Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kondensatoren bei Ethernet Transformatoren


von Tom J (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich aktuell mit Ethernet Transformatoren, bin aber 
bzgl. Elektronik noch in der Lernphase - daher bitte um etwas 
Verständnis.

Grund hierfür ist der Einsatz eines Ethernet Transformers zur EMI 
Filterung, ähnlich wie es handelsübliche LAN Isolatoren machen. Eine 
solche Verwendung existiert im Audiobereich zum Beispiel hier: 
https://sotm-usa.com/products/iso-cat6-lan-single-noise-filter

Bei der Schaltung von Ethernet Transformatoren werden Kabelseitig an den 
Center Taps die so genannte Bob Smith Terminierung realisiert. Hierbei 
erfolgt eine Schaltung mit 75Ohm Terminierungswiderstand pro Center Tap 
des Transformators und bei den nicht benutzen Kabelpaaren (100BaseT), 
gefolgt von einem gemeinsamen Kondensator mit 1nF und 2KV zum GND. 
Hierdurch Erfolg eine Stör-Filterung.

Auf der Board Seite gibt es unterschiedliche Implementierungen, je nach 
Ethernet Chip. Eine davon führt die Center Tap der boardseitigen 
Wicklung über einen Kondensator ebenfalls nach GND ab.

Beispiele hierzu im Anhang.

Jetzt meine Fragen, vor denen ich aktuell stehe und zu denen vielleicht 
hier jemand Antworten hat:

a) Bei der Kabelseitigen Terminierung habe ich bei Recherche Varianzen 
bei der Kapazität des Kondensators von 1nF bis 4,7nF. Was bewirkt ein 
Änderung der Kapazität hier genau, bzw. mit welcher Kapazität kann man 
den Maximalen Effekt bzgl. der Störfilterung erreichen?
b) Warum wird auf der boardseite in der Regel mit 0,1uF eine andere 
Kapazität eingesetzt als auf der Kabelseite?
c) Wenn ich den Transformer als Isolator zur Filterung einsetze werden 
ja auf beiden Seiten ein Kabel angeschlossen. Ein sehr kurzes von 5CM 
zum Endgerät und ein langes zum Switch. Muss denn dann nicht auf beiden 
Seiten die gleiche Schaltung erfolgen. Und kann ich dann beide Seiten 
über den Schirm des CAT Kabel abführen?
d) Wie sollte ein Schaltung erfolgen, damit das maximum an Störungen 
herausgefiltert wird.

Freue mich über jegliche Anregungen.

Beste Grüsse,

Tom

von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


Lesenswert?

Hi,

auch auf die Gefahr hin einen Troll zu füttern:

Bitte was soll dieses Gerät für 350$ bringen?
Soll dort Ethernet-Kabel für USB verwendet werden?

Was zur Hölle soll Black Cable für 150$ sein?

Bei "normalen" Ethernet-Anschlüssen werden die Störungung auf der 
Feldseite nach PE abgeleitet.
Die Störungen die auf dem Board entstehen, werden nach Masse / GND 
abgeleitet. Teilweise macht man noch auf der Board-Seite 10pF 
Kondensatoren um Störungspitzen abzufangen an Tx+/-, Rx+/- nahe am 
Übertrager.

Gruß
Daniel

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Daniel F. schrieb:
> Was zur Hölle soll Black Cable für 150$ sein?

Sagt dir "Snakeoil" was? USA, Super-Hick-Fideidelei... da sitzt der 
Dollar locker. Ich kenne da einen, der kann hören, welches Dielektrikum 
in den Kondensatoren einer Weiche verbaut ist.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tom J schrieb:

> Grund hierfür ist der Einsatz eines Ethernet Transformers zur EMI
> Filterung, ähnlich wie es handelsübliche LAN Isolatoren machen.

Die EMI-Filterung ist nicht der Hauptzweck eines 
Ethernet-Transformators. Der ist genau dafür da, um das Ethernet-Signal
(a) gleichspannungsfrei und
(b) potentialfrei
zu machen. Dadurch können zwischen zwei Netzwerkgeräten keine 
Ausgleichströme fließen.

Die Gleichtaktdrossel dient dazu, externe Störungen, die auf beide Adern 
eines Paares einstrahlen, zu unterdrücken. Deswegen ist sie auch 
kabelseitig und nicht PHY-seitig angebracht.

Die Variation der Bauteilewerte ist auf die jeweilige interne Schaltung 
innerhalb des PHYs zurückzuführen. Die meisten PHYs wollen Übertrager 
mit einem Wicklungsverhältnis von 1:1, es gibt aber auch welche, die 
1:wurzel(2) haben wollen. Manche PHYs wollen, dass der Center Tap 
hochgezogen wird, andere wiederum nicht. Halte Dich an die Beschreibung 
im Datenblatt, dann ist gut.

Mehr ist das nicht.

fchk

von Tom J (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

vielen Dank schonmal für den Input.

Daniel F. schrieb:
> Bei "normalen" Ethernet-Anschlüssen werden die Störungung auf der
> Feldseite nach PE abgeleitet.
> Die Störungen die auf dem Board entstehen, werden nach Masse / GND
> abgeleitet. Teilweise macht man noch auf der Board-Seite 10pF
> Kondensatoren um Störungspitzen abzufangen an Tx+/-, Rx+/- nahe am
> Übertrager.

D.H. man könnte auch die Störungen über eine direkte Verbindung der 
Center Taps nach GND ohne Kondensator ableiten?
Man könnte die Störungen auf der Ankommenden Seite (Feldseite) über den 
Schirm das ankommenden Kabel ableiten (was in der Regel am Patchpanel 
auf PE endet) und die auf der anderen über den Schirm des abgehenden zum 
Endgerät.

Georg G. schrieb:
> Daniel F. schrieb:
>> Was zur Hölle soll Black Cable für 150$ sein?
>
> Sagt dir "Snakeoil" was? USA, Super-Hick-Fideidelei... da sitzt der
> Dollar locker. Ich kenne da einen, der kann hören, welches Dielektrikum
> in den Kondensatoren einer Weiche verbaut ist.

