Forum: Offtopic ARM in China


von bork (Gast)


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Was ist eigentlich mit ARM in China los? Ich sehe plötzlich, dass viele 
Chinesische Mikroprozessorhersteller gar nicht mehr angeben, dass sie 
einen ARM-core nutzen. Stattdessen wird nur ein "32 bit Prozessor" 
aufgeführt.

z.B. bei Bekem:
http://www.bekencorp.com/en/goods/detail/cid/18.html

Oder Lenzentech:
https://www.lenzetech.com/stProduct/ST17H66

Das sind alles BT5 SOCs. Übrigens erstaunlich, wie viele Hersteller für 
diese SOCs es inzwischen in China gibt.

: Verschoben durch Moderator
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Vielleicht muß man ja das Bourmot vom Sack Reis der China umgefallen ist 
ungefallen ist zu dem Reel Arm-CPU's der in Shenzen umfiel 
umformulieren.

--

Das der Ostblock damals U880 statt Z80 bestückte hat auch keinen 
gejuckt.

von MWS (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Vielleicht muß man ja das Bourmot vom Sack Reis der China umgefallen ist

Wie nennt sich das bonmot vom Bourmot?

von EAF (Gast)


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bork schrieb:
> dass viele
> Chinesische Mikroprozessorhersteller gar nicht mehr angeben, dass sie
> einen ARM-core nutzen.

Soweit mir bekannt unterliegen ARM Lizenzen den Sanktionen, welche unter 
Trump in die Welt gesetzt wurden.

"Die Chinesen" können also keine neuen Lizenzen erwerben.
Die verwendeten Kerne können also eigene Weiterentwicklungen (oder 
Fundsachen) sein. Werden nur nicht mit ARM beworben, weil das ein 
öffentlicher Sanktionsverstoß sein könnte.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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MWS schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Vielleicht muß man ja das Bourmot vom Sack Reis der China umgefallen ist
>
> Wie nennt sich das bonmot vom Bourmot?

Zumal ja Chinesen kein R sprechen können ... ja China-Coder sind schon 
special: https://youtu.be/vIci3C4JkL0?t=50

von (prx) A. K. (prx)


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EAF schrieb:
> Soweit mir bekannt unterliegen ARM Lizenzen den Sanktionen, welche unter
> Trump in die Welt gesetzt wurden.

Das betrifft m.W. nicht ganz China, sondern gezielt Huawei.

von c-hater (Gast)


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EAF schrieb:

> Soweit mir bekannt unterliegen ARM Lizenzen den Sanktionen, welche unter
> Trump in die Welt gesetzt wurden.

Direkt sicher nicht. ARM ist eine britische Firma, keine US-Firma. Zwar 
ist UK derzeit quasi Kolonie ihrer Ex-Kolonie, aber soweit, dass 
US-Recht automatisch auch im UK gelten würde, soweit gehen nicht mal die 
Hardcore-Transatlantiker dort...

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
> ARM ist eine britische Firma, keine US-Firma.

Mit Überschneidung nach Austin, Texas, was die Sache erschwert.

von (prx) A. K. (prx)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Das der Ostblock damals U880 statt Z80 bestückte hat auch keinen
> gejuckt.

China lebt ganz wesentlich vom Export in den Westen. Die Freiheit, die 
vielen Arbeiter wieder zurück auf die Felder zu schicken, weil der 
Export zusammenbricht, hat China nicht. Das erzwingt ein gewisses Mass 
an Kooperation und erklärt manchen Eiertanz Xis.

: Bearbeitet durch User
von N. B. (charlie_russell)


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Was ist eigentlich aus ARM China geworden?

von Spicecat (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Vielleicht muß man ja das Bourmot vom Sack Reis der China umgefallen ist
> ungefallen ist zu dem Reel Arm-CPU's der in Shenzen umfiel
> umformulieren.

Mittlerweile kann ein Sack Reis der in China umfällt eine weltweite 
Hungerkrise auslösen...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> ARM ist eine britische Firma, keine US-Firma.

