Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 4x NiMh Akku mit 5,9V und Widerstand dauerladen, Brücke im TechniRadio 3 einlöten als Notfallradio


von Timo (Gast)


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Hi.

Ich habe mir ein Technisat TechniRadio 3 gekauft. Ich habe das Radio als 
Notfall-Radio angeschafft, aufgrund der Geopolitischen Lage und der 
Energiekriese.

Es ist ein einfaches FM/DAB Radio, was auch über 4 Stück AA Batterien 
oder Akkus betrieben werden kann. Da nur ein ganz minimalistisches 
Display verbaut ist, erhoffe ich mir eine lange Batterielaufzeit.

Das Radio kommt mit einem 5,9 V Netzteil, was ja so ziemlich genau der 
Erhaltungsladespannung von NiMh Akkus entspricht. (1,475 V pro Zelle).
Ich habe das Radio geöffnet und festgestellt, dass die 
Netzspannungsversorgung und die Batteriespannung über Dioden entkoppelt 
ist. Es gibt auch einen Widerstand, der vom Netzteileingang rückwärts 
auf den Batterieeingang einspeist und es von dort über eine weitere 
Diode auch auf einen Pufferkondensator geht, der eine Zeitlang die Daten 
erhält.
Das Batteriefach wird allerdings beim Einstecken eines Netzteils mit 
einem Kontakt an der Abschlussbuchse weg geschaltet, Minus wird 
unterbrochen.

Man kann an der Stelle eine aber eine Brücke einlöten.
Das habe ich auch gemacht. Die Erkennung, ob der Strom vom Netzteil 
kommt oder vom Batteriefach, und die Deaktivierung des Standby Modus 
wenn keine Netzspannung anliegt, funktioniert auch mit der Bücke 
einwandfrei.

Mit der Brücke wird nun über den Ladewiderstand nicht nur der 
Pufferkondensator geladen sondern auch die Akkus. Sollte dieser nicht 
ausreichen, würde ich einen anderen Widerstand für die Akkuladung 
einbauen.

Damit wollte ich erreichen, dass das Radio die Akkus immer auf 100% 
hält, damit es im Notfall auch voll geladen und Einsatzbereit ist.
Aber sind irgendwelche Probleme zu erwarten, wenn man NiMH Akkus mit 
einer Konstantspannung von 1,475 V pro Zelle lädt, wenn gleichzeitig 
noch ein Strombegrenzungswiderstand vorhanden ist?
Wenn die Akkus nach einigen Jahren platt sind, wäre das auch nicht 
weiter tragisch. Ich hab zur einfachen Austauschbarkeit ja extra was 
gesucht, was mit Standard-AA Akkus arbeitet und nichts mit fest 
eingebautem LiIon Akku genommen.

LG

von Guest (Gast)


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Dann musst du aber noch eine Handkurbel für das Nachladen anschaffen. 
Ich bezweifle, dass die Akkus Montatelang ohne Nachladung durchhalten 
werden.

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Timo schrieb:
> Hi.
>
> Ich habe mir ein Technisat TechniRadio 3 gekauft. Ich habe das Radio als
> Notfall-Radio angeschafft, aufgrund der Geopolitischen Lage und der
> Energiekriese.

Einen Thread mit ähnlich dümmlicher Einleitung gab es vor kurzem schon 
mal. Suche Dir ein Forum für Verschwörungstheoretiker.

PS: Krise, wie Widerstand ohne e hinter dem i.


Timo schrieb:
> Es ist ein einfaches FM/DAB Radio, was auch über 4 Stück AA Batterien
> oder Akkus betrieben werden kann.

Dann halte die bereit..und gut ist es.

von Timo (Gast)


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Hi.

Monatelang ohne Ladung halten die Akkus bestimmt nicht durch, deswegen 
ja Dauer-Erhaltungsladung.

Dass das Radio dann im Notfall nur einige Stunden bis wenige Tage 
nutzbar ist, dessen bin ich mir bewusst. Bei einem mehrtägigen 
überregionalen Stromausfall sind irgendwann aber auch die Radiosender am 
Ende, so dass man dann kein Radio mehr braucht.

