Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Von IGM zu FAANG - die ersten Interviews und bald mehr


von Walti (Gast)


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hallo Leute,

ich bin Informationstechnik Absolvent und seit ca. 10 Jahren in einem 
sicheren, nicht schlecht bezahlten Konzernberuf innerhalb der IT. Mit 
der Zeit ist die Routine bzw. Alltag eingetreten, auch gibt es wenig 
Neues wie Weiterbildungen (werden ganz selten bezahlt) oder spannende / 
abwechslungsreiche Tätigkeiten. Eher vieles Excel, Ppt., Meetings, 
Abklärungen mit den Lieferanten, kennt ihr ja, typischer Konzernjob. Mit 
der Zeit wird es etwas langweilig, und ja warum nicht neue Chancen zur 
Weiterentwicklung annehmen?

Vor kurzer Zeit wurde ich über Linkedin von einem FAANG Technical 
Recruiter angesprochen, ob ich mich nicht bewerben will, es geht um eine 
interessante "Senior Architect" Stelle im Cloud Umfeld. Möchte euch 
(noch) nicht sagen, um welchen FAANG Konzern es sich handelt, ergibt 
sich viell. sowieso automatisch aus dem Thread.

Ich dachte mir ja, warum nicht, mal schauen was die zu bieten haben. 
Sorgen bereiten mir nur der langwierige Recruiting Prozess wie ich das 
schon oft von FAANG Konzernen gehört habe und ich sollte Recht behalten:

1. Bekam vor Weihnachten die erste Einladung zum 30 min. Tel. Gespräch 
mit einem Recruiter aus UK, da ging es erstmal darum mir die Stelle 
vorzustellen und meine Fragen zu beantworten. Gesagt getan, der 
Recruiter war eher in Eile und er sagte er will auch meine Zeit nicht 
verschwenden, stellte mir das kurz vor (nichts neues, was in der 
Stellenanzeige auch schon stand) und ich war überrascht, dass er gleich 
von sich aus nach meiner Gehaltsvorstellung fragte, das wird ja bei 
allen anderen "Normalo" Firmen ja erst am Schluss besprochen, aber ok 
auch das war erledigt, ging alles soweit gut.

2. Danach bekam ich eine weitere Mail mit der Aufforderung, ein "Online 
Assessment" mit Dauer von ca. 2h durchzuführen, hauptsächl. Multiple 
Choice. Gebiete:
- Work simulation (Arbeitsalltag, wie ich auf Mails/Anragen/Stress 
reagiere)
- Work behavior & psychology (Typfragen, ob ich eher so oder so ticke)
- Customer simulation (Simulation von Kundenanfragen und wie damit 
umgehen)
- Technical skills (Welche Richtung ich mich entwickeln will und danach 
ganz spezifische, schräge Random Fragen, wo ich selbst mit Studium und 
10 J. Berufserfahrung Mühe habe, da so im Konzernalltag nicht trainiert)
Dies hatte ich dann auch noch durchgeführt, schaffte den letzten Teil 
nicht ganz in der Zeit, aber hoffe es ist OK.

3. Bekam eine weitere Mail mit Fragen zur Arbeitserfahrung, ob ich 
Risiken eingegangen bin und danach aus Fehlern gelernt habe, 
Kommunikations- und Organisationskompetenzen, Beispiele, technische 
Fähigkeiten, Angabe des grössten Projekts mit der höchsten Komplexität 
und das alles vor ab ausfüllen zusammen mit einer weiteren Anfrage um 
Termine im Januar anzugeben um das alles dann in einem weiteren 
Interview mit jemand anders (Management?) zu besprechen.

Was ich gehört habe, folgen danach noch weitere Interviews. Ist das ein 
Interview - Irrsinn oder kommt nur mir das vor? Wart ihr schon mal in 
ähnlicher Lage bzw. hab ihr euch  schon mal bei FAANG  beworben?

Fortsetzung folgt...

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walti schrieb:
> Ist das ein Interview - Irrsinn oder kommt nur mir das vor?

Vollkommener Irrsinn aus meiner Sicht. Ganz ehrlich, sowas würde ich mir 
niemals freiwillig antun. Aber bei so vielen Bewerbern können sich diese 
Unternehmen eben ganz extrem die Rosinen nach ihren Vorstellungen 
herauspicken.

von Jeffrey Bezos (Gast)


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Walti schrieb:
> Was ich gehört habe, folgen danach noch weitere Interviews. Ist das ein
> Interview - Irrsinn oder kommt nur mir das vor? Wart ihr schon mal in
> ähnlicher Lage bzw. hab ihr euch  schon mal bei FAANG  beworben?

Völlig normal.
Blender, die sonst problemlos ins IGM-Disneyland Einlass finden, werden 
so ausgesiebt.
Das hohe Gehalt wird nicht umsonst gezahlt.

von Manfred (Gast)


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Jeffrey Bezos schrieb:
> Blender, die sonst problemlos ins IGM-Disneyland Einlass finden, werden
> so ausgesiebt.

Das ist eher der Fachkräftemangel, den man dadurch erzeugt, brauchbare 
Bewerber nicht einzustellen und nach billigen Einwanderern zu schreien.

Wer mehr kann, als am Band fünf Schrauben ins Gehäuse zu drehen, tut 
sich solche Schikanen nicht an.

von Pater Pistorius (Gast)


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> sicheren ... Konzernberuf innerhalb der IT

Es machte PLOPP und die IT war outgesourced.
Und ploetzlich war der "sichere Konzernberuf" nur noch
ein "Job" bei einem der vielen Durchlauferhitzer.

Gewoehn dich an den Gedanken, dass du als Angestellter
immer nur ein austauschbares Readchen bist und bleibst!
Egal was fuer einen Zirkus jemand um seine Jobs macht.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Manfred schrieb:
> Wer mehr kann, als am Band fünf Schrauben ins Gehäuse zu drehen, tut
> sich solche Schikanen nicht an.

Wahre Worte.

von Checker Can (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wer mehr kann, als am Band fünf Schrauben ins Gehäuse zu drehen, tut
> sich solche Schikanen nicht an.

Wer was drauf hat nimmt einen Tag Fragerei in Kauf um von 100k auf 
150-200k zu springen.
Ich sehe mal wieder nur Boomer und IGM cope.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Checker Can schrieb:
> Wer was drauf hat nimmt einen Tag Fragerei in Kauf um von 100k auf
> 150-200k zu springen.
> Ich sehe mal wieder nur Boomer und IGM cope.

Es ist eben nicht nur "ein Tag Fragerei", es spiegelt auch die 
Firmenkultur und Einstellung dem Bewerber und möglicherweise zukünftigen 
Mitarbeiter gegenüber wider. Das geht später so weiter, der 
Leistungsdruck ist nicht ohne, inklusive regelmäßiger Performance 
Reviews. Wie bereits richtig erkannt wurde, gibt es das Geld eben nicht 
umsonst, häufig in Kombination mit "up or out", d.h. der Druck wird 
nicht weniger. Ja, da bleibe ich in der Tat lieber bei meinen locker 
verdienten Euros und verzichte auf den Zirkus und Druck in einem 
US-Unternehmen, ganz davon abgesehen, dass die mich mit meinen Skills 
und meiner Arbeitseinstellung sehr wahrscheinlich eh nicht nehmen 
würden.

Wen das alles nicht stört, dann nur zu! Aber der Gedanke, seinen 
sicheren Konzernjob dafür aufzugeben, käme mir erst gar nicht bzw. würde 
sofort verworfen. Aber jeder Jeck ist anders.

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Walti schrieb:
> Was ich gehört habe, folgen danach noch weitere Interviews. Ist das ein
> Interview - Irrsinn oder kommt nur mir das vor? Wart ihr schon mal in
> ähnlicher Lage bzw. hab ihr euch  schon mal bei FAANG  beworben?

Das sind halt die größten und beliebtesten Firmen, Fachkräftemangel ist 
diesen Konzernen völlig unbekannt.

Die können sich die Besten, der Besten raussuchen.

Ja, der Interviewmarathon ist Irrsinn!
Der gehört dazu!
Du bist anscheinend noch im Spiel - Gratulation - mach weiter!

von Wendels B. (wendelsberg)


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US-Unternehmen, da bist Du einfach nur Ware.
Was haben die investiert?
Richtig:
- 1/2 h vom Recruiter (auch das outgesourced)
- Kosten fuer die diversen Fragespielbetreiber.

Wenn Du denen sowenig wert bist....

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jeffrey Bezos schrieb:
> Völlig normal.
> Blender, die sonst problemlos ins IGM-Disneyland Einlass finden, werden
> so ausgesiebt.

Ich verrate dir mal ein Geheimnis. Solche Auswahlprozesse sorgen nur 
dafür dass eine andere Art von Blender Einlass findet.

Die FAANG-Firmen sind allesamt Massenarbeitgeber und deren normale 
Auswahlprozesse sind nicht dazu da "Elite" zu finden sondern 
Arbeitsdrohnen die in die Firma passen. Dieses Gehabe und Gerede von den 
Besten der Besten der Besten dient nur zur Motivation der 
Arbeitsdrohnen.

Wenn diese Firmen wirklich mal Elite suche, z.B. Top-Wissenschaftler, 
oder Top-Manager, dann werden die Gesuchten persönlich angesprochen. Das 
passiert durch echte Headhunter in einem persönlichen Prozess und nicht 
durch irgendwelche dahergelaufenen Recruiter (Pseudo-Headhunter) die als 
Teil von Massenprozessen für Frischfleisch zu sorgen haben.

> Das hohe Gehalt wird nicht umsonst gezahlt.

Wer sich in den FAANG-Fleischwolf begeben möchte, nur zu. Möglichst 
schnell aufsteigen oder rechtzeitig aussteigen und schön viel Geld auf 
die Hohe Kante legen.

von Oliver S. (oliverso)


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Walti schrieb:
> Was ich gehört habe, folgen danach noch weitere Interviews.

Bisher waren das doch noch gar keine Interviews. Das war nur die 
vollautomatisierte Vorauswahl.

Das erste Interview wäre dann im Januar - wenn’s denn für dich 
stattfindet.

Oliver

von Händeringend gesuchter Informatiker (Gast)


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Qwertz sei doch einfach mal still und lass die Leute machen, die nach 
Höherem streben als du.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Händeringend gesuchter Informatiker schrieb:
> Qwertz sei doch einfach mal still und lass die Leute machen, die
> nach Höherem streben als du.

Sollen sie gerne machen; ich schrieb ja auch:

Senf D. schrieb:
> Wen das alles nicht stört, dann nur zu!

