu, hab mir ein billiges 
China-Keypad mit 13.56 MhZ Mifare Leser besorgt und die Wiegand 
Schnittstelle über Arduino ausgelesen, das Keypad liest brav alle Karten 
(Metro-Karte, Ausweise, Schlüsselbunde etc.) immer mit dem gleichen 
Code.

Lege ich mein Handy drauf (Samsung Galaxy Note 10+) liest es auch brav 
einen Code, nur der ändert sich bei jedem erneuten Scannen immer wieder 
- wie gehts das? und kann man das Smartphone dazu überreden, immer den 
gleichen Code zu senden..

: Bearbeitet durch User
von dunky (Gast)


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@Gunther:

Du wurdest schon verstanden. Aber du hast das Sicherheitskonzept von 
RFID Tags noch nicht verstanden.

Ob irgendjemand deine UID lesen kann ist einfach Wurscht. Bzw. es sollte 
Wurscht sein. Es gibt nämlich durchaus Systeme welche die UID 
fälschlicherweise als Sicherheitsmerkmal benutzen. Das ist dann halt 
Käse

Du musst deinen Transponder&deinen Leser so konfigurieren, dass nur er 
den Zugang zum geschützten Bereich des Transponders bekommt. Da kannst 
du dann beliebige Daten platzieren.
Deine UID wird nur dazu benutzt, um mehrere Transponder im Lesefeld 
auseinanderhalten zu können
Denn natürlich kann jedes Lesegerät welches ISO14443 oder ISO 15693 
unterstützt, jeden kompatiblen Transponder lesen. ABER: es kann eben 
nicht jeden Bereich des Transponders auslesen. Das geht nur, wenn es 
entsprechend programmiert wurde

von Horst (Gast)


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Gunter schrieb:
> es ginge darum, die Tags
> nur lesbar zumachen mit einem speziell dafür hergestellen bzw..
> programmierten leser, so das die Karten genau von diesen Lesern bedient
> werden können, für fremde Hardware schlichtweg aber keine Funktion
> darstellen.


Und genau aus diesem Grund ist bei uns grad eine Zutrittsteuerung aus 
der Ausschreibung geworfen worden.
Wir wollen moderne Technik einsetzen und dann schleppt jeder 20 
Transpoinder mit sich rum weil jeder Hersteller auch unbedingt noch 20ct 
am Transponder verdienen muß.
Wir haben schon eine Schrankenanlage mit 125kHz Transpondern die nur mit 
einem bestimmten Nummernbereich funktioniert. Da sind beschreibbare 
Karten und das Beschreiben inzwischen billiger als Karten beim 
Hersteller zu kaufen.

Aber wenn Ihr die Vorteile der Transponder zu Last der Kunden wegwerfen 
wollt, Ihr werden sehen, die Kunden sind nicht so dumm wie Ihr hofft.

von Peter D. (peda)


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Gunter schrieb:
> Nimmt man jetzt an, das B die technische Möglichkeit hat, die Karten von
> A einfach "wiederzuverwedenden", so kann sich dieser einen erheblichen
> Preisvorteil ermogeln. Bei 5000 Tags macht das schon nicht gerade wenig
> aus.

Dann würde ich versuchen, den Grund herauszufinden, warum der Anwender 
unzufrieden mit A ist und deshalb zu B wechselt. Irgendwelche 
Spezialkarten, die zu allem inkompatibel sind, werden keinen einzigen 
Kunden generieren, sondern nur welche vertreiben.

Chips, die universell sind und mehrere Schlüssel speichern können, halte 
ich aber für zukunftsweisend. Keiner freut sich, wenn das Porte­mon­naie 
vor Karten nur so explodiert.

von Purzel H. (hacky)


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Ja, es gibt kartensysteme, mit dem gewuenschten Schutz. Allerdings ist 
der Preis prohibitiv hoch. Das NDA alleine geht fuer 100k, dann brauchst 
du ein paar Kurse resp die Unterlagen zur Verwendung und schwupp sind 
nochmals 50k draussen. Die Karten sind dann extra. Lohne sich nur bei 
100k+ stueckzahlen.

von René H. (mumpel)


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Christian schrieb:
> MIFARE DESFire EV1  EV2  EV3 kann
> man auf Random ID konfigurieren.

Geht das mit "Mifare SmartMX" auch? Die gefällt mir persönlich besser, 
da sowohl kontaktbehaftet als auch RFID.

von René H. (mumpel)


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Peter D. schrieb:
> Chips, die universell sind und mehrere Schlüssel speichern können, halte
> ich aber für zukunftsweisend. Keiner freut sich, wenn das Porte­mon­naie
> vor Karten nur so explodiert.

Dann müsste es aber m.E. einen Industrieverband geben, sonst sagt jede 
Firma "Das ist meine Karte, da lasse ich doch nicht jeden 
reinschreiben". Einen solchen Verband wird es aber sehr wahrscheinlich 
nie geben. Wir haben doch schon bei den Verkehrsverbünden das Problem, 
dass jeder seine eigene App und/oder Kundenkarte hat, aber gerade da 
wäre "Eine für alle, alles in einer" vorteilhaft, aber die 
Verkehrsverbünde machen ja lieber ihre eigenen Ökosysteme (wie Apple).

Manfred S. schrieb:
> Lege ich mein Handy drauf (Samsung Galaxy Note 10+) liest es auch brav
> einen Code, nur der ändert sich bei jedem erneuten Scannen immer wieder
> - wie gehts das?

