Forum: PC-Programmierung Java lernen?


von Christoph (Gast)


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Tach zusammen,

studiere E-Technik und hab dort bereits die Sprache C kennen gelernt.
Nun habe ich durch einen Wechsel die Chance, im Rahmen des Studiums die 
Sprache Java zu lernen. Ist das empfehlenswert?
(Später gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Python Kurs/Vorlesung 
zu belegen)

Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele 
Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander 
kommt. Will nicht C mit Java, Java mit Python, C mit Python usw. 
verwechseln, wenn es mal drauf ankommt..

Finde Objektorientiertes Programmieren aber im Vergleich zu prozeduralen 
Programmiersprachen wie C aber durchaus spannend. Doch wofür könnte man 
das als Ingenieur gebrauchen? Wird da nicht eher C eingesetzt?

Und:
Vertiefe mich übrigens in die Energietechnik, wie sieht es in diesem 
spezifischen Bereich nochmal mit Java aus?

von Walter T. (nicolas)


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Christoph schrieb:
> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt.

Kommt kaum vor.

Christoph schrieb:
> Doch wofür könnte man
> das als Ingenieur gebrauchen?

Android

Christoph schrieb:
> Vertiefe mich übrigens in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> spezifischen Bereich nochmal mit Java aus?

Energietechnik findet komplett in Matlab statt.

von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Christoph schrieb:
> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt. Will nicht C mit Java, Java mit Python, C mit Python usw.
> verwechseln, wenn es mal drauf ankommt..

Meine Erfahrung ist, dass man, wenn man z.B. erst C oder Java lernt, und 
dann python, man sich erstmal die Semikolons abgewöhnen muss. Und 
danach, wenn man oft python macht, und wieder zu C geht, vergisst man 
sie schnell mal. Nutzt man beides von zeit zu zeit wird es mit der Zeit 
einfacher. Aber das sind eigentlich immer nur kleine Gewohnheitssachen. 
Und Java vs. C sind da nochmal weniger problematisch. Komplett 
durcheinander würde ich  die sprachen nie bringen.

Viel Konzepte sind aber Transferierbar. Es gibt z.B. OOP Pattern, sie 
ich manchmal in C auch nutze (trotz fehlender Sprach Konstrukte), und 
umgekehrt. Das Wissen / die Pattern usw. sind einfach transferierbar, 
zumindest für mich. Sieht nur etwas anders aus. Man kennt dann mehr 
Methoden, ein Problem anzugehen, und kann sich das passendste aussuchen. 
(Wobei, das kann die Sache auch schwieriger machen, wenn man zu viele 
Methoden kennt, und zu ambitioniert ist). Insgesamt würde ich mir aber 
keine Sorgen machen, dass man da durcheinander kommt. Andere Sprachen 
sind einfach nur neue Perspektiven auf Programme & Programmentwicklung.

Viel wichtiger finde ich, willst du mit der Sprache auch Arbeiten 
(müssen)?

von Dussel (Gast)


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Christoph schrieb:
> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt. Will nicht C mit Java, Java mit Python, C mit Python usw.
> verwechseln, wenn es mal drauf ankommt..
Wenn überhaupt, passiert das nur sehr selten. Außer wenn man wie in 
Python kein Semikolon am Befehlsende braucht und es dann auch in Java 
oder C weglässt...

Walter T. schrieb:
> Christoph schrieb:
>> Vertiefe mich übrigens in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
>> spezifischen Bereich nochmal mit Java aus?
>
> Energietechnik findet komplett in Matlab statt.
Vielleicht auch in Zukunft immer mehr in Python. Das ist halt kostenlos.

Nach anfänglicher Ablehnung mag in Java inzwischen ganz gerne. Ich 
benutze es gerne für relativ einfache Programme, bei denen es nicht auf 
Speicherbedarf und Rechenzeit ankommt. Java ist meiner Meinung nach 
einfacher und weniger Fehleranfällig als C(++) und nicht so vermurkst 
wie Python.

Allerdings würde ich aus meiner persönlichen Erfahung sagen, dass 
Javakenntnisse für einen Elektrotechnikingenieur beruflich eher wenig 
bringen. Dann je nach Anwendungsgebiet eher C oder Python.

von Nur_ein_Typ (Gast)


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Christoph schrieb:
> studiere E-Technik und hab dort bereits die Sprache C kennen gelernt.
> Nun habe ich durch einen Wechsel die Chance, im Rahmen des Studiums die
> Sprache Java zu lernen. Ist das empfehlenswert?
> (Später gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Python Kurs/Vorlesung
> zu belegen)

Mach' das, beides. Je mehr Werkzeuge Du kennst, desto besser kannst Du 
das richtige Werkzeug für eine Aufgabe und eine gegebene Umgebung 
auswählen.

> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt. Will nicht C mit Java, Java mit Python, C mit Python usw.
> verwechseln, wenn es mal drauf ankommt..

Ich spreche mehrere Sprachen (darunter auch C, Java, und Python) mal 
mehr und mal weniger fließend und kann für mich sagen, daß das nicht 
passiert. Wenn Du englisch und französisch sprichst, dann verwechselst 
Du die doch auch nicht?

Obendrein ist es so, daß Du mit jeder neuen Sprache auch ein paar neue 
Konzepte, Tricks und Kniffe kennenlernst, die Du danach meistens auch 
auf andere Sprachen übertragen kannst. Mittelfristig macht Dich das also 
auch in dieser Hinsicht zu einem besseren Entwickler.

Und am Ende begegnen mir immer mal wieder Entwickler, die sich dagegen 
sträuben, eine zweite Programmiersprache zu erlernen. Als Grund dafür 
vermute ich, daß das Erlernen einer ersten Programmiersprache besonders 
aufwändig und schwierig ist, da dabei nicht nur die Sprache, sondern 
auch das Entwickeln selbst erlernt werden muß. Die vorgenannten 
Entwickler erinnern sich an diesen Aufwand und befürchten, daß sie das 
für eine zweite Sprache noch einmal durchmachen müssen. Aber diese 
Überlegung ist falsch, denn die Konzepte ähneln sich und lassen sich 
übertragen, sobald man einmal die prozedurale und die objektorientierte 
Herangehensweise verstanden hat. Dadurch wird das Erlernen mit jeder 
neuen Sprache immer einfacher.

> Finde Objektorientiertes Programmieren aber im Vergleich zu prozeduralen
> Programmiersprachen wie C aber durchaus spannend. Doch wofür könnte man
> das als Ingenieur gebrauchen? Wird da nicht eher C eingesetzt?

Java und Python gehören zu den beliebtesten Programmiersprachen der 
Welt, gerade auch in der Industrie. Wenn Du beide beherrschst, hast Du 
bei der Jobsuche bessere Chancen und nicht zuletzt auch eine größere 
Auswahl an interessanten Stellen. Wenn es um Wissen geht, kann ich Dir 
also nur raten: nimm' mit, was Du bekommen kannst, und zwar so früh wie 
möglich.

von Nur_ein_Typ (Gast)


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Dussel schrieb:
> Christoph schrieb:
>> Energietechnik findet komplett in Matlab statt.
> Vielleicht auch in Zukunft immer mehr in Python. Das ist halt kostenlos.

Es ist vor allem, auch wegen seiner exorbitant guten Infrastruktur an 
mitgelieferten und externen Bibliotheken und Frameworks, extrem 
leistungsfähig. Das ist vermutlich der wichtigste Grund dafür, warum es 
bei Systemadministratoren, Anwendungs- und Webentwicklern, 
Datenanalysten, Machinelearnern, und in allerlei anderen Bereichen so 
beliebt ist. Das zeigen die einschlägigen Indizes wie Tiobe, RedMonk, 
Pypl und die Umfragen von StackOverflow, bei denen sich Python seit 
Jahren immer unter den ersten Plätzen findet, ja mehr als eindeutig. Und 
die besondere Beliebtheit von Python liegt sicher nicht an der 
Kostenlosigkeit, denn kostenlos sind die meisten anderen Sprachen von 
Assembler über C, C++ und Java, genauso wie Pythons direkte Wettbewerber 
Perl, Ruby und PHP -- um einige zu nennen -- natürlich ebenfalls. Python 
besonders große Beliebtheit muß also offensichtlich andere Gründe haben.

> Nach anfänglicher Ablehnung mag in Java inzwischen ganz gerne. Ich
> benutze es gerne für relativ einfache Programme, bei denen es nicht auf
> Speicherbedarf und Rechenzeit ankommt. Java ist meiner Meinung nach
> einfacher und weniger Fehleranfällig als C(++) und nicht so vermurkst
> wie Python.

Du empfindest Python als "vermurkst"? Darf ich fragen, warum?

von Imonbln (Gast)


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Christoph schrieb:
> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt. Will nicht C mit Java, Java mit Python, C mit Python usw.
> verwechseln, wenn es mal drauf ankommt..

Eher das Gegenteil ist der Fall, mit jeder Programmiersprache, die man 
lernt, erkennt man die Konzepte hinter der Sprache. Verwechseln tut man 
die Sprachen selten, aber hin und wieder wünschest du dir das Feature 
aus Sprache A in Sprache B.

Christoph schrieb:
> Finde Objektorientiertes Programmieren aber im Vergleich zu prozeduralen
> Programmiersprachen wie C aber durchaus spannend. Doch wofür könnte man
> das als Ingenieur gebrauchen? Wird da nicht eher C eingesetzt?

Selbst auf kleinen Mikroprozessoren kann man heute schon in C++ 
programmieren und mit Ticks OOP auch in prozeduralen Sprachen 
nachbilden. Aber dazu muss man die Vorzüge von OOP erstmal verinnerlicht 
haben.
Schon alleine um Algorithmen und Datenstrukturen in Java, lesen zu 
können, lohnt sich die Sprache. Viele der Design Pattern der Gang of 
Four werden auch oft in Java erklärt.

Ohne OOP Wissen fehlen dir halt mindesten die letzten 20 Jahre 
Erkenntnis in der Entwicklung und die Tendenz ist generell hin zum OOP, 
von daher lohnt es sich gleich die Grundlagen zu lernen und nicht mit 
Handicap zu starten.

Christoph schrieb:
> Und:
> Vertiefe mich übrigens in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> spezifischen Bereich nochmal mit Java aus?