Die Frage vom Threadersteller war, wie man zu seinen bisherigen 
Erfahrungen steht, ob das Irrsinn ist, und darauf habe ich geantwortet. 
Meine Meinung und deren Veröffentlichung lasse ich mir von dir auf jeden 
Fall nicht verbieten. Wie man an den zahlreichen Reaktionen anderer 
Nutzer sieht, stehe ich damit übrigens nicht alleine.

von einerWieRainer (Gast)


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Was ist das Gehalt bei der FAANG Stelle?

Schätze jetzt mal ins Blaue:
100 fix
20 Stock Options

Dafür keine AG finanzierte BaV (wie beim Konzern).

von Mitarbeiter (Gast)


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Das mit den vielen E-Mails klingt allerdings ein wenig lästig. Mein 
FAANG-Bewerbungsprozess war etwas stärker komprimiert (zwei telefonische 
Interviews, dann ein Tag mit mehreren Interviews vor Ort). Ich empfand 
es nicht als Schikane. Inzwischen kenne ich das auch ausgiebig von der 
anderen Seite (als Interviewer) und sehe wie viel Zeit und Mühe 
investiert wird um Interviews für den Kandidaten angenehm zu gestalten.

Die Recruiter sind in der Regel übrigens nicht Externe, wie weiter oben 
gemutmasst wurde. Macht bei so großen Konzernen doch gar keinen Sinn so 
etwas auszulagern.

von Stefan Schultz (Gast)


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Jeffrey Bezos schrieb:
> Walti schrieb:
>
> Völlig normal.
> Blender, die sonst problemlos ins IGM-Disneyland Einlass finden, werden
> so ausgesiebt.
> Das hohe Gehalt wird nicht umsonst gezahlt.

Klar. Steve Jobs, Bill Gates oder Bezos haben bestimmt auch so ein 
tolles Programm vor ihrem Einstieg absolviert.

von Emil der Detektiv (Gast)


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Immer wieder lustig anzusehen, dass sich hier Leute zum Thema FAANG 
melden, die diese Unternehmen nur vom Hören und Sagen kennen.
Keinen Tag dort gearbeitet, nie dort beworben, aber den ganzen Schmarrn 
den man sonst überall liest nachplappern.
Bleibt weiter in eurer IGM Blase und redet euch alles schön.
Sieht man auch, dass über jeden direkt gelästert und eingedroschen wird, 
der ins Ausland auswandern möchte. Egal ob USA oder CH.
Am deutschen (IGM) Wesen, soll die Welt genesen.

einerWieRainer schrieb:
> Was ist das Gehalt bei der FAANG Stelle?
>
> Schätze jetzt mal ins Blaue:
> 100 fix
> 20 Stock Options

120k sind das obere Limit für Graduates bzw Young Professionals mit 1-3 
Jahren Erfahrung, wobei das Basisgehalt niedriger und die Stock Options 
höher sind.
https://www.levels.fyi/Salaries/Software-Engineer/Germany/
https://www.levels.fyi/Salaries/Hardware-Engineer/Germany/
Der TO wird mit 10 YOE ein deutlich höheres Angebot bekommen, wenn er es 
schafft.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Der Kollege hier arbeitet bei Facebook in London und liegt mit 28 ab 
nächstem Jahr bei über 300k Jahresgehalt:
https://www.youtube.com/watch?v=uqo4ZzqWXMo

Seiner Schilderung nach ist er jetzt nicht chronisch überarbeitet. 
Wüsste nicht, wieso er lügen sollte. Investmentbanker geben auch offen 
zu, dass sie eine 70h-Woche haben, obwohl das gegen den Arbeitsschutz 
verstößt. Und Werbung muss er auch keine machen, denn diese Firmen 
werden auch so mit Bewerbungen zugeschüttet.

: Bearbeitet durch User
von Walti (Gast)


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Danke für eure teilw. interessanten Kommentare.

Ja hab auch das Gefühl,  das war erst der Anfang eines 
halbautomatisierten "Screenings".

Zum Gehalt: hab mal mit rund 10 YOE etwas höher gepokert, da ich nach 
Total Compensation (inkl. Stock Options) gefragt wurde, habe ich mal 
150k - 190k € angegeben,  einen breiteren Rahmen anzugeben ist 
empfehlenswert um weiterzukommen bzw. Verhandlungschancen zu erhöhen. 
Der Recruiter meinte, dass das "achievable" wäre. Weiss noch nicht ob 
ich ev. zu niedrig reingegangen bin.
Las in US Threads auch manchmal über $ 250k-350k TC Salaries (z.B. NYC 
area).

von Stefan Schultz (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Der Kollege hier arbeitet bei Facebook in London und liegt mit 28
> ab nächstem Jahr bei über 300k Jahresgehalt:
> https://www.youtube.com/watch?v=uqo4ZzqWXMo
> Seiner Schilderung nach ist er jetzt nicht chronisch überarbeitet.
> Wüsste nicht, wieso er lügen sollte. Investmentbanker geben auch offen
> zu, dass sie eine 70h-Woche haben, obwohl das gegen den Arbeitsschutz
> verstößt. Und Werbung muss er auch keine machen, denn diese Firmen
> werden auch so mit Bewerbungen zugeschüttet.

Gut. Der Typ hat eine perfekte Informatiker-Karriere hingelegt. Jung, 
gut, in Cambridge studiert. Außerdem arbeitet er in London bei einem 
FAANG. Da gibt es andere Gehälter, als in Deutschland.

Auch in den USA wird weitaus besser bezahlt.

Ist also nicht der typische Fall.

von Mark B. (markbrandis)


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Walti schrieb:
> Las in US Threads auch manchmal über $ 250k-350k TC Salaries (z.B. NYC
> area).

Mag ja sein, aber New York ist auch eine der teuersten Städte der Welt. 
Ein Vergleich zu einer durchschnittlichen Stadt in Deutschland hinkt 
daher auf mindestens zwei Beinen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Immer wieder lustig anzusehen, wie sich hier die Fan-Boys zum Thema 
FAANG melden, die diese Unternehmen nur vom Hörensagen kennen. Keinen 
Tag dort gearbeitet, aber den ganzen Schmarrn, den man sonst überall 
liest, stumpf nachplappern. US-Unternehmen sind ja so wahnsinnig toll 
mit ihrem Leistungsdruck, ihrer Hire & Fire Mentalität und ihren Stock 
Options. Redet Euch ruhig alles schön. Am amerikanischen (FAANG) Wesen 
soll die Welt genesen.

von Walti (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Mag ja sein, aber New York ist auch eine der teuersten Städte der Welt.
> Ein Vergleich zu einer durchschnittlichen Stadt in Deutschland hinkt
> daher auf mindestens zwei Beinen.
Stimmt schon, direkt kann man das nicht vergleichen.
Hier mal um sich den Unterschieden Germany / US bewusst zu machen:

https://www.quora.com/Why-does-Germany-pay-less-salary-when-compared-to-USA

Senf D. schrieb:
> US-Unternehmen sind ja so wahnsinnig toll
> mit ihrem Leistungsdruck, ihrer Hire & Fire Mentalität und ihren Stock
> Options. Redet Euch ruhig alles schön. Am amerikanischen (FAANG) Wesen
> soll die Welt genesen.

Ich finde beides FAANG/IGM kann ihre sehr guten Vorzüge haben. Deswegen 
zaudere ich auch ein bisschen, sollte es wirklich ein Angebot geben, 
leichtfertig meinen Konzernjob aufzugeben. Was, wenn ich dort meine 
erwartete Leistung nicht bringe / bringen kann und dann gefeuert werde - 
in den Konzernjob zurück - wird schwierig.
Natürlich, wenn es ein Angebot gäbe, wo ich nicht nein sagen kann, ist 
das ev. was anderes ;-)
Was helfen mir tolle Stockoptions, die ich dann nicht so schnell 
umsetzen kann (da ich gelesen habe, dass es da verschieden lange Vesting 
Periods gibt).
Aber, das interessante, dynamische FAANG Umfeld, bietet halt auch sehr 
vieles an Lernmöglichkeiten, Ausbildungsmöglichkeiten, Zertifizierungen 
etc. mit Technologien, die man im Standard-Konzern wohl nicht so 
kennenlernen kann. Danach ist man mit dem Wissen wohl ein gefragter 
Mann/Frau in jedem Konzern oder kann sein eigenes kleines Startup 
eröffnen.

von Reinhard S. (rezz)


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Walti schrieb:
> Ich finde beides FAANG/IGM kann ihre sehr guten Vorzüge haben. Deswegen
> zaudere ich auch ein bisschen, sollte es wirklich ein Angebot geben,
> leichtfertig meinen Konzernjob aufzugeben. Was, wenn ich dort meine
> erwartete Leistung nicht bringe / bringen kann und dann gefeuert werde -
> in den Konzernjob zurück - wird schwierig.

Hier im Konzern suchen wir Leute. Firmenwagen (nicht zur Privatnutzung) 
wird gestellt, aber man braucht handwerkliches Geschick und sollte keine 
Angst haben, sich dreckig zu machen.

> Aber, das interessante, dynamische FAANG Umfeld, bietet halt auch sehr
> vieles an Lernmöglichkeiten, Ausbildungsmöglichkeiten, Zertifizierungen
> etc. mit Technologien, die man im Standard-Konzern wohl nicht so
> kennenlernen kann.

Die evtl. (!) dort aber auch nicht gebraucht werden ;)

> Danach ist man mit dem Wissen wohl ein gefragter
> Mann/Frau in jedem Konzern oder kann sein eigenes kleines Startup
> eröffnen.

Mal ehrlich: Für die Selbstständigkeit muss man dann auch gemacht sein, 
das kann/will nicht jeder.

Beitrag #6927772 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6927778 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Oliver S. (oliverso)


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Reinhard S. schrieb:
> Hier im Konzern suchen wir Leute. Firmenwagen (nicht zur Privatnutzung)
> wird gestellt, aber man braucht handwerkliches Geschick und sollte keine
> Angst haben, sich dreckig zu machen.

Hausmeisterservice, Pflegedienst, …

Und mit etwas mehr Qualifikation sucht sowas zur Zeit jeder 
Handwerksbetrieb, egal, welches Gewerk.

Da zahlt aber keiner 300k$, ihr sicherlich auch nicht.

Oliver

Beitrag #6927838 wurde von einem Moderator gelöscht.
von JustADude (Gast)


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Was mich bei FAANG immer stutzig macht ist das die Leute kaum länger als 
5 Jahre da sind. Welche Gründe auch immer.
Beim DAX Konzern ist ja Verweildauer typischerweise 20 Jahre plus.