Ja, "Snake Oil" sagt mir sehr wohl was.
Genau das ist der Grund, warum ich mich damit beschäftige und mehrere 
solcher Teile aus 2€ Transformatoren selbst gebaut habe und keinen für 
399€ gekauft habe.
Sollte hier aber nicht das Thema sein.

Frank K. schrieb:

> Die Variation der Bauteilewerte ist auf die jeweilige interne Schaltung
> innerhalb des PHYs zurückzuführen. Die meisten PHYs wollen Übertrager
> mit einem Wicklungsverhältnis von 1:1, es gibt aber auch welche, die
> 1:wurzel(2) haben wollen. Manche PHYs wollen, dass der Center Tap
> hochgezogen wird, andere wiederum nicht. Halte Dich an die Beschreibung
> im Datenblatt, dann ist gut.
>
> Mehr ist das nicht.
>
> fchk

Leider gibt es kein Datenblatt für den Anwendungsfall, da ja anstelle 
des PHY nochmals Kabel für TX/RX kommen - wobei sehr kurz und hierbei 
ein Terminierung mit 75Ohm m.E. fragwürdig ist.

Welche Kapazitäten würdet Ihr denn empfehlen?

Bei dem "Snake Oil" Teil wird hier auf beiden Seiten je Center Tap ein 
0,1uF eingesetzt gefolgt von einem (gemeinsamen?) 1uF Kondensator und 
einem nicht weiter zu identifizierenden.
Hier das Bild dazu: https://6moons.com/audioreviews2/sotm2/8.png

Zusätzlich ist noch eine Diode erkennbar - wobei ich die Schaltung nicht 
nachvollziehen kann.
Eventuell hat hier jemand eine Idee, wie das Teil aufgebaut ist.

Beste Grüsse,

Tom

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tom J schrieb:
> Leider gibt es kein Datenblatt für den Anwendungsfall, da ja anstelle
> des PHY nochmals Kabel für TX/RX kommen - wobei sehr kurz und hierbei
> ein Terminierung mit 75Ohm m.E. fragwürdig ist.

Was ist denn Dein EIGENTLICHES Problem?

Wenn Twisted Pair aus irgend einem Grund nicht einsetzbar ist (Länge, 
starke Störer, sichere Trennung (die Transformatoren leisten nur eine 
funktionale Trennung, aber keine sicherheitsgerichtete, ein Blitz 
durchschlägt leicht die Isolierung)), dann wechselt man normalerweise 
gleich auf Glasfaser und hat damit die Probleme komplett erledigt.

Glasfaserkomponenten (Netzwerkkarten, Switches, Kabel, Medienwandler, 
Patchfelder, Dosen,...) sind Katalogware, da muss man nichts selber 
erfinden.

fchk

von TomJ (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Was ist denn Dein EIGENTLICHES Problem?
>
> Wenn Twisted Pair aus irgend einem Grund nicht einsetzbar ist (Länge,
> starke Störer, sichere Trennung (die Transformatoren leisten nur eine
> funktionale Trennung, aber keine sicherheitsgerichtete, ein Blitz
> durchschlägt leicht die Isolierung)), dann wechselt man normalerweise
> gleich auf Glasfaser und hat damit die Probleme komplett erledigt.
>
> Glasfaserkomponenten (Netzwerkkarten, Switches, Kabel, Medienwandler,
> Patchfelder, Dosen,...) sind Katalogware, da muss man nichts selber
> erfinden.
>
> fchk
Ich habe kein Problem und erfinden tue ich auch nichts.
Diese zu Isolatoren missbrauchten Transformer erzeugen beim Einsatz im 
Bereich HighEnd Musik Netzwerkstreaming ein saubereres Klangbild. Dies 
ist kein Voodoo, sondern in diversen Testberichten und Foren 
nachvollziehbar.
Anscheinend werden hierdurch Störfrequenzen herausgefiltert, die sich im 
DAC bei Wandlung von D nach A bemerkbar machen. Allerdings fehlen bisher 
detaillierte Messungen, wie das Signal sich verbessert und selbst habe 
nur einen Multimeter :-(

Allerdings sind die Lan Isolatoren (anders als das "Snake Oil" Teil) in 
keinster Weise optimiert und lassen die Störableitung über die Center 
Taps ganz weg, sodass es hier Optimierungspotential gibt.

Ich habe inzwischen mehrere solche Teile gebaut mit mehreren 
Transformern hintereinander, was eine nochmalige Klangsteigerung bringt. 
Die Anzapfung der Center Taps auf beiden Seiten und Abführung über 1nF 
Kondensatoren hat ebenfalls nochmal eine Steigerung gebracht. Allerdings 
frage ich mich, ob hier eine andere Schaltung wohlmöglich besser ist. 
Wie gesagt, ich bin noch Elektrotechnik-"Lehrling".

So, wollte das hier eigentlich nicht thematisieren, da das bestimmt 
wieder gleich "Voodoo" Diskussionen hinterherzieht.

von Dunno.. (Gast)


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> Dies ist kein Voodoo, sondern in diversen Testberichten und Foren
> nachvollziehbar.
> Anscheinend werden hierdurch Störfrequenzen herausgefiltert, die sich im
> DAC bei Wandlung von D nach A bemerkbar machen. Allerdings fehlen bisher
> detaillierte Messungen, wie das Signal sich verbessert und selbst habe
> nur einen Multimeter


Aahja.

Schonmal drüber nachgedacht dass es keine Messungen gibt, weil es 
schlicht nichts zu messen gibt an "Verbesserungen" das "Klangbild" 
betreffend?

Aber für audiophools gilt ja nicht was objektiv messbar ist, sondern 
immer nur subjektive Einschätzungen desjenigen, der sich da Grade hat 
spektakulär über den Tisch ziehen lassen.

