Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Signalübertragung über 300 Meter


von Dany (Gast)


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Hallo!

Ich möchte ein Signal über 300 Meter übertragen. Ein Kabel liegt schon. 
Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist, sind 
leider nicht bekannt. Die Datenrate sollte so bei 100 kbps liegen. Dazu 
suche ich jetzt eine möglichst integrierte und robuste Lösung. Ich habe 
mich ein wenig eingelesen und brauche da wohl am besten eine 
differentielle UND isolierte Signalübertragung. Gibt es da was fertiges 
zu kaufen? Also ein IC der bereits einen Isolator eingebaut hat und sich 
um das Differentielle kümmert?

von Falk B. (falk)


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Powerline Modem?

von HTML Fragender (Gast)


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Ja es gibt genug fertige Lösungen.

von Falk B. (falk)


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HTML Fragender schrieb:
> Ja es gibt genug fertige Lösungen.

WOW! Na DAS ist ja DIE zielführende Antwort!
Apfelmus ist Mus aus Äpfeln! Wer hätte DAS gedacht?!?

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Leider gibt es keine Angaben dazu, welche Daten übertragen werden sollen 
und was die Schnittstelle nach außen sein soll. Willst du ein Kästchen 
kaufen und daran einen PC o.ä. anschließen, oder brauchst du ein 
Schaltungskonzept?

Technisch würden sich RS485 oder CAN anbieten. Für beides gibt es 
galvanisch getrennte Transceiver (im Englischen als "isolated 
transceiver" bezeichnet). Eine Spannungsversorgung brauchst du außerdem, 
da gibt es z.B. von Recom Fertiges.

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt RS485 Treiber, welche das koennen. Damit koennte man RS422, 
RS485 drueber lassen.
zB den SN65HVD24D, der soll 500m machen bei 3MBit

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Falk B. schrieb:
> HTML Fragender schrieb:
>> Ja es gibt genug fertige Lösungen.
>
> WOW! Na DAS ist ja DIE zielführende Antwort!

GIGO

Wenn schon die Frage keinerlei verwertbare Information
enthält, wie sollte die Antwort dann besser sein?


Dany schrieb:
> Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist,
> sind leider nicht bekannt.

Vielleicht wäre es ja zielführender, dieso Informationen
erstmal einzuholen und danach zu fragen?

von Olaf (Gast)


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> differentielle UND isolierte Signalübertragung. Gibt es da was fertiges
> zu kaufen?

Ja, es gibt RS485 Transceiver mit integrierter Signaltrennung.
Ich glaube ADMxxxx. Natuerlich nicht billig. .-)

Olaf

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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RS-485 könnte möglicherweise wirklich eine geeignete Schnittstelle 
darstellen. Bei der Vielzahl erhältlicher Transceiver sollte man aber 
nicht nach "viel hilft viel" vorgehen, sondern dessen 
Geschwindigkeitsklasse an die tatsächliche Bitrate anpassen. Für den 
beschriebenen Anwendungsfall wäre das also vermutlich ein Transceiver 
für 250 kBit/s.

von Dany (Gast)


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Ja ich stolpere auch immer wieder über RS-485 und CANBUS. Ich möchte es 
möglichst einfach haben. Also sehe ich das richtig, dass es was 
einfacheres (was natürlich funktioniert) als RS-485 nicht gibt?

Es wird halt so laufen: Am Anfang ist ein Gerät mit atmega und am Ende 
ist auch ein Gerät mit atmega. Beide sollen jetzt mit dem eingebauten 
USART-Modul miteinander reden können. Das ganze Differentielle und die 
Isolation soll völlig transparent ablaufen.

