Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Als Wima zurück an die Uni


von codemonkey (Gast)


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Hallo zusammen,

Zurzeit arbeite ich in der Entwicklungsabteilung eines KMU mit ca. 250 
MA's in NRW.
Die Arbeit gefällt mir eigentlich ganz gut, aber mir sagt mein 
Unternehmen aus mehreren Gründen absolut nicht mehr zu.
Zum einen bekomme ich für meine Arbeit nen recht mieses Gehalt, aktuell 
41,5k + 3k Bonus.
Der Bonus ist letztes Jahr aber durch Corona weg gefallen.
Zum anderen werde ich nicht fair von meinem Chef behandelt und bekomme 
keinerlei Wertschätzung.

Dies ist noch mein erster Job, bin seit 3 Jahren Vollzeit am arbeiten.
Habe aber vorher schon 2,5 Jahre vor der Vollzeittätigkeit für nen 
Hungerlohn als Werksstudent gearbeitet.
Bin also insgesamt 5,5 Jahre in der Firma.

Ich denke seit längerem über einen Wechsel nach.
Die Hauptziele sind ein anderen Chef und ein besseres Gehalt zu 
bekommen.



Nun bin ich über die Stellenausschreibungen der Uni Paderborn gestoßen.
Dort sind eine Reihe Jobs für E-Techniker ausgeschrieben.
Alle mit TVL 13 und 100% bewertet.

Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen zurück an eine Universität 
zu gehen, da diese den Ruf hatten ihre Wimas und Doktoranden schamlos 
auszunutzen.
Aber eigentlich scheint ein TVL13-Gehalt doch recht gut bezahlt zu 
sein?! klar kann dieses Gehalt nicht mit IGM mithalten aber es scheint 
mir dennoch in Ordnung, oder?

Was haltet ihr davon wieder zurück an eine Uni zu gehen und dort als 
Wima zu arbeiten?
Kann man nachdem man als Wima gearbeitet hat wieder problemlos zurück in 
die Industrie wechseln?
Was sind eure Erfahrungen?

Beste Grüße

von Erwin (Gast)


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codemonkey schrieb:
> klar kann dieses Gehalt nicht mit IGM mithalten aber es scheint
> mir dennoch in Ordnung, oder?
>
> Was haltet ihr davon wieder zurück an eine Uni zu gehen und dort als
> Wima zu arbeiten?
> Kann man nachdem man als Wima gearbeitet hat wieder problemlos zurück in
> die Industrie wechseln?
> Was sind eure Erfahrungen?

E13 Stufe ... vermutlich wirst du nicht mehr als 2 oder 3 heraushandeln. 
D.h. gut 2.600€ Netto + 13tes.

Wenn dir das reicht. Schaue unbedingt nach, wie und ob das ganze 
befristet ist. Ansonsten kannst du dir dort für das o.g. Gehalt ein 
angenehmes Leben machen. Du bist idr. der einzige, der sich mit deinem 
Aufgabengebiet auskennt.

Denke nur daran, dass dein Anfangsgehalt auch gleichzeitig das Ende 
darstellt. Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibts keine, höhere Stellen 
gibts keine. Du arbeitest den Doktoranden zu.

Das mit dem Schamlos ausnutzen liegt an der extremen Abhängigkeit der 
Doktoranden und WiMis mit befristeten Verträgen und der Tatsache, dass 
sie ja dort "für sich" den Doktor machen wollen. Daraus entsteht 
natürlich ein extremes Abhängigkeitsverhältnis. Wenn du dort nur für 
"dich" und "das Geld" arbeitest, sieht die Welt ganz anders aus.

von HansImLot (Gast)


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Wichtig ist meiner Meinung nach die Frage:
Mit welchen Tätigkeiten wirbt die neue Stelle und finde ich das 
spannend?

Worum geht es denn in der dich betreffenden Stelle?

VG

von Müllabfuhr (Gast)


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codemonkey schrieb:
> Nun bin ich über die Stellenausschreibungen der Uni Paderborn gestoßen.
> Dort sind eine Reihe Jobs für E-Techniker ausgeschrieben.
> Alle mit TVL 13 und 100% bewertet

Etwa die?!

https://www.uni-paderborn.de/zv/4-4/stellenangebote/stellenangebotewieim

Also ich hab auf die Schnelle nur eine gecheckt, da steht Befristung auf 
ein Jahr und:

"Es handelt sich um eine Qualifizierungsstelle im Sinne des 
Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), die dem Erwerb von 
wissenschaftlichen Kompetenzen durch Erarbeitung eines 
Dissertationsthemas im Bereich optoelektronischer PLLs mit Mode-Locked 
Laser (MLL) als Referenz dient"

Vergiss das mit Karriererestart, das ist bestebfalls nur ein Einfahrt in 
die Spezialsackgasse. Insbesonders wenn das Thema:
"Grundlagen zur Forschung im Bereich optoelektronischer PLLs mit 
Mode-Locked Laser (MLL) erarbeitet werden." Frag Dich selbst, wieviel 
Firmen in .de kennst Du die dergleichen einsetzen und wie hoch wird dann 
der entsprechende Personalbedarf sein?!

