Hallo zusammen, Ich bin neu in der Elektronik und Elektrotechnik ich hoffe ihr seit gnädig mit dieser evtl unorthodoxen Frage :D Hat jemand von euch Erfahrungen damit was passiert wenn man den A4988 stepperdriver mit einem volt zu viel versorgt? Stirbt der sofort 1000 Tode oder ist da "Sicherheitsfaktor" mit dabei. Den 100microF Kondensator setze ich ja davor um spannungsspitzen abzufedern aber trotzdem würden die 35 volt ja kurzzeitig überschritten werden oder, das würde ja dafür sprechen das er 36 volt verkraften kann.... Ich möchte mit dem Motorschild einen nanotec nema 14 L3518S1204-TX1 ansteuern möglichst mit den vollen 16 mikroschritten. Der Motor braucht 1, 2 Ampere. Angenommenen ich muss auf jeden Fall unter 35 volt kommen würde es Sinn machen ein Poti mit 10kOhm davor zu packen und im Betrieb dann das Poti solange aufdrehen bis ich weniger als 35 volt messe? Ich hätte außerdem noch L7824cv permanent spannungswandler hier aber die werden ja auch bei weniger als den erlaubten 1,5 Ampere relativ heiß, weswegen ich die eigentlich ungern benutze.... Für welche Variante würdet ihr euch entscheiden oder gibt es noch eine einfachere ? Für meine Anwendung kann der Motor auch ruhig mit 20 Volt Betrieb werden
Tobi schrieb: > Ich möchte mit dem Motorschild einen nanotec nema 14 L3518S1204-TX1 > ansteuern möglichst mit den vollen 16 mikroschritten. > Der Motor braucht 1, 2 Ampere. Über die Schrittgeschwindigkeit sagst Du leider nichts. Tobi schrieb: > Für meine Anwendung kann der Motor auch ruhig mit 20 Volt Betrieb werden Nicht der Motor, sondern der Treiber. Der Motorstrom entspricht auch nicht dem Versorgungsstrom. Und der Motor braucht keine 1,2 A, sondern darf nicht mit höheren Strömen betrieben werden. Mach Dich mal ein wenig schlau. Lass die Finger von den grenzwärtigen 35 V und nimm einfach ein 24 V Netzteil. Anstatt 100 µF dürfen es auch gerne 1000 µF sein.
Schon mal vielen Dank für deinen Input ich möchte den Motor mit ca. 30 RPM rotieren lassen. Ich verwende noch andere Motoren in dem Projekt die 36 volt brauchen und möchte eigentlich ungern zwei Netzteile benutzen
Tobi schrieb: > Hat jemand von euch Erfahrungen damit was passiert wenn man den A4988 > stepperdriver mit einem volt zu viel versorgt? Stirbt der sofort 1000 > Tode oder ist da "Sicherheitsfaktor" mit dabei. Im Datenblatt sind 8-35V zugleich als Betriebsspannungsbereich und Absolute Maximum Ratings (35V) angegeben. Das ist etwas ungewöhnlich weil viele Halbleiter noch extra Spielraum nach oben haben. Ich würde Dir auf alle Fälle raten unter dem angebenen Wert zu bleiben weil man auch die Art der Stromversorgung miteinbeziehen muß. Es macht einen Unterschied ob ein geregeltes Netzteil oder mit nicht-regulierter Wechselspannungsversorgung gearbeitet wird oder z.B Batterien. Du hast leider nicht angegeben welch ein Nerzteil Du verwendest. Sollte Du ein Handelsübliches Schaltnetzteil verwenden, dann besteht meist die Möglichkeit die Ausgangsspannung mit einem Stellpoti genau einzustellen. Falls das möglich ist, würde ich mit nicht mehr als 32V arbeiten wollen um noch etwas Platz nach oben zu haben. Diese etwas niedrigere Spannung macht wenig aus weil die Kraft im Motor durch den Strom abhängig ist und weniger von der Spulenspannung. Der Mikrostepper Steuerchip muß ja sowieso den Strom in den Wicklungen präzise je nach Rotorposition einstellen weil das Strom-Verhältnis zwischen den Wicklungen die Rotorposition zwischen den Hauptsteps bestimmt und das Prinzip des Microsteppings ausnacht. Mein Rat an Dich: Falls Du ein vorhandenes Schaltnetzteil verwenden möchtest, untersuche es oder lese die Doku(falls vorhanden) nach einer Einstellungsmöglichkeit. Alle solche Netzteil haben normalerweise eine Einstellmöglichkeit mit einem Trimpoti. Falls nicht muß man etwas tiefer suchen. Falls einstellbar, bleibe unter 33VDC und messe es mit einem zuverlässigen DMM. Ganz vorsichtige Leute bauen manchmal noch TVS Begrenzerdioden ein. Allerdings muß man da sehr aufpassen die Kennwerte der Typen korrekt zu verstehen und auswählen. Wie gesagt, ein paar Volt weniger machen Torque-mässig kaum einen Unterschied. Dafür hast Du die Sicherheit, den Steuer IC zu schonen. Es kann eine Zeitlang gut gehen, aber meist verursachen Maximum Ratings Überschreitungen mögliche zukünftige interne Schäden für die der Chip-Hersteller in der Regel KEINE Verantwortung übernimmt. Wenn man professionell vorgehen will macht man so etwas unter keinen Umständen. Also lege Dich bei Verwendung eines Schaltnetzteils auf eine Versorgungsspannung von nicht mehr als 33V fest. Und verwende auf keinen Fall ein Trafo/Gleichrichter Netzteil sofern es ungeregelt ist da dort die Spannung stark lastabhängig ist und beim Lehrlauf um den Faktor 1.414 ansteigt.
