Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik BSS138 Levelshifter LED treiben?


von Hugo (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Levelshifter mit BSS138. LV-Seite 3.3V, HV-Seite 5V
Die Pullup-Widerstände sind 5,6kOhm.

Testweise habe ich an die HV-Seite nun eine blaue LED angeschlossen.
Sie leuchtet nur sehr schwach und ich messe 3.05V an der HV-Seite.
Wenn ich die LED wegnehme, messe ich die erwarteten 5V.

Warum ist das so? Kann man einen Levelshifter mit BSS138 nicht belasten 
(hohe Impedanz am Ausgang)?

von MaWin (Gast)


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Hugo schrieb:
> Warum ist das so?

Weil der pull up so hochohmig ist ?

Lern halt, wie MOSFETs grundsätzlich funktionieren, dann braucht man 
auch keine 'level shifter' Fertigplatinen mehr um eine LED anzusteuern, 
sondern kann die rohen Bauteile verwenden.

Und lernt bei der Gelegenheit auch gleich noch warum eine LED einen 
Vorwiderstand benötigt.

"Elementare Elektronik", "Bauelemente", "Grundschaltungen", 
Vogel-Verlag.

von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> Warum ist das so?

Das liegt am Ohmschen Gesetz. Der Strom, der durch die LED fließt, muss 
vermutlich auch durch den Widerstand und erzeugt dort eine 
Spannungsabfall.

Simuliere deine Schaltung einfach einmal mit LTSpice. Dann siehst du, wo 
die Spannung bleibt. Oder du misst an deiner Schaltung nach.

von Hugo (Gast)


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Ich nutze die rohen Bauteile, es handelt sich um eine selbst gefertigte 
Leiterplatte.
Letztlich soll am Ausgang eine PWM gesteuerte Pumpe angeschlossen
werden. Die LED ist nur ein Test, weil der Optokoppler-Eingang der Pumpe 
auch aus einer LED besteht.
Kann ich die Pullups auch kleiner wählen? Funktioniert der Levelshifter 
dann noch?

von Hugo (Gast)


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Ok,

dann muss ich die Schaltung wohl umstellen auf einen Standard-Transistor 
bspw BC846, Danke

von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> dann muss ich die Schaltung wohl umstellen auf einen Standard-Transistor
> bspw BC846, Danke

Das kommt drauf an, welchen Zweck die Schaltung erfüllen soll.

von Michael H. (mha1)


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Warum einen Levelshifter, wenn du danach noch einen Optokoppler zur 
galvanischen Trennung benutzt? Könnte dein Ausgang die LED des 
Optokopplers nicht direkt ansteuern?

Wenn man den Vorwiderstand des Optokopplers entsprechend anpasst, sollte 
man den auch mit 3,3V ansteuern können. Ausnahme: Ausgangsstrom ist zu 
gering für die LED des Optokopplers. Dafür müsste man aber genauer 
wissen was du vor hast (wie sieht dein Ausgang aus und welcher 
Optokoppler wird verwendet).

von Paul F. (zwanni)


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Du musst den Mosfet nur richtig benutzen. Die Level-Shifter Schaltung 
dient ja dazu, ein Datensignal in beide Richtungen zwischen zwei 
Spannungen zu ermöglichen. Für dich wäre der Suchbegriff "Mosfet als 
Schalter" das richtige. Dann findest du sowas wie das angehängte Bild.

von Hugo (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Warum einen Levelshifter, wenn du danach noch einen Optokoppler zur
> galvanischen Trennung benutzt? Könnte dein Ausgang die LED des
> Optokopplers nicht direkt ansteuern?

Diese Schaltung soll angesteuert werden:
Seite 8:
https://docplayer.org/8719211-Grundfos-datenheft-upm2-upm-geo-upm2k-umwaelzpumpen-50-60-hz.html

Ich hatte vermutlich einen Denkfehler. Es gibt einen Spannungsabfall wie 
oben beschrieben - Danke!!

von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> Die LED ist nur ein Test, weil der Optokoppler-Eingang der Pumpe
> auch aus einer LED besteht.