Ja die ADMxxx habe ich auch gefunden. Die sind wirklich wahnsinnig 
teuer. Einen einfachen RS-485 Chip bekomme ich für 50 Cent. Einen 
Optokuppler auch. Aber ich hätte halt gerne beide zusammen in einem 
Gehäuse. Aber das muss es ja für weniger als 5 Euro geben.

von Dany (Gast)


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Nachtrag: Ich will mich nicht um 5 Euro streiten, aber ich brauche das 
Zeug halt mehr als nur einmal :D

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Soll das nun eine Serienlösung werden, oder brauchst du nur zwei 
Endstellen? Dann sind 5 EUR doch eher egal, Hauptsache, das Zeug 
funktioniert. Transceiver + Isolator getrennt wird noch etwas billiger, 
aber du scheinst ja auch Platzprobleme zu haben.

Wenn es CAN sein soll: Du kannst einen AT90CAN und einen MAX14882AWE+ 
verwenden, letzterer ist bei unter 2,50 EUR. Vergiss nicht, dass du noch 
eine galvanisch getrennte Spannungsversorgung brauchst.

Alternativ kannst du auch überlegen, den Rechner mit auf die isolierte 
Seite zu setzen und einen konventionellen Transceiver zu nehmen. Dann 
allerdings hast du wieder ein Bauteil mehr, was du ja nicht willst.

Teuer und edel sind noch die ADUM642x, die haben Spannungsversorgung und 
Isolator kombiniert. Aber die sind dir sicher zu teuer.

von Dany (Gast)


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Hmmm vielleicht reicht ESD-geschützt auch aus? Ich will halt nicht, dass 
die Geräte kaputt gehen, wenn mal ein Blitz in der Nähe einschlägt. 
Würdet ihr da sagen, für sowas reicht ein IC mit ESD-Schutz aus? Oder 
doch besser voll isolieren?

Die ISL830xxx gibt es für 1 Euro und im Datenblatt steht halt nur 15kV 
ESD Protected. Also die Geräte dürfen ruhig kaputt gehen, wenn da irgend 
ein Idiot mal permanent 240V anlegt. Nur halt nicht bei so Sachen wie 
Gewittern.

von Dany (Gast)


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Auf jeden Fall Danke für eure ernstgemeinte Hilfe!

von OldPapa (Gast)


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Falk B. schrieb:
> WOW! Na DAS ist ja DIE zielführende Antwort!
> Apfelmus ist Mus aus Äpfeln! Wer hätte DAS gedacht?!?

Na dann ivestire Du doch Deine Zeit um ihm die Recherche zu ersparen

von Rainer V. (a_zip)


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Max G. schrieb:
> Teuer und edel sind noch die ADUM642x, die haben Spannungsversorgung und
> Isolator kombiniert

Und alles, was du um deinen 50Cent-Baustein herumbasteln mußt, um die 
Funktion der ADxxx zu erreichen, wird gutes Geld kosten und du mußt es 
können! Das Argument, dass du es tatsächlich nicht nur einmal brauchst, 
spricht übrigens ganz vehement gegen Bastellösungen...auch wenn du es 
wohl anders siehst!
Gruß Rainer

von OldPapa (Gast)


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von Dany (Gast)


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Ne ich werde das sicher nicht diskret aufbauen. Das wir uns nicht falsch 
verstehen. Wenn ich den ganzen Kram brauche, dann muss ich das halt 
kaufen. Die Frage ist halt, ob ich das wirklich BRAUCHE.

Ich sehe das so, dass es da verschiedene Abstufungen gibt:

1. Nur ESD-Sicher = 1 Euro
2. Nur Signale isoliert = 3 Euro. Aber in der Application Sektion bauen 
die dann doch noch einen Trafo und zig Bauteile ein um VDD2 von VDD1 zu 
trennen. Ja toll. Nützt mir nichts.
3. Power UND Signale getrennt = 10 Euro oder so.

Irgendwie wiedermal alles endlos kompliziert...

von AlterSack (Gast)


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> Ich will halt nicht, dass

Da ksnn ich dich beruhigen. Es ist sogar ziemlich sicher, dass dein
Zeug kaputt ist,
> wenn mal ein Blitz in der Nähe einschlägt.

