Forum: HF, Funk und Felder Nachbarschaftssender auf MW eröffnen?


von Thomas R. (thomasr)


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In den USA trifft man häufig auf lokale MW Sender, die an touristischen 
Orten laufend Informationen verbreiten.
In D ist der MW Bereich völlig ungenutzt, wäre das nicht auch hier 
sinnvoll? AM ist jetzt nicht der Brüller aber für Sprache und einfache 
Musik allemal gut genug.
Leider ist aus DRM nichts geworden, wäre sinnvoller gewesen als ein 
Dutzend MUXe im DAB.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> In den USA trifft man häufig auf lokale MW Sender

Ja, auch in Australien. Das kommt daher, daß dort jedes Autoradio noch 
MW-Empfangsbereich bereitstellt.
Wegen der großen Entfernungen dort, hatte der MW-Rundfunk eine viel 
grössere Bedeutung als hier in Europa.

Was willst du jetzt in D mit MW-Sendungen?
Kein Mensch mehr hat ein Empfangsgerät dazu.

von Ham (Gast)


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Hallo

In den USA (und noch GB) ist MW bei der Masse noch bekannt, wird aktiv 
auch für "richtiges" Radio genutzt und das schon "immer" mit höherer 
Bandbreite, manchmal sogar Stereo und somit Audioqualität als sonstwo 
auf der Welt.

Und deine Idee wird sogar (selten) legal in DL praktiziert - allerdings 
nicht so wie in den USA.
Bei uns ist das eher (nur licht übertieben) mit der legalen UKW Band 
Nutzung zu vergleichen:
Nach 10 km (wenn es gut läuft) ist Schluss - und das ist ein Witz für 
die MW - was aber bestehn bleibt ist all der Medienrechtliche und 
Urheberrechtskram...
In Deutschland und überhaupt Europa wird es nie echten Privatfunk geben 
-"wir" sind leider nicht in der Lage mit eventuell Radikalen Aussagen 
und Programminhalten zurecht zu kommen und müssen unbedingt geschützt 
werden, weil wir scheinbar nicht in der Lage sind nachzudenken und 
dummes Gerede und Hetze zu erkennen und zu ignoriern.


Ham

von Schukostecker (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wegen der großen Entfernungen dort, hatte der MW-Rundfunk eine viel
> grössere Bedeutung als hier in Europa.

Ein weiterer Grund ist das in den USA Sportübertragungen und Talkshows 
im Radio schon immer einen ganz anderen Stellenwert als in Europa 
hatten. Da macht die niedrigere Übertragungsqualität nicht so viel aus.

von Ham (Gast)


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Und ja mir ist klar:
Legale UKW Band Nutzung geht nur über wenige Meter - deshalb erwähnte 
ich auch "überrtrieben".
Aber das Verhältnis (Richtige MW Nutzung dutzende bis hunderte Kilometer 
Tagesreichweite nachts hunderte bis in die tausende Kilometer, richtiges 
schwaches UKW Radio mindestens 10km) zu diesen "Behelffunknutzung" 
bleibt bestehen

von Thomas R. (thomasr)


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1976 haben wir aus der Schule einen Piratensender betrieben und mussten 
uns immer vor der Verfolgung hüten. Ist vielleicht nur die Sehnsucht 
nach alten Zeiten 😈

Das war ein einfacher Colpitts Sender auf UKW. Und das nur 10km von der 
Airbase Laarbruch.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Du bist ein bisschen spät dran, sonst hättest du dir gebrauchte 
MW-Techniken, vom Sender bis zur Antenne, günstig zum Schrottpreis 
kaufen können  ;-)

Dürfte mittlerweile aber alles verschrottet worden sein.

Da die fetten Sender ja immer aus mehreren einzelnen Modulen 
zusammengestellt waren, hättest du eventuell so ein 10kW-Endstufe 
günstig erwerben können und hättest damit noch die Wohnstube geheizt 
bekommen  ;-)

von Ham (Gast)


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Hallo

mehr aber auch nicht (und das dann auch nicht so einfach wegen 
"komischer" Spannungen -recht gering bei Halbleitersendemodulen - bei 
gleichzeitig sehr hohen Stromstärken).
Zum Sender gehört halt auch eine Antenne (mit HF Erdungssystem - 
Dipolantennen sind doch recht unhandlich...) - und das beansprucht nun 
mal Platz.
Analoge AM Halbleitersender haben einen Wirkungsgrad von etwa 50% - also 
selbst mit 5kW (ehemalige Füllsenderleistung - die wurden aber bei uns 
schon mindestens 15 Jahre vor den ersten Abschaltungen der richtigen MW 
Sender stillgelegt) wären das 10kW Eingangleistung -die bezahlt werden 
muss.
Selbst mit den Tricks die genutzt wurden werden werden es mindestens 
echte 5kW Durschnittseingangsleistung (aka 5kWh die pro Stunde bezahlt 
werden müssen) sein.
Und da wir in EU Europa leben und das verstärkt mit der German Angst 
wird dein Sendemast alle x Monate vom TÜV (oder einen ähnlichen Verein") 
sehr teuer überprüft, muss regelmäßig gestrichen werden usw.

Und selbst in der Pampas (wo entsprechend große Grundstücke eventuell 
bezahlbar wären):
Zäune, Warnschilder, Feldstäkemessungen und Nachweise -von offizieller 
Stelle, auch wenn du Funkamateur bist geht da nicht mit selbst 
erstellten Messungen und Unterlagen - auf den benachbarten 160m Afu Band 
ja - aber woanders ist man dann auf einmal "Blöd" und Laie...



Über alles gesehen:
Wenn nicht das alte Röhrenradio mit einen MW Signal über einige Meter 
hinweg (streng genommen ist an der Grundstückgrenze Schluss...) versorgt 
werden muss ist der Betrieb eines ernstzunehmenden MW Radiosender (auch 
vom Programminhalt her - wer jemals Piratenfunk und den überwiegenden 
Anteil was so unter Bürgerfunk verbrochen wird gehört hat weis das es zu 
einen vernünftigen Radioprogramm auch Inhalt und können braucht - das 
schaffen die wenigsten zu liefern...) illusorisch - sowohl finanziell 
als auch rechtlich...

von Thomas R. (thomasr)


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Ja doch! Aber das Equipment wäre auch ein klein wenig zu groß für 
„Nachbarschaft“ gewesen.

Tatsächlich HABE ich schon einen kleinen MW Sender, der geht aber kaum 
aus dem Haus raus. Im Wattbereich gibt es in D nichts zu kaufen 🤬

von Kilo S. (kilo_s)


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Ich finde die Idee eigentlich ganz cool.

Nur der ganze GEMA Krach und Stress der einem bevorsteht wenn man nicht 
ganz genau drauf achtet was man legal spielen darf...

Dazu noch Sendegenehmigung ect.

Thomas R. schrieb:
> Tatsächlich HABE ich schon einen kleinen MW Sender, der geht aber kaum
> aus dem Haus raus.

Was für eine Antenne verwendest du?

Ach, ne kleine PA für MW sollte noch kein Hexenwerk sein. ;-)

von Peter (Gast)


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Ja, schade dass es kleine MW Sender bei uns nur sehr selten gibt. In den 
Niederlanden sind kleine MW Sender dagegen recht verbreitet. Da scheint 
aber auch die ganze Bürokratie dazu sehr schlicht zu sein und viel 
kosten tut's auch nicht. Wer sich dafür interessiert und zuweit entfernt 
wohnt: Der Twente SDR (http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/) hilft. Ein 
Beispiel: 1008 kHz

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Tatsächlich HABE ich schon einen kleinen MW Sender, der geht aber kaum
> aus dem Haus raus. Im Wattbereich gibt es in D nichts zu kaufen 🤬

Die meisten Funktionsgeneratoren können auch von einer externen Quelle 
moduliert werden, also für einen MW-Sender braucht es nicht viel Technik 
und wenn du das HF-Signal über ein C in dein Hausnetz einspeist, so 
quasi wie Powerline, sparst du dir auch die Antenne und bist überall im 
Haus und Garten empfangbar.
Wenn die Leistung des FG nicht reicht, einfach noch n Mosfet danach, das 
ballert.

Fehlt dir jetzt nurnoch ein geeigneter Empfänger.
Alte Kofferradios mit MW-Empfang gibt es nichtmehr so viele.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Dürfte mittlerweile aber alles verschrottet worden sein.

Für die hätte man sicher nicht die Energiekosten bezahlen wollen – das 
dürfte ja just der primäre Grund für deren Verschrottung gewesen sein.

Eine Frequenzzuteilung für Mittelwellenrundfunk wirst du bei der BNetzA 
vermutlich gar nicht mal so schwierig bekommen können dieser Tage. 
Allerdings wirst du sicher nachweisen müssen, dass der geplante Sender 
die technischen Anforderungen erfüllt. Problematischer dürfte jedoch die 
rundfunkrechtliche Zulassung werden, denn du willst ja Rundfunk machen 
(und von GEMA reden wir gleich gar nicht erst).

von Phasenschieber S. (Gast)


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Warum alles so todernst nehmen?

Zumindest was ich geschrieben habe, war mehr virtuell, nicht wirklich 
ernst gemeint.  :-)

Ich dachte, man könne das erkennen.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Also so schlecht finde ich die Idee nicht, nur eben nicht auf MW 
praktikabel. Wie wäre es das Ganze über einen Stream im Internetz zu 
machen z.B. mit SHOUTcast/Icecast?
Natürlich bei vollständigem Ignorieren der Rundfunkzulassung.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7005691 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Warum alles so todernst nehmen?

Ja, schon richtig. ;-)

Zumal der TE ja nun eh dafür bekannt ist, Fragen zu allen möglichen 
Funksendeaktivitäten teils zweifelhafter rechtlicher Einordnung zu 
stellen.

von michael_ (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> In den USA trifft man häufig auf lokale MW Sender, die an touristischen
> Orten laufend Informationen verbreiten.
> In D ist der MW Bereich völlig ungenutzt, wäre das nicht auch hier
> sinnvoll?

Nein.
Kein Bedarf.
Geht auf UKW viel einfacher.
Das Band ist voll von solchen regionalen Anbietern.
Ganz abgesehen von Auto-Kino und Sondergenehmigungen für 
Veranstaltungen.

Phasenschieber S. schrieb:
> Was willst du jetzt in D mit MW-Sendungen?
> Kein Mensch mehr hat ein Empfangsgerät dazu.

Du nicht, Andere schon.
Beim Auto-Werksadio 2008 ist die MW noch dabei.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Tim T. schrieb:
> Also so schlecht finde ich die Idee nicht, nur eben nicht auf MW
> praktikabel.

Inzwischen gibt es UKW Prüfsender, die lassen sich komplett über USB mit 
dem Computer steuern (Stereo, RDS). Die dürften weniger als 10mW haben. 
Falls das immer noch zu stark ist, können Dämpfungsglieder dahinter 
geschaltet werden. Eine angepasste Ground Plane Antenne lässt sich Quick 
And Dirty mit einer PL Flanschbuchse herstellen. Ein 
Stehwellenverhältnis von 1 zu 1,2 ist bequem möglich. Um Oberwellen zu 
unterdrücken das Pi-Filter nicht vergessen!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Wenn man die Aufgabenstellung, Nachbarschaftsfunk, ernsthaft angehen 
wollte, müsste man zuerst mal feststellen, welche Empfangsgeräte 
besitzen die Nachbarn.
Nicht jeder Nachbar wäre bereit sich dafür ein neues Gerät anzuschaffen, 
also sollte man herausfinden, was vorhanden ist.