Das kann sich jederzeit ändern, Sprachen kommen und gehen, Konzepte 
bleiben.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


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Also die Angst sprachen zu verwechseln höre ich zum ersten Mal. Das Ziel 
ist auch gar nicht Sprache x, y und z zu können sondern eine gute 
allgemeine Basis zu haben. Als Ingenieur verwendest du in erster Linie 
die Sprache die am besten zum Problem passt. Das kann dann auch eine 
komplett neue sein. Die hat man dann schnell drauf wenn man schon 2-3 
Sprachen kann. Im Studium hatte ich etwas Assembler, C, Java und MATLAB. 
Im Arbeitsleben anschließend hatte ich aber schon mit allem möglichen zu 
tun. Typescript, Julia, C++, C#. Der Wechsel ist irgendwann beinahe 
trivial.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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>Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
Programmiersprachen den Überblick verliert

Eine Woche nach einem Wechsel hast du dich an die andere Sprache wieder 
gewöhnt.

Problem ist eher, du willst die genialen Features der anderen Sprachen 
auch in der Sprache benutzen, in der du zur Zeit arbeitest. Du denkst 
dir andauernd: Das ließe sich doch so einfach lösen, hätten diese 
Idioten dieses Feature aus der anderen Sprache übernommen.

von ... (Gast)


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> zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt.

Dann solltest du als Zweitsprache LISP ins Auge fassen.
Mit Java macht ja schon jeder Doedel rum.

Als Drittsprache kaeme dann FORTH in Betracht.

Aber Embedded und Java?
Laecherlich.

von ... (Gast)


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> Schon alleine um Algorithmen und Datenstrukturen in Java, lesen zu
> können, lohnt sich die Sprache. Viele der Design Pattern der Gang of
> Four werden auch oft in Java erklärt.

Hohles Informatikergeschwafel.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> Aber Embedded und Java?

Gar nicht mal so abwegig.

1) Mit der JVM bekommt Google Ransomware auf Android so halbwegs in den 
Griff.
2) Leistungsfähige 32 Bit MCs sind billiger als die 8bit AVRs.

Sobald es mit Ransomware auf Heizungs- und Motor-Steuerungen los geht, 
dürfte die Idee aufkommen, Java VM auf popeligen Steuerungen einsetzen.

von Wühlhase (Gast)


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Noch ein Kommentar schrieb:
>>Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert
>
> Eine Woche nach einem Wechsel hast du dich an die andere Sprache wieder
> gewöhnt.
>
> Problem ist eher, du willst die genialen Features der anderen Sprachen
> auch in der Sprache benutzen, in der du zur Zeit arbeitest. Du denkst
> dir andauernd: Das ließe sich doch so einfach lösen, hätten diese
> Idioten dieses Feature aus der anderen Sprache übernommen.

Genau das kann ich alles bestätigen.

Ich hatte im Studium (Elektrotechnik, Hauptschwerpunkt Energietechnik, 
trotzdem bin ich in der Hardwareentwicklung gelandet) zwei Vorlesungen 
über C und eine über Java (und eine über LabView, vor dem Studium 
AVR-Assembler und irgendwann zwischendurch mal VBA).

Und grundsätzlich ist es besser, mehr Werkzeuge zur Auswahl zu haben als 
weniger. Wenn man eine Sprache lange nicht mehr benutzt hat, muß man 
immer mal wieder was nachlesen, aber die Übung kehr schnell wieder 
zurück. Wenn man abrupt wechselt (halbes Jahr Java, dann plötzlic VBA) 
dauert es drei oder vier Tage bis man wieder drin ist, aber das ist kein 
Problem. Die Fehler, die man dabei macht, haut einem der Compiler 
normalerweise rasch um die Ohren.

Man mag zwar als Energietechniker oder E-Techniker allgemein nicht 
unbedingt damit rechnen, Java mal ernsthaft zu benötigen, dennoch 
schreibe ich nebenher ein mittlerweile nicht mehr ganz so kleines 
Programm in Java. Ich persönlich finde die Sprache an sich sehr angenehm 
und bin über die Vorlesung recht froh, auch wenn ich mir die ernsthaft 
tollen Sachen auch erst danach selber beigebracht habe.

von Vancouver (Gast)


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Dussel schrieb:

> Python kein Semikolon am Befehlsende braucht und es dann auch in Java
> oder C weglässt...

Oder das Semikolon bei Python einfach hinschreibt. Mache ich immer so, 
genau aus diesem Grund. Bringt mir zwar immer ein mitleidiges Lächeln 
der Python-Gurus ein. Aber, so what...


> Java ist meiner Meinung nach
> einfacher und weniger Fehleranfällig als C(++)

Korrekt.

> und nicht so vermurkst
> wie Python.

Nicht korrekt. Java und C++ sind sich sehr ähnlich, Python ist anders, 
deswegen kommt es einem am Anfang kryptisch vor, wenn man aus der C-Welt 
kommt.

> Allerdings würde ich aus meiner persönlichen Erfahung sagen, dass
> Javakenntnisse für einen Elektrotechnikingenieur beruflich eher wenig
> bringen. Dann je nach Anwendungsgebiet eher C oder Python.

Sehe ich genauso. Außerhalb von Android und den typischen Business- und 
Bankenanwendungen hat Java kaum noch Bedeutung. Im Embedded-, Industrie- 
und erst recht im Wissenschaftlichen Bereich ist Java kaum zu finden. Da 
bist du mit C/++, Python und vielleicht noch Rust besser dabei.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Meine Erfahrung ist, dass man, wenn man z.B. erst C oder Java lernt, und
> dann python, man sich erstmal die Semikolons abgewöhnen muss.
1
#!/usr/bin/env python
2
3
if __name__ == '__main__':
4
    print('Semikola sind kein Problem.');
5
    print("Sie sind nur unüblich.");
6
    print('''Man kann aber in Einzeilern ''', end='');
7
    print("""die Teile trennen, wie in:""");
8
    import sys; sys.exit(0);

von Daniel A. (daniel-a)


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Ok, ja, man "muss" nicht. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, das jeder, 
der den Code liest, immer als erstes anmerken wird, man brauche die 
Semikolons nicht.

Bei JavaScript wird das auch manchmal gesagt, aber dort ist es weit 
weniger schlimm.

von Karl (Gast)


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Dussel schrieb:
>> Energietechnik findet komplett in Matlab statt.
>
> Vielleicht auch in Zukunft immer mehr in Python. Das ist halt kostenlos.

Ich würde behaupten, was Matlab kann kann Python auch ohne Verrenkungen.

von Jemand (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Christoph schrieb:
>> Doch wofür könnte man
>> das als Ingenieur gebrauchen?
>
> Android

Bei uns lief das in dieser Reihenfolge: C, Android, OOP (am Beispiel von 
Java).
Java schlicht nicht Teil des Studiengangs.
Und da nicht anders planbar kam noch Parallel- und Nebenläufigkeit in 
C++ dazu, formell ohne Vorkenntnisse in C++.

Machbar.

von Einer (Gast)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Problem ist eher, du willst die genialen Features der anderen Sprachen
> auch in der Sprache benutzen, in der du zur Zeit arbeitest. Du denkst
> dir andauernd: Das ließe sich doch so einfach lösen, hätten diese
> Idioten dieses Feature aus der anderen Sprache übernommen.

Das zeigt nur, dass man die Sprachen, in denen man sich Features andere 
Sprachen wünscht, noch nicht versteht und ihre Paradigmen durchdrungen 
hat.

Das ist nämlich der ganze Witz am Beherrschen mehrerer Sprachen, dass 
man sie genau so akzeptiert, versteht und anwendet, wie sie sind.

Codeausschnitte in C++, C# und Java können völlig identisch aussehen. 
Und kennst Du eine der 3 Sprachen, kennst Du alle. Und doch sind sie so 
verschieden, und man muss die unterschiedlichen Paradigmen wirklich 
verstehen, um problemlos wechseln zu können.

Aber diese Feinheiten erschließen sich den meisten leider niemals in 
ihrem Programmiererleben. Z.B. verteidigen sie in Foren "ihre" Sprache 
bis auf's Messer, oder fragen, ob und welche zweite Sprache sie lernen 
sollen.

Ziemlich kurzsichtig und einfältig. Sorry dafür.

von Dussel (Gast)


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Nur_ein_Typ schrieb:
> Und die besondere Beliebtheit von Python liegt sicher nicht an
> der Kostenlosigkeit
Es ging um den Vergleich zu Matlab. Matlab-Script und Python finde ich 
vom Anwendungsgebiet, vom Sprachkonzept und von der Arbeitsweise her 
ähnlich. C würde ich zum Beispiel nicht als direkte Konkurrenz oder 
Alternative zu Matlab sehen, Python dagegen schon.

Nur_ein_Typ schrieb:
> Du empfindest Python als "vermurkst"? Darf ich fragen, warum?
Python ist ja hier eigentlich nicht das Thema, deshalb nur kurz und ohne 
eine Diskussion starten zu wollen:
- Strukturieren durch Einrücken finde ich immer noch nicht gut. Das ist 
aber wohl persönliche Meinung.
- Durch die fehlende Typisierung ist manchmal nicht direkt ersichtlich, 
was man denn jetzt für einen Typen bekommt.
- Einerseits keine Typisierung, alles geht, auch eine Audiodatei in 
einer Liste von Strings, aber andererseits ist es nicht möglich, ein int 
mit einem String zu verknüpfen ( print("i: " + i) )
- Einerseits gibt es zwei Arten von Listen, tuple und list, andererseits 
gibt es keine einfachen Konstanten.
- Inkonsistenz
1
Tuple_1 = ("abc", "def", "ghi", "jkl")
2
Tuple_2 = ("abc", "def", "ghi")
3
Tuple_3 = ("abc", "def")
4
Tuple_4 = ("abc")
5
Tuple_5 = ()
6
7
print("Tuple_1 length: " + str(len(Tuple_1)))
8
print("Tuple_2 length: " + str(len(Tuple_2)))
9
print("Tuple_3 length: " + str(len(Tuple_3)))
10
print("Tuple_4 length: " + str(len(Tuple_4)))
11
print("Tuple_5 length: " + str(len(Tuple_5)))
Ausgabe:
1
Tuple_1 length: 4
2
Tuple_2 length: 3
3
Tuple_3 length: 2
4
Tuple_4 length: 3
5
Tuple_5 length: 0
Natürlich kann man sich an das alles gewöhnen oder mit Tricks die 
Probleme umgehen (es ist natürlich jedem klar, dass man eine 
Liste/Aufzählung mit einem Komma abschließt...), aber als gut durchdacht 
empfinde ich das trotzdem nicht.

von Dieter H. (kyblord)


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java wtf... man braucht im Leben nur C. Der Rest ist obsolet.

von chris_ (Gast)


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Ich würde folgende Lernreihenfolge vorschlagen:

1. C
2. Python
3. Java

Python ist vom Syntax und Handling einfacher als Java. Das hat für den 
Anfänger den Vorteil, sich auf Algorithmen und Ablaufstrukturen 
konzentrieren zu können, anstatt sich ständig von Syntax und 
Formatfehlern ausbremsen zu lassen.
Gerade um die Grundlagen der objektorientierten Programmierung zu 
verstehen, ist Python hervorragend.