Thread kann zu.

von (Gast)


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> Diese zu Isolatoren missbrauchten Transformer erzeugen beim Einsatz im
> Bereich HighEnd Musik Netzwerkstreaming ein saubereres Klangbild.

Ganz sicher nicht. Der Punkt einer digitalen Übertragung ist eben genau 
der, dass sie einen extrem hohen Störabstand hat. Meistens ist ausserdem 
noch ein Protokoll involviert, vor allem bei Ethernet, bei IP kommen 
noch Prüfsummen dazu.

Da gibts nicht viel Spielraum zwischen funktioniert perfekt und 
funktioniert garnicht.

Einbilden etwas zu hören geht schnell, vor allem wenn man sich selber 
post-faktisch sozusagen von einer Investition in Snake-Oil überzeugen 
muss. Wie praktisch dass sich das messtechnisch nicht nachweisen lässt.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

TomJ schrieb:

> Diese zu Isolatoren missbrauchten Transformer erzeugen beim Einsatz im
> Bereich HighEnd Musik Netzwerkstreaming ein saubereres Klangbild. Dies
> ist kein Voodoo, sondern in diversen Testberichten und Foren
> nachvollziehbar.
> Anscheinend werden hierdurch Störfrequenzen herausgefiltert, die sich im
> DAC bei Wandlung von D nach A bemerkbar machen. Allerdings fehlen bisher
> detaillierte Messungen, wie das Signal sich verbessert und selbst habe
> nur einen Multimeter :-(

So so.

Sollte dem so sein, wäre die Datenübertragung über Glasfaser die 
Endlösung. Da hast Du wirklich keinerlei elektrische oder magnetische 
Störungen mehr - da laufen nur Lichtblitze über die Leitung. Glasfaser 
ist ein hervorragender Isolator.

> So, wollte das hier eigentlich nicht thematisieren, da das bestimmt
> wieder gleich "Voodoo" Diskussionen hinterherzieht.

Äh, ja.

fchk

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> Diese zu Isolatoren missbrauchten Transformer erzeugen beim Einsatz im
> Bereich HighEnd Musik Netzwerkstreaming ein saubereres Klangbild.

Moment. Wie bitteschön sollen Störungen in Netzwerkpakete kommen, die 
vermutlich Protokolle mit Fehlererkennung/-korrektur nutzen, kommen?

Wenn es diese Art von Fehler gäbe, dann müssten Emails ja auch ab und an 
mal Rechtschreibfehler enthalten, die sich die Mail auf der Leitung 
eingefangen hat.

TomJ schrieb:
> Anscheinend werden hierdurch Störfrequenzen herausgefiltert, die sich im
> DAC bei Wandlung von D nach A bemerkbar machen.

Viel Fehler kann höchstens einen geringeren Datendurchsatz und damit 
geringere Qualität bedeuten. Aber bei einem digitalen, differentiellen, 
auf Robustheit gezüchteten Übertragungsverfahren kann ich mir nicht 
vorstellen, wie Daten verloren gehen, die den Klang der dann wieder in 
analoge Signale gewandelt beeinflussen.

TomJ schrieb:
> Dies
> ist kein Voodoo, sondern in diversen Testberichten und Foren
> nachvollziehbar.

Die gleichen Testberichte und Foren, die auch der Meinung sind, man 
müsse CDs auf Granitfliesen legen, um sie zu harmonieren und die der 
Meinung sind, sie können ein Unterschied zwischen Klingeldraht und 
sauerstofffreiem, mit jungfräulichem Iltisschamhaar umflochtenen, 
harmonisierten und auf klassische Musik "eingebranntem" Kabel hören?

TomJ schrieb:
> Allerdings fehlen bisher
> detaillierte Messungen, wie das Signal sich verbessert

Also nur empirische Berichte und damit Placeboeffekt (=Voodoo)

Sobald mir jemand plausibel und pyhsikalisch kohärent erklären kann, wie 
Störungen auf Netzwerkleitungen beim Musik streamen den Klang 
beeinflussen können, bin ich gerne bereit, meinen Standpunkt "Voodoo" zu 
ändern.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> da laufen nur Lichtblitze über die Leitung

Die darf man dann aber nur nachts bei Neumond nutzen.

Ich habe gehört, Tageslicht soll ganz arg das Signal stören und dann 
klingts doof :(

von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> So, wollte das hier eigentlich nicht thematisieren, da das bestimmt
> wieder gleich "Voodoo" Diskussionen hinterherzieht.

Naja, genau das ist ja jetzt passiert....

Dunno.. schrieb:
> Aber für audiophools gilt ja nicht was objektiv messbar ist, sondern
> immer nur subjektive Einschätzungen desjenigen, der sich da Grade hat
> spektakulär über den Tisch ziehen lassen.

Genau, bei einem 20€ Teil: 
https://www.lowbeats.de/schnaeppchen-tuning-plus-schutz-netzwerkadapter-delock-62619-mit-galvanischer-trennung/

rµ schrieb:
> Ganz sicher nicht. Der Punkt einer digitalen Übertragung ist eben genau
> der, dass sie einen extrem hohen Störabstand hat. Meistens ist ausserdem
> noch ein Protokoll involviert, vor allem bei Ethernet, bei IP kommen
> noch Prüfsummen dazu.

Also ich habe doch geschrieben, das es hierbei nicht um die 
Datenintegrität geht - die ist bei TCP ja gegeben und auch bei UDP 
sollte das auch nicht der Ausschlaggebende Punkt sein.
Es geht um Störungen, die in das Endgerät gelangen und von der Wandlung 
im DAC ferngehalten werden müssen. Würde Dir jeder DAC Entwickler 
bestätigen.

Sebastian R. schrieb:
> Moment. Wie bitteschön sollen Störungen in Netzwerkpakete kommen, die
> vermutlich Protokolle mit Fehlererkennung/-korrektur nutzen, kommen?