Isse nich japanisch ?
https://www.zdnet.de/88278283/softbank-schliesst-uebernahme-von-arm-ab/

von (prx) A. K. (prx)


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N. B. schrieb:
> Was ist eigentlich aus ARM China geworden?

Meinst du diese Räuberpistole?
Stell dir vor du wirst gefeuert, und bleibst einfach da. ;-)

https://winfuture.de/news,124915.html
https://www.datacenterdynamics.com/en/news/arm-chinas-rebel-ceo-says-collapse-of-nvidia-deal-is-good-for-arm-and-chinese-industry/

Fpgakuechle K. schrieb:
> Isse nich japanisch ?

Kommt drauf an, auf welcher Ebene. Der Besitz, oder wo gearbeitet wird.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7001819 wurde vom Autor gelöscht.
von c-hater (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> c-hater schrieb:
>> ARM ist eine britische Firma, keine US-Firma.
>
> Mit Überschneidung nach Austin, Texas, was die Sache erschwert.

Möglich. Das sind juristische Finessen, von denen ich keine Ahnung habe. 
Da sollen sich die damit beschäftigen, die fürstlich dafür bezahlt 
werden, sich mit so einem Scheiß zu beschäftigen. Die Anwälte und 
Damager.

von User32 (Gast)


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Die Chinesen haben sich quasi von ARM abgespalten - oder 
undiplomatischer formuliert: die Firma "gestohlen".

https://semianalysis.com/the-semiconductor-heist-of-the-century-arm-china-has-gone-completely-rogue-operating-as-an-independent-company-with-their-own-ip/


Ist halt in China so, man kann als Ausländer nur 49% Anteile halten und 
muss ein Joint Venture eingehen um da aktiv zu werden. Und da kann es 
dann passieren, dass man die Kontrolle verliert. Ist unglaublich dumm 
sich überhaupt auf sowas einzulassen und es gab auch schon vor den 
Sanktionen zahlreiche Beispiele wo das nach hinten los ging.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Spicecat schrieb:

> Mittlerweile kann ein Sack Reis der in China umfällt eine weltweite
> Hungerkrise auslösen...

Vielleicht unter Vegetariern, anderswo gibt es noch genug Schwein ... 
oder Hopfenkaltschale. Zumal man glauben könnte Chinas food exporte 
dienen auch der Kontrolle des Bevölkerungswachstums:

https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article109659194/China-Erdbeeren-vermutlich-Ausloeser-der-Durchfall-Welle.html

und

https://www.worldtimes-online.com/gesundheit/311-importierte-chinesische-lebensmittel-gesundheitssch%C3%A4dlich.html 
;-)

von (prx) A. K. (prx)


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User32 schrieb:
> Die Chinesen haben sich quasi von ARM abgespalten - oder
> undiplomatischer formuliert: die Firma "gestohlen".

Was allerdings auf längere Sicht zu Problemen chinesischer Unternehmen 
führen kann, wenn sie Produkte mit geklauter IP exportieren wollen. Da 
kann es vor Vorteil sein, wenn sie bei der Suche danach nicht gleich 
"Hier!" rufen.

bork schrieb:
> gar nicht mehr angeben, dass sie einen ARM-core nutzen.

von c-hater (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:

> Isse nich japanisch ?
> https://www.zdnet.de/88278283/softbank-schliesst-uebernahme-von-arm-ab/

Nö. Das ist immer noch eine britische Firma. Hat nur mehrheitlich einen 
japanischen Besitzer.

Das ist eine ganz normales Sache. Die Nationalität des/der Besitzer 
spielt keine Rolle (so ein Ansatz wäre spätestens bei einer AG auch 
recht schwer zu handeln).

Für die Firma gilt das Recht des Landes, in der sie registriert ist.

von W.S. (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
>> Wie nennt sich das bonmot vom Bourmot?
>
> Zumal ja Chinesen kein R sprechen können ...

