Hallo, vor mir liegt eine Platine mit einem PCF8563 (RTC) und einem 32.768kHz Quarz. Die Uhr tickt satte 12 sec. pro Tag daneben. Man kann mit einem Trimmer ziehen, nur wie das kontrollieren? Ein Zähler ist zwar vorhanden, der wird aber sicher auch nett daneben ticken. Wie geht man also am Besten vor? Oder gibt es nur die Methode, die RTC paar Tage ticken zu lassen und dann anhand des Fehlers zu korrigieren? Da hätte man wohl paar Wochen zu tun. Walter
Wenn da schon ein Trimmer dran ist, dann ist das Ziehen kein Problem, man muß sich lediglich dazu einen Plastik-Schraubenzieher bauen, um damit nichts zu verstimmen, denn der Kram ist elend hochohmig. Die Schwierigkeit ist das Messen! An den Oszillator selbst darf man per Oszi oder Zähler nicht dran, denn schon 1 pF würde das Ganze ad absurdum verzerren. Was bleibt, wäre evtl. irgend ein anderes Pin des RTC abzutasten, wo ein definiertes Teilerergebnis herauskommt. z.B. den Clockout. Damit hat man dann eine Chance. Im Grunde mag ich eben wegen dieses externen Quarzes diese RTC nicht leiden. Die RTC von Seiko-Epson mit internem Quarz sind da wesentlich besser. W.S.
Ein anständiger Frequenzzähler kann nach dem Reziprokverfahren auch Zeiten messen. Bei einer RTC kannst du also 1.000000000 sec genau genug abgleichen und belastet den Quarz nicht.
Walter S. schrieb: > Die Uhr tickt satte 12 sec. pro Tag daneben. Das ist natürlich arg daneben.... Walter S. schrieb: > Ein Zähler ist zwar > vorhanden, der wird aber sicher auch nett daneben ticken. Kenne deinen Zähler nicht.... Der sollte aber schon erheblich "exakter" sein, als deine RTC, sonst wird das nix. Habe erstaunlich gute Erfahrungen mit diesen Billigdingern gemacht, nennt sich ChronoDot OK, die Bauform ist gewöhnungsbedürftig.... Aber sonst ist da kein unnützer Tüddel dran oder drauf. ----------- Walter S. schrieb: > Wie geht man also am Besten vor? Das Prinzip nennt sich "Zeitwaage"
Walter S. schrieb: > Wie geht man also am Besten vor? Wie schon geschrieben, mit einem reziproken Frequenzzähler messen und abgleichen. Als Referenz ist ein 1 pps-Signal eines GPS-Empfänger sehr gut geeignet. Hast Du einen Arduino-Uno? Dafür gibt es ein passendes Programm. Im 1. Schritt wird der Arduino abgeglichen, im 2. dann der PCF8563: http://www.mino-elektronik.de/fmeter/fm_software.htm#bsp7 Hast Du ein STM32F429 Discovery-Board? Gleiche Prozedur wie zuvor: http://www.mino-elektronik.de/FM_407/fmeter_407.htm#c1 Willst Du Dir einen leistungsfähigen Zähler zulegen? Mein Ding: http://www.mino-elektronik.de/fmeter/fm_software.htm#bsp_G431
24h x 60 min x 60 sec = 86.400 sec 86.400 sec x 32.768 Hz = 2.831.155.200 Schwingungen, die der Quarz in 24 Stunden macht. 12 sec Abweichung sind 12 x 32.768 Hz = 393.216 Schwingungen, die der Quarz zuviel oder zuwenig macht. Das ist eine Abweichung von 0,014%. (Oder halt 100/86.400x12) Ich glaube nicht, dass man das mit einem Kondensator-Trimmer ausgleichen kann. Schon ein 1pF-Trimmer ist da weit drüber. Da wirste einen Korrekturwert in Software einbeziehen müssen, der zum Beispiel alle zwei Stunden eine Sekunde abzieht oder hinzuzählt. Ich vermute, dass das auch noch temperaturabhängig ist, also im Sommer wird die Uhr eine andere Abweichung haben als im Winter.