Andererseits möchte ich mich auch nicht ständig um das Radio kümmern und 
regelmäßig irgendwelche Akkus nachladen. Das Radio soll stattdessen 
immer eingesteckt sein, und ganz normal mit benutzt werden. Die Akkus 
voll halten, das soll dann nebenbei laufen.

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Timo schrieb:
> Monatelang ohne Ladung halten die Akkus bestimmt nicht durch..

Akkus für den Anwendungszweck ist Unsinn, auch wenn Enelop dafür 
geeignet wäre.


Timo schrieb:
> ..und der Energiekriese.

Timo schrieb:
> deswegen ja Dauer-Erhaltungsladung.

Super Trick, damit wirkt man der Energiekrise sicherlich mit Nachdruck 
entgegen👍🤔

von batman (Gast)


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Timo schrieb:
> Monatelang ohne Ladung halten die Akkus bestimmt nicht durch, deswegen
> ja Dauer-Erhaltungsladung.

Aber sicher, LSD (Low Self Discharge) bleiben locker 1 Jahr 
einsatzbereit und handelsübliche Alkali-Mangan-Batterien 5 Jahre 
aufwärts. Die Bastelei wäre sinnlos bis kontraproduktiv.

von Harald W. (wilhelms)


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Timo schrieb:

> Andererseits möchte ich mich auch nicht ständig um das Radio kümmern und
> regelmäßig irgendwelche Akkus nachladen.

Dann solltest Du besser Alkali-Mangan-Zellen nehmen. Wenn die nicht
entladen werden, sollten die mindestens fünf Jahre halten.

von Dieter (Gast)


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batman schrieb:
> Aber sicher, LSD (Low Self Discharge) bleiben locker 1 Jahr
> einsatzbereit

Mit kleinem Ladestrom halten diese auch lange sofern der Ladestrom 
kleiner 50mA bleibt. Einstellige mA reichen aus für diese Akkus.

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Timo schrieb:
>
>> Andererseits möchte ich mich auch nicht ständig um das Radio kümmern und
>> regelmäßig irgendwelche Akkus nachladen.
>
> Dann solltest Du besser Alkali-Mangan-Zellen nehmen. Wenn die nicht
> entladen werden, sollten die mindestens fünf Jahre halten.

Die halten auch länger, und die gehören auch nicht ins Radio. Erst dann 
wenn es gebraucht wird.


Dieter schrieb:
> batman schrieb:
>> Aber sicher, LSD (Low Self Discharge) bleiben locker 1 Jahr
>> einsatzbereit
>
> Mit kleinem Ladestrom halten diese auch lange sofern der Ladestrom
> kleiner 50mA bleibt. Einstellige mA reichen aus für diese Akkus.

Trotzdem Blödsinn.

von Timo (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Timo schrieb:
>
>> Andererseits möchte ich mich auch nicht ständig um das Radio kümmern und
>> regelmäßig irgendwelche Akkus nachladen.
>
> Dann solltest Du besser Alkali-Mangan-Zellen nehmen. Wenn die nicht
> entladen werden, sollten die mindestens fünf Jahre halten.

Also durch die normale Benutzung z.b im Garten würde es schon entladen 
werden.
Ausserdem habe ich spaß am basteln, so dass man es auch als Hobby 
ansehen kann, das Radio so umzubauen, dass man es über das Netzteil 
wieder aufladen kann.

Die Frage ist eben nur, wie gut NiMH Akkus das wegstecken, mit 
Konstantspannung geladen zu werden.
Bei den Bleiakkus für meine XXL Powerbank mache ich das schon seit 
Jahren mit 13,7 V Konstantspannung und einem relativ niederohmigen 
Power-Widerstand als Strombegrenzung, damit das Netzteil bei leeren 
Akkus keinen Kurzschluss sieht.
Die XXL Powerbank hat 24 Ah und kann über USB Anschlüsse mehrere Handys 
und Tablets mehrmals aufladen.

von Anja (Gast)


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Dieter schrieb:
> Mit kleinem Ladestrom halten diese auch lange sofern der Ladestrom
> kleiner 50mA bleibt.

mit 5.9V wird das bei sommerlichen Temperaturen ~30 Grad nicht 
eingehalten.
(wenn die 5.9V nicht mit Belastung reduziert werden).
Ich rechne mit 1.45V/Zelle bei 20 Grad und -3mV/K/Zelle Temperaturgang.