Sebastian R. schrieb:
> Viel Fehler kann höchstens einen geringeren Datendurchsatz und damit
> geringere Qualität bedeuten. Aber bei einem digitalen, differentiellen,
> auf Robustheit gezüchteten Übertragungsverfahren kann ich mir nicht
> vorstellen, wie Daten verloren gehen, die den Klang der dann wieder in
> analoge Signale gewandelt beeinflussen.

Siehe oben - es geht nicht um Datenintegrität sondern m.E. um EMI 
Störungen übertragen über das CAT Kabel.

Sebastian R. schrieb:
> Sobald mir jemand plausibel und pyhsikalisch kohärent erklären kann, wie
> Störungen auf Netzwerkleitungen beim Musik streamen den Klang
> beeinflussen können, bin ich gerne bereit, meinen Standpunkt "Voodoo" zu
> ändern.

Wie schon gesagt, EMI Störungen, die in das Endgerät gelangen und sich 
bei der Wandlung von D nach A bemerkbar machen.

Ich kann verstehen, das dies nicht nachvollziehbar ist. Ging mir vor 
einem Jahr auch noch so, bevor ich den Isolator getestet hatte und hatte 
mich in Foren mit Mitforenten angelegt, das dies nicht sein kann.

Also ich will hier niemand etwas beweisen, sondern hatte ja nur 
angefragt, ob sich hier jemand mit der richtigen Terminierung der 
Transformer Center Taps bezüglich der Entstörung auskennt - unabhängig 
von irgendwelcher Voodoo Diskussion ein wie ich meine normale 
elektrotechnische Fragestellung.

von (Gast)


Lesenswert?

Tom J. schrieb:
> Also ich habe doch geschrieben, das es hierbei nicht um die
> Datenintegrität geht - die ist bei TCP ja gegeben und auch bei UDP
> sollte das auch nicht der Ausschlaggebende Punkt sein.
> Es geht um Störungen, die in das Endgerät gelangen und von der Wandlung
> im DAC ferngehalten werden müssen. Würde Dir jeder DAC Entwickler
> bestätigen.

Auch das ist im Fall von Ethernet an den Haaren herbeigeholt (unter der 
Annahme dass die beteiligten Geräte kompetent entwickelt wurden und 
nicht irgendeinen Unsinn treiben).

Natürlich kann man mit den Schirmen etc... eine schöne Schleife 
zusammenbauen und damit Netzbrumm und zweimal im Jahr den SAQ Alexander 
einfangen, aber das sollte den DAC komplett kalt lassen, abgesehen davon 
hülfe da das Kastl auch nix.

Wäre das wirklich ein Problem würde man einfach optisch übertragen, 
Glasfaserkabel sind sicher günstiger als diese "Audiokabel", und 
übertragen  keine "EMI" Störungen welcher Art auch immer. Optisches 
Ethernet gibts seit den 90ern und ist kein Hexenwerk. Ansonsten gibts im 
Audio-Bereich ja auch noch den TOSlink.

von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

rµ schrieb:
> Wäre das wirklich ein Problem würde man einfach optisch übertragen,
> Glasfaserkabel sind sicher günstiger als diese "Audiokabel", und
> übertragen  keine "EMI" Störungen welcher Art auch immer. Optisches
> Ethernet gibts seit den 90ern und ist kein Hexenwerk. Ansonsten gibts im
> Audio-Bereich ja auch noch den TOSlink.

Das ganze ist nur für eine kleine Splittergruppe ein Problem auf recht 
hohem Niveau. Audio Streamer mit LWL Schnittstelle sind mir leider noch 
nicht bekannt. Also muss LWL nochmal vorm Endgerät in Ethernet gewandelt 
werden, wobei durch den Konverter wieder Störungen erzeigt werden.
Also bei Toshlink handelst Du Dir das Problem einer synchronen 
Übertragung zum DAC ein, was dann Audiophile mit Master-Clocks für 
mehrere Tausend Euro entgegnen.

von (Gast)


Lesenswert?

Tom J. schrieb:
> Das ganze ist nur für eine kleine Splittergruppe ein Problem auf recht
> hohem Niveau. Audio Streamer mit LWL Schnittstelle sind mir leider noch
> nicht bekannt. Also muss LWL nochmal vorm Endgerät in Ethernet gewandelt
> werden, wobei durch den Konverter wieder Störungen erzeigt werden.

warum sollte so ein "LWL Wandler" Störungen verursachen?

> Also bei Toshlink handelst Du Dir das Problem einer synchronen
> Übertragung zum DAC ein, was dann Audiophile mit Master-Clocks für
> mehrere Tausend Euro entgegnen.

Über den TOSlink kann ich ja auch alles mögliche übertragen, muss ja 
nicht PCM sein, geht genauso gut (je nach Empfänger) gottseibeiuns MP3 
oder AAC etc..., das geht auch definitiv nicht "synchron" zum DAC raus. 
Aber natürlich gibts in einem audiophilen Haushalt keine komprimierte 
Musik...

Für die paketorientierte Übertragung per Ethernet mit einer Verzögerung 
von mindestens 100µs und mehr benötigt man dann keine "Master Clock"? 
Wie kontrollieren diese Audiophilen eigentlich die Lufttemperatur aufs 
Millikelvin, wie wir alle wissen hängt die Schallgeschwindigkeit von der 
Temperatur ab, bei Änderung selbiger während der Schall unterwegs ist 
(Atmung etc...) kommt es dann ja zu Reflexionen und Verzerrungen. 
Genauso die CO2-Konzentration, Luftdruck, Luftfeuchte. Muss einen riesen 
Unterschied machen, ob man in Richtung Lautsprecher atmet oder nicht.

Aber zurück: in dem konkreten Fall kann man offenbar weder über die Art 
der Störung noch über den Verursacher viel sagen, das schliesst dann 
eine theoretische Betrachtung eher aus. Hilft also nur probieren.

von foobar (Gast)


Lesenswert?

Natürlich ist das Voodoo.