Das passiert selbst wirklich teuren (Standleitungs-)Modems mit
vierstelligen Preisen.
Fang schonmal an, über Lichtwelle nachzudenken.

Oder bau Sockel ein für die Transceiver...

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Nein, das kostet keine 10 Euro.
Si6721 - 1,31
RECOM R1SE - 2,57
ATA6560 - 0,24
MCP2515 - 1,35

5,47 in 25er-Stückzahlen einschließlich Spannungsversorgung und µC. Noch 
ein bisschen Hühnerfutter, dann sind das unter 6 EUR - unrabattierter 
Mouser-Preis, dein Bestücker zahlt die Hälfte.

Oder ist es doch kein Serienprojekt? Dann ist es doch egal.

von Dany (Gast)


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Ne es ist kein Serienprojekt. Trotzdem brauche ich gut 10 Stück. Meine 
Frage ist eigentlich nur noch, ob ich jetzt wirklich die vollständige 
Isolation brauche oder ob nicht auch ESD-Schutz reicht.

Wenn ESD reicht, nehme ich die 1 Euro Lösung, sonst nehme ich was 
voll-integriertes, weil es die Entwicklung erleichert und man da weniger 
Fehler machen kann.

Kann mir wer sagen, wann ich unbedingt was voll-isoliertes brauche? 
Vielleicht brauche ich es gar nicht.

von Bauform B. (bauformb)


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Dany schrieb:
> Ein Kabel liegt schon. Weitere Details über das Kabel,
> ausser dass es ein Kabel ist, sind leider nicht bekannt.

Dany schrieb:
> Am Anfang ist ein Gerät mit atmega und am Ende
> ist auch ein Gerät mit atmega. Beide sollen jetzt mit dem eingebauten
> USART-Modul miteinander reden können. Das ganze Differentielle und die
> Isolation soll völlig transparent ablaufen.

UART völlig transparent bedeutet Vollduplex und das heißt, du brauchst 
für RS-485 fünf Adern, idealerweise geschirmt und verdrillt.

Ohne Isolation funktioniert es nur dann, wenn das Gerät am Ende als 
ganzes isoliert ist und über das Kabel mit 24V versorgt wird. Sobald es 
ein eigenes Netzteil hat, oder elektrisch mit irgendwas verbunden ist, 
baust du eine große Spule. Wenn beide Seiten geerdet sind, fließen sogar 
Ausgleichsströme aus dem 230V-Netz über das Kabel.

Evt. kann man so sparen: Das Kabel wird an einem Ende geerdet, und zwar 
dort, wo das auf kürzerem Weg und niederohmiger möglich ist. Das Gerät 
an diesem Ende bekommt normale Transceiver, das andere isolierte. Die 
kabelseitige Hälfte der isolierten wird über das Kabel vom anderen Gerät 
aus versorgt. Damit braucht man keinen zusätzlichen DC/DC-Wandler, nur 
die beiden Stromversorgungen, die sowieso die Geräte versorgen. Und 
natürlich 1 bis 2 Adern mehr, aber da vom Kabel nichts weiß, ist das ja 
kein Problem ;)

von Dany (Gast)


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Der hier wäre auch eine voll integrierte isolierte Lösung:

https://www.ti.com/product/ISOW1412

Leider noch nicht lieferbar. Wird aber bestimmt günstiger als Analog.

von Name: (Gast)


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RS422 wäre die allereinfachste Lösung, wenn du zwei Doppeladern hast.

Da gibt es fertige Hardware, und vor allem kann man darüber einfach eine 
UART laufen lassen.
Das ist sowohl zwischen PCs als auch zwischen µCs einfach.

Das ist so einfach wie bei FTDI die Kabel kaufen:
https://ftdichip.com/product-category/products/cables/usb-rs422-cable-series/
Und auf beiden PCs Putty starten, schon kann man kommunizieren. Für µCs 
ist es eine UART aufsetzen.