Beitrag #6927859 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


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Oliver S. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Hier im Konzern suchen wir Leute. Firmenwagen (nicht zur Privatnutzung)
>> wird gestellt, aber man braucht handwerkliches Geschick und sollte keine
>> Angst haben, sich dreckig zu machen.
>
> Hausmeisterservice, Pflegedienst, …

Nö, Baunebenhandwerk. Glasfaser-Montage.

> Da zahlt aber keiner 300k$, ihr sicherlich auch nicht.

Doch, halt über 6-7 Jahre gesehen. Aber: Es ist eine Konzernstelle. Und 
das war der Punkt vom TO. ;)

abc schrieb im Beitrag #6927859:
>> Ja, die FAANG-Fanboys gehen mir auf den Sack, da sie nur Vorteile, aber
>> keine Nachteile sehen (wollen).
>
> Was genau sind denn die Nachteile? Leistungsgerechte Bezahlung ohne
> bezahltes Ruhigekugelschieben?

Wenn man die Leistung bringen kann und weiß, das auch mal Feierabend 
ist, kann das schon klappen. Wer nur immer mehr haben will oder nicht 
weiß, das es neben Arbeit noch anderes gibt, für den kann das halt auch 
der soziale Absturz werden. Jetzt nicht konkret auf "FAANG" bezogen, 
sondern allgemein auf "Leistungsgerechte Bezahlung" aka Akkordlohn.

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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abc schrieb im Beitrag #6927859:
> Was genau sind denn die Nachteile?

Wurde doch alles schon genannt.

> Leistungsgerechte Bezahlung ohne
> bezahltes Ruhigekugelschieben?

Was ist schon leistungsgerecht, wenn die Leistung in einem kreativen 
Beruf nicht genau messbar ist? Auf jeden Fall ist weitgehend 
stressfreies Arbeiten ein großer Vorteil, insbesondere für die 
Gesundheit; eine "ruhige Kugel zu schieben" ist hierfür nur die 
polemische Umschreibung.

JustADude schrieb:
> Was mich bei FAANG immer stutzig macht ist das die Leute kaum länger als
> 5 Jahre da sind. Welche Gründe auch immer.
> Beim DAX Konzern ist ja Verweildauer typischerweise 20 Jahre plus.

Kurze Verweildauer: entweder innerhalb  weniger Jahre ausgebrannt oder 
rausgekickt worden aufgrund von "up or out".

Ich sehe das vor allem als Typfrage. Genauso wie man als Selbständiger 
bestimmte Eigenschaften von Natur aus braucht (im Vergleich zu einem 
Angestellten), so gibt es natürlich auch Typen von Menschen, die von 
ihrer sehr dynamischen Mentalität in Start-ups oder in große 
US-Unternehmen passen. Wenn man so einer ist, dann spricht natürlich 
überhaupt nichts gegen ein Job dort, und sei es nur für einige Jahre, 
denn man kann dort unbestritten gutes Geld verdienen. Ich warne aber 
davor, alles nur vom Geld abhängig zu machen.

Beitrag #6927909 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6927918 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6928307 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6928313 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Walti (Gast)


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JustADude schrieb:
> Was mich bei FAANG immer stutzig macht ist das die Leute kaum länger als
> 5 Jahre da sind. Welche Gründe auch immer.
> Beim DAX Konzern ist ja Verweildauer typischerweise 20 Jahre plus.
5 Jahre?! Das wäre schon eine echte Ausnahme. 20 Jahre klingt nach 
Methusalem Dienstalter, die fragen dich dann eher im Sinn von "ist der 
noch ganz bei Trost" und "was zum Geier hat der da 20 Jahre lang 
gemacht" und wenn du da solange in der gleichen Position warst, bist du 
automatisch als Sesselkleber disqualifiziert.

Zur Klarstellung,  die Employment Retention Time ist bei FAANG einer der 
niedrigsten, auch US/Silicon Valley Maßstäben, da die Leute dort hohe 
Sprünge machen und auch innerhalb FAANG wechseln.

Medianwerte Average Employment,  hatte ich heute gerade bei LinkedIn 
Statistiken gesehen (global):
AWS (Amazon Web Services): 1,6y (!)
Google: 3,4y
Microsoft: glaub auch irgendwas mit 3-4 years

Hoffe ihr könnt euch noch erinnern,  was Median bedeutet,  erkläre das 
jetzt nicht nochmal.

z.B. ein paar Quellen:
https://mobilemonkey.com/articles/employee-tenure-in-tech-companies
https://gethppy.com/employee-engagement/can-tech-industry-solve-employee-tenure-problem

Alonzo Mutex schrieb im Beitrag #6928307:
> 10 Jahre im Job und dann 2h online Deppentest durchführen? Und das hast
> du auch noch mitgemacht? LOL! Denen würde ich "piss off" antworten.
Spielt keine Rolle,  ob 5, 10 oder 20 yoe. Geht darum in dem Obline 
Assessment zuerst mal objektiv rauszufinden, ob du in die Kultur und zu 
den Leadership Principles mal passt. Persönliche Interviews und Checks 
folgen danach.

von Walti (Gast)


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Alonzo Mutex schrieb im Beitrag #6928313:
> Das Image ist aber dass dort jeder Hansel Aktien hätte, alle nur im
> Bällebad und den Fresstheken rumhängen und ein bischen aufm Notebook
> rumwischen, für mind 200k$
Genau, Bällebad und rumwischen mehr isses nicht ;-)
Naja ab und zu im "Ideation Space" bunte Skizzen malen, vielleicht noch 
mit ner Mango Latte.
Frag jetzt mal im IGM ob ich auch so ein Bällebad bekomme :-)

von Reinhard S. (rezz)


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Walti schrieb:
> JustADude schrieb:
>> Was mich bei FAANG immer stutzig macht ist das die Leute kaum länger als
>> 5 Jahre da sind. Welche Gründe auch immer.
>> Beim DAX Konzern ist ja Verweildauer typischerweise 20 Jahre plus.
> 5 Jahre?! Das wäre schon eine echte Ausnahme. 20 Jahre klingt nach
> Methusalem Dienstalter, die fragen dich dann eher im Sinn von "ist der
> noch ganz bei Trost" und "was zum Geier hat der da 20 Jahre lang
> gemacht" und wenn du da solange in der gleichen Position warst, bist du
> automatisch als Sesselkleber disqualifiziert.

Vielleicht hat man sich dann aber auch einfach eingearbeitet, hat 
Routine und kennt alles?

> Zur Klarstellung,  die Employment Retention Time ist bei FAANG einer der
> niedrigsten,

Das kann mehrere Gründe haben...

> Medianwerte Average Employment,  hatte ich heute gerade bei LinkedIn
> Statistiken gesehen (global):
> AWS (Amazon Web Services): 1,6y (!)

Da ist man ja noch nicht mal richtig eingearbeitet.

von Walti (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Vielleicht hat man sich dann aber auch einfach eingearbeitet, hat
> Routine und kennt alles?
Kann ev. sein. Ich hatte auch schon mal mit solchen Kollegen dieser 
Spezies zusammen gearbeitet.  Meine (persönliche ) Erfahrung ist:
Die haben einfach nicht mitbekommen,  dass sich die Welt ausserhalb 
ihrer "Bubble" weitergedreht hat: die sind einfach extrem betriebsblind 
geworden,  haben a la Boomer nichts mit neuen Technologien/ IT / 
Kollaborationstools am Hut, einige von denen können nicht mal Outlook 
korrekt bedienen.  Arbeiten am liebsten so wie in den Neunzigern: 
Telefon,  Word, Excel, ok Skype kennen sie noch.
Aber von modernen CI/CD Tools, Dokumentation in Confluence oder 
Kollaboration MS Teams/Slack, etc.
Noch nie etwas gehört!!
Extrem mühsam mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Die haben Ahnung 
von ihrem kleinen speziellen Spezialbereich, wo sie es immer schon so 
gemacht haben. Und sie geben das Knowhow auch nicht weiter und behalten 
meistens alles für sich.
Die müssten halt laufend geschult werden,  das wäre halt Pflicht des 
Beamtenkonzerns. Machen die aber auch nicht.
Solche Leute müsste man nach einer Zeit einfach feuern.  Die halten noch 
den ganzen Betrieb auf.

Reinhard S. schrieb:
> Das kann mehrere Gründe haben...
Ja, siehe Quellen oben.

Relationship with the boss
Unchallenging work
Relationship with co-workers
Better opportunities to use their knowledge and skills
Entire corporate culture

Reinhard S. schrieb:
> Da ist man ja noch nicht mal richtig eingearbeitet.
1,6y finde ich jetzt auch extrem kurz. 20y immer das Gleiche  ist aber 
das andere Extrem.

von Andreas M. (amesser)


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Walti schrieb:
> Medianwerte Average Employment,  hatte ich heute gerade bei LinkedIn
> Statistiken gesehen (global):
> AWS (Amazon Web Services): 1,6y (!)
> Google: 3,4y
> Microsoft: glaub auch irgendwas mit 3-4 years

Lächerlich. Die meisten neuen bei uns ( egal ob frisch vom Studium, 
Älter, aus dem In- oder Ausland) schaffen es nicht mal, sich in 3 Jahren 
vollständig in alle für Ihre Position relevanten Themen einzuarbeiten. 
Bei derart kurzen Engagements können doch nur halbgare Sachen raus 
kommen, die der Nachfolger bzw. die Alteingesessenen richten müssen oder 
wieder von vorne anfängt. Das klingt für mich eher nach einer Art von 
evolutionärem Entwicklungsansatz, nur das hier die KI/Rechenleistung zum 
Durchspielen aller möglichen Lösungswege halt durch ständig wechselndes 
Personal ersetzt wird. Qualitätskontrolle übernehmen die Kunden. Bestes 
Beispiel Windows 10. Derart viele Rückzieher bei Updates gab es zu 
Zeiten von NT/2000/XP nicht.

Walti schrieb:
> 5 Jahre?! Das wäre schon eine echte Ausnahme. 20 Jahre klingt nach
> Methusalem Dienstalter, die fragen dich dann eher im Sinn von "ist der
> noch ganz bei Trost" und "was zum Geier hat der da 20 Jahre lang
> gemacht" und wenn du da solange in der gleichen Position warst, bist du
> automatisch als Sesselkleber disqualifiziert.

Walti schrieb:
> Kann ev. sein. Ich hatte auch schon mal mit solchen Kollegen dieser
> Spezies zusammen gearbeitet.  Meine (persönliche ) Erfahrung ist:
> Die haben einfach nicht mitbekommen,  dass sich die Welt ausserhalb
> ihrer "Bubble" weitergedreht hat: die sind einfach extrem betriebsblind

Das hat aber nichts damit zu tun wie lange man auf einer Stelle ist. 
Sondern ist Typ und Arbeitgeberabhängig. Ich z.B. bin nunmehr seit 10 
Jahren Organisatorisch gesehen bei uns immer noch auf der untersten 
Stufe der Nahrungskette. Das stört mich nicht und hindert mich auch 
überhaupt nicht daran neue Technologien einzuführen. Ich werde nämlich 
genau wegen meiner Erfahrung viel eher gehört als ein Neuling und habe 
damit viel bessere Möglichkeiten Dinge zu lenken.