Karl schrieb
>Ich würde behaupten, was Matlab kann kann Python auch ohne Verrenkungen.

Stimmt. Allerdings syntaxtechnisch etwas umständlicher als Matlab. Es 
hat aber den Vorteil, dass man in der Firma nicht ständig auf freie 
Matlablizensen warten muss, wenn es eine Serverlizenz ist und man auch 
alle Toolboxen frei bekommt, während man bei Matlab immer warten muss, 
bis die Projektleitung die Gelder freigegeben hat, um z.B. die 
Statistiktoolbox anzuschaffen. Im Zusammenhang mit Matlab gibt es aber 
Simulink, was es für Python nicht gibt.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> dass man sie genau so akzeptiert, versteht und anwendet, wie sie sind.

Nicht wirklich, der Fortschritt bei den Programmiersprachen entsteht ja 
gerade weil wir die Kombination von Features nicht akzeptieren.

Z.B. entwickelte van Rossum das Python, weil er Features aus 
Spezialsprachen für Mathematiker in einer universellen 
Programmiersprache verwenden wollte.

Oder Java. Zuerst entwickelte Stroustrup das C++, weil er eine Sprache 
haben wollte, die Objektorientierung und Performance vereint. Dann kam 
Gosling und meinte die Syntax sei ideal, aber die Performance macht die 
Sprache zu verworren. Er entwickelt eine Sprache, die genau so aussieht, 
aber zugunsten der Übersichtlichkeit auf Performance verzichtet.

Oder nimm die stetige Weiterentwicklung. Einige Leute meinten, im Java 
wären die Objekte für Callbacks zu aufwendig. Sie wollten auch im Java 
einzeilige Closures wie in den funktionalen Sprachen haben.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Christoph schrieb:
> studiere E-Technik und hab dort bereits die Sprache C kennen gelernt.
> Nun habe ich durch einen Wechsel die Chance, im Rahmen des Studiums die
> Sprache Java zu lernen. Ist das empfehlenswert?
In Deinem spezifischen Fall eher nicht, weil Du Etechnik mit Schwerpunkt 
Energietechnik studierst ... und eben nicht Informatik, etc.

Christoph schrieb:
> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
> kommt.
Und diese Sorge ist durchaus berechtigt!
Du gehörst dann nämlich zu den Schmalspur-Ings., die dieses Forum 
magisch anzieht und die falsche Tips geben!
Bei Programmiersprachen ist es wie bei normalen Sprachen auch!
Es gibt Leute, die sprechen anglich 10 Fremdsprachen und mehr - nur am 
Ende beherrschen sie keine richtig. Genauso ist das bei 
Programmiersprachen - das ist reine Schaumschlägerei und billig was die 
Teilnehmer hier predigen.
Also bitte Vorsicht mit zuviel Sprachen - Du wirst vom Personaler dann 
bestenfalls als Hochstapler angesehen.
Dein Schwerpunkt ist doch Energietechnik ... und da kommt es auf ganz 
andere Wissensbereiche an!

Christoph schrieb:
> Und:
> Vertiefe mich übrigens in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> spezifischen Bereich nochmal mit Java aus?
Geh zum BIZ oder auch zum Arbeitsamt und schaue Dir mal die 
Stellenausschreibungen für Energietechnik-Ings. an und was genau die 
dort in den Stellenausschreibungen fordern - darauf bitte konzentrieren 
und nicht auf Spielkinder und andere Schaumschläger hier im Forum hören 
;-)

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> an und was genau die dort in den Stellenausschreibungen fordern
> darauf bitte konzentrieren

Ich rate dir das Gegenteil. Mach das, was dir Spaß bringt, womit du dich 
freiwillig nächtelang beschäftigst. Dann findest du immer einen guten 
Job.

Ich selbst hatte Architektur studiert. Die unsinnige Bürokratie liegt 
mir nicht. Programme schreiben, mit denen sich unsinnige Tätigkeit 
automatisieren lässt, bringt mir mehr Spaß. Ist dann mein Beruf 
geworden.

von Beobachter (Gast)


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Nur_ein_Typ schrieb:
> Wenn Du englisch und französisch sprichst, dann verwechselst
> Du die doch auch nicht?

Also wenn ich mir die deutschsprachigen Jugendlichen und jungen 
Erwachsenen heute so ansehe/anhöre, verwechseln die einiges. Oft fällt 
ihnen ein deutsches Wort nicht mehr ein, obwohl Deutsch ihre 
Muttersprache ist. Heraus kommt dann ein Deutsch-Englisch Kaudawelsch. 
In der Rechtschreibung noch viel schlimmer wo dann englische 
Schreibweisen ins Deutsche übernommen werden. Verwechselung von "c" und 
"k" ist dann noch das kleinste Übel.
Abgesehen davon, finde ich es toll, mehrere Sprachen zu können, auch 
mehrere Programmiersprachen.

von Wühlhase (Gast)


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Einer schrieb:
> Noch ein Kommentar schrieb:
>> Problem ist eher, du willst die genialen Features der anderen Sprachen
>> auch in der Sprache benutzen, in der du zur Zeit arbeitest. Du denkst
>> dir andauernd: Das ließe sich doch so einfach lösen, hätten diese
>> Idioten dieses Feature aus der anderen Sprache übernommen.
>
> Das zeigt nur, dass man die Sprachen, in denen man sich Features andere
> Sprachen wünscht, noch nicht versteht und ihre Paradigmen durchdrungen
> hat.
>
> Das ist nämlich der ganze Witz am Beherrschen mehrerer Sprachen, dass
> man sie genau so akzeptiert, versteht und anwendet, wie sie sind.

Nein, das Gegenteil ist normalerweise der Fall. Oder warum ist 
mittlerweile Java 17 raus? Hatte C++ all die Möglichkeiten, die es heute 
hat, schon von Anfang an? Python hat sogar einen Kompatibilitätsbruch in 
Kauf genommen bei einer Überarbeitung.


Noch ein Kommentar schrieb:
>> an und was genau die dort in den Stellenausschreibungen fordern
>> darauf bitte konzentrieren
>
> Ich rate dir das Gegenteil. Mach das, was dir Spaß bringt, womit du dich
> freiwillig nächtelang beschäftigst. Dann findest du immer einen guten
> Job.

Exakt so sieht es aus, genau dafür ist das Studium da.

von Einer (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Oder warum ist
> mittlerweile Java 17 raus? Hatte C++ all die Möglichkeiten, die es heute
> hat, schon von Anfang an?

Ein konkreter Stand einer Programmiersprache hat einen genau definierten 
Umfang von Features und es gilt die Paradigmen dieser zur Verfügung 
stehenden Features zu verstehen, anzuwenden und zu kombinieren.

Das kollidiert genau überhaupt nicht mit unterschiedlichen 
Sprachversionen, in denen bestimmte Features vorhanden sind oder 
hinzugefügt wurden.

Es ist exakt umgekehrt: Die unterschiedlichen Paradigmen der jeweiligen 
Sprachversionen (oder Sprachvarianten) gilt es zu verstehen. Dazu muss 
man die Fähigkeiten entwickeln, die jeweils zur Verfügung stehenden 
Mittel optimal zu verwenden und gegeneinander abzugrenzen.

Aber wie schon gesagt, diese feinen Differenzierungen erschließen sich 
den meisten nicht.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Ich rate dir das Gegenteil. Mach das, was dir Spaß bringt, womit du dich
> freiwillig nächtelang beschäftigst. Dann findest du immer einen guten
> Job.
Ja logo, aber bei einem Job als Angestellter gelten andere Regeln - da 
gibt's nämlich noch einen Personaler/Entscheider und der hat auch seinen 
Spaß bei der Arbeit, wenn er die ganzen Spaßarbeiter auf Akte P legt.

> Ich selbst hatte Architektur studiert.
das ist ein selbstständiger Beruf, oder?
Und Du willst jetzt von Spaß bei der Arbeit erzählen ):

> Die unsinnige Bürokratie liegt
> mir nicht. Programme schreiben, mit denen sich unsinnige Tätigkeit
> automatisieren lässt, bringt mir mehr Spaß. Ist dann mein Beruf
> geworden.
Deine Berufsvorstellungen von einer Hobby-Arbeit und endlosen Spaß bei 
der Arbeit sind ja wirklich schön!
Nur weißt Du was: die Realtität sieht ein bißchen anders aus!
80% haben keine Spaß-Arbeit oder eben keine 100% Spaß bei der Arbeit so 
wie Du! Deswegen heißt das Ganze nämlich auch Arbeit!
Das ist Dir offenbar bei Deinem Studium/Beruf nicht ganz bewußt!
Was soll denn jetzt der TE machen mit Schwerpunkt Energietechnik - sich 
selbstständig machen ... als was denn?
Studierter Energieberater oder was?
Weiterhin: der Spaß hört spätestens beim Personaler auf, wenn Deine 
Bewerbung nicht so gut ankommt und Du den Job nicht bekommst und Du 
selbst beim Jobcenter bzw. Arbeitsamt landest - dann hast Du nämlich 
einen ganz anderen Spaß an der Backe ):

: Bearbeitet durch User
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Wühlhase schrieb:
>> Ich rate dir das Gegenteil. Mach das, was dir Spaß bringt, womit du dich
>> freiwillig nächtelang beschäftigst. Dann findest du immer einen guten
>> Job.
>
> Exakt so sieht es aus, genau dafür ist das Studium da.

noch einer, der mit dem goldenen Löffel aufgewachsen ist und keinerlei 
Ahnung hat - anders kann man sich solche saudummen Aussagen nicht mehr 
erklären ):

von Wühlhase (Gast)


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Robert K. schrieb:
> noch einer, der mit dem goldenen Löffel aufgewachsen ist und keinerlei
> Ahnung hat - anders kann man sich solche saudummen Aussagen nicht mehr
> erklären ):

Den goldenen Löffel gab es bei mir nicht, tut mir leid. Aber ich denke 
ich kann von mir sagen, daß aus mir ein guter Ingenieur geworden ist - 
(auch) weil ich genau das eiskalt durchgezogen und mich vornehmlich 
damit beschäftigt habe, was mich fasziniert hat und ich mein Studium 
gerade nicht nach optimalem Musterlebenslauf ausgerichtet habe, solche 
Erwägungen waren mir ziemlich schnuppe.


