Forum: HF, Funk und Felder Voyager1/2 Kommunikation


von Marten M. (mcgonahy148)


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Hi Leute,


Fragen an die Hobbyastrologen und HF-Spezialisten.

Ich ging irgendwie davon aus dass die Kommunikation von der Voyager1/2 
mit recht langen Wellenlängen arbeitet, so wie man das bei Radio bei uns 
kennt bei den Funkern. Freiraumdämpfung und so.

Aber jetzt hab ich gesehen dass die mit ca. 2 bzw. 8 GHz arbeiten, also 
mit recht kleinen Wellenlängen.

Hat wer Ideen warum das so ist? Braucht man für die Langwellen zu viel 
Energie? Spielt Freiraumdämpfung in der Form wie auf der Erde im Weltall 
keine solche Rolle und daher werden die kleinen Wellenlängen kaum 
gedämpft?

Hier der Link mit Beschreibungen der Kommunikation der Voyager: 
https://voyager.gsfc.nasa.gov/Library/DeepCommo_Chapter3--141029.pdf


Gruß
Marten

von Mario M. (thelonging)


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Dann bau mal eine Langwellenantenne mit 50 dB Gewinn. ;-)

von Wolfgang (Gast)


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Marten M. schrieb:
> Hat wer Ideen warum das so ist?

Die Richtantenne passt beim Start besser unter die 
Stromlinien-Verkleidung ;-)

von Bänz (Gast)


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1) Antennengrösse und Sendeleistung sind bei Raumsonden begrenzte 
Ressourcen. Je höher die Frequenz, desto grösser ist der Antennengewinn 
und damit die Strahlungsleistung bei gleichbleibender Antennengrösse und 
Sendeleistung.
https://www.everythingrf.com/rf-calculators/parabolic-reflector-antenna-gain

2) Was Langwelle betrifft: Frequenzen unterhalb von ca. 30 MHz werden 
durch die Ionosphäre reflektiert bzw. absorbiert und sind daher nicht 
zur Kommunikation mit Raumfahrzeugen geeignet.

3) Astronomie, nicht Astrologie ;)

von Wickeldrimmer (Gast)


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Marten M. schrieb:

> Fragen an die Hobbyastrologen und HF-Spezialisten.
Die meinst Astronomen, Astrologen sind Spinner.

> Hat wer Ideen warum das so ist? Braucht man für die Langwellen zu viel
> Energie? Spielt Freiraumdämpfung in der Form wie auf der Erde im Weltall
> keine solche Rolle und daher werden die kleinen Wellenlängen kaum
> gedämpft?


MUF !
https://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Usable_Frequency#/media/Datei:DifferentFrequencies-NPS.png
https://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Usable_Frequency

und je höher die Frequenz desto besser der Antennengewinn bei gegebener 
Antennengröße

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwidk9P6lY_uAhVC5eAKHZbyAJQQFjADegQICBAC&url=https%3A%2F%2Fwww.beam-verlag.de%2Fapp%2Fdownload%2F31068397%2FKosmische-Kommunikation-Probe1.pdf&usg=AOvVaw0AyF_oo6bCoVJHaDks-WCz

von F. M. (foxmulder)


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Marten M. schrieb:
> Spielt Freiraumdämpfung in der Form wie auf der Erde im Weltall
> keine solche Rolle und daher werden die kleinen Wellenlängen kaum
> gedämpft?

In einem Vakuum sicher nicht.

Marten M. schrieb:
> Freiraumdämpfung und so.

Eigentlich ist Freiraumdämpfung auch auf der Erde nicht der 
entscheidende Faktor, solange es nicht irrsinnig hohe Frequenzen sind, 
sondern eher, dass die Wellen mit steigender Frequenz immer 
lichtähnlicher werden.

Zumal man unter 30Mhz von der Ionosphäre "abprallt" und so hohe 
Reichweiten durch "springen" erreicht.
Das läuft auch umgekehrt, dh. alles unter 30Mhz von außerhalb der Erde 
geht nur noch schlecht durch.

: Bearbeitet durch User
von Ham (Gast)


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Hallo

alles richtig, nur scheint mir als wenn der TO mit "Langwelle" was 
anderes meint als was man unter Langwelle eigentlich versteht.
Ich nehme an das "Langwelle" bei ihn wohl irgendwo bei 100MHz bis 1 GHz 
liegt...