Der müde Joe schrieb: > Das ist eine Abweichung von 0,014%. (Oder halt 100/86.400x12) > Ich glaube nicht, dass man das mit einem Kondensator-Trimmer ausgleichen > kann. Schon ein 1pF-Trimmer ist da weit drüber. Den Quarz um 140 ppm zu ziehen sollte kein Problem sein. Beim PCF8563 hatte ich keinen Trimmer mehr verwendet, sondern passend zum Quarz nur noch 15 pF bestücken lassen. Die unabgeglichene Abweichung betrug damit ca. 2 - 3 Minuten / Jahr, was für die meisten Anwendungen völlig ausreichend ist.
W.S. schrieb: > Im Grunde mag ich eben wegen dieses externen Quarzes > diese RTC nicht leiden. Ja, externe Quarze sind sehr empfindlich. Ich würde daher zum DS3231 raten. Wer SMD nicht löten mag, es gibt da fertige Breakouts mit/ohne Stützbatterie. Ein Feinabgleich ist bequem über das Aging-Register möglich. https://www.ebay.de/itm/272810309313?chn=ps&mkevt=1&mkcid=28&var=571952096442
Der Quarz ist vielleicht falsch angeschlossen. Ein nicht billigst Uhrenquarz ist mit vielleicht 10ppm/K spezifiziert. das ist etwa 1sek/Tag und Grad Temperaturabweichung. Wenn die Temperatur nun weit daneben ist, ist der Zaehler, die Zeit es eben auch. Ist halt so. Allenfalls kannst du die Temperatur mit messen und so korrigieren. Und sonst sind 10sek pro Tag ja nicht die Welt.
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Was auch hilft, wenn die Uhr etwas zu schnell geht, einfach die Kondensatoren etwas größer machen, beispielsweise aus 15pF mache 18pF. Wenn die Uhr etwas zu langsam geht, dann anstatt 15pF den nächst kleineren, 12pF. Als Beispiel.
Ich dachte früher immer, rtc kauft man sich damit man sich genau mit diesem ganzen Kram -Temperaturdrift -Quarz Abweichungen etc... nicht beschäftigen muss. Da habe ich mir unter "rtc" tatsächlich etwas falsches vorgestellt. Ich versteh bis heute nicht warum sich eine Uhr "real time clock" nennen darf, wenn sie falsch läuft, temperurempfindlich ist, etc... jeder Küchenwecker geht genauer als die meisten rtc's auf dem Markt - warum dann überhaupt eine rtc... Kalender und Uhr sind ja wohl so schnell dahin programmiert... Was geht ist wohl die ds3231 oder besser gleich die ds3234, alles andere von dallas beispielsweise ist doch Grütze... Gruß JJ
Der müde Joe schrieb: > Ich glaube nicht, dass man das mit einem Kondensator-Trimmer ausgleichen > kann. Schon ein 1pF-Trimmer ist da weit drüber. Das geht schon, der Trimmer soll ja nicht in Reihe zum Quarz, sondern parallel zu einem der beiden Ballast-C gegen Masse. Und Trimmer 0.nochwas bis ca. 4pF gibt es auch in Mini-Ausführung. Zumeist sind die besagten C im Bereich so etwa um die 9..12 pF. Aber man darf dem ganzen Oszillator nicht mit irgend etwas Leitfähigem nahe kommen. Weder die Hand noch ein metallischer Schraubenzieher. Und nochwas: Den 1pps auszuwerten geht ja, aber wenn man stattdessen die 32 kHz direkt oder durch 2 oder 4 oder 8 geteilt messen kann, ist das weitaus besser. Ein Reziprokzähler ist da in jedem Falle angesagt, das braucht nicht weiter erwähnt zu werden. W.S.
Jens schrieb: > oder besser gleich die ds3234, Ich bitte Dich. Was ist das denn für ein Schrott? Unterhalb von GPS-Genauigkeit dürfte man garnicht von einer Uhr sprechen. Merkst Du was?
Walter S. schrieb: > Man kann mit einem Trimmer ziehen, nur wie das kontrollieren? Mit Oszi gegen ein 1PPS-Signal vom GPS-Empfänger. Dann ist das in wenigen Sekunden erledigt.