Robert K. schrieb:
> Deine Berufsvorstellungen von einer Hobby-Arbeit und endlosen Spaß bei
> der Arbeit sind ja wirklich schön!
> Nur weißt Du was: die Realtität sieht ein bißchen anders aus!
> 80% haben keine Spaß-Arbeit oder eben keine 100% Spaß bei der Arbeit so
> wie Du! Deswegen heißt das Ganze nämlich auch Arbeit!
> Das ist Dir offenbar bei Deinem Studium/Beruf nicht ganz bewußt!
> Was soll denn jetzt der TE machen mit Schwerpunkt Energietechnik - sich
> selbstständig machen ... als was denn?
> Studierter Energieberater oder was?
> Weiterhin: der Spaß hört spätestens beim Personaler auf, wenn Deine
> Bewerbung nicht so gut ankommt und Du den Job nicht bekommst und Du
> selbst beim Jobcenter bzw. Arbeitsamt landest - dann hast Du nämlich
> einen ganz anderen Spaß an der Backe ):

Erstens ist der Kerl noch Student, das Arbeitsleben liegt noch vor ihm. 
Das Arbeit kein Einhornponyhof ist, wird ihm vermutlich trotzdem schon 
klar sein.
Nur weißt du was: es gibt Leute die gehen zur Arbeit und freuen sich 
darauf, wieder mal ein interessantes Problem zu lösen. Wenigstens an 80% 
der Arbeitstage.

Nicht Montage sind scheiße, sondern dein Job ist scheiße. Tut mir leid 
da du zu deinen 80% gehörst, aber das muß ja nicht jedem so gehen.

Übrigens: Die fachliche Bewertung eines Kandidaten liegt nie beim 
Personaler. Die haken allenfalls eine Liste ab, ob genügend 
Bullshitbuzzwords in der Bewerbung vorkommen, aber ernsthaft prüfen 
können das die allerwenigsten, und selbst wenn dann auch nur für einen 
schmalen Bereich.
Und kein vernünftiger Mensch bewirbt sich mit allem was er mal gemacht 
hat, sondern wählt das aus was das Unternehmen, bei dem er sich bewirbt, 
interessiert oder wenigstens interessieren könnte.


Einer schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Oder warum ist
>> mittlerweile Java 17 raus? Hatte C++ all die Möglichkeiten, die es heute
>> hat, schon von Anfang an?
>
> Ein konkreter Stand einer Programmiersprache hat einen genau definierten
> Umfang von Features und es gilt die Paradigmen dieser zur Verfügung
> stehenden Features zu verstehen, anzuwenden und zu kombinieren.
>
> Das kollidiert genau überhaupt nicht mit unterschiedlichen
> Sprachversionen, in denen bestimmte Features vorhanden sind oder
> hinzugefügt wurden.
>
> Es ist exakt umgekehrt: Die unterschiedlichen Paradigmen der jeweiligen
> Sprachversionen (oder Sprachvarianten) gilt es zu verstehen. Dazu muss
> man die Fähigkeiten entwickeln, die jeweils zur Verfügung stehenden
> Mittel optimal zu verwenden und gegeneinander abzugrenzen.
>
> Aber wie schon gesagt, diese feinen Differenzierungen erschließen sich
> den meisten nicht.

Wenn ein neues Paradigma, Werkzeug, was auch immer, in eine bestehende 
Sprache aufgenommen wird, dann nur weil die Nutzer der Sprache das 
wollen oder weil jemand, der was zu entscheiden hat, glaubt, das die 
Nutzer das wollen oder wollen könnten. Sonst würde man es lassen.

Sich ein (noch) nicht existierendes Feature einer anderen Sprache in der 
Sprache zu wünschen, in der man gerade arbeitet, hat exakt nichts damit 
zu tun daß man die Sprache, mit der man gerade arbeitet, nicht 
vollumfänglich verstanden hat (was deine Aussage war).

Oft ist es ja auch eher so, daß eine gewünschte Funktion den Paradigmen 
nicht widerspricht, sondern sie entweder ergänzt oder gar nicht berührt 
wie z.B. das var-Schlüsselwort in Java, das in irgendeiner Version nach 
Java 8 kam. Es macht Code einfach nur ein bisschen leserlicher, mehr 
nicht.
Und ich wüßte auch nicht was z.B. Streams an einem Paradigma in Java 
geändert haben, solche feinen Differenzierungen kannst du ja mal gerne 
erläutern.

Du setzt vorraus daß eine Programmiersprache einfach perfekt ist. Im 
Gegenteil stellt sich ja oft erst später herraus, daß die Paradigmen 
einer Sprache unvollständig oder anderweitig nicht zufriedenstellend 
sind. Sonst hätte man z.B. in C vermutlich von Anfang an mehr Strenge 
z.B. bei der Breite von Datentypen walten lassen.

von Jens (Gast)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Ich rate dir das Gegenteil. Mach das, was dir Spaß bringt, womit du dich
> freiwillig nächtelang beschäftigst. Dann findest du immer einen guten
> Job.

Das "immer" stimmt schonmal nicht. "Manchmal" oder "vielleicht" wäre 
passend.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Wühlhase schrieb:
> Den goldenen Löffel gab es bei mir nicht, tut mir leid.
Braucht Dir ja dann nicht leid zu tun.

> Aber ich denke
> ich kann von mir sagen, daß aus mir ein guter Ingenieur geworden ist -
> (auch) weil ich genau das eiskalt durchgezogen und mich vornehmlich
> damit beschäftigt habe, was mich fasziniert hat und ich mein Studium
> gerade nicht nach optimalem Musterlebenslauf ausgerichtet habe, solche
> Erwägungen waren mir ziemlich schnuppe.
Tja, schon mal darüber nachgedacht, daß Du vielleicht auch unverschämtes 
Glück gehabt hast?!
Es spielen nämlich nicht Deine Präferenzen die große Rolle, sondern die 
des Personalers!
Wenn der xy Quali sucht und Du dann mit Java kommst, dann sagt Dir 
vielleicht noch höflich: Schade, daß Sie nicht Informatik studiert 
haben.
Der TE hat aber Energietechnik als Schwerpunkt - und da würde ich mir 
schon mal rechtzeitig Gedanken machen!

> Erstens ist der Kerl noch Student, das Arbeitsleben liegt noch vor ihm.
Ganz genau und da sollte man vorsichtig sein mit falschen Tips!
Java und Energietechnik ist wohl kein Muß ?
Das kann man notfalls noch als Hobby nebenher machen, dafür braucht man 
ganz sicher nicht Held der Programmierung werden ... und bei 
Energietechnik schon mal gar nicht.

> Das Arbeit kein Einhornponyhof ist, wird ihm vermutlich trotzdem schon
> klar sein.
> Nur weißt du was: es gibt Leute die gehen zur Arbeit und freuen sich
> darauf, wieder mal ein interessantes Problem zu lösen. Wenigstens an 80%
> der Arbeitstage.
Ja, es gibt auch Leute, die sind mit einen Almosengehalt zufrieden - 
auch die gibt's.
Ich würde mal Hobby und Freizeit trennen.
Ich würde mal langsam vom Aberglauben abkommen, daß jede Arbeit oder 
auch Studium zwangsläufig in einer Hobby-Arbeit münden muß nur weil das 
bei Dir so prima geklappt hat.

> Nicht Montage sind scheiße, sondern dein Job ist scheiße. Tut mir leid
> da du zu deinen 80% gehörst, aber das muß ja nicht jedem so gehen.
Wenn das bei Dir anders ist - schön ... dann gehörst Du zu den wenigen 
Auserwählten und bist Dir dessen überhaupt nicht bewußt!
Solche Leute gibt's hier natürlich desöfteren und deswegen gibt es immer 
wieder völlig kranke Tips.
Wenn ich einen Spezialisten haben will, der sich primär mit 
Programmiersprachen wie Java, usw. auskennt, dann stell ich einen 
Informatiker ein - Punkt.

> Übrigens: Die fachliche Bewertung eines Kandidaten liegt nie beim
> Personaler. Die haken allenfalls eine Liste ab, ob genügend
> Bullshitbuzzwords in der Bewerbung vorkommen, aber ernsthaft prüfen
> können das die allerwenigsten, und selbst wenn dann auch nur für einen
> schmalen Bereich.
keine Ahnung bei welchen Hinterhof-Klitschen Du Dich beworben hast - ich 
würde einem Personaler schon genug Ahnung zubilligen.

> Und kein vernünftiger Mensch bewirbt sich mit allem was er mal gemacht
> hat, sondern wählt das aus was das Unternehmen, bei dem er sich bewirbt,
> interessiert oder wenigstens interessieren könnte.
Tja Meister, das ist nur teilweise richtig! Es gibt nämlich immer zwei 
Seiten der Medaille. Die Unternehmen, die den TE vielleicht? 
interessieren, die haben am Ende auch die Auswahl!
Das nennt sich Konkurrenz - da bewirbt sich nicht nur der TE drauf!
Da mußt Du nämlich auch was bieten können - deutlich mehr als die 
anderen Bewerber, die auch den Job haben wollen ... sonst wird das 
nichts mit der freien Auswahl des Unternehmens.
Die Zeiten sind nämlich lange, sehr lange vorbei !
Den Job bekommt nämlich nur einer ... und nicht zwei oder mehr, das 
kannst dann bei Mindestlohn-Jobs vielleicht noch haben, da werden immer 
mehrere eingestellt und erst danach gekeult.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Tja, schon mal darüber nachgedacht, daß Du vielleicht auch unverschämtes
> Glück gehabt hast?!

Nö...tatsächlich nicht. Ich hatte sicherlich an einigen Stellen Glück im 
Leben, angenfangen damit daß ich Eltern habe die wirklich viel für ihre 
Kinder getan haben.

Aber Studienwahl und Berufsaussichten gehören nicht dazu. Wenn ich so 
darüber nachdenken kenne ich niemanden, dessen Lebenslauf exakt so lief 
wie ursprünglich geplant. Im Gegenteil, daß jemand am Ende etwas völlig 
anderes macht als er mal gelernt hat ist nicht unüblich.

