Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8bit AD-Wandler in Oszilloskopen ausreichend?


von Heiko (Gast)


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Viele Oszilloskope habe 8-bit-A/D-Wandler noch verbaut. Ist das noch 
zeitgemäß? 8-bit-A/D-Wandler sind doch schon eher Stand der 80er/90er 
Jahre.

von Soso, sagt ein (Gast)


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1 GS/s und mehr ist bestimmt nicht 80er...

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Ist das noch zeitgemäß?

In der Regel schon.
Es kommt viel mehr auf das analoge Frontend an. Wenn das Mist ist, 
kannst du auch mit 10 Bit nichts mehr raus holen.

von Heiko (Gast)


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Soso, sagt ein schrieb:
> 1 GS/s und mehr ist bestimmt nicht 80er

Was hat das mit den 8 bit zu tun? Bei 8bit kann man lediglich 255 
unterschiedliche Messpunkte aufzeichnen. Bei 12- oder 16bit kann ich 
viel feiner abtasten und bekomme viel schönere Darstellungen. Bei einem 
CD-Player verwendet man auch keinen 8bit-Wandler, um Musik abzuspielen, 
sondern nimmt vielleicht sogar auch eher 24-bit-Wandler.

von Stefan F. (Gast)


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> Viele Oszilloskope habe 8-bit-A/D-Wandler noch verbaut.
> Ist das noch zeitgemäß?

Ich denke: ja. Denn Oszilloskope sind (abgesehen von extrem teuren 
Modellen) schon immer nur grobe Schätzeisen gewesen, was die Spannung 
angeht. Ihre Stärken liegen bei den anderen Funktionen.

Deswegen ist es auch gar nicht schlimm, wenn die Displayauflösung nur 
240 oder 480 Linien hat. Für Geräte der unteren Preisklasse passt das 
schon.

von Heiko (Gast)


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MaWin schrieb:
> das analoge Frontend an

Was ist ein Frontend?

von Jim M. (turboj)


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Wann hast Du zuletzt was oszilloskopiert?

Schon eine etwas ungünstig positionierte GND Klammer produziert mehr als 
1 Bit Rauschen bei 8-Bit Auflösung.

Für 12 Bits und einigermaßen moderner Frequenz müsste man den 50 Ohm 
Anschluss mit aufs Board designen.

AFAIK macht man das bei modernen Sachen auch so, z.B. wenn selbst eine 
1:100 Probe das Signal zu stark verfälschen würde.

von Heiko (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Schon eine etwas ungünstig positionierte GND Klammer produziert mehr als
> 1 Bit Rauschen bei 8-Bit Auflösung.

Aber genau das würde ja auch für einen höheren Wandler sprechen. Wenn 
ich 1bit Rauschen auf 8-bit-Auflösung rechne, dann müsste 1bit Rauschen 
bei 12-bit-Auflösung ja einen viel geringeren Effekt haben. Bei 8-Bit 
wäre der Fehler ja dann 1/255 und bei 12bit 1/4095 - also wesentlich 
geringer.

Jim M. schrieb:
> Für 12 Bits und einigermaßen moderner Frequenz müsste man den 50 Ohm
> Anschluss mit aufs Board designen.

Warum müsste der direkt auf dem Board sein?

von stefan (Gast)


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Heiko schrieb:
> Wenn
> ich 1bit Rauschen auf 8-bit-Auflösung rechne, dann müsste 1bit Rauschen
> bei 12-bit-Auflösung ja einen viel geringeren Effekt haben

Das Rauschen ist ja eine Spannung. Tastest du die Rauschspannung feiner 
ab, bleibt sie dennoch gleich. beeinflusst halt dann mehr als nur ein 
bit.

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Was ist ein Frontend?

Die analoge Verstärkerschaltung vor dem 8-Bit-AD.
Es wird nicht die Eingangsspannung direkt auf den AD gegeben. Je nach 
V/Div-Einstellung wird im Frontend eine andere Verstärkung geschaltet.

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Aber genau das würde ja auch für einen höheren Wandler sprechen. Wenn
> ich 1bit Rauschen auf 8-bit-Auflösung rechne, dann müsste 1bit Rauschen
> bei 12-bit-Auflösung ja einen viel geringeren Effekt haben.

Beim 12-Bit-AD rauschen dann 5 Bit.

von Stefan F. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Aber genau das würde ja auch für einen höheren Wandler sprechen. Wenn
> ich 1bit Rauschen auf 8-bit-Auflösung rechne, dann müsste 1bit Rauschen
> bei 12-bit-Auflösung ja einen viel geringeren Effekt haben.

Nein. Bei einem 12bit Wandler hast du dann 3 Bit Rauschen. Je mehr Bits 
der Wandler hat, umso edler/teurer wird das Rauschen.

Ich habe lieber einen soliden Hammer in der Hand, als einen High-Tech 
Nageltreiber mit Bluetooth und 4K Display.

von Heiko (Gast)


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MaWin schrieb:
> Beim 12-Bit-AD rauschen dann 5 Bit.

Hmm,das kommt ja dann aufs gleiche Hinaus - bei 8bit-Messung und 1 Bit 
Fehler hätte ich 7 Bit Genauigkeit und bei 12-bit und 5 Bit Fehler auch 
nur 7 Bit Genauigkeit. Blöd :-(

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Genauigkeit

Bei dem Thema sollte man sich auch mit den Unterschieden zwischen 
Genauigkeit, Präzision und Auflösung beschäftigen.

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei einem 12bit Wandler hast du dann 3 Bit Rauschen.

Ich meinte natürlich 5 Bit.

von Egon D. (Gast)


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Heiko schrieb:

> Bei 8bit kann man lediglich 255 unterschiedliche
> Messpunkte aufzeichnen.

Und?
Der Computer kennt nur ZWEI unterschiedliche Zustände.
ZWEI !


> Bei 12- oder 16bit kann ich viel feiner abtasten
> und bekomme viel schönere Darstellungen.

Ahh! Richtig. Ich kleiner Dummdei.
Das wichtigste am Digitaloszi ist ja, dass man eine
"schöne Darstellung" bekommt. Für korrekte Messwerte
interessieren sich nur total vergreiste Trottel...

von Udo S. (urschmitt)


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Heiko schrieb:
> Was hat das mit den 8 bit zu tun? Bei 8bit kann man lediglich 255
> unterschiedliche Messpunkte aufzeichnen. Bei 12- oder 16bit kann ich
> viel feiner abtasten und bekomme viel schönere Darstellungen.

Schöne Darstellung ohne Wert.

Glaubst du man kann ein hochfrequentes Signal einfach mit einem 
Amplitudenfehler von deutlich unter 1% messen?

Ein Oszilloskop hat bei seiner angegeben Grenzfrequenz schon einen 
Fehler von ca. 30%!
Und da ist der Fehler des Tastkopfs noch nicht mal mit eingerechnet.

Ein oszi ist dazu da um Signalverläufe zu sehen, nicht um die in 
Promillegenauigkeit zu vermessen.

Wenn du das willst musst du noch zwei Nullen an den Preis deines Oszis 
dranhängen (wenns reicht).

: Bearbeitet durch User
von 2⁵ (Gast)


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Heiko schrieb:
> 8-bit-A/D-Wandler sind doch schon eher Stand der 80er/90er
> Jahre.

Bei den benötigten hohen Sampleraten für Oszis (1 GS/s) kosten die AD 
Wandler richtig Geld: 
https://www.mouser.de/Semiconductors/Data-Converter-ICs/Analog-to-Digital-Converters-ADC/_/N-4c43g?P=1z0jwqy&Keyword=AD&FS=True

(Aus dem Link: AD Wandler mit 1 GS/s: 8 Bit ca 50 €, 12 Bit > 300 €.)
Hier sind 8 Bit Wandler durchaus noch Stand der Technik. Im 
Audio-Bereich bekommt man inzwischen gute 24 Bit Wandler für <10€. (Auch 
wenn dort dann von den 24 Bit nur 20 Bit nutzbar sind, das ist aber auch 
gut so...)

von mkn (Gast)


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Heiko schrieb:
> Bei 12- oder 16bit kann ich
> viel feiner abtasten und bekomme viel schönere Darstellungen.

Dann schau Dir mal die max sample frequenz dieser Wandler an.
Die ADC müssen schnell sein um im Oszi irgendwie von Nutzen zu sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem

Schau Dir mal bei TI die Preise für hochgeschwindigkeits ADCs mit ca. 
1Gsamples/sec an.
https://www.ti.com/data-converters/adc-circuit/high-speed/overview.html

Klar, kann man einsetzen, aber das ist es eben kein bezahlbares 
Mittelklasseoszi mehr.

von MaWin (Gast)


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2⁵ schrieb:
> Audio-Bereich bekommt man inzwischen gute 24 Bit Wandler für <10€

Außerdem handelt es sich bei dem angesprochenen CD-Player um DA-Wandler 
und eben nicht AD-Wandler. Das ist etwas ganz anderes.

von Udo S. (urschmitt)


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mkn schrieb:
> Schau Dir mal bei TI die Preise für hochgeschwindigkeits ADCs mit ca.
> 1Gsamples/sec an.
> https://www.ti.com/data-converters/adc-circuit/high-speed/overview.html

2⁵ schrieb:
> Bei den benötigten hohen Sampleraten für Oszis (1 GS/s) kosten die AD
> Wandler richtig Geld:
> 
https://www.mouser.de/Semiconductors/Data-Converter-ICs/Analog-to-Digital-Converters-ADC/_/N-4c43g?P=1z0jwqy&Keyword=AD&FS=True

Und das ist nur der Wandler.
Davor sitzt wie MaWin schon gesagt hat noch ein Breitbandverstärker der 
dann einen Fehler und eine Nichtlinearität von weniger als 1% oder gar 
0,1% haben soll.
Und das von DC bis zu 500MHz!

von mkn (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Fehler und eine Nichtlinearität von weniger als 1% oder gar
> 0,1% haben soll.

Und daran einen Tastkopf mit Krokoklemme + einem User der schon das 8bit 
Signal nicht interpretieren konnte.

Dem ambitionierten Hobbyisten stehen heute bereits Messmittel zur 
Verfügung, für die der Profi vor 20J seine Großmutter verkauft hätte.
Höher, schneller. weiter, aber nicht mal den Einsatzzweck des Gerätes 
verstehen.

von Wolfgang (Gast)


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Heiko schrieb:
> Soso, sagt ein schrieb:
>> 1 GS/s und mehr ist bestimmt nicht 80er
>
> Was hat das mit den 8 bit zu tun? Bei 8bit kann man lediglich 255
> unterschiedliche Messpunkte aufzeichnen. Bei 12- oder 16bit kann ich
> viel feiner abtasten und bekomme viel schönere Darstellungen.

Das hat sehr viel miteinander zu tun. Einen 16Bit ADC mit 1 GSa/s wird 
weit außerhalb deiner finanziellen Möglichkeiten liegen, so du denn 
überhaupt einen findest.
Damit sich die Bitzahl eines hochauflösenden Wandler in der Genauigkeit 
der Abtastwerte wiederspiegelt, muss das Abtasttiming erstmal stimmen. 
Schon damit die effektive Bitzahl bei einem 100MHz Signal 12 Bit 
erreicht, muss die Abtastunsicherheit (Jitter) unter 0.2ps liegen.
Das schöne Aussehen bekommst du mit einem vernünftigen 
Rekonstuktionsfilter für die Anzeige.

von mkn (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Einen 16Bit ADC mit 1 GSa/s wird
> weit außerhalb deiner finanziellen Möglichkeiten liegen, so du denn
> überhaupt einen findest.

https://www.ti.com/data-converters/adc-circuit/high-speed/products.html#p157max=900;10400&p84=16;18

Für nur 619.92$/Stk bei Abnahme von 100 Stk.
Ein echtes Schnäppchen.

von Blechbieger (Gast)


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Es ist einfach eine Aufwands- bzw. Geldfrage. Für so hohe Samplingraten 
braucht man einen Flash-ADC. Bei diesen wächst der Aufwand exponentiell 
mit der Auflösung denn diese haben für jeden einzelnen Messwert einen 
eigenen Komperator. D.h ein 12 Bit ADC braucht 4097 entsprechend genaue 
(0,025%) Komperatoren, 16 mal so viele wie ein 8 Bit ADC der nur 255 
0,4% genaue Komperatoren braucht.

von Heiko (Gast)


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MaWin schrieb:
> Genauigkeit, Präzision

Was ist denn der Unterschied von Präzision und Genauigkeit? Ich hätte 
gedacht, dass Genauigkeit und Präzision das Gleiche sind.

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Was ist denn der Unterschied von Präzision und Genauigkeit? Ich hätte
> gedacht, dass Genauigkeit und Präzision das Gleiche sind.

Hohe Genauigkeit ist wenn bei bei Wiederholungen möglichst das gleiche 
Ergebnis erzielt wird. Also die Streuung.

Präzision ist wie nahe das Ergebnis am Erwartungswert liegt. Also die 
individuelle Abweichung.

von Heiko (Gast)


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mkn schrieb:
> Und daran einen Tastkopf mit Krokoklemme

Was ist denn die Alternative zu einem Tastkopf mit Krokodilklemme? Die 
Krokodilklemme kann man ja auch ab machen bzw. auch statt des Tastkopfes 
direkt ein Laborkabel an das Oszilloskop anschließen. Es gibt so Adapter 
von BNC auf Laborbuchse, um direkt die 4mm-Laborkabel anschließen zu 
können.

Wolfgang schrieb:
> Das hat sehr viel miteinander zu tun. Einen 16Bit ADC mit 1 GSa/s

Ist das letztlich nicht egal, wie viel "GSa/s" so ein System hat? Dann 
ist halt einfach die Aufzeichnungsdauer etwas größer und ich kann dann 
vielleicht ein Messsignal 10s lang aufnehmen statt 5s. Auch ist die 
Frage, was mir eine feinere Auflösung in x-Richtung bringt, wenn die 
y-Achse nur 8 bit hat. Wenn ich z.B. nur 100 MHz Auflösung brauche statt 
500 MHz oder 1 GHz, dann reichen vielleicht auch 250MSa/s.

von Achim S. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Was ist denn der Unterschied von Präzision und Genauigkeit? Ich hätte
> gedacht, dass Genauigkeit und Präzision das Gleiche sind.

Präzision ist nur die Wiederholgenauigkeit. Mit "Genauigkeit" ist aber 
zusätzlich auch die absolute Genauigkeit (bzw. "Richtigkeit") gemeint.

https://de.wikipedia.org/wiki/Genauigkeit

von Anja (Gast)


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Hallo,

ist doch klar: man kann entweder schnell messen oder genau (bei 
niedrigen Frequenzen). Beides zusammen geht nicht.

Eine Genauigkeit besser als 1% beim Oszi erfordert mindestens einen 
10-12 Bit Wandler.

Es gibt 16 Bit Oszis mit 8.5 uV spezifiziertem Rauschen. Aber halt nicht 
mit einer riesigen Bandbreite.

Gruß Anja

von MaWin (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Präzision ist nur die Wiederholgenauigkeit. Mit "Genauigkeit" ist aber
> zusätzlich auch die absolute Genauigkeit (bzw. "Richtigkeit") gemeint.

Ja richtig. Danke für die Korrektur.

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Was ist denn die Alternative zu einem Tastkopf mit Krokodilklemme?

"Die" Alternative gibt es nicht.
Es gibt hunderte Alternativen für verschiedene Einsatzzwecke.