Tobi schrieb: > A4988 stepperdriver mit einem volt zu viel versorgt Was Allegro da im Datenblatt macht ist schon seltsam. In den Electrical Characteristics ist die erlaubte Motorversorgung mit 5V-35V angegeben, für die diversen anderen Werte ist der Normalfall 35V, und gleichzeitig sind diese 35V Absolute Maximum. Wenn du 1V bei 1,2A verheizen willst sind das 1,2W. Nimm also einen Zementwiderstand mit 1 Ohm. LG, Sebastian
Gerhard O. schrieb: > Diese etwas niedrigere Spannung macht wenig aus weil die Kraft im Motor > durch den Strom abhängig ist und weniger von der Spulenspannung. Das Drehmoment eines Motors hängt ÜBERHAUPT nicht von der Spulenspannung ab. Das Magnetfeld wird einzig durch den Strom erzeugt. Die gegenüber der Nennspannung des Motors hohe Spannung für den stromregelnden Treiber wird verwendet, damit bei höherer Drehzahl trotz der induzierten Gegenspannung der Strom überhaupt erreicht werden kann.
Sebastian schrieb: > Nimm also einen Zementwiderstand mit 1 Ohm. Wobei der bei geringem Strom allerdings auch nur geringen Spannungsabfall produziert ...
Wolfgang schrieb: > Die gegenüber der Nennspannung des Motors hohe Spannung für den > stromregelnden Treiber wird verwendet, damit bei höherer Drehzahl trotz > der induzierten Gegenspannung der Strom überhaupt erreicht werden kann. Das verstand auch ich im weiteren Sinn so und war nur etwas ungenau ausgedrückt und rein auf die Eigenschaften der zugehörigen Elektronik bezogen Sonst hast Du natürlich in den weiteren Ausführungen recht.
Sebastian schrieb: > Was Allegro da im Datenblatt macht ist schon seltsam. Im Datenblatt ist an einer Stelle eine 40V-Zenerdiode von Vbb zu Gnd abgebildet ...
Vielen Dank für deinen Input mit der Aussage dass auch 20 volt in Ordnung wären, meinte ich das eh so langsam verfahren wird, dass ich auch bei 20 volt Spannung gut zurecht komme und wenn ich es richtig verstanden habe sinkt ja das Moment das man bei einer Drehzahl x abnehmen kann bei einer höheren Versorgungsspannung langsamer. Das Netzteil ist ein HEP 320-36A ich glaube das begrenzt die Spannung zuverlässig Was hälst du davon einfach einen Widerstand vor das motorschild zu hängen? Macht das Sinn der Stromfluss ändert sich ja permanent und dementsprechend ist die Spannung über dem Widerstand ja nicht konstant....
Das besagte Netzteil kann man von 32-39V einstellen. Siehe Datenblatt: https://www.mouser.ca/datasheet/2/260/HEP_320_SPEC-1291685.pdf Seh Dir das näher an und suche nach dem Poti.
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Bearbeitet durch User
Vielen Dank an alle das ist zwar nicht die Lösung die ich erwartet hatte aber es ist eine Lösung!!
Tobi schrieb: > Schon mal vielen Dank für deinen Input ich möchte den Motor mit ca. 30 > RPM rotieren lassen. 30 UPM sind recht langsam. Dafür würde eine Versorgungsspannung von 12 V locker reichen. Nimm ein(en) Schaltregler(-modul), um die 36 V deutlich zu reduzieren. Eine Überspannung (beim Bremsen) am Treiber-IC führt ganz schnell zu dessen Ableben. Reize die Grenze nicht aus. > Das Netzteil ist ein HEP 320-36A ich glaube das begrenzt die Spannung > zuverlässig Fertige Schaltnetzteile haben die negative Eigenschaft, sich beim Erhöhen der Ausgangsspannung von außen ganz abzuschalten. Sofern Deine anderen Verbraucher (zeitweise) keinen nennenswerten Strom benötigen oder erhöhte Spannung liefern (andere Motore), kann die Versorgungsspannung beim Neustart auch mal kräftig einbrechen, bis sich das Netzteil wieder "zuständig fühlt". Das kann ein Problem sein, muß es aber nicht. Sebastian schrieb: > Wenn du 1V bei 1,2A verheizen willst sind das 1,2W. Nimm also einen > Zementwiderstand mit 1 Ohm. Du hast ja anschließend die Kurve noch bekommen, aber bei 35 V werden bei diesem Motor geschätzt nur <= 0,3 A benötigt.
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