Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleinen Hall sensor für Motordrehzahlermittlung gesucht


von David P. (david_p12)


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Servus, ich will mit einem Raspi und einer Mosfet-H Brücke (fertig 
Platine) einen 12V Motor ansteuern, der hat eine 6mm Welle und kann wohl 
bis um die 15k u/min drehen

Die Drehzahl muss überwacht werden um bei Belastung nachzuregeln, also 
dass die Drehzahl möglichst konstant gehalten wird.
Hab mir überlegt, in die motor Welle ein kleines Loch reinzubohren 
(nicht durchbohren) und da ein neodym Magnet einkleben und mittels 
Hall-sensor ein takt Signal erzeugen zu lassen um somit die Drehzahl zu 
bestimmen.

Nur welchen Hall sensor kann man da nehmen der mit der Drehzahl klar 
kommt, und mit 5V oder besser 3.3V arbeitet? Halt möglichst klein, SMD 
oder TO-92 oder sowas.

Könnt ihr da was empfehlen der die Drehzahl mit Leichtigkeit mitmacht?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Schon mal überlegt das optisch zu lösen?
Dann musst du nur ein schwarzen Punkt auf die Welle mahlen.
Oft ist das gehärtetes Material, da kann es mit dem bohren problematisch 
werden.
Abgesehen von der Unwucht, die bei der Drehzahl entsteht.

: Bearbeitet durch User
von Hans B. (Gast)


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15.000 U/min sind ja nur 250 U/s.
Diese Frequenz wird  kein Problem sein. Viele Hallsensoren werden 
geeignet sein. Bei kleinem Magnet ist hohe Empfindlichkeit wichtig.

Ich hab mehrmals den Allegro "A1393" verwendet.
analoger Ausgang; hohe Empfindlichkeit, etwa -3dB bei 10kHz; Abmessungen 
3x2x0,75 mm ....
Den Magnet sollte man nicht in der Stahlwelle voll versenken! Die 
Magnetfeldlinien bleiben sonst weitgehend im Stahl und nehmen nicht den 
"Umweg" über die Luft zum entfernten Sensor!
Besser ist z.B. einen Alu- od. Messing-Zylinder auf die Welle pressen 
(od. klemmen od. kleben) und darin entsprechende Bohrung(en) zur 
Magnetmontage anbringen.

von Hermann Kokoschka (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> ...auf die Welle mahlen.

Mahlen ist aber auch invasiv/zerstörend...
;-)

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Mahlen
= malen mit Filzstift oder Pinsel und Farbe ...Ohh Nagellack geht auch 
Hihi

Sagt das meinem dummen Handy, dass immer meint alles korrigieren zu 
wollen, (beim Abschicken und nicht vorher) GRMPF

GRINS

von David P. (david_p12)


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Hmm mit dem Schwarzen Punkt auf der Welle wäre natürlich auch eine 
Möglichkeit, aber welchen sensor kann ich dann dafür nehmen? :D

von Olaf (Gast)


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Ich gebe zu ich hab es selbst nie ausprobiert, aber koennte man
nicht auch einen magnetfeldsensor irgendwo geschickt am Motor
anbringen und die Feldlinien vom Motor selber messen?

Olaf

von Norbert (Gast)


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David P. schrieb:
> Hmm mit dem Schwarzen Punkt auf der Welle wäre natürlich auch eine
> Möglichkeit, aber welchen sensor kann ich dann dafür nehmen? :D

Natürlich einen Schwarzpunktsensor.
Mit einer ›Darksucker‹ Lampe darauf ausgerichtet.
Also auf den Punkt, nicht den Sensor.
Wenn die Signale regelmäßig ausbleiben, ist es korrekt justiert.

von Max M. (Gast)


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David P. schrieb:
> Drehzahl möglichst konstant

'Möglich' ist mit genügend Aufwand vieles.
Definiere lieber was Du brauchst.