Ansonsten: Ja wenn auf der Sendeseite die Antennengröße und 
Sendeleistung  begrenzt ist muss halt möglichst viel auf der 
Empfangsseite gemacht werden und das ist bei den hohen Frequenzen halt 
deutlich einfacher.
Und nebenbei ist die Datenrate sehr gering und das Protokoll ziemlich 
tricky- aber trotz des alters der eingesetzten Protokolle und der 
Hardware (auch die Strahlenbelastung nicht vergessen) ist es einfach 
Phantastisch was da geleistet wurde und das mit 70er Jahre Technik und 
Übertragungsprotokolle(eventuell sogar davor - man nimmt ja möglichst 
nicht das neuste von neuen ...hoffentlich...)

Ham

von Carsten Sch. (Gast)


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Wie werden die eigentlich gesteuert? Kann man da als hobbyist Unfug 
machen oder ist das verschlüsselt?

von SpaceY (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> oder ist das verschlüsselt

Das Passwort wurde mal geleakt: "Alien77". Da du aber eine sehr große 
Antenne und hohe Sendeleistungen brauchst, kommen Hobbyisten nicht an 
die Sonde ran.

von Bänz (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Wie werden die eigentlich gesteuert? Kann man da als hobbyist
> Unfug
> machen oder ist das verschlüsselt?

Als Hobbyist kannst du nicht genug Strahlungsleistung aufbringen, um die 
Sonde zu erreichen.
Voyager 2 kann nur von einer einzigen Station erreicht werden (70m 
Spiegel in Canberra)
Voyager 1 vom den 70m Spiegel in Goldstone CA und Madrid.

von F. M. (foxmulder)


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Carsten Sch. schrieb:
> Kann man da als hobbyist Unfug
> machen oder ist das verschlüsselt?

Wenn du Zugriff auf eine Schüssel >=70m hast und eine passenden 
Sender/Empfänger sowie die Software dazu und natürlich das 
Insiderwissen, dann kannst du evtl. "Unfug" machen.
Wobei recht viel wird da nicht möglich sein, die meisten Instrumente 
sind sowieso abgeschalten und vorallem warum wollte man das tun.
Es wäre überaus bösartig Jahrzehntelange Arbeit mit einem Streich zu 
versauen.

Hier wurde ähnliches versucht: (allerdings auf legalem Wege)
https://hb9zz.ethz.ch/uploads/ethz-dh2va_isee3_1.pdf

Man beachte die Vorgabe "nur US-Staatsbürger" dh. du legst dich evtl. 
mit dem sehr langen Arm der US Strafverfolgung und Justiz an wenn du 
Blödsinn machst.

Hier ein ähnlicher Fall:
https://www.wired.com/2009/04/fleetcom/

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Kann man da als hobbyist Unfug
> machen oder ist das verschlüsselt?

Schon bei den Marssonden, die vergleichsweise dicht dran sind, gibt es 
nur ganz wenige Hobbyisten, die da ran kommen.

von ZF (Gast)


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Marten M. schrieb:
> Fragen an die Hobbyastrologen
Ich gucke mal für Dich in die Glaskugel ;-)

> und HF-Spezialisten.
>
> Ich ging irgendwie davon aus dass die Kommunikation von der Voyager1/2
> mit recht langen Wellenlängen arbeitet, so wie man das bei Radio bei uns
> kennt bei den Funkern. Freiraumdämpfung und so.
>
> Aber jetzt hab ich gesehen dass die mit ca. 2 bzw. 8 GHz arbeiten, also
> mit recht kleinen Wellenlängen.
>
> Hat wer Ideen warum das so ist? Braucht man für die Langwellen zu viel
> Energie? Spielt Freiraumdämpfung in der Form wie auf der Erde im Weltall
> keine solche Rolle und daher werden die kleinen Wellenlängen kaum
> gedämpft?

Freiraumdämpfung gilt gerade im freien Raum, die erste Fresnelzone ist 
da ja völlig frei. Für die Frequenzwahl muss das komplette Linkbudget 
berücksichtigt werden, die meisten Punkte haben eine 
Frequenzabhängigkeit:

- Mögliche Sendeleistung
- Antennengewinn Sendeantenne
- Freiraumdämpfung
- Atmosphärische Dämpfung Erde [1]
- Antennengewinn Empfangsantenne
- Rauschzahl Empfänger

Außerdem spielen natürlich noch die benötigte Bandbreite, zu erwartende 
Störungen, die Legalität der Frequenznutzung, mögliche Frequenzen 
vorhandener Infrastruktur etc. eine Rolle.