Walti schrieb:
> Aber von modernen CI/CD Tools, Dokumentation in Confluence oder
> Kollaboration MS Teams/Slack, etc.

Lol, das ist doch alles ein alter HUT. Confluence ist für 
Dokumentationszwecke übrigens totaler Schrott. Grauenhafte Suchfunktion, 
keine vernünftige Versionierung, der Editor kommt bei jedem Update mit 
anderen Macken und währenddessen versucht Atlassian die Kunden in die 
SaaS Abhängigkeit zu drängen. Confluence taugt höchstens als 
(schlechtes) Wiki oder CMS. Da gibt es weitaus besseres Tools, die 
Kosten nicht mal Geld und integrieren sich viel besser mit dem Quellcode 
bzw. dessen Versionsverwaltung. z.B. Sphinx-Doc

Walti schrieb:
> Extrem mühsam mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Die haben Ahnung
> von ihrem kleinen speziellen Spezialbereich, wo sie es immer schon so
> gemacht haben. Und sie geben das Knowhow auch nicht weiter und behalten
> meistens alles für sich.

Das hat doch nichts damit zu tun wie lange jemand auf einer Stelle ist 
sondern kommt ganze auf die Stelle und die persönlichen Eistellung an. 
Kann es vielleicht sein, das bei den typischen FAANG Stellen die 
Tätigkeit so eng gesteckt ist dass man diese nach einer Woche drauf hat 
und dann für den Rest nur noch diese paar Handgriffe macht? Dann ist 
klar, dass man alle Nase lang wechselt. Also ich kann mich über 
Eintönigkeit hier nicht beschweren, von Assembler debuggen, über C Code 
schreiben, integrieren, dokumentieren, Anwenderdoku schreiben, testen, 
Systeme spezifizieren, Kundensupport, Build, Test & Delivery 
Pipeline-/Systempflege kommt bei mir ( und meinen Kollegen auch) alles 
im täglichen Ablauf vor. Zur Zeit das meiste vom Homeoffice aus, leider 
mit Teams. Ich hatte zu Pandemiebeginn mal ein Matrix/Jitsi System 
aufgesetzt, wurde dann später abgelöst.

von Semmo Hart (Gast)


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Walti schrieb:
> Zum Gehalt: hab mal mit rund 10 YOE etwas höher gepokert, da ich nach
> Total Compensation (inkl. Stock Options) gefragt wurde, habe ich mal
> 150k - 190k € angegeben,

Ich hab bei meinem ersten Aushilfsjob in der Baumschule damals auch 7 
bis 9 DM pro Stunde angegeben. 7 DM hab ich bekommen. Das war mir eine 
Lehre fürs Leben.

Beitrag #6931467 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn diese Firmen wirklich mal Elite suche, z.B. Top-Wissenschaftler,
> oder Top-Manager, dann werden die Gesuchten persönlich angesprochen. Das
> passiert durch echte Headhunter in einem persönlichen Prozess und nicht
> durch irgendwelche dahergelaufenen Recruiter (Pseudo-Headhunter) die als
> Teil von Massenprozessen für Frischfleisch zu sorgen haben.

Nein, die echte Elite wird durch Googles foorbar-Test angesprochen. Ihr 
habt noch keine Einladung bekommen? Dann gehört ihr auch nicht zur 
Elite. Ich hatte aber kein Interesse, mir das weiter anzuschauen, da der 
Test nur in Java und Python gemacht werden konnte.

So. you got Google’s Foobar Invitation. First of all, very very 
congratulations on that, you should have known that this is not an 
ordinary invitation but the special one that Google sends to only some 
special type of developers.

Google uses this to hire some of the best developers around the globe

https://itsmohitt.medium.com/things-you-should-know-about-google-foobar-invitation-703a535bf30f

Beitrag #6931483 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6931531 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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F. B. schrieb:
> Nein, die echte Elite wird durch Googles foorbar-Test angesprochen.

Das ist ein automatisierter Massentest für Entwickler.

Ich habe von Top-Managern und Top-Wissenschaftlern geredet, nicht von 
Hochleistungs-Kodieraffen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas M. schrieb:
> Bei derart kurzen Engagements können doch nur halbgare Sachen raus
> kommen
Ja, hab ich letzthin wieder mal an so einem Mordsdrecksstück Software 
herumgeflucht, das offenbar nur auf dem 104"-Bildschirm des 
"Entwicklers" mit der ihm eigenen Skalierung das tat, was man von ihm 
erwartete.

Ich wünsche allen derartigen "Programmierern" eine ebenso sorgsam 
programmierte Software in jedem ihrer Geräte, das sie benutzen.

Walti schrieb:
> oder Kollaboration
Das ist auch so ein vollständig daneben gegangenes eingedenglischtes 
Bullshit-Bingo Wort von "Collaboration" (= Zusammenarbeit) kommend, aber 
mit einer im Deutschen völlig anderen Bedeutung:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kollaboration

Sind dann die in "Kollaboration" Zusammenarbeitenden konsequenterweise 
auch gleich "Kollaborateure"?

F. B. schrieb:
> Nein, die echte Elite wird durch Googles foorbar-Test angesprochen.
Ein foorbar-Test? Kommt "fooRbar" von "furchtbar"? Spricht sich ja auch 
irgendwie so ähnlich aus...

: Bearbeitet durch Moderator
von Shorty (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> F. B. schrieb:
>
>> Nein, die echte Elite wird durch Googles foorbar-Test angesprochen.
>
> Das ist ein automatisierter Massentest für Entwickler.
> Ich habe von Top-Managern und Top-Wissenschaftlern geredet, nicht von
> Hochleistungs-Kodieraffen.

Hehe, ich finde es auch bemerkenswert, wie sich etwas einfältige Leute 
ködern lassen und sich bei sowas als Elite sehen! :D

Beitrag #6931759 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


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Lothar M. schrieb:
> Walti schrieb:
>> oder Kollaboration
> Das ist auch so ein vollständig daneben gegangenes eingedenglischtes
> Bullshit-Bingo Wort von "Collaboration" (= Zusammenarbeit) kommend, aber
> mit einer im Deutschen völlig anderen Bedeutung:

Nun, es heißt ach "Zusammenarbeit" und weil ich das Wort bisher nur in 
einem anderen Kontext kennengelernt habe (Zusammenarbeit zwischen 
Musikern) ist mir die Bedeutung aus Wikipedia neu. Insofern: Sprache 
kann sich ändern.

von E. S. (exboschnowfaang)


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Viel Erfolg bei der FAANG-Reise!

Ich selber habe eine aehnliche Erfahrung durchgemacht. Ich hatte bei 
Bosch in der Konzernforschung angefangen, bin dann an die Palo Alto 
Location (mittlerweile ist das Office in Sunnyvale) gewechselt. Nach 
fuenf Jahren bei Bosch (und nach Erhalt der Greencard) bin ich vor vier 
Jahren hier in der Bay Area zu einem FAANG-Konzern gewechselt. 
Mittlerweile bin ich auf dem Level eines Staff Engineers. Mein Gehalt 
betrug in 2021 $500k (Base: 225k, Stock: 225k, Bonus 50k). Diese Seite 
hat uebrigens akurate Tech-Gehaelter: https://www.levels.fyi/

Gerade hier in der Bay Area zahlen die FAANG+ Unternehmen absurde 
Summen. Ihr koennt euch aber sicher sein, dass wenn sie mir $500k 
zahlen, dass sie mit meiner Arbeitskraft $5M gemacht haben. Diese 
Konzerne haben einfach den Dreh raus, was Geld drucken angeht. Das ist 
moeglich durch eine Kombination aus lukrativen Produkten, Scale und 
Quasi-Monopolstellungen.

Mein Plan ist es noch fuenf Jahre weiter zu arbeiten und mich dann mit 
45 Jahren zur Ruhe zu setzen. Falls alle Stricke reissen, haette ich 
aber auch jetzt schon genug Vermoegen angesammelt, um nie wieder 
arbeiten zu muessen.

Bei Interesse kann ich gerne mehr Auskuenfte geben.

von Shorty (Gast)


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E. S. schrieb:
> Mein Plan ist es noch fuenf Jahre weiter zu arbeiten und mich dann mit
> 45 Jahren zur Ruhe zu setzen.

Gratulation schon jetzt.

Bleibst du dann in den Staaten, zieht es dich woanders hin, oder gehts 
zurück nach Deutschland?

von Student (Gast)


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E. S. schrieb:
> Bei Interesse kann ich gerne mehr Auskuenfte geben.

Wie schwierig ist es intern in die Staaten zu wechseln?
Tipps wie man das schafft?
Bist du HW oder SW?

von E. S. (exboschnowfaang)


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Shorty schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Mein Plan ist es noch fuenf Jahre weiter zu arbeiten und mich dann mit
>> 45 Jahren zur Ruhe zu setzen.
>
> Gratulation schon jetzt.
>
> Bleibst du dann in den Staaten, zieht es dich woanders hin, oder gehts
> zurück nach Deutschland?

Ich wuerde gerne zurueck nach Deutschland ziehen. Ein grosser Nachteil 
fuer mich hier ist, dass meine ganze Familie in Deutschland lebt und mit 
alternden Eltern und Schwiegereltern ist das manchmal nicht einfach.

Ich wuerde auch gerne etwas zurueck geben von dem, was ich hier gelernt 
habe. Ich weiss nur nicht ganz, wie ich das am besten machen kann. Evt. 
Pro-Bono-Beratung.

Was ich vergessen zu erwaehnen. Den grossen Unterschied in der 
Verguetung machen die Aktien. Als ich von Bosch zu FAANG gewechselt bin, 
stieg mein Base kaum, allerdings bekam ich 100k pro Jahr an Aktien. 
Diesen Aktien sind so gut wie Cash.

von E. S. (exboschnowfaang)


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Student schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Bei Interesse kann ich gerne mehr Auskuenfte geben.
>
> Wie schwierig ist es intern in die Staaten zu wechseln?
> Tipps wie man das schafft?
> Bist du HW oder SW?

Das haengt von der Organisation ab. Bei der Bosch-Konzernforschung war 
das nicht schwierig und ich lernte auch viele andere hier kennen, die 
einen aehnlichen Weg gegangen sind bei Siemens, BWM, Mercedes usw. Das 
L1-Visum erlaubt solche internen Transfers. Man muss dann zusehen, dass 
man die Greencard bekommt. Das L1-Visum erlaubt es einem nicht zu 
wechseln.