Gruß Anja

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Timo,

Timo schrieb:

> Andererseits möchte ich mich auch nicht ständig um das Radio kümmern und
> regelmäßig irgendwelche Akkus nachladen. Das Radio soll stattdessen
> immer eingesteckt sein, und ganz normal mit benutzt werden. Die Akkus
> voll halten, das soll dann nebenbei laufen.

Deine Zielsetzung erscheint absurd.
Du kannst Dich auf den Kopf stellen und wirst Dein Radio nicht zum 
Dauerladegerät umfunktionieren.

Kauf Dir ein Taschenradio mit nur 2 Mignonzellen und Kopfhörerausgang.
Dazu kaufst Du Dir je nach Geldbeutel beliebig viele 
"ready-to-use"-Akkus vom Discounter oder, wenn es edel sein soll, einen 
Haufen Eneloop-Akkus in der Größe Mignon ("AA") mit ca 2Ah Kapazität.

Die sollen nach einem Jahr Lagerung immer noch über 85% ihrer Nennladung 
verfügen.

Wenn Dir 85% der Nennladung zu wenig ist, kauf einfach mehr Akkus oder 
lade die vorhandenen mal zwischendurch.

Und wenn Du Dir einen schicken 16-fach Lader/Erhaltungslader kaufst, 
hast Du immer volle Akkus:
https://www.conrad.de/de/p/voltcraft-bc16-rundzellen-ladegeraet-nimh-liion-mignon-aa-micro-aaa-9-v-block-2127444.html

von batman (Gast)


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Aha, nun wird die Aufgabe der "genialen" Lösung angepaßt.

Timo schrieb:
> Die Frage ist eben nur, wie gut NiMH Akkus das wegstecken, mit
> Konstantspannung geladen zu werden.

Dann probiers aus. Die Ruhespannungslage der Technik ist sehr 
unterschiedlich und somit ist da alles drin, von ein paar Wochen bis ein 
paar Jahren bis Ausfall durch Überladung ist da alles drin.

Aber vielleicht kommt die Katastrophe ja passend. Viel Glück!

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Kauf Dir ein Taschenradio mit nur 2 Mignonzellen und Kopfhörerausgang.
> Dazu kaufst Du Dir je nach Geldbeutel beliebig viele
> "ready-to-use"-Akkus vom Discounter oder, wenn es edel sein soll, einen
> Haufen Eneloop-Akkus in der Größe Mignon ("AA") mit ca 2Ah Kapazität.
>
> Die sollen nach einem Jahr Lagerung immer noch über 85% ihrer Nennladung
> verfügen.
>
> Wenn Dir 85% der Nennladung zu wenig ist, kauf einfach mehr Akkus oder
> lade die vorhandenen mal zwischendurch.
>
> Und wenn Du Dir einen schicken 16-fach Lader/Erhaltungslader kaufst,
> hast Du immer volle Akkus:

Was für ein Unfug. Wie kann man nur zu so einem Quatsch raten?

Radio, Taschenlampe etc. betreibt man für solche Zwecke mit 
Primärzellen.

von MaWin (Gast)


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Timo schrieb:
> Das Radio kommt mit einem 5,9 V Netzteil, was ja so ziemlich genau der
> Erhaltungsladespannung von NiMh Akkus entspricht. (1,475 V pro Zelle)

Es gibt keine Erhaltungsladespannung bei NiMh Akkus. Es sind 
schliesslich keine Bleiakkus. Die Spannung am NiMh hängt eher vom 
Innenwiderstand und (Ent)ladestrom ab, als vom Ladezustand. Daher gibt 
es auch leine einfache Ladezustandsanzeige fur NiMH. Ein nicht ganz 
leerer NiMh Akku pendelt sich einige Tage nach dem letzten (Ent)Laden 
auf die chemische Spannung von 1.23V ein, etwas temperaturabhängig. Mit 
1.46V kommt es also zum schädlichen Dauerüberladen. Mit der Diode wäre 
es wenigstens nicht ganz so schlimm.