Der einzige Nutzen dürfte bei der falschen Verwendung von geschirmten 
Kabeln sein (so die Schirmung in dem Voodoo-Teil getrennt wird).  Das 
erreicht man aber auch, indem man einfach ungeschirmte Kabel nimmt 
(sind, außer in Ausnahmen, eh zu empfehlen).

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Kam mir doch irgendwie bekannt vor...
https://www.diyaudio.com/forums/digital-source/371235-layout-ethernet-isolators.html
Unser Goldohr "TomJones" mal wieder.

von TomJ (Gast)


Lesenswert?

Mark S. schrieb:
> Kam mir doch irgendwie bekannt vor...
> 
https://www.diyaudio.com/forums/digital-source/371235-layout-ethernet-isolators.html
> Unser Goldohr "TomJones" mal wieder.

Die Diskussion hier kommt mir auch irgendwie bekannt vor ;-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Der Quark wird nie aufhören...
Das Schlimme: die Betroffenen glauben wirklich daran. Und da sind wir 
auch schon beim Thema: Glauben. Da machste nichts dran. Fakten werden 
kühn weggewischt. Wer den massiven Gewinn durch (hier beliebiges 
einsetzen) nicht erkennt, ist eben einer, der nicht gut genug für die 
reine Lehre ist. Braucht keinen Beweis, sondern stellt Kritiker von 
vornherein als minderbemittelte dar. So funktioniert(e) Kirche und 
Religion seit 2000 Jahren - wenn du nicht verstehst was die da palavern, 
tu wenigstens so und sei ein Schaf unter Schafen.
Wird im Moment gerade knapp für Katholiken, Papst und Co. Wird aber 
durch anderes Palaver lückenlos ersetzt

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Auf den Punkt gebracht!
Die Verfechter der abstrusesten Theorien bezeichnen sich selbst gern als 
"open minded" um sich schon mal von den bornierten 
Wissenschaftsgläubigen, Zahlenfetischisten und Messknechten abzugrenzen.

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Mark S. schrieb:
> "open minded"

Wer für alles offen ist, kann doch gar nicht ganz dicht sein.

von Tom J (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

zurück zur eigentlichen elektrotechnischen Fragestellung.
Im Anhang nochmal ein Standard Schema hierzu.

a) Hat jemand Vorschläge für eine alternative Beschaltung der Center 
Taps bei Ethernet Transformern auf Kabelseite, die eine bessere 
Entstörung erzielt? Standard: 4 x 75Ohm -> 1nF
-> GND

b) Warum ist auf PHY Seite die Kapazität des ableitenden Kondensators 
mit 1uF nicht gleich dem der Kabelseite?

Beste Grüsse,

Tom

von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


Lesenswert?

Hallo,


Tom J schrieb:
> a) Hat jemand Vorschläge für eine alternative Beschaltung der Center
> Taps bei Ethernet Transformern auf Kabelseite, die eine bessere
> Entstörung erzielt? Standard: 4 x 75Ohm -> 1nF
> -> GND
Beide Seiten mit Widerständen und Kondensatoren gegen PE.
Gute Anbindung an PE. Im Industriebereich nimmt man dicke, breite 
Massebänder.
Hilft auch bei einer EMV-Prüfung.

> b) Warum ist auf PHY Seite die Kapazität des ableitenden Kondensators
> mit 1uF nicht gleich dem der Kabelseite?
Weil dort sonst ein PHY angeschlossen ist. Falls der PHY nicht selber 
den Bias-Strom zur Verfügung stellt, ist dort sogar noch mehr 
anzuschließen.
Der Kondensator hält dann eher die Mitte auf halber Spannung. Das ist 
keine wirkliche Filterung von Störungen.

Das Problem ist, wenn man nicht weiß, was zu verbessern ist, weiß man 
auch nicht welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Wenn ich von Leitungsgebunden Störungen über das Kabel ausgehe, würde 
ich vermutlich andere Maßnahmen einsetzen als einen Überträger davor zu 
schalten.
Außerdem hat das Gerät intern für den Erhernet-Chip vermutlich eine 
25MHz oder 50MHz Taktquelle. Man müsste dort am Chip ansetzen.
Deshalb meinte ich auch schon, dass wir typischerweise 10pF an die Rx 
und Tx Leitungen machen.

Wir haben Mal für eine Industrieanlage eine spezielle Leitung für ein 
paar Sensoren geliefert. Da konnte man den Effekt auch messen.
Grober Aufbau:
Äußerer Schirm an beiden Enden an PE. Die Geräte am Ende sollten auch 
selber ordentlich mit PE verbunden sein.
Isolierung.
Innere Schirmung an einer Seite an Signalmasse.
Isolierung.
Verdrillte Leitungen.

Gruß
Daniel

von Terminator (Gast)


Lesenswert?

Ohne jetzt auf die Voodoo-Diskussion einzugehen und beim technischen zu 
bleiben: Male dir doch mal das Common-Mode Ersatzschaltbild auf. Tipps:
- Trafo ist eine Kapazität
- CM Drossel ist eine Induktivität
- die Cs und Rs zu Erde sind nicht ideal (haben L)
Dann erkennst du, dass die beste beste Filterung dann erreicht wird, 
wenn
- die Impedanzen zu Erde minimal sind (inkl. der parasitären Elemente)
- die Impedanzen in Längsrichtung maximal sind (gegeben durch die 
verwendeten CM-Drossel / Trafo)
- keine Resonanzüberhöhungen hast (das ist dann ein Trade-Off: keine R 
--> maximale Dämpfung an vielen Stellen, dafür Resonanzen wo das Gebilde 
sogar verstärkt)
Und noch ein Tipp: die RC-Beschaltung ist keine Terminierung im 
eigentlichen Sinne. Terminieren ist bei differentiellen Signalen nicht 
gegenüber Erde, sondern differentiell, also das Nutzsignal betreffend)

von TomJ (Gast)


Lesenswert?

