Hi. Ich mache mir gerade Gedanken über eine Möglichkeit, Daten über einfache Übertragungswege zu senden. Die Geschwindigkeit muss nicht sehr hoch sein. Es sollen Fernschalt-Befehle übertragen werden. Das "Übertragungsprotokoll" soll möglichst einfach sein und als "Klartext" übertragen werden. Vielleicht sogar so, dass es mit etwas Übung für einen Mensch noch "decodierbar" ist. Übertragungswege: 1. 230 V AC Steuerspannung ein- und ausschalten, das Ganze sollte so langsam sein, dass es über Installationsrelais noch drüber geht. 2. Übertragung per Audio Frequenz, und zwar so, dass es über alles was Audio übertragen kann, auch drüber geht. Zum Beispiel über ganz normales Audio-Equipment, Telefone, Sprechanlagen, Walkie-Talkies usw. Also z.B. OOK mit 1 kHz Audiofrequenz. Mir kam die Idee, das Ganze mit einer Art Morsecode zu machen. Also über 3 Zustände, "Bar", "Dot" und "pause" Sollte doch klappen, oder?
Na klar: Baudot-Code oder warum auch nicht ASCII-Code. Ganz abgefahren: EBCDIC oder gar UTF-8...
Morsecode klappt schon länger zur Datenübertragung. Auch recht schmalbandig. Für mehr Daten über Audiowege hier Telefon, gab es Modems und davor Akustikkoppler. Mit ersteren erreichte man bis zu 57600 Baud (mit einer digitalen Gegenstelle).Analog 33600 Baud. Je mehr Daten Du pro Zeiteinheit übertragen möchtest, desto mehr Bandbreite benötigst Du. Gruß Jobst
Sven schrieb: > Mir kam die Idee, das Ganze mit einer Art Morsecode zu machen. Es gibt keinen vernünftigen Grund das anders zu übertragen als mit der seit Jahrzehnten üblichen seriellen Methode (UART), besonders wenn lesbarer Text erwünscht ist. Das geht natürlich auch ganz langsam, notfalls per Software-UART. Die Kodierung als einheitlich 7 oder 8 bit pro Zeichen ist einfacher als der Morsecode. Georg
Sven schrieb: > 2. Übertragung per Audio Frequenz, und zwar so, > .... > dass es mit etwas Übung für einen Mensch noch "decodierbar" ist. "Alexa, schalte das Licht an!" dürfte zumindest für alle, die Alexa heißen, direkt verständlich sein... ;-)
Sven schrieb: > so, dass es mit etwas Übung für einen Mensch noch "decodierbar" ist Wenn das eine harte Anforderung ist, bist du mit Morsecode schon ganz gut aufgestellt. Nicht daß besonders viele Leute diesen Code noch beherrschen würden. Aber die Alternativen, etwa Georg schrieb: > seit Jahrzehnten üblichen seriellen Methode (UART) erfüllen das allesamt nicht. Die andere Signalisierung, die vom Menschen nativ decodierbar ist, wäre Sprache. Die kriegst du aber nicht Sven schrieb: > über Installationsrelais noch drüber
Jobst M. schrieb: > Je mehr Daten Du pro Zeiteinheit übertragen möchtest, desto mehr > Bandbreite benötigst Du. Das ist in dieser Vereinfachung nicht richtig. Die Bandbreite wird durch die Symbolrate bestimmt. Wie viele Daten man damit übertragen kann, hängt auch davon ab, wie viele Bits mit jedem Symbol übertragen werden. Man kann zur Erhöhung der Datenrate also genauso die Kodierung ändern und mehr Bits pro Symbol übertragen. Voraussetzung ist ein ausreichender Signal-Rauschabstand auf dem Übertragungskanal.
Wow! Gerade gesehen, dass die morsenden Funker seit 2004 auch einen Code für das „@„ haben. Somit ist Morsecode gar nicht so antiquiert, wie viele … nein, wie ich gemeint habe!
Schau dir mal fertige Modem-Chips an, 300 baud mit FSK. Das ging schon vor 50 Jahren. Beispiel MC145442B. Vorteil ist, daß du gleich einen Rückkanal hast. Damit läßt sich kontrollieren, ob das ferne Gerät das Kommando auch richtig erhalten hat. Geht über Klingeldraht.
ich würde mich auch bei Modemchips umschauen oder sowas halt in Software bauen 300 BD FSK dürfte heutzutage problemlos in einem Controller machbar sein. Alternativ für wirklich simple Dinge tuts vielleicht auch DTMF ,da schafft man so etwa 10 Symbole pro sec. Die Fernabfrage der alten Anrufbeantworter hat so funktioniert.