Wolfgang schrieb: > Mit Oszi gegen ein 1PPS-Signal vom GPS-Empfänger. Dann ist das in > wenigen Sekunden erledigt Wenn Du das 32,768 kHz Signal verwendest, kannst Du schnell in eine Phasenfalle treten ;-)
Peter D. schrieb: > Ich würde daher zum DS3231 raten. Ach nö, ich habe seit langer Zeit richtig gute Erfahrungen gemacht mit den RTC8564 von Seiko-Epson. Die haben nicht nur die Zeit über Monate hinweg gehalten, sondern überstehen auch mal ne Lagerzeit von einem Vierteljahr oder mehr aus einem 0.22F Goldcap und danach sind Kalender und Uhrzeit noch immer richtig bis auf wenige Sekunden. Aber hier will ja jemand seine LP reparieren/abgleichen. Da sind Ratschläge wie "nimm nen anderen" weniger hilfreich. W.S.
Der müde Joe schrieb: > Was auch hilft, wenn die Uhr etwas zu schnell geht, einfach die > Kondensatoren etwas größer machen, beispielsweise aus 15pF mache 18pF. > Wenn die Uhr etwas zu langsam geht, dann anstatt 15pF den nächst > kleineren, 12pF. Als Beispiel. "Die Kondensatoren" sind bei der RTC nicht vorhanden, s. Bild. Thomas R. schrieb: > Ein anständiger Frequenzzähler kann nach dem Reziprokverfahren auch > Zeiten messen. Wenn damit die Messung der Periodendauer gemeint ist, kann das mein Zähler. Und hier relativiert sich ein Fehler in der Torzeit? GPS fällt aus, da nicht vorhanden. m.n. schrieb: > Beim PCF8563 hatte ich keinen Trimmer mehr verwendet, sondern passend > zum Quarz nur noch 15 pF bestücken lassen. Im Datenblatt wird ein Last-C mit 12.5pF empfohlen. Da der Trimmer recht labberig (defekt?) ist, würde ich den lieber durch einen Fest-C ersetzen. Sind das eigentlich spezielle Kondensatoren? M.W. haben ker. Cs gewaltige Streuungen. W.S. schrieb: > Aber hier will ja jemand seine LP reparieren/abgleichen. Da sind > Ratschläge wie "nimm nen anderen" weniger hilfreich. Leider ist es genau so. Das Design ist fix und ca. 10 Jahre alt. Es gilt, aus dem Vorhandenen das Beste zu machen. 1 sec. Abweichung pro Tag wäre im grünen Bereich.
Der Walter S. sollte dem Heinz A. mal die Nutzungsbedingungen vorlesen.
Man kann die RTC auch einen Tag laufen lassen und per Funkuhr schauen welche Abweichung es gibt (derzeit offenbar 12 Sekunden). Dann markiert/fotografiert man die Trimmerposition. Dann dreht man an ihm herum. Und am nächsten Tag weiß man ob die 12 Sekunden größer oder kleiner geworden sind oder gar zu weit gingen. Daraus schätzt man den Winkel wo in etwa die 0 sein müßte. Am dritten Tag kann man prüfen und ggf. weiter optimieren. Das ist nichts anderes als das Newton-Verfahren zur Nullstellenbestimmung. Dauert ein paar Tage ist aber billiger als ein Meßgerät zu kaufen oder etwas mit dem 1PPS zu basteln. Wenn man auf unter 1 Sek. am Tag kommen will dann vergleicht man nach 1 Woche...
> Thomas R. schrieb: >> Ein anständiger Frequenzzähler kann nach dem Reziprokverfahren auch >> Zeiten messen. > Wenn damit die Messung der Periodendauer gemeint ist, kann das mein > Zähler. Und hier relativiert sich ein Fehler in der Torzeit? Wenn die RTC ein 1 PPS-Ausgang hat, oder deine Schaltung eines aus den 32768 Hz erzeugen kann, kannst du genauer die Periode dieses 1 PPS Signals mit deinem Zaehler messen. Das ist wohl gemeint. Manche Zaehler koennen auch Vielfache der Periodendauer messen. Bei 32768 Hz und 1000 Perioden waeren das 305.17578 ms. Wie man sieht, muss es nicht unbedingt ein Reziprokzaehler sein...