Im einfachsten Fall kann das z.B. eine einfache Massefeder an der Spitze 
sein. Damit wird dann die Masseschleife erheblich verkürzt.

von P. S. (namnyef)


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In der Regel ja. Denn der Witz bei Oszis ist ja gerade, dass hier der 
Fokus mehr auf der Auflösung der Zeit als auf der Auflösung der Spannung 
liegt.

von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Ist das letztlich nicht egal, wie viel "GSa/s" so ein System hat? Dann
> ist halt einfach die Aufzeichnungsdauer etwas größer und ich kann dann
> vielleicht ein Messsignal 10s lang aufnehmen statt 5s. Auch ist die
> Frage, was mir eine feinere Auflösung in x-Richtung bringt, wenn die
> y-Achse nur 8 bit hat. Wenn ich z.B. nur 100 MHz Auflösung brauche statt
> 500 MHz oder 1 GHz, dann reichen vielleicht auch 250MSa/s.

Ich glaube du hast da etwas Grundlegendes missverstanden.
/s bedeutet "pro Sekunde".

Und ich glaube du wirfst wieder die Samplerate des ADC mit der 
Grenzfrequenz des Frontends durcheinander.

von Marek N. (Gast)


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Zum Vergleich:
Übliche Analog-Scopes mit CRT haben eine Schirmhöhe von 80 bis 90 mm. 
Wollte man damit 8 Bit auflösen, müsste der Strahl auf 80 mm / 256 = 0,3 
mm fokussiert werden. Das ist bei einer ausreichenden Helligkeit gar 
nicht so einfach ist, zumal der Strahl in den Randbereichen der Röhre 
meistens eh unscharf wird.

von Marek N. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Ist das letztlich nicht egal, wie viel "GSa/s" so ein System hat? Dann
> ist halt einfach die Aufzeichnungsdauer etwas größer und ich kann dann
> vielleicht ein Messsignal 10s lang aufnehmen statt 5s. Auch ist die
> Frage, was mir eine feinere Auflösung in x-Richtung bringt, wenn die
> y-Achse nur 8 bit hat. Wenn ich z.B. nur 100 MHz Auflösung brauche statt
> 500 MHz oder 1 GHz, dann reichen vielleicht auch 250MSa/s.

Ähhh, Abtastheorem?
https://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem

von Anja (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Zum Vergleich:
> Übliche Analog-Scopes mit CRT haben eine Schirmhöhe von 80 bis 90 mm.
> Wollte man damit 8 Bit auflösen,

Übliche Digital-Scopes haben (fast) beliebigen Zoom in alle Richtungen.
Da wo man früher mehrere Messungen mit verschiedenen Y-Offsets 
durchführen mußte reicht heute meist eine einzige Messung auf der alles 
drauf ist.

Gruß Anja

von WAV (Gast)


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Heiko schrieb:
> Soso, sagt ein schrieb:
>> 1 GS/s und mehr ist bestimmt nicht 80er
>
> Was hat das mit den 8 bit zu tun? Bei 8bit kann man lediglich 255
> unterschiedliche Messpunkte aufzeichnen. Bei 12- oder 16bit kann ich
> viel feiner abtasten und bekomme viel schönere Darstellungen. Bei einem
> CD-Player verwendet man auch keinen 8bit-Wandler, um Musik abzuspielen,
> sondern nimmt vielleicht sogar auch eher 24-bit-Wandler.

Nette Idee von Dir, Du findest bestimmt auch Kunden, denn der Vorteil 
liegt ja klar auf der Hand!

Du mußt ja nicht in Werbeprospekt schreiben das das Dateiformat auf der 
CD nur ein 16 Bit WAV ist...

von Gustl B. (-gb-)


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WAV schrieb:
> Du findest bestimmt auch Kunden, denn der Vorteil
> liegt ja klar auf der Hand!

Naja, solche Produkte gibt schon zu kaufen wie den UPP 800. Es gibt auch 
durchaus Anwendungen in denen man eine höhere Auflösung braucht. Nur das 
normale Oszi braucht die nicht. Wobei .. ist eher ein Kompromiss. 
Hochauflösende ADCs sind langsamer als niedrig auflösende. Mittlerweile 
gibt es auch Oszilloskope mit 16 Bit.

von W.S. (Gast)


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Heiko schrieb:
>> 1 GS/s und mehr ist bestimmt nicht 80er
>
> Was hat das mit den 8 bit zu tun?

Hast du eigentlich irgend eine Vorstellung, was es für eine 
Meisterleistung ist, eine Spannung binnen einer Nanosekunde auf 8 Bit 
aufzulösen und diese Zahl dann auch noch in einen megabytegroßen RAM zu 
schreiben?

Natürlich würde man sich wünschen, daß bei einem Display von 800x480 
Punkten der ADC auf stolze 9 Bit auflösen könnte.

Sowas gibt es auch, ebenso auch Systeme, die noch viel schneller sind 
und deutlich mehr als nur 1 GSPS können. Aber deren Preise verderben 
einem sehr schnell den Appetit darauf.

Heiko schrieb:
> Ist das letztlich nicht egal, wie viel "GSa/s" so ein System hat? Dann
> ist halt einfach die Aufzeichnungsdauer etwas größer...

  EGAL ???

OK, ich sehe schon, daß du schlichtweg keinerlei Ahnung hast von 
Oszilloskopen. Es geht nicht um die Aufzeichnungsdauer, sondern darum, 
was man an Signalen überhaupt noch sehen kann, also um Hochfrequenz bzw. 
Bandbreite. Das ist der eigentliche Punkt. Bedenke doch mal das 
Abtast-Theorem.

Zu früheren Zeiten hatte man sich mit analogen Sampling-Oszilloskopen 
beholfen, das ging nur mit periodisch gut wiederholenden Signalen - und 
das ist auch heute noch der Fall, wenn man beispielsweise in der 
Radartechnik oder dergleichen im zweistelligen GHz Bereich irgend etwas 
sehen will. Aber das ist hier in diesem Forum wohl etwas 'offtopic'.

W.S.

von Gustl B. (-gb-)


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W.S. schrieb:
> und
> das ist auch heute noch der Fall, wenn man beispielsweise in der
> Radartechnik oder dergleichen im zweistelligen GHz Bereich irgend etwas
> sehen will.

Ja, auch. Aber es gibt bei Lecroy auch Oszis die das Signal 
runtermischen. Im Prinzip als Beispiel kann man, wenn man 10 GHz 
Analogbandbreite messen will und nur ADCs mit 5 GSample/s hat:
DC ... 5 GHz -> ADC1
5 GHz ... 10 GHz -> mischen auf DC ... 5 GHZ -> ADC2

Aber ja, Sampling-Oszilloskope sind weiterhin gefragt. Und eigentlich 
wäre das auch ein schickes Hobbyprojekt. Vielleicht könnte man da sich 
was bauen um dann selber Signale betrachten zu können die man mit 
preislich erschwinlichen Oszis nicht mehr sehen kann. Ich würde gerne 1 
GHz LVDS sehen können, aber so ein Oszi ist mir zu teuer. Mit dem SDR 
kann ich noch sehen, dass da was auf der Leitung ist und mit meinem Oszi 
in der FFT sehe ich das auch bei grob -40 dB. Aber ein 
Sampling-Oszilloskope wäre da eine schöne Lösung.

von Heiko (Gast)


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W.S. schrieb:
> Bedenke doch mal das Abtast-Theorem.

Gerne, aber dazu reicht es doch denke ich aus, wenn ich mir die 
Taktfrequenz von dem Oszilloskop anschaue. Wenn das Oszilloskop 100 MHz 
hat, dann bedeutet es für mich, dass ich pro Sekunde 100.000.000 
Datenpunkte bekomme, also der ADC so schnell misst. Wenn das Oszilloskop 
jetzt eine Speichertiefe von 1Gs hat, dann kann ich mit 100 MHz 10 
Sekunden lang mit einem Tastkopf messen oder 2,5 Sekunden mit vier 
Tastköpfen. Habe ich 10Gs, dann kann ich 100s mit einem Tastkopf messen.

Warum sollte ich deshalb das Abtast-Theorem beachten, wenn meine Signale 
im 100-1000kHz-Bereich sind? Dann bin ich mit dem Oszilloskop immer noch 
100mal schneller und damit ist das Theorem immer eingehalten.

von Heiko (Gast)


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W.S. schrieb:
> Natürlich würde man sich wünschen, daß bei einem Display von 800x480
> Punkten der ADC auf stolze 9 Bit auflösen könnte.

Ich kann mir die Messwerte doch auch per USB-Stick kopieren und dann in 
deinem Computer mit höherer Auflösung anschauen. Dann würden mir auch 
10Bit gewiss mehr bringen. Oder ich schließe einen separaten Monitor an 
das Oszilloskop an, z.B. einen mit 4k-Auflösung.

von Heiko (Gast)


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WAV schrieb:
> Du mußt ja nicht in Werbeprospekt schreiben das das Dateiformat auf der
> CD nur ein 16 Bit WAV ist

Und wozu gibt es dann CD-Player mit 24bit DAC/ADC-Auflösungen, wenn die 
Lieder nur in 16 bit gespeichert sein sollen? Einen Grund muss es ja 
wohl haben.

von Heiko (Gast)


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MaWin schrieb:
> Im einfachsten Fall kann das z.B. eine einfache Massefeder an der Spitze
> sein. Damit wird dann die Masseschleife erheblich verkürzt.

Was genau meinst Du mit Massenschleife? Oder meinst Du eine 
50Hz-Netz-Brummschleife?

von Stefan F. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Und wozu gibt es dann CD-Player mit 24bit DAC/ADC-Auflösungen, wenn die
> Lieder nur in 16 bit gespeichert sein sollen?

Verkauft sich besser. Genau wie Staubsauger mit 2000W und tragbare 
Lautsprecher mit 500W PMPO, oder Bauklötze mit 328.000 
Kombinationsmöglichkeiten oder Bartschneider-Sets mit 35 Teilen.

von Gustl B. (-gb-)


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Heiko schrieb:
> Wenn das Oszilloskop
> jetzt eine Speichertiefe von 1Gs hat

Wenn auf dem Oszi etwas von 1 GS draufsteht, dann meint das NICHT die 
Speichertiefe. Sondern das mein wie viele Abtastungen das je Sekunde 
macht. Es müsste korrekterweise also 1 GS/s draufstehen.

Eine Speichertiefe von 1 GPunkten ist tatsächlich viel, Üblich sind 
mehrere MPunkte in der Preisklasse unter 1000 €.

Heiko schrieb:
> Dann würden mir auch
> 10Bit gewiss mehr bringen.

Ja, aber nur wenn von den 10 Bits auch sagen wir > 7 Bits unverrauscht 
sind.

Heiko schrieb:
> Oder ich schließe einen separaten Monitor an
> das Oszilloskop an, z.B. einen mit 4k-Auflösung.

Das ist leider ein Irrglaube. Ich kenne kein Oszi, das extern eine 
höhere Auflösung ausgibt als es auch auf dem eingebauten Display 
anzeigt.

Heiko schrieb:
> Und wozu gibt es dann CD-Player mit 24bit DAC/ADC-Auflösungen, wenn die
> Lieder nur in 16 bit gespeichert sein sollen? Einen Grund muss es ja
> wohl haben.

Ja, richtig, es gibt schon Anwendungsfälle für hohe Auflösung. Aber nur 
sehr wenige für hohe Auflösung UND gleichzeitig hohe Abtastfrequenz. Für 
Audio reichen Abtastraten < 100 kSamples/s. Oszilloskope tasten aber in 
der Regel mit 1 GSample/s oder schneller ab. Wobei es auch Oszis gibt, 
die bei niedrigerer Abtastrate eine höhere Auflösung anbieten. Manche 
ADCs haben sowas sogar eingebaut wie der HMCAD1520.
Messgeräte die nur vergleichsweise langsam abtasten aber mit hoher 
Auflösung nennt man üblicherweise nicht Oszi.
Hier mal ein Link:
https://www.rohde-schwarz.com/de/produkt/upv-produkt-startseite_63493-7558.html
Die werden gezielt als Audio Analyzer verkauft und können maximal 400 
kSample/s.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Heiko schrieb:
> Wenn das Oszilloskop 100 MHz
> hat, dann bedeutet es für mich, dass ich pro Sekunde 100.000.000
> Datenpunkte bekomme

Wenn am Oszi 100MHz angegeben ist, dann ist das nicht die Samplerate, 
sondern die Analog-Bandbreite des Frontends.

Und zu "Speichertiefe von 1Gs" hat Gustl B. ja schon alles gesagt.

von mkn (Gast)


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Heiko schrieb:
> Es gibt so Adapter
> von BNC auf Laborbuchse

Ich glaube Du bist ein Troll.
Du nimmst uns doch hier nur hoch.

von Gustl B. (-gb-)


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mkn schrieb:
> Ich glaube Du bist ein Troll.

Bwahahaha. Heute ist Freitag. Nicht nach Kalender, aber gefühlt.

Beitrag #6523290 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Heiko schrieb:
> Was genau meinst Du mit Massenschleife? Oder meinst Du eine
> 50Hz-Netz-Brummschleife?

https://www.google.de/search?q=taskkopf+massefeder

Vergleiche die Länge der Masseschleife zu einem Tastkopf mit über 
Krokoklemme verbundener Masse.

von MaWin (Gast)


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von C. A. Rotwang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Viele Oszilloskope habe 8-bit-A/D-Wandler noch verbaut.
>> Ist das noch zeitgemäß?
>
> Ich denke: ja. Denn Oszilloskope sind (abgesehen von extrem teuren
> Modellen) schon immer nur grobe Schätzeisen gewesen, was die Spannung
> angeht.

Nein, das gilt lediglich für digitale Scope, Analoge scope sind 
hinsichtlich der Kurvenform und damit der Einschätzung von aharmonishen 
Verzerrung sehr präzise. Digitalscope haben da eine deutliche 
Qualitätsminderung bewirkt.

> Deswegen ist es auch gar nicht schlimm, wenn die Displayauflösung nur
> 240 oder 480 Linien hat. Für Geräte der unteren Preisklasse passt das
> schon.

Ja, warum soll man in einen Trabi einen Formel1-Rennmotor einbauen, das 
passt dann nicht. Aber scopes werden heutzutage nicht nur zur direkten 
Anzeige sondern auch zur Signal- Abspeichern und Weiterverarbeitung auf 
dem PC genutzt. Und da ist es schon ärgerlich eine Spektralanalyse an 
einem 8bit quantisierten Signal machen zu müssen, was Oberwellen zeigt 
die in einem 10/12bit quantisierten Signal nicht dabei wären.

Insbesonders bei schwachen Signal an der Empfindlichkeitsgrenze des 
Eingangs kommen 12 statt 8 bit deutlich vorteilhaft zum Tragen:
https://base.imgix.net/files/base/ebm/electronicdesign/image/2017/07/www_electronicdesign_com_sites_electronicdesign.com_files_DiffBetweenScopes_Fig2.png?auto=format&fit=max&w=1440

Also IMHO sollte man bei professionellen Arbeiten mit mindestens 10bit 
arbeiten oder ein analoges scope zum vergleich daneben stellen. Der 
Preisunterschied kommt bei profiausrüstung nicht so zum Tragen. Man muss 
allerdings schon bereit seien, 2k+ € für ein scope aufzuwenden und nicht 
0.4k-- €.

Bei reichelt kann ma scopes auch nach auflösung sortieren:
https://www.reichelt.de/oszilloskope-spektrumanalyser-c4044.html?ACTION=2&GROUPID=4044&SEARCH=%2A&START=0&OFFSET=16&nbc=1&SID=96c286b44e0a0b10417a001af559c1dc1418af420dd7418e6122d

von Bitter (Gast)


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Heiko schrieb:
> Warum müsste der direkt auf dem Board sein?

Du brauchst nicht mehr als 8 Bit.

von Sohn vom Dorfelektriker (Gast)


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>Bei einem CD-Player verwendet man auch keinen 8bit-Wandler, um Musik 
>abzuspielen, sondern nimmt vielleicht sogar auch eher 24-bit-Wandler,
Bei einem Scope hast Du ja auch einen einstellbaren Vorverstärker & 
Teiler am Tastkopf von 1mV/DIV bis 100V/DIV. Dann hast Du auch 24Bit 
Dynamik

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Für viele einfache Dinge reichen 8bit. Ein Analogoszi wäre in diesem 
Punkte immer noch besser bzw. preiswerter.