So antike Techniken, wie Mittelwelle, würden dann schonmal per se 
ausgeschlossen werden.

Ein UKW-Radio wäre da schon eher etwas. Würde von der Technik her auch 
die geringsten Probleme bereiten.

Bliebe zuletzt nurnoch die rechtliche Seite und die, glaube ich, wäre in 
Deutschland für Privatleute so gut wie unüberwindbar.

Bleibt dieses Unterfangen eben nur virtuell  :-)

Beitrag #7005727 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pepe T. schrieb im Beitrag #7005727:
> Hochgradig illegal

Nein, ist ja kein Gerät, mit dem man das nichtöffentlich gesprochene 
Wort direkt abhörbar macht ("Wanze").

Solche Geräte sind per se illegal.

Bei anderen Geräten ist nur der unsachgemäße Gebrauch illegal (aber 
sachgemäß wird man solche Geräte vermutlich auch kaum gebrauchen können 
=> rausgeschmissenes Geld).

von Dieter P. (low_pow)


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Warum in die Ferne schweifen?Auch in DE gibt es fertige
Sender für MW  KW  UKW mit Halbleitern oder auch mit Röhren
käuflich.Das der Betrieb in DE und auch anderen Ländern mit
Antenne nicht legal ist und es auch keine Zulassung dafür gibt,
wird auch erwähnt.
Diese Sender haben etliche Watt, reichen also für
eine "etwas" größere Nachbarschaft.

Einen Link möchte ich jetzt nicht setzen, sollte mit einer
Suchmaschine unter Sender eigentlich zu finden sein.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich finde die Idee kann man in Deutschland vergessen, selbst wenn man 
nur im Nahfeld mit ein paar Watt senden möchte. Allein wegen der ganzen 
rundfunk-rechtlichen und -technischen Bestimmungen aus den ich weiß 
nicht 1950er Jahren, Frequenzzuteilung, GEMA etc. ist das leider nicht 
zu bezahlen. Ich hatte mich mit dem Thema selbst beschäftigt, weil ich 
es schade finde wenn die ganze alte Technik verschwindet (wobei der 
museale Erhalt eines echten MW/KW-Großsenders mit seinen Anlagen und 
Antennen nochmal eine ganz andere Herausforderung ist), aber selbst für 
ein offizielles legales Internetradio, was nur ein paar Stunden 
wöchentlich "sendet" (besser bekannt als "streamt"), bekommt man es 
schon mit GEMA-Problemen zu tun, die das Ganze schwer umsetzbar und 
teuer machen. Auch wenn man sich die ganze Betriebstechnik für einen 
echten Sender sparen kann. Für mich stirbt damit auch der Anreiz, weil 
eigentlich ging es mir um den Betrieb des Senders... es macht nur keinen 
Sinn wenn man nur Schrott senden darf, den niemand hört bzw. sowieso 
keine Hörer hat, kein Feedback hat. Da kann ich mit einer 2..3kW 
MW/KW-PA auch gleich auf ein Dummy-Load senden, hat den Vorteil ich darf 
senden was ich will und ich bekomme noch 2..3kW mehr Heizleistung für 
die eigenen vier Wände.

Für sowas bräuchte man in Deutschland eine Liebhaberei-Grenze, unterhalb 
dieser sowas ohne große Regulatorien und GEMA möglich wäre. Sprich keine 
besonders hohe Leistung (aber brauchbar, evtl. 1kW), eine begrenzte 
Anzahl Stunden pro Woche/Monat, Verbot von Werbung bzw. Gewinnerzielung 
(und natürlich ohne Störung anderer Funkdienste). So daß es im Vergleich 
zu kommerziellen Sendern eine echte Abgrenzung und wirklich nur ein 
Spielzeug ist. Wird es leider niemals geben.

von Timo (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> In D ist der MW Bereich völlig ungenutzt

MW ist hier randvoll belegt (siehe Screenshot).
Wenn man ins Fernfeld übertragen will ist das Antennentechnisch nicht 
ganz einfach. Ich sende im 630m-Band rund 300 Watt und bekomme davon an 
einem 50m langen Draht 7m über dem Boden nur ein knappes Watt 
abgestrahlt.
Für eine bessere Effizienz bräuchte es hohe Antennen mit viel 
Dachkapazität.

Beitrag #7005877 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Timo (Gast)


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Pepe T. schrieb im Beitrag #7005877:
> Du hast störungen.

Das schon, aber funktechnisch ist es hier recht ruhig ;)
Alles belegt im 9 kHz Raster.

von Timo (Gast)


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Und sonst mal beim oben verlinkten twente SDR reinhören, da sieht man 
auch dass alle Kanäle belegt sind. Auch wenn der bei MW nicht ganz so 
empfindlich ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Du hast störungen.
Er hat Empfindlichkeit...

von HAM (Gast)


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https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/programm/programm-a-z/radio-eule

Allerdings ist die Frequenz ein bisschen krumm und die meisten Radios 
würden sie beim Suchlauf vermutlich gar nicht finden.

von W.S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Für die hätte man sicher nicht die Energiekosten bezahlen wollen – das
> dürfte ja just der primäre Grund für deren Verschrottung gewesen sein.

Das war zwar der offizielle Vorwand, aber ich glaube nicht dran. Die 
Unterhaltungskosten insgesamt waren viel höher, dazu zählen auch die 
Gehälter und die Kosten des jeweiligen Fuhrparkes usw., was die 
Energiekosten für's Senden bei weitem in den Schatten stellt.

Ich meine, es waren wohl eher die Ergebnisse der Lobby-Arbeit 
einschlägiger Firmen, die mit Argumenten wie Rauschfreiheit, höhere 
Audioqualität usw. gekommen waren und die im Hintergrund einen 
Nachfrageschub erwartet hatten, wenn alle AM Bereiche außer Betrieb 
gehen und dadurch der größte Teil der Empfangsgeräte obsolet wurden.

Eine ähnliche Entwicklung sehe ich bei den Display-Formaten bei 
Fernsehern und Monitoren. Die Inhalte werden dadurch nicht besser, man 
kann dann bloß leichter die Falten im Dekollete der Damen vor der Linse 
sehen.

Naja, und die Geldgier bei all denen, die zwar selber keinen Ton singen 
oder gar komponieren können, aber sich die Rechte an Noten verschafft 
haben, sind ein weiteres Problem.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Die Unterhaltungskosten insgesamt waren viel höher, dazu zählen auch die
> Gehälter und die Kosten des jeweiligen Fuhrparkes usw., was die
> Energiekosten für's Senden bei weitem in den Schatten stellt.

Gerade mal kurz gerechnet: sagen wir mal, der Wilsdruffer 250-kW-Sender 
hat vielleicht 300 kW an Input gebraucht (sind ja Klasse-D-Verstärker 
gewesen), dann ist es selbst bei einem heutzutage eher unrealistischen 
Preis von 20 Cent pro kWh eine halbe Million, die das im Jahr verheizt.

von Ham (Gast)


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Hallo

Timo schrieb:
> Und sonst mal beim oben verlinkten twente SDR reinhören, da sieht man
> auch dass alle Kanäle belegt sind. Auch wenn der bei MW nicht ganz so
> empfindlich ist.


Aber zu welcher Tageszeit und wie stabil waren den die Signale.

Wenn es Dunkel ist steigt die Reichweite der MW Sender beträchtlich, 
aber es treten auch so einige Ausbreitungsphysikalische Effekte auf die 
für Schwund Verzerrung und bei Gleichwellennetzen für Echoeffekte führen 
(kann man gut bei den bekannten MW Frequenzen der Landesweiten BBC 
Programme -noch- sehen) sorgen.
Ohne "Clear Channel" Leistungen und entsprechnde Antennenanlagen (im 
besten fall sogar umschaltung zwischen einer Tag- und Nachtantenne) 
macht das als Programmhörer keinen Spaß.
Außerdem ganz unabhängig vom Übertragungsmedium und der Akustischen 
Qualität:


Russisch, Spanisch, Arabisch, Italienisch ist und bleibt unverständlich 
wenn man es nicht versteht -und komm mir jetzt keiner mit eben mal 
lernen - das gibt es nämlich nicht...

Auch ist (war) es ein Unterschied ob man die Programme des DLF 
verbreitet wurden bzw. BBC4 auf LW immer (noch...) wird, oder so ein 
banaler Schrott Programmen wie es z.B die Schweiz  aber auch so einige 
ARD Anstalten bei uns in den letzten Jahren über Mittelwelle gemacht 
hatten - da tat die Abschaltung nicht weh.
Mittelwelle und Langwelle waren nun mal mit im besten falle mit größeren 
Sendeleistungen, richtigen Antennen und hochwertigen Programm verbunden 
gewesen (Ausnahme bei den Sendern mit Leistung waren nur RTL und die 
Europawelle Saar deren Sender auf 1422kHz in ihren letzten Jahren zum 
Glück noch für ein richtiges Radioprogramm genutzt wurde und so ziemlich 
der letzte Sender auf Mittelwelle mit vernünftiger Leistung war - wenn 
auch nicht mehr mit den möglichen 600kW - oder waren es sogar 1,2 MW ?)

Also:
Diese voll belegten Bänder sind ein Trugschluss der wenig gemein hat mit 
den was  bis vor etwa 20 Jahren üblich war.

Ham

von Mittelmeereswellen (Gast)


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Timo schrieb:
> Ich sende im 630m-Band rund 300 Watt und bekomme davon an
> einem 50m langen Draht 7m über dem Boden nur ein knappes Watt
> abgestrahlt.

Das wäre ja schon eine Grössenordnung, die für die Nachbarhäuser auch 
reicht. Und die technische Info kann man bei den hier aktiven 
Funkamateuren nachlesen. Letztere überbrücken bekanntlich auch auf MW 
etwas mehr, als die unmittelbare Nachbarschaftsdistanz.

Technisch ist das alles bastelweise bewältigbar und die Info ist leicht 
zugänglich.

Eine Programmgestaltung mit populären und qualitativ hochwertigen 
Inhalten ist das wahre Problem. Das stellt sich den Kleinen genau so, 
wie den Grossen. Darin scheitern so viele, die ordentlich Rerssourcen 
zur Verfügung hätten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ben B. schrieb:
> Ich finde die Idee kann man in Deutschland vergessen, selbst wenn man
> nur im Nahfeld mit ein paar Watt senden möchte. Allein wegen der ganzen
> rundfunk-rechtlichen und -technischen Bestimmungen aus den ich weiß
> nicht 1950er Jahren, Frequenzzuteilung, GEMA etc.

Manchmal werden Dinge in Deutschland auch besser. Einfach mal in den 
neuen Medienstaatsvertrag sehen

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/MStV-54
>> § 54 Zulassungsfreie Rundfunkprogramme
>> (1) 1Keiner Zulassung bedürfen Rundfunkprogramme,
>>
>>    1. die nur geringe Bedeutung für die individuelle und öffentliche
>>    Meinungsbildung entfalten, oder
>>
>>    2. die im Durchschnitt von sechs Monaten weniger als 20.000
>>    gleichzeitige Nutzer erreichen oder in ihrer prognostizierten
>>    Entwicklung erreichen werden.
>>
>> 2Die zuständige Landesmedienanstalt bestätigt die Zulassungsfreiheit
>> auf Antrag durch Unbedenklichkeitsbescheinigung.