Ggf. reicht Dir back EMF als Drehzahlstabi aus?
https://acroname.com/blog/all-about-back-emf-motion-control

von Max M. (Gast)


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David P. schrieb:
> Schwarzen Punkt auf der Welle
> welchen sensor

Reflexlichtschranke.
Optik ist verschmutzungsanfällig.
Musst Du wissen wie das in Deine Anwendung passt.
Je nach Anforderung kannst Du auch eine Gabelichtschranke mit 
Encoderscheibe etwas vom Motor absetzen und gegen Dreck kapseln.
Sehr viel mehr Information pro Umdrehung, also schnellere Nachregelung.
WENN der Raspi das überhaupt so schnell auswerten kann.

David P. schrieb:
> Welle ein kleines Loch reinzubohren
> und da ein neodym Magnet einkleben
Unwucht?
Wie gut hält der Kleber bei Hitze (Motorwelle) und Vibration auf Dauer?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David P. schrieb:
> bis um die 15k u/min drehen
> Könnt ihr da was empfehlen der die Drehzahl mit Leichtigkeit mitmacht?
Hört sich mechanisch schnell an, sind aber elektronisch doch nur 
250Hz...

Nimm den üblichen SS49E oder einen seiner Nachbauten und du hast eine 
"Response Time" von typ. 3µs, was ca. 1000 mal schneller ist, als du es 
brauchst. Oder nimm den A3144, der ist typ. noch 10x schneller.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas F. (igel)


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Ich habe mir bei Ali die SS49 im SOT23-Gehäuse gekauft:
https://de.aliexpress.com/item/1005001695760683.html

Kleine Magneten habe ich ebenfalls bei Ali bestellt:
https://de.aliexpress.com/item/1005001772341390.html

Funktioniert.

von MaWin (Gast)


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David P. schrieb:
> Hab mir überlegt, in die motor Welle ein kleines Loch reinzubohren
> (nicht durchbohren) und da ein neodym Magnet einkleben und mittels
> Hall-sensor ein takt Signal erzeugen zu lassen um somit die Drehzahl zu
> bestimmen.
> Nur welchen Hall sensor kann man da nehmen der mit der Drehzahl klar
> kommt, und mit 5V oder besser 3.3V arbeitet? Halt möglichst klein, SMD
> oder TO-92 oder sowas.

Jeden digital schaltenden, gibt es in SOT23 und kleiner, SS360ST.

Aber statt die Welle anbohren, lieber die Welle quer magnetisieren, oder 
einen magnetisierten Eisenring aufschrumpfen, so dass abwechselnd S und 
N am Sensor vorbeiläuft.

von Thomas F. (igel)


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David P. schrieb:
> Hmm mit dem Schwarzen Punkt auf der Welle wäre natürlich auch eine
> Möglichkeit, aber welchen sensor kann ich dann dafür nehmen? :D

Everlight TR8307.
Benutze ich seit Jahren erfolgreich.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Thomas F. schrieb:
> Everlight TR8307.
> Benutze ich seit Jahren erfolgreich.

Und ist gerade für solche Messungen zu Empfehlen.
Danke an "Thomas F." finde ich ein Guter Tipp.

von Stefan F. (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Sagt das meinem dummen Handy, dass immer meint alles korrigieren zu
> wollen

Schalte das doch ab! Die Funktion nervt mich mehr, als sie nützt.

von Stefan F. (Gast)


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David P. schrieb:
> Hmm mit dem Schwarzen Punkt auf der Welle wäre natürlich auch eine
> Möglichkeit, aber welchen sensor kann ich dann dafür nehmen?

Ein alter Klassiker dafür ist z.B. der CNY70

von Hans B. (Gast)


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Einfach realisierbare Magnetmontage:
Einen Stellring aus Messing (nicht ferromagnetisch) mit der 
Madenschraube auf die Welle klemmen.
Eine Bohrung für den Magneten lässt sich im Messing problemlos 
herstellen.

von Klaus H. (nikolaus10)


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Hallo

Diese Magnet/Hall kombination gab es heufig in Drehzahl-kontrollierten 
PC-Lueftern und in Diskettenlaufwerken(?).

Gruesse

von Hans B. (Gast)


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In einem Küchen-Mixer, den ich einmal repariert habe:
Rotierender Magnet aber anstelle eines Hallsensors eine Induktivität 
(Widerstandsbauform) als Sensor - und ein PIC-Microcontroller für die 
Phasenanschnittsteuerung.
(Die Induktivität war defekt)

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