Allerdings ist der Sprung auf mehr Bit schon ein deutlicher Mehraufwand. 
Entweder die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Signalverarbeitung wird 
halbiert durch die Abholung und Verarbeitung von je 2 Byte oder es 
werden generell 16bit verarbeitet.

Flash- oder Parallel-Wandler: Auf bis zu 10bit wären diese mit noch 
vertretbaren Aufwand erweiterbar 1024 statt 256 Stufen.

Sukzessive Approximation (SAR): In Kombination mit 8bit Parallelwandler, 
geht nicht ganz so viel Geschwindigkeit verloren. Kombiniert mit 
sample&hold Speichern wäre noch ein Verfahren.

Fachhefte, die sich mit den Verfahren auseinandersetzen wären z.B. die 
IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Flash- oder Parallel-Wandler: Auf bis zu 10bit wären diese mit noch
> vertretbaren Aufwand erweiterbar 1024 statt 256 Stufen.

Mal ein bißchen mehr quantifizierbar, statt dieses Geschwurbel um 
"Zeitgemäß', 'vertretbar' und sonstiges nicht witklich messbares 
Geschwurbel. Da einen Überblick über die 10 .. 12 bit AD-Wandler im 
Bereich 100M ... 500M

https://www.digikey.de/products/de/integrated-circuits-ics/data-acquisition-analog-to-digital-converters-adc/700?FV=-8%7C700%2C153%7C281410%2C153%7C282006%2C153%7C63986%2C153%7C80383%2C348%7C100301%2C348%7C101621%2C348%7C105843%2C348%7C110605%2C348%7C115391%2C348%7C118131%2C348%7C140416%2C348%7C145183%2C348%7C154180%2C348%7C156929%2C348%7C156930%2C348%7C162819%2C348%7C182274%2C348%7C185472%2C348%7C192955%2C348%7C198048%2C348%7C213256%2C348%7C221267%2C348%7C236731%2C348%7C236733%2C348%7C68825%2C348%7C71242%2C348%7C84052%2C348%7C85649%2C348%7C85650%2C348%7C90061%2C348%7C91332%2C1989%7C0&quantity=0&ColumnSort=0&page=1&k=ADC&pageSize=500&pkeyword=ADC

Der Preisunterschied ist nicht wirklich dramatisch von 10 bis 50€ pro 
Wandler ist das Wesentliche abgedeckt. Ein Mikrocontroller als Steuerung 
wie er in den China-krachern fast zwanghaft eingesetzt ist, ist aber 
eher fehl am Platze, da sollte es doch ein CPLD/FPGA sein. Und das 
sollte auch mit 50€ bezahlt sein.

Der Grund, warum dennoch solche 8bit Flimmerkisten verkauft werden ist 
wohl:
-die Nachfrage aus dem klammen Hobbyistenbereich
-Geringe Anforderungen an den exakten Verlaufform weil man im 
wesentlichen digitale Signale aka Impulse definierter Breite (PWM, I2C, 
binäre Busse) überhaupt sehen will wo der analoge Signalverlauf wie bei 
Simusoszillatoren oder Funk/Audiotechnik für alle oder 95% der Messungen 
Wurscht ist.

Also stellt einfach mehr Ansprüche an Euer Equipment, dann liefern die 
Hersteller auch anspruchsvollere Geräte. Aber solange billig-Schrott als 
'Geheimtipp' seine Abnehmer findet, wird sich das nicht ändern.

von Stefan F. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
>> grobe Schätzeisen gewesen, was die Spannung angeht.
> Nein ... hinsichtlich der Kurvenform ... sehr präzise

Äpfel und Birnen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>>> grobe Schätzeisen gewesen, was die Spannung angeht.
>> Nein ... hinsichtlich der Kurvenform ... sehr präzise
>
> Äpfel und Birnen.

Nun man muß eben angehende Elektroniker immer noch darauf hinweise, das 
sie zwar Anforderungen wie Äpfel (glattkurviges Analogscope) haben aber 
in die madige Birne (grob verpixeltes Digitalscope) beißen.

Insofern stehen sich Äpfel und Birnen deutlich näher als Analog- und 
Digitalscope, bei Scopes wäre eher eine Analogie zwischen Salatgurke 
(Veganer) und Seegurke (Aasfresser) geboten ;-)

von mkn (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Nun man muß eben angehende Elektroniker immer noch darauf hinweise, das
> sie zwar Anforderungen wie Äpfel (glattkurviges Analogscope) haben aber
> in die madige Birne (grob verpixeltes Digitalscope) beißen.

Es ist doch vollkommen wurst ob da tatsächlich Treppchenbildung zu sehen 
ist, wenn das nicht sogar weggerechnet wird.
Optik ist völlig irrelevant.
Ich muss sehen was da im Zeitbereich los ist und das Bild sollte 
weitestgehend dem entsprechen was tatsächlich passiert und nicht nur ein 
Messartefakt sein.
Ich brauche mächtige Triggerfunktionen, die auch tatsächlich sauber 
triggern.
Welchen Informationsgewinn ziehe ich denn tatsächlich aus den 2bit?

Die 'guten Analogen' waren meist nicht halb so genau und stabil wie ein 
modernes 8bit Einsteigeroszi.

Was nützen 10bit Auflösung, wenn man das was man sieht nicht 
interpretieren kann? Jede Delle, jeder Spike hat seine Ursache oder ist 
ein Artefakt.
Das eine von dem anderen zu unterscheiden und Maßnahmen ableiten zu 
können ist doch die eigentliche Arbeit.
Der Rest ist nur Eye Candy.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Aber solange billig-Schrott als 'Geheimtipp'
> seine Abnehmer findet, wird sich das nicht ändern.

Genau.
Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
zum Beispiel. Furchtbar.

von Stefan F. (Gast)


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Für mein erstes und einziges analoge Oszilloskop bin ich eine ganze 
Woche lang nachts ein einer Maschinenhalle unter der Decke herum 
geklettert, um eine Alarm/Video Anlage zu installieren.

Das zweite war dann ein digitales, das ich mit dem Rest Geld bezahlen 
konnte, das beim kauf eines neuen Fernseher übrig war. Und es ist sogar 
so viel praktischer, dass ich das analoge (dessen Schalter wackelig 
wurden) inzwischen entsorgt habe.

Ja, das analoge hatte schöne glatte Kurven angezeigt, während das 
digitale mangels Auflösung Treppchen anzeigt. Aber das mach nichts, der 
Informationsgehalt des Bildes ist trotzdem (fast) identisch und auf 
jeden Fall meinen Bedürfnissen entsprechend.

So viel zum Thema Billigschrott.

von C. A. Rotwang (Gast)


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mkn schrieb:

> Es ist doch vollkommen wurst ob da tatsächlich Treppchenbildung zu sehen
> ist, wenn das nicht sogar weggerechnet wird.
> Optik ist völlig irrelevant.
> Ich muss sehen was da im Zeitbereich los ist und das Bild sollte
> weitestgehend dem entsprechen was tatsächlich passiert und nicht nur ein
> Messartefakt sein.

Du sprichst wie ein Schizo, erst sagste Optik ist nicht wichtig um dann 
gleich im nächsten Satz festzuhalten wie wichtig die korrekte 
Darstellung wäre.

> Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
> zum Beispiel.

Also zum Schrott ist eher ein FNIRSI wie dort besprochen zu zählen:
Beitrag "Bestes Low-Budget Oszi 2020?"

Aber auch im Tek würden, falls es für analoge Signalbewertungen gedacht, 
10 bit statt 8 gut tun.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Nun man muß eben angehende Elektroniker immer noch
> darauf hinweise, das sie zwar Anforderungen wie Äpfel
> (glattkurviges Analogscope) haben

Und das kommt Dir nicht komisch vor?

Es kommt Dir nicht komisch vor, dass ausgerechnet
Du -- der Du ganz offensichtlich kein Analog-Entwickler
bist -- dazu berufen wurdest, angehenden Elektronikern
zu erklären, was sie wirklich brauchen?


> aber in die madige Birne (grob verpixeltes Digitalscope)
> beißen.

Also... wenn die Anzeige Deines DSO zu verpixelt ist,
dann solltest Du vielleicht mal den Interpolator
einschalten.

Die Erklärung, warum das Bild MIT Interpolator der
Wahrheit näher kommt als die Anzeige OHNE, bleibt Dir
als Übungsaufgabe überlassen.


Nächste Woche behandeln wir dann den anderen Klassiker,
nämlich warum die Angabe "100MHz-Oszi" NICHT bedeutet,
dass man ein ideales 100MHz-Rechteck unverfälscht
abbilden kann -- weder mit einem Analog- noch mit einem
Digital-Oszi.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Egon D. schrieb:

> Es kommt Dir nicht komisch vor, dass ausgerechnet
> Du -- der Du ganz offensichtlich kein Analog-Entwickler
> bist -- dazu berufen wurdest, angehenden Elektronikern
> zu erklären, was sie wirklich brauchen?

Doch ich bin (auch) Analog-Entwickler, der sein Eqipment nach seinen 
Anforderungen definiert und nicht seine Anforderungen auf passend runter 
rechnet wenn er nur LowBudgetwaäre im Schrank zu stehen hat.

> Also... wenn die Anzeige Deines DSO zu verpixelt ist,
> dann solltest Du vielleicht mal den Interpolator
> einschalten.

Naja grad der Schönrechner macht das Bild pixelig wenn das Displax keine 
höhere Auflösung hergibt. Wenn man was Glattes sehen will muss man die 
Werte auf den PC transferieren und sich auf dem hochauflösenden Moni 
anzeigen lassen. Aber der kann auch nicht mehr Genauigkeiten zeigen, als 
der 8bit AD-Wandler übriglässt.

> Die Erklärung, warum das Bild MIT Interpolator der
> Wahrheit näher kommt als die Anzeige OHNE, bleibt Dir
> als Übungsaufgabe überlassen.

Nee das überlass mal einen Märchenonkel, weil einer der das tatsächlich 
mal nachgerechnet hat, und die verschiedenen Näherungsverfahren (sinoid, 
BSpline)verglich,  kann dir nur sagen das die nicht interpolierten 
Punkte an der Wahrheit liegen, die interpolierten dagegn nur geschätzt 
und damit mit einem (garantierten) maximalen Fehlerintervall daneben.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Du sprichst wie ein Schizo,

Eigentlich nicht.


> erst sagste Optik ist nicht wichtig um dann
> gleich im nächsten Satz festzuhalten wie
> wichtig die korrekte Darstellung wäre.

Nun ja... das ist genau derselbe Unterschied wie in
der Zerspanung der zwischen Oberflächengüte und
Maßhaltigkeit: Ein Werkstück kann polierte Oberfläche
haben und trotzdem krumm und schief sein -- es kann
aber auch sägerauh und maßhaltig sein.

Die Zuordnung meines poetischen Bildes zu Analog- und
Digitaloszi bekommst Du selber hin...


>> Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
>> zum Beispiel.
>
> Also zum Schrott ist eher ein FNIRSI wie dort
> besprochen zu zählen:

Nicht ausweichen.
Das TDS2022 hat einen 8bit-Wandler.


> Aber auch im Tek würden, falls es für analoge
> Signalbewertungen gedacht, 10 bit statt 8 gut tun.

Es ging aber nicht darum, ob es "ganz nett" wäre -- es
sind Begriffe wie "Billigschrott" gefallen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Egon D. schrieb:
>>> Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
>>> zum Beispiel.
>>
>> Also zum Schrott ist eher ein FNIRSI wie dort
>> besprochen zu zählen:
>
> Nicht ausweichen.
> Das TDS2022 hat einen 8bit-Wandler.

Du weichst und versuchst mir Behauptungen in den Mund zu legen, die ich 
nicht getätigt habe.

Und selbst wenn ein verbreitetes Scope einen 8bit Wandler hat, heisst es 
nicht das ein solches Scope zeitgemäß ist, wie es in der Eingangsfrage 
heisst. 10 bit sind, wie gezeigt, zu einem akzeptablen dreistelligen 
Aufpreis relisierbar.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Doch ich bin (auch) Analog-Entwickler, der sein
> Eqipment nach seinen Anforderungen definiert und
> nicht seine Anforderungen auf passend runter
> rechnet wenn er nur LowBudgetwaäre im Schrank
> zu stehen hat.

??? Ich kann Dir nicht folgen.

Das Tektronix TDS2022, das ich auf Arbeit im Schrank
stehen hatte, war Billigschrott?

Wir haben damit erfolgreich eine Apparatur entwickelt,
die die Amplitude gepulster HF (ca. 3µs Pulsdauer) im
Bereich 3MHz...100MHz auf ca. 0.1% Auflösung misst.

Ich habe den Oszi also tatsächlich BENUTZT, und zwar
oft und gern.


>> Also... wenn die Anzeige Deines DSO zu verpixelt ist,
>> dann solltest Du vielleicht mal den Interpolator
>> einschalten.
>
> Naja grad der Schönrechner macht das Bild pixelig wenn
> das Displax keine höhere Auflösung hergibt.

Herrje! Bleib' doch mal beim Thema!

Was hat die DISPLAY-AUFLÖSUNG mit der Auflösung des
AD-WANDLERS zu tun?


> Aber der kann auch nicht mehr Genauigkeiten zeigen,
> als der 8bit AD-Wandler übriglässt.

Die Aussage ist korrekt -- der Witz ist nur, dass ein
AD-Wandler mit 8bit Auflösung (unter Idealbedingungen)
0.4% Genauigkeit für Momentanwerte ermöglicht; für
Mittelwerte (FFT) ist sie ggf. noch höher.

Das kann keine bezahlbare Analogtechnik leisten.

Du vergleichst also ständig Birnen mit Phantasiefrüchten.


> Nee das überlass mal einen Märchenonkel, weil einer
> der das tatsächlich mal nachgerechnet hat, und die
> verschiedenen Näherungsverfahren (sinoid, BSpline)
> verglich,  kann dir nur sagen das die nicht
> interpolierten Punkte an der Wahrheit liegen, die
> interpolierten dagegn nur geschätzt

Das stimmt nicht.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Egon D. schrieb:
>>>> Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
>>>> zum Beispiel.
>>>
>>> Also zum Schrott ist eher ein FNIRSI wie dort
>>> besprochen zu zählen:
>>
>> Nicht ausweichen.
>> Das TDS2022 hat einen 8bit-Wandler.
>
> Du weichst und versuchst mir Behauptungen in den Mund
> zu legen, die ich nicht getätigt habe.

Nicht absichtlich.

Du hast, wie jeder nachlesen kann, oben von
"8Bit-Flimmerkisten" gesprochen und einen Zusammenhang
zu "klammen Hobbyisten" und m.o.w. anspruchslosem Digital-
zeug hergestellt.

Das war die Aussage, die mich getriggert hat, denn ich
weiss aus eigener praktischer Erfahrung, dass ein gutes
8bit-DSO weit mehr leistet, als vergleichbare analoge
Kisten leisten können (man denke nur an RMS-Messung oder
FFT).

von C. A. Rotwang (Gast)


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Egon D. schrieb:
>> Nee das überlass mal einen Märchenonkel, weil einer
>> der das tatsächlich mal nachgerechnet hat, und die
>> verschiedenen Näherungsverfahren (sinoid, BSpline)
>> verglich,  kann dir nur sagen das die nicht
>> interpolierten Punkte an der Wahrheit liegen, die
>> interpolierten dagegn nur geschätzt
>
> Das stimmt nicht.

Doch Interpolation ist ein Schätzverfahren mit garantierten 
Fehlerintervall. Kannst in jedem Mathebuch nachlesen.