Heinz A. schrieb: > Wenn damit die Messung der Periodendauer gemeint ist, kann das mein > Zähler. Hat der 8563 denn 1 Hz als Ausgangstakt aktiviert? Dann könntest Du in der Tat dessen Periode messen und auf 1.000000 abgleichen. > würde ich den lieber durch einen Fest-C > ersetzen. Sind das eigentlich spezielle Kondensatoren? M.W. haben ker. > Cs gewaltige Streuungen. NP0 mit 5% sind doch gut genug. > Es gilt, aus dem Vorhandenen das Beste zu machen. Der Walter von oben wollte aber die beste Methode für den Abgleich. "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen:" Das meint jetzt Heinrich ;-)
m.n. schrieb: > Wenn Du das 32,768 kHz Signal verwendest, kannst Du schnell in eine > Phasenfalle treten ;-) Den Sekundentakt musst du schon mit im Blick behalten. Bei direktem Vergleich mit dem 32768Hz-Takt muss der Abgleich vorher besser als ungefähr 10^-5 (1 s/Tag) sein, damit du weißt, welcher Puls der richtige ist. Einfacher wird es, wenn man ein heruntergeteiltes Signal verwendet. Man muss sowieso darauf achten, wo man rückwirkungsfrei an den Takt kommt und kann dann auch gleich einen kleinen Teiler dahinter hängen, der das Rantasten vereinfacht. Ein aus der Uhr abgegriffenes Sekundensignal ist bei Abgleich mit Hilfe eines Oszilloskops nicht so günstig, weil die Phasenlage möglichst nahe an ganzzahligen Vielfachen von 360°/Teilerfaktor liegen sollte, damit man mit hoher Zeitauflösung arbeiten kann.
Nikolaus S. schrieb: > Dann markiert/fotografiert man die Trimmerposition. > Dann dreht man an ihm herum. > Und am nächsten Tag weiß man ob die 12 Sekunden größer > oder kleiner geworden sind oder gar zu weit gingen. > Daraus schätzt man den Winkel wo in etwa die 0 sein müßte. > Am dritten Tag kann man prüfen und ggf. weiter optimieren. > > Das ist nichts anderes als das Newton-Verfahren zur > Nullstellenbestimmung. Es handelt sich nicht um das Newton-Verfahren, sondern um das Sekantenverfahren bzw. die Regula falsi. (Das Newton- Verfahren benutzt einen Punkt und die erste Ableitung, nicht zwei Punkte.) SCNR
m.n. schrieb: > "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, > die eine will sich von der andern trennen:" > Das meint jetzt Heinrich ;-) Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn! Indes' ihr Komplimente drechselt, kann etwas Nützliches gescheh'n.
S. Landolt schrieb: > Der Walter S. sollte dem Heinz A. mal die Nutzungsbedingungen vorlesen. Habe das eben an die Cookies in meinem Notebook weitergereicht. Dort ist man sich mal wieder uneins, wer wo der Märchenprinz ist. Mittlerweile konnte ich die Periodendauer des Sekundentakts ausmessen. Erste Erkenntnis: Der verbaute Trimmer ist marode. Habe das Teil durch einen passenden KerKo ersetzt. Auf dem Zähler lese ich nun 9999999 und 10000000. Jetzt lasse ich die RTC mal einen Tag laufen.
> Auf dem Zähler lese ich nun 9999999 und 10000000.
In erster Naeherung ist deine Uhr jetzt genauso ungenau wie
dein Periodendauermesser.
Genaues weiss man morgen.
Walter S. schrieb: > Auf dem Zähler lese ich nun 9999999 und > 10000000. Jetzt lasse ich die RTC mal einen Tag laufen. Bei diesen Ergebnissen würde ich den Quarz mal kurz erwärmen oder abkühlen und darauf achten, daß sie sich verändern. Andernfalls misst Dein Zähler vielleicht seine eigene Torzeit ;-)
> den Quarz mal kurz erwärmen oder abkühlen
Nur wenn er seine Messung noch verhunzen will.
Mein Tipp: Erstmal mindestens 24 Stunden so laufen lassen.