Und ohnehin ist das eine Stelle für einen Hardwerker und nicht für ein 
Programmieräffchen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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codemonkey schrieb:
> Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen zurück an eine Universität
> zu gehen, da diese den Ruf hatten ihre Wimas und Doktoranden schamlos
> auszunutzen.
Du warst doch ein paar Jahre an der Uni. Welchen Eindruck hattest du?

> Bin also insgesamt 5,5 Jahre in der Firma.
Und jetzt findest du heraus, dass der Chef unfair ist? Bist du immer so 
ein Blitzmerker?

> Zum anderen werde ich nicht fair von meinem Chef behandelt
Werden andere "fairer" behandelt? Warum meinst du, dass es woanders 
besser wäre?

> und bekomme keinerlei Wertschätzung.
Ist dein Arbeitsergebnis ein Lob wert? Warum meinst du, dass es woanders 
besser wäre?

> Kann man nachdem man als Wima gearbeitet hat wieder problemlos zurück in
> die Industrie wechseln?
Du steigst dann halt ggfs. wieder weiter unten ein. Je länger umso 
weiter.

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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codemonkey schrieb:
> Ich denke seit längerem über einen Wechsel nach.

nach 3 Jahren ist genau die richtige Zeit für einen Wechsel mit 
entsprechend besserem Gehalt.
Nur solltest du ggf. warten bis die Wirtschaft nach der im Sommer 
hoffentlich eingedämmten Pandemie dann richtig anspringt.
Aber jetzt schon suchen.

Uni und gutes Gehalt? Gibts nur sehr sehr selten, ist die Stelle 
befristet, dann lass es!

von AAA (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Uni und gutes Gehalt? Gibts nur sehr sehr selten, ist die Stelle
> befristet, dann lass es!

Unbefristete Stellen gibt es kaum an der Uni. An den Lehrstühlen haben 
die Professoren nur sehr wenig Geld für unbefristete Mitarbeiter. Und 
wenn dann doch mal Stellen neu vergeben werden, werden meist schon am 
Lehrstuhl arbeitende Mitarbeiter mit Dr.-Titel eingestellt (z. B. als 
Assistent des Professors). Wirklich neidisch wäre ich auf diese 
"Glücklichen" aber nicht, da der Arbeitsumfang dieser Stellen die 
bezahlten 40h meist deutlich übersteigt!


Ob du wieder an die Uni gehen solltest, hängt meiner Meinung nach sehr 
von deinen Wünschen und Vorstellungen für die Zukunft ab. Willst du 
Karriere machen, viel Geld verdienen und wünschst dir insgeheim mal 
Abteilungsleiter zu werden? Oder willst du einfach nur entspannt 
möglichst viel Geld pro Arbeitsstunde verdienen? Dann dürfte das 
Zurückgehen an die Uni eher eine schlechte Ideen sein! Es zerstört die 
Geradlinigkeit deines Lebenslaufes und wenn du dann auch noch ohne 
Doktortitel abziehen musst, wirkt diese Aktion in den Augen der meisten 
Personaler als Misserfolg! Des weiteren ist der Lohn in der Wissenschaft 
im Vergleich zur Industrie schon allein wegen der vielen (unbezahlten) 
Überstunden deutlich schlechter.


Hast du Bock auf richtige Forschung? Mal ganz neue Sachen ausprobieren? 
48h arbeiten trotz 40h-Vertrag und keinen Cent für die Überstunden? Auf 
Forschungskongressen deine Erkenntnisse mit anderen teilen und darüber 
diskutieren? Übungen für Studenten halten und sie bei Praktika betreuen? 
Das Risiko eingehen nach Ende des Vertrags vielleicht wieder in die 
Industrie wechseln zu müssen? Wenn du das alles willst, dann tu es. Die 
Freiheiten an der Uni gibt es nirgendwo in der Industrie. Es ist einfach 
viel mehr Zeit zum Nachdenken da, weil Deadlines häufig nicht so 
kritisch sind und an die Abschlussergebnisse der Projekte meist keine 
besonders hohen Anforderungen gesetzt sind (woher will man auch wissen, 
ob etwas funktioniert, was noch keiner vorher ausprobiert hat?).