Damit hätte man schon mal den ganzen Quatsch von wegen Rundfunklizenz 
erledigt.

Die Änderung kommt übrigens nicht wegen MW-Rundfunk oder so, sondern 
weil die Landesmedienanstalt NRW einen neuen Chef (vom Privatfernsehen) 
bekam, der den alten Vertrag prompt nutzte um die unliebsame 
Privatfernsehen-Konkurrenz im Internet (Youtube, Streamer) zu f*cken.

Das wurde so peinlich, dass schlussendlich die Politik dem einen Riegel 
vorschob.

Bleibt bei MW-RUndfunk die Bundesnetzagentur mit ihrem 
gebührenpflichtigen Antrag und den jährlichen Gebühren für eine 
Frequenz. Da muss man dann wohl mühsam durch. GEMA kann man umgehen in 
dem man keine Musik spielt oder, mit etwas Risiko, nur GEMA-freie Musik.

> aber selbst für
> ein offizielles legales Internetradio, was nur ein paar Stunden
> wöchentlich "sendet" (besser bekannt als "streamt"), bekommt man es
> schon mit GEMA-Problemen zu tun, die das Ganze schwer umsetzbar und
> teuer machen.

Da ist der übliche Trick auf eine amerikanische Plattform zu wandern, 
sich mit dem DMCA Gesetz auseinander zu setzen und entweder relativ 
preiswert einen Lizenz für eine Musikbibliothek zu kaufen (Beispiel 
Epidemic Sound ab 10 USD/Monat) oder auf Copyright-Musik zu verzichten.

von Ham (Gast)


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Hallo

Hannes J. schrieb:
> GEMA kann man umgehen in
> dem man keine Musik spielt oder, mit etwas Risiko, nur GEMA-freie Musik.

Ganz ohne Musik kommen aber auch die anspruchvollen Programme wie z.B. 
der DLF (und erst recht nicht DLF Kultur oder die klassiksparten der ARD 
Programme) nicht aus.
Und GEMA (ich denke da ist nicht hart GEMA gemeint sindern jede Form von 
Lizenzgebühren) freie Musik...
Sorry abgesehen von seltenen  Ausnahmen (Die es dann sehr schnell nicht 
mehr frei ist - mit Erfolg kommt der Kommerz) ist das immer eine Art 
Fahrstuhlmusik, Hobbytechno, oder Computermusik auf niederigen 
Hobbyniveau oder Klassik von Anfängern. Gesang auf einen gewissen 
Mindestniveau gibt es dabei "nie" (extrem selten)

Und die beiden Pragraphen sind ziemlich Wischi-Waschi, gerissene Anwälte 
(um es nett zu formulieren...) und Geld- bzw. Machtgeile "alte" 
Medienkonzerne (Die Öffentlich rechtlichen sind auch nicht so Großzügig 
wie sie gerne erscheinen möchten) werden schnell und unfair regieren 
wenn eine echte Konkurenz entsteht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Weiß denn jemand was eine UKW-Frequenz kostet? Oder eine KW/MW-Frequenz? 
(U)KW wäre hinsichtlich der Antennengröße vielleicht leichter machbar 
als MW.

Die Energiekosten würden sich in Grenzen halten. Wenn man den 
Industriestrom-Anschluss mit Kosten von vielleicht 20ct/kWh kalkuliert, 
käme man bei 100..150kW auf etwa 20..30 Euro pro Stunde. Macht bei 
vielleicht drei Stunden Programm in der Woche 60..90 Euro, 240..360 Euro 
im Monat. Das muss man sich das Hobby dann kosten lassen, ist in etwa 
das Gleiche wie wenn man privat ein Rennauto betreibt. Dafür geht auch 
jede Menge Geld drauf. Anfahrtskosten, Rennsprit, Reifen, 
Motorenteile... Oder wenn man sich (oder seiner Tochter) ein Pferd hält 
- je nach Einstellkosten sind da jeden Monat 500..750 Euro weg, nur 
damit der Gaul lebt und große Haufen scheißt.

Der Sender Bisamberg bei Wien z.B. verfügte über einen 600kW 
Röhrensender, als dieser außer Betrieb ging, hat ein Sendetechniker noch 
den Donauwalzer damit gesendet anstatt pünktlich zum Jahreswechsel 
abzuschalten. Der wäre auch bereit gewesen, die Stromkosten für ich 
glaube 11 Minuten waren das aus eigener Tasche zu bezahlen.

Allerdings ist der Unterhalt einer Anlage bzw. vor allem der Antenne, um 
auf MW 100kW überhaupt loszuwerden, leider ein Vielfaches teurer. Und 
man kann mit dem Sender kein Geld mehr verdienen, um die Anlage zu 
unterhalten. Ist schade, aber deswegen wird so ein Sender nur extremst 
selten museal erhalten, da muß es schon irgendwas einzigartiges sein 
(wie bspw. SAQ Grimeton mit seinem Maschinensender), ansonsten verlieren 
alle diese Sender nach und nach ihre großen Antennen.

> Hobbytechno, oder Computermusik auf niederigen Hobbyniveau
Das höre ich mir deutlich lieber an, als irgendwelche biedere Kultur- 
oder Klassikscheiße. Damit hat man mich in der Schule schon genug 
genervt, die Qualen meiner Ohren durch die Lehrerin am Klavier... das 
reicht ein Leben lang. Und sie war damit auch nicht erfolgreich, mich 
vom Techno/Trance wegzukriegen, darunter leiden heute meine Nachbarn... 
wegen 2x1200Wrms auf 10..20000Hz. Oh man... wenn Mozart und Beethoven 
eine DAW gehabt hätten... alles wäre gut gewesen.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Ham schrieb:
> -"wir" sind leider nicht in der Lage mit eventuell Radikalen Aussagen
> und Programminhalten zurecht zu kommen und müssen unbedingt geschützt
> werden,

aber nicht vor radikalen Aussagen, sondern vor extremistischen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Hannes J. schrieb:
> GEMA kann man umgehen in dem man keine Musik spielt
Dann wird es aber etwas schwierig mit dem informationsentleerten 
Dudelfunk
> oder, mit etwas
> Risiko, nur GEMA-freie Musik.
Wo soll da das Risiko liegen? GfL und VG Wort haben mit der GEMA nichts 
zu tun.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Weiß denn jemand was eine UKW-Frequenz kostet?

Das dürfte um ein Vielfaches schwieriger sein als eine auf Mittel- oder 
Kurzwelle zu bekommen. Das UKW-Rundfunkband ist schließlich gut 
ausgelastet.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Bevor man an einen eigenen Sender (ob Piraten- oder nicht), kann man 
auch einfach mal schauen, ob sich in der Naehe nicht eines der sog. 
freien Radios befindet (siehe https://freie-radios.de/). Diese Sender 
sind ganz hochamtlich lizensiert und werden von Privatleuten mit 
Programm versorgt. Sicherlich oft auch mit politischer Auspraegung (vor 
allem in Studentenstaedten) aber in der Regel eher "vielfaelig" als 
radikal. Dafuer sorgt dann schon die Medienaufsichtsbehoerde... . 
Finanziert wird das im Uebrigen aus Rundfunkgebuehren, da muss man sich 
ueber die Kosten der Uebertragung keine Gedanken machen. Es genuegt das 
Signal in den Uebergabepunkt einzuspeisen.

Diese freien Radios suchen eigentlich staendig Leute die sich fuer den 
Sender engagieren und Beitraege liefern. Wenn man sich da dann engagiert 
merkt man auch, wie schwierig es ist, nur wenige Stunden am Tag 
einigermassen sinnvoll mit Programm zu fuellen. Viele geben nach kurzer 
Zeit (also nach der ersten Sendung) dann wieder auf, weil sie die 
Arbeit, die dahinter steckt, nicht leisten koennen.

Ich habe als Student mal einige Zeit bei so einem Radio die 
Studiotechnik gemacht. War wirklich ne spannende Zeit.

von Percy N. (vox_bovi)


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Andi M. schrieb:
> Diese Sender sind ganz hochamtlich lizensiert

Und was machen Aspiranten, die mit der Kirche nix am Hut haben?

Beitrag #7006632 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Weiß denn jemand was eine UKW-Frequenz kostet? Oder eine KW/MW-Frequenz?
> (U)KW wäre hinsichtlich der Antennengröße vielleicht leichter machbar
> als MW.

In D werden keine Frequenzen einfach so verkauft.

Frequenzen werden alle paar Jahre ausgeschrieben und potentielle 
Interessenten muessen sich darauf bewerben und ggf in einer Auktion 
darauf bieten. Fuer kommerziell zu nutzende Frequenzen sind dann heftige 
Lizenzgebuehren faellig, die sich grob nach Groesse des erreichbaren 
Empfangsbereichs richten. Hat man die Lizenz fuer ein paar Jahre 
ergattert, dann kann es immer noch passieren, dass man das naechste Mal 
nicht mehr zum Zug kommt. Dann darf man den Mitarbeitern kuendigen etc.

Und noch was: Kein Radioprogramm in Deutschland betreibt seinen eigenen 
Sender. Selbst die Oeffentlich Rechtlichen haben ihre Sender 
mittlerweile laengst an Dienstleister verkauft. Hoechstens mal der ein 
oder andere kleine 100W Fuellsender direkt auf dem Funkhaus. Aber das 
ist mehr Prestige als wirkliche Notwendigkeit.
Im Normalfall wird die Frequenz eines bereits existierenden Senders 
(z.B. von der Telekom, Media Broadcast etc) ausgeschrieben und wenn man 
die Frequenz zugeschrieben bekommt, besteht die Sendertechnik darin, 
dass man die Telekom beauftragt eine Anbindung an den Sender im Keller 
zu installieren und dass man dort sein Signal andockt. Der restliche 
Aufwand besteht darin die monatlichen Rechnungen zu bezahlen.

Uebrigens: Vertraglich ist man verpflichtet, den Sender niemals laenger 
als ein paar Minuten unmoduliert zu lassen, sonst schaltet der naemlich 
einfach ab. Haben wir peinlicherweise damals beim freien Radio auch mal 
geschafft. Ich wollte deswegen eigentlich einen Modulationswaechter 
bauen, der bei fehlender Modulation auf ein Endlosband umschaltet, aber 
da war ich dann irgendwann nicht mehr aktiv und so wurde nie was daraus.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieser Thread wird wieder zum Selbstläufer und verliert den Bezug zum 
Topic.

Das Topic nochmal zurück auf den Schirm: "Nachbarschaftssender".

Unter Auslassung aller rechtlichen Belange, mal weiter gesponnen.

Etwas Marktanalyse betreiben:
Wieviel Nachbarn sind erreichbar und wieviele davon würden diesem Sender 
Aufmerksamkeit bescheren?

Haben diese Nachbarn alle eine Empfangsmöglichkeit für diesen ominösen 
Sender?

Gibt es überhaupt ein Programm welches für diese Nachbarn interessant 
sein könnte?

Ich kann mir vorstellen, daß die Zahl der Nachbarn, vor allem denjenigen 
die dem Senderinhaber wohlgesonnen sind, nicht allzu groß sein wird und 
wenn das Programm nicht einigermaßen interessant gestaltet wird, sind 
die auch schnell wieder weg.