100kBd ist für RS422 kein Problem, die richtigen Treiber vorausgesetzt. 
Ausreichend robust ist es auch.
Galvanische Trennung ist unschwierig (gibts fertig), aber im Normalfall 
nicht unbedingt zwingend.

Ähnlich einfach ist RS485, das hat aber einen Overhead, weil es half 
duplex ist. D.h. das ist nicht ganz so einfach wie "einfach eine UART 
nehmen".

von Stefan F. (Gast)


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Dany schrieb:
> Ich möchte ein Signal über 300 Meter übertragen. Ein Kabel liegt schon.
> Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist, sind
> leider nicht bekannt.

Dann geht da erst mal hin und schaue dir das Kabel an. Mache Fotos, von 
einem offenen Ende, so dass man die Leitungen sehen kann.

Wie viele Adern stehen zur Verfügung? Wie dick sind sie? Ist es Koax, 
verdrillte Paare, oder etwas anderes? Ist es abgeschirmt?

> Die Datenrate sollte so bei 100 kbps liegen.

Was für Daten? Seriell UART? Ethernet?

Es gibt keine allgemeingültige Lösung für irgendwelche Daten in 
irgendeinem Kabel. Man kann dir mit so mageren Infos nicht einmal eine 
drahtlose Lösung empfehlen.

von Rainer V. (a_zip)


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Dany schrieb:
> Also die Geräte dürfen ruhig kaputt gehen, wenn da irgend
> ein Idiot mal permanent 240V anlegt. Nur halt nicht bei so Sachen wie
> Gewittern.

Na toll...natürlich legt der gerade bei Gewitter noch einen drauf...aber 
im Ernst. Wenn du schon nicht sagst, was du da zusammenbringen willst, 
dann teile uns doch wenigstens mit, wie das ominöse Kabel denn nun 
aussieht. Und sach jetzt nich "grau" :-)
Gruß Rainer

von TomA (Gast)


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Hallo Dany!

Stell Dir mal vor das eine Gerät ist an einer der drei Phasen des 
Lichtnetz angeschlossen und das andere Gerät ist an einer Anderen. Nun 
schlägt der Blitz in eine der beiden Phasen direkt ein. Wie hoch wird 
die Potentialdifferenz zwischen den Phasen werden? 1V, 100V, 1000V, 
10000V, 1000000V, 10MVolt? Das ist der "worst case (schlimmstmöglicher 
Fall)", aber die Differenz kann Werte annehmen die jeden Blitzschutz auf 
der Stelle verdampfen (Mit eigenen Augen gesehen).

Selbst wenn, durch Zufall, beide Seiten an der gleichen Phase hängen, 
oder der Einschlag etwas entfernt stattfindet, werden die Schäden 
verheerend sein (nicht nur bei den beteiligten Geräten, sondern überall 
im (Daten)Netz). Gegen einen Volltreffer in eine der Phasen gibt es 
keinen 100% Schutz. Auf der Signalseite brauchst du einen mehrstufigen 
Blitzschutz und auf der Lichtnetzseite kann eine Trennung durch 
zusätzliche Trennstufen nicht schaden. Suche einfach mal im Internet 
unter "Feldbus / RS485 Blitzschutz" da ist eine Menge zu finden wie so 
etwas aussieht. Es gibt auch fertige Blitzschutzmodule für die 
verschiedenen Feldbusse zu kaufen, aber erst musst Du Dich schlau machen 
was für deinen Fall das Richtige ist.

Es gibt Gegenden in Deutschland, da blitzt es nur selten, in Anderen 
fast jede Woche. Wenn der Feldbus nur dazu dient die Temperatur an 
deinem Lieblingsplatz im Biergarten zu erfassen, brauchst Du keinen 
Schutz. Wenn das eine Auftragsarbeit im kommerziellen Bereich ist, musst 
du auf Schutzmaßnahmen bestehen, sonst hast Du die Arschkarte wenn 
ständig teure Reparaturen anfallen.