Sven schrieb: > 230 V AC Steuerspannung ein- und ausschalten, das Ganze sollte so > langsam sein, dass es über Installationsrelais noch drüber geht. Helge schrieb: > Modem-Chips an, 300 baud mit FSK Thomas Z. schrieb: > DTMF Das werden die Installationsrelais aber doch etwas überfordert. Die Forderung ist vermutlich völlig unsinnig, steht aber erst einmal so da. Oliver
Sven ist abgetaucht. Der Troll hat erfolgreich die Diskussion gestartet.
Hier braucht einer nur an der Bauchstrippe ziehen und alle plärren. Köstlich!
Erich schrieb: > Sven ist abgetaucht. > Der Troll hat erfolgreich die Diskussion gestartet. es gibt auch Menschen, die einer richtigen Arbeit nachgehen und nicht 24 Stunden am Handy oder Computer hängen. Die sind hier im forum zwar die Ausnahme, aber es gibt sie.
oder so schrieb: > Erich schrieb: >> Sven ist abgetaucht. >> Der Troll hat erfolgreich die Diskussion gestartet. > > es gibt auch Menschen, die einer richtigen Arbeit nachgehen und nicht 24 > Stunden am Handy oder Computer hängen. > Die sind hier im forum zwar die Ausnahme, aber es gibt sie. F: Was ist das perverseste und abartigste was du jemals für Geld getan hast? A: Arbeiten
Der Morsecode ist Kacke, mit seinen unterschledlichen Symbolzeiten. Der ist menschengerecht, nicht maschinengerecht. Ich würd den Manchestercode nehmen. Bei ihm wird quasi das Taktsignal mitgeführt, was der Syncronisation zwischen Sender und Empfänger sehr zu Gute kommt. mfg
Lotta . schrieb: > Der ist menschengerecht, nicht maschinengerecht. Das ist also genau das, was der TO möchte. Da war keine Rede von "maschinengerecht". Sven schrieb: > Das "Übertragungsprotokoll" soll möglichst einfach sein und als > "Klartext" übertragen werden. Vielleicht sogar so, dass es mit etwas > Übung für einen Mensch noch "decodierbar" ist.
Egon meinte: > Das ist also genau das, was der TO möchte. > Da war keine Rede von "maschinengerecht". Dafür ist der nicht so zeitempfindlich wie Morsecode gegen Laufzeitverzerrungen. (unterschiedl. lange Punkte oder Striche) Für Morse brauchst Du auf der Empfängerseite ganz schön "Intelligenz", mit Mittelwertbildung und so, wenn Deine Übertragung sicher sein soll, hab ich gemerkt. :-o mfg
Wenn man lediglich einen Audiokanal zur Verfügung hat, kann man auch DTMF andenken. Das ist eindeutig und unempfindlich gegenüber Störungen. Ausserdem erlaubt das gleich 4 Bit in einem Symbol :-)
:
Bearbeitet durch User
Matthias S. schrieb: > Wenn man lediglich einen Audiokanal zur Verfügung hat, kann man auch > DTMF andenken. Das ist eindeutig und unempfindlich gegenüber Störungen. > Ausserdem erlaubt das gleich 4 Bit in einem Symbol :-) M.W. gibt es auch DTMF für sämtliche Buchstaben im Alphabet.
Harald W. schrieb: > M.W. gibt es auch DTMF für sämtliche Buchstaben im Alphabet. Es steht doch jedem frei, ein Byte in Form von zwei DTMF-Symbolen (je 4 Bit) zu kodieren.
Lotta . schrieb: > Für Morse brauchst Du auf der Empfängerseite ganz schön > "Intelligenz", mit Mittelwertbildung und so, wenn Deine > Übertragung sicher sein soll, hab ich gemerkt. :-o Übertrage die Morsezeichen einfach per FSK und nicht per OOK. Das macht die Sache schon viel maschinenlesbarer. Um die Detektion der Zeichen zu verbessern, hilft ein fester Takt bei der Aussendung, damit der Empfänger sich auf den Takt synchronisieren kann.