Gut, dass wir das nebenbei dann doch erfahren.
Was hat eine blaue LED mit der IR-LED eines Optokopplers zu tun?
In der V_f ist das ein Unterschied von fast einem Faktor 3.
Wieviel Strom muss in deiner Anwendung durch die LED des Optokopplers 
fließen?
Was wird gesteuert, welcher Typ von Optokoppler?

Paul F. schrieb:
> Dann findest du sowas wie das angehängte Bild.

Was sollen hier jetzt Glühbirne und Freilaufdiode. Das hat doch wirklich 
nichts mit der Anwendung des TO zu tun.

von Paul F. (zwanni)


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Er will grundsätzlich wissen wie man einen Mosfet als Schaltet benutzt. 
Das er das nicht braucht um einen Optokoppler anzusteuern ist doch was 
anderes. Um seine LED anzusteuern ist das die richtige Schaltung. Das er 
für eine LED keine Freilaufdiode braucht ist ein anderes Thema, es ging 
um das Prinzip der Schaltung, den Rest kann er sich mit dem richtigen 
Suchbegriff anlesen.

von Hugo (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Das hat doch wirklich
> nichts mit der Anwendung des TO zu tun

Er hat ja geantwortet, bevor ich offenlegte, was ich vorhabe :)
Aber prinzipiell passt seine Schaltung. Anstelle der Glühlampe wird dort 
die Optokoppler-LED der Pumpe angeschlossen.
Ich überlege noch, ob ich einen Transistor (BC846) oder einen MOSFET 
(BSS138) nehme. Gedanken dazu?

von Hugo (Gast)


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Paul F. schrieb:
> keine Freilaufdiode

Ja, brauche ich nicht, weil in diesem Fall (LED) keine induktive Last 
geschaltet wird und somit keine invertierten Spannungsspitzen auftreten 
können.

von Teo D. (teoderix)


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Hugo schrieb:
> ob ich einen Transistor (BC846) oder einen MOSFET
> (BSS138) nehme. Gedanken dazu?

Der bipolare ist ESD unempfindlich.... Das wars auch schon. :)

von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> Anstelle der Glühlampe wird dort die Optokoppler-LED
> der Pumpe angeschlossen.

Von den Eigenschaften der LED des Optokopplers merkst du bei der 
Ansteuerung nicht viel, weil in der Pumpe noch die KSQ drin sitzt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Glühbirne und Freilaufdiode
Schon diese Kombination setzt ein deutliches Ausrufezeichen.


Hugo schrieb:
> ich habe einen Levelshifter mit BSS138.
Hugo schrieb:
> Diese Schaltung soll angesteuert werden:
> Umwälzpumpe mit PWM-Eingang
Du brauchst einen Highside-Schalter, denn Ein- und Ausgang der Pumpe 
haben eine gemeinsame Masse namens "Signalbezugspunkt".

Alternativ ginge auch ein Pullup für high-Pegel, und ein Transistor/FET, 
der den PWM-Eingang auf der Signalbezugspunkt und damit "low" zieht.

Also einfach uC ans Gate, Pullup mit 470R zwischen 5V und PWM-Eingang, 
LL-N-Kanal vom PWM-Eingang (Drain) nach Signalbezugspunkt (Source), und 
latürnich GND mit dem Signalbezugspunkt verbinden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> Er hat ja geantwortet, bevor ich offenlegte, was ich vorhabe :)

Guter Trick, den Thread in die Länge zu ziehen - bisher 13 eigentlich 
überflüssige Postings, weil du es nicht fertig bringst, gleich alle 
Karten auf den Tisch zu legen.
Bei der Lösung deines Problems könnte man einen weiteren Schritt voran 
kommen, wenn du als nächste Salamischeibe verraten würdest, womit du 
deine Heizungspumpe steuern willst.

von Hugo (Gast)


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Ich werde es jetzt so lösen. Danke an alle.
Highside war nochmal ein guter Hinweis.

von Wolfgang (Gast)


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Hugo schrieb:
> Ich werde es jetzt so lösen.