[1] Zur atmosphärischen Dämpfung der Erde gibt es hier einen Plot:
http://propagation.ece.gatech.edu/ECE6390/project/Fall2012/Team09/Team9GeoSatTech_website_FINAL/SatCom%20website/atmosphericAttenuation.html
Man sieht die Wetterabhängigkeit, außerdem gibt es Frequenzen mit hoher 
Absorption, wie 22 GHz und 60 GHz, die also ungeeignet sind.

von Laser-Mann (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Dann bau mal eine Langwellenantenne mit 50 dB Gewinn. ;-)

50dB ist schon eine Hausnummer. Was ich mich da frage: Was passiert 
eigentlich wenn man in so einen Beam bei kurzer Distanz gerät?
50dB bedeutet bei 10W Sendeleistung eine EIRP von 10W * 100000 = 1MW
wenn mir ein Megawatt in den Wamst gebraten wird, entsteht dort dann ein 
Loch, oder kribbelt es nur?

von Ham (Gast)


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Hallo

wie auch immer:
Ist es nicht Klasse was wir Menschen erreichen können wenn wir es 
wirklich wollen, etwas (etwas mehr)Glück haben, Kommerz, Monetäres 
Gewinnstreben und Wettbewerb egal welcher Systeme (egal ob 
Weltanschaulich oder nur diese dumme Ranking) keine Rolle spielt?!

Was für Energien an Mannstunden -und somit auch Geld- an "Abschottung", 
Verteidigung, "Ich bin besser als du Unsinn" und wie werd ich Milliadär 
verschleudern es wäre soviel möglich und wir alle könnten schon lange 
sowas wie ein gesichertes Einkommen bei einen 4Stunden Arbeitstag haben.

Gerade zeigt es ja die Pandemie: Wie kann man es erlauben das damit 
kommerziell Geld gemacht wird, warum muss jeder sein eigenes Süppchen 
kochen (Zulassungen) warum dürfen Lizenzen (Allgemeingut, Besitz der 
Menschheit - produzieren können es rein technologisch sowieso nur einige 
wenige) ein Thema sein - sowas muss "Allgemeinbesitz" sein.

Ham

von Ham (Gast)


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Hallo

Laser-Mann schrieb:
> Was ich mich da frage: Was passiert
> eigentlich wenn man in so einen Beam bei kurzer Distanz gerät?
> 50dB bedeutet bei 10W Sendeleistung eine EIRP von 10W * 100000 = 1MW
> wenn mir ein Megawatt in den Wamst gebraten wird, entsteht dort dann ein
> Loch, oder kribbelt es nur?

Ist bei Radarsystemwartungsarbeiten durchaus (nicht ganz so radikal aber 
trotzdem "mortal") vorgekommen...
Bei den Impulsleistungen "kribbelt" es schon ein wenig ...

Ham

von F. M. (foxmulder)


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Ham schrieb:
> Wie kann man es erlauben das damit
> kommerziell Geld gemacht wird,

Weil es sonst keiner macht, keiner entwickelt einen Impfstoff aus reiner 
Nettigkeit.
Ich weiß manche Leute bekommen es nicht in den Hals, dass Medikamente 
etwas kosten, aber so läuft es nun mal.
Wenn man es verbietet mit Medikamenten zu verdienen wird keiner mehr 
welche Herstellen.

Ham schrieb:
> (Allgemeingut, Besitz der
> Menschheit - produzieren können es rein technologisch sowieso nur einige
> wenige)

Was ist das für ein Blödsinn?
Wenn ich als Firma Jahre und Milliarden einsetze um etwas zu entwickeln 
ist das sicher kein "Allgemeingut" und ganz sicher nicht "Besitz" der 
Menscheit.

Ham schrieb:
> sowas muss "Allgemeinbesitz" sein.

Ach ja, wer sagt das?

von Wolfgang (Gast)


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Laser-Mann schrieb:
> 50dB bedeutet bei 10W Sendeleistung eine EIRP von 10W * 100000 = 1MW
> wenn mir ein Megawatt in den Wamst gebraten wird, entsteht dort dann ein
> Loch, oder kribbelt es nur?

