Hallo,
habe jetzt nochmal eine andere Schaltung nachgebaut, die ich hier
gefunden habe:
https://www.instructables.com/The-Joule-Blinker/
Das Schaltbild habe ich etwas umgezeichnet und angehängt.
Die Bauteilwerte sind wie folgt angegeben:
Verwendet habe ich folgendes (es wurden viele Bauteilkombinationen
getestet):
1
T1 & T2: BC547 & BC557
2
L1: 0.1mH ... 0.7mH (Festinduktivitäten auf Ferritkern)
3
C1: 10μF ... 220μF (Elko)
4
R1: 10k ... 500k
5
LED: blau, rot
Das Ergebnis:
Nur eine blaue LED leuchtet, eine rote nicht.
Die blaue LED leuchtet durchgehend, geht also nie aus oder blinkt.
Wenn die Basis von T2 mit dem Schraubenzieher berührt wird, geht die LED
kurz aus, um dann nach kurzer Verzögerung wieder zu leuchten.
Laut Schaltungsbeschreibung sollte sich die positive Seite von C1
leeren, so dass T2 dann sperrt. Offenbar funktioniert das in meinem Fall
hier nicht. Aber warum?
Habe ich einen falschen Transistor? Allerdings finde ich gar keinen
BA547 oder BA557, evtl. ist das ein Schreibefehler?
Oder kann ich ein anderes Bauteil an die Basis von T2 anschließen, damit
der Transistor irgendwann sperrt? Ich habe es mit verschiedenen
Widerständen nach GND versucht, ohne Erfolg. Ist er zu groß, geht der
Transistor nicht an, ist er zu klein, leuchtet die LED erst gar nicht.
Vielleicht hat ja jemand einen Tip?
Danke und Grüße
Siggi
Siggi schrieb:> Allerdings finde ich gar keinen BA547 oder BA557, evtl. ist das ein> Schreibefehler?
Das ist ein Schreibfehler. Es muss lauten: BC547 und BC557.
Siggi schrieb:> Vielleicht hat ja jemand einen Tip?
GND der Originalschaltung passt nicht zu deinem GND
So kann die Schaltung nicht schwingen.
sagt mein ltSpice... ;)
Siggi schrieb:> Das Schaltbild habe ich etwas umgezeichnet und angehängt.
Und dabei Fehler gemacht.
GND befindet sich bei dir an der falschen Stelle.
Siggi schrieb:> Die blaue LED leuchtet durchgehend, geht also nie aus oder blinkt.
Wie auch, die ist ja (ohne Vorwiderstand) direkt an die Stromquelle
angeschlossen. Falls diese ausreichend potent ist, ist der Zustand der
restlichen Schaltung relativ irrelevant.
Oh weh, natürlich, großer Fehler! Danke für den Hinweis!
Habe das korrigierte Bild angehängt.
Mein Aufbau ist aber schon so, wie auf dem korrigierten Bild zu sehen.
Es war also nur die Zeichnung falsch.
Des Weiteren wird im Text von Induktivitäten von bis zu 10mH gesprochen.
Mit deinen max. 0.7mH erreichst du "nur" Frequenzen im kHz-Bereich
Um da sichtbares Blinken zu erreichen musst du weit höher.
Und mit dem Schraubenzieher-Test habe ich mich zu früh zufrieden
gegeben:
Die LED geht bei so ziemlich allen Knotenpunkten aus, wenn sie berührt
werden.
Stimmt schon, dass die Obergrenze für die Induktivität wesentlich höher
angegeben ist. Aber mit 0,7mH ist man von der Untergrenze schon ein
Stückchen weg - und eine größere Spule habe ich leider nicht hier.
Werde mal eine besorgen und es damit versuchen.
Siggi schrieb:> und eine größere Spule habe ich leider nicht hier.> Werde mal eine besorgen und es damit versuchen.
Defektes PC-Netzteil vor Ort? da sind größere Drosseln drin
Warnung: Primär-Elko entladen nicht vergessen, sonst gibts derbe aua!
Danke für den Tip, aber leider habe ich nichts derartiges zum
Ausschlachten hier. Werde mir wohl ein paar Induktivitäten bestellen
müssen.