Ein 19A-FET für 10mA LED-Strom ist eine Ansage. Damit liegst du auf der 
sicheren Seite. Die 10mA wirst du trotz gerade mal 5V Ansteuerung sogar 
halbwegs schalten können - wenn du Glück hast und der FET in seinen 
Fertigungstoleranzen nicht zu weit vom typischen Exemplar abweicht.
Besser wäre es, für Q7 einen kleineren Logic-Level FET zu verwenden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hugo schrieb:
> Ich werde es jetzt so lösen
Ja, nennt sich "technischer Overkill".

Ich würde wie gesagt den uC direkt ans Gate vom Q6 anschließen, den R15 
zum 470 Ohm machen und den Eingang der Pumpe statt dem Gate des Q7 
anklemmen. Fazit: 2 Bauteile statt 5.

Oder warum meinst du, in deiner Anwendung den R14 und den R13 zu 
brauchen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Fritzel (Gast)


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Den IRF9540 wirst du mit 5V nicht voll aufbekommen...

von MaWin (Gast)


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Hugo schrieb:
> Ich werde es jetzt so lösen

Ein IRF9540 leitet mit 5V nicht ganz (sondern ist unter 4V eventuell 
sogar ganz gesperrt), der RDS(on) ist erst für 10V angegeben.

Auch bei BSS138 ist RDS(on) erst für 4.5V angegeben, bei 3.3V fliesst 
vielleicht nur 1mA, was bei 3k3 an 5V vielleicht nur für 3.3V am IFR9540 
führt.

Wolfgang schrieb:
> Ein 19A-FET für 10mA LED-Strom ist eine Ansage.

Ich befürchte, er hat größeres vor:

Hugo schrieb:
> Letztlich soll am Ausgang eine PWM gesteuerte Pumpe angeschlossen
> werden.

Ob die Pumpe nun 10mA Steuerstrom, oder 1A oder 100A Anlaufstrom 
braucht, wird man aber erst nach 22 weiteren Salamischeiben oder nie 
erfahren.

von Wolfgang (Gast)


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Fritzel schrieb:
> Den IRF9540 wirst du mit 5V nicht voll aufbekommen...

Für 10mA ist das auch nicht nötig ;-)

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ob die Pumpe nun 10mA Steuerstrom, oder 1A oder 100A Anlaufstrom
> braucht, wird man aber erst nach 22 weiteren Salamischeiben oder nie
> erfahren.

Hugo schrieb:
> Seite 8:
> 
https://docplayer.org/8719211-Grundfos-datenheft-upm2-upm-geo-upm2k-umwaelzpumpen-50-60-hz.html

von Stefan F. (Gast)


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Hugo schrieb:
> Ich werde es jetzt so lösen.

Warum so aufwändig? Optokoppler kannst du direkt mit dem Mikrocontroller 
ansteuern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Optokoppler kannst du direkt mit dem Mikrocontroller ansteuern.
Nicht, wenn mindestens 4V benötigt werden und der uC mit 3V3 versorgt 
ist....

von Wolfgang (Gast)


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Welchen tieferen Sinn mag wohl der Widerstand parallel zur LED haben?

von Stefan F. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Welchen tieferen Sinn mag wohl der Widerstand parallel zur LED haben?

Er soll wohl verhindern, dass die LED schon bei geringen Stromstärken 
leuchtet.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Er soll wohl verhindern, dass die LED schon bei geringen Stromstärken
> leuchtet.

Bis zu einer Spannung von 3.7V ist da nichts mit "geringer Stromstärke" 
(<100nA).

Und selbst falls die LED mit 100µA daher funzelt, dürfte das den 
Phototransistor im OC nicht sonderlich interessieren - soll sie doch.

von Max ohne Moritz (Gast)


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Ich habe ein ähnliches Problem, kenne mich aber nicht wirklich aus (bin 
reiner Softwerker).
Welche guten Lösungsmöglichkeiten gibt es, um ca. 500mA mit einem 
Highside mittels 3.3V zu schalten?

von Wolfgang (Gast)


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Max ohne Moritz schrieb:
> Welche guten Lösungsmöglichkeiten gibt es, um ca. 500mA ...