Um Kontinuität für den Betrieb herzustellen, muß das Programm 
fortwährend "gepflegt" werden.

Das erfordert sehr viel Zeit und Engagement.

Letztendlich, was will jemand damit erreichen?
Pures Hobby? religiöser Fanatiker? Jemand der sich gerne selbst 
darstellt?
Weltverbesserer? Dummschwätzer?

Beitrag #7006647 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maxe (Gast)


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Ham schrieb:
> Ganz ohne Musik kommen aber auch die anspruchvollen Programme wie z.B.
> der DLF (und erst recht nicht DLF Kultur oder die klassiksparten der ARD
> Programme) nicht aus.
> Und GEMA (ich denke da ist nicht hart GEMA gemeint sindern jede Form von
> Lizenzgebühren) freie Musik...
> Sorry abgesehen von seltenen  Ausnahmen (Die es dann sehr schnell nicht
> mehr frei ist - mit Erfolg kommt der Kommerz) ist das immer eine Art
> Fahrstuhlmusik, Hobbytechno, oder Computermusik auf niederigen
> Hobbyniveau oder Klassik von Anfängern. Gesang auf einen gewissen
> Mindestniveau gibt es dabei "nie" (extrem selten)

Vielleicht wäre ein Sender denkbar, wo sich Musiker um unentgeltliche 
(zeitlich begrenzte) Veröffentlichung bewerben können. Wenn ein solcher 
Sender eine gewisse Verbreitung hat, wäre das dann unter Umständen eine 
gute Werbung für die Musiker. Ein Algorithmus sucht noch den Musikstil 
raus bzw. filtert um das Sichten zu erleichtern. Auch als 
Internet-Dienst oder App denkbar.

Beitrag #7006701 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ham (Gast)


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Hallo

Er (Maxe) trägt wenigstens etwas sinnvolles zur leider theoretisch 
bleibenden Disskusion eines Rund-funk-senders auf MW bei und hat eine 
interessante Idee (die wahrscheinlich bei irgendeinen Onlineradio schon 
umgestzt wird - weil die Idee hat was).
Beleidigungen austeilen ist hingegen nur Primitiv und man entsprechende 
Leute machen sich selbst lächerlich.

Was wäre wenn Disskusionen und Kopfgeburten gehören einfach zu einen 
guten Forum dazu...

Ham

von Ham (Gast)


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Maxe wurde gelöscht (sein Beitrag...#7006701 ) - überigens Schade das 
man da nur eine Nummer und nicht den Namen des Autors und die Uhrzeit 
des gelöschten Beitrag sieht.

von Ham (Gast)


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Sorry nicht Maxe wurde gelöscht sondern ein anderer Typ (dessen name 
leider für uns einfach Nutzer auf ewig verloren ist)

Entschludgung an Maxe - ein dummer Flüchtigkeitsfehler von mir...

Schäm...

von Thomas R. (thomasr)


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Ich experimentiere halt gern mit Sendeanlagen und hatte an MW gedacht, 
weil man da kaum jemanden stören würde.
So dachte ich z.B. an den Bau einer einfachen Führungsanlage für große 
Gruppen, die ja sonst eher im UHF Bereich angesiedelt sind.
Allerdings habe ich keine Ahnung, ob und wie ein MW Signal überhaupt 
durch einen am Körper anliegenden Sender abgestrahlt werden kann…..
Die passenden Empfänger gibt es aus PRC zu unter €2

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Ich experimentiere halt gern mit Sendeanlagen

Dann solltest du vielleicht Funkamateur werden.

Amateurfunk ist per se als Experimentalfunk gedacht, und du hast 
automatisch (und für vergleichsweise wenig Geld) Frequenzzuteilungen für 
ein vergleichsweise breites Spektrum an Frequenzbereichen.

> Allerdings habe ich keine Ahnung, ob und wie ein MW Signal überhaupt
> durch einen am Körper anliegenden Sender abgestrahlt werden kann…..

Ein wenig Ahnung sollte man sich schon anlesen. ;-)

Du wirst in der Größenordnung eines menschlichen Körpers nicht in der 
Lage sein, auf so niedrigen Frequenzen eine halbwegs brauchbare 
Abstrahlung einer EM-Welle zu erzeugen. (Du kannst eine magnetische 
Übertragung erreichen wie bei NFC, aber da entspricht die Reichweite in 
etwa der Größe der Spule.)

In diesem Beitrag:

Beitrag "Re: Nachbarschaftssender auf MW eröffnen?"

wurde eine Hausnummer genannt, mit welcher Antennengröße und welcher in 
die Antenne eingespeiste Leistung man in etwa welche abgestrahlte 
Leistung erreichen kann. Einen 300-W-Sender und eine 50 m große Antenne 
wirst du sicher nicht mit dir herumtragen wollen. :-)

von HAM (nur echt mit den Großbuchstaben) (Gast)


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von HAM (das Original) (Gast)


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Der Sender ist ja nur die eine Seite der Medaille.

Thomas R. schrieb:
> Die passenden Empfänger gibt es aus PRC zu unter €2

Kannst du dazu mal einen Link posten?
MW-Empfänger unter 2€?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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HAM (das Original) schrieb:
> Kannst du dazu mal einen Link posten?
> MW-Empfänger unter 2€?

Es gibt doch immer noch den dreibeinigen MW Empfänger MK484 im TO92 
Package ab Euro 1,02. Allerdings muss der ganze Kleinkram noch drum rum 
gelötet werden. Von daher sind 2€ für einen fertigen Empfänger schon 
unschlagbar.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Es gibt doch immer noch den dreibeinigen MW Empfänger MK484 im TO92

das Signal muß bis zum Ohr gelangen!
...und du meinst, das sei für den TO das richtige Gerät?
Für jemanden der das schreibt:

Thomas R. schrieb:
> Allerdings habe ich keine Ahnung, ob und wie ein MW Signal überhaupt
> durch einen am Körper anliegenden Sender abgestrahlt werden kann…

Na, Mahlzeit.

von Peter (Gast)


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Falls wer etwas mehr zum legalen Betrieb von kleinen MW Sendern in den 
NL wissen will: Beitrag "Re: Piratensender in NL"

Peter

von eric (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> 300 kW an Input gebraucht (sind ja Klasse-D-Verstärker
> gewesen), dann ist es selbst bei einem heutzutage eher unrealistischen
> Preis von 20 Cent pro kWh eine halbe Million, die das im Jahr verheizt.

Das sind die Gebühren von nur etwa 2000 Hörern.
Und 20 ct zahlen nur wir kleinen Leute.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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eric schrieb:

> Das sind die Gebühren von nur etwa 2000 Hörern.

Haushalte (oder sonstige Zahlende), nicht Hörer.

Aber das nur für die Energie. Der Unterhalt, insbesondere der 
Antennenanlagen, dürfte bei Mittelwelle auch gut zu Buche schlagen: 
Stahlkonstruktionen mit Flugsicherung und regelmäßigen Inspektionen und 
Wartungsarbeiten.

> Und 20 ct zahlen nur wir kleinen Leute.

Inzwischen zahlen die das 1,5- bis 2fache. Insofern werden die 20 ct für 
Großverbraucher gar nicht so unrealistisch sein.

von ThomasR (Gast)


Angehängte Dateien:

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Eine Link dazu habe ich nicht mehr, vielleicht hilft das Bild und eine 
Suche beim Ali.
Der kleine Sender scheint einer Aufräumaktion zum Opfer gefallen zu 
sein. Der hatte (am Körper getragen) mit einer Art Wurfantenne nur eine 
Reichweite von wenigen Metern. Ob das nun eine E oder H Antenne war? 😏

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ThomasR schrieb:
> Ob das nun eine E oder H Antenne war?

E

H bräuchte eine Spule in irgendeiner Form, also zumindest eine einzelne 
Schleife, durch die der Strom fließt. Spule auf Ferritstab geht auch. 
Sowas machen Lawinenverschütteten-Suchgeräte, im unteren 
Mittelwellenbereich. Die Reichweite beträgt nur so um die 20 Meter, und 
es ist ein reines H-Feld (keine nennenswerte sich ablösende EM-Welle), 
sodass ich die Aussage gehört habe, dass die Suchenden sich 
typischerweise dem Verschütteten längs der magnetischen Feldlinien 
nähern.

von W.S. (Gast)


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eric schrieb:
> Das sind die Gebühren von nur etwa 2000 Hörern.

Naja, das finanzielle ist nur ein Aspekt, und obendrein einer, der 
mittlerweile etwas in den Hintergrund getreten ist.

Die ubiquitäre Störstrahlung, die sich inzwischen gleichmäßig auf allen 
Frequenzen unterhalb so etwa 20 MHz breitmacht, vermiest wohl jedem den 
LMK-Empfang. Auch dann, wenn die MW-Sender mit Megawatts aufwarten 
würden.

Eigentlich schade. Die Menschheit versaut sich einen 
Kommunikationsbereich, bloß um für die Beleuchtung etwas an Strom zu 
sparen, wobei vergessen wird, daß eine Glasflasche und ein wenig 
Wolframdraht weitaus geringere Umweltbelastungen sind, als Halbleiter 
und andere Elektronikbauteile, die nach bisherigen Erfahrungen nicht 
viel länger halten als die olle Glühbirne.

Irgendwie ist es wohl ein Naturgesetz, daß die Menschen nie weiter als 
bis zu ihrem Mützenrand denken.

W.S.

von Thomas R. (thomasr)


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Jörg W. schrieb:
> H bräuchte eine Spule in irgendeiner Form, also zumindest eine einzelne
> Schleife, durch die der Strom fließt. Spule auf Ferritstab geht auch.
> Sowas machen Lawinenverschütteten-Suchgeräte, im unteren
> Mittelwellenbereich. Die Reichweite beträgt nur so um die 20 Meter, und
> es ist ein reines H-Feld (keine nennenswerte sich ablösende EM-Welle),
> sodass ich die Aussage gehört habe, dass die Suchenden sich
> typischerweise dem Verschütteten längs der magnetischen Feldlinien
> nähern.

Als nächster Schritt war eine Rahmenantenne angedacht, Ferritstab wäre 
auch eine Option. Jedenfalls beweist die Lawinenortung, daß es 
grundsätzlich geht.
Den Thread mit Nachbarschaftssender zu überschreiben war wohl 
irreführend. Ich hatte nur die "unmittelbare" Nachbarschaft im Sinn, 
einige 10m.

Nu isses egal, der Sender ist eh im "Elektroschrotthimmel".

von chris_ (Gast)


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von Phasenschieber S. (phasenschieber)
17.03.2022 17:47
>Dieser Thread wird wieder zum Selbstläufer und verliert den Bezug zum
Topic.
>Das Topic nochmal zurück auf den Schirm: "Nachbarschaftssender".

Wenn es wirklich um Nachbarschaftssender geht, wäre ein selbtwaltetes 
WLAN-Mesh das Mittel der Wahl. Da hat dann auch wirklich jeder eine 
Empfangsgerät, nämlich sein Handy.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Einige 10 Meter... wie weit kommt so ein 50nW-UKW-Sender, wenn man dem 
eine vernünftige Antenne spendiert?

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Einige 10 Meter... wie weit kommt so ein 50nW-UKW-Sender, wenn man dem
> eine vernünftige Antenne spendiert?