Es gibt aber einen Erhaltungsladestrom, meist wird für C/50 angegeben 
dass Akkus den 2 Jahre überleben (was kurz ist). Den erreicht man durch 
einen Widerstand zwischen Akku und höherer Spannungsquelle. Ob er bei 
C/100 dann 4 Jahre hält, ost zweifelhaft.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Trollerkenner,

Trollerkenner vom Feinsten schrieb:
> Was für ein Unfug. Wie kann man nur zu so einem Quatsch raten?
>
> Radio, Taschenlampe etc. betreibt man für solche Zwecke mit
> Primärzellen.

natürlich kannst Du das Radio auch mit Primärzellen betreiben. Jeder 
soll nach seiner Façon glücklich werden!

Wie geeignet Primärzellen dafür sind, kann man hier bewundern:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/327211/Entladekurven.png

Natürlich entschuldige ich mich für die fehlenden Achsenbeschriftungen!
Y-Achse in mV, X-Achse in h.

Die Primärzellen von Edeka sind übrigens die, die nach circa einer 
Stunde und 45 Minuten auf 1 Volt entladen sind.

Seit der Erfindung der Zellchemie mit geringerer Entladungsrate braucht 
man fast keine Primärzellen mehr.

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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Genauso wie man seit Erfindung des Hubschraubers fast kein Auto mehr 
braucht.

von Mani W. (e-doc)


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Timo schrieb:
> Ich habe das Radio als
> Notfall-Radio angeschafft, aufgrund der Geopolitischen Lage und der
> Energiekriese.

Das ist schon mal ein Anfang!

Hast Du schon einen Bunker mit Lebensmittel für 1 Jahr und mindestens
3 Personen, samt einer Tausendschaft von Häuslpapier?

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Peter M. schrieb:
> natürlich kannst Du das Radio auch mit Primärzellen betreiben. Jeder
> soll nach seiner Façon glücklich werden!
>
> Wie geeignet Primärzellen dafür sind, kann man hier bewundern:
>
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/327211/Entladekurven.png

Nein, da gibt es nichts zu bewundern. Der Test ist mit 500mA 
Entladestrom unrealistisch, unabhängig davon das ein einfaches 
Transistorradio bei weitem nicht so viel Strom braucht. Aber, Du kannst 
deinen eigenen Test natürlich hier nochmals posten. Ich kenne den 
Ursprungsthread;-)

Es hat auch nix mit glücklich sein zu tun, sondern was sinnvoll ist.

Interessant wäre auch zu wissen wo die Zellspannung gemessen wird. An 
der Zelle, an der Last? Hat die Last dann Sense-Anschüsse?


> Natürlich entschuldige ich mich für die fehlenden Achsenbeschriftungen!
> Y-Achse in mV, X-Achse in h.

Das ist zu erkennen, trotzdem hättest Du die Beschriftung schöner wählen 
können.


> Die Primärzellen von Edeka sind übrigens die, die nach circa einer
> Stunde und 45 Minuten auf 1 Volt entladen sind.

Der Spannungseinbruch ist vermutlich auch einem hohen Innenwiderstand 
der Zellen geschuldet.


> Seit der Erfindung der Zellchemie mit geringerer Entladungsrate braucht
> man fast keine Primärzellen mehr.

Eben, nur fast. Es gibt Anwendungen für die Primärzellen einfach besser 
geeignet sind.

Für mich wären AA-Zellen für Geräte (Taschenlampen, Radios usw.) auch 
nicht die erste Wahl..für diesen Anwendungszweck. Also C, besser noch 
D-Zellen.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> natürlich kannst Du das Radio auch mit Primärzellen betreiben. Jeder
> soll nach seiner Façon glücklich werden!
>
> Wie geeignet Primärzellen dafür sind, kann man hier bewundern:

Es geht um die Haltbarkeit ohne Entladung. Die beträgt bei
Alkali-Mangan-Zellen mehrere Jahre.

von Wendels B. (wendelsberg)


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batman schrieb:
> handelsübliche Alkali-Mangan-Batterien 5 Jahre
> aufwärts. Die Bastelei wäre sinnlos bis kontraproduktiv.

Harald W. schrieb:
> Die beträgt bei
> Alkali-Mangan-Zellen mehrere Jahre.

https://www.openelectronics.eu/Baterija-R6-AA-Li-ion-Energizer-Ultimate-Lithium
> Shelf Life: 20 years at 21°C

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