Random-ID. Wie beim Personalausweis. Mit jedem Zugriff generiert die 
Software auf dem Smartphone bzw. dem nPA eine neue ID. Du müsstest Dein 
Programm entsprechend programmieren, dass er nicht die Random-DI 
ausliest sondern andere Daten. Wie das geht weiss ich nicht (ich kann 
nur VBA, und ein klein wenig CSS und HTML)

: Bearbeitet durch User
von dunky (Gast)


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Irgendwie hat ein Großteil der Leute hier kein Plan wovon sie schwätzen.

Natürlich kann so ein Transponder auch segmentiert werden und zum Zugang 
für mehrere Systeme verwendet werden. Erfordert halt Absprache und 
Koordination bei der Transponderprogrammierung.
Endlos viel Speicher hat so ein Transponder nicht, aber um paar 
Ausweisnummer abzuspeichern reichts dicke.

von René H. (mumpel)


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dunky schrieb:
> Endlos viel Speicher hat so ein Transponder nicht,

Bei bis zu 32kb sollte schon viel Platz sein. Oder nicht?

von Gunter (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Irgendwelche
> Spezialkarten, die zu allem inkompatibel sind,
Das ist bei Kartensystemen, bei welcher die Karten eine grosse 
Endanwenderzahl abgegeben wird, eher irrelevant. Bei z.b. 
Haustechnik-Türöffnungen oder Parkplatzsystem ist der Punkt berechtigt, 
dort ist aber die Menge auch kleiner.

Christian schrieb:
> Die UID wir bei jedem Transponder benötigt um den Tranponder
> anzusprechen und zu identifizieren. MIFARE DESFire EV1  EV2  EV3 kann
> man auf Random ID konfigurieren. Somit melden die sich bei jedem
> einlesen mit einer anderen UID. Die echte UID bekommt man dann raus wenn
> man den passenden KEY hat und sich authorisiert.

Vielen Dank für die Info! Das ist quasi nach dem ich suche. So kann auf 
einem Block eine selbst generierte ID abgelegt werden, welcher nur durch 
den KEY erreichbar ist. Für fremde Systeme welche "UID" basiert sind, 
sind die Karten wertlos, da sie jedes mal eine andere ausgeben!

von dunky (Gast)


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> Bei bis zu 32kb sollte schon viel Platz sein. Oder nicht?
Da bekommt man schon was unter. Das stimmt. Ich war noch bei 4kB 
Transpondern. Und meistens wird ja eh nur lesend zugegriffen


> Für fremde Systeme welche "UID" basiert sind, sind die Karten wertlos, da
> sie jedes mal eine andere ausgeben!

Find doch erstmal ein UID basiertes System. Ich hfofe, da wirst du 
heutzutage nichts finden.

von René H. (mumpel)


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dunky schrieb:
> Da bekommt man schon was unter. Das stimmt. Ich war noch bei 4kB
> Transpondern.

Die meisten Transponder haben nur 8k. Aber das dürfte auch schon reichen 
für ein paar tausend Zeichen. Bei 10 bis 20 Zeichen pro "Ausweis" passt 
da auch schon was rein.

: Bearbeitet durch User
von Gunter (Gast)


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dunky schrieb:
> Find doch erstmal ein UID basiertes System. Ich hfofe, da wirst du
> heutzutage nichts finden.

Da kann ich dir sehr viele zeigen, gerade im bereich von gästezugängen 
ist das oft das gängiste System. Dort werden für den einmaligen Zugang 
oft Barcode/Qrcode Tickets verwendet, und für mehrfachen oder 
dauerhaften Zugang oft Transponderkarten. Dort ist auch die Anforderung 
an die Kopiersicherheit nicht so gross, da es dem Endandwender keinen 
Vorteil bringt, wenn du einen Transponder kopierst, der dann aber auf 
das gleiche Konto zugreift, es kann ja dadurch keine zusätzliche 
Leistung erschlichen werden.

Konzerttickets mit Barcode kannst du ja auch einfach kopieren mit einem 
Kopierer, nur bringt das dir selbst nicht, da das Ticket nur einmal 
entwederte werden kann. Hier wäre lediglich ein Betrug möglich in dem 
man kopierte Tickets verkauft und dadurch Geld erhält.

Der einzige Unterschied zwischen Barcode und Transponder ist hier, das 
Barcodetickets sehr wenig kosten, und Transponderkarten oft relativ 
teurer sind (Mifare Classic ca. 1.10€ / Stück bei 10k Stück)

von Ralf D. (doeblitz)


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dunky schrieb:
> Find doch erstmal ein UID basiertes System. Ich hfofe, da wirst du
> heutzutage nichts finden.

Bei Konica-Minolta wird das zur Identifikation am Drucker so benutzt - 
für den Ausdruck vertraulicher Daten. Argh.

von dunky (Gast)


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Gunter schrieb:
> Da kann ich dir sehr viele zeigen, gerade im bereich von gästezugängen
> ist das oft das gängiste System. Dort werden für den einmaligen Zugang
> oft Barcode/Qrcode Tickets verwendet, und für mehrfachen oder
> dauerhaften Zugang oft Transponderkarten. Dort ist auch die Anforderung
> an die Kopiersicherheit nicht so gross, da es dem Endandwender keinen
> Vorteil bringt, wenn du einen Transponder kopierst, der dann aber auf
> das gleiche Konto zugreift, es kann ja dadurch keine zusätzliche
> Leistung erschlichen werden.

Da wird die Sicherheit dann aber eben über andere Mechanismen 
hergestellt mit einer Datenbank im Hintergrund oder ähnlichem.
Ich bin jetzt mehr vom Bereich klassische Zutrittskontrolle 
ausgegangen...und da wird die UID hoffentlich nicht verwendet.

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