Hallo! Ich wollte gerade Bleifreies Lötzinn bestellen und bin da jetzt etwas ratlos! Es gibt zur Auswahl: Lötzinn bleifrei mit Silberanteil Lötzinn bleifrei mit Kupferanteil Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei Weiß jemand welches Lot jetzt am besten zum Löten taugt?? Welches Lot hat Vorzüge oder Nachteile?
Alle. Kommt auf die vorhandene Löttechnik an. Kupferanteil ist für "altmodische" Spitzen. Silberanteil macht schönere Lötstellen.
Danke für deine Antwort Roland! xXXx schrieb: > Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei Dieses Zinn ist halogenfrei hat das irgendwie einen Vorzug gegen über anderen??
Habe jetzt bestellt Lötzinn bleifrei mit Silberanteil. Der Moderator kann jetzt diesen Thread löschen.
xXXx schrieb: > Weiß jemand welches Lot jetzt am besten zum Löten taugt?? Felder Lötdraht ISO-Core "Ultra-Clear"
Ich hab gute Erfahrungen mit dem Felder SN100NI+, aber da eh schon bestellt ist, bringt die Empfehlung wohl nix.
> xXXx schrieb: >> Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei > > Dieses Zinn ist halogenfrei hat das irgendwie einen Vorzug gegen > über anderen?? Halogenfrei bezieht sich auf das Flußmittel. Hat den Vorteil, daß es potentiell weniger gesundheitsschädlich ist. Und nicht von der Platine gewaschen werden muß.
Viele DIY Bastler von Audio-Verstärken schwören auf bleifreies Lötzinn mit 2% Silber. Allerdings glauben diverse Anbieter (besonders aus dem asiatischen Raum) gleich das doppelte dafür verlangen zu können, nur weil „Silver“ draufsteht. Auch ist manchmal zweifelhaft, wie viel Silber tatsächlich drinnen ist. Bei manchen verfließt das Lötzinn ganz super und die Lötstellen glänzen herrlich, bei anderen hat man das Gefühl, das Lötzinn wurde umetikettiert und es ist in Wahrheit gar kein Silber drinnen. Und wie‘s der Teufel will, hat jener Anbieter, bei dem man das beste Lötzinn erstanden hat, dieses leider nicht mehr im Programm, wenn man noch eine Spule nachbestellen will ;(
Peter S. schrieb: > das Lötzinn wurde umetikettiert und es ist in Wahrheit gar kein Silber > drinnen Ein Silberanteil heißt noch lange nicht, dass die Lötstelle hinterher glänzt. Bei üblichen Blei-Zinn-Legierungen glänzen die Lötstellen auch – völlig ohne Silber. Auch der Glanz des gezogenen Drahtes auf der Rolle wird davon nur wenig beeinflusst. Ich habe silberhaltige Legierungen, die glänzen, und solche, die eher matt daher kommen (wie das in diesem Forum recht legendäre BF32-3).
:
Bearbeitet durch Moderator
Selbst heutiges Blei-Zinn ist irgendwie anders. Ich habe heute eine Platine aus den Siebzigern entlötet. Irgendwie geschmeidiger und sehr gut glänzend. Evtl. gibt es noch mehr Faktoren als die prozentuale Zusammensetzung. Und vorher eine bleifreie Platine repariert. Welche Qual! Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
michael_ schrieb: > Welche Qual! Unpassendes Werkzeug. Fand ich damals mit der Ersa Analog-60 und dem ersten bleifreien Lötzinn auch. Mit der eher klobigen "bleifrei"-Spitze ging es gerade so, aber an fummelige Lötstellen war damit nicht zu denken. Sn-100Ni+ oder BF32-3 mit der Weller-Lötstation gingen vergleichsweise richtig gut. (Letzteres ist auch eine SAC-Legierung, also wieder on-topic für den Thread. Glänzt aber nicht, anders als das alte Zeug.) Mit der JBC kann ich selbst das uralte SAC-Lötzinn noch aufbrauchen, ohne dass man sich quälen muss. Das ist aber eher dicker Draht (0,8 mm), den nehme ich für die grobschlächtigen Sachen, bis er mal irgendwann alle ist (oder meine Kinder ihn erben ;-). Aber: das alles ist kein Thema dieses Threads.
Nein! Frisch verlöten geht ja. Aber Reparatur ist schwierig. Ohne Zugabe von Bleilot unmöglich. Wenn ich da so an schwarze PC-Hauptplatinen denke. Und warum sollte ich mir deshalb was zulegen, was zehn mal mehr kostet? Gut, wenn es der Arbeitgeber finanziert, kann man damit angeben. Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen? Irgendwie ist da eine Grenze überschritten. Es gibt nicht nur Leute mit übervollem Geldsack. Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur. Die richten sich nicht nach niedrigschmelzenden glänzenden Loten. Selbst wenn es gut schmilzt, ist es oft ein matter Brei.