Ich mache SW.

: Bearbeitet durch User
von Trollforum (Gast)


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E. S. schrieb:
> Mittlerweile bin ich auf dem Level eines Staff Engineers. Mein Gehalt
> betrug in 2021 $500k

Zuerst die IGM Trolle.
Dann die Beamten Trolle.
Jetzt die US Trolle.
Geschichten aus dem Paulaner Garten.
Wieso wirste nicht sofort CEO?

von E. S. (exboschnowfaang)


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Trollforum schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Mittlerweile bin ich auf dem Level eines Staff Engineers. Mein Gehalt
>> betrug in 2021 $500k
>
> Zuerst die IGM Trolle.
> Dann die Beamten Trolle.
> Jetzt die US Trolle.
> Geschichten aus dem Paulaner Garten.
> Wieso wirste nicht sofort CEO?

Es sollte mittlerweile doch kein Geheimnis mehr sein, was Big Tech in 
der Bay Area zahlt (vorallem dank der grosszuegigen Aktienpakete, die 
oft mehr als das Basis-Gehalt ausmachen)? Wie oben geschrieben bietet 
www.levels.fyi die groesste Gehaltsdatenbank fuer US-Tech.

von Slack (Gast)


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Moin E.S.,

bei mir geht's zwar nicht um FAANG, aber immerhin um eine ziemlich 
bekannte Automobilfirma in Palo Alto ;)

Ich (31) bin aktuell beim OEM als Software Engineer eingestellt. 
Vedienst verhältnismäßig gut (75k), aber im Süddeutschen Raum sind damit 
gerade in Hinblick auf Mieten bzw. Immobilien keine großen Sprünge mehr 
drin. Insbesondere dann, wenn kein Erbe zu erwarten ist. Was übrig 
bleibt, ist also die "Einkommensseite" hochzuschrauben. Habe mich 
daraufhin bundesweit beworben und selten mehr als 85k bei 6 Jahren BE 
angeboten bekommen. Um meinen Lebensmittelpunkt zu verschieben, wäre mir 
das allerdings zu wenig.

Vor einigen Wochen habe ich mich fast schon aus einer Laune heraus bei 
o.g. Firma in den USA über LinkedIn beworben, da in meinem fachlichen 
Schwerpunkt sehr viele Stellen ausgeschrieben sind. Habe zu meiner 
Überraschung relativ schnell eine Rückmeldung von einem HR-Mitarbeiter 
bekommen, der sich in einem 30min Telefonat ein kurzes Bild von mir und 
meinen Vorstellungen gemacht hat. Auch eine Gehaltsangabe wollte er 
wissen. Ich habe daraufhin einfach $300k in den Raum gestellt. Danach 
ging das Gespräch noch einige Minuten und er hat mir mitgeteilt, dass 
sie mich in den nächsten Tagen für ein fachliches Gespräch mit 
Vorgesetzten etc. einladen werden. Okay.

Ehrlich gesagt bin ich ziemlich überrascht, wie schnell und 
unkompliziert es bisher lief. Abseits der ganzen regulatorischen 
Fragestellungen kam bei mir vor allem folgende Fragen auf, die ich gerne 
an dich richten möchte:

- Wie sehr unterscheidet sich (im Allgemeinen) die US-Unternehmenskultur 
von der deutschen?
- Was ist das allgemeine "Leistungsniveau"? Ich arbeite gerne und viel, 
bin aber weit weg von einem Genie in meinem Fachbereich.
- Wie schnell sitzt man auf der Straße, wenn man keine 100% bringt?

Mir ist bewusst, dass sich die Bedingungen von Firma zu Firma stark 
unterscheiden können. Vielleicht hast du allerdings einen besseren 
Einblick und könntest deine Erfahrungen teilen.

Freundlichen Gruß
Slack

von E. S. (exboschnowfaang)


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Slack schrieb:
> Moin E.S.,
>
> bei mir geht's zwar nicht um FAANG, aber immerhin um eine ziemlich
> bekannte Automobilfirma in Palo Alto ;)
>
> Ich (31) bin aktuell beim OEM als Software Engineer eingestellt.
> Vedienst verhältnismäßig gut (75k), aber im Süddeutschen Raum sind damit
> gerade in Hinblick auf Mieten bzw. Immobilien keine großen Sprünge mehr
> drin. Insbesondere dann, wenn kein Erbe zu erwarten ist. Was übrig
> bleibt, ist also die "Einkommensseite" hochzuschrauben. Habe mich
> daraufhin bundesweit beworben und selten mehr als 85k bei 6 Jahren BE
> angeboten bekommen. Um meinen Lebensmittelpunkt zu verschieben, wäre mir
> das allerdings zu wenig.
>
> Vor einigen Wochen habe ich mich fast schon aus einer Laune heraus bei
> o.g. Firma in den USA über LinkedIn beworben, da in meinem fachlichen
> Schwerpunkt sehr viele Stellen ausgeschrieben sind. Habe zu meiner
> Überraschung relativ schnell eine Rückmeldung von einem HR-Mitarbeiter
> bekommen, der sich in einem 30min Telefonat ein kurzes Bild von mir und
> meinen Vorstellungen gemacht hat. Auch eine Gehaltsangabe wollte er
> wissen. Ich habe daraufhin einfach $300k in den Raum gestellt. Danach
> ging das Gespräch noch einige Minuten und er hat mir mitgeteilt, dass
> sie mich in den nächsten Tagen für ein fachliches Gespräch mit
> Vorgesetzten etc. einladen werden. Okay.
>
> Ehrlich gesagt bin ich ziemlich überrascht, wie schnell und
> unkompliziert es bisher lief. Abseits der ganzen regulatorischen
> Fragestellungen kam bei mir vor allem folgende Fragen auf, die ich gerne
> an dich richten möchte:
>
> - Wie sehr unterscheidet sich (im Allgemeinen) die US-Unternehmenskultur
> von der deutschen?
> - Was ist das allgemeine "Leistungsniveau"? Ich arbeite gerne und viel,
> bin aber weit weg von einem Genie in meinem Fachbereich.
> - Wie schnell sitzt man auf der Straße, wenn man keine 100% bringt?
>
> Mir ist bewusst, dass sich die Bedingungen von Firma zu Firma stark
> unterscheiden können. Vielleicht hast du allerdings einen besseren
> Einblick und könntest deine Erfahrungen teilen.
>
> Freundlichen Gruß
> Slack

Mit FAANG meint man mittlerweile mehr Firmen als die fuenf, oft auch als 
Big Tech oder FAANG+ bezeichnet. Zu deinen Fragen:

- FAANG+-Kultur != US-Unternehmenskultur. GE, Boeing, Ford etc haben 
eine sehr andere Kultur als Tech und eher mit Bosch, Siemens, VW 
vergleichbar. Die Hauptunterschiede, die ich sehe sind: 
Customer-Value-orientert (FAANG) vs prozessorientiert, Technik steht im 
Mittelpunkt (FAANG) vs Powerpoint-Engineering. Bei Bosch war die Haelfte 
meiner Zeit mit Meetings voll. Jetzt sind es vlt 10% meiner Zeit. Bei 
Bosch hatten meine Vorgesetzten keine Ahnung von der Technik. In meiner 
aktuellen Firma sind alle Direktoren sehr technisch und verbringen viel 
Zeit in der Code-Base, um bessere Entscheidungen zu treffen.

- Der Grossteil der Mitarbeiter sind keine Genies, ganz im Gegenteil. 
Die Top-Leute sind allerdings ausgezeichnet, oft die besten, die man 
fuer Geld bekommen kann und machen letztendlich den Unterschied. Die 
Gehaelter sind nicht unbedingt so hoch, weil alle Mitarbeiter Genies 
sind. Die Gehaelter sind hoch, weil die Produkte viel Geld machen und 
ein signifikanter Teil des Gehalts in Aktien gezahlt wird.

- Es haengt von dem Unternehmen ab und der Position wie schnell man auf 
der Strasse sitzt. Google ist z.B. sehr soft, ist fuer eine gute 
Work-Life-Balance bekannt und es ist wirklich schwierig dort gefeuert zu 
werden. Amazon ist das Gegenteil. Dort herrscht ein riesiger Druck und 
die Gefahr entlassen zu werden ist hoch.

: Bearbeitet durch User
von mal-wieder-anonym (Gast)


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Walti schrieb:
> Was ich gehört habe, folgen danach noch weitere Interviews. Ist das ein
> Interview - Irrsinn oder kommt nur mir das vor? Wart ihr schon mal in
> ähnlicher Lage bzw. hab ihr euch  schon mal bei FAANG  beworben?

Ich arbeite bei einem FAANG Unternehmen an einem deutschen Standort. 
Interviewrunden sind es einige (6 oder 7 Gespräche bei mir), aber ich 
empfand das angenehmer als bei deutschen Firmen. Diese wollten mich 
teils gar nicht richtig kennen lernen, kurze Gespräche und fertig, und 
haben mir dann unverschämt niedrige Angebote auf den Tisch gelegt.
FAANG macht das deutlich besser. Die wussten danach was ich kann und 
haben mich auf eine passende Stelle gesetzt.

Meiner Erfahrung nach (als Bewerber und als aktiver Interviewer) sind 
Abschlüsse und Titel für FAANG weniger relevant. Zertifizierungen 
interessieren kaum, sondern was du hinbekommen hast und immer noch 
hinbekommst. Ich sehe Dr. und nicht-Dr. in vielen verschiedenen Stufen. 
Eher sogar leicht nachteilig in vielen Fällen da manche Dr. zu viel Zeit 
im akademischen Bereich verbracht haben anstatt Erfahrung zu sammeln.

Vorteile:
Dafür gibt es auch einen großen Haufen Geld und das für einen 
technischen Job. Ich bin innerhalb von 2 Jahren von fachlich -> PL (+ein 
wenig fachlich) -> primär fachlich zurückgewechselt.
Gehaltstechnisch bin ich bei 2.5 mal so viel wie im Job zuvor. Job ist 
wild aber gut, mir gefällts.

Nachteile:
Schau auf die Zeit des Posts. Ich mache nun Feierabend (~spätester Tag 
meiner Woche).


@Walti: Ich drück Dir die Daumen! Lass hören was raus kommt.

von hallo (Gast)


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mal-wieder-anonym schrieb:

> Ich arbeite bei einem FAANG Unternehmen an einem deutschen Standort.
> Interviewrunden sind es einige (6 oder 7 Gespräche bei mir), aber ich
> empfand das angenehmer als bei deutschen Firmen. Diese wollten mich
> teils gar nicht richtig kennen lernen, kurze Gespräche und fertig, und
> haben mir dann unverschämt niedrige Angebote auf den Tisch gelegt.
> FAANG macht das deutlich besser. Die wussten danach was ich kann und
> haben mich auf eine passende Stelle gesetzt.