>>> Also... wenn die Anzeige Deines DSO zu verpixelt ist,
>>> dann solltest Du vielleicht mal den Interpolator
>>> einschalten.
>> Naja grad der Schönrechner macht das Bild pixelig wenn
>> das Displax keine höhere Auflösung hergibt.
>Herrje! Bleib' doch mal beim Thema!
>Was hat die DISPLAY-AUFLÖSUNG mit der Auflösung des
>AD-WANDLERS zu tun?

Ja ich bleib doch bei dem von dir gesetzten Thema?! Du schreibst doch, 
das wenn die Anzaige aka Display zu verpixelt ist, dann soll man die 
Interpolation einschalten.

Aber vielleicht beginnst du mal dich sachlich in das Thema einzuarbeiten 
und schaltest mal die Interpolation an deinem Scope aus. Dann haste 
genau die realen Messwerte und das sind verdammt wenig.

> Du vergleichst also ständig Birnen mit Phantasiefrüchten.
10 bits sind keine Phantasie die kann man real kaufen. Und ja es völlig 
legitim verschiedene Messverfahren zu vergleichen und hervorzuheben das 
das eine für bestimmte Messaufgaben besser geeignet ist als das andere.

C. A. Rotwang schrieb:

> Doch ich bin (auch) Analog-Entwickler, der sein
> Eqipment nach seinen Anforderungen definiert und
> nicht seine Anforderungen auf passend runter
> rechnet wenn er nur LowBudgetwaäre im Schrank
> zu stehen hat.

>??? Ich kann Dir nicht folgen.

>Das Tektronix TDS2022, das ich auf Arbeit im Schrank
>stehen hatte, war Billigschrott?

Hab ich nicht behauptet, du versuchst mir ständig irgendwelche Aussagen 
in den Mund zu schieben.

> Wir haben damit erfolgreich eine Apparatur entwickelt,
> die die Amplitude gepulster HF (ca. 3µs Pulsdauer) im
> Bereich 3MHz...100MHz auf ca. 0.1% Auflösung misst.

Nun, ein Scope mit bestennfalls 0.4% Genauigkeit ist nicht geeignet um 
die korrekte Funktion mit 0.1% Genauigkeit nachzuweisen. Deshalb nimmt 
man ja als Arbeitsmessmittel und als 
Verifikations/Kalibrierungs-messmittel unterschiedliche Geräte. Ein Arzt 
verwendet ja auch kein Fieberthermometer das mit einem Zimmerthermometer 
geeicht wurde.

von Frank (Gast)


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mal  als  Beispiel

Digital Oszilloskop Rigol DS2302A
Vertikal
A/D Wandler Auflösung
12 Bit bei ≥ 5 µs/div

8 Bit bei ≤ 2 µs/div

Vertikale Basis
500 µV/div bis 1 V/div (50 O)

500 µV/div bis 10 V/div (1 MΩ)

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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C. A. Rotwang schrieb:
> 10 bits sind keine Phantasie die kann man real kaufen.

Wenn man sie braucht, sinnvoll einsetzen und bezahlen will/kann. Ist das 
ja auch in Ordnung. Wenn ich im Hobby mit meinen 8 Bit auskomme und mir 
statt 12 bit lieber ein neues Auto kaufe, ist das meine Sache.

Ich phantasiere auch so öfter über Dinge, die man - nicht ich - real 
kaufen kann.

von C. A. Rotwang (Gast)


Angehängte Dateien:

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Egon D. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>
>> Egon D. schrieb:
>>>>> Solcher Billig-Schrott wie das Tektronix TDS2022
>>>>> zum Beispiel.
>>>>
>>>> Also zum Schrott ist eher ein FNIRSI wie dort
>>>> besprochen zu zählen:
>>>
>>> Nicht ausweichen.
>>> Das TDS2022 hat einen 8bit-Wandler.
>>
>> Du weichst und versuchst mir Behauptungen in den Mund
>> zu legen, die ich nicht getätigt habe.
>
> Nicht absichtlich.

Doch absichtlich, weil ich habe klargestellt das ich das FNIRSI meine.

> Du hast, wie jeder nachlesen kann, oben von
> "8Bit-Flimmerkisten" gesprochen und einen Zusammenhang
> zu "klammen Hobbyisten" und m.o.w. anspruchslosem Digital-
> zeug hergestellt.

Ja, Personen mit geringen Budget und nicht-profesionellen Ansprüchen 
neigen m.E. nach dazu, sich Gerätschaften zu kaufen, die grad so in 
ihrem Budget liegen und ignorieren das das Specs versprochen werden die 
nicht erfüllt werden können. Ich denke da ganz konkret an das FNIRSI, 
das von der 'make' als Geheimtipp angepriesen wurde, obwohl eigentlich 
mit einem Blick unter die Motorhaube klar ist, das die 100MHz/1GS/s mit 
dieser Implementierung nicht erreichbar ist.

> Das war die Aussage, die mich getriggert hat, denn ich
> weiss aus eigener praktischer Erfahrung, dass ein gutes
> 8bit-DSO weit mehr leistet, als vergleichbare analoge
> Kisten leisten können (man denke nur an RMS-Messung oder
> FFT).
Soso, FFT und RMS, und ich dachte, wir sprechen hier um die korekte 
Darstellung im Zeitbereich. Und den Unterschied zwischen 8bit und 
10/12bit AD Wandlung.
Also mir geht es um solche Messungen wie im Anhang. Da hab ich mal 
hobbymäßig einen  DSS 8bit Sinusgenerator mit FPGA und R2R-wandler 
schnell und schmutzig aufgebaut, umzu schauen ob das fürs 160m Band 
reichen könnte.

Lt DSO (Wittig/welec) sieht der sinus auf dem ersten Blick gut aus, das 
Speckie (R&S) sagt aber was anderes. Auf dem Analogenscope dagegen war 
deutlich zu sehen wie 'unrund' und damit Oberwellenreich der sinus ist 
und wenn man mit dieser Info sich das DSO-Bild nochmal ganz genau 
anschaut, sieht man die Dimensionierungsfehler im R-Netzwerk auch. 
Seitdem schaue ich mir die analogen signale lieber mit nen analogen 
scope an. Und ich glaube ei10 bit scope hätte die unrunden stellen auch 
besser als die 8bit Variante gezeigt.

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

> Egon D. schrieb:
>>> Nee das überlass mal einen Märchenonkel, weil einer
>>> der das tatsächlich mal nachgerechnet hat, und die
>>> verschiedenen Näherungsverfahren (sinoid, BSpline)
>>> verglich,  kann dir nur sagen das die nicht
>>> interpolierten Punkte an der Wahrheit liegen, die
>>> interpolierten dagegn nur geschätzt
>>
>> Das stimmt nicht.
>
> Doch Interpolation ist ein Schätzverfahren mit
> garantierten Fehlerintervall. Kannst in jedem
> Mathebuch nachlesen.

Ich weiss nicht, ob Du das absichtlich machst, oder ob
Du es einfach nicht bemerkst: Deine Worte sind richtig,
aber der transportierte Sinn ist es dennoch nicht.

"Schätzen" bedeutet in der Mathematik etwas anderes als
in der Messtechnik.

Ein interpolierter Wert ist also im mathematischen Sinne
"geschätzt", nicht aber im messtechnischen. Messtechnisch
ist er einfach "interpoliert" -- und man kann sich auch
überlegen, warum das zulässig ist.


> Aber vielleicht beginnst du mal dich sachlich in das
> Thema einzuarbeiten und schaltest mal die Interpolation
> an deinem Scope aus. Dann haste genau die realen
> Messwerte und das sind verdammt wenig.

Und?!

Genau auf diese "wenigen" Messwerte bezieht sich das
Abtasttheorem, das garantiert, dass sich das
BANDBEGRENZTE Messsignal daraus rekonstruieren lässt.

"Rekonstruieren" bedeutet: Mit der Impulsantwort des
Anti-Aliasing-Tiefpasses interpolieren .

Genau deswegen sind die interpolierten Werte NICHT
gelogen -- denn man WEISS , wie die Impulsantwort
des AA-Tiefpasses aussieht, und deswegen WEISS man
auch SICHER , wie der Verlauf zwischen den erfassten
Abtastwerten aussieht.

Und natürlich weiss man auch, dass das, was man sieht,
das tiefpassgefilterte Eingangssignal ist. Das ist
aber immer so -- denn auch ein Analogoszi kann die
hochfrequenten Signalanteile, die er nicht darstellen
kann, nicht darstellen!


>> Du vergleichst also ständig Birnen mit Phantasiefrüchten.
>
> 10 bits sind keine Phantasie

Nein, die nicht -- aber die Analog-Oszis, die ja alles
angeblich viel besser können als der 8bit-Billigschrott,
das sind Phantasiefrüchte.


> Und ja es völlig legitim verschiedene Messverfahren zu
> vergleichen und hervorzuheben das das eine für bestimmte
> Messaufgaben besser geeignet ist als das andere.

Selbstverständlich.

Da hätte man z.B. erwähnen können, dass Analog-Oszis
aufgrund ihrer Funktionsweise eine Art Helligkeits-
modulation des Strahles zeigen, die dem erfahrenen
Beobachter zusätzliche Information liefert -- das
konnten Digitale lange Zeit nicht. (Gibt es inzwischen;
heißt bei Tektronix "Digital Phosphor".)

Und 10bit oder 12bit sind nett, keine Frage, das gibt
12dB bzw. 24dB mehr Dynamik bei der FFT. Nichts dagegen.


>> Wir haben damit erfolgreich eine Apparatur entwickelt,
>> die die Amplitude gepulster HF (ca. 3µs Pulsdauer) im
>> Bereich 3MHz...100MHz auf ca. 0.1% Auflösung misst.
>
> Nun, ein Scope mit bestennfalls 0.4% Genauigkeit ist
> nicht geeignet um die korrekte Funktion mit 0.1%
> Genauigkeit nachzuweisen.

Und Du hast ganz sicher gelesen, dass ich 0.1% AUFLÖSUNG
schrieb?

von Egon D. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:

>> Nicht absichtlich.
>
> Doch absichtlich,

Naja, wenn Du mir böse Absicht unterstellst, wo
keine vorlag, brauchen wir nicht weiter zu reden.


> weil ich habe klargestellt das ich das FNIRSI
> meine.

Okay, zugestanden. Das hast Du gemeint.

Geschrieben hast Du aber von "8bit Flimmerkisten",
und davon, dass 8bit nicht mehr zeitgemäß seien.

Mir erschließt sich aber nicht, wieso das FNIRSI
eine 8bit-Flimmerkiste ist und das TDS2022, das
AUCH einen 8bit-Wandler hat, plötzlich KEINE
8bit-Flimmerkiste ist -- außer natürlich, die 8bit
sind gar nicht so entscheidend, und es kommt viel
mehr auf andere Kennwerte an.


So. Ich muss weg.
Frohes Fest allerseits.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Mir erschließt sich aber nicht, wieso das FNIRSI
> eine 8bit-Flimmerkiste ist und das TDS2022, das
> AUCH einen 8bit-Wandler hat, plötzlich KEINE
> 8bit-Flimmerkiste ist

Ich sage nicht das das TDS2022 keine Flimmerkiste ist, ich mache zum 
TDS2022 garkeine Aussage ...

>Genau auf diese "wenigen" Messwerte bezieht sich das
> Abtasttheorem, das garantiert, dass sich das
>BANDBEGRENZTE Messsignal daraus rekonstruieren lässt.

>"Rekonstruieren" bedeutet: Mit der Impulsantwort des
>Anti-Aliasing-Tiefpasses interpolieren .

>Genau deswegen sind die interpolierten Werte NICHT
>gelogen -- denn man WEISS , wie die Impulsantwort
>des AA-Tiefpasses aussieht, und deswegen WEISS man
>auch SICHER , wie der Verlauf zwischen den erfassten
>Abtastwerten aussieht.

Doch die angezeigten Werte sind im Vergleich zum tatsächlichen Signal 
'gelogen', weil eben der Antialiasing-TP, S+H-Stufe etc. dazischenliegt. 
(beim analogenscope nicht).

Und offensichtlich meinen wir mit Interpolation beim DSO zwei 
unterschiedliche Sachen. Ich meine das, was im Display-Menü als 
Interpolation ON/OFF angezeigt wird, also entweder Punktwolke oder 
Kurvenzug wie in: 
https://eepower.com/uploads/thumbnails/2003-4750-vienna.jpg

Lt. 
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwimk-iJ7-btAhWLxIUKHeFYBy8QFjAAegQIBhAC&url=https%3A%2F%2Fde.tek.com%2Foscilloscope%2Ftds1002-manual%2Ftds1000-and-tds2000-series-user-manual&usg=AOvVaw2SClw3sNL-fn9dbVxZKsvZ 
S.86 ist das bei TDS2022 die Einstellung Display->Type->Dots/Vectors. 
Bei 'dots' werden die tatsächlichen Messpunkte dargestellt, bei 'Vector' 
werden Verbindungslinien hineingerechnet (interpoliert) die nicht so der 
Realität entsprechen. Meisst wird mit sin(x)/x inpoliert weil die 
sinusförmige Signal recht gut nähert, allerdings liegt man bei 
Rechtecksignalen damit ziemlich daneben. 
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwil0_D47ebtAhUSXxoKHUkqBoMQFjAEegQIBRAC&url=https%3A%2F%2Fde.tek.com%2Fdocument%2Fprimer%2Fxyzs-oscilloscopes-primer&usg=AOvVaw1oDHBnjglAQof6IstGgSWt 
S.25


Offensichtlich wird es, wenn man sich mal eine Impulsfolge im DSO und im 
Analogscope anschaut, beim DSO wird da eine Steile Senkrechte zwischen 
den Signalniveaus interpoliert, während ein Analoscope eben nur die 
Niveaus zeigt: https://www.liebl-net.de/museum/twinsound/2v-5ms-100.JPG

Und wie diese Sinoid-interpolation in die Irre führen kann, habe ich 
oben mit den Messungen zum 160m Band Oszillator zu zeigen versucht. Lt. 
DSO-Scope Bild guter Sinus aber real Oberwellen und keine reine 
Spektrallinie.

von Gustl B. (-gb-)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Lt DSO (Wittig/welec) sieht der sinus auf dem ersten Blick gut aus, das
> Speckie (R&S) sagt aber was anderes. Auf dem Analogenscope dagegen war
> deutlich zu sehen wie 'unrund' und damit Oberwellenreich der sinus ist
> und wenn man mit dieser Info sich das DSO-Bild nochmal ganz genau
> anschaut, sieht man die Dimensionierungsfehler im R-Netzwerk auch.

Das hätte dir auch die FFT vom Oszi gezeigt. Vielleicht nicht ganz so 
hybsch, aber um die Abweichungen vom idealen Sinus zu erkennen ist das 
menschliche Auge denkbar ungeeignet.
Ja, bei so krassen Obertönen kann man das schon noch sehen, aber so bei 
-40 dB sehe ich da nix mehr.

von Anja (Gast)


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Frank schrieb:
> Digital Oszilloskop Rigol DS2302A
> Vertikal
> A/D Wandler Auflösung
> 12 Bit bei ≥ 5 µs/div

Aus dem Datenblatt:
Vertical Resolution   Analog channel: 8 bit

Die 12 Bit ist reines Oversampling hat also mit einem echten 12 Bit 
Wandler nichts zu tun.
Ansonsten wäre mein Oszi ein 20 Bit Oszi in der maximalen Auflösung.