Gruß Tom

von Michael M. (michaelm)


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Dany schrieb:
> Ein Kabel liegt schon.
> Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist, sind
> leider nicht bekannt.

Ein einadriges Erdungskabel vielleicht? ;-)

von Oliver S. (phetty)


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Da der Zustand des Kabels völlig unbekannt ist, also ist wohl nicht mal 
klar ob es überhaupt durchgängig ist sollte man eher auf eine Funklösung 
setzen und das "Kabel" links liegen lassen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dany schrieb:
> Ein Kabel liegt schon. Weitere Details über das Kabel,
> ausser dass es ein Kabel ist, sind leider nicht bekannt.

Michael M. schrieb:
> Ein einadriges Erdungskabel vielleicht? ;-)

Den Gedanken hatte ich auch schon.

Wenn nicht bekannt ist, ob das Kabel mehr als eine Ader hat, ob 
abgeschirmt, verdrillt, wenigstens mal gemessen welchen Durchmesser es 
hat,  usw. kann man eigentlich keinen brauchbaren Hinweis geben.

Empfehle daher einen WLAN-Richtfunk zu verwenden.

von Der Chef (Gast)


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Schau dir mal
https://www.2-wire-lan.com/de/startseite.html
an.

Da wird Ethernet über 2-Adrige Kabel übertragen.

Sieht aber nicht billig aus, und ist halt Ethernet (mit allen Vor- und 
Nachteilen)

Gruß

von hinz (Gast)


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Dany schrieb:
> Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist, sind
> leider nicht bekannt.

Das solltest du ändern.

von Dany (Gast)


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hinz schrieb:
> Das solltest du ändern.

Ja gute Idee! Ich habe heute mal geschaut. Also es sind 4 Adern und es 
ist getwistet, aber nicht irgendwie 2x2 sondern als Ganzes getwistet. 
Macht das Sinn? Wahrscheinlich mal ein Datenkabel, welches auf Vorrat 
verlegt wurde.

Aber das passt doch eigentlich ganz gut. Dann nehme ich einfach 
24V,GND,D+,D- und ich habe einen fertigen Bus.

Ist eigentlich nur noch die Frage offen, ob ESD reicht oder ob ich doch 
voll isolieren sollte.

Ich habe das jetzt so verstanden: Wenn beide Seiten irgendwie am 
Stromnetz hängen, also wenn beide atmegas auf beiden Seiten mit einem 
jeweils eigenen Netzteil laufen, dann muss ich voll isolieren. Ist das 
richtig so? Also eigentlich hängen die ja nicht am Stromnetz, denn die 
typischen 5V Steckernetzteile an sich sind ja schon galvanisch vom 
Stromnetz getrennt.... Also muss ich eigentlich selbst dann nicht 
isolieren. Klingt für mich jedenfalls logisch.

von Oliver S. (phetty)


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Irgendwo hier drin war doch mal ein Projekt wo ein Powerlinesignal 
ausgekoppelt wird und über eine simple Drahtverbindung geschickt wurde. 
Da Stromkabel auch kaum verdrillt sind könnte das klappen.
Beitrag "Ethernet über 2adrige Telefonleitung. Idee: Billige Powerline Adapter für z.B. 24V umbauen. Mögli"

von Bauform B. (bauformb)


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Dany schrieb:
> 24V,GND,D+,D-

Damit funktioniert aber keine voll transparente UART-Verbindung. Die 
beiden uC müssten dann jeweils ihren Transceiver zwischen Empfang und 
Senden umschalten.

Angesichts des Kabels würde ich nochmal über die nötige Baudrate 
nachdenken. 4800 Baud, evt. 9600, sind nämlich per Stromschleife mit 
Standard-Optokopplern möglich. Das wäre vollduplex und transparent, 
passt perfekt zu den vier Adern, kostet nur eine Handvoll billige 
Bauteile, ist eher störsicherer als RS-485 und die Isolation gibt es 
praktisch geschenkt.

