Liebe Community, für ein mobiles Projekt mit einem Akku, will ich einen stromsparenden Mikrocontroller verwenden. Da ich davor hauptsächlich mit Arduinos gearbeitet habe, ist mir de Arduino Pro Mini mit 3,3V ins Auge gefallen, da er gut zu meinen Anforderungen passt. Nun habe ich aber gesehen, dass der Pro Mini offiziell aufgelassen wurde, was sich auch am Markt bemerkbar macht, da es jetzt nur noch wenige Angebote dafür gibt. Da das Projekt aber eher langfristig ist und ich in Zukunft davon vielleicht noch mehr brauche, will ich jetzt nicht auf den Pro Mini setzten, wenn es in Zukunft immer schwieriger wird, einen zu bekommen. Daher wollte ich fragen, ob ihr vielleicht gute Alternativen für den Arduino Pro Mini mit 3,3 Volt kennt? Die genauen Spezifikationen sind noch offen, also ich bin offen für verschiedenste. Wichtig wäre nur, dass er mit 3,3V Versorgungsspannung arbeitet und stromsparend ist. Für die Leistung würde 8MHz wir beim Arduino Pro Mini 3,3 ausreichen. Und er muss einen SPI und UART Anschluss haben. Danke schon einmal und lieben Grüßen, Stf
Ich würde einfach einen "Nackten" AVR auf Lochraster löten und (falls benötigt) den Quarz daneben. Schau dir das an: https://www.chip45.com/atmega328-usb-modul.html Du kannst das Board mit 3 bis 5,5V versorgen, wenn du es mit 7,3 oder 8,0 MHz Quarz nimmst. Der USB-UART belastet deine Batterie nicht. Es wird allerdings ohne Arduino Bootloader geliefert. Du brauchst daher einen ISP Programmieradapter. Mit dem Arduino ISP Sketch kannst du fast jedes vorhandene Arduino Board als ISP Adapter nutzen. Oder du kaufst dir einen ISP Adapter für ein paar Euro. Beachte dabei, dass die billigen USBASP Adapter nur mit 5V funktionieren (trotz des 3,3V Jumpers). Aber das macht nichts. Du kannst ja mit 5V den Bootloader aufspielen und danach mit 3,3V (oder was deine Batterie hergibt) weiter arbeiten.
stf schrieb: > was sich auch am Markt bemerkbar macht, da es jetzt nur noch > wenige Angebote dafür gibt Dann bist du auf einem anderen Planeten als ich. Davon gibt's Stand jetzt hunderte Angebote bei den üblichen Anbietern, und ja, ich habe nach 8MHz/3,3V geschaut. Es gibt sogar verschiedene Versionen, mit Quarz oder mit Resonator, oder mit ATmega168 statt 328 (auch wenn ich das absolut nicht verstehe, der 328 ist billiger, sogar in Asien) Außerdem sind die Designunterlagen frei, es steht dir also zu, die Dinger bei z.B. JLC selber in Wunschzahlen nachbauen zu lassen. Wie viele wirst du davon brauchen, das du dir solche Gedanken machst? Und warum setzt du dabei auf Arduino??? Wenn du eh ein "eigenes Projekt" machst, integriere den Proz und den Quarz für 2,50€ auf deinem Werk, das sieht professioneller aus und wird noch länger verfügbar sein als du meinst...
stf schrieb: > Daher wollte ich fragen, ob ihr vielleicht gute Alternativen für den > Arduino Pro Mini mit 3,3 Volt kennt? Pololu A-Star 328PB Micro
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich würde einfach einen "Nackten" AVR auf Lochraster löten und > (falls > benötigt) den Quarz daneben. das mit einem nackten AVR habe ich mir zwar auch gedacht, aber das traue ich mir persönlich mit meinem aktuellen Wissen noch nicht ganz zu. Da werde ich davor noch mehr lernen müssen. Und danke für die Hinweise/Warnungen Jens M. schrieb: > Davon gibt's Stand jetzt hunderte Angebote bei den üblichen Anbietern Dann könntest du mich vielleicht an deinem Fund teilhaben lassen? Zumindest bei meinen österreichischen Händlern habe ich kaum welche mit dem ATmega328P gefunden und bei den von mir bekannten deutschen Anbietern (conrad, reichelt, az-delivery...) auch nur wenige seriöse. Aber ja wahrscheinlich gibt es gute Händler, welche ich noch nicht kenne. Und es war nur eine subjektive Feststellung, dass ihn jetzt weniger Händler als früher verkaufen. Joe G. schrieb: > Pololu A-Star 328PB Micro Werde ich mir anschauen, danke
stf schrieb: > das mit einem nackten AVR habe ich mir zwar auch gedacht, aber das traue > ich mir persönlich mit meinem aktuellen Wissen noch nicht ganz zu. Wieso? Du brauchst nur diesen einen IC und einen Kondensator zwischen VCC und GND, das war's schon. Wer das nicht hinbekommt, der kann Module auch nicht gebrauchen. Vielleicht mal was dazu lesen, um die Scheu zu verlieren: http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html