Und wenn ich mich heute mal so bei Firmen umsehe und auch mit früheren 
Chefs mal spreche: Niemand sucht jemanden mit einem schnurgeraden 
Lebenslauf. Jeder sucht jemanden der etwas Bestimmtes kann oder 
zumindest nicht allzuweit davon entfernt ist. Und der halbwegs 
arbeitswillig und umgänglich ist.
Und zumindest was die Fähigkeiten angeht ist derjenige der Beste - so 
zumindest meine Erfahrung - der für ein Wissensgebiet brennt und sich 
die Fachliteratur auch ohne Studium lesen würde (aber es deutlich 
schwerer hätte, diese zu verstehen). Auf jeden Fall sind die Leute gut, 
motiviert und in der Regel in der Lage, selbständig zu arbeiten.

Wie gesagt, bei mir war der Studienschwerpunkt ebenfalls Energietechnik 
(was mich übrigens damals auch sehr interessiert hat), ich habe aber 
streng darauf geachtet daß Energietechnik in meinen Zeugnissen nirgendwo 
als Überschrift auftaucht. Da steht immer nur Elektrotechnik. Und heute 
arbeite ich wie gesagt in der Elektronikentwicklung und arbeite mich 
gerade in den Bau von ernsthafter Präzisionsmeßtechnik ein.
In Java programmiere ich nur in der Freizeit, aber daß man mal ein 
kleines Progrämmchen schreiben muß das auf irgendeinem Linux- oder 
Windows-PC läuft kann da durchaus auch mal vorkommen.

Und wenn ihm die Javavorlesung nur dabei hilft, später im Job schneller 
VBA zu lernen weil er merkt das er mit Excelautomatisierung seine 
Arbeitslast um 10% reduzieren kann, dann hat es sich doch schon gelohnt.
So einen ähnlichen Fall hatte ich mal.


Robert K. schrieb:
> Es spielen nämlich nicht Deine Präferenzen die große Rolle, sondern die
> des Personalers!
> Wenn der xy Quali sucht und Du dann mit Java kommst, dann sagt Dir
> vielleicht noch höflich: Schade, daß Sie nicht Informatik studiert
> haben.

Ich bleibe dabei, wer was kann findet immer einen Job. Es sagt ja 
niemand, daß man immer überall in jeder Firma einen Job findet. Wenn du 
dich als Bäcker irgendwo bewirbst wo ein Schweißer gesucht wird ist es 
klar daß man dich zumindest dort nicht braucht.


Robert K. schrieb:
> Ganz genau und da sollte man vorsichtig sein mit falschen Tips!

Wie gesagt, das ist der beste Tipp den ich jemandem im Studium geben 
kann. Das war noch nie verkehrt und war einer der Hauptvorteile des 
Diploms gegenüber den heutigen Studiengängen: Die Leute hatten weitaus 
mehr Freiheiten zu lernen, was sie interessiert hat. Und schlecht war 
das ganz sicher nicht, im Gegenteil.


Robert K. schrieb:
> Das kann man notfalls noch als Hobby nebenher machen, dafür braucht man
> ganz sicher nicht Held der Programmierung werden ... und bei
> Energietechnik schon mal gar nicht.

Das ist doch aber kein Grund, sich eine Vorlesung über ein interessantes 
Thema nicht anzuhören.
Und ganz ehrlich: wer weiß heute schon wo er diese Kenntnisse in zwei 
Jahren gebrauchen kann? Auch in der Energietechnik findet immer mehr 
Automatisierung statt.


Robert K. schrieb:
>> Das Arbeit kein Einhornponyhof ist, wird ihm vermutlich trotzdem schon
>> klar sein.
>> Nur weißt du was: es gibt Leute die gehen zur Arbeit und freuen sich
>> darauf, wieder mal ein interessantes Problem zu lösen. Wenigstens an 80%
>> der Arbeitstage.
> Ja, es gibt auch Leute, die sind mit einen Almosengehalt zufrieden -
> auch die gibt's.
> Ich würde mal Hobby und Freizeit trennen.
> Ich würde mal langsam vom Aberglauben abkommen, daß jede Arbeit oder
> auch Studium zwangsläufig in einer Hobby-Arbeit münden muß nur weil das
> bei Dir so prima geklappt hat.

Wieso Almosengehalt? Eine interessante Arbeit und anständiges Gehalt 
schließen sich ja nicht aus. Eher ist es doch so, daß ab einem 
ausreichend hohen Gehalt dieses mehr und mehr zum Schmerzensgeld wird. 
Gerade wenn man z.B. in Richtung Management geht.


Robert K. schrieb:
>> Nicht Montage sind scheiße, sondern dein Job ist scheiße. Tut mir leid
>> da du zu deinen 80% gehörst, aber das muß ja nicht jedem so gehen.
> Wenn das bei Dir anders ist - schön ... dann gehörst Du zu den wenigen
> Auserwählten und bist Dir dessen überhaupt nicht bewußt!
> Solche Leute gibt's hier natürlich desöfteren und deswegen gibt es immer
> wieder völlig kranke Tips.

Vielleicht haben diese Leute ja was richtig gemacht im Leben? Denk mal 
darüber nach.


Robert K. schrieb:
> Wenn ich einen Spezialisten haben will, der sich primär mit
> Programmiersprachen wie Java, usw. auskennt, dann stell ich einen
> Informatiker ein - Punkt.

Tja...und nun hast du eine relativ einfache Aufgabe wo es schön wäre 
einen Spezialisten zu haben, die Aufgabe andererseits nicht allzuschwer 
ist wenn man mal vor einiger Zeit ein paar Grundlagen gehört hat und die 
Ausgaben für einen Spezialisten wirtschaftlich einfach nicht zu 
rechtfertigen sind? Das dürfte der häufigste Fall sein.
Und dann muß sich der Spezialist für Software höchstwahrscheinlich noch 
z.B. in Energietechnik einarbeiten damit er versteht, was er da 
eigentlich tun soll. Der TS dagegen wäre da schon völlig drin.


Robert K. schrieb:
>> Übrigens: Die fachliche Bewertung eines Kandidaten liegt nie beim
>> Personaler. Die haken allenfalls eine Liste ab, ob genügend
>> Bullshitbuzzwords in der Bewerbung vorkommen, aber ernsthaft prüfen
>> können das die allerwenigsten, und selbst wenn dann auch nur für einen
>> schmalen Bereich.
> keine Ahnung bei welchen Hinterhof-Klitschen Du Dich beworben hast - ich
> würde einem Personaler schon genug Ahnung zubilligen.

In Hinterhofklitschen würde ich eher den Chef verorten, der Personaler, 
direkter Vorgesetzter und technischer Projektleiter in Personalunion 
ist. Da hat der Personaler auch technisches Verständnis.
Aber ganz sicher nicht in größeren Firmen. Personaler treffen eine 
Vorauswahl, es ist ja nicht nur die fachliche Qualifikation die in die 
Bewertung des Bewerbers eingeht. Das Fachliche zu beurteilen ist 
normalerweise gar nicht deren Aufgabe, deshalb sitzt im VG normalerweise 
nicht der Personaler mit dem Bewerber alleine.


Robert K. schrieb:
>> Und kein vernünftiger Mensch bewirbt sich mit allem was er mal gemacht
>> hat, sondern wählt das aus was das Unternehmen, bei dem er sich bewirbt,
>> interessiert oder wenigstens interessieren könnte.
> Tja Meister, das ist nur teilweise richtig! Es gibt nämlich immer zwei
> Seiten der Medaille. Die Unternehmen, die den TE vielleicht?
> interessieren, die haben am Ende auch die Auswahl!
> Das nennt sich Konkurrenz - da bewirbt sich nicht nur der TE drauf!
> Da mußt Du nämlich auch was bieten können - deutlich mehr als die
> anderen Bewerber, die auch den Job haben wollen ... sonst wird das
> nichts mit der freien Auswahl des Unternehmens.
> Die Zeiten sind nämlich lange, sehr lange vorbei !
> Den Job bekommt nämlich nur einer ... und nicht zwei oder mehr, das
> kannst dann bei Mindestlohn-Jobs vielleicht noch haben, da werden immer
> mehrere eingestellt und erst danach gekeult.

Nö...die Konkurrenz ist auf beiden Seiten.
Ich gehe ja nicht als Bittsteller in ein VG, sondern habe etwas 
anzubieten. Und um andere Bewerber habe ich mir eigentlich noch nie 
Gedanken gemacht was jedoch nicht heißt, das ich stets der erste 
Wunschkandidat war oder bin. Aber man bewirbt sich ja auch nicht nur bei 
einer Firma.

Und anders herum gibt es ja auch Firmen wo man schon im VG merkt, daß 
man da nicht reinpasst und dort lieber nicht arbeiten will, dann sagt 
man eben halt freundlich ab.
Es gibt gute Zeiten um sich eine Arbeit zu suchen, und es gibt schlechte 
Zeiten um auf Jobsuche zu gehen, aber solche Zyklen fängst du mit dem 
geilsten Lebenslauf nicht auf. Und das deine Branche aus dem Land 
vertrieben wird und du ab 40 nur noch in H4 hängst kann dir auch 
jederzeit passieren, auch das fängst du mit einem schnurgeraden 
Lebenslauf nicht auf. Im Gegenteil, wenn wir unsere Energietechnik bald 
nur noch von den Chinesen geliefert bekommen weil wir sowas selber nicht 
mehr bauen können bist du umso besser dran wenn du auch noch was anderes 
kannst als Energietechnik.

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

Dussel schrieb:
> Nur_ein_Typ schrieb:
>> Und die besondere Beliebtheit von Python liegt sicher nicht an
>> der Kostenlosigkeit
> Es ging um den Vergleich zu Matlab. Matlab-Script und Python finde ich
> vom Anwendungsgebiet, vom Sprachkonzept und von der Arbeitsweise her
> ähnlich. C würde ich zum Beispiel nicht als direkte Konkurrenz oder
> Alternative zu Matlab sehen, Python dagegen schon.

Als Alternative zu Matlab würde ich eher GNU Octave, FeeMat oder Scilab 
ansehen. Python dagegen ist eine Allzweck-Programmiersprache (General 
Purpose Programming Language) und deckt daher wesentlich mehr 
Anwendungsfälle ab.

> Python ist ja hier eigentlich nicht das Thema, deshalb nur kurz und ohne
> eine Diskussion starten zu wollen:

Alles gut, wenngleich... der TO sprach ja auch davon, Python lernen zu 
wollen.

> - Strukturieren durch Einrücken finde ich immer noch nicht gut. Das ist
> aber wohl persönliche Meinung.