Ist da der ohmsche Widerstand wichtig? Weil bei dickem Draht wird die
Spule dann doch recht schnell groß.
bei
R1 = 10k
C=220µF
L=0.7mH
und einer vollen 1.5V batterie gibt er mir 3,6V-Impulse alle etwa 0.4s
mit einer Länge von etwa 2ms, k.A. ob die schon von jeder LED angezeigt
werden.
Erhöhst du R1 auf 110k bekommst du zsuätzlich längere Leuchtphasen etwa
alle 10sek.
C=110µF bringt die längeren Leuchtphasen alle 2s.
Die richtige Einstellung hängt zusätzlich von den nicht genannten
Parametern deiner LEDs ab.
Siggi schrieb:> Ist da der ohmsche Widerstand wichtig? Weil bei dickem Draht wird die> Spule dann doch recht schnell groß.
simuliert hab ich mit einer SRR6028-110y
0.7mH
Ipeak 0.55A
Rser 0.5Ohm
Da fließen laut Simulation keine 100mA.
eine
1mH
Ipeak 0.34A
Rser 4.5Ohm
wird ähnlich simuliert (läuft noch)
Damit die Schaltung so schwingt, das es auch mit dem Blinken klappt
musst Du erst einmal den Bereich für den Widerstand R1 ermitteln.
Dazu nimmst Du statt der Spule den Strommessbereich eines Multimeters.
Dann ermittelst Du durch Probieren den Widerstand mit einer vollen
Batterie, bis das Meßgerät gerade unter 5mA anzeigt. Mit einer fast
leeren Batterie, so um die 0,9V ermittelst Du den Widerstand, so das
noch 1mA fließt. Das dient zur Bestimmung des
Gleichspannungsarbeitspunktes.
Danach kannst Du experimentieren, welcher Kondensator für Dich die
passende Blinkfrequenz ergibt.
Wow, hier sind wirklich Leute unterwegs, die sich auskennen und dazu
noch hilfsbereich sind! Vielen Dank für die Tips und die Simulation!
Werde das in den nächsten Tagen umsetzen, parallel aber noch Teile
bestellen.
Wünsche euch einen schönen Abend!
Hallo,
habe in einer Kiste noch so einen Ferrit-Ring mit einem Durchmesser von
ca. 4cm gefunden und den einlagig eng mit Kupferlackdraht bewickelt.
Welche Induktivität dabei raus gekommen ist, kann ich nicht sagen.
Aber damit blinkt die Schaltung endlich!
Mit dem Multimeter anstelle der Spule bekomme ich sehr schnell
wechselnde Werte (Strom) angezeigt und kam damit zur Bestimmung des
Widerstands bei voller und leerer Batterie nicht weiter.
Habe es dann so gemacht, dass ich für den Widerstand 10k Ohm und in
Reihe dazu ein Poti mit 100k Ohm verwende.
Das Problem scheint die Spannung einer leeren Batterie zu sein.
Jedenfalls muss ich das Poti ziemlich weit zurück drehen (kleiner
Widerstandswert), damit die Schaltung bei 0,9V noch blinkt.
Das mit einem Basis-Vorwiderstand muss ich noch probieren. Der Autor des
Bauvorschlags scheint das aber nicht als Problem zu sehen. Meine
Schaltung blinkt jetzt auch schon eine Stunde oder so, die Transistoren
haben es überlebt und werden auch nicht warm.
Also war die Fehlerursache tatsächlich eine zu kleine Induktivität!
Vielen Dank euch allen für die geduldige und vor allem zielführende
Hilfe!
Grüße
Siggi
Siggi schrieb:> Das mit einem Basis-Vorwiderstand muss ich noch probieren.
Die Basis verträgt einen Impuls von 50mA. Bei einem Worst-Case Hub durch
den Elko könnten 2V (1V Elko aufgeladen, 1,5V Batterie, minus 0,5V
B-E-Strecke) ergibt einen Schutzwiderstand 2V/50mA, rund 47 Ohm. Höher
ist da nicht notwendig.
Siggi schrieb:> Mit dem Multimeter anstelle der Spule bekomme ich sehr schnell> wechselnde Werte (Strom) angezeigt und kam damit zur Bestimmung des> Widerstands bei voller und leerer Batterie nicht weiter.
Bei der Messung vergessen zu erwähnen, das der Elko auch weggelassen
wird. Es reicht auch, wenn Du von oben und unten versuchst Dich
heranzutasten, z.B. mit wenigen Widerstandswerten der E3-Reihe.