Braucht man gar nicht, gibt die Dinger z.B. beim Ali auch mit mehr Wumms 
und ob du die 50nW ERP mit der Antenne oder mit der Endstufe 
überschreitest ist dabei egal.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm, da hast Du auch wieder Recht. Okay, ich hab nichts gesagt.

von michael_ (Gast)


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Tim T. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Einige 10 Meter... wie weit kommt so ein 50nW-UKW-Sender, wenn man dem
>> eine vernünftige Antenne spendiert?
>
> Braucht man gar nicht, gibt die Dinger z.B. beim Ali auch mit mehr Wumms

Hab sowas, gab es vor Jahren sogar von Pollin.
Geht etwa soweit wie W-LAN.

Und es ist gut, dass es technisch schwierig ist.
Ich möchte nicht den Scheiß vom Nachbar hören wollen!
Es gehören immer zwei dazu.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> Ben B. schrieb:
>>> Einige 10 Meter... wie weit kommt so ein 50nW-UKW-Sender, wenn man dem
>>> eine vernünftige Antenne spendiert?
>>
>> Braucht man gar nicht, gibt die Dinger z.B. beim Ali auch mit mehr Wumms
>
> Hab sowas, gab es vor Jahren sogar von Pollin.
> Geht etwa soweit wie W-LAN.
>
> Und es ist gut, dass es technisch schwierig ist.
> Ich möchte nicht den Scheiß vom Nachbar hören wollen!
> Es gehören immer zwei dazu.

Was ist daran technisch schwierig? Selbst mit einer entsprechenden PWM 
am Raspberry Pi bekommst man eine UKW FM hin die über die 50nW kommt. 
Und einen Gurken Verstärker mit 3 Bipolartransistoren (plus Kleinkram) 
bekommt ansich auch jeder Trottel hin.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich möchte nicht den Scheiß vom Nachbar hören wollen!
Da gibts einen einfachen Trick: Nehmt verschiedene Frequenzen!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Tim T. schrieb:
> Und einen Gurken Verstärker mit 3 Bipolartransistoren (plus Kleinkram)
> bekommt ansich auch jeder Trottel hin.

Warum brauchst du dafür so viele Transistoren?
Oszillator, meinetwegen PLL-gesteuert, Verstärker=Endstufe, feddich.

Oszillator über Varicaps moduliert, nichts ist einfacher als ein 
UKW-Sender.

Als Junge habe ich schon solche Dinger gebaut, nur ein Transistor, 
Oszillator, mit Kohlekapsel moduliert.
Funktionierte häuserübergreifend.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Oszillator über Varicaps moduliert, nichts ist einfacher als ein
> UKW-Sender.

Bei 'ner PLL modulierst du nicht mehr ganz so simpel.

Allerdings könnte man das heute natürlich alles auch gleich mit 'ner DDS 
machen.

> Als Junge habe ich schon solche Dinger gebaut, nur ein Transistor,
> Oszillator, mit Kohlekapsel moduliert.
> Funktionierte häuserübergreifend.

Man durfte sich bloß nicht erwischen lassen. :-) Und da man das wusste, 
blieb es eben nur beim simplen Experiment und wurde danach wieder 
demontiert.

Der simpelste FM-Sender ließ sich mit einer Tunneldiode aufbauen. 
Allerdings waren die Dinger nicht so vergebend bezüglich Misshandlung, 
meine sind irgendwie irgendwann leider alle kaputt gegangen.

Das Problem ist es ja nicht so sehr, auf der gewünschten Frequenz (wie 
stabil sie auch immer sein mag) einigermaßen Leistung heraus zu 
bekommen, sondern auf allen anderen Frequenzen die Leistung um viele 
Größenordnungen niedriger zu halten.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Man durfte sich bloß nicht erwischen lassen. :-)

Ich war noch strafunmündig  ;-)

Jörg W. schrieb:
> Der simpelste FM-Sender ließ sich mit einer Tunneldiode aufbauen.

Damit war der Oszillator des Dippers von Heathkit ausgestattet.
Tunneldioden erzeugen aber im Vergleich zu Transistoren erheblich 
geringere Leistung. Diesen Umstand machte man sich beim Dipper zunutze. 
Schon geringe Absorbtion der erzeugten Frequenz sorgten für einen 
heftigen Dip am Instrument.

Jörg W. schrieb:
> Das Problem ist es ja nicht so sehr, auf der gewünschten Frequenz (wie
> stabil sie auch immer sein mag) einigermaßen Leistung heraus zu
> bekommen, sondern auf allen anderen Frequenzen die Leistung um viele
> Größenordnungen niedriger zu halten.

Naja, wenn die Grundfrequenz gerademal ausreicht einen Häuserblock zu 
überwinden....

von michael_ (Gast)


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Ben B. schrieb:
>> Ich möchte nicht den Scheiß vom Nachbar hören wollen!
> Da gibts einen einfachen Trick: Nehmt verschiedene Frequenzen!

Egal was für Frequenz.

Ich trinke aller paar Wochen ein Bier mit Nachbarn. Das war es aber 
schon.
Ich will nicht deren Techno-Musik hören, keine Daueraufklärung über 
Pilze, keine Erklärung über Baumfällen, keine Erklärung über ihr 
Hundefutter, ...

Der Mensch ist nicht dazu geeignet, sich den Musen der Nachbarn 
unterzuordnen.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Ben B. schrieb:
>>> Ich möchte nicht den Scheiß vom Nachbar hören wollen!
>> Da gibts einen einfachen Trick: Nehmt verschiedene Frequenzen!
>
> Egal was für Frequenz.
>
> Ich trinke aller paar Wochen ein Bier mit Nachbarn. Das war es aber
> schon.
> Ich will nicht deren Techno-Musik hören, keine Daueraufklärung über
> Pilze, keine Erklärung über Baumfällen, keine Erklärung über ihr
> Hundefutter, ...
>
> Der Mensch ist nicht dazu geeignet, sich den Musen der Nachbarn
> unterzuordnen.

Und du hast eine Zwangsstörung die dich zwingt am Radio zu sitzen und 
nach der Frequenz der Nachbarschaftssenders zu suchen um dich dann damit 
zu belästigen?

von michael_ (Gast)


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Nee!
Du solltest nicht von dir auf Andere schließen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Warum brauchst du dafür so viele Transistoren?
Hm, wenn man etwas Qualität will, Stereo-Coder ... glaube dann geht's 
nicht mehr mit einem Ein-Transistor-Sender und Kapazitätsdiode. Bzw. als 
Sender/PA evtl. schon, aber nicht für die Signalverarbeitung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Stereo-Coder

Es ging eh nur um die PA, die Signalerzeugung sollte ja der RPi mit PWM 
machen. Das dürfte eher kein Stereo dann werden.

von Thomas R. (thomasr)


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FM bzw. UKW kann jeder, Kindergarten (ich war allerdings schon 12; ca. 1 
Watt auf 100MHz). Aber der Reiz ist doch gerade das "unmögliche" zu 
versuchen und dabei keinen zu stören.

Ich glaube ich sollte doch die AF Lizenz machen....

NB: Strafunmündig heißt aber nicht, daß niemand etwas abbekommt. Mein 
Vater hatte mir mal einen Bausatz "Flugfunkempfänger" bei einem 
Versandhaus in Bremen bestellt. Jahre später klopft die Kripo an die Tür 
weil jemand aus Bayern (!!) den Versender verklagt hatte und man 
daraufhin die Kundenkartei durchforstet hat. Der Beamte war aber sehr 
verständnisvoll und hat sich  mit den Einzelteilen zufrieden gegeben 
(der Empfänger war sehr wohl in Betrieb, nur war ich dann aus der Nähe 
der NATO Airbase woanders hin gezogen und die Teile wurden recycelt)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Ich glaube ich sollte doch die AF Lizenz machen....

Mach das. Da du an Technik interessiert bist, auch gleich Klasse A. Der 
langweilige Kram ist für A und E ohnehin das gleiche (das muss man halt 
mal auswendig lernen), aber du hast eine größere Zahl an 
Frequenzbereichen mit Klasse A.

Wie schon mal anderswo geschrieben: zum Bestehen der Prüfung muss man 
nur reichlich 70 % der Antworten richtig haben. Du kannst also getrost 
Dinge, die heute gar nicht mehr interessant sind ("welche 
Voraussetzungen muss die Technik für 9600 Bd Packet Radio erfüllen?") 
gedanklich gleich in die Tonne kloppen, sofern du beim Rest der Technik 
hinreichend sattelfest bist.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Ich glaube ich sollte doch die AF Lizenz machen....
>
> Mach das. Da du an Technik interessiert bist, auch gleich Klasse A. Der
> langweilige Kram ist für A und E ohnehin das gleiche (das muss man halt
> mal auswendig lernen), aber du hast eine größere Zahl an
> Frequenzbereichen mit Klasse A.
>
> Wie schon mal anderswo geschrieben: zum Bestehen der Prüfung muss man
> nur reichlich 70 % der Antworten richtig haben. Du kannst also getrost
> Dinge, die heute gar nicht mehr interessant sind ("welche
> Voraussetzungen muss die Technik für 9600 Bd Packet Radio erfüllen?")
> gedanklich gleich in die Tonne kloppen, sofern du beim Rest der Technik
> hinreichend sattelfest bist.

Bitte nicht falsch verstehen, aber was hat es für einen Vorteil seine 
Prüfung in A oder E zu machen, wenn man zwar an der Technik interessiert 
ist aber ansonsten kein besonderer Menschenfreund ist? Hatte mir vor 
Jahren mal den Katalog vom DARC runtergeladen, die technischen 
Kenntnisse waren dabei kein Problem, das Problem lag eher bei den nicht 
unbedingt nötigen betrieblichen Kenntnissen (Aurora-Signal in 
Telegrafie) und den teilweise sehr merkwürdigen Vorschriften (DIN-Norm 
Herzschrittmachergrenzwerte).

von Michael M. (do7tla)


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Ich hab damals ein altes Radio so umgebaut, dass es auf UKW gesendet 
hatte.
Dazu hatte ich bei dem UKW Tuner Oszillator über eine Koppelspule die 
Teleskopantenne angeschlossen.
Audio hatte ich über ein Kondensator eingespeist.
War zwar Mono, aber man konnte damit einige Meter weit mit Senden.
Über den Tuning-Knopf kann man die Sendefrequenz ändern.

Besonders gut geht das mit Röhrenradios.
Da ist die Sendeleistung um einiges höher.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also meinen Erfahrungen zufolge sind Amateurfunker generell nicht 
besonders menschenfreundlich. Jörg hier im Forum sticht da schon 
geradezu bemerkenswert aus der Gruppe hervor, der gibt sich immerhin mit 
Nichtauserwählten und Unwürdigen ab und zeigt Möglichkeiten auf. Wann 
immer ich als Halbstarker probiert habe, Kontakte aufzubauen und 
Einblicke in die Funktechnik zu bekommen, hieß es nur "das ist nichts 
für Dich" oder "hat Dich nicht zu interessieren", "du und Funk geht 
sowieso nicht" - so als wäre das alles ein riesen Geheimnis. Ok, kein 
Problem, ich hab mich dann halt ohne großes Fachwissen mit dem CB-Funk 
herumgeschlagen, das war auch 'ne schöne Zeit. Aber meine Vorurteile 
gegenüber Amateurfunkern haben sich doch recht tief eingebrannt und 
teilweise werden sie selbst heute noch immer wieder bestätigt. Dabei 
dachte ich, die ganzen alten Griesgräme sterben endlich alle  irgendwann 
weg, dann bleibt vom DARC wahrscheinlich nicht viel übrig. Das Internet 
und in Verbindung damit das Handy hat glücklicherweise sämtlichen damals 
interessanten Nutzen wie z.B. packet radio obsolet gemacht.