Gruß Anja

von Gustl B. (gustl_b)


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Hast du ein Datenblatt zum AD Wandler des Oszis?
Es gibt nämlich AD Wandler wie den HMCAD1511 die intern mit höherer 
Auflösung arbeiten und immer 8 Bits rausgeben. Das hat den Vorteil, dass 
digitales Gain das man da einstellen kann nicht die Auflösung schlechter 
macht.
Und dann gibt es noch AD Wandler wie den HMCAD1520 die bei langsamerer 
Abtastrate mehr Bits je Sample liefern können. Das liegt am Interface 
das AD Wandlers, da ist die Datenrate limitiert. Will man mehr Bits je 
Sample muss also die Samplerate sinken.

von mh (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Doch die angezeigten Werte sind im Vergleich zum tatsächlichen Signal
> 'gelogen', weil eben der Antialiasing-TP, S+H-Stufe etc. dazischenliegt.
> (beim analogenscope nicht).

Bei nem analogen Scope liegt also nichts zwischen dem Signal in der 
Schaltung und dem Auge des Benutzers? Das Problem beim analogen ist, 
dass man die Interpolationsfunktion nicht kennt, und nicht abschalten 
kann.

von Gustl B. (gustl_b)


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mh schrieb:
> Das Problem beim analogen ist, dass man die Interpolationsfunktion nicht
> kennt, und nicht abschalten kann.

Wo wird denn da interpoliert? Es gibt beim analogen Oszi keine 
Abtastwerte oder so.

von mh (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> mh schrieb:
>> Das Problem beim analogen ist, dass man die Interpolationsfunktion nicht
>> kennt, und nicht abschalten kann.
>
> Wo wird denn da interpoliert? Es gibt beim analogen Oszi keine
> Abtastwerte oder so.

Interpolation ist tatsächlich das flasche Wort, Glättung ist besser.

von Gustl B. (gustl_b)


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Ja gut, da siehst du eben die Summer aller Einflüsse. Das tatsächlich zu 
messende Signal, das Analogverhalten von Tastkopf und Eingangsschaltung, 
die Trägheit oder Langsamkeit der Strahlansteuerung und dann das 
Nachleuchten vom Schirm.

von C. A. Rotwang (Gast)


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mh schrieb:
> Gustl B. schrieb:
>> mh schrieb:
>>> Das Problem beim analogen ist, dass man die Interpolationsfunktion nicht
>>> kennt, und nicht abschalten kann.
>>
>> Wo wird denn da interpoliert? Es gibt beim analogen Oszi keine
>> Abtastwerte oder so.
>
> Interpolation ist tatsächlich das flasche Wort, Glättung ist besser.

Ist aber auch falsch, da wird nichts geglättet. Wie an dem Bild oben, 
von dem Puls gezeigt:

https://www.liebl-net.de/museum/twinsound/2v-5ms-100.JPG

Und natürlich kann man am Analogscope Signalwegsverfälschung messen, 
bspw. mit einem Referenzsignal aus einen Generator wie ihn alle scopes 
der letzten 5 Jahrzehnte on-board mitbringen. Und wenn da irgendwelche 
Kurven statt Kanten zu sehen sind, dann sollte man mal am Tastkopf die 
Kompensation nachstellen:
https://www.oszilloskope.net/tastkopf-abgleichen/

Also du liegts mit deiner Aussage zur 'Interpolationsfunktion' die man 
weder kennen würde noch abschalten könne, komplett falsch.

von mh (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Also du liegts mit deiner Aussage zur 'Interpolationsfunktion' die man
> weder kennen würde noch abschalten könne, komplett falsch.

Ja zum Glück kann jeder glauben was er will ... egal wie komplett der 
Glaube ist.

von C. A. Rotwang (Gast)


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mh schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Also du liegts mit deiner Aussage zur 'Interpolationsfunktion' die man
>> weder kennen würde noch abschalten könne, komplett falsch.
>
> Ja zum Glück kann jeder glauben was er will ... egal wie komplett der
> Glaube ist.

Nein, ein Ingenieur/Elektroniker glaubt nicht, der misst nach.

>Die 12 Bit ist reines Oversampling hat also mit einem echten 12 Bit
>Wandler nichts zu tun.
>Ansonsten wäre mein Oszi ein 20 Bit Oszi in der maximalen Auflösung.

Da hat R&S mal ein 8bit und ein 10Bit scope verglichen:

https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/Comp_sheet__RTB_vs_Rigol_MSO_DS2000A_v1.12.pdf

von mh (Gast)


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Wer entwickelt eigentlich noch neue analoge Oszilloskope oder verkauft 
halbwegs aktuelle Neugeräte?

von mh (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Da hat R&S mal ein 8bit und ein 10Bit scope verglichen:
>
> 
https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/Comp_sheet__RTB_vs_Rigol_MSO_DS2000A_v1.12.pdf

Was genau haben die da verglichen? Außer Äpfel und Birnen in der 
Parametertabelle?

von Gustl B. (-gb-)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Da hat R&S mal ein 8bit und ein 10Bit scope verglichen:

Äpfel und Birnen.
Die haben auch deutlich unterschiedliche Bildschirmauflösungen.

Wenn man die Auflösungen vergleichen wollen würde, dann würde man die 
das Signal mit den beiden Oszis messen, die Daten dann zum PC übertragen 
und dort würde man die dann identisch analysieren. Z. B. SNR, ENOB, ...
Une eigentlich bräuchte man da auch ein identische Frontends und nur 
unterschiedliche ADCs.

Mehr Bits sind nett, bringen aber nur was wenn man die auch sehen kann, 
also die Bildschirmauflösung hoch genug ist, und wenn da genug 
rauschfreie Bits dabei sind.
Bei einem Oszi ist es ja gerade nicht so, dass man immer den gleichen 
Spannungsbereich mit dem ADC digitalisiert. Sondern bei einem Oszi kann 
man den umschalten. Da muss der ADC einmal die -5 V ... +5 V mit seinen 
8 Bits erfassen und in einem anderen Fall -50 mV ... +50 mV.
Das ist ein riesen Vorteil weben weil man für Signale mit geringer 
Amplitunde nicht eine hohe Auflösung braucht, sondern einfach den 
Spannungsbereich anpassen kann.
Mehr Bits haben da "nur" den Vorteil, dass der "Gesamtpumfang" den man 
genau betrachten will größer wird. Man kann also kleine Details besser 
sehen ohne einen kleineren Spannungsbereich auswählen zu müssen.

von Ralf X. (ralf0815)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Da hat R&S mal ein 8bit und ein 10Bit scope verglichen:
>
> 
https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/Comp_sheet__RTB_vs_Rigol_MSO_DS2000A_v1.12.pdf

Wow, fast überall höhere Werte.
Und das bei einem lediglich vierfachen Preis...

von C. A. Rotwang (Gast)


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mh schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Da hat R&S mal ein 8bit und ein 10Bit scope verglichen:
>>
>>
> 
https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/Comp_sheet__RTB_vs_Rigol_MSO_DS2000A_v1.12.pdf
>
> Was genau haben die da verglichen? Außer Äpfel und Birnen in der
> Parametertabelle?

Da steht nichst von Äpfel und Birnen, das stehen DSO-Leistungsparameter. 
Wenn Du das nicht verstehst bist du hier in diesem thread offensichtlich 
komplett falsch und willst nur stören. Bitte geh und spiel mit deinen 
Weihnachtsgeschenken oder verkoste schon mal die Silvesterbowle.

von Gustl B. (-gb-)


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C. A. Rotwang schrieb:
> stehen DSO-Leistungsparameter.

Klar. Ist aber kein 8 Bit vs. 10 Bit Vergleich. Das ist ein Vergleich 
von zwei Geräten mit allem drum und dran. Die 2 Bits mehr haben 
natürlich auch einen Einfluss, aber andere Unterschiede zwischen den 
Geräten eben auch.

von mh (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Wow, fast überall höhere Werte.
> Und das bei einem lediglich vierfachen Preis...

Nur steht in der Tabelle nichts davon, dass fast alles beim RS optional 
ist, erst auf der zweiten Seite machen sie Werbung damit. Den Preis 
vergleichen sie nichtmal ...

C. A. Rotwang schrieb:
> Da steht nichst von Äpfel und Birnen, das stehen DSO-Leistungsparameter.
> Wenn Du das nicht verstehst bist du hier in diesem thread offensichtlich
> komplett falsch und willst nur stören. Bitte geh und spiel mit deinen
> Weihnachtsgeschenken oder verkoste schon mal die Silvesterbowle.

Der einzige für den Vergleich 8bit vs 10bit relevante Parameter in 
dieser Tabelle ist evtl. die "Hardware input sensitivity". Aber ohne 
eine Angabe was das genau sein soll ist der Wert auch wertlos.

von Johannes O. (jojo_2)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Viele Oszilloskope habe 8-bit-A/D-Wandler noch verbaut.
>> Ist das noch zeitgemäß?
>
> Ich denke: ja. Denn Oszilloskope sind (abgesehen von extrem teuren
> Modellen) schon immer nur grobe Schätzeisen gewesen, was die Spannung
> angeht.

Es gibt aber auch interessante Spezialanwendungen. Beispielsweise in der 
IT-Security bei Seitenkanalangriffen. Wenn zum Beispiel der Strombedarf 
des Chips gemessen wird um einen Key zu knacken, dann sind die 
Unterschiede minimal, da brauchts schon etwas Auflösung. Da kann ich mir 
durchaus vorstellen, dass ein paar Bit mehr einen guten Unterschied 
machen können. Wir sprechen hier davon, einen Unterschied zu messen, ob 
der Chip intern jetzt mehr "0" auf einem Bus sieht oder mehr "1".

Ansonsten stimme ich dir aber zu, mein privates Oszi hat afaik auch nur 
8 Bit, das reicht mir noch.

von Stefan F. (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Wenn zum Beispiel der Strombedarf
> des Chips gemessen wird um einen Key zu knacken, dann sind die
> Unterschiede minimal, da brauchts schon etwas Auflösung.

Ach so, und meinst dass Oszilloskpe dafür vorgesehen sind?

Ich finde auch, dass PKW viel zu labil gebaut sind. Jedes mal wenn ich 
versuche, damit in den Juwelierladen in der Altstadt einzudringen, 
bleibe ich an irgendeinem Poller oder Blumenkasten hängen. Da kann es 
durchaus sinnvoller sein, sich einen Unimog zu besorgen.

Jetzt mal Hand auf's Herz: Mit irgendwelchen abstrusen Sonderfällen kann 
man jedes Argument widerlegen. Richtig?

von Gustl B. (gustl_b)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ach so, und meinst dass Oszilloskpe dafür vorgesehen sind?

Ja sind sie (edit: manche, natürlich nicht alle) und sie werden dafür 
verwendet. Stichwort differential power analysis. Da muss man kleine 
Stromänderungen mit hoher Zeitauflösung messen.
Zuerst entfernt man natürlich so viel Kapazität am der 
CPU/Kryptochip/... Versorgung wie möglich und dann guckt man sich diese 
Versorgungsspannung an.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jetzt mal Hand auf's Herz: Mit irgendwelchen abstrusen Sonderfällen kann
> man jedes Argument widerlegen. Richtig?

Falsch, darum ging es ihm nicht. Er kannte nur eine Anwendung, bei der 
eine hohe Auflösung am Oszi Sinn macht. Solche Anwendungen gibt es und 
auch dazu passende Oszis.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Oder anders um das mal aufzulösen:
Es gibt sehr viele verschiedene Oszis. Von niedriger Abtastrate bis sehr 
hohe Abtastrate und niedriger Auflösung bis hohe Auflösung. Davon gibt 
es fast alle Kombinationen. Nur sehr hohe Abtastrate und sehr hohe 
Auflösung gibt es nicht.
Weil das Oszi ein Messinstrument ist, kann es da auch sehr viele 
verschiedene Anwendungsfälle geben um die zu verwenden.
Beim Kauf sollte man sich nicht überlegen "was kann ich mir leisten", 
klar, das spielt eine Rolle, aber wichtiger ist "was brauche ich"? Oft 
kann man das "was brauche ich" zu einem Preis deutlich unterhalb der 
Grenze von "was kann ich mir leisten" erfüllen.
Für manche Spezialanwendungen muss man aber tiefer in die Tasche 
greifen. Und das ist überall dort wo es schnell wird oder sehr genau. 
Das brauchen viele Hobbybastler nicht und vielleicht auch nie, gibt aber 
auch Leute die das brauchen.
Ich weiß, das ist jetzt alles sehr unkonkret, ist aber eben auch wein 
weites Feld. So wie auch der Preisrahmen für Oszis von <100 € bis 
Kleinwagen.

von mh (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> So wie auch der Preisrahmen für Oszis von <100 € bis
> Kleinwagen.

Ich bezweifle, dass die Preise beim Kleinwagen aufhören ;-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gustl B. schrieb:
> Falsch, darum ging es ihm nicht. Er kannte nur eine Anwendung, bei der
> eine hohe Auflösung am Oszi Sinn macht. Solche Anwendungen gibt es und
> auch dazu passende Oszis.

Wie die Frage schon sagte, ob dies ausreichend sei. Für viele Fälle 
dürfte das ausreichend sein, aber nicht befriedigend, gut oder sehr gut.

Analoge Oszis sind ungeschlagen in der Auflösung. Aber wenn es um 
Speicherung geht und weitere Verarbeitung für DFFT usw., dann bleibt 
nichts anderes übrig, als digitale Oszis.

Es gibt immer noch Fälle, da ist ein analoges Oszi überlegen. Aber wenn 
die Daten weiterverarbeit werden müssen, ist es ganz schön unpraktisch, 
wenn das erst über eine high-speed Bildaufnahme laufen muss...

von mh (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Analoge Oszis sind ungeschlagen in der Auflösung. Aber wenn es um
> Speicherung geht und weitere Verarbeitung für DFFT usw., dann bleibt
> nichts anderes übrig, als digitale Oszis.
Was hat denn so ein analoges Oszi für ne Auflösung? Ja, auch ohne 
digitales Abtasten gibt es eine Auflösung!

> Es gibt immer noch Fälle, da ist ein analoges Oszi überlegen.
Dann werden die ja sicherlich auch noch in Massen hergestellt. Wo finde 
ich denn ein aktuelles analoges Oszi?

von Gustl B. (gustl_b)


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mh schrieb:
> Dann werden die ja sicherlich auch noch in Massen hergestellt.

Er schrieb von manchen Fällen. Dass das eine Minderheit aller Fälle ist 
sollte klar sein.

In manchen Fällen ist ein echter RS232 am Rechner wichtig, solche 
Rechner werden auch hergestellt, aber im Vergleich zum Rest eben wenige.

von mh (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> mh schrieb:
>> Dann werden die ja sicherlich auch noch in Massen hergestellt.
>
> Er schrieb von manchen Fällen. Dass das eine Minderheit aller Fälle ist
> sollte klar sein.
>
> In manchen Fällen ist ein echter RS232 am Rechner wichtig, solche
> Rechner werden auch hergestellt, aber im Vergleich zum Rest eben wenige.

Ok, dann streich das "in Massen".

von Gustl B. (-gb-)


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Werden zumindest noch als neu verkauft:
https://www.conrad.de/de/p/analog-oszilloskop-voltcraft-ao-610-10-mhz-1-kanal-122413.html

Für den Audiobereich also wunderbar geeignet.

von Heiko (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt immer noch Fälle, da ist ein analoges Oszi überlegen

welche Fälle sind das z.B.?

von Heiko (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Wenn am Oszi 100MHz angegeben ist, dann ist das nicht die Samplerate,
> sondern die Analog-Bandbreite des Frontends.

Das verstehe ich leider nicht. Wenn 100 MHz drauf stehen, heisst es dann 
nicht, dass ich Signale bis 100 MHz erfassen kann?

von Gustl B. (-gb-)


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Heiko schrieb:
> Wenn 100 MHz drauf stehen, heisst es dann
> nicht, dass ich Signale bis 100 MHz erfassen kann?

Nein. Das bedeutet, dass ein Sinus mit 100 MHz um 3dB abgeschwächt 
wurde, also nur noch 70% der Amplitude hat.
Wenn du also einen 10 MHz Sinus mit 1 Vpp anguckst, dann zeigt dir das 
Oszi einen 100 MHz Sinus mit 0.7 Vpp an.
Das hat mit der Abtastrate genau nix zu tun.