Daniel F. schrieb:
> Wir haben Mal für eine Industrieanlage eine spezielle Leitung für ein
> paar Sensoren geliefert. Da konnte man den Effekt auch messen.
> Grober Aufbau:
> Äußerer Schirm an beiden Enden an PE. Die Geräte am Ende sollten auch
> selber ordentlich mit PE verbunden sein.
> Isolierung.
> Innere Schirmung an einer Seite an Signalmasse.
> Isolierung.
> Verdrillte Leitungen.
> Gruß
> Daniel

Hallo Daniel,

Vielen Dank hierfür - habe ich noch nicht gesehen und hört sich viel 
ersprechend an - werde ich Mal testen.

Terminator schrieb:
> Ohne jetzt auf die Voodoo-Diskussion einzugehen und beim technischen zu
> bleiben: Male dir doch mal das Common-Mode Ersatzschaltbild auf. Tipps:

Vielen Dank auch hier an den konstruktiven Beitrag. Allerdings muss ich, 
wie gesagt stehe ich noch ziemlich am Anfang bzgl. Elektrotechnik, 
zuerst Mal verdauen.

Beste Grüße,

Tom

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Was an EMV-Maßnahmen in Frage kommt ist hier nun erschöpfend beantwortet 
worden. Solange aber der TO keinen Plan hat, um welche Störfrequenzen es 
hier handelt ist das alles nur im Trüben Fischen. Am Ende wird dann 
womöglich versucht mit Klappferriten 100Hz-GleichtaktStörungen zu 
eliminieren.

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

SCNR

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Günter R. schrieb:
> SCNR

Am wichtigesten sind die vergoldeten Kontakte am Toslink, sonst ist der 
Übergangswiderstand für das Licht zu hoch! ;)

Das mit dem Filter is auch mal was neues, der Hammer.

: Bearbeitet durch User
von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

H.Joachim S. schrieb:
> Der Quark wird nie aufhören...
> Das Schlimme: die Betroffenen glauben wirklich daran. Und da sind wir
> auch schon beim Thema: Glauben. Da machste nichts dran. Fakten werden
> kühn weggewischt. Wer den massiven Gewinn durch (hier beliebiges
> einsetzen) nicht erkennt, ist eben einer, der nicht gut genug für die
> reine Lehre ist. Braucht keinen Beweis, sondern stellt Kritiker von
> vornherein als minderbemittelte dar. So funktioniert(e) Kirche und
> Religion seit 2000 Jahren - wenn du nicht verstehst was die da palavern,
> tu wenigstens so und sei ein Schaf unter Schafen.
> Wird im Moment gerade knapp für Katholiken, Papst und Co. Wird aber
> durch anderes Palaver lückenlos ersetzt

Lieber Joachim,

Ich habe hier niemanden als minderbemittelt bezeichnet oder 
diskreditiert, sondern einfach nur angefragt, ob sich jemand mit dieser 
blöden Schaltung auskennt. Ich akzeptiere jegliche Haltung zu der 
eigentlichen Problemstellung und kann verstehen, wenn man dies nicht 
nachvollziehen kann - so etwas nennt man Toleranz.

Du führst hier die Kirche als Beispiel für unreflektierte Gutgläubigkeit 
an mit Intoleranz gegenüber andersdenkenden. Vielleicht solltest Du mal 
Deine eigene Toleranzgrenze überdenken.

Anscheinend sind hier nur ganz wenige in der Lage konstruktive Beiträge 
zu der Fragestellung zu leisten und die anderen scheinen ihr Unwissen, 
das ich offen zugegeben habe, mit intoleranten Posts zu kaschieren.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Zusammenfassung: Es kommt drauf an.

Unterschiedliche Störungsszenarien benötigen eine unterschiedliche 
Herangehensweise.

Viel mehr als dir die entsprechenden Messmittel zu besorgen und es 
auszuprobieren bleibt dir wohl nicht.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich empfehle zB einen ADuM1301 zum Potentialtrennen von seriellen 
Signalen.

von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


Lesenswert?

Hier noch ein Link zum Rechner von Würth.

Liefert auch häufig nette Informationen.
https://www.we-online.de/applicationguide/de/applicationguide_ethernet

Gruß
Daniel

von Test (Gast)


Lesenswert?

Die Werte der Kondensatoren sind nicht primär hinsichtlich der 
EMV-Optimierung gewählt. Hauptaufgabe der "Terminierung" hier ist es
1. der Phy neben den benötigten differenziellen Impedanz von 120 Ohm 
auch die passende singel-ended Impedanz zu präsentieren (Stichworte 
Signal-Integrität, Reflektionen, Wellenwiderstand)
2. Ein halbwegs vernünftiges Potenzial der Signale relativ zur PHY-Masse 
einzustellen. Die Spannungsbelastbarkeit von 2kV ist da nicht aus Witz 
eingetragen. Die PHY hat nur einen kleinen Common-Mode-Input-Range und 
das Signal muss relativ zur Geräte-Masse positioniert werden. (Man 
beachte auch die verschiedenen Masse-Symbole). Hast du mal geschaut wie 
100nF 2kV aussehen?

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> Ich habe inzwischen mehrere solche Teile gebaut mit mehreren
> Transformern hintereinander, was eine nochmalige Klangsteigerung bringt.

Glaube, Liebe, Hoffnung? Dann übertrage per WLAN, wenn du an so etwas 
glauben willst oder nimm Glasfaser. Verlange nicht, dass du auf 
irrationale Fragen die Lösung eingebildeter Probleme bekommst.

Eher kann man den Eindruck gewinnen, dass deine laienhaften 
PHY-'Modifikationen' den Ethernetablauf behindern und diese 
kompromittierte Verbindung den 'Klang' auch stottern lässt.

Wie 'steigert' man Klang eigentlich? Und wie oft geht das? Linear mit 
der Anzahl der Trafos oder logarithmisch?

EOT

: Bearbeitet durch User
von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

Günter R. schrieb:
> Eher kann man den Eindruck gewinnen, dass deine laienhaften
> PHY-'Modifikationen' den Ethernetablauf behindern und diese
> kompromittierte Verbindung den 'Klang' auch stottern lässt.