Ansonsten was irgendwelche Flugfunk-Störer angeht, das ist nochmal eine 
ganz andere Hausnummer. Wenn ich mit meiner HF-Spritze im Nahfeld einen 
Radiosender störe, ist das erstmal nichts weiter als ein Ärgernis für 
seine letzten drei Hörer. Aber wenn man damit die Frequenz eines 
Navigations-Funkfeuers oder eine Tower-Frequenz trifft (die sind alle 
festgelegt, die können nur in den seltendsten Fällen auf 
Ersatzfrequenzen ausweichen) - oder dank guter Breitbandigkeit der PA 
gleich einen ganzen Frequenzbereich - dann können im schlimmsten Fall 
Menschen in Gefahr geraten. Das ist dann nicht mehr lustig und 
entsprechend schnell ist der Peilwagen unterwegs. Oder die berühmten 
121,5Mhz wenn du ganz schnell richtig viel Ärger haben möchtest.

Edit:
> Besonders gut geht das mit Röhrenradios.
> Da ist die Sendeleistung um einiges höher.
Und wenn man aus Versehen an die Antenne kommt,
hört man sogar die Englein singen.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Thomas R. schrieb:
> Ich glaube ich sollte doch die AF Lizenz machen....

Ganz im Ernst.

Ich habe ja schon mehrere Threads gesehen wo du dich mit Sendetechnik 
auseinander setzen wolltest.

Es ist leider nun mal so das, man in Deutschland nur als Funkamateur 
legal
selbst gebaute Sender betreiben darf.

Deswegen
statt in irgendwelchen rechtlichen Grauzohnen zu agieren, bemühe dich um 
eine Afu Lizenz.

Erstens lernst du da viel.
Zweitens lernst du über diesen Weg garantiert auch Leute kennen, die 
richtig Ahnung von der Sendetechnik haben.

Mir ist es so ergangen. Ich kam berufsmäßig 1976 mit dem CB-Funk in 
Berührung
( damals gerade 12 Kanäle AM mitb 0,5W allgemein freigegeben mit vielen 
Einschränkungen ). Ich musste damals die Kisten reparieren.
1979 habe ich dann einen Funkamateur kennengelernt, der auch CB-Funk 
gemacht hat. Der hat mich zu Hause eingeladen und Kurzwellenfunk 
vorgeführt und mich gleich in eine Amateurfunkkurs vermittelt. Dort in 
dem Kurs waren 18 Jugendliche welche alle die Prüfung bestanden haben.

Nach ablegen der Prüfung habe ich durch den Funkbetrieb eine Menge Leute 
kennengelernt, welche richtig Ahnung hatten, und mir eine ganze Menge 
beigebracht haben, was ich in meiner Ausbildung als Fernsehtechniker 
nicht vermittelt bekommen habe.

So entstand dann eine Jugendgruppe, welches den ganzen Ortsverband 
aufmischte. 2 Jahre später waren 10 Leute in Amateurfunkfernsehen 
sendemäßig QRV daunter auch einige Oldtimer.


Heute sind nicht mehr alle Funkamteure irgendwelche weltfremde in sich 
verschlossene Spinner. Ja die gibt es auch noch, aber die sterben 
allmählich aus.

Heute sind es immer mehr Leute auch in jungen und mittleren Alter, 
welches modernen Betriebsarten, wie Digitale Übertragungsarten sehr 
offen aufgeschlossen sind und auch betreiben.

Das Packet-Radionetz, was ja damals eine Alternative zur noch nicht sehr 
verbreiteten Internet war, war immerhin in Deutschland ein auf 
auschließlich Funk-Linkstrecken aufgebautes Netz, welches zerfiel, 
nachdem die Fernmeldetürme von der damaligen Post in die 
Funkturmgesellschaft ausgegliedert wurde, und diese dann nicht 
einzuhaltende Bedingungen zur weiteren Betrieb der Packetradioknoten 
gestellt hatten.

An vielen Fernsehtürmen waren irgendwann mehr Amateurfunkantennen für 
Linkstrecken montiert als kommerziell genutzte Antennen.

Durch den wegen der Auflagen erfolgten Rückbau ist das Packetradionetz 
in lauter Inseln verfallen, was das Packetradio dann uninteressant 
machte.

Mittlerweile ist ein neus Netz im Aufbau das nennt sich Hamnet, und 
verlinkt auch dann Phonie-Relais. Die Linkverbindungen erfolgt im 6cm 
Band.

Die Spielwiese was man mit Amateurfunk alles machen kann ist so groß, 
das man unmöglich alles beherrchen kann und auch nicht muss.

Also noch mal.

Da du sehr stark an Sendetechnik interessiert bist, mache die Lizenz und 
du darfst auf den Amateurfunkfrequenzen Sender bis 750 Watt 
Ausgangsleistung betreiben. So ganz ohne den Sender einer behördlichen 
Prüfung zu unterziehen.
Wer darf das sonst noch?

Übrigens weil der Funkamateur das darf, muss er natürlich in der Prüfung 
auch nachweisen, das er die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt.

Die Gesetzestexte die man kennen muss hält sich aber durchaus in 
Grenzen, und lässt sich auswendig lernen.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim T. schrieb:

> Bitte nicht falsch verstehen, aber was hat es für einen Vorteil seine
> Prüfung in A oder E zu machen, wenn man zwar an der Technik interessiert
> ist aber ansonsten kein besonderer Menschenfreund ist?

Viele Funkamateure funken vor allem der Technik wegen. Es gibt natürlich 
auch Leute, die sich in festen Quasselrunden treffen, aber sehr viele 
Verbindungen werden eher minimalistisch abgewickelt und nur das nötigste 
ausgetauscht. Sieht man gut bei FT8, da wird ja nicht einmal der Name 
übermittelt (was in anderen Betriebsarten schon einigermaßen üblich 
ist).

> Hatte mir vor
> Jahren mal den Katalog vom DARC runtergeladen, die technischen
> Kenntnisse waren dabei kein Problem, das Problem lag eher bei den nicht
> unbedingt nötigen betrieblichen Kenntnissen (Aurora-Signal in
> Telegrafie)

Das ist sowas, wo ich sage: wenn dich das eh nicht interessiert, dann 
lass das unter die 25 % der Fragen fallen, auf die du halt keine Antwort 
weißt. Anders als bei der Fahrprüfung muss man hier keineswegs auf allen 
Teilgebieten 100%ig Bescheid wissen. (Ich habe auch noch nie eine 
Aurora-Reflektion gehört, fände das eigentlich mal interessant, aber ich 
bin kein VHF-/UHF-Freak.)

> und den teilweise sehr merkwürdigen Vorschriften (DIN-Norm
> Herzschrittmachergrenzwerte).

DIN-Normen musste man noch nie wissen, separate 
Herzschrittmacher-Grenzwerte sind zum Glück inzwischen Vergangenheit: es 
gelten die allgemeinen Personenschutzgrenzwerte, die Hersteller von 
Herzschrittmachern müssen sicherstellen, dass ihre Geräte bei Einhaltung 
selbiger zurecht kommen. Die Grundlagen der Personenschutz-Grenzwerte 
sollte man zumindest schon mal gehört haben, denn die Funkamateure sind 
der einzige Funkdienst, der das Recht erhalten hat, die Einhaltung 
selbiger selbst zu ermitteln und zu dokumentieren. Alle anderen 
Funkdienste und -anwendungen (inklusive CB, wenn mehr als 10 W EIRP 
abgestrahlt werden sollen) müssen sich durch die Behörde eine 
Standortbescheinigung ausstellen lassen. Dementsprechend ist es aber 
durchaus logisch, dass die Funkamateure die Befähigung dazu zumindest 
mit ein wenig theoretischen Grundlagen auch nachweisen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Ben B. schrieb:
> Also meinen Erfahrungen zufolge sind Amateurfunker generell nicht
> besonders menschenfreundlich. Jörg hier im Forum sticht da schon
> geradezu bemerkenswert aus der Gruppe hervor, der gibt sich immerhin mit
> Nichtauserwählten und Unwürdigen ab und zeigt Möglichkeiten auf.

Die in sozialen Dingen "besonders herausgeforderten" gibt und gab es 
unter den AFUs zu allen Zeiten. Amateurfunk ist halt ein technisches 
Hobby und wie wir alle wissen ist bei technischen Hobbys (leider) der 
Anteil immer etwas höher.
Und natürlich gibt es im Amateurfunk dann noch die Vereinsmeier wie auch 
in jedem Kleingartenverein, die überkorrekten Blockwarte die jede 
winzigste Abweichung und jeden harmlosen Spass sofort niedermachen und 
was es nicht sonst noch alles an besonders sympatischen Zeitgenossen 
gibt.

Diese sind und waren aber nie die Mehrheit! Die sind immer nur 
"besonders laut" gewesen...
> Wann
> immer ich als Halbstarker probiert habe, Kontakte aufzubauen und
> Einblicke in die Funktechnik zu bekommen, hieß es nur "das ist nichts
> für Dich" oder "hat Dich nicht zu interessieren", "du und Funk geht
> sowieso nicht" - so als wäre das alles ein riesen Geheimnis.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Falls das alles tatsächlich AFUs waren und nicht z.B, RFTler, ohne 
Lizenz, für die Elektronik nur ein Job zum Leben ohne die geringste Lust 
sich damit über das notwendigste hinaus zu befassen(Und vielleicht die 
Antwort auf Fragen gar nicht wussten) war:
Du bist an die Vertreter der "besonderen Spezies" geraten von denen sich 
tatsächlich immer welche für etwas besseres gehalten haben bzw. noch 
halten. Für die auch nur derjenige ein echter Funkamateur ist der noch 
die Alte B Prüfung ohne MultipleChoice und natürlich mit CW Nachweis 
gemacht hat. Egal ob man selbst vielleicht nicht mal in der Lage ist 
einen PL Stecker selbst anzulöten und der andere erfolgreich Selbstbau 
im mehrstelligen GHz Bereich betreibt... (Als Beispiel)

2. Du bist bereits vorher als unsympatisch oder unbelehrbar aufgefallen, 
auf CB oder im direkten Kontakt, was dazu geführt hat das auch die 
eigentlich hilfsbereiten nicht näher mit dir zu tun haben wollten. 
Womöglich sogar Froh waren dich nicht unter den AFUs zu wissen.
Ich unterstütze z.b. gerne und helfe auch in meinem Umfeld gerne weiter. 
Trotzdem gab es immer auch mal (selten) welche wo ich sofort dicht 
gemacht habe.

ISt also beides Möglich. Was davon zutrifft kann man von aussen einfach 
nicht sagen...

Solche vom ersten Schlag habe ich in meiner Jugend auch kennengelernt.
Aber viel häufiger doch welche die hilfsbereit waren, sich darüber 
gefreut haben wenn die nächste Generation sich auch für die TEchnik 
interessiert hat und mit Wissen und Material und auch Überlassung von 
älteren (MEss-)Geräten aktiv unterstützt haben.
(Nicht nur AFUs, gab auch RFTler ohne Lizenz die Elektronik aber als 
Hobby hatten und deshalb gerne geholfen haben.)