Und wenns gut ist, die Kiste schnell zuschrauben.
oerks schrieb: > Nur wenn er seine Messung noch verhunzen will. > Mein Tipp: Erstmal mindestens 24 Stunden so laufen lassen. Hast Du Corona-Langweile? Einen ganzen Tag zu warten, um einem Messfehler aufzusitzen? > Und wenns gut ist, die Kiste schnell zuschrauben. Bist Du Handwerker? ;-)
Laut Datasheet kann man sich das Clocksignal am Ausgang CLKOUT abholen... und dort störungsfrei mir Oszi/FreqZähler messen ... Default sind ~32,678KHz ! Seite 6. CLKOUT output: A programmable square wave is available at the CLKOUT pin. Operation is controlled by the register CLKOUT_control at address 0Dh. Frequencies of 32.768 kHz (default), 1.024 kHz, 32 Hz, and 1 Hz can be generated for use as a system clock, microcontroller clock, input to a charge pump, or for calibration of the oscillator. CLKOUT is an open-drain output and enabled at power-on. If disabled it becomes high-impedance. Mit einem guten/genauen Frequenzzähler kann mann dann doch mittels des Oszillatortrimmers auf minimale Abweichung abgleichen... Habe das mit dem Baustein und nen Hameg 1Ghz Zähler 8021-3 schon gemacht...
atzem schrieb: > Mit einem guten/genauen Frequenzzähler 5 min pro Jahr sind etwa 10 ppm, das schafft jede billige Armbanduhr. Man braucht also einen Zähler 5..6 Stellen Genauigkeit(!!!), egal ob Periodendauer oder Frequenzmessung (die dauert halt länger), sonst kann man den Abgleich auch bleiben lassen. Georg
Nicht vergessen. Ein Uhrenquarz ist etwa auf 10ppm/K genau. Wenn also die Temperatur weglaeuft laesst sich diese Drift nicht mit einm Kondenser kompensieren.
> das schafft jede billige Armbanduhr.
Ja, die ist auch durch den Traeger thermostatisiert.
Purzel H. schrieb: > Nicht vergessen. Ein Uhrenquarz ist etwa auf 10ppm/K genau. Bitte sofort vergessen! Deine Angabe hat mit der Realität nichts zu tun!
Ergänzend ein Datenblatt eines handelsüblichen Quarzes: https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=B400%2F597580-F04.pdf
Also egal, wie du nun heißen magst...: Heinz A. schrieb: > "Die Kondensatoren" sind bei der RTC nicht vorhanden, s. Bild. Na zumindest einer ist physisch vorhanden, der andere ist wohl eher nur die Schaltungskapazität. > Wenn damit die Messung der Periodendauer gemeint ist, kann das mein > Zähler. Und hier relativiert sich ein Fehler in der Torzeit? Ach nö, es kommt drauf an, ob du niedrige Frequenzen wie z.B. 32 kHz nur integer messen kannst oder mit gültigen Nachkommastellen. Und so, wie sich mir das arstellt, kannst du die Frequenz bei dem Chip bequem messen. Siehe mein Beitrag von weiter oben: W.S. schrieb: > Was bleibt, wäre evtl. irgend ein anderes Pin des RTC abzutasten, wo ein > definiertes Teilerergebnis herauskommt. z.B. den Clockout. Eben. Die Trimmer im Bild gibt es billig bei Ali (sofern das auch hier ankommen mag) und es gibt sowas auch bei Ebay, da allerdings für drastisch höhere Preise. So ein Ding bis 3 pF und parallel dazu 10 pF müßte wohl passen. W.S.
> Andernfalls misst Dein Zähler vielleicht seine eigene Torzeit Scheinbar zweifelst du alle Messergebnisse die nicht reziprok gemessen werden, schon aus schlechter Gewohnheit an. Das es auch ohne geht, hat der TO jedenfalls nicht von dir. Das ist nicht besonders handwerklich. > Frequencies of 32.768 kHz (default), 1.024 kHz, 32 Hz, and 1 Hz Den 1 Hz Ausgang hat der TO mittlerwile schon entdeckt. Und das sein Messgeraet die Periodendauer des 1 Hz Signals genauer bestimmen kann, als die 32768 Hz des Oszillators. > Jetzt lasse ich die RTC mal einen Tag laufen. Und dabei sollte man ihn auch nicht stoeren...
atzem schrieb: > Default sind ~32,678KHz ! Wenn du wenigstens auf die Genauigkeit einer Armabanduhr kommen willst, musst du die Frequenz schon etwas genauer betrachten. Eine Abweichung von 0,0005kHz, die du bei deiner Angabe nicht mehr unterscheiden kannst, führt immerhin zu einem jährlichen Fehler von 8 Minuten.