Nur zur Info: Es geht nicht um Mods von PHYs. Aber bei soviel 
Vorurteilen ist das dann auch egal.......

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

TomJ schrieb:
> Ich habe inzwischen mehrere solche Teile gebaut mit mehreren
> Transformern hintereinander, was eine nochmalige Klangsteigerung bringt.

Was ist denn für dich eine Klangsteigerung oder ein verbesserter Klang? 
Was ist das Ziel der ganzen Übung?

Wie würdest du das in Messergebnissen ausdrücken?

Ein möglichst linearer Frequenzverlauf?

Durch unsinnige Filtermaßnahmen ein Achterbahn-Frequenzverlauf, den man 
dann mit "präsenter, großer Bühne, leichten Höhen,..." und anderen nicht 
greifbaren Begriffen umsäuselt?

Oder gar einfach nur den Placeboeffekt, weil man ja was gemacht hat, von 
dem man denkt, es bringe was, also muss es auch anders klingen?

Ich bleibe dabei:
Besorg dir das notwendige Messequipment, wenn du ernsthaft Fortschritte 
machen möchtest und wenn du ernst genommen werden möchtest. Denn 
subjektive Wahrnehmung, nicht greifbare Beschreibungen und vor allem 
keine Messwerte lassen dich in der Esoterik-Ecke stehen, in der du ja 
eigentlich nicht sein möchtest.

Miss Übertragungsfunktion, Phasenverlauf und ähnliche Späße, zeig, dass 
es mit und ohne Filter deutlich messbare Unterschiede gibt und schon 
wirst du wieder ernst genommen.

Und noch ein kleiner Tipp: Was man nicht messen kann, kann man auch 
nicht hören. Das Gehör und das Hirn sind sehr leicht beeinflussbar und 
vor allem ungenau.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Bei meinen Ethernet-Switches im Privathaus ist die Schirmung aller Ports 
mit dem Gehäuse verbunden. Das Netzteil hat Eurostecker und wird die 
Masse dann wohl über einen Y-Kondensator an das Netzpotential koppeln.

Aber wenn ich Tom richtig verstanden habe dann will er Audiosignale über 
die eingebauten 1:1-Transformatoren von Ethernetbuchsen leiten? Und 
diese Minitrafos sollen das Audiosignal nicht negativ beeinflussen?

LG, Sebastian

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Miss Übertragungsfunktion, Phasenverlauf und ähnliche Späße

Es geht deutlich primitiver: Einen Tongenerator anschliessen und das 
System durchheulen - aber nicht im schalltoten Raum sondern dort,wo es 
eingesetzt wird, im Wohnzimmer. Es ist erstaunlich, was man da an 
Resonanzen findet, bis hin zu den im Schrank klirrenden Cognacschwenkern 
und, wie sich nur geringe Änderungen der Sitzposition auf den gefühlten 
Amplitudenverlauf auswirken.

von No Y. (noy)


Lesenswert?

Nur als Korrektur zu oben Ethernet hat 100 Ohm differentiell nicht 
120...

von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe inzwischen auch bei Würth bzgl. der Schaltung des folgenden 
Transformers für meinen Anwendungsfall nachgefragt : 
https://www.we-online.de/katalog/datasheet/749020310.pdf

Hier hat man mir ganz ohne irgendwelche dummen Bemerkungen bzgl. des 
Einsatzzwecks empfohlen auf beiden Seiten eine Bob Smith Terminierung zu 
realisieren.

Also pro Kanal 75Ohm und dann gebündelt pro Seite über einen 1nF 2KV 
Kondensator, jedoch auf getrennte GND Systeme.

Werde dies (wurde hier ja auch teilweise von den konstruktiven Beiträgen 
empfohlen) probieren und berichten.

Beste Grüsse,

Tom

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Tom J. schrieb:
> probieren und berichten.

Gerne. Aber bitte objektiv (Messwerte!) und nicht mit "Klangsteigerung" 
:)

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Wenn der TO ernst genommen werden möchte dann stellt er mal ein paar 
Klangbeispiele vorher-nachher, z.B. als MP3-datei hier ein.
"Klangsteigerung" ist in diesem Kontext nichts anderes als eine völlig 
unspezifische Anekdote.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Mark S. schrieb:
> Klangbeispiele vorher-nachher, z.B. als MP3-datei hier ein.

Gerne auch als Wave.
Einschließlich der Datei, die abgespielt wurde, um sie zu messen.

Und noch eine Aufnahme, die den direkten Kabelweg zwischen Quelle und 
Senke zeigt. Dann kann man sogar den Frequenzgang der Soundkarte 
rausrechnen (Es sei denn, es ist ein RME-Interface, die sind linear 
genug ;) ) und alles objektiv miteinander vergleichen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Das kann man nicht messen, nur hören :-)

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

von Sebastian schrieb:
>Aber wenn ich Tom richtig verstanden habe dann will er Audiosignale über
>die eingebauten 1:1-Transformatoren von Ethernetbuchsen leiten?

Was natürlich nicht geht, es sind ja keine NF-Übertrager.
Ob er vieleicht glaubt es sind Audiosignale?
Er braucht ja nur mal eine große Datei über seine Leitung
übertragen und dann vor dem Senden und beim Empfang
die Prüfsumme ermitteln und vergleichen. Wenn die dann
gleich sind, war die Übertragung 100% fehlerfrei und
es lässt sich an der Leitung nichts mehr verbessern.
Es gibt bei Digital-Übertragung nur zwei Möglichkeiten,
fehlerfrei oder total kaputt. Klangverbesserung gibt
es da nicht. Klangverbesserung gibt es nur bei Analog,
zum Beispiel wenn man ein Lautsprecher mit oder ohne
Gehäuse betreibt. Mit Gehäuse hat man dann eine
Klangverbesserung.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> ber wenn ich Tom richtig verstanden habe dann will er Audiosignale über
> die eingebauten 1:1-Transformatoren von Ethernetbuchsen leiten? Und
> diese Minitrafos sollen das Audiosignal nicht negativ beeinflussen?