Man muss halt seine Prioritäten kennen...

von Felipe (Gast)


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lol, nach über 5 jahren merkst du dass du ausgebeutet wirst. 🤕🤕🤕
du hättest schon längst weiterziehen müssen. 😎😎 fang an bewerbungen zu 
schreiben. ✍✍in welcher region arbeitest du?

von codemonkey (Gast)


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HansImLot schrieb:
> Wichtig ist meiner Meinung nach die Frage:
> Mit welchen Tätigkeiten wirbt die neue Stelle und finde ich das
> spannend?
>
> Worum geht es denn in der dich betreffenden Stelle?

Es ging mir ersteinmal allgemein darum, warum es so verpönt ist an der 
Uni zu arbeiten.
Eine konkrete Stelle hatte ich nicht vor Augen.
Es ist in mir auch der Gedanke aufgekeimt evtl. eine Promotion zu 
machen.
Ich hätte schon Lust mich so richtig mit einem Thema auseinanderzusetzen 
und es wäre eine neue Herausforderung für mich.
Wenn man dabei dann insgesamt noch ein besseres Gehalt hat wäre es ja 
eigentlich perfekt.

Müllabfuhr schrieb:
> Vergiss das mit Karriererestart, das ist bestebfalls nur ein Einfahrt in
> die Spezialsackgasse. Insbesonders wenn das Thema:
> "Grundlagen zur Forschung im Bereich optoelektronischer PLLs mit
> Mode-Locked Laser (MLL) erarbeitet werden." Frag Dich selbst, wieviel
> Firmen in .de kennst Du die dergleichen einsetzen und wie hoch wird dann
> der entsprechende Personalbedarf sein?!
>
> Und ohnehin ist das eine Stelle für einen Hardwerker und nicht für ein
> Programmieräffchen.

Ja da ist schon was dran.
Meine Angst ist halt, dass wenn man erstmal in den öffentlichen 
Dienst/an die Uni wechselt, dass man da nicht mehr so leicht herauskommt 
und dann eventuell für immer da bleibt.
Also langfristig möchte ich schon in der Industrie, aber so die nächsten 
3 bis 5 Jahre mal was anderes zu haben wäre schon echt nett.
Zumal ich merke, dass ich auch von meinem lernen her stagniere.
Die ersten 3 Jahre konnte ich sehr viel lernen und bin auf meinem Gebiet 
sehr sicher geworden.
Meine Gebiete sind Mikrocontroller Programmierung, Schaltungsdesign und 
dann noch zwei speziellere Themen, die ich aus Anonymitätsgründen nicht 
benennen möchte.

Allerdings fehlt mir so ein "neuer Impuls".
Ich meine, wie kann man sich verbessern wenn man immer nur das gleiche 
macht?

Lothar M. schrieb:
>> Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen zurück an eine Universität
>> zu gehen, da diese den Ruf hatten ihre Wimas und Doktoranden schamlos
>> auszunutzen.
> Du warst doch ein paar Jahre an der Uni. Welchen Eindruck hattest du?

Ich habe nie als solcher gearbeitet.
Ich habe nur die Wimas und Doktoranden über ihr geringes Gehalt und 
schlechten Arbeitsbedingungen fluchen hören.

Lothar M. schrieb:
>> Bin also insgesamt 5,5 Jahre in der Firma.
> Und jetzt findest du heraus, dass der Chef unfair ist? Bist du immer so
> ein Blitzmerker?

Ich bin schon ein ziemlich dummer Typ, deshalb dachte ich mir: Komm 
fragste mal im µC-Forum die Leute nach Ihren Meinungen. Da bin ich unter 
meinesgleichen. :)
Die Sache ist, dass sich die Stimmung für mich seit ca. einem Jahr sehr 
verschlechtert hat.
Die ersten ca. 4 Jahre war ein super Klima bei der Arbeit und es hat mir 
sehr gefallen, abgesehen vom Geld.


Ne ernsthaft, ich finde solche patzigen Antworten ziemlich unangebracht.
Besonders als Mod.

Lothar M. schrieb:
>> Zum anderen werde ich nicht fair von meinem Chef behandelt
> Werden andere "fairer" behandelt? Warum meinst du, dass es woanders
> besser wäre?