michael_ schrieb: > Wenn ich da so an schwarze PC-Hauptplatinen denke. Wie oft lötet man denn privat sowas? Habe ich wahrscheinlich das letzte Mal vor 20 Jahren gemacht, um die damals noch vorhandenen NiCd-Akkus zu ersetzen, wenn sie ausgelaufen waren. > Gut, wenn es der Arbeitgeber finanziert, kann man damit angeben. Meinen Arbeitgeber hatte ich lange überzeugen müssen, dass er überhaupt erstmal eine Lötstation kauft. Bis dahin hatte ich meine uralte Ersa Analog60 mit dahin gestellt. > Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen? Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du) > Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur. Wann warst du das letzte Mal auf Betriebsrundgang bei einem Bestücker? Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei Kleinserien mit hohen Einzelkosten. Erstens wird alles repariert, was beim AOI auffällig geworden ist (automatische optische Inspektion, da wird beim Bestücken des ersten Exemplars ein Muster angelernt und alle fertiggestellten Baugruppen werden dagegen verglichen), außerdem muss ein Bestücker natürlich in der Lage sein, Reklamationen zu bearbeiten. Wir hatten beispielsweise mal eine Kleinserie, bei der hat es der Bestücker versehentlich geschafft, einen TQFP-144-Controller 90° verdreht aufzulöten. Klar haben die das repariert und uns nicht etwa das ganze Los nochmal produziert. Aber es geht in diesem Thread absolut nicht darum, ob du (oder andere) bleifreies Lötzinn nicht benutzen willst, und das wurde schon zur Genüge diskutiert. Lies dir bitte die Eingangsfrage durch.
:
Bearbeitet durch Moderator
Jörg W. schrieb: >> Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur. > > Wann warst du das letzte Mal auf Betriebsrundgang bei einem Bestücker? > > Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei > Kleinserien mit hohen Einzelkosten. Damit meinte ich die Zinnsorte, welche sie einsetzen. Es kommt einfach kein Wärmekontakt zustande. Ohne Zusatzzinn. Evtl. ist es härter. Jörg W. schrieb: >> Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen? > > Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du) Ich habe seit Jahren zwei Lötstationen für ca. 80EUR. Wenn man hier aber die Diskusssion für einen Neukauf beobachtet, sind das dann welche von 300EUR aufwärts. Natürlich benutze ich auch bleifreies Zinn. Wenn es notwendig ist. Vor allem, wenn es eine höhere mech. Festigkeit braucht. Früher habe ich dazu LSN40 genommen.
michael_ schrieb: >> Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei >> Kleinserien mit hohen Einzelkosten. > > Damit meinte ich die Zinnsorte, welche sie einsetzen. Habe ich jetzt nicht so genau geguckt, wird wohl auch irgendeine SAC-Legierung sein. Letztlich ähnlich zu dem, was als Paste schon benutzt wird. Wenn dich das ehrlich interessiert, kann ich beim lokalen Bestücker auch mal anfragen. >> Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du) > > Ich habe seit Jahren zwei Lötstationen für ca. 80EUR. Dafür bekommt man sie nicht, aber 500 Euro habe ich für die Weller und die JBC zusammen ausgegeben, die ich mir beide innerhalb der letzten ca. 20 Jahre gekauft habe. Kosteten beide annähernd gleich viel. (OK, zusätzliche Spitzen und bei der Weller Spitzenhülsen, die ich dann später gekauft habe, machen vielleicht insgesamt nochmal um die 100 oder 150 Euro.) Prinzipiell kann man bei JBC auch den reinen Kolben/Spitzen kaufen und die Station selbst bauen, wenn man mehr Zeit als Geld hat. W.S. hat über sowas schon berichtet. Man braucht einen Trafo für 24 V und 100 W Dauerlast (Kurzzeit 140 W).
Mir ist bewusst dass der Beitrag nun eine Weile her ist, aber da muss ich wirklich nochmal meinen Senf dazugeben: michael_ schrieb: > Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen? > Irgendwie ist da eine Grenze überschritten. > > Es gibt nicht nur Leute mit übervollem Geldsack. Wenn man privat annähernd täglich (bzw. sehr gerne) lötet, lohnt es sich auch eine Station für solch eine Summe zu besitzen. Fast jeder musste bereits die Erfahrung machen, dass billiges Werkzeug (zu welchem eine Lötstation nun mal zählt), in einigen Situationen Frust bedeutet (hier z.B.: auf Mainboards mit Pb-free Lot zu löten)! Und außerhalb der Arbeit möchte wohl niemand freiwillig viele nerven verlieren, weil man an seinem Werkzeug gespart hat. Schließlich fahren auch die wenigsten einen Fiat Punto oder Ford Ka, sondern man rechtfertigt mit dem häufigen Gebrauch eines Autos auch einen höheren Kaufpreis für mehr Komfort und Leistung. Selbiges kann man auch auf eine Lötstation anwenden, wenn man wirklich viel in seiner Freizeit mit Lötarbeiten verbringt. Ich hatte zu Beginn die ZD-99 Station von Conrad, bis mir die Leistung des Kolbens zu gering wurde. Daraufhin bin ich dann zu einer chinesischen Atten umgestiegen, welche zusätzlich eine eingebaute Heißluftstation hatte. Aufgrund eines durchgebrannten Thermoelements und des nervigen starren Kabels bin ich dann zu einer retournierten Weller WT-2M mit 2 Kolben (WMRP Kolben und der WMRT "Pinzette") gewechselt. Mit dem Set bin ich in absolut jeder Hinsicht äußerst zufrieden! Also, hat imho nicht immer etwas mit einem "übervollen Geldsack" zu tun. Trotzdem, wie immer: Jedem das seine.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.