Das Kabel bzw. die Stromschleife braucht auch eine Versorgung. Dafür 
gibt es drei Möglichkeiten:
 * beide Geräte bekommen dafür ein eigenes Netzteil. Vorteil: beide 
Geräte sind genau gleich, Nachteil: insgesamt 4 Netzteile.
 * ein Netzteil versorgt die Stromschleife von beiden Geräten. Nachteil: 
die Schaltung ist auf beiden Seiten verschieden, Vorteil: ein Netzteil 
weniger.
 * die Stromschleifen von beiden Seiten werden aus einem der Geräte 
versorgt. Nachteil: schlechtere Isolation, das Kabel ist nur an einem 
Ende isoliert. Vorteil: billigst.

Theoretisch sind mit einer Stromschleife auch 115200 möglich, aber die 
Analog-Elektronik, die dafür nötig ist, funktioniert nicht beim ersten 
Versuch.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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hinz schrieb:
>> Weitere Details über das Kabel, ausser dass es ein Kabel ist, sind
>> leider nicht bekannt.
>
> Das solltest du ändern.

Und mm Ende stellt sich heraus, dass es ein Glasfaserkabel ist. ;-)

von hinz (Gast)


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Dany schrieb:
> Ich habe heute mal geschaut. Also es sind 4 Adern und es
> ist getwistet, aber nicht irgendwie 2x2 sondern als Ganzes getwistet.
> Macht das Sinn? Wahrscheinlich mal ein Datenkabel, welches auf Vorrat
> verlegt wurde.

Telefonleitung mit Sternvierer?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Eine sinnvolle Aktion wäre, das Du auf einer Seite alle vier Leiter 
verbindest und auf der anderen Seite den Durchgangswiderstand aller 
Leitungen zueinander testest.

Die zweite Aktion wäre auf einer Seite von einem Verstärker (z.B. Radio) 
einszuspeisen und am anderen Ende einen Lautsprecher anzuschließen. Höre 
dann aktiv zu, ob die Höhen merklich abgenommen haben.

Hänge statt dem Lautsprecher einen Widerstand hin und schließe den 
Lautsprecher an die anderen Leitungen an und lausche wieviel 
übergekkoppelt wird.

von Stefan F. (Gast)


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Dany schrieb:
> Ja gute Idee! Ich habe heute mal geschaut. Also es sind 4 Adern

Warum hast du kein Foto gemacht?

hinz schrieb:
> Telefonleitung mit Sternvierer?

Gut möglich, aber ich ohne Foto will ich keine falschen Vermutungen 
äußern.

Wenn es eine Telefonleitung ist, dann könnte man darüber RS-422 fahren.

Ich würde davon abraten, die Stromversorgung über dieses lange Kabel zu 
machen. Da kommt am Ende nur noch wenig an und du wärst gezwungen, auf 
Half-Duplex zu wechseln. Kannst du das überhaupt?

Solche Leitungen kann man auch mit ADSL Modems benutzen, falls du etwas 
mit Ethernet machen willst.

Dany schrieb:
> Wenn beide Seiten irgendwie am
> Stromnetz hängen, also wenn beide atmegas auf beiden Seiten mit einem
> jeweils eigenen Netzteil laufen, dann muss ich voll isolieren. Ist das
> richtig so?

Nein. RS-422 (und auch R485) vertragen ungefähr 5 Volt Differenz 
zwischen den GND Potentialen an den beiden Enden.

> die typischen 5V Steckernetzteile an sich sind ja schon galvanisch
> vom Stromnetz getrennt.... Also muss ich eigentlich selbst dann
> nicht isolieren.

Meistens ist das so. Aber wenn deine Geräte mit einer Stereoanlage, 
Antenne, Wasserleitung, PC verbunden sind, dann sind sie doch geerdet 
und somit nicht Potentialfrei.

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