Naja, ist jetzt an dieser Stelle ziemlich doof zu erklären.
Aber wenn andere für die eigene Leistung gelobt werden und man selber an 
Sachen Schuld sein soll, mit denen man nie etwas zu tun hatte, dann ist 
das schon merkwürdig.

So als Beispiel: Ich sehe das Sensor xy auf einer Platine nicht arbeiten 
kann, Sage es demjenigen der den Schaltplan erstellt hat.
Er verbaut Sensor xy trotzdem, Sensor funktioniert nicht und Chef 
schreit mich zusammen "Warum ich denn nichts gesagt hätte?!?!".

Das war letztes Jahr echt schlimm.....

Udo S. schrieb:
> nach 3 Jahren ist genau die richtige Zeit für einen Wechsel mit
> entsprechend besserem Gehalt.
> Nur solltest du ggf. warten bis die Wirtschaft nach der im Sommer
> hoffentlich eingedämmten Pandemie dann richtig anspringt.
> Aber jetzt schon suchen.
>
> Uni und gutes Gehalt? Gibts nur sehr sehr selten, ist die Stelle
> befristet, dann lass es!

Ich werde mich nach Corona auch in der Industrie bewerben.
Ich hatte gedacht, dass die Uni evtl. eine gut bezahlte, wenn auch 
temporäre, Alternativ ist.

AAA schrieb:
> Hast du Bock auf richtige Forschung? Mal ganz neue Sachen ausprobieren?
> 48h arbeiten trotz 40h-Vertrag und keinen Cent für die Überstunden? Auf
> Forschungskongressen deine Erkenntnisse mit anderen teilen und darüber
> diskutieren?

Unbezahlte Überstunden und 50h Woche habe ich so auch schon. :D

Felipe schrieb:
> lol, nach über 5 jahren merkst du dass du ausgebeutet wirst

Eigentlich wusste ich es schon länger.
Aber wie gesagt haben mir die Arbeitsbedingungen die ersten Jahre echt 
gefallen. Besonders das Arbeitsklima.

Danke für die vielen Antworten :)

von Senf D. (senfdazugeber)


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codemonkey schrieb:
> Allerdings fehlt mir so ein "neuer Impuls".
> Ich meine, wie kann man sich verbessern wenn man immer nur das gleiche
> macht?

Aber auf jeden Fall! Im Detail ist es ja doch nicht immer exakt gleich, 
und die Entwicklung im technischen Bereich schreitet in jedem Fachgebiet 
immer wieder voran. Ich empfinde es eher von dir als sehr vermessen zu 
behaupten, du könntest nach nur drei Jahren (!) kaum mehr etwas im 
Bereich "Mikrocontroller Programmierung, Schaltungsdesign" lernen.

von HansImLot (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ich empfinde es eher von dir als sehr vermessen zu
> behaupten, du könntest nach nur drei Jahren (!) kaum mehr etwas im
> Bereich "Mikrocontroller Programmierung, Schaltungsdesign" lernen.

Und das sogar in beiden Welten der Hard- und Software...

von Ultimate Qwertz (Gast)


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codemonkey schrieb:
> Komm fragste mal im µC-Forum die Leute nach Ihren Meinungen. Da bin ich
> unter meinesgleichen. :)

Also unter Bekloppten?

von codemonkey (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Aber auf jeden Fall! Im Detail ist es ja doch nicht immer exakt gleich,
> und die Entwicklung im technischen Bereich schreitet in jedem Fachgebiet
> immer wieder voran. Ich empfinde es eher von dir als sehr vermessen zu
> behaupten, du könntest nach nur drei Jahren (!) kaum mehr etwas im
> Bereich "Mikrocontroller Programmierung, Schaltungsdesign" lernen.

HansImLot schrieb:
> Und das sogar in beiden Welten der Hard- und Software...

Leute ich habe mich vllt falsch ausgedrückt.
Die Sache ist nur, dass in meinem Unternehmen die Schaltungen sich alle 
sehr ähneln.
Es gibt mehr oder minder das gleiche Produkt in allen Variationen.

Es ist mehr oder minder die gleiche Platine mit leichten Abänderungen.
Die gleiche Software mit kleinen Abänderungen.
die gleiche Mechanik mit kleinen Abänderungen.

Ich denke es, dass ich viel mehr und besser lernen kann, wenn ich 
komplett neue Produkte kennenlerne.
Mit neuen Schaltungen, Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Vielleicht andere µC eines anderen Herstellers etc.