Arbeitest Du auch im Softwarebereich?

Es wäre interessant, auch etwas über die Erfahrungen im nicht-SW Bereich 
zu hören.

Ich hatte einige Kandidaten aus dem Ingenieursbreich im Interview, die 
ihren FAANG-Job verlassen wollten. Die Gehaltsvorstellungen haben sich 
nicht wesentlich von IGM unterschieden und sie haben alle von viel 
Stress berichtet. Kann natürlich auch stark dadurch gebiased sein, dass 
ich nur mit Leuten zu tun hatte, die dort wieder weg wollten...

von Wendels B. (wendelsberg)


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Walti schrieb:
> Linkedin von einem FAANG Technical
> Recruiter

Mal ganz abgesehen, dass es ueblich ist, Abkuerzungen min. 1x 
auszuschreiben:
Meine Oma vaeterlicherseits hatte fuer solche Probleme natuerlich auch 
ein Sprichwort parat, das meiner Meinung nach hier den Kern der 
Fragestellung trifft.
1
Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis tanzen

Was dabei herauskommt wenn solche Leute Entscheidungsbefugnisse 
bekommen, die Ihren Horizont uebersteigen, sieht man jedes einzelne Mal 
nach der Einfuehrung neuer Software im Konzern.

Walti schrieb:
> Extrem mühsam mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten.

Extrem muehsam, solchen Dampfplauderern zuzuhoeren und wenigstens soweit 
zu enttarnen, dass die nicht maximalen Schaden an der Motivation der 
uebrigen 96% Belegschaft anrichten.

Variante B ist ein Troll, der sich bewundern lassen will und mit seinem 
Denglish-Troll=Slang versucht, zu beeindrucken.

von mal-wieder-anonym (Gast)


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E. S. schrieb:
> Die
> Gehaelter sind nicht unbedingt so hoch, weil alle Mitarbeiter Genies
> sind.

Die Unternehmen holen sich mit diesen Gehältern auch einfach die Leute, 
die sie haben wollen.


hallo schrieb:
> Arbeitest Du auch im Softwarebereich?
Halbwegs, ist ein spezieller Themenbereich der SW und HW umfasst.

> Es wäre interessant, auch etwas über die Erfahrungen im nicht-SW Bereich
> zu hören.
Würde das ganze als internes Consulting beschreiben wo ich die 
Einhaltung von Richtlinien eines speziellen Themenfelds überprüfe und 
Teams dabei unterstütze diese korrekt umzusetzen. Kontakt auch mit 
externen Partnern, internen Teams, ...

> Ich hatte einige Kandidaten aus dem Ingenieursbreich im Interview, die
> ihren FAANG-Job verlassen wollten. Die Gehaltsvorstellungen haben sich
> nicht wesentlich von IGM unterschieden und sie haben alle von viel
> Stress berichtet. Kann natürlich auch stark dadurch gebiased sein, dass
> ich nur mit Leuten zu tun hatte, die dort wieder weg wollten...

Für ein IGM Gehalt wäre ich nicht zu FAANG gegangen. IGM lag in meinem 
Fall deutlich drunter, ich hatte auch das Gefühl, dass sie das 
Themenfeld noch nicht als so wichtig einstufen, dass sie hier die 
Spezialisten unbedingt haben wollen (oder zumindest mich nicht...).

Stress wird von jedem Menschen anders wahrgenommen. Ich bin 
zugegebenermaßen über die letzten Jahre (vorheriger Job) abgestumpft. 
War etwas zu lange im semi-akademischen Bereich geblieben, sofern man 
etwas leisten will und es sich nicht gemütlich macht (ich war entfristet 
im öffentlichen Dienst), kann man sich schnell aufarbeiten. Das war ein 
leistungsfeindliches Umfeld mit vielen internen Bremsern was es für das 
Gehalt einfach nicht Wert war.
Ich fühle mich aktuell weniger getresst. Primär aus dem Grund, dass der 
aktuelle Job besser zu meiner Arbeitsweise passt.

von Baldiger Absolvent (Gast)


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FAANG+ ist schon reizvoll, aber mich stören da doch paar Dinge.
In Deutschland haben sich die Amis in und um München versammelt, was für 
mich trotz der hohen Gehälter nicht gerade von Vorteil ist.
Wie sieht es denn mit richtigem remote aus?
Die Firmen geben sich ja gerne als hipp und progressiv aus, aber so wie 
ich das von ehemaligen Leute höre, sind gerade diese Unternehmen 
ziemlich konservativ was remote angeht.
Ist Leetcode Grinden nötig, auch für Stellen hier bei uns in 
Deutschland?
Mit wieviel steigen Absolventen ein?
Gibt es Urlaubs- und Weihnachtsgeld?
Gibt es Betriebsräte?

Bin bald mit dem Studium fertig, da könnte ich mir schon vorstellen die 
ersten 5 Jahre richtig reinzuhauen und die Knochenmühle mir zu geben.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Baldiger Absolvent schrieb:
> Bin bald mit dem Studium fertig, da könnte ich mir schon vorstellen die
> ersten 5 Jahre richtig reinzuhauen und die Knochenmühle mir zu geben.

Haha, so habe ich am Ende meines Studiums auch mal gedacht! 😅 Nun ja, 
ist wohl ganz normal, dass man als junger Kerl da noch voller Idealismus 
und Tatendrang ist, und die Welt erobern will. Mittlerweile mag ich es 
im Beruf gemütlich und stressfrei, aber ich habe auch schon einiges an 
Berufserfahrung gesammelt. Für stressfreies Arbeiten ist ein 
tarifgebundener Konzern definitiv die bessere Wahl als ein 
US-Unternehmen.

von Alonzo Mutex (Gast)


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von nurmalso (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Haha, so habe ich am Ende meines Studiums auch mal gedacht!

Ich behaupte meist liegt der Turning Point so Anfang/Mitte Vierzig (mit 
Familie vielleicht auch früher wegen der familiären Zusatzbelastung). 
Danach rückt die Endlichkeit der eigenen Ressourcen in den Vordergrund.
Mit Mitte/Ende Zwanzig fühlt man sich noch stark bzw. unsterblich. In 
den Dreißigern erlebt man dann beruflich den Mist, der zum Turning-Point 
führt.
In den Fünfzigern ist der Job wohl nur noch Prio 3, denke ich. In den 
Sechzigern geht man noch hin, damit man einen geregelten Tagesablauf 
hat.

von Senf D. (senfdazugeber)


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nurmalso schrieb:
> Danach rückt die Endlichkeit der eigenen Ressourcen in den Vordergrund.
> Mit Mitte/Ende Zwanzig fühlt man sich noch stark bzw. unsterblich.

Da gebe ich dir vollkommen recht. Gut formuliert.

von Walti (Gast)


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mal-wieder-anonym schrieb:
> @Walti: Ich drück Dir die Daumen! Lass hören was raus kommt.
Hey - vielen Dank - ich bin dran - hier folgt nun ein kleines Update.

Wendels B. schrieb:
> Meine Oma vaeterlicherseits hatte fuer solche Probleme natuerlich auch
> ein Sprichwort parat, das meiner Meinung nach hier den Kern der
> Fragestellung trifft.Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis
> tanzen

Ja ganz genau - ich muss sagen - das trifft meine aktuelle Lage ziemlich 
gut.

Muss euch sagen, wie ich die median tenures der FAANG Unternehmen 
gesehen habe (im Schnitt Beschäftigungsdauer Amazon 1.6y, Google 2-3y 
usw.) ist mir schon ein bisschen mulmig geworden. Na egal - wer nicht 
wagt - der nicht gewinnt, und immerhin sieht es sicher extrem gut aus im 
CV, auch wenn es nur für eine kurze Zeit sein soll.

Es kommt  noch schlimmer - z.B. hat Amazon gewisse "Bar Raiser" im 
Interview. Ein Kollege von mir arbeitet bei AWS und ich konnte es auch 
online lesen. Dies sind unabhängige Interviewer, deren Ziel es ist, dass 
die neue Person die eingestellt wird mind. "50% besser" ist als der Rest 
des Teams.
Und man hört und staune, es gibt sogar eine "Attrition Rate" d.h. bei 
Amazon z.B. muss jedes Jahr ein gewisser Prozentsatz sagen wir 5% 
gefeuert werden, auch wenn du deine Resultate lieferst. Dies, um 
Frischfleisch und neues Blut, Ideen, etc. zu bekommen, daher evtl. auch 
die extrem niedrige "Median Tenure" bei AWS von 1.6y (weltweit, Global 
statistics Linkedin).

Bei AWS heisst, wenn du 100% deiner Objectives lieferst, wirst du 
innerhalb eines halben Jahres gefeuert - das ist was ich zu Amazon 
erfahren habe.
Die wollen dass du den Kunden seine Erwartungen stetig übertriffst (Key 
Leadership Principle: "Customer Obsession"), d.h. du musst  eher 180% 
geben.
1
Der Feierabend von "mal-wieder-anonym" von 04:17 morgens  kommt da gut 
hin:
mal-wieder-anonym schrieb:
> Nachteile:
> Schau auf die Zeit des Posts. Ich mache nun Feierabend (~spätester Tag
> meiner Woche).
Ich hörte auch Nächte hintereinander und Wochenende mehrmalige On-Calls 
mitten während der  Nacht, was normal ist.

Hier das versprochene Update:
- Ich bestand tatsächlich das 2-stündige Online-Assessment (wie im 
Anfangspost beschrieben), das mit grippalen Infekt (Erkältung) und an 
einem Sonntagabend nach Weihnachten (26.12.). mit etwas Bier und 
Neocitran intus. Fragte noch nach etwas Aufschub, da man nur eine 
Zeitperiode von 7 Tage bekommt, bekam aber kurzfristig keine Antwort 
mehr, da es schon 23.12. war. So absolvierte ich den Test, ohne grosse 
Vorbereitung und mit Erstaunen bestand ich sogar.
- Nun hatte ich diese Woche mein insges. 2. Tel. Interview, dies bestand 
aus 2 Teilen. Zuerst die Frage: warum diese FAANG company? Danach: Ich 
bekam sehr viele Fragen im 1. Teil, der auf den Leadership Principles 
basiert (Verhaltensfragen) und im STAR - Prinzip (google!) abgefragt 
werden. z.B. your biggest success, your biggest failure and what were 
the key learnings etc. Im 2. Teil ging es um rein techn. Fragen zu 
Distributed architectures, networking, cloud migration, Skalierbare High 
Availability Architekturen.
Das Interview verlief eigentlich nicht schlecht, war aber etwas 
skeptisch am Schluss, der Interviewer verabschiedete sich mit einem 
"Hopefully this was a good learning experience for you and it was a 
pleasure, bye, bye."

