Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Treiber mit Low-Side Switch?


von Daniel S. (snipod)


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Hallo,
ich habe eine (wahrscheinlich relativ dumme) Frage.
Ich möchte die Hintergrundbeleuchtung an einem Display mit meinem 
Controller an und aus schalten.
Die Beleuchtung wird mit einem LED-Treiber CL520K4-G betrieben. Ich 
finde in den Datenblättern für solche LED Treiber immer nur die 
Beispiele mit einem High-Side Switch.
Spricht etwas dagegen einen solchen Treiber mit einem Low-Side Switch zu 
schalten?
Es geht mir nicht darum das ganze mit PWM zu regeln, sondern wirklich 
nur ein und auszuschalten.
Habe ich was nicht verstanden oder übersehen oder sollte das mit der 
angehängten Schaltung eigentlich kein Problem sein?

Vielen Dank und viele Grüße

von HildeK (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Habe ich was nicht verstanden oder übersehen oder sollte das mit der
> angehängten Schaltung eigentlich kein Problem sein?

Das hängt davon ab, ob bei dem Display der GND auch oder eben nicht vom 
Display selber benötigt wird.
Solange die Anschlüsse VCC und GND alleine zu dem LED Treiber gehen (so 
wie gezeichnet), ist das kein Problem. Ist jedoch der GND des Treibers 
auch der von der Displayansteuerung, dann schon.

von Falk B. (falk)


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Daniel S. schrieb:
> Habe ich was nicht verstanden oder übersehen

Ja. Man kann einem IC nicht einfach GND wegschalten, das geht schief. 
Denn dann fließen dessen Masseströme über Schutzdioden von Eingänge oder 
sonstwo lang.

> oder sollte das mit der
> angehängten Schaltung eigentlich kein Problem sein?

Ok, Korrektur. Mit DEM einfachen IC geht es. R2 ist überflüssig.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Normalerweise ist Gnd wegschalten selten eine gute Idee, hier aber 
sollte es gehen.
Allerdings frage ich mich: wozu überhaupt den CL benutzen? 270R tun es 
in dieser Anwendung auch.

von Daniel S. (snipod)


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H.Joachim S. schrieb:
> Normalerweise ist Gnd wegschalten selten eine gute Idee, hier aber
> sollte es gehen.
> Allerdings frage ich mich: wozu überhaupt den CL benutzen? 270R tun es
> in dieser Anwendung auch.
Weil die Versorgungsspannung schwanken kann ;)

HildeK schrieb:
> Solange die Anschlüsse VCC und GND alleine zu dem LED Treiber gehen (so
> wie gezeichnet), ist das kein Problem. Ist jedoch der GND des Treibers
> auch der von der Displayansteuerung, dann schon.

In dieser Anwendung gibt es nur einen GND. Also wird das wohl 
(eventuell) ein Problem werden

Falk B. schrieb:
> Ja. Man kann einem IC nicht einfach GND wegschalten, das geht schief.
> Denn dann fließen dessen Masseströme über Schutzdioden von Eingänge oder
> sonstwo lang.

Okay, soweit habe ich nicht gedacht. Ich dachte Ehrlicherweise, wo kein 
GND, da auch wahrscheinlich kein Strom :)

Es ist kein Problem das ganze High-Side zu schalten, sind halt nur mehr 
Komponenten.
Anbei so wie ich es dann machen würde, ist denke ich eine praktikable 
Lösung, oder?

: Bearbeitet durch User
von foobar (Gast)


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> 270R tun es in dieser Anwendung auch.

Oder, falls die 12V doch nicht so konstant sind (z.B. Auto) und man 
etwas Regelung haben möchte, statt des MOSFETs einen NPN mit 135R am 
Emitter.

von MaWin (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Spricht etwas dagegen einen solchen Treiber mit einem Low-Side Switch zu
> schalten

Nein.

Hättest du 5V statt 3.3V, könntest du auf den BSS316N verzichten und 
direkt VCC als Schalteingang nutzen.

Apropos 3.3V und BSS316N: dem reichen 3.3V auch nicht, der ist erst ab 
4.5V spezifiziert und hat satte 2V UGSth (garantiert aus) du brauchst 
einen anderen MOSFET (oder bipolaren).

von MaWin (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ja. Man kann einem IC nicht einfach GND wegschalten, das geht schief.
> Denn dann fließen dessen Masseströme über Schutzdioden von Eingänge oder
> sonstwo lang.


Mann Falk, immer dieser Unsinn den du verbreitest. Dieser IC hat nur 1 
Anschluss der nicht an 12V geht. Schaltet man dem GND weg, glaubt er 
einfach, die Versorgung wäre aus.

von Daniel S. (snipod)


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MaWin schrieb:
> Apropos 3.3V und BSS316N: dem reichen 3.3V auch nicht, der ist erst ab
> 4.5V spezifiziert und hat satte 2V UGSth (garantiert aus) du brauchst
> einen anderen MOSFET (oder bipolaren).