Der Bereich der E-Technik ist so groß und es gibt so viele interessante 
Themen die mich interessieren, mit denen ich bislang jedoch nie etwas zu 
tun hatte.
Wie zum Beispiel drahtloser Datenübertragung, Hochfrequenztechnik, 
Leistungselektronik etc. ...
Dies isgt mir bewusst.

Wenn ich mehr Freizeit hätte würde ich mich auch so mal in eines der 
Felder einarbeiten, aber leider mangelt es mir daran.

Man muss auch mal dabei sagen, dass ich in den mehr als zwei Jahren als 
Werksstudent 1-3 mal die Woche a 8h + alle Semesterferien Vollzeit im 
Unternehmen gewesen bin.
Auch wenn diese Zeit nicht als offizielle Erfahrung gewertet wird, hat 
sie doch sehr viel ausgemacht.

Ich denke es ist so langsam die passende Zeit für einen neuen Input und 
wenn ich das mit mehr Kohle verbinden kann, umso besser.

Ultimate Qwertz schrieb:
> codemonkey schrieb:
>> Komm fragste mal im µC-Forum die Leute nach Ihren Meinungen. Da bin ich
>> unter meinesgleichen. :)
>
> Also unter Bekloppten?

yeeeessss :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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codemonkey schrieb:
> Ne ernsthaft, ich finde solche patzigen Antworten ziemlich unangebracht.
Ja, lies halt mal diene Beschreibung so, wie wenn du nichts von dir 
weißt. Auf welche Schlüsse kommst du?

> Besonders als Mod.
Ja, stell dir einfach vor, ob das was ändern würde, wenn ich die Worte 
als normaler/unangemeldeter User geschrieben hätte.

> an Sachen Schuld sein soll, mit denen man nie etwas zu tun hatte ...
"Nie" ist (wie "immer") ist ein starkes Wort. Sein Gebrauch will 
wohlüberlegt und wohldosiert sein.

> So als Beispiel: Ich sehe das Sensor xy auf einer Platine nicht arbeiten
> kann Sage es demjenigen der den Schaltplan erstellt hat.
Dann hattest du doch irgendwie was damit zu tun, oder wie jetzt?

> Sage es demjenigen der den Schaltplan erstellt hat.
Ein Tipp aus der Praxis: mach ein Bild von dem Problem und schick es dem 
Kollegen per Email. Dann hat der was, das er sich an die Wand pinnen 
kann und du kannst nachweisen, dass du da was dazu zu sagen hattest. 
Funktioniert tadellos. Und solche Diskussionen wird es künftig nicht 
mehr geben. Allerdings muss dir klar sein, dass dieses "Email-Messer" 
zwei Schneiden hat. Denn dann wird auch festgehalten, wenn du Blödsinn 
gemacht hast.

> Er verbaut Sensor xy trotzdem, Sensor funktioniert nicht und
> Chef schreit mich zusammen "Warum ich denn nichts gesagt hätte?!?!".
Dann sag dem Chef: "Das hab ich doch!"

> Die Sache ist, dass sich die Stimmung für mich seit ca. einem Jahr sehr
> verschlechtert hat.
Du solltest herausfinden, warum das so ist. Denn es könnte wieder 
passieren.

> Die ersten ca. 4 Jahre war ein super Klima bei der Arbeit und es hat mir
> sehr gefallen ...
> die Stimmung für mich seit ca. einem Jahr sehr verschlechtert hat.
Das ist etwa die Zeit, nach der einen die Probleme der eigenen 
Projekte einholen und auf den Kopf fallen können. Ist an dieser 
Vermutung was dran?

> wie kann man sich verbessern wenn man immer nur das gleiche macht?
Ich bin schon lange bei der selben Firma und mache auch laufend was 
Neues. In der Elektronik bleibt dir ja gar nichts anders übrig.

> Allerdings fehlt mir so ein "neuer Impuls".
Ich gebe mir die Impulse selber...

> Lothar M. schrieb:
>>> zurück an eine Universität zu gehen, da diese den Ruf hatten
>>> ihre Wimas und Doktoranden schamlos auszunutzen.
>> Du warst doch ein paar Jahre an der Uni. Welchen Eindruck hattest du?
> Ich habe nie als solcher gearbeitet.
Eh' klar. Aber auch ein Student hat Augen und Ohren im Kopf.
> Ich habe nur die Wimas und Doktoranden über ihr geringes Gehalt und
> schlechten Arbeitsbedingungen fluchen hören.
Dieses Gejammer kannst du überall hören. Viel interessanter dürfte sein: 
welche Arbeit haben die gemacht? War die technisch herausfordernd? 
Konnte man dabei was lernen? Und letztlich: willst du das auch machen?
Nach meinen Beobachtungen während des Studiums waren die Antworten auf 
die letzten 3 Fragen "Eher nein!"