Aber:
Es gibt auch Oszilloskope die nur mit 100 Abtastungen/Sekunde abtasten, 
da könnte dann auch 100 MHz drauf stehen. Ist aber unüblich.

von mh (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Werden zumindest noch als neu verkauft:
> 
https://www.conrad.de/de/p/analog-oszilloskop-voltcraft-ao-610-10-mhz-1-kanal-122413.html
>
> Für den Audiobereich also wunderbar geeignet.

Ich weiß nicht so wirklich was ich dazu sagen soll ...

Es ist schonmal kein gutes Beispiel für die Aussage:
Dieter D. schrieb:
> Analoge Oszis sind ungeschlagen in der Auflösung.
Oder möchte jemand behaupten. das Teil hat 8Bit oder mehr Auflösung in 
vertikaler Richtung?

von Benedikt S. (Gast)


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Bei der Auflösung der analog scopes lügt man sich aufgrund der 
gefälligen Glättung um bs der schönen gausförmigen Helligkeit Verteilung 
in selbst in die Tasche.
Ich habe eine tek 7904A in hervorragendem Zustand und selbst bei 
niedrigster noch erkennbaren Strahl Helligkeit und dc Signal schafe ich 
nicht mehr als 25 lines per division zu unterscheiden. Bei kleineren 
Schritten überlagern sich die Linien da sie kleiner als die strahl 
Halbwertsbreite auseinander liegen... Und das sind halt auch nur 8 bit 
Auflösung...

von Heiko (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Nein. Das bedeutet, dass ein Sinus mit 100 MHz um 3dB abgeschwächt
> wurde, also nur noch 70% der Amplitude hat.
> Wenn du also einen 10 MHz Sinus mit 1 Vpp anguckst, dann zeigt dir das
> Oszi einen 100 MHz Sinus mit 0.7 Vpp an.
> Das hat mit der Abtastrate genau nix zu tun.

Das verstehe ich leider nicht. Wenn ich einen Sinus mit 100 MHz 
anschauen will, dann brauche ich mindestens größer 200 MHz Datenpunkte 
oder besser 800 MHz, damit ich dann 8 Punkte vom Sinus sehe.

Gustl B. schrieb:
> Es gibt auch Oszilloskope die nur mit 100 Abtastungen/Sekunde abtasten,
> da könnte dann auch 100 MHz drauf stehen. Ist aber unüblich.

Aha.

von Heiko (Gast)


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Muss ein Tastkopf zum Oszilloskop passen (100 MHz zu 100 MHz 
Oszilloskop) oder kann der Tastkopf auch einen höheren Wert haben? 
Niedriger macht wohl keinen Sinn.

von Gustl B. (-gb-)


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Heiko schrieb:
> Wenn ich einen Sinus mit 100 MHz
> anschauen will, dann brauche ich mindestens größer 200 MHz Datenpunkte
> oder besser 800 MHz, damit ich dann 8 Punkte vom Sinus sehe.

Nein. Was sollen "200 MHz Datenpunkte" sein? Eine Anzahl, also 200 
Millionen Datenpunkte? Dann ist die Einheit Hz falsch. Meinst du 
Abtastpunkte die mit einer Abtastrate von 200 MHz aufgenommen wurden, 
also 200 Millonen Abtastungen je Sekunde? Dann schreibe besser:

> Wenn ich einen Sinus mit 100 MHz
> anschauen will, dann brauche ich mindestens größer 200 MSample/s ...

Du kannst auch MSps oder MS/s schreiben. Oder auch

> Wenn ich einen Sinus mit 100 MHz
> anschauen will, dann brauche ich mindestens eine Abtastrate von > 200 MHz.

So, das ist jetzt hoffentlich klar.

Ja, für 100 MHz Analogsignal braucht du > 200 MHz Abtastrate. Das gilt 
aber nur für den Sinus. Wenn du irgendwelche Signale hast, vielleicht 
einen Rechteck, dann sollte die Abtastrate/Abtastfrequenz eher so Faktor 
10 über der Grundfrequenz des Analogsignals liegen.

Also einen 100 MHz Rechteck solltest du dir dann mit einem Oszilloskop 
angucken, das mit 1 GSample/s abtastet. Also 1 GHz Abtastrate. Wenn du 
dir den 100 MHz Rechteck mit einem Oszilloskop anguckst, das mit 200 MHz 
abtastet, dann sieht der Rechteck aus wie ein Sinus.

von Heiko (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Wenn du
> dir den 100 MHz Rechteck mit einem Oszilloskop anguckst, das mit 200 MHz
> abtastet, dann sieht der Rechteck aus wie ein Sinus.

Aha, müsste es aber dann nicht eher wie ein Dreieck aussehen, wenn ich 
immer nur zwei Punkte habe von einem Rechteck, wenn ich die Punkte 
miteinander verbinde?

von Heiko (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Nein. Das bedeutet, dass ein Sinus mit 100 MHz um 3dB abgeschwächt
> wurde, also nur noch 70% der Amplitude hat.

Ich habe irgendwo gelesen (Quelle finde ich leider grade nicht), dass 
manche ein Oszilloskop als "Spannungsmesser" misbrauchen, weil man 
vielleicht kein Multimeter parat hat.

Wenn jetzt die Spannung immer um 30 Prozent geringer ist, die man misst, 
warum gibt es dann keine Korrekturfunktion, die einfach den fehlenden 
Anteil dazu addiert?

von Heiko (Gast)


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Verhält es sich bei Frequenzgeneratoren genauso? Wenn dort steht "25 
MHz", dass diese Geräte dann einen Sinus mit 25 MHz erzeugen können, 
dort die Amplitude dann auch nur 0,7V statt 1V beträgt, wenn man den 
auswählt?

von Heiko (Gast)


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Wenn ich nachfolgenden Drehgeber mit dem Oszilloskop anschauen möchte:

https://www.distrelec.de/de/lagerloses-drehgeberrad-4096-ppr-20000min-sup-sup-baumer-electric-mir10-032-031-n006s/p/30158258

Inkremente: 4096
max. Drehzahl: 20.000 U/min

4096 Inkremente/U * 20.000 U/min * 1min/60s = 1,36 Mio Inkremente/s

Also braucht das Oszilloskop nicht mindestens 3MHz Taktfrequenz sondern 
mind. 3 MS/s, damit die Pulse richtig erfasst werden?

von Gustl B. (-gb-)



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Heiko schrieb:
> Muss ein Tastkopf zum Oszilloskop passen (100 MHz zu 100 MHz
> Oszilloskop) oder kann der Tastkopf auch einen höheren Wert haben?
> Niedriger macht wohl keinen Sinn.

Naja, auch der Tastkopf begrenzt wie hohe Frequenzen dein Oszilloskop 
erreichen. Wenn du einen 100 MHz Tastkop verwendest um ein 100 MHz 
Sinussignal anzugucken, dann kommen hinten aus dem Tastkopf nur noch 70% 
der Amplitude vom Eingang raus.
Wenn du dann auch noch ein Oszilloskop verwendest, dass 100 MHz 
Analogbandbreite hat, dann zeigt das auch nurnoch 70% der 70% aus dem 
Tastkopf.
Sprich wenn du mit dem 100 MHz Tastkopf an dem 100 MHz Oszilloskop einen 
100 MHz Sinus misst der in Wirklichkeit 1 V Amplitude hat, dann sieht 
das Oszilloskop hinter dem Tastkopf noch 0,7 V Amplitude und es zeigt 
dir noch 70% davon, also 0,49 V Amplitude an.

Du kannst jeden Tastkopf (wenn er passt) an jedem Oszilloskop betreiben, 
aber je nach Signal das du angucken willst kann es sein, dass der die 
Bandbreite reduziert, dann stimmt die Amplitude deutlich nicht mehr mit 
der Realität überein.

Aber: Bei Oszilloskopen geht es sowieso eher weniger um eine genaue 
Amplitude oder Spannungsmessung, sondern darum ein genaues Zeitverhalten 
von Signalen zu messen.

Heiko schrieb:
> Aha, müsste es aber dann nicht eher wie ein Dreieck aussehen, wenn ich
> immer nur zwei Punkte habe von einem Rechteck, wenn ich die Punkte
> miteinander verbinde?

Ja, richtig, sollte man meinen, aber Oszilloskope haben eine sinc 
Interpolation eingebaut. Damit sieht das angezeigte Signal am ehesten 
dem gemessenen Signal ähnlich. Das kann man aber teilweise, je nach 
Oszilloskop, auch ausschalten und dann bekommt man die Punkte mit Linien 
verbunden. Dann siehst du da tatsächlich einen Dreieck.

Aber: Das wäre nur dann so, wenn das Oszilloskop den 100 MHz Rechteck 
unverfälscht mit 200 MSamples/s abtasten würde.

Beispiel:
Wir nehmen mal das Oszilloskop aus dem Anhang.

Da steht drauf: 100 MHz, 2GS/s.

Bedeutet also, das tastet mit 2 Milliarden Abtastungen je Sekunde das 
Signal ab. Warum steht dann da nicht 1 GHz drauf, das sollte ja die 
Hälfte als Analogsignal anzeigen können?
Bevor das Signal aber zum Analog-Digital Wandler im Oszilloskop kommt, 
muss es durch einige Schaltung. Zur Verstärkung oder Abschwächung und 
für den variablen Offset. Und genau diese Schaltung hat nur eine 
begrenzte Bandbreite. In dem Fall 100 MHz. Das ist genau die -3dB 
Bandbreite. Die Eingangsschaltung in diesem Oszilloskop "hat eine 
Bandbreite von 100 MHz". Bedeutet: Signale kleiner 100 MHz werden 
weniger abgeschwächt, Signale mit 100 MHz werden um 3 dB abgeschwächt 
(70% der Amplitude bleiben vorhanden) und Signale mit mehr also 100 MHz 
werden stärker abgeschwächt, da sinkt die Amplitude also noch weiter. 
Auch in ein solches Oszilloskop kannst du einen Sinus mit z. B. 500 MHz 
reingeben. Der ist vielleicht sogar noch zu erkennen. Aber wenn der in 
Wirklichkeit 1 V Amplitude hat, dann siehst du am Oszilloskop nurnoch 
ein paar mV Amplitude.
Die angegebenen 100 MHz sagen dir, dass Signale mit Frequenzen < 100 MHz 
einigermaßen unverfälscht angezeigt werden.
Beachte:
Ein Rechteck sieht wie ein Rechteck aus, weil der viele Obertöne hat. Du 
kannst ihn dir wie eine Summe von vielen, unendlich vielen, Sinuswellen 
unterschiedlicher Frequenz vorstellen. Die Grundfrequenz/Grundton ist 
bei 100 MHz. Also gleiche Frequenz wie der Rechteck. Der erste Oberton 
hat die 3-fache Frequenz, also 300 MHz, der nächste die 5-fache 
Frequenz, ... siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung
Wenn du also einen 100 MHz Rechteck an das Oszilloskop mit 100 MHz 
Bandbreite anlegst, dann wird der Grundton, die 100 MHz fast 
unverfälscht durchgelassen. Der erste Oberton, die 300 MHz haben aber 
schon eine deutlich kleinere Amplitude als in der Realität. Der zweite 
Oberton hat eine noch viel geringere Amplitude als in der Realität, ...
Der AD-Wandler im Oszilloskop sieht also keinen 100 MHz Rechteck, 
sondern eher sowas wie einen komischen 100 MHz Sinus. Auch keinen 
perfekten Sinus weil ja die ersten Obertöne noch mit geringer Amplitude 
dabei sind.

Heiko schrieb:
> Verhält es sich bei Frequenzgeneratoren genauso? Wenn dort steht "25
> MHz", dass diese Geräte dann einen Sinus mit 25 MHz erzeugen können,
> dort die Amplitude dann auch nur 0,7V statt 1V beträgt, wenn man den
> auswählt?

Gute Frage, weiß ich nicht. Ich würde sagen nein. Aber gucke lieber in 
ein Datenblatt.

Heiko schrieb:
> Also braucht das Oszilloskop nicht mindestens 3MHz Taktfrequenz sondern
> mind. 3 MS/s, damit die Pulse richtig erfasst werden?

Da handelt es sich um ein Rechtecksignal. Wenn du möchtest, dass das am 
Oszilloskop noch wie ein Rechteck aussieht, dann solltest du eher Faktor 
10 mehr wählen, also so 30 MHz Bandbreite. Wenn dir egal ist ob du da 
einen 3 MHz Sinus siehst oder Rechteck, dann reicht die geringere 
Bandbreite.

Aber Achtung:

> mind. 3 MS/s

Die Abtastrate ist zwar auch wichtig, aber limitierend ist bei 
Oszilloskopen eher die analoge Bandbreite. Ich hatte dir das gerade 
versucht das zu erklären.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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mh schrieb:
> Was hat denn so ein analoges Oszi für ne Auflösung?

Die maximale Auflösung ist die Korngröße der Leuchtschicht auf dem 
Display. Es wird mit besonders feinem Strahl gearbeitet. Der ist aber 
nicht hell, so dass in hellen Räumen, das Ablesen fast unmöglich ist.

Will man es aber erfassen für eine weitere Verarbeitung als 
CCD-Oszilloskop, Mixed-Signal-Oszilloskop, ist der Auflösungsvorteil so 
gut wie weg.
Es geht dabei heutzutage nur noch darum zu sehen, ob da noch feine 
Zacken (Spitzen) auftauchen. Dabei sind Orthogonalfehler, Randunschärfe, 
Kissenfehler sowie Unlinearitäten gänzlich nebensächlich. Totales 
Ausschlusskriterium ist die Größe solcher Geräte und die Funktionen, die 
nur mittels digitale Weiterverarbeitung möglich sind.

Beim digitalen 2-Kanal-Oszi gibt es mit Hilfe der Triggerung, 
Offseteinstellung und getrennter Zeitauflösungseinstellung der Kanäle 
einen Workaround um sich Teilbereiche wiederkehrender Ereignisse 
detaillierter anzusehen.

von Heiko (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Naja, auch der Tastkopf begrenzt wie hohe Frequenzen dein Oszilloskop
> erreichen. Wenn du einen 100 ...

Danke für die außergewöhnlich lange Erklärung, da brauche ich erstmal 
viel Zeit, um viele Dinge davon zu verstehen. Auch das mit dieser 
sinc-Funktion klingt interessant, davon habe ich noch nie etwas gehört.

Wenn ich jetzt der Weihnachtsmann wäre und du einen Kamit 
hättest(/hast), würde ich Dir ein dickes Geschenk vorbeibringen.

von Gustl B. (-gb-)


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Heiko schrieb:
> Auch das mit dieser
> sinc-Funktion klingt interessant, davon habe ich noch nie etwas gehört.

Hier ist mal ein deutschsprachiges Paper dazu:
https://www.all-electronics.de/wp-content/uploads/migrated/article-pdf/83562/ei09-09-040.pdf

Das wird auch sin(x)/x bezeichnet weil das genau die Funktion ist.
https://www.wolframalpha.com/input/?i=sin%28x%29%2Fx

Mit diesem "Filterkernel" wird das digitalisierte Signal gefaltet. Ist 
aber noch etwas zu lernen und zu verstehen.
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sinc-Funktion

Hier ist noch ein deutlich ausführlicheres Paper von einem 
Oszilloskophersteller:
http://cdn.teledynelecroy.com/files/whitepapers/wp_interpolation_102203.pdf

Heiko schrieb:
> Wenn ich jetzt der Weihnachtsmann wäre und du einen Kamit
> hättest(/hast), würde ich Dir ein dickes Geschenk vorbeibringen.