Bevor ich meine ersten Versuche mit Python unternommen habe, war ich 
deswegen auch sehr skeptisch. Aber diese Skepsis ist bei meinen ersten 
Versuchen mit der Sprache sehr schnell verschwunden, nach kurzer Zeit 
habe ich angefangen, das zu lieben. Es ist und bleibt aber am Ende 
natürlich nur eine Geschmacksfrage, denn daß es prima funktioniert und 
der Popularität von Python keinen Abbruch tut, ist ja evident.

> - Durch die fehlende Typisierung ist manchmal nicht direkt ersichtlich,
> was man denn jetzt für einen Typen bekommt.

Es ist ein häufiges Mißverständnis, daß Python nicht streng typisiert 
sei, denn in Wirklichkeit ist es das. In nicht streng typisierten 
Sprachen wie Perl oder PHP ergibt '"4" + 3' tatsächlich 7, in streng 
typisierten Sprachen wie Python und Ruby wird hingegen eine Exception 
geworfen.

Python macht das allerdings anders als "klassische" typsichere Sprachen 
und bindet den Typ nicht an den Bezeichner, sondern an den Wert der 
Variablen. Deswegen kann derselbe Bezeichner verschiedene Werte und, vor 
allem, auch Werte-Typen erhalten. Tatsächlich wirkt das auf viele 
Entwickler abschreckend, die von den "klassischen" typsicheren Sprachen 
kommen, aber nach meiner Erfahrung ist das in der Praxis kein Problem 
und sogar sehr angenehm.

Python3 hat übrigens auch Type Hints bzw. Type Annotations:
1
def greet(name: str) -> str: 
2
    return "Hello " + name

Und wer Klassen mit Typesicherheit haben möchte, benutzt entweder 
Deskriptoren oder das (externe) Modul attrs: [1], und damit geht dann 
noch eine Menge mehr. Das ist allerdings vermutlich eher etwas für 
Fortgeschrittene... ;-)

> - Einerseits keine Typisierung, alles geht, auch eine Audiodatei in
> einer Liste von Strings, aber andererseits ist es nicht möglich, ein int
> mit einem String zu verknüpfen ( print("i: " + i) )

Richtig, das ist eine Folge der strengen Typisierung.

> - einerseits gibt es zwei Arten von Listen, tuple und list, andererseits
> gibt es keine einfachen Konstanten.

Das ist mathematisch allerdings korrekt... und andererseits auch 
wichtig. So kann ein Tupel aufgrund seiner Unveränderbarkeit als 
Schlüssel eines Dictionary dienen, eine veränderbare Liste dagegen 
nicht.

> - Inkonsistenz
1
> Tuple_4 = ("abc")
2
> Tuple_5 = ()
3
>
> Natürlich kann man sich an das alles gewöhnen oder mit Tricks die
> Probleme umgehen (es ist natürlich jedem klar, dass man eine
> Liste/Aufzählung mit einem Komma abschließt...), aber als gut durchdacht
> empfinde ich das trotzdem nicht.

Das ist der einzige mir bekannte Fall einer Inkonsistenz, letzlich 
allerdings der syntaktischen Mehrdeutigkeit von Klammern geschuldet. 
Tatsächlich sind die anderen Klammermöglichkeiten aber bereits belegt, 
{} für die Typen set und dict und [] für Listen. Die korrekten 
Schreibweisen '("abc",)' und '"abc",' erschließen sich nicht jedem, der 
die Dokumentation nicht gelesen hat. Das empfinden die Python-Entwickler 
aber offensichtlich ähnlich, wenn sie in [2] schreiben: "Ugly, but 
effective."

Naja, das soll jetzt nicht in eine Python-Diskussion ausarten, ich 
wollte nur das Mißverständnis aufklären, Python sei nicht typsicher. 
Daher vielen Dank für Deine Antwort und nichts für ungut!

[1] https://www.attrs.org/en/stable/
[2] 
https://docs.python.org/3/tutorial/datastructures.html#tuples-and-sequences

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

chris_ schrieb:
> Im Zusammenhang mit Matlab gibt es aber
> Simulink, was es für Python nicht gibt.

Tatsächlich gibt es SimuPy von der NASA.

[1] https://github.com/simupy/simupy
[2] https://simupy.readthedocs.io/en/latest/overview.html
[3] 
https://www.nasa.gov/feature/software-release-of-the-simupy-flight-vehicle-toolkit

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

Noch ein Kommentar schrieb:
> Z.B. entwickelte van Rossum das Python, weil er Features aus
> Spezialsprachen für Mathematiker in einer universellen
> Programmiersprache verwenden wollte.

Dann wären diese Features sicherlich im Kern der Sprache enthalten oder 
zumindest in den Standardbibliotheken. Das ist aber beides nicht der 
Fall, im Gegenteil: diese Features stecken alle in externen Bibliotheken 
wie etwa numpy, scipy und Pandas.

> Oder Java. Zuerst entwickelte Stroustrup das C++, weil er eine Sprache
> haben wollte, die Objektorientierung und Performance vereint. Dann kam
> Gosling und meinte die Syntax sei ideal, aber die Performance macht die
> Sprache zu verworren. Er entwickelt eine Sprache, die genau so aussieht,
> aber zugunsten der Übersichtlichkeit auf Performance verzichtet.

Der eigentliche Punkt in Java war das "compile once, run anywhere", und 
das hat Sun letztlich ja auch gegen allerlei Störungs- und 
Vereinnahmungsversuche nicht zuletzt auch seitens Microsofts mit Zähnen 
und Klauen verteidigt. Damit das funktionierte, mußte der kompilierte 
Code auf einem plattformspezifischen Interpreter laufen, und genau 
dieser war es, der den (überschaubaren) Performancenachteil von Java 
gegenüber C++ verantwortet. Um Übersichtlichkeit ging es dabei eher 
weniger.

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Christoph schrieb:
>> Meine Sorge ist dabei vor allem, dass man durch zu viele
>> Programmiersprachen den Überblick verliert und irgendwann durcheinander
>> kommt.
> Und diese Sorge ist durchaus berechtigt!
> Du gehörst dann nämlich zu den Schmalspur-Ings., die dieses Forum
> magisch anzieht und die falsche Tips geben!

Manchmal reichen zwei einfache Sätze, damit sich der Äußernde komplett 
disqualifiziert. ;-)

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Nur_ein_Typ schrieb:
> Manchmal reichen zwei einfache Sätze, damit sich der Äußernde komplett
> disqualifiziert. ;-)
Weshalb?

von Einer (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Nur_ein_Typ schrieb:
>> Manchmal reichen zwei einfache Sätze, damit sich der Äußernde komplett
>> disqualifiziert. ;-)
> Weshalb?

Manchmal reicht auch nur ein Wort.

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Tja...und nun hast du eine relativ einfache Aufgabe wo es schön wäre
> einen Spezialisten zu haben, die Aufgabe andererseits nicht allzuschwer
> ist wenn man mal vor einiger Zeit ein paar Grundlagen gehört hat und die
> Ausgaben für einen Spezialisten wirtschaftlich einfach nicht zu
> rechtfertigen sind? Das dürfte der häufigste Fall sein.
> Und dann muß sich der Spezialist für Software höchstwahrscheinlich noch
> z.B. in Energietechnik einarbeiten damit er versteht, was er da
> eigentlich tun soll. Der TS dagegen wäre da schon völlig drin.

Deswegen gehören Mitarbeiter, die über den eigenen Tellerrand hinaus 
blicken und etwas mehr können als ausschließlich ihr eng begrenztes 
Fachgebiet, zu den gefragtesten und gesuchtesten überhaupt.

In der Energietechnik geht der Trend aktuell in Richtung intelligenter 
Netze ("Smart Grid"). Energietechniker, die neben der Energietechnik 
auch ein wenig Entwicklung beherrschen, sind daher ein Hauptgewinn für 
die Unternehmen, weil diese Mitarbeiter fachliche und die 
Entwicklungsseite zusammenbringen oder manche Aufgaben womöglich sogar 
selbständig erledigen können.

Wer Software nicht nur für sich selbst entwickelt, kennt das 
Hauptproblem nämlich: die fachliche Seite spricht üblicherweise ihre 
eigene Fachsprache, die meistens nicht mit der der Entwicklungsseite 
identisch ist. Damit ein gemeinsames Projekt überhaupt anfangen kann, 
müssen beide Seiten sich auf eine gemeinsame Sprache einigen. Wenn man 
jemanden hat, der beide Seiten kennt und versteht, dann ist das 
unendlich wertvoll, weil es dabei hilft, die Kommunikation schneller in 
Gang zu bringen und Kommunikationsverluste dauerhaft zu reduzieren.

von Nur_ein_Typ (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Nur_ein_Typ schrieb:
>> Manchmal reichen zwei einfache Sätze, damit sich der Äußernde komplett
>> disqualifiziert. ;-)
> Weshalb?

Stimmt, ich muß mich korrigieren: der erste der beiden Sätze reicht 
schon.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Nö...tatsächlich nicht.
das ist Deine Annahme, aber die muß nicht stimmen!

> Ich hatte sicherlich an einigen Stellen Glück im
> Leben, angenfangen damit daß ich Eltern habe die wirklich viel für ihre
> Kinder getan haben.
schön

> Aber Studienwahl und Berufsaussichten gehören nicht dazu. Wenn ich so
> darüber nachdenken kenne ich niemanden, dessen Lebenslauf exakt so lief
> wie ursprünglich geplant.
es geht hier auch nicht um den exakt geradlinigen Lebenslauf - den haben 
sowieso nur 1%.

> Im Gegenteil, daß jemand am Ende etwas völlig
> anderes macht als er mal gelernt hat ist nicht unüblich.
das mag sein, aber das ist ja wohl nicht das primäre Ziel!
Sonst könnte man sich Studium, Fortbildung, usw., usw. komplett sparen 
und macht nur noch betriebliche Ausbildung.
So und der TE will ja auch in seiner Schwerpunktsparte Energietechnik 
Fuß fassen und nicht Umsatteln auf Informatiker, Physiker oder gar 
Bäckermeister - sonst könnte er sich das Studium der Etechnik mit 
Schwerpunkt Energietechnik sparen und stattdessen gleich Informatik, 
etc. studieren - dann ist Energietechnik die falsche Fachrichtung, wenn 
man da sowieso nicht unbedingt drin arbeiten möchte oder sowieso alles 
0815 egal ist.

> Und wenn ich mich heute mal so bei Firmen umsehe und auch mit früheren
> Chefs mal spreche: Niemand sucht jemanden mit einem schnurgeraden
> Lebenslauf.
auch das hast Du nicht richtig verstanden!