> Ich werde mich nach Corona auch in der Industrie bewerben.
Wir haben Coraonaviren nachweislich schon seit 60 Jahren unter uns. Und 
wir werden sie sicher die nächste Zeit nicht los. Insofern ist das ein 
ziemlich undefinierter, zufälliger und zudem fremdgesteuerter und damit 
völlig ungeeigneter Zeitplan.
Oder andersrum: auch derzeit werden Ingenieure gesucht und eingestellt. 
Warum suchst du nicht jetzt?

von codemonkey (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> So als Beispiel: Ich sehe das Sensor xy auf einer Platine nicht arbeiten
>> kann Sage es demjenigen der den Schaltplan erstellt hat.
> Dann hattest du doch irgendwie was damit zu tun, oder wie jetzt?

Irgendwie schon.
Die Sache ist, dass ich für Fehlentscheidungen verantwortlich gemacht 
worden bin, die ich nicht getroffen habe.
Wenn ich wirklich etwas verbockt hätte, würde ich es tolerieren wenn 
mich mein Chef dafür zur Sau macht.

Lothar M. schrieb:
> codemonkey schrieb:
>> Ne ernsthaft, ich finde solche patzigen Antworten ziemlich unangebracht.
> Ja, lies halt mal diene Beschreibung so, wie wenn du nichts von dir
> weißt. Auf welche Schlüsse kommst du?

Meine aktuellen Probleme im Job sollten eigentlich nicht das Thema 
dieses THreads werden.

Lothar M. schrieb:
>> Die ersten ca. 4 Jahre war ein super Klima bei der Arbeit und es hat mir
>> sehr gefallen ...
>> die Stimmung für mich seit ca. einem Jahr sehr verschlechtert hat.
> Das ist etwa die Zeit, nach der einen die Probleme der eigenen
> Projekte einholen und auf den Kopf fallen können. Ist an dieser
> Vermutung was dran?

Nicht wirklich.
Wie kommst du darauf, dass sich die eigenen Fehler erst nach 4 Jahren 
bemerkbar machen?

Lothar M. schrieb:
>> Ich werde mich nach Corona auch in der Industrie bewerben.
> Wir haben Coraonaviren nachweislich schon seit 60 Jahren unter uns. Und
> wir werden sie sicher die nächste Zeit nicht los. Insofern ist das ein
> ziemlich undefinierter, zufälliger und zudem fremdgesteuerter und damit
> völlig ungeeigneter Zeitplan.
> Oder andersrum: auch derzeit werden Ingenieure gesucht und eingestellt.
> Warum suchst du nicht jetzt?

Natürlich gibt es den Virus schon länger.
Aber neben den hohen Infektionszahlen gibt es auch wirtschaftliche 
Probleme.
Leute werden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, es gibt in vielen 
Firmen eine schlechte Auftragslage etc.
Da ist es taktisch Unklug jetzt zu wechseln, da dann wahrscheinlich auch 
am eigenen Gehalt gespart wird.

Ich denke ich warte ersteinmal noch ein halbes Jahr ab und sehe dann 
weiter.

von Brandmeister (Gast)


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Dort unterschriebt man nur wenn man promovieren will, ansonsten hält man 
sich von diesen Stellen fern. Ich wette die nehmen dich nicht mal wenn 
du dort nicht promovierst, die lachen sich eher kaputt und denken sich 
wasn das fürn Vogel der hier arbeiten will ohne eine Promotion 
anzustreben?

Sowas weiss man eigentlich wenn man studiert hat, warst du auf der 
Baumschulenuniversität?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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codemonkey schrieb:
> Wie kommst du darauf, dass sich die eigenen Fehler erst nach 4 Jahren
> bemerkbar machen?
"Bemerkbar" sind die Fehler shcon vorher. Aber man "verdängt" sie, bis 
sie dann letztendlich übermächtig werden. Aber 4 Jahre können sich auch 
Blender noch im Sattel halten.

> Aber neben den hohen Infektionszahlen gibt es auch wirtschaftliche
> Probleme.
"Nach Corona" müssen sich erst mal alle die Wunden lecken und schauen, 
wie und ob es weitergeht. Und bis das klar ist dauert es noch eine Weile 
und so lange werden auch keine Stellen ausgeschrieben.
Oder andersrum: Unternehmen, die jetzt Leute suchen, lassen sich von 
Krisen nicht so leicht erschrecken.