Ralph B. schrieb:
> Heute sind nicht mehr alle Funkamteure irgendwelche weltfremde in sich
> verschlossene Spinner. Ja die gibt es auch noch, aber die sterben
> allmählich aus.

Die gab es immer schon und wird es weiter geben...
Aber das ist eine Minderheit die man einfach ignoriert.
Was man aber gerade sehen kann ist eine deutliche Verschiebung der 
Gründe aus denen Einsteiger zum Amateurfunk kommen. War füher neben den 
reinen Technikinteressierten auch diejenigen Vertreten die Amateurfunk 
aus interesse an der reinen Kommunikation gemacht haben, also interesse 
am weltweiten Austausch oder aus rein Praktischen Erwägungen wie z.b. 
als Segler um auf hoher See auch ohne sehr viel teureres KW-Seefunkgerät 
samt entsprechender Lizenz eine halbwegs sichere 
Kommunikationsmöglichkeit zu haben, so bleiben davon heute fast nur die 
technisch Interessierten übrig.
Die Segler & Co. haben bis auf wenige Ausnahmen sonst wenig mit AFU am 
Hut gehabt. Das macht keinen großen Unterschied. Aber diejenigen die 
wirklich Spass an der Kommunikation an sich hatten wirken sich schon 
aus.

Ich bin ja auch aus reinem Interesse an der Technik (Sender-/Empfänger) 
zum Amateurfunk gekommen. Zu einer ZEit als es mit Selbstbau und 
Funkexperimenten noch etwas enger gesehen wurde und man nicht unbedingt 
jemanden stören musste um Besuch von der Polizei für eine 
Wohnungsumgestaltung zu bekommen.
Wenn ich aber abseits des reinen Funktionstests (selten) mal AFU Betrieb 
gemacht habe, insbesondere auf KW, hatte ich mehr Spass an einem 
5-10Minütigen QSO mit einem 0815 US-Ami als an 20 "10 sekündigen 59-QSO" 
mit irgendwelchen "besonders seltenen" Stationen. Conteste und besonders 
Fieldday war für mich immer nur ein Grund zum Treffen und Grillen. Nicht 
wegen der Punkte.
Aber es geht halt auch Abseits des Contestbetriebs oder Pile-Ups bei 
irgendwelchen DX-Expeditionen immer mehr in Richtung 5-9 und Tschüss...

Für die Kommunikation nimmt man heute andere Mittel. Wo man täglich in 
Foren mit zig Gleichgesinnten aus aller Welt austausch halten kann 
braucht es den Funk DAFÜR halt nicht mehr.
Finde die Entwicklung zum reinen 5-9-Bye schade und mache deshalb kaum 
noch "normalen" Betrieb. Dafür immer noch viel Selbstbau/Experimente.

Ralph B. schrieb:
> Nach ablegen der Prüfung habe ich durch den Funkbetrieb eine Menge Leute
> kennengelernt, welche richtig Ahnung hatten, und mir eine ganze Menge
> beigebracht haben, was ich in meiner Ausbildung als Fernsehtechniker
> nicht vermittelt bekommen habe.
>
> So entstand dann eine Jugendgruppe, welches den ganzen Ortsverband
> aufmischte. 2 Jahre später waren 10 Leute in Amateurfunkfernsehen
> sendemäßig QRV daunter auch einige Oldtimer.

Gerade mit den OV ist das ja so eine Sache... Das gibt es oft das 
zwischen zwei benachbarten OV welten im Stil und Umgang liegen. Mal 
entstanden aus Zufall und dann ein selbstverstärkender Effekt...
Mein (damals) bester Kumpel den ich viel früher zu CB Zeiten kennen 
gelernt habe und dem ich dann bei der AFU Prüfungsvorbereitung 
unterstützt habe (reiner Betriebler ohne nähere Technikkenntnisse ;-) 
)ist  einige Jahre später OVV bei uns geworden.
Er war der "letzte" auf dem Baum (hat sich mühsam breitschlagen lassen 
das zu machen). Wir hatten dann mal die Idee das wir zusammen mal zu den 
OV Abenden der benachbarten OV gehen und er sich mal vorstellt und wir 
mal schauen ob man da etwas mehr Kontakte aufbaut. Und da haben wir dann 
auch die volle Bandbreite erlebt. Im guten und im schlechten. Inklusive 
der eigenen Erfahrung warum zu manchen OV kaum Verbindungen bestanden.

Wenn man dann als einsteiger an einen solch "eher schlechten" OV gerät 
ist man dann natürlich erst mal abgeschreckt. Diejenigen die nicht 
sofort abgeschreckt werden oder aber schon vorher "Glück" haben jemanden 
zu kennen erfahren dann mit der Zeit welche OV in der Nachbarschaft eher 
auf "derselben Wellenlänge" liegen und wechseln dann dahin. Mit der Zeit 
hatten sich schon damals (Ende der 90er bis erste Hälfte der 00er Jahre) 
viele OVs zu reinen QSL-Karten Abholgemeinschaften entwickelt mit einer 
kleineren Anzahl aktiver und aufgeschlossener OV dazwischen verteilt.
Wobei man das "aktiv" da nicht überbewerten darf. Damals waren in 
unserem OV z.B. noch 150 Mitglieder, davon vieleicht 30-40 die man 
irgendwann mal zu verschiedenen Anlässen gesehen hat. Aber maximal 20 
die in wechselnden Zusammensetzungen auch wirklich was gemacht haben. 
Ausbildungskurse, Fildday und Contest (aus dem Feld) mit Bier und 
Grillen, auch Mehrtagesfahrten wie nach Berlin oder Kiel (hier natürlich 
eher die jüngeren und wir hatten die Freundinnen dabei). Ein 
Funktechnischer Besichtigungstermin und sonst Spassprogramm ;-) )
Der harte Kern, der wirklich bei den meisten Dingen dabei war, das waren 
maximal 10...
Dazu gibt/gab es dann eigene Interessensgruppen die nicht direkt zum OV 
Gehörten sondern eher lose mit dem verbunden waren da die meisten 
Aktiven, aber nicht alle, halt auch zu diesem OV gehörten. Z.B. für PR 
und ATV mit eigenen Aktivitäten.

Leider ist das auch alles mit der Zeit weniger geworden als der letzte 
grössere Nachschub Jüngerer (Baujahre 75-85) Älter geworden ist, zum 
Teil wegen Studium, Job oder Familie wegziehen musste oder deswegen 
einfach nicht mehr so viel ZEit hatte bzw. ganz das Interesse am Funk 
verloren hatte...
So einen ganzen Schwung jüngere gab es danach leider nicht mehr. Die 
Massivst gestiegenen Prüfungsgebühren haben da viele abgeschreckt. Und 
das zu der Zeit das Internet wirklich in (fast) jedes Haus einzug 
gehalten hat tat sein übriges.

DAvon abgesehen ist es mit dem OV/DARC ja selbst auch so eine Sache.
Richtig "brauchen" tut man die Mitgliedschaft im DARC ja nur wenn man 
wirklich auf das QSL KArten Sammeln aus ist oder (was damit in 
Verbindung steht) die Diplome, Wettbewerbe usw. Ohne QSL Vermittlung 
über das "Büro" würde man da viele Karten nicht bekommen.
Interessant ist die Mitgliedschaft dann vielleicht noch wenn im OV 
einiges los ist. Aktivität stattfindet und man sich wirklich mit 
gleichgesinnten Austauschen kann.
Trifft aber beides nicht zu (Physische QSL Karten sind nicht von großen 
Interesse bzw. man zahlt notfalls Porto für etwas besonderes) und im OV 
ist nicht mehr viel los, dann kann man sich das Geld auch sparen...
Wenn aber niemand mehr Eintritt weil im OV eh nichts los ist und die QSL 
Vermittlung einem egal ist, dann fehlen aber die Leute die evtl. 
Interesse hätten wieder Aktivität in die Sache hereinzubringen. Ein 
Teufelskreis...
(Bin selber nach einer langen Zeit absoluter AFU Abstinenz -bis auf 
reine HF Bastelei- auch nicht mehr im DARC... Habe jetzt nach dem ich 
wieder etwas mehr ZEit habe aber wieder Kontakt zum alten OV und 
beobachte wie dort versucht wird wieder mehr Aktivität zu schaffen. Wenn 
es gelingt bin ich auch gerne wieder Mitglied statt nur Gast. Aber wenn 
nicht...)


Aber um die Ursprungsfrage auch noch aus meiner Sicht/Erfahrung zu 
beantworten:
Tim T. schrieb:
> Bitte nicht falsch verstehen, aber was hat es für einen Vorteil seine
> Prüfung in A oder E zu machen, wenn man zwar an der Technik interessiert
> ist aber ansonsten kein besonderer Menschenfreund ist?

Wie schon mehrfach geschrieben:
Als allererstes sind deine Bastelleien damit legal. Heute ist es zwar 
nicht mehr ganz so kritisch wie noch vor einigen JAhren, so lange man 
nicht gerade auf Flugfunk, BOS Frequenzen oder den Uplinkfrequenzen von 
Mobilfunk-Basisstationen stört werden kleine Leistungen von deutlich 
unter einem Watt nur noch in seltenen Fällen echten Ärger bereiten. Aber 
ein Risiko bleibt.
Als AFU hast du aber Frequenzen auf denen du Legal senden darfst. Mit 
kleiner LEistung und auch mit größerer Leistung. Du kannst frei Basteln 
und dich auch offen darüber austauschen. Ohne irgendwelche Vorwände oder 
womöglich Entscheidende Fakten auszulassen. du kannst offen in Foren 
oder wo auch immer Schreiben das du einen SEnder für die Frequenz 
145.xxx gebaut hast, Schaltplan dazu und was nicht funktioniert damit 
dir geholfen wird.

Bei der Frage nach ausgesonderter Sendertechnik zum Basteln muss man 
heute zwar nicht mehr Funkamateur sein um überhaupt das Material haben 
zu dürfen. Aber vielfach ist es mit der Begründung doch leichter noch 
etwas zu bekommen. Zudem sind viele die bei entsprechenden 
Firmen/Organisationen usw an den passenden Stellen sitzen selbst AFUs 
und helfen dann noch lieber weiter.

Und wenn dich Sendetechnik interessiert die auch über deinen Nahbereich 
hinausgeht hast du mit Amateurfunk die Möglichkeit das du auf der 
anderen SEite jemand bekommst der dir entsprechende Rückmeldung gibt. 
Auch ohne das du einen Kumpel/deine Freundin/etc. mit einem 
Kurzwellenempfänger nach Australien schicken musst damit du erfährst ob 
dein Selbstbau dort verständlich zu empfangen ist.

Das wären jetzt die drei wichtigsten Argumente die mir einfallen/bzw. 
für meine Amateurfunkaktivität relevant sind.


Dazu kommt, zumindest bei jüngeren, man hat mit der Lizenz immerhin 
einen von einer Behörde ausgestellten Nachweis das man zu einem genau 
dokumentierten Zeitpunkt eine technische Prüfung bestanden hat.
Ist man (später) auch beruflich im technischen Bereich unterwegs kann 
das durchaus ein (wenn auch kleiner) Pluspunkt bei der 
Jobsuche/Jobwechsel sein. Halt der rote Faden nach dem manche Chefs so 
gerne suchen.
Und deutlich Gewichtiger als nur zu schreiben "seit meiner Jugend 
interessiere ich mich...". Bei Jobs mit HF-Bezug (auch EMV!) kann aus 
dem kleinen Plus sogar ein großes werden...

