Forum: Platinen UL-Kennzeichung JLC


von Doings (Gast)


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Wenn man bei JLCPCB ne UL94-Kennzeichung haben will heist das soviel das 
man die dann selber integrieren soll im Layout?

https://support.jlcpcb.com/article/127-ul-certification

Kannte das bisher das die PCB Hersteller das selber aufdrucken

von PCB (Gast)


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Ich kenne es so, dass man einen Platzhalter z.B. im Kupfer vorsieht.

von Doings (Gast)


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Wie teilt man dann dem Laden mit das man ne Kennzeichung haben will?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wenn ich es richtig sehe, bringt man die UL-Kennzeichnung wohl selbst 
an. Leider kann ich auf den Webseiten von JLCPCB auch nicht entnehmen, 
ob alle gefertigten Leiterplatte, d.h. mit und ohne selbst angebrachte 
Kennzeichnung, die technischen Anforderungen erfüllen.

Gibt es schon neue Erkenntnisse dazu oder gar eine verbindliche 
Stellungnahme von JLCPCB?

Hier kann man auch das aktuelle (Stand heute: vom 27.08.2021) 
UL-Zertifikat von JLCPCB herunterladen:

https://support.jlcpcb.com/article/64-certifications

von Stephan C. (stephan_c)


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Ich hole das Thema mal wieder hoch, weil ich in letzter Zeit ein paar 
Platinen bei JLCPCB für die Arbeit bestellt habe und selber mal den 
Support gefragt habe.
Man muß sich das Logo wohl selber malen und dann ins Silkscreen packen:
https://jlcpcb.com/help/article/27-UL-Certification

Der Support meinte zu mir, dass sie wohl keine importierbare Datei 
bereitstellen dürfen. Das ist natürlich ärgerlich aber macht durchaus 
Sinn, wenn man bedenkt, dass irgendeine andere Bude das Logo einfach 
verwenden könnte, auch wenn sie sich das selber zusammenbasteln können.

von Roland E. (roland0815)


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Stephan C. schrieb:
> Ich hole das Thema mal wieder hoch, weil ich in letzter Zeit ein paar
> Platinen bei JLCPCB für die Arbeit bestellt habe und selber mal den
> Support gefragt habe.
> Man muß sich das Logo wohl selber malen und dann ins Silkscreen packen:
> https://jlcpcb.com/help/article/27-UL-Certification
>
> Der Support meinte zu mir, dass sie wohl keine importierbare Datei
> bereitstellen dürfen. Das ist natürlich ärgerlich aber macht durchaus
> Sinn, wenn man bedenkt, dass irgendeine andere Bude das Logo einfach
> verwenden könnte, auch wenn sie sich das selber zusammenbasteln können.

Das UL-Logo und Filenumber darf wimre nicht nur ins Silkscreen. Das muss 
ins Kupfer oder wird ins Laminat eingelasert.

von Stephan C. (stephan_c)


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Ja, auf der Webseite schreiben sie aber, dass man es in den Silkscreen 
Layer packen soll.

von Roland E. (roland0815)


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Stephan C. schrieb:
> Ja, auf der Webseite schreiben sie aber, dass man es in den Silkscreen
> Layer packen soll.

Kannst ja mal berichten, was sie dann draus gezaubert haben...

von Stephan C. (stephan_c)


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Das wird noch eine Weile dauern, weil ich das bei den bisherigen 
Platinen noch nicht vorgesehen habe.

von Marc X. (marc_x)


Angehängte Dateien:

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JLC sagt man muss die UL94 Kennzeichnung selbst hinzufügen und soll sie 
in den Silkscreen platzieren.

von Stephan C. (stephan_c)


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Wie hast du das genau gemacht?
Hast du das nachgezeichnet?

von Marc X. (marc_x)


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Grafik heruntergeladen, in Paint die gewünschte Kennzeichnung 
ausgeschnitten und als Bitmap abgespeichert, im EAGLE dann einfach über 
den Bitmap Import eingefügt.

Edit: Ist natürlich nicht die optimalste Lösung weil es keine Polygone 
sind, ich würde es auch nicht direkt ins Board setzen, ich habe es 
damals in eine eigene Lib eingefügt, macht das Handling im EAGLE 
leichter. Es gibt aber natürlich deutlich bessere Wege, welche aber mehr 
Zeit in Anspruch nehmen, zum Beispiel nachzeichnen und per SVG oder DXF 
zu importieren.