Wendels B. schrieb:
> Extrem muehsam, solchen Dampfplauderern zuzuhoeren und wenigstens soweit
> zu enttarnen, dass die nicht maximalen Schaden an der Motivation der
> uebrigen 96% Belegschaft anrichten.
Wen meinst du damit?
> Variante B ist ein Troll, der sich bewundern lassen will und mit seinem
> Denglish-Troll=Slang versucht, zu beeindrucken.
Welches Denglish; die Terminologien sind im FAANG Umfeld, normale 
Sprache.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walti schrieb:
> Dies sind unabhängige Interviewer, deren Ziel es ist, dass die neue
> Person die eingestellt wird mind. "50% besser" ist als der Rest des
> Teams.

Wie soll das über Jahre und Jahrzehnte funktionieren? Die Bewerber 
werden ja nicht ständig intelligenter, da muss zwangsweise irgendwann 
ein Sättigungseffekt eintreten.

Walti schrieb:
> Und man hört und staune, es gibt sogar eine "Attrition Rate" d.h. bei
> Amazon z.B. muss jedes Jahr ein gewisser Prozentsatz sagen wir 5%
> gefeuert werden, auch wenn du deine Resultate lieferst. Dies, um
> Frischfleisch und neues Blut, Ideen, etc. zu bekommen, daher evtl. auch
> die extrem niedrige "Median Tenure" bei AWS von 1.6y (weltweit, Global
> statistics Linkedin).
> Bei AWS heisst, wenn du 100% deiner Objectives lieferst, wirst du
> innerhalb eines halben Jahres gefeuert - das ist was ich zu Amazon
> erfahren habe.

100% reichen also nicht - Ich finde das unmenschlich, und es bestätigt 
meine Einschätzung gegenüber dieser Art von Unternehmen. Das erzeugt 
doch wahnsinnigen psychischen Erfolgsdruck, ständig Bestleistungen 
abliefern zu müssen, da man ständig auf dem Prüfstand im Vergleich zu 
seinen Kollegen steht. Sicherlich wird alles genau getrackt und 
bewertet.

Das kenne ich von meinem Arbeitgeber eher anders herum, da werden manche 
Leute tendenziell mitgeschleppt, obwohl sie eigentlich ihr Gehalt kaum 
mehr einspielen dürften; das ist betriebswirtschaftlich gesehen zwar 
nicht optimal, aber so ist es mir allemal lieber, denn vielleicht bin 
ich selbst irgendwann auch nicht mehr so leistungsfähig wie bisher, und 
darf meinen Job dann trotzdem behalten.

von Walti (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Wie soll das über Jahre und Jahrzehnte funktionieren? Die Bewerber
> werden ja nicht ständig intelligenter, da muss zwangsweise irgendwann
> ein Sättigungseffekt eintreten.

Jein - und zwar funktioniert es so:
- Es ist quasi ein periodisches "ausputzen" von "abgedienten" und 
Ressourcen mit etwas "veraltetem" Know-how: dadurch dass immer 5-10% 
gekappt werden und immer wieder Neue nachkommen, die 50% besser sind als 
das aktuelle Team, rutscht du irgendwann zum Ende der Nahrungskette, ja 
bist dann immer getrackt und kommst in ein eigenes "Förderprogramm" 
(Sammelbecken von to be fired or not fired). Ausser, du beweist dich mit 
herausragenden Leistungen /und/oder Entwicklungen, quasi ein "Up or 
out". So wird extreme Leistung und Konkurrenzdenken gefördert. Jeff 
Bezos ist gem. sogar  offizieller Aussage gegen eine Work/Life Balance 
in der Firmenkultur.
- Es basiert auf dem "Silicon Valley (Netzwerk)-Effekt": FAANG 
Unternehmen siedeln sich meistens bei ihresgleichen an, d.h. z.B. AWS 
bei Zürich, wo auch Google Location ist, oder auch München, nur um Bsp. 
zu nennen.  FAANG Personal wechselt (aufgr. hohen Gehältern, Stock 
options, sign on Bonus etc.) eher  meistens untereinander (innerhalb 
FAANG)  und innerhalb wenigen (meistens 2-3) Jahren, wie wir gesehen 
haben. Durch diesen Silicon Valley Effekt entsteht ein stetiger Fluss 
und Austausch neuen Know-hows und du bist ständig auf dem FAANG 
Prüfstand. Oder aber, viele haben dann genug gesehen, gründen danach 
eigene Standups, machen was anderes usw.
- Der Sättigungseffekt tritt auch deswegen nicht ganz so leicht ein, wg. 
der Marktdynamik und ständig neuen IT Technologien: Bedenke, 50% besser 
sein kann auch bedeuten: ich habe ein zu 50% relevanteres Know-how als 
das aktuelle Team im Hinblick auf die aktuelle Marktdynamik. D.h. ist 
plötzlich als Beispiel Quantencomputing in der Cloud aktuell, und du 
bringst das mit, neben anderen Skills wirst du eingestellt mit einem 
Angebot, wo du nicht nein sagen kannst. Und der aktuelle Kollege mit 
"veralteten" Skills ist dann schon einen Platz runter in der Rangliste 
oder bereits auf der Abschussliste, ausser er macht was dagegen z.B. 
aufgrund der "Learning Culture"  investiert er viell. auch noch eigene 
Zeit in Projekte und Weiterbildung.
- Zusätzlich kommt immer neues Frischfleisch von ganz guten TUs oder 
Eliteunis nach, die natürlich auch erfolgshungrig sind

Senf D. schrieb:
> 100% reichen also nicht - Ich finde das unmenschlich, und es bestätigt
> meine Einschätzung gegenüber dieser Art von Unternehmen. Das erzeugt
> doch wahnsinnigen psychischen Erfolgsdruck, ständig Bestleistungen
> abliefern zu müssen, da man ständig auf dem Prüfstand im Vergleich zu
> seinen Kollegen steht. Sicherlich wird alles genau getrackt und
> bewertet.
Nein, und ja, es wird manchmal als "Toxic oder Cut-Throat Culture" 
beschrieben. Microsoft / Google scheinen empfehlenswerter etwas softer 
als Amazon. Facebook weiss ich nicht. Ja, es wird ganz genau getrackt 
und auch aufgr. gewisser Algorithmen gut interpretierbar, vergleichbar. 
Habe auch im Internet von Fällen gelesen, wo aber Vorgesetzte diese 
Metriken absichtlich übersteuert haben. Auch bei diesen IT Konzernen 
gibt es Politik und oft keine guten Schlagzeilen! z.B. jemand bei Amazon 
versuchte einen Betriebsrat oder die wie sie in USA heissen, 
Gewerkschaften (Unions) zu gründen. Diese Leute wurden so schnell wie 
möglich aufgespürt und gefeuert.

Senf D. schrieb:
> Das kenne ich von meinem Arbeitgeber eher anders herum, da werden manche
> Leute tendenziell mitgeschleppt, obwohl sie eigentlich ihr Gehalt kaum
> mehr einspielen dürften; das ist betriebswirtschaftlich gesehen zwar
> nicht optimal, aber so ist es mir allemal lieber, denn vielleicht bin
> ich selbst irgendwann auch nicht mehr so leistungsfähig wie bisher, und
> darf meinen Job dann trotzdem behalten.
Ja das ist natürlich gemütlich, bis zu dem Punkt wo dieser Arbeitgeber 
von der Marktdynamik selbst überholt wird und ins Aus geht - oder ist er 
"too big to fail"? Das kann auch schnell gehen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walti schrieb:
> Ja das ist natürlich gemütlich, bis zu dem Punkt wo dieser Arbeitgeber
> von der Marktdynamik selbst überholt wird und ins Aus geht

Nein, denn erstens existiert bei so vielen Mitarbeitern stets eine 
natürliche Fluktuation (Neueinstellungen vs. Abgänge), und zweitens sind 
die Gewinnmargen in meiner Branche immer sehr gut, d.h. Geld wird mehr 
als genug verdient, so dass nicht alles zu 100% turbokapitalistisch 
durchoptimiert sein muss.

Ja, gemütliches Arbeiten ohne großen Leistungsdruck trifft es ziemlich 
gut. Ich glaube, dem von dir beschriebenen Druck würde ich auch nicht 
lange standhalten; Druck wirkt auf meine Arbeitsergebnisse eher 
kontraproduktiv (ich weiß, es gibt auch Typen, bei denen es sich genau 
anders herum verhält, die Druck brauchen).

von E. S. (exboschnowfaang)


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Ein paar Kommentare:

- Amazon bietet so mit die schlechteste Work-Life-Balance, siehe auch 
oben. Fast niemand wechselt aus den anderen FANG+ zu Amazon und alle 
Wechsel passieren aus Amazon raus zu einem anderen FANG+. Amazon stellt 
auch 10x mehr Leute ein als jedes andere Untermehmen hier. Fuer die 
meisten ist Amazon ein Sprungbrett.

- Die Verbleibdauer in den meisten Tech-Unternehmen war so kurz ueber 
die letzten Jahre, weil man die groessten Gehaltsspruenge und Aufstiege 
durch regelmaessige Wechsel erzielen kann. Alle zwei Jahre ist ueblich, 
wenn man groessere Spruenge machen moechte. Da in der Bay Area in den 
letzten 5 Jahren fast unendlich viele offene Stellen im Umkreis von 
wenigen km vorhanden waren, ist nicht mal umziehen notwendig. Das 
funktioniert meist nur bis zu 5 Jahren Berufserfahrung. Fuer Senior-SWEs 
und hoeher ist das interne Netzwerk etc. wichtig, so dass ab diesem 
Level die Tenurezeiten deutlich hoeher sind.

: Bearbeitet durch User
von zwei Welten (Gast)


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Senf D. schrieb:
> zweitens sind
> die Gewinnmargen in meiner Branche immer sehr gut, d.h. Geld wird mehr
> als genug verdient, so dass nicht alles zu 100% turbokapitalistisch
> durchoptimiert sein muss.

Man bedient sich in dieser Branche letztlich aus dem großen Topf des 
Gesundheitssystems ist also quasi Teil einer staatsgelenkten 
Planwirtschaft. Zum Spass darf man noch an der Börse herumfroschen.

von Alonzo Mutex (Gast)


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Also ich kenne zwei die in Luxemburg bei Amazon arbeiten, die sind alle 
deutlich länger als die oben genannten. Einer ist sogar fachlich 
abgestiegen und immer noch dort.
Das oben gilt wohl eher für die Entwicklungszentralen, massive 
Durchlauferhitzer.