stf schrieb: > für ein mobiles Projekt mit einem Akku, will ich einen stromsparenden > Mikrocontroller verwenden. Dann ist ein nackter genau das richtige! evtl. gar mit Uhrenquarz Das ist auf jeden Fall (im Tiefschlaf, selbst bei laufendem Timer2) stromsparender, als die Power LED auf den ProMini
stf schrieb: > das mit einem nackten AVR habe ich mir zwar auch gedacht, aber das traue > ich mir persönlich mit meinem aktuellen Wissen noch nicht ganz zu. Hier gibt's die Grundlage zum nackten AVR: https://www.ebay.de/itm/5x-Breakout-Board-fur-QFP-32-0-65-mm-0-8-mm-Adapter-Platine-EQFP-TQFP-LQFP/183861277224?hash=item2acefc7228:g:3SwAAOSw7pldEr3S
Einen Pro-mini kann man leicht modifizieren um minimalen Stromverbrauch zu erzwingen indem man den AMS1117 Regler auslötet und das PWR LED. Dann hat man im Schlafbetrieb unter 1uA. Sollte ein Spannungsregler immer noch gewünscht sein, gibt es verschiedenste Micropower LDOs wie z.B. MCP170x. Da man bei solchen Projekten aber oft gerne Lithium Zellen verwendet, bietet sich diese Vorgehensweise geradezu an. In der Bucht findet man massenhaft Pro-Minis. Ich gabe auch schon mit verschiedenen Bootloadern experimentiert die mit langsameren Quarzen funktionieren. Wer Optiboot B.L. verwendet kann diese leicht mit den veröffentlichten Quellen für andere Quarzfrequenzen umbauen.
stf schrieb: >> Davon gibt's Stand jetzt hunderte Angebote bei den üblichen Anbietern > > Dann könntest du mich vielleicht an deinem Fund teilhaben lassen? > Zumindest bei meinen österreichischen Händlern habe ich kaum welche mit > dem ATmega328P gefunden Die hier üblichen Anbieter sind Chinesen, entweder Aliexpress.com oder ebäähh. Ich habe im Januar zweimal zwei ProMini bekommen, zum Stückpreis von 1,75€ mit 6..7 Wochen Lieferzeit. Wenn ich vom ProMini den Spannungsregler und die LED ablöte, was habe ich dann - ja, einen AT328 samt Quarz.
stf schrieb: > Dann könntest du mich vielleicht an deinem Fund teilhaben lassen? 283969651111 291804439019 184504855126 163190741914 232860153125 271877667003 402123840181 163974111931 322491625284 264989714866 273244963342 Stefan ⛄ F. schrieb: > Wieso? Du brauchst nur diesen einen IC und einen Kondensator zwischen > VCC und GND, das war's schon Resetbeschaltung und Quarz mit Kondenatoren nicht vergessen! Wenn du lieb fragst und mir ne Stunde Arbeit bezahlst mach ich dir einen Promini (nach Wunsch, auch ohne Spannungsregler und/oder LED) zum bestellen bei JLC. Dürfte da Größenordnung 20€ für 5 kosten, fertig bestückt (mit Quarz, nur Stiftleisten fehlen), plus Porto. Die Dateien darfst du dann behalten und/oder veröffentlichen.
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Jens M. schrieb: > Resetbeschaltung und Quarz mit Kondenatoren nicht vergessen! Ist beides optional.
Naja. Zumindest ein Pullup am Reset sollte sein, sonst ist Essig mit ISP. Oder kann man den offenlassen? Das hab ich mich nie getraut. Und der Quarz ist erforderlich wenn man mit Arduino arbeitet, das braucht 16MHz, gern auch aus nem Resonator, aber ohne geht's nicht mit den Standardeinstellungen. OK, wenn man mit Studio oder Minicore arbeitet geht's auch ohne, aber pauachalisieren würde ich das nicht.
Jens M. schrieb: > Naja. Zumindest ein Pullup am Reset sollte sein, sonst ist Essig mit > ISP. Nein. Der Reset Pin enthält einen schwachen internen Pull-Up. Solange da nichts anderes dran hängt, braucht man ihn nicht zu beschalten. > Und der Quarz ist erforderlich wenn man mit Arduino arbeitet, das > braucht 16MHz Das stimmt nicht. Der TO hat sich bereits für 8 MHz entschieden. Arduino unterstützt das. Hier ist eine Schritt-Für-Schritt Anleitung dazu: https://www.hackster.io/techmirtz/arduino-without-external-clock-crystal-on-atmega328-d4fcc4 Noch eine: https://www.instructables.com/Atmega-Standalone-Running-without-crystal-oscillat/
Stefan ⛄ F. schrieb: > Der Reset Pin enthält einen schwachen internen Pull-Up. Solange da > nichts anderes dran hängt, braucht man ihn nicht zu beschalten. Ok, war mir immer unheimlich. Stefan ⛄ F. schrieb: > Das stimmt nicht. Der TO hat sich bereits für 8 MHz entschieden. Arduino > unterstützt das. Ja, sorry, habe den Normalfall 16M/5V im Kopf gehabt. Interner RC mit 8MHz Arduino ist aber nonstandard und funktioniert beim Upload oft nicht. Da muss man die Baudrate frickeln, irgendein Teiler passt nicht oder so. Wenn das Programm drin ist geht's aber, also evtl. Upload via ISP. Minicore (https://github.com/MCUdude/MiniCore) hat da aber auch was in petto, mit anderen Baudraten geht's.