1/r² sagt dir etwas?

von F. M. (foxmulder)


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Ham schrieb:
> Ist es nicht Klasse was wir Menschen erreichen können wenn wir es
> wirklich wollen, etwas (etwas mehr)Glück haben, Kommerz, Monetäres
> Gewinnstreben und Wettbewerb egal welcher Systeme (egal ob
> Weltanschaulich oder nur diese dumme Ranking) keine Rolle spielt?!

Nun übertreibst du, Voyager ist zwar toll aber war aber sicher nicht so 
aufwendig wie das Space Shuttle oder die ISS.

"Kommerz und Gewinnstreben"
Nun wer glaubst du hat das gezahlt?
Glaubst du die Herstellerfirmen und Zulieferer haben das für den guten 
Zweck gespendet?
Traumtänzer!

Und zur Hochzeit des kalten Krieges ging es in der Raumfahrt zu großem 
Teil um "das besser sein als das andere System".
Das alleine war auch der Grund warum die Geldmittel für Apollo usw. 
freigemacht wurden.
Hätten damals alle Menschen in Frieden meditiert und nicht um 
Weltanschauungen gestritten wäre das nie gemacht worden.
Und viele Wissenschaftler wären nichteinmal in den USA gewesen...

von ZF (Gast)


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Ham schrieb:

> Ist es nicht Klasse was wir Menschen erreichen können wenn wir es
> wirklich wollen,

Absolut! Voyager war eine großartige Leistung. Mit motivierten Leuten, 
guten Ideen, und auch ein bisschen Glück. Wiederholen (mit besseren 
Instrumenten) lässt sich das Programm so schnell nicht, keiner von uns 
wird eine vergleichbare Planetenkonstellation noch erleben.

von Wolfgang (Gast)


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Laser-Mann schrieb:
> ... 10W Sendeleistung ...
> ... in den Wamst gebraten wird ...

p.s.
Wenn der Sender eine Sendeleistung von 10W hat, werden dir maximal bis 
zu 10W "in den Wamst gebraten". Durch die Antenne wird das nicht mehr.

von Ham (Gast)


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Das Beispiel Voyager1/2 sollte es doch zeigen.
"Wir" als Menschen haben es geschafft mit relativ einfacher Technik ein 
von uns entwickeltes Objekt außerhalb des Sonnensystems (je nach 
Definition) zu bringen und das für einen (relativ gesehen) lächerlichen 
Betrag.
Und das "nur" für den Erkenntnissgewinnn und aus (was ich sehr gut 
finde) Neugier.
Und bei viel wichtigeren (zumindest Kurzfristig gesehen, aber auch jeden 
Fall näher an denn Belangen der Massen) ist wieder mal das Geld (und was 
damit zusammenhängt) an erster Stelle.
Das es im Moment (bei den verankerten Denken und deshalb bestehenden 
Wirtschaftssystemen) wohl nicht anders geht ist mir klar - das trauige 
ist aber das es anders gehen könnte wenn man nur wirklich wollte.

Ham

von Bänz (Gast)


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Laser-Mann schrieb:
> 50dB ist schon eine Hausnummer. Was ich mich da frage: Was passiert
> eigentlich wenn man in so einen Beam bei kurzer Distanz gerät?
> 50dB bedeutet bei 10W Sendeleistung eine EIRP von 10W * 100000 = 1MW
> wenn mir ein Megawatt in den Wamst gebraten wird, entsteht dort dann ein
> Loch, oder kribbelt es nur?

1 MW EIRP ist ja nicht die Leistung im physikalischen Sinn, sondern die 
Leistungsdichte die einem isotropen Strahler mit dieser Leistung 
entspricht. Du bekommst immer noch nur 10 W ab, aber auf kleinem Raum.
Wenn die Antenne 3m Durchmesser hat, verteilen sich die 10W auf eine 
grosse Fläche, sofern du nicht im Brennpunkt der Antenne sitzt (also 
zwischen Feed und Spiegel).

von Jooohannnes (Gast)


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Ham schrieb:
> "Wir" als Menschen

Nein, top gebildete und überdurchschnittliche (weiße) Amerikaner/innen 
haben das gemacht.