> Leute werden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, es gibt in vielen
> Firmen eine schlechte Auftragslage etc.
Genau diese Firmen mit schlechter Auftragslage stellen eben jetzt keine 
Leute ein. Und wenn du die Wahl hättest zwischen einer Firma, die in 
auch Krisenzeiten eine gute Auftragslage und eine, die gleich jammert, 
zu welcher würdest du klugerweise eher gehen?

> Da ist es taktisch Unklug jetzt zu wechseln, da dann wahrscheinlich auch
> am eigenen Gehalt gespart wird.
Dieser logische Kurzschluss aus dem Bereich der 
Wahrscheinlichkeitsrechnung will sich mir nicht erschließen.

> Ich denke ich warte ersteinmal noch ein halbes Jahr ab und sehe dann
> weiter.
Kann man machen.

von Personaler (Gast)


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Für die Weiterentwicklung in einer Firma gilt:
Nach ca. einem Jahr eine Zufriedenheitsrückmeldung erfragen
Nach 2 Jahren sollte ein Verdienstzuwachs von 5%-10% erreicht sein.
Sonst fängt man an sich neu zu orientieren.
Nach 2 1/2 Jahren ein selbstbewusstes Entwicklungsgespräch mit 
Entscheidern im betrieb führen.
Nach 3 Jahren einen Wechsel in ein artverwandtes Unternehmen suchen.
Dabei einen Lohnvorstellung von ca. +20% (regional abhängig) äußern.
Spätestens nach 4 Jahren einen Arbeitgeberwechsel durchführen.

Ein Personaler

von Rene S. (boomslang)


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Wenn man für den Arbeitsmarkt attraktiv sein will, muß man seinen 
eigenen Marktwert kennen und damit einsteigen. Wenn Du dein geschätzten 
Marktwert höher bewertest als die E13, mach das eher nicht. Höher geht 
häufig im öD nicht bei Neueinstellungen, da dieser nur nach den höchsten 
akademischen Abschluss bezahlt, der erreicht wurde; und hier auch nur 
die Eingangsstufe. Bissl was an Erfahrungsstufen vielleicht extra, aber 
das war es schon.

von Dennis E. (Gast)


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Erwin schrieb:
> codemonkey schrieb:
>> klar kann dieses Gehalt nicht mit IGM mithalten aber es scheint
>> mir dennoch in Ordnung, oder?
>>
>> Was haltet ihr davon wieder zurück an eine Uni zu gehen und dort als
>> Wima zu arbeiten?
>> Kann man nachdem man als Wima gearbeitet hat wieder problemlos zurück in
>> die Industrie wechseln?
>> Was sind eure Erfahrungen?
>
> E13 Stufe ... vermutlich wirst du nicht mehr als 2 oder 3 heraushandeln.
> D.h. gut 2.600€ Netto + 13tes.

In welcher Welt lebst du? Da ist nichts mit heraushandeln. Mit 
einschlägiger Beruferfahrung (mindestens 1 Jahr) gibt es einstieg in 
Stufe 2. Der Rest ist durch Wartezeit geregelt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Personaler schrieb:
> Spätestens nach 4 Jahren einen Arbeitgeberwechsel durchführen.

Sehe ich nicht so. Wenn einem der Job gefällt und die Bezahlung stimmt, 
warum sollte man dann wechseln? Habe ich jedenfalls nicht gemacht, die 
Fallhöhe war (und ist) mir dabei viel zu hoch.

von Percy N. (vox_bovi)


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codemonkey schrieb:
> Es ist in mir auch der Gedanke aufgekeimt evtl. eine Promotion zu
> machen.

Dein Umgang mit der deutschen Sprache legt das nicht zwingend nahe.

von WiMa WiMo WiMi WiDo (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Dein Umgang mit der deutschen Sprache legt das nicht zwingend nahe.

Muss ja nicht gleich in Germanistik sein ;-) Irgend ein 
Dünnbrettbohrerthema wird sich schon finden.

von Sebastian S. (amateur)


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Ein bisschen ist das wie eine Lotterie!