oerks schrieb: >> Andernfalls misst Dein Zähler vielleicht seine eigene Torzeit > > Scheinbar zweifelst du alle Messergebnisse die nicht reziprok > gemessen werden, schon aus schlechter Gewohnheit an. Wenn mir jemand ein 7-stelliges Messergebnis mit Anzeigewerten 9999999 - 10000000 serviert, welches ein Uhrenquarz mit Festkapazitäten liefern soll, gehen bei mir in der Tat alle Ampeln auf Rot ;-) Wie W.S. schon sagte: ohne Nachkommastellen wird nichts draus. W.S. schrieb: > So ein Ding bis 3 pF und parallel dazu 10 pF > müßte wohl passen. Ein einzelner Trimmer mit 20 - 30 pF reicht völlig aus, um "genau" abzugleichen. Die Temperaturdrift des Quarzes ist letztlich dominierend.
m.n. schrieb: > Wenn mir jemand ein 7-stelliges Messergebnis mit Anzeigewerten 9999999 - > 10000000 serviert, welches ein Uhrenquarz mit Festkapazitäten liefern > soll, gehen bei mir in der Tat alle Ampeln auf Rot ;-) Geht alles, denn ich habe hier eine Menge KerKos von 12 bis 33pF fein gestuft. Zusammen mit den Toleranzen habe ich einen gefunden, der wie die Faust aufs Auge passte. Du kannst also wieder auf grün zurück schalten ;-) > Ein einzelner Trimmer mit 20 - 30 pF reicht völlig aus, um "genau" > abzugleichen. Der verbaute KerKo liegt übriges innerhalb deiner Spanne. Also 100 Punkte für dich ;-) Nebenbei fällt mir eben ein, dass ich den Quarz meines Zähler mal mit einem Zeitzeichensender via Kurzwelle abgeglichen habe. Die Chancen stehen also gut, dass die Uhr nun genau ticken wird. Heute Abend weiß ich mehr.
Walter S. schrieb: > Zusammen mit den Toleranzen habe ich einen gefunden, der wie > die Faust aufs Auge passte. Du kannst also wieder auf grün zurück > schalten ;-) Dann ist gut! >> Ein einzelner Trimmer mit 20 - 30 pF reicht völlig aus, um "genau" >> abzugleichen. > > Der verbaute KerKo liegt übriges innerhalb deiner Spanne. Ich habe noch ca. 25 Trimmkondensatoren entdeckt, die ich nicht mehr verbraucht hatte. Blau (wohl 2 - 15 pF) im RM5, die ich im letzten Jahrtausend für den Abgleich von PCF8583 verwendet hatte. Der genaue Abgleich war irgendwann unwichtig geworden. Heute sind die Trimmer und auch die PCF8583 ja ein Vermögen wert ;-)
Es gibt doch preiswerte temperaturkompensierte RTC, z.B. den DS3231 (kann 2ppm, der ist aber ein bischen klobig) oder den RV-3029-C2 (3ppm, 5x3mm), letzteren nehme ich sehr gerne.
Walter S. schrieb: > Heute Abend weiß ich mehr. Also ich kann nur sagen: Volltreffer. Die Abweichung ist unterhalb einer halben Sekunde pro Tag. Glück muss man also auch mal haben, bzw. den richtigen KerKo ist der Grabbelkiste. bingo schrieb: > Es gibt doch preiswerte temperaturkompensierte RTC Heute würde jeder eine moderne und genaue RTC einsetzen. Hier handelt es sich aber um ein ca. 10 Jahre altes Design. Abschließend vielen Dank an alle für die Tipps.
Habe mal das Datenblatt der RTC (PCF8563) studiert und lese: Low backup current; typical 0.25µA Mit 0.25 µA einen Oszillator mit 32.786kHz incl. der Teiler laufen zu lassen finde ich sportlich. Habe im Batteriebetrieb (3V) /INT (Open Drain) über 10 kOhm mit Spannung versorgt und sehe den Sekundentakt als rel. kurzen Impuls auf dem Oszilloskop. Laut Datenblatt soll der Impuls 1/64 einer Sekunde sein, auf dem Zähler sehe ich tatsächlich 15.625ms. Allerdings darf ich den Oszillator nicht scharf ansehen, sonst ist das Signal weg. Finger auf den Quarz reicht schon. Normal? Der Preis für 0.25µA?