Von Ex-Googlern liest man ja auch z.T. absurde Stories. Die waren zur 
falschen Zeit im falschen Projekt, wenn das halt eingestampft wurde 
wirste mit dem Projekt entsorgt. Das muss nicht so sein aber so oft wie 
google Projekte von heute auf morgen einstampft biste da evt. öfters 
dabei und dann biste auch meist auf der Entsorgungsliste.
Zudem gibts dort so seltsame Mitarbeitergespräche wo man wissen sollte 
wie man seine Fortschritte dort verkaufen muss, manche wussten wie man 
dieses System 'hackt' und sind dadurch schnell aufgestiegen ohne gross 
Leistung zu bringen, im Vergleich zu anderen die deutlich mehr gerockt 
hatten.

Das Ganze hat schon starken Sektencharakter, da muss man drauf gepolt 
sein, wer bisher auf IGM-Konzernstrukturen geeicht ist wird dort 
höchstwahrscheinlich scheitern, das Fachliche spielt dabei überhaupt 
keine Rolle, du musst wissen wie deren Ideologie funktioniert, die 
Firmenpolitik,... das ist wichtiger um dort zu überleben, auch wenn 
immer was anderes sugeriert wird, dass dort Techskills im Fokus stehen. 
Das zwar auch aber die bringt dort halt jeder mit wo es dann doch wieder 
darauf ankommt wer am besten die Strukturen und das System dort nutzen 
kann.

Ehrlich gesagt würde ich nie in so einer Sektenorganisation arbeiten 
wollen,  für mich sind das hochgradig asoziale Unternehmen.

von Bernd (Gast)


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Wahnsinn was hier wieder für eine Scheiße zusammengeschrieben wird, aber 
das hat man schon öfters hier gesehen (siehe Beamten-Threads, siehe 
VW-Infotainment-Thread).

Alonzo Mutex schrieb:
> Ehrlich gesagt würde ich nie in so einer Sektenorganisation arbeiten
> wollen,  für mich sind das hochgradig asoziale Unternehmen.

Sehr gut, hast also null Erfahrung und plapperst wie ein Papagei einfach 
nur etwas nacht, was du irgendwo gelesen hast und in dein Weltbild 
passt.

von A. S. (Gast)


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Walti schrieb:
> Der Sättigungseffekt tritt auch deswegen nicht ganz so leicht ein, wg.
> der Marktdynamik und ständig neuen IT Technologien: Bedenke, 50% besser
> sein kann auch bedeuten: ich habe ein zu 50% relevanteres Know-how als
> das aktuelle Team im Hinblick auf die aktuelle Marktdynamik.

Man sollte auch bedenken, dass Amazon vermutlich keine relevante 
Technik-Geschichte hat, die 10 Jahre alt ist. Im Gegensatz zu 
Maschinenbau, SAP oder Autos, wo die Erfahrung Älterer durchaus wertvoll 
sein kann. Ganz zu schweigen von Cobol-Programmierern, die vermutlich 
auch für viel Geld kaum von der Uni nachwachsen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Bernd schrieb:
> Sehr gut, hast also null Erfahrung und plapperst wie ein Papagei einfach
> nur etwas nacht, was du irgendwo gelesen hast und in dein Weltbild
> passt.

Das kannst du anders herum aber ganz genauso sehen, wenn irgendwelche 
FAANG-Fanboys automatisch alles toll finden, daher nur die positiven 
Seiten sehen wollen, und diese ohne eigene Erfahrungen in Internetforen 
nachplappern.

Vielleicht solltest du lernen, auch andere Einschätzungen als deine 
eigene zu akzeptieren anstatt sie einfach als Bullshit anzutun. Man darf 
durchaus etwas ablehnen, auch wenn man vielleicht keine Erfahrungen aus 
erster Hand hat. Ich kann zum Beispiel auch sehr gut begründet 
Magersucht ablehnen, obwohl ich selbst nicht magersüchtig bin (aber ich 
kenne vielleicht jemanden, der betroffen ist, habe mich mit dem Thema 
schon auseinandergesetzt, etc.).

von Senf D. (senfdazugeber)


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zwei Welten schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> zweitens sind
>> die Gewinnmargen in meiner Branche immer sehr gut, d.h. Geld wird mehr
>> als genug verdient, so dass nicht alles zu 100% turbokapitalistisch
>> durchoptimiert sein muss.
>
> Man bedient sich in dieser Branche letztlich aus dem großen Topf des
> Gesundheitssystems ist also quasi Teil einer staatsgelenkten
> Planwirtschaft. Zum Spass darf man noch an der Börse herumfroschen.

Wo ist dabei jetzt das Problem? Jede Branche hat eben so ihre 
Eigenheiten, manchmal ist der Markt stark reguliert und manchmal fast 
gar nicht. Die Gesundheitssysteme sind übrigens weltweit nicht überall 
gleich, die Staaten sind mal mehr und mal weniger mit im Boot.

Dann solltest du aber auch das Geschäftsmodell der FAANG-Unternehmen 
kritisch sehen, die durch ihre Quasi-Monopolstellungen ihre Marktmacht 
missbrauchen, weltweit kaum Steuern zahlen, ihre outgesourcten 
Lieferanten bis aufs Blut ausquetschen usw. Da wird definitiv genug Geld 
eingenommen, so dass man es auch anders machen könnte, das will das 
Management aber nicht.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Walti schrieb:
> Wen meinst du damit?

Na Dich, das Interessante ist, dass Du das nicht merkst.

von Gutes Thema (Gast)


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LMAO jetzt fehlen nur noch ein KMU Sklave und ein FH Basher hier, dann 
ist die Truppe Vollständig.

von Walti (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Walti schrieb:
>> Wen meinst du damit?
>
> Na Dich, das Interessante ist, dass Du das nicht merkst.
Danke, ist für mich ein Lob echt.
War früher eher als der introvertierte Entwickler eingestuft worden, hab 
mich daran gearbeitet,  etwas prägnanter aufzutreten.  Dampfplauderer 
was du meinst ist ev. etwas zuviel des Guten, das bin ich nicht ganz. 
Aber ein bisschen plaudern und vor allem meine Erfolge und Leistungen
 verkaufen,  haben mir bis jetzt schon viel gebracht. Auch in der 
letzten Mitarbeiterbewertung.
Im Konzern wissen halt viell. nur ganz wenige, welche coolen Dinge du 
machst.  Das muss man halt gut verkaufen.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Walti schrieb:
> Das muss man halt gut verkaufen.

---> aka Dampfplauderer, sag ich doch.

von zwei Welten (Gast)


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Senf D. schrieb:
> das will das
> Management aber nicht.

Das stimmt. Dort geht es wie immer primitiverweise nur um Geld, Macht & 
Sex
wie das deutsche Äquivalent zu Nature publiziert hat:
https://www.bild.de/unterhaltung/leute/leute/amazon-gruender-jeff-bezos-kaufte-14-villen-fuer-rund-600-millionen-us-dollar-78717924.bild.html

Insofern two thumbs up für die deutsche Med-Tech-Branche.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walti schrieb:
> Aber ein bisschen plaudern und vor allem meine Erfolge und Leistungen
> verkaufen,  haben mir bis jetzt schon viel gebracht. Auch in der letzten
> Mitarbeiterbewertung.
> Im Konzern wissen halt viell. nur ganz wenige, welche coolen Dinge du
> machst.  Das muss man halt gut verkaufen.

Das gilt aber überall und ist nicht Konzern-spezifisch. "Tue Gutes und 
rede darüber". Ich mache das auch so, daran ist nichts verkehrt, und es 
hat auch nichts mit Angeberei zu tun, wenn man bei der Wahrheit bleibt. 
Man kann einfach nicht darauf hoffen oder erwarten, dass andere Leute 
wie deine Chefs Alles von selbst sehen, was du täglich so leistest; die 
haben verständlicherweise andere Dinge im Kopf.

von Senf D. (senfdazugeber)


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zwei Welten schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> das will das
>> Management aber nicht.
>
> Das stimmt. Dort geht es wie immer primitiverweise nur um Geld, Macht &
> Sex

Auch daran ist nichts verwerflich. Einem privatwirtschaftlichen 
Unternehmen in der freien Marktwirtschaft darf man nicht vorwerfen, dass 
es gewinnorientiert handelt, das wäre geradezu absurd. Nur an Gesetze 
sollen sich bitte alle Beteiligten halten.

Dann gibt es aber noch so etwas wie eine Firmenkultur, da können 
zwischen vorwiegend deutschen und US-amerikanischen Unternehmen schon 
große Unterschiede liegen, was auch Auswirkungen auf die Behandlung 
ihrer Mitarbeiter hat. Das kann je nach Menschentyp positiv oder negativ 
empfunden werden.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Interessantes Youtube-Video von einem Typ der bei Facebook gekündigt 
wurde und nun Anwaltsdrohungen kriegt:

https://www.youtube.com/watch?v=grg_2RqLcmI

Hat wohl bisschen zu viel erzählt :)

von Steen (Gast)


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Krass.. du kannst dir aber sicher sein, dass Niklas keine Probleme haben 
wird, irgendwo anders im Big Tech unterzukommen.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Steen schrieb:
> Krass.. du kannst dir aber sicher sein, dass Niklas keine Probleme
> haben
> wird, irgendwo anders im Big Tech unterzukommen.

Er ist jetzt "Vice President of Business Development" bei einem Startup 
und verdient laut eigener Aussage nochmal mehr als bei Facebook.

von F. B. (finanzberater)


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Weich W. schrieb:
> Er ist jetzt "Vice President of Business Development" bei einem Startup
> und verdient laut eigener Aussage nochmal mehr als bei Facebook.

Durch sein Gehalt oder durch die Werbeeinahmen mit seinen Videos?

von Händeringend gesuchter Ingenieur (Gast)


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F. B. schrieb:
> Weich W. schrieb:
>
>> Er ist jetzt "Vice President of Business Development" bei einem Startup
>> und verdient laut eigener Aussage nochmal mehr als bei Facebook.
>
> Durch sein Gehalt oder durch die Werbeeinahmen mit seinen Videos?

F. B. schrieb:
> Weich W. schrieb:
>
>> Er ist jetzt "Vice President of Business Development" bei einem Startup
>> und verdient laut eigener Aussage nochmal mehr als bei Facebook.
>
> Durch sein Gehalt oder durch die Werbeeinahmen mit seinen Videos?

Wahrscheinlich beides, da er ja jetzt wieder mehr Videos machen darf.

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