Aber da kommt es natürlich auch auf den Zeitpunkt an. Eine große Prüfung 
vor Studium oder technischer Berufsausbildung mit 16 ist natürlich etwas 
anderes als eine E-Prüfung nach Studienabschluss...
Heute kann aber natürlich auch die eigene (durchgehend betriebene) 
Website mit eigenen Projekten auf die man verweisen kann dieselben 
Dienste leisten wenn die Historie nachvollziehbar ist.

Und es kommt natürlich auch auf den Job und die Fa. an bei der man sich 
bewirbt. Als Vertriebsingenieur beim Konzern ist das sicherlich 
vollkommen irrelevant. Als Analogentwickler beim Mittelständler der 
Schaltungen mit HF Schnittstelle entwickelt und/oder auch für die 
Einhaltung der EMV Vorgaben sorgen soll kann es der Vorteil sein der 
einem von den ähnlich qualifizierten Mitbewerbern abhebt.

(BTW: Mit einer (embedded) SW-lastigen Ausnahme wurde ich bisher bei 
ALLEN Vorstellungsgesprächen die ich überhaupt in meinem Leben geführt 
habe auf die (frühe) AFU-Prüfung bzw. AFU im Allgemeinen angesprochen). 
Mal nur zwei Minuten smalltalk. Mal ein länger dauernder Austausch.)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
>> Hatte mir vor
>> Jahren mal den Katalog vom DARC runtergeladen, die technischen
>> Kenntnisse waren dabei kein Problem, das Problem lag eher bei den nicht
>> unbedingt nötigen betrieblichen Kenntnissen (Aurora-Signal in
>> Telegrafie)
>
> Das ist sowas, wo ich sage: wenn dich das eh nicht interessiert, dann
> lass das unter die 25 % der Fragen fallen, auf die du halt keine Antwort
> weißt. Anders als bei der Fahrprüfung muss man hier keineswegs auf allen
> Teilgebieten 100%ig Bescheid wissen. (Ich habe auch noch nie eine
> Aurora-Reflektion gehört, fände das eigentlich mal interessant, aber ich
> bin kein VHF-/UHF-Freak.)

Ok, da hätte ich noch eine Frage zu (bevor wir noch weiter vom Thema weg 
kommen). Wenn man für A(+E) zur Prüfung geht, aber im reinen A-Teil 
nicht besteht, bekommt man dann trotzdem E wenn man da genug Punkte hat 
oder geht man leer nach Hause? Weil wenn ich mir so die Frequenzen und 
Bänder anschaue, reicht mir eigentlich E (brauche keine 750 W PEP und 
prinzipiell reicht mir obere HF bis untere UHF und eventuell irgendwann 
mal MF/untere HF) aber wenn ich A mitnehmen kann mach ich das natürlich 
dann auch.

Carsten S. schrieb:
> Aber da kommt es natürlich auch auf den Zeitpunkt an. Eine große Prüfung
> vor Studium oder technischer Berufsausbildung mit 16 ist natürlich etwas
> anderes als eine E-Prüfung nach Studienabschluss...

Das ist dann bei mir der Fall, wahrscheinlich wird es eine Klasse E nach 
Studium Elektrotechnik wobei das auch schon ewig her ist^^.

Hatte irgendwann mal das Zeugnis für Seefunk gemacht, damals noch 
KW(LRC) und UKW(SRC) weil ich davon ausgegangen bin KW auf großer Fahrt 
intensiv zu nutzen. Seit Iridium hatte ich dann aber die KW Anlage 
abgebaut und nur noch die UKW Quetsche für die Schleusen und Häfen 
genutzt.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Tim T. schrieb:
> Ok, da hätte ich noch eine Frage zu (bevor wir noch weiter vom Thema weg
> kommen). Wenn man für A(+E) zur Prüfung geht, aber im reinen A-Teil
> nicht besteht, bekommt man dann trotzdem E wenn man da genug Punkte hat
> oder geht man leer nach Hause?

Das geht wohl (aktuell) leider nicht mehr...
"Früher", also wo die Klassen noch B-A-C waren, da war so etwas möglich 
wenn die Beamten mitspielten. Bei meiner Prüfung haben die uns das sogar 
(umgekehrt, also höhere Prüfung als beantragt) noch von selbst 
angeboten!
Grund war wohl das ein Prüfungsteilnehmer C beantragt hatte, aber weit 
über 75% in Technik hatte und beim Plausch erzählte das er schon Morsen 
kann...
Er ist dann auch mit B nach hause gegangen.
(Ich konnte nicht morsen, sonst hätte ich eine Technik Zusatzfrage 
bekommen -hatte 64%- und das Morsen Probieren dürfen um mit A nach Hause 
gehen zu können) Formal wäre das dann formloser Antrag auf abänderung 
des Prüfungsantrages gewesen der stattgegeben worden wäre.
Also möglich, aber sicherlich etwas vom jeweiligen Prüfer abhängig.

Aber damals waren die Prüfungsfragen für alle Klassen bei allen 
Prüfungsteilen gleich. Bei Technik galten für die Klassen jedoch andere 
Punktegrenzen. (B=75%, A=65% und C=50%) Die beiden anderen Prüfungsteile 
mussten wie heute immer 75% sein.

Heute sind aber die Fragenkataloge für A und E grundsätzlich andere. Du 
schreibst also eine ganz andere Technikprüfung für die du in deiner 
Schwierigkeitsstufe jeweils 75% erreichen musst. Da gibt es keine 
Umrechnung wie 50% in einem A Bogen enstprechen 75% in einem E Bogen...
Durchgefallen ist ganz durchgefallen.

Du kannst aber, wenn du dir unsicher bist, Erst die Prüfung nach E 
machen und wenn du die bestanden hast musst du nur die Technikprüfung 
für A wiederholen. NAchteil ist das es zweimal kostet (wenn auch für die 
Zusatzprüfung weniger) und das es zwei Termine sind.

Falls dir aber E reicht - mit dem ja heute auch sehr sehr viel möglich 
ist, mehr als mit der alten C-Klasse(nur ab 144MHz) und vor allem ganz 
anders als zur Einführung der E-Klasse wo man nur 2m und 70cm ohne 
Selbstbau durfte, spricht ja nichts dagegen bei E zu bleiben.
Darfst ein wenig KW und die höheren Bänder mit hinreichend Leistung wenn 
es nur um Sendeexperimente geht.

Gruß
Carsten

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Also verstehe ich das richtig, es gibt nur einen Unterschied im Technik 
Teil? Weil das ist der Teil wo ich mir am wenigsten Sorgen mache...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim T. schrieb:
> Wenn man für A(+E) zur Prüfung geht, aber im reinen A-Teil nicht
> besteht, bekommt man dann trotzdem E wenn man da genug Punkte hat oder
> geht man leer nach Hause?

Nein, die Punktezahl-Anforderungen sind gleich zwischen beiden, aber die 
Fragenkataloge sind anders. Das geht so weit, dass man die Fragen zum 
Ohmschen Gesetz (irgendwelche Widerstände ausrechnen oder 
Spannungsteiler) bei Klasse E praktisch alle im Kopf mit „schönen runden 
Zahlen“ rechnen kann, während bei Klasse A schon praxisrelevantere 
Zahlen drin stehen. ;-)

In dem Falle müsstest du also den Technikteil danach noch einmal machen.

Aber man kann sich doch mittlerweile prima online vorbereiten und vorab 
testen:

https://afup.a36.de/pruefungen/klasseA.html

Wenn du das ein paarmal durchgespielt hast und dabei jeweils ausreichend 
gut über dem erforderlichen Minimum an Punkten lagst, dann gibt es 
keinen Grund, warum du die reale Prüfung nicht bestehen solltest.

> Weil wenn ich mir so die Frequenzen und Bänder
> anschaue, reicht mir eigentlich E (brauche keine 750 W PEP und
> prinzipiell reicht mir obere HF bis untere UHF und eventuell irgendwann
> mal MF/untere HF)

Naja, Klasse E ist schon an manchen Stellen viel eingeschränkter. Selbst 
13 cm ist ja nun nach wie vor nur per Ausnahmegenehmigung mit dabei 
(damit Teilnahme am Ham-Net möglich ist). Ich würde zwar erwarten, dass 
sich diese Ausnahme verstetigt, aber man kann ja nie wissen.

Die „interessanten“ Kurzwellenbänder (je nach Gusto 5, 7, 10, 14, 18 
MHz) sind der Klasse A vorbehalten. Für 80 m braucht man viel Platz für 
eine effektive Antenne (selbst eine Magloop dafür sollte nicht zu klein 
sein), und 15 m aufwärts braucht schon eine gewisse Sonnenaktivität, 
damit dort was machbar ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim T. schrieb:
> Also verstehe ich das richtig, es gibt nur einen Unterschied im Technik
> Teil?

Das verstehst du richtig, die anderen beiden Teile sind identisch.

Daher musst du für einen Upgrade von E nach A auch nur die 
Technikprüfung für Klasse A machen, die anderen beiden zählen einfach 
weiter.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> Also verstehe ich das richtig, es gibt nur einen Unterschied im Technik
>> Teil?
>
> Das verstehst du richtig, die anderen beiden Teile sind identisch.
>
> Daher musst du für einen Upgrade von E nach A auch nur die
> Technikprüfung für Klasse A machen, die anderen beiden zählen einfach
> weiter.

Ok, danke für die Information, dann kann ich auch direkt bei A antreten.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> "Früher", also wo die Klassen noch B-A-C waren,

Carsten S. schrieb:
> Er ist dann auch mit B nach hause gegangen.

Wie bitte?

"Früher", zu meiner Prüfungszeit 1969, gab es zur Prüfung nur die 
Klassen A und C.

B bekam jemand mit der Klasse A nach 2 Jahren auf Antrag, ohne Prüfung.

A und C war die gleiche Prüfung, nur mussten danach die A-Aspiranten 
noch morsen, 50 Zeichen/s  waren gefordert, die C´ler durften gehen.

B war nie eine Prüfungsklasse.

oder habe ich da in der langen Vergangenheit etwas verpasst?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kann es sein, dass sich das immer mal wieder geändert hat?

(In DM/Y2 war das ganze System eh ein völlig anderes, insofern kenne ich 
die alten DL-Klassen nur vom Hörensagen. Zwischendrin hießen die ja auch 
mal 1 und 3.)

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Kann es sein, dass sich das immer mal wieder geändert hat?

Ja hat es. Habe gerade mal recherchiert:
https://www.dl4no.de/thema/rufzeich.htm

Zitat: Die nächste Änderung gab es 1980: Die alte Klasse A wurde in die 
Klasse B überführt – nach der entsprechenden Prüfung bekam man also 
gleich die Klasse B. Die neue Klasse A forderte nur noch eine 
Morseprüfung mit 30 Buchstaben/min. Dafür waren die Möglichkeiten auf 
der Kurzwelle gegenüber der Klasse B eingeschränkt.

Na gut, dann war das von Carsten gemeinte "früher" doch nicht so früh 
wie ich es in Erinnerung habe.

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