Vielen Dank! Wenn du daraus auch nur eine Kleinigkeit gelernt hast am 
Ende, dann ist mir das Dank genug (-:

von mh (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> mh schrieb:
>> Was hat denn so ein analoges Oszi für ne Auflösung?
>
> Die maximale Auflösung ist die Korngröße der Leuchtschicht auf dem
> Display. Es wird mit besonders feinem Strahl gearbeitet. Der ist aber
> nicht hell, so dass in hellen Räumen, das Ablesen fast unmöglich ist.

Mir ist klar wie die Anzeige funktioniert. Und wie du es selbst 
beschreibst, ist die "Korngröße" die maximale theoretische Auflösung. 
Die tatsächliche Auflösung hängt unter anderem von der Beleuchtung und 
den Augen ab.

Dieter D. schrieb:
> Es geht dabei heutzutage nur noch darum zu sehen, ob da noch feine
> Zacken (Spitzen) auftauchen. Dabei sind Orthogonalfehler, Randunschärfe,
> Kissenfehler sowie Unlinearitäten gänzlich nebensächlich.
Es geht also um die Bandbreite und bei digitalen um die Abtastrate. Die 
Auflösung ist nahezu egal.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Heiko schrieb:
> da brauche ich erstmal
> viel Zeit, um viele Dinge davon zu verstehen.

Zum Experimentieren mit den Fourierreihen von verschiedenen 
Signalverläufen finde ich diese zwei Seiten nicht schlecht:

https://www.desmos.com/calculator/lab9nylxsi
https://www.mathsisfun.com/calculus/fourier-series-graph.html

Zum Beispiel wird hier ein Sägezahnsignal dargestellt.

Beim zweiten Link, wenn die Bandbreite nur das ein, zwei oder dreifache 
der Grundfrequenz habe, dann muss man die Zahl n oben auf 1, 2, oder 3 
setzen. Glaube das veranschaulicht das ganz gut, wieviel Einfluss die 
Grenzfrequenz hat ohne all zu tief in die Mathematik eindringen zu 
müssen.

von Gustl B. (-gb-)


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mh schrieb:
> Es geht also um die Bandbreite und bei digitalen um die Abtastrate. Die
> Auflösung ist nahezu egal.

Ich würde sagen die Totzeit macht einen Unterschied.

Bei digitalen Oszis ist es leider oft (?) so dass die bei einer 
langsamen Zeiteinstellung mit der Abtastrate runtergehen. Das müsste 
nicht so sein, die könnten weiterhin mit maximaler Abtastrate abtasten 
und dann z. B. einen Mittelwert mehrerer Samples anzeigen. Jedenfalls 
kann es dann sein, dass man kurze Pulse oder so quasi verpasst weil die 
zwischen zwei Abtastzeitpunkten liegen.

Mein Keysight DSO-X 2002A und auch mein MSO5074 haben dieses "Problem" 
außer wenn man Acquire auf "Peak Detect" stellt.
Ja, ist kein ernsthaftes Problem, aber der Hersteller könnte zumindest 
anzeigen dass man da nicht die Realität sieht oder der Hersteller könnte 
auch die Bandbreite begrenzen wenn er mit der Abtastrate runter geht und 
das dann auch anzeigen dass die begrenzt wurde.

Wenn man an einem Analogoszi die Zeit auf 1s/div stellt würde man kurze 
Impulse natürlich weiterhin sehen. Eben als dünne vertikale Striche.

Dieter D. schrieb:
> Zum Experimentieren mit den Fourierreihen von verschiedenen
> Signalverläufen finde ich diese zwei Seiten nicht schlecht:

Danke, das ist ja super schick!

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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mh schrieb:
> Es geht also um die Bandbreite und bei digitalen um die Abtastrate. Die
> Auflösung ist nahezu egal.

Es ist halt nicht möglich alles zugleich mit der gleichen Technologie zu 
bekommen.

Wenn Signale digital erfaßt werden sollen für eine mathematische 
Weiterverarbeitung oder für Dokumentationszwecke geht das am 
wirtschaftlichsten (und in kleiner Bauweise) nur als digitales 
Oszilloskop mit ein paar Abstrichen an anderen Stellen. Damit können 
99...99,9% durchaus leben. Nachdem ein Oszi auch kein Massengut an sich 
ist, wird es so wie bei Röhren und Transistoren weiter voranschreiten - 
ein paar Enthusiasten und ein paar Nischenanwendungen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Gustl B. schrieb:
> Ich würde sagen die Totzeit macht einen Unterschied.

Mit Totzeit ist bei Digitaloszis in der Regel etwas anderes gemeint als 
das was du weiter unten beschreibst. Damit wird die Zeit zwischen zwei 
Abtastintervallen (NICHT Abtastzeitpunkten) beschrieben.
Also die Zeitspanne die vergleichbar ist mit dem Strahlrücklauf bei 
analogen Oszilloskopen.
Das nennt sich Totzeit weil man z.B. einen Glitch der in diese 
Zeitspanne fällt einfach nicht mitbekommt, selbst wenn der ansonsten mit 
dem Skope und den eingestellten Parametern sehr deutlich erkennbar wäre.
Die Angabe die einen Rückschluss auf die Totzeit zulässt ist die Angabe 
über wfm/s. Je mehr wfm/s um so höher ist die Wahrscheinlichkeit das man 
ein seltenes Ereignis mitbekommt. Bzw. um so kürzer muss man warten bis 
es auf dem Bildschirm zu sehen ist.
>
> Bei digitalen Oszis ist es leider oft (?) so dass die bei einer
> langsamen Zeiteinstellung mit der Abtastrate runtergehen.
> nicht so sein, die könnten weiterhin mit maximaler Abtastrate abtasten
> und dann z. B. einen Mittelwert mehrerer Samples anzeigen. Jedenfalls
> kann es dann sein, dass man kurze Pulse oder so quasi verpasst weil die
> zwischen zwei Abtastzeitpunkten liegen.

Ich kenne es so, das die Abtastrate so angepasst wird das mit der 
eingestellten Speichertiefe immer ein Bildschirm ausgefüllt wird.
Hat man z.b. ein (fiktives) Skope dessen Bereich für die Darstellung der 
Wellenform 800x1000Punkte groß ist, so können auf der X Achse 
1000verschiedene Y Werte technisch dargestellt werden.  Bei einer 
Speichertiefe von 1000 Punkten würde also jede Spalte des LCD 
Bildschirms genau einem Speicherpunkt entsprechen. Bei einer 
Speichertiefe von 10 000 Punkten würde jede Spalte dem Mittelwert von 10 
Speichepunkten entsprechen usw.

Wenn man nun annimmt das die Fläche für die Wellenform (800x1000 Pixel) 
dabei in 8x10 Div unterteilt ist, so würde bei einer eingestellten 
Speichertiefe von 1000 Punkten und einer Ablenkzeit von 100ms/Div genau 
einmal pro ms gesampelt. Alles was dazwischen liegt wird nicht erfasst 
und auch dann nicht sichtbar wenn man das gespeicherte Bild nachträglich 
dehnt.

Stellt man nun die Zeitbasis z.b. auf 1s/div um, so bleibt die 
Einstellung der Speichertiefe bei allen Skopes, wo ich das gerade sicher 
weiß, weiterhin bei 1000Punkten eingestellt. Es würde somit jetzt nur 
noch alle 10ms ein Wert erfasst. Soweit hast du das Ergebnis dieser 
Eigenart (die Nachteile) ja auch richtig wiedergegeben.

Allerdings kann man, ausreichend Speichertiefe beim eigenen Gerät 
vorraussgesetzt, natürlich auch die gewollte Speichertiefe erhöhen!
Hat das o.g. fiktive Gerät z.B. eine maximale Speichertiefe von 1Mpoint 
könnte ich die gewollte Speichertiefe manuell auf eben diese 1MPoint 
einstellen und dann würde bei der Einstellung 1s/div nicht mehr im 
Abstand von 10ms (wie bei 1kPoint Speicher) sondern von 10µs gesampelt!
Hat das Gerät einen Speicher von 10MPoint (Wie heute selbst von billigen 
GEräte wie den Rigol 1054z schon überboten) würde in einem Abstand von 
1µs abgetastet!
Eine Spalte auf dem Bildschirm würde dabei den Mittelwert aus 10 000 
Speicherwerten entsprechen! Das mag auf dem ersten Blick unsinnig 
aussehen, denn ein 3µs breiter Peak wäre bei der Mittelwertbildung  mit 
9997 "0V" Messungen erst einmal genausowenig zu erkennen, aber da dieser 
nun plötzlich beim Abtasten zuverlässig erfasst wird spricht die 
Triggerschaltung an und das Bild wird z.B. in der Einstellung 
Single-Shot abgespeichert. (Oder bei repetierenden Signalen darauf 
getriggert). Der Bediener erkennt am Triggerereignis das an dieser 
irgendetwas sein muss, kann weiter reinzoomen und erkennt dann nach ein 
paar Zoomvorgängen (Umstellen der X-Achsen Skalierung) was genau da ist!

Klar, so etwas muss man wissen und viele, auch und gerade sehr 
langjährige Nutzer von Digitalskopes, wissen das leider gerade nicht.
Dies kommt bei den "Erfahrenen" Nutzern oft daher das diese hohen 
Speichertiefen im Bereich einiger Zehntausend bis Millionen 
Speicherpunkte erst relativ kurze Zeit üblich sind. Etwas über 10 Jahre 
im für Hobbyisten bezahlbaren Segment und vor 15-20 Jahren selbst für 
die meisten proffessionellen Anwender unerschwinglich.

So hat z.B. das immer noch verkaufte, 3k Euro teure, Tektronix TDS2024C 
gerade einmal 2500 Speicherpunkte! Für eine saubere Darstellung im 
eingestellten Zeitbereich langt das locker. Auch mal um Faktor 10 
Reinzoomen geht noch. Was das für den Fall bedeutet das man bei einer 
Einstellung von 1s/Div noch auf Nadelimpulse von ein paar µs triggern 
will kann man da leicht ausrechnen. Es geht nicht bzw wäre ein riesiger 
Glücksfalls da einen zu erfassen. Aber selbst dann ist nichts mit 
nachträglich sehr weit reinzoomen...
Klar kann man auch mit diesen Skopes solche Signale erfassen, aber dann 
muss man wissen das diese da sind und sich selbst langsame Signalformen 
auch mit der höchsten Ablenkgeschwindigkeit ansehen. Damit gehen aber 
auch wieder zusammenhänge verloren. (z.b. wenn der Impuls die Folge 
eines anderen, langsamen, Vorgangs ist.)

Das Fatale an der GEschichte ist, das selbst wenn man den Trigger auf 
eine bestimmte Bedingung wie das überschreiten eines Spannungspegels 
setzt und diese Bedingung tritt in Form eines Nadelpulses zwischen den 
Sampelintervallen auf, das dies überhaupt nicht erfasst werden kann.
Einige höherwertigere Geräte haben da eine besondere Logik (z.b 
tatsächlich immer höchste Samplegeschwindigkeit, vorbereitung der Daten 
in Hardware und erst nachträgliches reduzieren der Datenpunkte wenn kein 
Ereignis vorliegt) um solche Ereignisse dennoch mitzubekommen.

> Mein Keysight DSO-X 2002A und auch mein MSO5074 haben dieses "Problem"
> außer wenn man Acquire auf "Peak Detect" stellt.

Naja, beim Keysight weiß ich es gerade nicht sicher, aber wenn du mit 
MSO5074 das Rigol MSO5074 meinst, dann kann ich definitiv sagen das es 
gerade KEIN Problem ist sondern eine Bedienungsfrage!

Das von dir erwähnte "Peak-Detect" ist dabei im übrigen eine der im 
vorletzten Absatz erwähnten "besonderen Logiken".

> Ja, ist kein ernsthaftes Problem, aber der Hersteller könnte zumindest
> anzeigen dass man da nicht die Realität sieht oder der Hersteller könnte
> auch die Bandbreite begrenzen wenn er mit der Abtastrate runter geht und
> das dann auch anzeigen dass die begrenzt wurde.

Wie geschrieben: Das ist eine reine Bedienungsfrage. Das fällt für mich 
unter Grundwissen in der Bedienungs seines Werkzeuges. Und ich denke es 
ist sogar so, das je höherwertig die Geräte sind, um so mehr 
Grundlagenwissen kdarf der Hersteller vorraussetzen.
 Und es werden bei den meisten (allen?) Geräten ja die notwendigen 
Informationen angezeigt aus denen der mit der Benutzung seiner Werkzeuge 
vertraute Bediener erkennen kann was das Gerät gerade erfassen kann und 
was "hintenüberfällt"
Beim Rigol MSO5074 steht das z.b. im FELD "H" oben etwas links der Mitte 
vom Bildschirm. Anders als bei anderen GEräten steht IMHO da ja sogar 
die gerade tatsächlich verwendete Abtastrate und nicht nur 
Ablenkgeschwindigkeit und Speichertiefe!

Natürlich könnte man das mit der Speichertiefe beim Umschalten auch 
anders in der Firmware realisieren. Beispielsweise in dem man das gerät 
IMMER mit maximaler Speichertiefe laufen lässt.

Aber es gibt gute Gründe dies nicht zu machen. So werden die meisten 
Geräte um so "langsamer" (weniger wfm/s) je höher die eingestellte 
Speichertiefe ist.
Oder wenn man die Daten exportieren will:
Es macht schon einen gewaltigen Unterschied ob ich für eine 
Bildschirmbreite 1k oder 10M Datenpunkte übertragen und Abspeichern 
muss. Ganz zu schweigen davon diese dann wieder in eine andere Software 
einzulesen (Excel, Matlab usw.)
Daher wird Standardmäßig mit kleinen Speichertiefen gerarbeitet die 
vielleicht auch noch tief genug sind das man um ein oder zwei Stufen 
hereinzoomen kann und immer noch hinter jeder Spalte ein realer 
Datenwert steht. Aber man kann jederzeit händisch die X-Auflösung 
drastisch erhöhen.
Es gibt halt mehr Anwendungen wo eine kleine Speichertiefe sinnvoller 
ist als es Anwendungen gibt wo eine hohe Speichertiefe benötigt wird. 
Daher ist kleine Speichertiefe die Standardeinstellung.

Aber ja: ICh habe die Erfahrung gemacht das selbst bei langjährig in der 
Elektronik tätigen Personen da immer noch erhebliche Defizite im Umgang 
mit dem DSO zu finden sind. Und da ist es auch ganz egal ob 
FAcharbeiter, Meister, Techniker oder Ingenieur. Selbst bei gestandenen 
Entwicklern findet man das öfter (wenn gleich die noch die Gruppe sind 
wo es am seltensten vorkommt). Ich habe in den letzten JAhren schon so 
manche Stunde damit verbracht Kollegen von mir in die korrekte 
Verwendung eines DSO einzuweisen. Egal ob Facharbeiter oder 
Entwicklerkollege, ich habe es mir mittlerweile zur Angewohnheit gemacht 
wenn mir jemand von "zweifelhaften" Messergebnissen mit dem DSO 
berichtet hat erst einmal möglichen "Bedienungsfehlern" auf den Grund zu 
gehen.

Und ja, ich bin bei mir selbst auch dazu übergegangen bei unerwarteten 
Messergebnissen erst einmal in Ruhe die Checkliste möglicher Fehler bzw. 
Fehlinterpretationen durchzugehen. Und muss leider zugeben das ich mehr 
als einmal dabei darauf gestossen bin das ich selbst auch manchmal ein 
Esel sein kann. (Aber so lange man den Fehler rechtzeitig selbst findet 
;-) )

Ein DSO ist halt nicht nur ein Analoggerät dem man einen Speicher 
verpasst hat. Die heute aktuellen Geräte sind ein mächtiges Werkzeug mit 
ganz eigenen Vor- und natürlich auch Nachteilen. Aber viele der 
(angeblichen) Nachteile die hier im Forum immer wieder kolportiert 
werden sind keine sondern einfach nur Fehlbedienung.
(Der letzte Satz sollte jetzt nicht gegen jemand bestimmtes gehen 
sondern ist eine allgemeine Feststellung aus vielen Threads der letzten 
Jahre)

> Wenn man an einem Analogoszi die Zeit auf 1s/div stellt würde man kurze
> Impulse natürlich weiterhin sehen. Eben als dünne vertikale Striche.