Lotta . schrieb: > Dafür ist der nicht so zeitempfindlich wie Morsecode > gegen Laufzeitverzerrungen. (unterschiedl. lange Punkte oder Striche) Ein Strich hat die Länge von drei Punkten. Da ist jede Übertragung per UART empfindlicher. Wie haben bloss die Funker es auf Kurzwelle geschafft, per Morsecode zu kommunizieren...
Neben DTMF gibt es noch zweiton Übertragung. Oder sowas wie die Rundsteuertechnik, kommt darauf was und wieviel, wie geschaltet werden soll. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rundsteuertechnik
AlterEli schrieb: > Neben DTMF gibt es noch zweiton Übertragung. Das "D" in DTMF steht für "Dual" (=Zwei) ;-) Bezogen auf das Übertragungsverfahren ist das allerdings etwas irreführend, weil bei DTMF nicht zwei, sondern acht Frequenzen verwendet werden.
Wolfgang schrieb: > AlterEli schrieb: >> Neben DTMF gibt es noch zweiton Übertragung. > > Das "D" in DTMF steht für "Dual" (=Zwei) ;-) > Bezogen auf das Übertragungsverfahren ist das allerdings etwas > irreführend, weil bei DTMF nicht zwei, sondern acht Frequenzen verwendet > werden. Deshalb steht das T ja auch für Tone, Dual Tone, also zwei Töne gleichzeitig, aber mit MF, multiple frequencies, also z.B. Deine acht Frequenzen, von denen dann zwei ausgewählt werden.
Hi. Da bin ich wieder. Das mit der Übertragung über Installationsrelais ist übrigens kein Witz. Notfalls könnte man auch ein Solid State Relais o.ä verwenden. Und die Audio Übertragung könnte man machen, in dem man statt einem Relais z.B. einen Tongenerator und einen Tondecoder verwendet. Im Grunde genommen soll es ein möglichst einfaches Fernschaltsystem werden, was über alles mögliche übertragen werden kann, solange Spannung An/Aus oder Ton An/Aus möglich ist.
Wolfgang schrieb: > Harald W. schrieb: >> M.W. gibt es auch DTMF für sämtliche Buchstaben im Alphabet. > > Es steht doch jedem frei, ein Byte in Form von zwei DTMF-Symbolen (je 4 > Bit) zu kodieren. Ausserdem gibts natürlich für Standard DTMF sowohl Hardware als auch Software, die das Handling erleichtern.
:
Bearbeitet durch User
Sven schrieb: > Es sollen Fernschalt-Befehle übertragen werden. Früher hat man das so gemacht: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Decabit
Matthias S. schrieb: > Wenn man lediglich einen Audiokanal zur Verfügung hat, kann man auch > DTMF andenken. Das ist eindeutig und unempfindlich gegenüber Störungen. > Ausserdem erlaubt das gleich 4 Bit in einem Symbol :-) Keine gute Idee in VoIP Zeiten. Oft wird das Inband gefiltert und Outband übertragen und das evtl. mehrmals.
Lotta . schrieb: > Der Morsecode ist Kacke, mit seinen unterschledlichen > Symbolzeiten. Der ist menschengerecht, nicht maschinengerecht. Es gibt auch maschinengerechte Codes mit unterschiedlichen Symbolzeiten. Schau dich im Amateurfunk bei PSK31 um, da haben die (typischerweise) häufig auftretenden Zeichen ebenfalls kürzere Symbole als seltenere. Gewissermaßen eine "built-in compression". Maschinengenerierter Morsecode ist allerdings mittlerweile völlig problemlos maschinenlesbar. Selbst meine handgetasteten Zeichen kann das reverse beacon network üblicherweise innerhalb weniger Sekunden komplett decodieren. ;-)
:
Bearbeitet durch Moderator
Chr. M. schrieb: > Keine gute Idee in VoIP Zeiten. Davon war übrigens auch nie die Rede. Es ging um Sven schrieb: > einfache > Übertragungswege Und DTMF funktioniert auch gut in VoIP Zeiten, wie man an den tausenden von Callcentern sieht, die die Vorauswahl über DTMF machen.
Manche Gadgets werden vom Handy aus per Ultraschall erstkonfiguriert.
Oliver S. schrieb: > Manche Gadgets werden vom Handy aus per Ultraschall erstkonfiguriert. Sonos verwendet z.B. so ein System.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.