Also BouLmot und ALM? OdeL wie?

Naja, die veLöffentlichten Daten sehen z.T. auch nicht so pLickelnd aus:

"16 MHz crystal reference clock and internal digital control oscillator
32 kHz ring oscillator
External 32 kHz crystal oscillator
MCU can run with any clock source with internal frequency divider"

Lese ich das richtig zu 16 MHz und weniger?

Naja, von den Kandidaten der letzten Jahre (WCH55x, N76E003, diverse von 
Padauk) und davor (Allwinner und so) ist man ja schon so einiges an 
Nichtinformation gewöhnt.

W.S.

von EAF (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit Überschneidung nach Austin, Texas, was die Sache erschwert.
Auch ARM nutzt fremde Technologien, und bei einem Teil liegen die 
Patente in den USA.

Wie auch immer, auf dem Wege wurden die Chinesen gezwungen sich 
umzuorientieren.
Dass sie selber Chips entwickeln können, haben sie mittlerweile gezeigt.

Meine Vermutung ist, dass der Vollgaszug jetzt RISC-V heißen wird.
Rückschritte gehen sie nicht (freiwillig)
Die Blockade, von ARM und Android, wird kompensiert (überkompensiert?).
Also wird demnächst eine Tablet/Händi Generation mit einem China-OS auf 
Basis von RISC-V den Markt überschwemmen.
Lass es noch ein paar wenige Jahre dauern....
Aber so, in etwa, wird die Zukunft aussehen.

von (prx) A. K. (prx)


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EAF schrieb:
> Dass sie selber Chips entwickeln können, haben sie mittlerweile gezeigt.

Das ist allerdings einfacher als sie dann auch zu bauen. Die Fabtech 
fürs Highend haben sie nämlich nicht, und ich würde nicht drauf wetten, 
dass von TSMC nach einer Eroberung Taiwans genug übrig bleibt.

von Bot (Gast)


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W.S. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>>> Wie nennt sich das bonmot vom Bourmot?
>> Zumal ja Chinesen kein R sprechen können ...
> Also BouLmot und ALM? OdeL wie?

Klar können die Chinesen das R sprechen. Sind die Japaner, die das nicht 
können. Und kurioserweise trotzdem das R als Lautschrift verwenden. Habe 
erst kürzlich erfahren, dass Rubycon (die mit den Kondensatoren) 
eigentlich "Lubikon" ausgesprochen wird...

Auf Chinesisch heißt ARM "An-Mou", also tatsächlich ohne R, das liegt 
aber nicht am fehlenden R sondern an fehlenden passenden Silben.

Das nur als Einschub.

von (prx) A. K. (prx)


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Bot schrieb:
> Sind die Japaner, die das nicht
> können. Und kurioserweise trotzdem das R als Lautschrift verwenden.

Die Laute der Sprachen sind unterschiedlich, und so gibt es nicht in 
jeder Sprache genaue Entsprechungen der Laute anderer Sprachen. Wenn es 
dann in Japanisch einen Laut gibt, der zwischen L und R liegt, und vor 
einmal halben Jahrtausend ein Portugiese sich die Sprache dokumentierend 
entscheiden musste, dann kann dieser Effekt entstehen.

Ein Japaner namens "Zora" klang in meinen Ohren übrigens mehr nach einem 
R als nach einem L. Aber natürlich nicht nach dem schönen deutschen 
harten R. Aber hast du schon mal einen Amerikaner dabei erwischt, wie er 
ernsthaft versucht, ein solches R auszusprechen? Nur schiebt man denen 
kein L in die Schuhe. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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EAF schrieb:
> bork schrieb:
>> dass viele
>> Chinesische Mikroprozessorhersteller gar nicht mehr angeben, dass sie
>> einen ARM-core nutzen.
>
> Soweit mir bekannt unterliegen ARM Lizenzen den Sanktionen, welche unter
> Trump in die Welt gesetzt wurden.

Ja, gerade heute in der Composterzeitschrift zu lesen - Anhang.

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