Ham schrieb:
> Und das "nur" für den Erkenntnissgewinnn und aus (was ich sehr gut
> finde) Neugier.

Das ist, man glaubt es nicht, "Wissenschaft" wie sie halt ist.

Ham schrieb:
> Das es im Moment (bei den verankerten Denken und deshalb bestehenden
> Wirtschaftssystemen)

Warum müssen Leute wie du jede Gelegenheit nutzen um den Kommunismus 
rechtzufertigen?
Wir wollen den einfach nicht, außer man hasst Freiheit.

Ham schrieb:
> das trauige
> ist aber das es anders gehen könnte wenn man nur wirklich wollte

Das trauige ist, dass es Leute gibt die lieber im Kommunismus leben 
würden wo dann deine ganze Arbeit "der Allgemeinheit" gehört.

Toll, keiner hat irgendwas und jeder hat nichts.
Wahrlich ein System für Jeden und Keinen...

von Michael M. (do7tla)


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A. K. schrieb:
> Man beachte die Vorgabe "nur US-Staatsbürger" dh. du legst dich evtl.
> mit dem sehr langen Arm der US Strafverfolgung und Justiz an wenn du
> Blödsinn machst.
>
> Hier ein ähnlicher Fall:
> https://www.wired.com/2009/04/fleetcom/

Bekannte Down link Frequenzen wie 255,550MHz
Da hört man sehr oft Stationen aus Brasilien.

Oder die 256,950MHz da hört man Russischsprachige Stationen.

von Stefan M. (derwisch)


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Wolfgang schrieb:
> p.s.
> Wenn der Sender eine Sendeleistung von 10W hat, werden dir maximal bis
> zu 10W "in den Wamst gebraten". Durch die Antenne wird das nicht mehr.

Falsch.
Wenn der Sender 10W leistet, und die Parabolschüssel es mit 50dB 
bündelt, wird der Wanst mit um 50dB verstärkten 10W gebraten.
Je nach Frequenz wird das schon warm am Wanst. Den Kopf würde ich da 
lieber nicht rein halten.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn der Sender 10W leistet, und die Parabolschüssel es mit 50dB
> bündelt, wird der Wanst mit um 50dB verstärkten 10W gebraten.

Könnte es sein, dass der Schuh umgekehrt besser passt? Also dass mit 
Bündelung von den 10W deutlich mehr im Wanst landet als bei einem 
Rundstrahler? Wen da aber wirklich mehr als 10W landen sollen - mehr 
Energie raus aus dem System als rein?

: Bearbeitet durch User
von ZF (Gast)


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Ja, das könnte sein. Mehr als 10W landen nicht im Wanst.

von Marcus (Gast)


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Bei der HF- und Physikkompetenz eines Großteils des Forums kann man ja 
nur im Strahl kotzen! Zurück zum Urschleim: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Antennengewinn

von Tobias P. (hubertus)


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ZF schrieb:
> Ham schrieb:
>
>> Ist es nicht Klasse was wir Menschen erreichen können wenn wir es
>> wirklich wollen,
>
> Absolut! Voyager war eine großartige Leistung. Mit motivierten Leuten,
> guten Ideen, und auch ein bisschen Glück. Wiederholen (mit besseren
> Instrumenten) lässt sich das Programm so schnell nicht, keiner von uns
> wird eine vergleichbare Planetenkonstellation noch erleben.

Planetenkonstellation hin oder her - ich frage mich oft, ob man etwas 
vergleichbar gutes heute noch zustande bringen könnte. Ich meine, die 
NASA, die haben damals mit einer richtig grossen Kelle angerührt. Heute 
jammert man ja nur noch rum, wie teuer das alles ist. Auch mit der 
heutigen Art, wie Elektronik konzipiert wird, frage ich mich, ob man mit 
heutigen Bauteilen (auch wenn sie Space-qualifiziert sein mögen) etwas 
bauen könnte, das 50 oder 60 Jahre lang funktioniert.

von ZF (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Planetenkonstellation hin oder her - ich frage mich oft, ob man etwas
> vergleichbar gutes heute noch zustande bringen könnte.
Das Voyager Programm war genial, weil es mit einem mal so viele Objekte 
aus der Nähe angucken konnte, und dadurch viele neue erste Eindrücke 
liefern konnte. Dass dies möglich war, lag eben auch an der 
Planetenkonstellation. Heute macht man eher spezialisierte Missionen, 
aber auch die sind richtig gut, halt optimiert auf ihre Aufgabe. Hier 
eine Übersicht über die europäischen Missionen: 
https://sci.esa.int/web/home/-/51459-missions
Zum Beispiel wird Ariel 
https://sci.esa.int/web/ariel/-/ariel-moves-from-blueprint-to-reality 
die Atmosphärenzusammensetzung von Exoplaneten untersuchen. Bedenkt man, 
dass wir vor 26 Jahren noch nicht wussten, ob es Exoplaneten gibt, ist 
das schon eine Leistung.