> Normal?
Ja.
Die kleinen Uhrenquarze sind grosse Mimosen.
Streicheln und fuettern verboten.
Ich möchte jetzt nicht gern Essig in Euren Wein schütten. Trotzdem bin ich aber der Meinung, daß man bei nicht-temperaturkompensierten Uhrenquarzoszillatoren gute Genauigkeit auch bei Abgleich nur in einen engen Temperaturbereich erreichen kann. Siehe Link. Wenn wirklich gute Langzeitgenauigkeit erforderlich ist kommt um Austausch gegen bessere Technik wie z.B. DS323x nicht herum. In meiner Metstation habe ich vor 7-8 Jahren den DS1306 gegen einen DS3234 ausgetauscht und nur damals genau gesetzt. Nach dieser Zeit, ohne irgendwelche periodische Nachstellungen,läuft die Uhr immer noch auf 1.5 Minuten genau bei Temperaturschwankungen im Bereich von -43 bis +35 Grad C. Chinesische DS3231 Module im Haus laufen im Jahr bei mir typisch zwischen 10-60s genau. Man braucht also bei vernünftiger Genauigkeitserwartung die Dinger kaum nachstellen. Mit DS1302, Ds1307 u.ä. machte ich viel schlechtere Erfahrungen. Bei einem DS1307 baute ich in geteilten C-Trimmer am Eingang des Quarzoszillators ein mit dem man die Frequenz genau einstellen konnte. Trotzdem waren die Ergebnisse langzeitmässig nicht so überzeugend. Interessanterweise habe ich bei mir eine alte analog Quarzuhr deutscher Produktion mit 4.4MHz Quarz die unglaublich genau läuft. Zwischen DST Umstellungen brauche ich sie nie nachstellen. AT Quarze im MHz Bereich haben im Vergleich zum parabolisch verlaufenden Temperaturverhalten von NF-Uhrenquarzen einen wesentlich besseren Temperaturgang. https://www.st.com/resource/en/application_note/cd00232494-using-the-typical-temperature-characteristics-of-32-khz-crystal-to-compensate-the-m41t83-and-m41t93-serial-realtime-clocks--stmicroelectronics.pdf https://www.nxp.com/docs/en/user-guide/UM10301.pdf https://escies.org/download/webDocumentFile?id=62209 Auch die MEMS Versionen von DS3232 sind relativ gut, aber nicht vergleichbar mot den bequarzten DS3232 Versionen. Wenn man die FW ändern kann würde ich konträr zum Topic vorschlagen den PCF RTC rauszuschmeissen und gegen einen kompensierten Typ zu ersetzen. Man kann übrigens mit einem empfindlichen Verstärker und einen zweiten Uhrenquarz als Mikrofon die RTC Quarzschwingungen akustisch aufnehmen und dann so messen. Ich habe es aber nie getestet. Hier darüber: https://www.researchgate.net/publication/269432051_The_Accuracy_and_Stability_of_Quartz_Watches https://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/Legacy/SP/nistspecialpublication960-12e1.pdf
Walter S. schrieb: > Also ich kann nur sagen: Volltreffer. Die Abweichung ist unterhalb einer > halben Sekunde pro Tag. Und dafür brauchst du über einen Tag? Ich will ja deine Euphorie nicht trüben, aber das sind immer noch 3 Minuten pro Jahr und mit einem Oszi/LA gemessen gegen einen 1PPS vom GPS wüsstest du das locker bereits nach einer Sekunde.
Wolfgang schrieb: > Ich will ja deine Euphorie nicht trüben, aber das sind immer noch 3 > Minuten pro Jahr Na ja, gegenüber Pandur S. schrieb: > 10sek pro Tag ja nicht die Welt habe ich mich doch dramatisch verbessert ;-) > Und dafür brauchst du über einen Tag? > gemessen gegen einen 1PPS vom GPS > wüsstest du das locker bereits nach einer Sekunde. Mangels GPS bringt mir das nichts. Außerdem kann man viel messen, 100%ige Gewissheit bringt erst der Praxistest.
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