Müsste man mal googlen, bestimmt hat das Marking schon mal jemand 
nachgezeichnet.

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (stefan_w234)


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Doings schrieb:
> Wie teilt man dann dem Laden mit das man ne Kennzeichung haben will?

Zu den Gerberdaten gehört ein Spezifikationsblatt, da sind die ganzen 
Informationen angegeben die nicht oder nur unvollständig aus den 
Gerberdaten hervorgehen.  Dort gibt man normalerweise an, wenn man eine 
UL-Kennzeichnung möchte.

Und dass man die selber malen soll spricht jetzt nicht unbedingt für 
JLCPCB als seriöser Lieferant.

von Stephan C. (stephan_c)


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Stefan W. schrieb:
> Und dass man die selber malen soll spricht jetzt nicht unbedingt für
> JLCPCB als seriöser Lieferant.

Das wird dem günstigen Preis geschuldet sein.
Haben für 5 Platinen mit spezifischem Lagenaufbau mit 4 Lagen und NIAU 
nicht mal 20 Euro inkl Versand bezahlt, wobei die Platinen innerhalb von 
2 Wochen ankamen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Stephan C. schrieb:
> Stefan W. schrieb:
>> Und dass man die selber malen soll spricht jetzt nicht unbedingt für
>> JLCPCB als seriöser Lieferant.
>
> Das wird dem günstigen Preis geschuldet sein.
> Haben für 5 Platinen mit spezifischem Lagenaufbau mit 4 Lagen und NIAU
> nicht mal 20 Euro inkl Versand bezahlt, wobei die Platinen innerhalb von
> 2 Wochen ankamen.

Eben. Den sog. seriösen Anbieter muss man sich halt leisten wollen.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Cyblord -. schrieb:
> Eben. Den sog. seriösen Anbieter muss man sich halt leisten wollen.

Das mag ja sein. Aber eine UL-Kennzeichnung pappt man ja nicht drauf 
weil man Lust hat, sondern weil es gefordert ist, üblicherweise vom 
Kunden. Und wenn hinterher jemand rausfindet dass die "einfach so" 
draufgemalt wurde ist die Kacke am dampfen.

von Roland E. (roland0815)


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Stefan W. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Eben. Den sog. seriösen Anbieter muss man sich halt leisten wollen.
>
> Das mag ja sein. Aber eine UL-Kennzeichnung pappt man ja nicht drauf
> weil man Lust hat, sondern weil es gefordert ist, üblicherweise vom
> Kunden. Und wenn hinterher jemand rausfindet dass die "einfach so"
> draufgemalt wurde ist die Kacke am dampfen.

Wie schon geschrieben müsste ich mal in die UL schauen, ob das im 
Silkscreen reicht. Wimre wollen die das "abriebfest". Also ins Kupfer 
gesetzt oder PCB gelasert.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Roland E. schrieb:
> Wie schon geschrieben müsste ich mal in die UL schauen, ob das im
> Silkscreen reicht. Wimre wollen die das "abriebfest". Also ins Kupfer
> gesetzt oder PCB gelasert.

scheint aber durchaus Praxis zu sein. "UL-, FCC-, CE- oder andere 
Kennzeichnungen sind am einfachsten als Bauelemente anzulegen, die nur 
die entsprechende Kennzeichnung in der Siebdruckschicht enthalten."
["Ihr Leitfaden zum Leiterplattensiebdruck" 
https://resources.altium.com/de/p/your-guide-pcb-silkscreen]

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Roland E. (roland0815)


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Altium würde ich jetzt nicht als seriöse Quelle sehen...

Unsere PCB-Produzenden wollen zB nur einen Rahmen, in dem sie sich 
austoben können. Ansonsten machen sie es irgendwo hin...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Es ist völlig unsinnig, aus der eigenen Anbringungsmöglichkeit für die 
UL-Kennzeichnung auf die Seriosität eines Leiterplattenherstellers 
schließen zu wollen. Man müsste es eher umdrehen und mal eine 
UL-Kennzeichnung in der Leiterplattenvorlage für einen NICHT 
UL-zeritifizierten Hersteller vorsehen. Ein seriöser Hersteller müsste 
einem dies korrekterweise um die Ohren hauen.