Ich benutze den ziemlich erfolgreich schon an 3V3 und er hat im 
Datenblatt ja auch Transfer- und Rds-on Kurven für 3V3. Ugs,th is max 
2V, typ sind 1.6V. Als Pin-Kompatible Alternative für 3V3, damit es 
nicht nur funktioniert, sondern nach DB auch gut aussieht vielleicht den 
NXV55UNR?

MaWin schrieb:
> Schaltet man dem GND weg, glaubt er
> einfach, die Versorgung wäre aus.

Davon war ich eigentlich auch ausgegangen, bin aber jetzt etwas 
verunsichert -.-

von HildeK (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> In dieser Anwendung gibt es nur einen GND. Also wird das wohl
> (eventuell) ein Problem werden

Ja, denn wenn du ausschaltest, dann zieht es dir das gesamte Display auf 
die 12V, die Ansteuerungsleitungen werden dann auch hochgezogen über die 
internen Schutzdioden des Display-ICs. Gibt Rauch.

Daniel S. schrieb:
> Anbei so wie ich es dann machen würde, ist denke ich eine praktikable
> Lösung, oder?

Ja, wie du schon sagtest eben mit einem gewissen Aufwand. Viel einfacher 
ist es doch mit

foobar schrieb:
> Oder, falls die 12V doch nicht so konstant sind (z.B. Auto) und man
> etwas Regelung haben möchte, statt des MOSFETs einen NPN mit 135R am
> Emitter.
also so:
1
                  12V
2
                   o
3
                   |
4
                   V ->
5
                   -   3.6V/20mA
6
                   |
7
                   V ->
8
                   -   3.6V/20mA
9
                   |
10
                 |/
11
   U_Ctrl -------|    NPN
12
                 |>
13
                   |
14
                  .-.
15
                  | |
16
                  | | R = (U_Ctrl-0.7V) / I_LED
17
                  '-' z.B. 130R für 20mA bei 3.3V Ansteuerung
18
                   |
19
                  ===
20
                  GND
21
(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)

Falls die +12V auch unter 10V fallen könnten und die U_Ctrl trotzdem da 
ist: mach noch 1k in die Basisleitung.

von HildeK (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dieser IC hat nur 1
> Anschluss der nicht an 12V geht. Schaltet man dem GND weg, glaubt er
> einfach, die Versorgung wäre aus.

Ja, aber nur dann, wenn nur dieser IC geschaltet wird. Die Vermutung bei 
einem Display liegt jedoch nahe, dass der GND auch für die Anzeige 
selbst verwendet wird. Das konnte der TO nicht ausschließen.

von MaWin (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> vielleicht den NXV55UNR

In Zeiten der Chipknappheit alles was man auftreiben kann.

Daniel S. schrieb:
> er hat im Datenblatt ja auch Transfer- und Rds-on Kurven für 3V3

Warum stolpern Leute immer wieder in diesen Fehler ? Diese Kurve ist für 
ein Exemplar, welches die typische UGSth von 1.6V hat. Wenn dein 
Exemplar aber die erlauben 2V benötigt, verschiebt sich die Kurve. 
Garantiert wird bei dem Modell nur ein Durchschalten ab 4.5V, alles 
andere wird nicht geprüft bei der Herstellung.

von Thorsten S. (thosch)


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In diesem Falle (also mit Lowside Switch), würde ich allerdings den 
Kondensator C1 mit an den geschalteten GND legen. Damit bliebe er da, wo 
er hingehört: Auf kürzestem Weg zwischen Pin 1 und Pin 3 von IC1.
Und daß der BSS316 für 3,3 V Ansteuerung nicht paßt, wurde ja schon 
erwähnt!
Nimm da besser z.B. einen Si2302 oder TSM2302, den letzteren gibts bei 
Reichelt für -,17€.
Die haben ein Rdson von 95mΩ für 2,5V Ugs spezifiziert.

von Georg (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> sollte das mit der
> angehängten Schaltung eigentlich kein Problem sein?

Auch wenn es im Einzelfall funktionieren könnte, eine gute Idee ist das 
nicht: alle Angaben im Datenblatt, z.B. maximale Eingangsspannung usw., 
beziehen sich auf GND. Wenn man GND entfernt sind die Datenblattangaben 
zu nichts mehr zu gebrauchen.

Wenn nur HiSide empfohlen wird kann man, besonders als Anfänger, davon 
ausgehen dass die nicht alle blöd sind.

Georg

von Falk B. (falk)


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MaWin schrieb:
> Mann Falk, immer dieser Unsinn den du verbreitest. Dieser IC hat nur 1
> Anschluss der nicht an 12V geht. Schaltet man dem GND weg, glaubt er
> einfach, die Versorgung wäre aus.

Das mit dem sinnerfassenden, VOLLSTÄNDIGEN Lesen musst du noch üben.

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