Nein, nein.

Er möchte schon ein normales Ethernet-Signal mit digitalen, 
differentiellen Signalen und Paketen über Transformatoren leiten und 
erhofft sich dann besseren Klang eines Wiedergabegerätes LAN -> Audio, 
weil die digitalen Pakete ja dann keine analogen Störungen mehr drauf 
haben.

: Bearbeitet durch User
von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> weil die digitalen Pakete ja dann keine analogen Störungen mehr drauf
> haben.

Wie sieht eine analoge Störung auf einem digitalen Paket aus?
Welche Eigenschaften hat eine solche Störung?

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> weil die digitalen Pakete ja dann keine analogen Störungen mehr drauf
>> haben.
>
> Wie sieht eine analoge Störung auf einem digitalen Paket aus?
> Welche Eigenschaften hat eine solche Störung?

Ach so, also analoge Störungen über das Ethernet-Kabel, die die 
Transformatoren mit passieren und dahinter dann im Empfänger bis in den 
analogen Teil wandern und dort das aus dem digitalen Signal erzeugte 
analoge Audiosignal verfälschen?

Und die mit Bob-Smith-Terminierung vom kabelseitingen Center-Tap über 
Gehäusemasse nach PE abgeleitet werden sollen bevor sie die 
Transformatoren passieren?

Dann braucht es aber einen Schuko-Stecker, ansonsten leitet die 
Bob-Smith-Terminierung die Störungen direkt über GND in den Analogteil 
...

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> verfälschen?

Fragst du mich?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Wie sieht eine analoge Störung auf einem digitalen Paket aus?
> Welche Eigenschaften hat eine solche Störung?

Das weiß allein das Gehör des TOs.

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

Ich meine das Ethernet-Digitalsignal selbst ist ja eine Störung die man 
(unabhängig von der Dekodierung des Digitalsignals) vom 
High-End-Analogteil fernhalten muss. Da hilft dann auch kein Bob Smith.

Die saubere Lösung für das gehobene High-End wäre also besser eine 
Ethernet-Schnittstelle, dann ein interne Umsetzung von Ethernet in 
optische Signale, und erst dann Dekodierung und DAC. Natürlich mit 
separaten und gut voneinander isolierten Stromversorgungen.

[Bitte ein Lächeln dazudenken.]

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Die saubere Lösung für das gehobene High-End wäre also besser eine
> Ethernet-Schnittstelle, dann ein interne Umsetzung von Ethernet in
> optische Signale, und erst dann Dekodierung und DAC. Natürlich mit
> separaten und gut voneinander isolierten Stromversorgungen.

Ja und zum Verrecken auf die Entstörkerne auf dem Glasfaserkabel achten. 
Habe eben solche Kabel zum ersten Mal gesehen und habe direkt gedacht, 
ja...macht Sinn...also unbedingt nachrüsten :-)
Gruß Rainer

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Ja und zum Verrecken auf die Entstörkerne auf dem Glasfaserkabel achten.

Und keinesfalls die Lautsprecherkabel unter dem Teppich verlegen!
Niemals tun, denn dann ist einfach die Dämpfung zu groß.
Besonders im Hochtonbereich.

von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Ach so, also analoge Störungen über das Ethernet-Kabel, die die
> Transformatoren mit passieren und dahinter dann im Empfänger bis in den
> analogen Teil wandern und dort das aus dem digitalen Signal erzeugte
> analoge Audiosignal verfälschen?
>
> Und die mit Bob-Smith-Terminierung vom kabelseitingen Center-Tap über
> Gehäusemasse nach PE abgeleitet werden sollen bevor sie die
> Transformatoren passieren?
>
> Dann braucht es aber einen Schuko-Stecker, ansonsten leitet die
> Bob-Smith-Terminierung die Störungen direkt über GND in den Analogteil
> ...

Hallo Sebastian,

das ist schon recht gut beschrieben.
Die Störung des Musik-Analogsignals erfolgt bei der Wandlung vom 
Digitalsignal zum Analogsignal im DAC. Ob dies analoge oder digitale 
Signalstörungen auf dem Ethernet sind, mal dahingestellt.
Innerhalb des Transformers ist ja auch noch eine Gleichtaktdrossel, die 
Störungen beseitigt.
Die Ableitung erfolgt aktuell bei mir auch über PE eines Schukosteckers.
Alternativ kann die über den Schirm des ankommenden Kabel, der wenn über 
ein Patchpanel geführt, auch über PE geerdet ist.

Die Gleichtaktdrossel und die Ableitung von Störungen über die Bob Smith 
Schaltung ist in jedem Transformer in jedem Ethernet gerät vorhanden - 
also kann man nicht davon reden, das soetwas nicht notwendig wäre oder 
grundsätzlich Unsinn ist. Und das eine mehrfache Filterung einen 
größeren Effekt bewirkt.

Bzgl. der Bob Smith Schaltung habe ich folgende Infos von dem Hersteller 
des Sotm Isolators (zuvor Snake Oil Isolator bezeichent) erhalten:

> For the iSO-CAT6, the circuit is very similar to Bob Smith but it does not > 
have the termination, only the filters.
> Termination should only exist on both ends of the cable, and iSO-CAT6 is
> inserted/connected to cables, thus it is not the cable end.

Nach meinem angelesenen Wissensstand sollte hier jedoch auch eine 
Terminierung mit Widerständen erfolgen, um Reflektionen zu mindern.

Beste Grüsse,

Tom

von Tom J. (tomj)


Lesenswert?

Hallo,

Kurzes Update.
Ich habe jetzt alle Kondensatoren weggelassen.
Ich hatte einen Denkfehler. Das Ethernet Signal ist ja differenziell.
Daher kann im Center Tap nur Störungen anfallen (wenn man von PoE 
absieht). Diese werden jetzt direkt über PE und auf Kabelseite über 
Widerstände abgeführt.

Gruß,
Tom

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.