Hersteller, die UL-zertifiziert sind und solche Leiterplatten dann mit 
Aufpreis anbieten, werden solch eine Kennzeichnung natürlich entweder 
reklamieren oder gleich die Hand aufhalten. Da JLCPCB mittlerweile 
etliche räumlich getrennte Fertigungsstätten besitzt, kann es sein, dass 
nicht alle UL-zertifiziert sind, sondern nur einige. Da kann also das 
Vorhandensein der Kennzeichnung darüber entscheiden, an welchem Standort 
gefertigt (und das ganze in Rechnung gestellt) wird.

von Bauform B. (bauformb)


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Andreas S. schrieb:
> Da JLCPCB mittlerweile
> etliche räumlich getrennte Fertigungsstätten besitzt

Alleine deswegen kannst du die nicht selber malen. Die tatsächliche 
Fertigungsstätte muss ja im Kennzeichen enthalten sein, und wenn es nur 
ein Buchstabe ist.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Da JLCPCB mittlerweile
>> etliche räumlich getrennte Fertigungsstätten besitzt
>
> Alleine deswegen kannst du die nicht selber malen. Die tatsächliche
> Fertigungsstätte muss ja im Kennzeichen enthalten sein, und wenn es nur
> ein Buchstabe ist.

Hast Du Dich überhaupt schon einmal ganz konkret mit der 
UL-Kennzeichnung für Leiterplatten JLCPCB beschäftigt? Offenbar nicht, 
denn sonst wüsstest Du, welche genauen Markierungen dort anzubringen 
sind. Offenbar betreibt JLCPCB zwei separate UL-zertifzierte 
Fertigungsstätten oder -linien, aufgeteilt nach doppelseitigen und 
Multilayer-Leiterplatten. Und die anderen Fertigungsstätten sind 
offenbar nicht UL-zeritifziert. Also genau so wie von mir vermutet. Und 
Leiterplatten ohne UL-Anforderungen können dann auf beliebige 
Fertigungslinien, sofern sie für die betreffende Ausführung geeignet 
sind, hergestellt werden.

Wieso unterstellst Du mir, dass ich nicht in der Lage wäre, genau die 
entsprechenden Angaben abzuschreiben? (abgesehen davon, dass ich noch 
keine UL-Leiterplatte bei JLCPCB in Auftrag gegeben habe)

https://jlcpcb.com/help/article/27-UL-Certification

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (stefan_w234)


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Andreas S. schrieb:
> Wieso unterstellst Du mir, dass ich nicht in der Lage wäre, genau die
> entsprechenden Angaben abzuschreiben? (abgesehen davon, dass ich noch
> keine UL-Leiterplatte bei JLCPCB in Auftrag gegeben habe)

Nun geh mal den Kollegen nicht so an, immerhin hat der das Thema 
verstanden, offenbar im Gegensatz zu dir.

Es ist Sache des Auftraggebers, die Platinen so zu bestellen wie er sie 
braucht. Mit Prüfung und Freigabe der Working Gerber Dateien oder 
Kontrollplots gilt der Auftrag als erteilt, also muss man genau prüfen 
was der PCB-Hersteller da bauen will. Wenn er (oder der Endkunde) eine 
UL-Kennzeichnung benötigen, etwa für das Inverkehrbringen in den USA 
oder Kanada, muss das in den Spezifikationen mitgeteilt werden. Und zwar 
so genau wie möglich. Idealerweise spezifiziert man in den Gerberdaten 
einen Bereich, wo der Lieferant alle Kennzeichnungen anbringen soll (EC, 
Datecode, Artikelnummer, you name it). Diese Kennzeichnungen erfolgen 
normalerweise als Kupferfreistellung in der Top- oder Bottomlage.

Sache des Lieferanten ist es nun, durch Anbringen seiner eigenen 
UL-Kennzeichnung (Werksnummer) zu bestätigen, dass die Leiterplatte aus 
UL-konformen Basismaterialien besteht und nach einem UL-konformen 
Prozess gefertigt ist. Das ist quasi die "Unterschrift", mit der die 
Einhaltung der Vorgaben bestätigt wird. Deshalb darf man das gar nicht 
selber ins Design einpflegen.

Zusätzlich können die UL-Zertifikate für die Basismaterialien und den 
Herstellungsprozess angefordert werden, das ist beispielsweise wichtig 
wenn ein komplettes Gerät UL-zertifiziert werden soll. Dann darf an der 
Stückliste erstmal nichts mehr geändert werden, man kann die 
Leiterplatten auch nicht mehr einfach so bei einem anderen Lieferanten 
kaufen.

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