> Jeder sucht jemanden der etwas Bestimmtes kann oder
> zumindest nicht allzuweit davon entfernt ist.
Jeder sucht primär nach diskriminierenden Maßstäben aus, das ist hier so 
Usus in der BRD und war auch schon immer so.
Wenn Du Diskriminierung vermeiden willst, mußt Du in die 
englischsprachigen Staaten bzw. am besten gleich nach USA gehen - das 
ist nun mal Fakt.
Erst bei der Feinjustierung fällt dann die Diskriminierung ggf. mal weg, 
weil es gar nicht anders geht.

> Und der halbwegs
> arbeitswillig und umgänglich ist.
> Und zumindest was die Fähigkeiten angeht ist derjenige der Beste - so
> zumindest meine Erfahrung - der für ein Wissensgebiet brennt und sich
> die Fachliteratur auch ohne Studium lesen würde (aber es deutlich
> schwerer hätte, diese zu verstehen). Auf jeden Fall sind die Leute gut,
> motiviert und in der Regel in der Lage, selbständig zu arbeiten.
mit anderen Worten Mitglieder für die bestehende Seilschaft werden 
gesucht.

> Wie gesagt, bei mir war der Studienschwerpunkt ebenfalls Energietechnik
> (was mich übrigens damals auch sehr interessiert hat),
ist klar, sonst würde man das wohl kaum studieren

> ich habe aber
> streng darauf geachtet daß Energietechnik in meinen Zeugnissen nirgendwo
> als Überschrift auftaucht. Da steht immer nur Elektrotechnik.
weil das ja auch das Studium ist und Energietechnik lediglich die 
Fachrichtung bzw. die Spezialisierung innerhalb des Studiums .... sonst 
könnte irgendein Personaler denken, es sei ein Pillepalle-Abschluß, den 
Du ja auch überall bekommen kannst.

> Und heute
> arbeite ich wie gesagt in der Elektronikentwicklung und arbeite mich
> gerade in den Bau von ernsthafter Präzisionsmeßtechnik ein.
Ja, das ist sehr schön, daß der Wechsel bei Dir innerhalb des Studiums 
Etechnik wunderbar und problemlos geklappt hat, aber es ist ja wohl 
nicht das Primärziel mit einem Schwerpunkt Energietechnik dann in einer 
Stelle anzufangen, die für einen anderen Schwerpunkt eigentlich viel 
geeigneter wäre!
Dein Arbeitgeber hat sich für Dich in dieser Position aus bestimmten 
Gründen entschieden ... würde zu lange dauern das genau zu erläutern, 
darauf kommst Du vielleicht noch selber?
Deswegen sagte ich: Du hast unverschämt Glück gehabt und bist Dir dessen 
eben nicht bewußt!

> In Java programmiere ich nur in der Freizeit, aber daß man mal ein
> kleines Progrämmchen schreiben muß das auf irgendeinem Linux- oder
> Windows-PC läuft kann da durchaus auch mal vorkommen.
Ja siehst Du! Aber beruflich bei Energietechnik wohl doch kein Muß oder 
doch?
Ich weiß es nicht - deswegen sagte ich: einfach mal 
Stellenausschreibungen und die Forderungen anschauen!
Und ein anderer Poster, der wohl mehr Ahnung hat schreibt:
Sch*** auf Java, Matlab mußt Du können!
So was denn nun ???
Nur weil Du und einige andere hier in Java, C++, Python verliebt und 
verheiratet sind, heißt das gar nichts!
Weiterhin: Jedes Ars**loch "kann" Java, C++, C, Python, usw., usw. - das 
steht in jeder Bewerbung - langweilig!

>
> Und wenn ihm die Javavorlesung nur dabei hilft, später im Job schneller
> VBA zu lernen weil er merkt das er mit Excelautomatisierung seine
> Arbeitslast um 10% reduzieren kann, dann hat es sich doch schon gelohnt.
> So einen ähnlichen Fall hatte ich mal.
Das ist doch krank! Der TE will kein Informatiker werden und wenn doch, 
dann sollte er das Studium wechseln!

> Ich bleibe dabei, wer was kann findet immer einen Job.
natürlich findest Du einen Job, die Frage ist nur welchen!
Und ob dafür ein Studium der Etechnik notwendig ist und dann auch noch 
mit Schwerpunkt Energietechnik ist eine andere Frage.

> Es sagt ja
> niemand, daß man immer überall in jeder Firma einen Job findet. Wenn du
> dich als Bäcker irgendwo bewirbst wo ein Schweißer gesucht wird ist es
> klar daß man dich zumindest dort nicht braucht.
Ja, ja, das ist jetzt der tolle Vergleich Hilfsarbeiter und Astronaut - 
aber dazwischen gibt es eben auch sehr viel und das klammerst Du 
komplett aus!

> Wie gesagt, das ist der beste Tipp den ich jemandem im Studium geben
> kann.
das ist ein schlechter Tip und ich moniere das deswegen weil genau 
solche Leute wie Du mir damals die falschen Tips gegeben haben.

> Das war noch nie verkehrt und war einer der Hauptvorteile des
> Diploms gegenüber den heutigen Studiengängen: Die Leute hatten weitaus
> mehr Freiheiten zu lernen, was sie interessiert hat. Und schlecht war
> das ganz sicher nicht, im Gegenteil.
das ist die Freiheit des damaligen Studiums aber die gibt es heute nicht 
mehr - Du lebst in einer Steinzeit.
Deine damalige Happy-Time ist lange vorbei!
Wenn zum Beispiel das Alter des TE nicht mehr stimmt, weil er zu lange 
gebraucht hat oder was auch immer ... dann hat er ohne Vitamin B super 
Chancen bewerbungstechnisch ausradiert zu werden - so ist das heute!
Natürlich findet er dann trotzdem noch einen tollen Job :-) Vom 
Arbeitsamt/Jobcenter werden sie immer geholfen :-)

> Das ist doch aber kein Grund, sich eine Vorlesung über ein interessantes
> Thema nicht anzuhören.
Du lebst in Deiner Gestern Welt! Das hat sich geändert!
Was meinst Du warum es den alten Titel Dipl.-Ing. nicht mehr gibt?
Weil Bachelor wesentlich schneller geht!
Du mußt schnell auf dem Arbeitsmarkt sein und schnell BE haben, sonst 
bist Du mehr als tot !

> Und ganz ehrlich: wer weiß heute schon wo er diese Kenntnisse in zwei
> Jahren gebrauchen kann? Auch in der Energietechnik findet immer mehr
> Automatisierung statt.
Das wäre dann doch vielleicht der richtige Tip für den TE ?!
Und nicht Java, C++ und die ganze Suppe, was sowieso jeder KANN ... kann 
ich, kann ich und am Ende können sie nichts.

> Wieso Almosengehalt? Eine interessante Arbeit und anständiges Gehalt
> schließen sich ja nicht aus. Eher ist es doch so, daß ab einem
> ausreichend hohen Gehalt dieses mehr und mehr zum Schmerzensgeld wird.
Sag mal in welcher Traumwelt lebst Du eigentlich ?!
Heute sind viele froh, wenn sie überhaupt beim Dienstleister anfangen 
können!
Immer wieder im Subforum A&B der monatliche Thread: Ist der 
Dienstleister
 xy gut?
Du glaubst doch wohl nicht wirklich, daß die Unternehmen Mangel an MINT 
Bewerbern haben?
Das war mal 60/70er Jahre und von mir aus auch noch 80er und 90er Jahre 
- das Ganze nennt sich Schweinezyklus ... schon mal gehört?

> Gerade wenn man z.B. in Richtung Management geht.
Ja, ja, das schafft vielleicht 1%


> Vielleicht haben diese Leute ja was richtig gemacht im Leben? Denk mal
> darüber nach.
natürlich habe ich auch Fehler gemacht! Aber eben auch wegen falscher 
oder mangelhafter Tips.
Deswegen wundere ich mich über den ganzen Blödsinn, der hier gepostet 
wird ):


> Tja...und nun hast du eine relativ einfache Aufgabe wo es schön wäre
> einen Spezialisten zu haben, die Aufgabe andererseits nicht allzuschwer
> ist wenn man mal vor einiger Zeit ein paar Grundlagen gehört hat und die
> Ausgaben für einen Spezialisten wirtschaftlich einfach nicht zu
> rechtfertigen sind? Das dürfte der häufigste Fall sein.
Ja, das geht aber nicht! Du kannst nicht auf 100 Hochzeiten gleichzeitig 
tanzen!
Genauso ist das mit Programmiersprachen - wenn Du eine 
Programmiersprache beherrschst und nicht nur "kannst", dann bist Du 
schon gut ... die meisten "können" nur, aber sie beherrschen sie nicht!
So ist das nämlich mit Spezialisierung! Ein Jagdflieger kann nicht mal 
eben übermorgen einen Jumbojet fliegen - dazu braucht er mindestens 3 
Jahre Umschulung und genauso ist das bei Etechnik, Medizin, usw., usw.


> Und dann muß sich der Spezialist für Software höchstwahrscheinlich noch
> z.B. in Energietechnik einarbeiten damit er versteht, was er da
> eigentlich tun soll. Der TS dagegen wäre da schon völlig drin.
das kann sogar sein, daß eine unter 10000 Stellenausschreibungen genau 
diesen Java Spezialisten mit Schwerpunkt Energietechnik sucht.
Dann muß sich der TE nur noch bewerben und eingestellt werden!
Wenn das allerdings nicht klappt, dann hat er ein PROBLEM!
Denn die restlichen Unternehmen suchen ein bißchen was anderes mit 
Schwerpunkt Energietechnik.
Und jetzt? Mal eben umschulen?


> In Hinterhofklitschen würde ich eher den Chef verorten, der Personaler,
> direkter Vorgesetzter und technischer Projektleiter in Personalunion
> ist.
Kann sein, muß nicht so sein.

> Da hat der Personaler auch technisches Verständnis.
Stell Dir vor: er hat auch genügend Auswahl!
Und je höher die Entlohnung ist, desto besser wird die Auswahl für den 
Personaler.
Den Effekt hast Du übrigens ganz aktuell in der Intensivpflege-Medizin!
Mangel, Mangel, weil man einfach nicht zahlen will - die Leute sind 
nämlich da, aber sie haben keinen Bock mehr für einen Apfel und ein Ei 
zu arbeiten, richtig so!