> Ich meine, die
> NASA, die haben damals mit einer richtig grossen Kelle angerührt. Heute
> jammert man ja nur noch rum, wie teuer das alles ist.
Die wissenschaftlichen Missionen sind sehr sinnvoll, aber in der breiten 
Öffentlichkeit nicht mehr so bekannt wie früher, auch weil es da nicht 
mehr viel um schöne Bilder geht. Ein Astronaut auf Weltraumspaziergang 
schafft es dagegen immer in die Tagesschau.

> Auch mit der
> heutigen Art, wie Elektronik konzipiert wird, frage ich mich, ob man mit
> heutigen Bauteilen (auch wenn sie Space-qualifiziert sein mögen) etwas
> bauen könnte, das 50 oder 60 Jahre lang funktioniert.
Prinzipiell ja, wobei Voyager auch Glück gehabt hat, trotzdem gab es 
Ausfälle. Unter anderem wegen Voyager weiß man heute besser, welche 
Strahlung wo zu erwarten ist und kann entsprechen konstruieren. 
Allerdings entstehen wesentliche Missionskosten erst nach dem Start, 
deshalb müsste eine Mission mit von Anfang an geplanten 60 Jahren 
Operationszeit ziemlich gute Argumente haben, um heute auf den Weg 
gebracht werden zu können.

von Absolut richtig (Gast)


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Bänz schrieb:
> 2) Was Langwelle betrifft: Frequenzen unterhalb von ca. 30 MHz werden
> durch die Ionosphäre reflektiert bzw. absorbiert und sind daher nicht
> zur Kommunikation mit Raumfahrzeugen geeignet.

Absolut richtig.
Endlich mal jemand mit Durchblick.


Ham schrieb:
> Das es im Moment (bei den verankerten Denken und deshalb bestehenden
> Wirtschaftssystemen) wohl nicht anders geht ist mir klar - das trauige
> ist aber das es anders gehen könnte wenn man nur wirklich wollte.

Absolut richtig.
Es wäre genug für jeden da.
Stattdessen haben wenige fast alles und
fast alle haben so gut wie nichts.
Anstelle zu erkennen, was falsch läuft, übernimmt der Neid bei den 
meisten das Denken. Natürlich der Neid auf den Nachbarn, der 
vermeintlich 5 Euro mehr verdient, und nicht der Neid auf den 
Multimillionär und Milliardär, der überhaupt nur Geld hat, weil es 
andere für ihn verdienen.

von Space (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> ich frage mich oft, ob man etwas
> vergleichbar gutes heute noch zustande bringen könnte.

Die heutigen Missionen sind um Welten komplexer und beeindruckender als 
die Voyager-Sonden.

der Komplexitätsgrad zwischen Sonden, die einfach nur durchs All 
schweben und solchen, die auf winzigen Felsbrocken landen, Proben zur 
Erde zurückbringen, oder auch auf Himmelskörpern wie dem Mars landen und 
dann jahrelang dort funktionieren, ist gigantisch.

Alleine der Curiosity Rover ist ein Paradebeispiel für eine schier 
unvorstellbare Ingenieursleistung. Da wurde ein fliegender Kran auf 
einen fremden Planeten geschickt um dort punktgenau, in der Luft 
schwebend einen geländefahrzeug großen Rover mit nuklearer Energiequelle 
abzustellen, der nun seit Jahren unter schwierigen Bedingungen 
herumfährt.

Dagegen waren die Voyager1/2 sonden (so beeindruckend sie auch sind) ein 
Witz.

Also ruhig auch mal die Leistungen der Gegenwart zu schätzen wissen. Ich 
glaube wir sind heute einfach verwöhnt von der Unmege an gigantischen 
Technikleistungen.

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