(Zum Archivieren, vielleicht kann es mal später jemand brauchen...) Mein Wavetek 295 Arbiträr-Frequenzgenerator hatte irgendwann mal das Problem, daß auf dem Display nichts mehr zu erkennen war. Schnelle Diagnose: die Kontrastspannung zum LCD lag außerhalb des Bereichs, das Display wurde dadurch dunkel gesteuert (max. Kontrast). Die Kontrastspannung wird hier durch einen OpAmp geliefert und ist über das Gerätemenü je nach Blickwinkel einstellbar. Tausch des OpAmps (TL082) brachte nichts. Der Einfachheit halber wurde dieser Mechanismus stillgelegt, die Kontrastspannung (ca. -17V) einfach fix aus einem Trimmer + Vorwiderstand aus vorhandenen +24V/-24V erzeugt, das reichte, um das Gerät weiterhin benutzen zu können. Jetzt brauchte ich aber mal die Sweep-Funktion des Geräts, man kann periodisch linear zwischen zwei Eckfrequenzen sweepen mit Reset, der Generator liefert dabei den Sweep selbst und dazu eine synchrone Sägezahn-X-Spannung, um das Ergebnis, z.B. die Wobbelkurve eines Filters auf dem Oszi im XY-Modus darstellen zu können. Der Sweep war vorhanden, aber die X-Spannung hatte nichts mit dem erwarteten Sägezahn zu tun, sie hing fast andauernd auf 10V und zeigte nur kurze Spikes nach 0V. Bei der Untersuchung des Fehlers auf der Steuerplatine hinter der Frontblende kam dann die Erleuchtung im Zusammenhang mit der fehlenden Kontrastspannung des LCDs: Die CPU (ein 68010) hat einen 4-fach DAC AD/MX/TLC7226 zur Verfügung, um 4 analoge Spannungen softwaregesteuert zu erzeugen. Dazu gehören sowohl die Kontrastspannung fürs LCD wie auch die X-Spannung im Sweepbetrieb. Dieser DAC hat lt. Datenblatt eine abs. max. Betriebspannung von +17V, wird aber hier normal mit +15V betrieben. Diese stehen aber leider nicht direkt aus dem Netzteil zur Verfügung, sondern müssenen durch eine Z-Diode 9V1 in Sperrichtung aus den +24V erzeugt werden. Diese Z-Diode war aber durchlegiert, der DAC hat dadurch die vollen +24V bekommen und ist daran gestorben. Ich halte eine derartige "Spannungsversorgung" mit Längs-Z-Diode für problematisch und habe daher die Erzeugung der 15V modifiziert und mit einem LM317L und entsprechender Teilerkette neu aufgebaut. AD/MX7226 im DIL20 sind heute rar und teuer, daher wurde ein TI TLC7226C im SO20 auf einen 20-p Präzisionssockel gefädelt und in den DIL20 Bestückplatz gelötet. Erfolg: Sowohl Displaykontrast wie auch die X-Spannung im Sweepmodus stehen wieder wie erwartet zur Verfügung, dank der modifizierten +15V Spannungsversorgung dürfte nun auch keine Überspannungsituation am TLC7226 mehr auftreten können. Gruß... Bert
Bert 0. schrieb: > Diese stehen aber leider nicht > direkt aus dem Netzteil zur Verfügung, sondern müssenen durch eine > Z-Diode 9V1 in Sperrichtung aus den +24V erzeugt werden. Diese Z-Diode > war aber durchlegiert, der DAC hat dadurch die vollen +24V bekommen und > ist daran gestorben. > > Ich halte eine derartige "Spannungsversorgung" mit Längs-Z-Diode für > problematisch Meine Reperaturerfahrung kurz geschildert: Nun, was (vermutlich) vergessen wurde beim Schaltungsdesign (oder später aus Kostengründen nicht implementiert): Ein zusätzlicher Reihenwiderstand zur Z-Diode 9.1V der dafür sorgt das der nachfolgende Elko nicht zuviel Strom im Einschaltmoment durch die Z-Diode schickt. Fügt man diesen R hinzu, ist der Schaltungspart wesentlich solider diemnsioneirt. Deine Änderung (Einbau eines IC mit integrierter Strombegrenzung) macht es natürlich auch hervorragend. Ich bin halt bei der Reparatur/Restauration deartiger alter Geräte immer an dem Punkt sowenig wie möglich an der Schaltung zu verändern. die "alten Hasen" die bei Wavetek/HP/Tektronix sowas entwickelt haben, wußten in der Regel sehr genau was sie tun. Da kann man heute mit besseren Bauteilen bzw. mehr Aufwand zwar etwas optimieren , wirklich nötig ist es aber nur in seltenen Fällen.
Andrew T. schrieb: > Nun, was (vermutlich) vergessen wurde beim Schaltungsdesign (oder später > aus Kostengründen nicht implementiert): Ein zusätzlicher > Reihenwiderstand zur Z-Diode 9.1V der dafür sorgt das der nachfolgende > Elko nicht zuviel Strom im Einschaltmoment durch die Z-Diode schickt. > Fügt man diesen R hinzu, ist der Schaltungspart wesentlich solider > diemnsioneirt. Das kann durchaus die Fehlerursache sein: Ein Serien-R ist nicht vorgesehen und tatsächlich ist der DAC an der +15V noch mit 10uF / 35V geblockt, die beim Einschalten geladen werden müssen. Das hat die Z-Diode über die Zeit nicht ausgehalten. Da der LM317L "fliegend" über der ehemaligen Position der Z-Diode hängt und seine Teilerkette die einzigen beiden SMD-Rs im Gerät sind, wäre natürlich eine neue Z-Diode mit angelötetem Serien-R an dieser Position originalgetreuer. Vielleicht werde ich das noch so umsetzen, wenn ich nochmal ans Innere muß. Danke für den Input und Gruß... Bert
..oder einen 7815 an die Stelle setzen. Dann muss man nur Masse extra verlegen.
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