Meinst du wirklich, dass diese Frage in einem Thread, dessen Titel einen 
MOSFET nennt, der gerade mal 200mA schalten kann, dazu noch dîe falsche 
Polarität besitzt und in wie sich herausstellt, nur 10mA schalten soll, 
irgendwie zielführend ist?

von Stefan F. (Gast)


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Max ohne Moritz schrieb:
> Welche guten Lösungsmöglichkeiten gibt es, um ca. 500mA mit einem
> Highside mittels 3.3V zu schalten?

http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf

Kapitel 2.2 und 3.4

von MaWin (Gast)


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Max ohne Moritz schrieb:
> Welche guten Lösungsmöglichkeiten gibt es, um ca. 500mA mit einem
> Highside mittels 3.3V zu schalten?

Kommt immer auch die zu schaltende Spannung an, über die du NATÜRLICH 
nichts geschrieben hast, aber smart high side switches sind immer 
nützlich, bei den 5V um die es hier geht so was wie

https://www.mouser.de/ProductDetail/Microchip-Technology-Micrel/MIC94065YC6-TR

oder FPF1003A oder sonst einer der dutzenden anderer Hersteller.

von Peter D. (peda)


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Hugo schrieb:
> ich habe einen Levelshifter mit BSS138.

Wenn Du I2C-Levelshifter meinst, die sind für max 3mA ausgelegt und auch 
nur als Low-Strom.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hier die Holzhammermethode:
1
   +5V ------o-------o-----
2
             |       |  
3
            2k2      |
4
             |     |<  
5
             o-----|
6
             |     |\
7
            10k      '------- PWM-Eingang
8
             |
9
    µC ------'                5V/0V
10
0V/3V3
11
   GND ---------------------- Signalbezugspunkt
Einen Versuch wärs wert... ;-)

Max ohne Moritz schrieb:
> Ich habe ein ähnliches Problem
Eigentlich nicht.
Für eine neues Problem dann bitte einen neuen Thread. Und dazu 
gleich die fehlenden Angaben, was du schalten willst und welche Spannung 
und welchen Strom das Ding braucht.
Ansonsten wurde das Wort "Highside-Schalter" fürs eigenständige googeln 
schon genannt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Martin F. (mc_fly_senior)


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Als elegante Lösung wäre ein Gate-Driver wie z.B. der UCC27517A o.ä. zu 
empfehlen.
Damit klappt das PWM Signal sicher.
Hab dies über 1000x erfolgreich für verschiedene Heizungspumpen im 
Einsatz.

von Hugo (Gast)


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Nach reichlich Kritik an meiner zuletzt vorgeschlagenen Möglichkeit
würde ich es nun so machen wollen. Was meint ihr?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Hugo schrieb:
> Was meint ihr?

Sehr gut. 👍 Je nach Belastung am Ausgang, kann der R18 noch auf 2k2 bis 
4k7 vergrößert werden.

von Hugo (Gast)


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Belastung am Ausgang ist max 10mA

Davon ausgehend bisher nur geschätzt:
Stromverstärkung Q6 geschätzt 20
Strom durch R18, wenn Q5 auf ist: ca. 4.7mA
--> max 94mA an PWM_OUT, somit ist Q6 sehr sicher durchgesteuert für 
diese Anwendung

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auch bei BSS138 ist RDS(on) erst für 4.5V angegeben, ...

Löse dich einfach mal davon, dass die Kennlinie eines FET durch einen 
einzigen Punkt aus den Quick Reference Daten beschrieben wird.

Oder meinst du, dass die im Datenblatt angegebene Ausgangskennlinie des 
BBS138 völlig aus der Luft gegriffen ist. Eine V_GS von 4.5V ist in der 
Kurvenschar z.T. nicht einmal enthalten (z.B. Nexperia).

Quick Reference Data ist wie ein Werbespot im Fernsehen. Wenn ein 
niedriger R_DS_on beworben werden soll, wird aus der Kennlinienschar 
natürlich eine besonders steile Kurve herausgegriffen und die hat man 
nun mal bei hoher U_GS.

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