Wobei das allerdings auch etwas auf das Zeitverhältnis ankommt.
Klar, einen 500µs Puls wird man auch bei der Einstellung 1s/div bei den 
meisten Analoggeräten noch sehen können. Zumindest wenn man die 
Helligkeit aufdreht. Einen 5µs Puls wird man bei dieser Einstellung aber 
auch bei diesen meist nicht mehr erkennen können!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Experte (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Ich kenne es so, das die Abtastrate so angepasst wird das mit der
> eingestellten Speichertiefe immer ein Bildschirm ausgefüllt wird.

Naja, das war vielleicht 1980 so. Heute ist die Speichertiefe bzw. 
Abtastrate aber immer (deutlich) größer. Stichwörter: Zoom, 
Digital-Phosphor etc.

Ein ordentliches Digi-Oszi hat keine Probleme, z.B. eine 
Amplitudenmodulation korrekt darzustellen.

Und ja, gerade die "Markenhersteller" haben teilweise noch heute 
unglaublich kastrierte Geräte im "unteren" Preissegment im Angebot.

von Anja (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Bei einer
> Speichertiefe von 10 000 Punkten würde jede Spalte dem Mittelwert von 10
> Speichepunkten entsprechen usw.

Nö.
Also mein Oszi stellt in dem Fall jeweils den min und max Wert aus den 
10 (oder mehr) Punkten dar. Sonst würde man ja gar nicht wissen wo man 
hinzoomen muß um einen Glitch zu sehen.

Carsten S. schrieb:
> Eine Spalte auf dem Bildschirm würde dabei den Mittelwert aus 10 000
> Speicherwerten entsprechen! Das mag auf dem ersten Blick unsinnig
> aussehen, denn ein 3µs breiter Peak wäre bei der Mittelwertbildung  mit
> 9997 "0V" Messungen erst einmal genausowenig zu erkennen,

Das ist aber eine sehr schlechte Implementierung im Scope. Von welchem 
redest Du da?

Carsten S. schrieb:
> Es gibt halt mehr Anwendungen wo eine kleine Speichertiefe sinnvoller
> ist als es Anwendungen gibt wo eine hohe Speichertiefe benötigt wird.
> Daher ist kleine Speichertiefe die Standardeinstellung.

Soso, wo bleibt das Abtasttheorem?
Wenn ich mit 20 MHz Bandbreitenbegrenzung arbeite kann ich die 
Abtastrate auf 50 MS/s reduzieren, brauche also bei 100 ms/Div (= 1 sek) 
mindestens 50 MS Speichertiefe. Bei voller Bandbreite entsprechend mehr.

Daß das Standardeinstellung ist ist schade (falsch). Aber kein 
Hersteller will sich nachsagenlassen daß sein Oszi wie eine lahme Kiste 
aussieht.

Gruß Anja

von Hp M. (nachtmix)


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Heiko schrieb:
> Muss ein Tastkopf zum Oszilloskop passen (100 MHz zu 100 MHz
> Oszilloskop) oder kann der Tastkopf auch einen höheren Wert haben?
> Niedriger macht wohl keinen Sinn.

Die Grenzfrequenz des Systems wird in jedem Fall niedriger sein, als die 
der langsamsten Komponente, aber es lohnt sich, wenn der Tastkopf eine 
deutlich höhere Grenzfrequenz hat, weil sich die Anstiegszeiten (bis auf 
einen Faktor entsprechen diese dem reziproken Wert der Grenzfrequenzen) 
geometrisch addieren:
f_system = 1/Wurzel(1/f1² + 1/f2² + 1/f3²)
wobei f1, f2, f3 die Grenzfrequenzen des Scopes, des Tastkopfes und 
eines evtl. vorhanden Vorverstärkers sind.

Beispiel:
Angenommen du hast ein 100MHz Scope, dann hätte das Gesamtsystem
Mit einem 40 MHz Tastkopf eine 3dB-Grenzfrequenz von 37 MHz,
mit einem 100MHz Tastkopf eine 3dB-Grenzfrequenz von 71 MHz,
mit einem 200MHz Tastkopf eine 3dB-Grenzfrequenz von 89 MHz und
mit einem 500MHz Tastkopf eine 3dB-Grenzfrequenz von 98 MHz.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Carsten S. schrieb:
> Zumindest wenn man die
> Helligkeit aufdreht. Einen 5µs Puls wird man bei dieser Einstellung aber
> auch bei diesen meist nicht mehr erkennen können!

Der Puls/Spike war bei den besseren Analogen auch noch sichtbar, weil es 
Geräte gab, die modulierten für solche Flanken die Helligkeit mit ein 
paar MHz Grenzfrequenz.

Carsten S. schrieb:
> Wie geschrieben: Das ist eine reine Bedienungsfrage. Das fällt für mich
> unter Grundwissen in der Bedienungs seines Werkzeuges.

Es gibt durchaus Geräte, die das nicht können. Allerdings funktioniert 
es dann in der Regel über dem externen Triggereingang.
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/oszilloskop-einstellungen-und-betriebsarten-a-717550/

von Gustl B. (-gb-)


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Carsten S. schrieb:
> Mit Totzeit ist bei Digitaloszis in der Regel etwas anderes gemeint als
> das was du weiter unten beschreibst.

Totzeit ist bei Messung alle Zeit die nicht auf das Signal geguckt wird.

Carsten S. schrieb:
> Ich kenne es so, das die Abtastrate so angepasst wird das mit der
> eingestellten Speichertiefe immer ein Bildschirm ausgefüllt wird.

Genau. Und wenn man dann die Abtastrate senkt, dann hat man eben nurnoch 
einen Wert je langem Zeitschlitz.
Mittelwert bilden über viele Abtastwerte ist auch falsch, weil es eben 
das Signal verfälscht. Gut, man könnte das Signal verfälschen oder die 
Bandbreite begrenzen, aber das sollte man eben dann auch irgendwo 
hischreiben ins Display.
Ich finde da sollte der Peak Detect Modus der Default sein.
Ich würde immer mit maximaler Abtastrate abtasten. Und dann wenn am Ende 
nur  z. B. 1 von je 128 Abtastwerten angezeigt werden soll, dann würde 
ich mir aus diesen vielen Abtastwerten 2 speichern. Maximum und Minimum. 
Und die würde ich mit einer vertikalen Linie verbinden. Das bräuchte 
dann halt doppelt so viel Speicher weil man je Zeitschlitz zwei Werte 
speichern müsste.

Carsten S. schrieb:
> Und es werden bei den meisten (allen?) Geräten ja die notwendigen
> Informationen angezeigt aus denen der mit der Benutzung seiner Werkzeuge
> vertraute Bediener erkennen kann was das Gerät gerade erfassen kann und
> was "hintenüberfällt"
> Beim Rigol MSO5074 steht das z.b. im FELD "H" oben etwas links der Mitte
> vom Bildschirm. Anders als bei anderen GEräten steht IMHO da ja sogar
> die gerade tatsächlich verwendete Abtastrate und nicht nur
> Ablenkgeschwindigkeit und Speichertiefe!

Natürlich. Ich habe damit ja auch kein Problem und weiß, was ich da 
mache.
Ich habe das genannt, weil das eben ein Unterschied zum Analogoszi ist 
der vielleicht ein Nachteil sein kann. Gerade in der Anfangszeit hatten 
Digitaloszis oft starke Probleme mit sowas wie Aliasing.

Anja schrieb:
> Also mein Oszi stellt in dem Fall jeweils den min und max Wert aus den
> 10 (oder mehr) Punkten dar. Sonst würde man ja gar nicht wissen wo man
> hinzoomen muß um einen Glitch zu sehen.

Exakt das macht Peak Detect. Aber der normale Erfassungs Modus von 
vielen DSOs zeigt dir nur einen Punkt aus den Abtastpunkten und kurze 
Pulse können verschwinden.

Anja schrieb:
> Soso, wo bleibt das Abtasttheorem?

Naja, das zu erfüllen wird schwierig. Vor allem begrenzt das Oszi ja 
nicht von selbst die Bandbreite wenn man eine längere Zeit/div einstellt 
und der Speicher dafür fehlt. Aber mir wäre ja gar nicht wichtig, dass 
Abtasttheorem immer erfüllt bleibt, sondern mir reicht es wie beim Peak 
Detect, dass man sieht, dass da in der Realität etwas ist. Auch wenn man 
da dann nicht reinzoomen und einen Signalverlauf angucken kann. Die 
Information Da hat irgendwas gezappelt ist mir mehr wert wie wenn ich da 
eine glatte horizontale Linie sehe weil relevante Abtastpunkte 
weggelassen wurden.

von Johannes O. (jojo_2)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
>> Wenn zum Beispiel der Strombedarf
>> des Chips gemessen wird um einen Key zu knacken, dann sind die
>> Unterschiede minimal, da brauchts schon etwas Auflösung.
>
> Ach so, und meinst dass Oszilloskpe dafür vorgesehen sind?

Na dann lass doch mal hören, was würdest du für diesen Zweck nutzen?

von Stefan F. (Gast)


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Heiko schrieb:
> Aha, müsste es aber dann nicht eher wie ein Dreieck aussehen, wenn ich
> immer nur zwei Punkte habe von einem Rechteck, wenn ich die Punkte
> miteinander verbinde?

Nein, weil die Software die Messpunkte nicht mit geraden Linien 
verbindet, sondern mit einer Kurve die einem Sinus angeglichen wird.

Heiko schrieb:
> Ich habe irgendwo gelesen (Quelle finde ich leider grade nicht), dass
> manche ein Oszilloskop als "Spannungsmesser" misbrauchen, weil man
> vielleicht kein Multimeter parat hat.

Und ich habe gelesen, dass manche sie als Buchstütze missbrauchen.

> Wenn jetzt die Spannung immer um 30 Prozent geringer ist, die man misst

Ist sie aber nicht. Der Eingang des Oszilloskops wirkt wie ein Tiefpass. 
Hohe Frequenzen werden stärker geschwächt, als niedrige.

Heiko schrieb:
> Verhält es sich bei Frequenzgeneratoren genauso?

Lass uns mal nicht zu viel in einen Topf werfen. Das wäre eine eigene 
Diskussion wert, aber da solltest du dann schon auf die Anleitungen 
konkreter Geräte verweisen damit klar ist, worüber wir diskutieren. Man 
kann nämlich nicht einfach alle Frequenzgeneratoren in einen Topf 
werfen.

Heiko schrieb:
> Also braucht das Oszilloskop nicht mindestens 3MHz Taktfrequenz sondern
> mind. 3 MS/s, damit die Pulse richtig erfasst werden?

Die Taktfrequenz der CPU des Gerätes ist irrelevant. Entscheidend ist, 
dass es eine Bandbreite von mindestens 3 MHz hat und mindestens 30 MS/s 
Abtastrate. Mein Oszilloskop schafft das locker, kann aber nur 1024 
Abtastungen (auf der X-Achse) speichern. Das heißt, es könnte nur einen 
Bruchteil der Drehung erfassen. Und davon kann es noch weniger 
darstellen, denn das Display hat horizontal nur 320 Punkte. Ich kann mit 
einem Drehknopf horizontal durch die 1024 Messpuntke scrollen. Andere 
Geräte haben vielleicht mehr Speicher, aber der ist dennoch immer 
begrenzt. Diesen Punkte sollte man beim Kauf berücksichtigen.

Digitale Signale untersucht man viel bequemer mit einem Logic Analyzer. 
Da diese Geräte die Daten direkt zum PC Streamen haben sie quasi 
unendlich viel Speicher.

von Anja (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Exakt das macht Peak Detect. Aber der normale Erfassungs Modus von
> vielen DSOs zeigt dir nur einen Punkt aus den Abtastpunkten und kurze
> Pulse können verschwinden.

Aha: also default ist "Schummelsoftware" um bei den wfm/s gut da zu 
stehen.

Gustl B. schrieb:
> Anja schrieb:
>> Soso, wo bleibt das Abtasttheorem?
>
> Naja, das zu erfüllen wird schwierig.

Ich weiß was ich brauche: Speichertiefe und zwar so viel wie möglich.

Gruß Anja

von mh (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Nachdem ein Oszi auch kein Massengut an sich
> ist, wird es so wie bei Röhren und Transistoren weiter voranschreiten -
> ein paar Enthusiasten und ein paar Nischenanwendungen.

Du vergleichst analog vs. digital Oszi mit Röhre vs. Transistor? Ein 
analoges Oszi hat also wirklich nur noch also Deko eine 
Da­seins­be­rech­ti­gung?


Mich würde immer noch interessieren, ob irgend ein Hersteller noch 
aktuelle analoge Oszis produziert? (Also kein 10Mhz Voltcraft)

von Gustl B. (gustl_b)


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mh schrieb:
> Mich würde immer noch interessieren, ob irgend ein Hersteller noch
> aktuelle analoge Oszis produziert? (Also kein 10Mhz Voltcraft)

Glaube nicht. Ja, die Analogen haben schon ein paar wenige Vorteile, 
aber gute Digitale kommen da nah genug ran. Dagegen haben die Analogen 
zu viele Nachteile.
Wenn du für Audiokram hohe Auflösung willst, dann kaufst du eben das 
Oszi mit der geringeren Bandbreite aber mit hoher Auflösung. Wenn dich 
kurze Einzelereignisse interessieren oder Glitches dann nimmt du ein 
Oszi mit mächtigem Trigger oder und hoher Zeitauflösung. Da gibt es viel 
Auswahl für viele verschiedene Anwendungen. Das 0815 Oszi das man so 
kennt und das nicht irre teuer ist ist eben nur eine Teilmenge aller 
Oszis die man kaufen kann.

von F. M. (foxmulder)


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Heiko, wenn man wie du nicht einmal die grundlegendsten Grundlagen eines 
Oszis beherrscht, wie kommt man dann auf die Idee ein Konzept in Frage 
zu stellen?
So eine Diskussion kann man führen, wenn:

-man die Theorie und Praxis des Oszis verinnerlicht und zu 90-100% 
verstanden hat.

-man eine dezidierte Anwendung für mehr Bits hat

Sonst ist es schlicht und einfach sinnlos, als würde man mit einem 
Klavierschüler in der ersten Stunde über Steinway vs Bechstein 
diskutieren.

Das ist halt so ein Leiden unserer Zeit, bevor man noch selbst was 
gemacht hat, erstmal meckern und kritisieren.

Und vorallem heute ist es doch spielend einfach sich die Theorie 
anzueignen.

C. A. Rotwang schrieb:
>
> Nun man muß eben angehende Elektroniker immer noch darauf hinweise, das
> sie zwar Anforderungen wie Äpfel (glattkurviges Analogscope) haben aber
> in die madige Birne (grob verpixeltes Digitalscope) beißen.
>

Das kann ich nicht nachvolziehen, man darf halt nicht immer die 
gurkigsten DSOs ala Wittig/Hantek/UnitT mit einem Tek 2467B zB. 
vergleichen.
Derzeit aktuelle Geräte zB. Keysight 3000/4000X oder Tek MDO3000/4000 
sind sicher nicht "grob verpixelt".

Außerdem ist das ein Handel, bei digitalen Signalen habe ich lieber ein 
leicht verpixeltes Signal mit Speicher/Dekoder usw. als das schärfste 
analoge Tek mit dem ich bei I2C zB. fast null anfangen kann.

Wenn man die Theorie versteht, wählt man selber.
Ich suche derzeit übrigens nach einem 2465B als Zusatz zu meinem 500Mhz 
MSO.

mfg

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