Jens M. schrieb: >> Das stimmt nicht. Der TO hat sich bereits für 8 MHz entschieden. Arduino >> unterstützt das. > > Ja, sorry, habe den Normalfall 16M/5V im Kopf gehabt. > Interner RC mit 8MHz Arduino ist aber nonstandard und funktioniert beim > Upload oft nicht. Nix intern, die 3V3-ProMini haben einen 8MHz-Quarz drauf, damit kann Arduino problemlos umgehen und kann auch per ISP flashen.
Manfred schrieb: > die 3V3-ProMini haben einen 8MHz-Quarz drauf, damit kann > Arduino problemlos umgehen und kann auch per ISP flashen. Ja, das ist richtig, und mit dem Quarz (bzw. Resonator) funzt auch der normale Upload via Bootloader. Stefan bezieht sich drauf, das der Quarz nicht nötig ist und der interne Ossi reicht. Was er nicht tut, wenn man die serielle Schnittstelle nutzen will: der RC geht so daneben, das die normale Baudrate oft nicht funktioniert, der RC ist zu ungenau.
Da er die UART Schnittstelle mir irgendwas belegen will (siehe Eröffnungsbeitrag) wird er den Chip wahrscheinlich per ISP programmieren. Aber nichts genaues weiß man nicht. Bei 3,3V und Zimmertemperatur klappt die Programmierung mittels Bootloader tatsächlich nur meistens, nicht immer.
Ist der Stromverbrauch eigentlich großartig unterschiedlich von 8MHz externem Quarz gegenüber 8MHz internem RC?
Jens M. schrieb: > Ist der Stromverbrauch eigentlich großartig unterschiedlich von 8MHz > externem Quarz gegenüber 8MHz internem RC? Ist fast identisch.
Jens M. schrieb: > Ist der Stromverbrauch eigentlich großartig unterschiedlich von > 8MHz > externem Quarz gegenüber 8MHz internem RC? Nicht wesentlich, im Normalbetrieb. Allerdings fällt der Quarz im Deepsleep weg. Dort gibts dann nur das WDT Timing und das ist sehr ungenau. Der Kompromiss: Uhrenquarz. Damit kann man dann auch den OSCCAL kalibrieren. Wobei das dann auch der Bootloader tun müsste.
Arduino Fanboy D. schrieb: > Allerdings fällt der Quarz im Deepsleep weg. > Dort gibts dann nur das WDT Timing und das ist sehr ungenau. Das kann ich bestätigen: Ich habe ein Gerät, wo der µC alle 8s aufwacht, einen Zähler incrementiert und sich wieder hinlegt. Bei Zählerstand 112 (896s) schaltet er den Spannungsteiler an den Akku, misst dessen Spannung und bleibt dann ggfs. wach, um weitere Dinge zu erledigen. Zum Glück kommt es auf das Intervall von 15 Minuten nicht an, das Ding ist übel ungenau und über längere Zeit auch nicht stabil.
Vielen, vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, mir alle durchzulesen. Ich habe mir jetzt einmal ein paar Atmega328P und Quarz bestellt und werde es mit der einfachen Schaltung probieren. Danke für alle Hinweise, bei Gelegenheit werde ich noch einen Schaltplan erstellen und den auch noch hier teilen. MfG Stf
Arduino Fanboy D. schrieb: > Power LED auf den ProMini Wen ich einen stromsparenden AVR (für Batteriebetrieb) brauche, nehme ich einen ProMini (8MHz) und entferne die LED und den Spannungswandler. Geht sehr gut mit 2 AAA-Zellen.
Beitrag #6587758 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ei Wanne bie Kloß to ju. schrieb im Beitrag #6587758: > Laß den Spannungsregler ruhig drin, Wenn Du den "von hinten" einspeist, > ist sein Querstrom nicht mit normaler Ausrüstung messbar. Das wiederum kommt auf den Spannungsregler an. Der in Asien beliebte LM1117 zieht sich z.B. 5 bis 10mA rein.
Ei Wanne bie Kloß to ju. schrieb im Beitrag #6587758: > Werden die denn heiß genug, um die LED auslöten zu können? > :) LOL :) Ja das versteht man tatsächlich so. Nun ja....
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