> Aber ganz sicher nicht in größeren Firmen. Personaler treffen eine
> Vorauswahl, es ist ja nicht nur die fachliche Qualifikation die in die
> Bewertung des Bewerbers eingeht.
Ist klar, es geht ums Alter und andere Diskriminierungsgründe, das hat 
immer schon Tradition in Deutschland.

> Das Fachliche zu beurteilen ist
> normalerweise gar nicht deren Aufgabe, deshalb sitzt im VG normalerweise
> nicht der Personaler mit dem Bewerber alleine.
ja, ja, vergiß mal das Fachliche! Das gilt für einige wenige Top-Firmen 
- bei den anderen Firmen geht es um ganz andere Dinge!
Und die anderen Firmen sind die Mehrheit in diesem Land.

> Nö...die Konkurrenz ist auf beiden Seiten.
Siehe mein Beispiel Intensivpflege-Medizin ... Mangel, Mangel, Mangel - 
alles selbstgemacht.

> Ich gehe ja nicht als Bittsteller in ein VG, sondern habe etwas
> anzubieten.
Richtig und der TE als Berufsanfänger mit Null BE hat weniger zu bieten 
- na was meinst Du wohl wie das ausgeht ?!

> Und um andere Bewerber habe ich mir eigentlich noch nie
> Gedanken gemacht was jedoch nicht heißt, das ich stets der erste
> Wunschkandidat war oder bin.
LOL, Firmen und Ihre Wünsche! siehe oben, Beispiel Intensivpflege ... 
nichts bieten aber fordern ohne Ende.

> Aber man bewirbt sich ja auch nicht nur bei einer Firma.
richtig.

> Und anders herum gibt es ja auch Firmen wo man schon im VG merkt, daß
> man da nicht reinpasst und dort lieber nicht arbeiten will, dann sagt
> man eben halt freundlich ab.
sag mal, wann hast Du Dich eigentlich das letzte Mal beworben ?!
Kannst Du Dir vielleicht auch vorstellen - nur mit einem bißchen 
Restphantasie? - daß es vielleicht auch Bewerber gibt, die das nicht so 
locker sehen können ?!

> Es gibt gute Zeiten um sich eine Arbeit zu suchen, und es gibt schlechte
> Zeiten um auf Jobsuche zu gehen, aber solche Zyklen fängst du mit dem
> geilsten Lebenslauf nicht auf.
na also! Endlich hast Du es erkannt - nennt sich Schweinezyklus.

> Und das deine Branche aus dem Land
> vertrieben wird und du ab 40 nur noch in H4 hängst kann dir auch
> jederzeit passieren, auch das fängst du mit einem schnurgeraden
> Lebenslauf nicht auf.
auch richtig, teilweise! Du hast gar keinen Anspruch auf H4, Dein 
Vermögen ist nämlich viel zu hoch - zahl erst mal schön selber alles, 
solange Du die Schonvermögensgrenze nicht erreichst.
Altertechnisch bist Du je nach BE und Vitamin B dann auch schon 
entsorgt, Bewerbung wie 6 Richtige im Lotto - kleiner Tip, Lotto ist 
u.U. sogar noch besser.
Kommt dann wirklich auf die BE, Vitamin B, etc. an - sonst wirst Du dann 
doch nach dem großen Vermögensabbau am Ende zum staatstreuen Hartzer.
Ja, da gebe ich Dir sogar recht! Ausbildungsmäßig sollte man sich immer 
schön selber weiterbilden, sonst wird es sehr gefährlich - deswegen 
immer schön aufpassen und nachdenken.
Ob Du dann immer noch locker flockig im VG absagst, weil die Firma 
einfach nicht zu Dir paßt .... glaub ich Dir jedenfalls nicht!
Glaubst Du doch selber nicht!

> Im Gegenteil, wenn wir unsere Energietechnik bald
> nur noch von den Chinesen geliefert bekommen weil wir sowas selber nicht
> mehr bauen können bist du umso besser dran wenn du auch noch was anderes
> kannst als Energietechnik.
Na, das sind dann doch mal wirklich tolle Aussichten, wenn das Ausland 
das alles für uns macht und es hier noch mehr Beamte und 
Sozialwissenschaftsfuzzies und natürlich solidarische 
Mindestlohnverdiener gibt ;-)
Und dann wird auf einmal wieder diese schreckliche Mangel bei MINT da 
sein so wie heute in der Intensivmedizin - Mangel,Mangel,Mangel überall 
weil die alten MINTler, Intensivpfleger, usw. sowieso schon ausradiert 
wurden ... schöne neue Arbeitswelt :-)
Ist doch einfach herrlich.

: Bearbeitet durch User
von chris_ (Gast)


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>von Nur_ein_Typ (Gast)
>14.11.2021 11:53

>chris_ schrieb:
>> Im Zusammenhang mit Matlab gibt es aber
>> Simulink, was es für Python nicht gibt.

>Tatsächlich gibt es SimuPy von der NASA.

>[1] https://github.com/simupy/simupy

Das kannte ich noch nicht und klingt erst mal gut. Aber ist es wirklich 
eine Alternative? Simulink zeichnet sich durch die graphische 
Benutzeroberfläche aus und der Möglichkeit, Systeme graphisch zu 
entwerfen. Da sehe ich bei Simupy erst mal nichts, oder gibt's irgendwo 
Bilder?

von Alex (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ich bleibe dabei, wer was kann findet immer einen Job.

Ist aber immer noch Unsinn. Auch wenn du es noch 1000mal schreibst.

von (prx) A. K. (prx)


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Alex schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ich bleibe dabei, wer was kann findet immer einen Job.
>
> Ist aber immer noch Unsinn. Auch wenn du es noch 1000mal schreibst.

Es hängt schon auch ein wenig vom "was" in dem Satz ab.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Alex schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ich bleibe dabei, wer was kann findet immer einen Job.
>
> Ist aber immer noch Unsinn. Auch wenn du es noch 1000mal schreibst.
Das ist wie die Aussage: Die Rente ist sicher!

Beides stimmt, die Rente ist sicher und jeder, der was kann, findet 
immer einen Job.
Da kann man nur sagen 100% Full Ack :-)
Alles nur eine Frage des Blickwinkels und der Interpretation.
Schön auch wenn sie jetzt die Respekt-Rente einführen - wozu braucht man 
die eigentlich, wenn doch alles sicher ist? :-))

von Nur_ein_Typ (Gast)


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chris_ schrieb:
>>von Nur_ein_Typ (Gast)
>>chris_ schrieb:
>>> Im Zusammenhang mit Matlab gibt es aber
>>> Simulink, was es für Python nicht gibt.
>
>>Tatsächlich gibt es SimuPy von der NASA.
>
>>[1] https://github.com/simupy/simupy
>
> Das kannte ich noch nicht und klingt erst mal gut. Aber ist es wirklich
> eine Alternative? Simulink zeichnet sich durch die graphische
> Benutzeroberfläche aus und der Möglichkeit, Systeme graphisch zu
> entwerfen. Da sehe ich bei Simupy erst mal nichts, oder gibt's irgendwo
> Bilder?

Die Library beschränkt sich auf die Simulation und hat keinen grafischen 
Editor -- am Ende ist Python ja immer noch eine Programmiersprache. 
Vermutlich wird es wohl früher oder später eine Grafikkomponente geben, 
wenn es genug Leute gibt, denen so etwas fehlt. (Übrigens: OpenSource 
lebt vom Mitmachen, so als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl). Wenn Du was 
mit grafischem Editor suchst, sind Scilab und Xcos oder auch 
OpenModellica eventuell etwas für Dich, alle mit Python-Schnittstellen. 
Ansonsten ließe sich eine GUI für SimuPy möglicherweise mit Pysimcoder 
[1] oder einem Python-Skript realisieren, das den Code zum Beispiel aus 
dia [2] Dateien generieren kann. Letzteres habe ich für andere 
Anwendungsfälle schon einige Male gemacht -- das ist zwar ein wenig 
Aufwand, funktioniert aber prima.

[1] https://github.com/robertobucher/pysimCoder
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Dia_(Software)

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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nochmal zurück zum Thema:
wenn die da Java als Wahlfach oder whatever anbieten, kannst Du das ja 
machen, schaden wird es nicht - da hat Wühlhase schon recht.
Im Prinzip nicht so wichtig, ob Du nun Simulink, Matlab, Java oder xy 
machst - solange das von Deiner Uni/FH im Rahmen des Studiums angeboten 
wird, ist das alles okay!
Und ansonsten viel Spaß beim Studium ... denn da hast Du noch Spaß, 
später weiß man das nicht mehr so genau.

von Multisprachler (Gast)


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Sucht man sich den Job nach der Programmiersprache oder Programmiert man 
in jener Sprache die der Job erfordert?
Beides geht, mir gefällt zweiteres aber besser.

Dann war es bei mir so, dass auf den Jobs auch bestehende Produkte 
weiter zu pflegen waren, also dabei keine Wahl der Programmiersprache 
bestand. Das waren immer erfolgreiche Produkte, welche schon länger 
bestanden als mein Job-Antritt.

Die Weiterführung einer Produktelinie, gerne auch Neuentwicklungen wozu 
ich extra eingestellt wurde, waren selten komplett losgelöst von den 
Vorgängerprodukteund deren Programmiersprachen.

Für mich war es IMMER von Vorteil, Programmiersprachenmässig bereits 
etwas über meinen Tellerrand gegrast zu haben und Kenntnisse über 
Eigenheiten, Vor-&Nachteilen, Implizite Grenzen anderer 
Programmiersprachen bereits in der Tasche gehabt zu haben.

Das Leben ist zu kurz um nur 1 / zu wenige Programmiersprachen selbst 
eingesetzt zu haben ;-)

von Multisprachler (Gast)


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Ach ja: Java und vorallem dessen Libraries, sind ein seehr grosser Topf.
Davon lässt sich viiiel abgucken was Programmieren angeht...

von Wühlhase (Gast)


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Robert K. schrieb:
> nochmal zurück zum Thema:
> wenn die da Java als Wahlfach oder whatever anbieten, kannst Du das ja
> machen, schaden wird es nicht

Na bitte, mehr hat ihm im Grunde niemand geraten. Immerhin besteht ja 
auch die Möglichkeit daß er entdeckt, daß er Programmieren doch nicht so 
interessant findet wie gedacht. Und auch solche Selbsterkenntnisse sind 
etwas wert.

von Walter T. (nicolas)


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Ich vermisse selten eine andere Programmiersprache. Ich vermisse oft 
Bibliotheken aus einer anderen Sprache.

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