Es kommt nämlich auf das tatsächlich vorhandene Umfeld an.
Die Reihenfolge ist auch besch*. nämlich erst kündigen und dann 
feststellen das es was/nichts war.
Aufstiegschancen fast gleich null - nur noch im universitären Bereich.
Allerdings sehr sicher - auch was die berechenbare Bezahlung betrifft(-;
Im Übrigen: Die Stellenausschreibung ist wie die Betriebsanleitung zu 
Deinem neuen Auto: Nämlich nichts als Hochglanz. Fehlt nur noch der 
Nachsatz: Muss auch noch waschen und bügeln können.

Geht aber irgendetwas schief, so wird der Rückwärtsgang wohl klemmen. Im 
Gegenteil, dann bist Du nämlich jemand, der die Stelle (zu) oft 
wechselt.
Also hoffentlich bekommst Du nicht Professor Dr. Hochnase zum Schäff.

von codemonkey (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Leute werden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, es gibt in vielen
>> Firmen eine schlechte Auftragslage etc.
> Genau diese Firmen mit schlechter Auftragslage stellen eben jetzt keine
> Leute ein. Und wenn du die Wahl hättest zwischen einer Firma, die in
> auch Krisenzeiten eine gute Auftragslage und eine, die gleich jammert,
> zu welcher würdest du klugerweise eher gehen?

Interessanter Ansatz.
Ich hätte dahingehend argumentiert: Der Letzte der kommt ist der Erste 
der gehen muss.
Aber deine Argumentation ist schon logisch.

Percy N. schrieb:
> codemonkey schrieb:
>> Es ist in mir auch der Gedanke aufgekeimt evtl. eine Promotion zu
>> machen.
>
> Dein Umgang mit der deutschen Sprache legt das nicht zwingend nahe.

Ich lese ja auch nicht meine Beiträge hier im Forum erneut und prüfe sie 
auf korrekte Rechtschreibung und korrekte Interpunktion.
Meine BA und MA waren beide 1.0 .

Sebastian S. schrieb:
> Ein bisschen ist das wie eine Lotterie!
>
> Es kommt nämlich auf das tatsächlich vorhandene Umfeld an.
> Die Reihenfolge ist auch besch*. nämlich erst kündigen und dann
> feststellen das es was/nichts war.
> Aufstiegschancen fast gleich null - nur noch im universitären Bereich.
> Allerdings sehr sicher - auch was die berechenbare Bezahlung betrifft(-;
> Im Übrigen: Die Stellenausschreibung ist wie die Betriebsanleitung zu
> Deinem neuen Auto: Nämlich nichts als Hochglanz. Fehlt nur noch der
> Nachsatz: Muss auch noch waschen und bügeln können.
>
> Geht aber irgendetwas schief, so wird der Rückwärtsgang wohl klemmen. Im
> Gegenteil, dann bist Du nämlich jemand, der die Stelle (zu) oft
> wechselt.
> Also hoffentlich bekommst Du nicht Professor Dr. Hochnase zum Schäff.

Ja das stimmt.
Viele Stellen sind "Außen hui, innen pfui".
Aber was soll ich sagen: No Risk no Fun.

Vllt. bleibe ich ja noch ein wenig in meinem Unternehmen.
Aktuell ist die Stimmung wieder Ok.
Es ist mir allerdings immer noch im Gedächtnis wie ich behandelt worden 
bin.
Und das stößt mir sehr sehr negativ auf.

Vielleicht muss ich einfach noch ein paar Nächte darüber schlafen, um 
herauszufinden was ich selber eigentlich will und wohin die berufliche 
Reise so gehen soll.

von Ultimate Qwertz (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Sehe ich nicht so. Wenn einem der Job gefällt und die Bezahlung stimmt,
> warum sollte man dann wechseln? Habe ich jedenfalls nicht gemacht, die
> Fallhöhe war (und ist) mir dabei viel zu hoch.

Musst du eigentlich immer indirekt erwähnen, dass du so toll bist?

Beitrag #6559004 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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Ultimate Qwertz schrieb:
> Musst du eigentlich immer indirekt erwähnen, dass du so toll bist?

Das tat ich gar nicht bewusst, das liest du halt aus meinem Statement 
raus. Ich wollte damit im Prinzip nur sagen, dass ich einen beruflichen 
Wechsel nach ein paar Jahren nicht für eine selbstverständliche 
Empfehlung halte. Im Gegenteil, ich würde es sogar nur empfehlen, wenn 
irgendwo massiv der Schuh drückt.

Veränderung per se ist erst einmal keine Verbesserung. Es muss sich 
schon ordentlich lohnen. Und je besser es einem bereits geht, umso 
größer ist logischerweise auch die Fallhöhe.

Ich hoffe, mein Punkt ist damit nun klarer geworden.

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