Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Heizung / Warmwasser / Schnittstellen


von Ulrich B. (bbk)


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Guten Tag allseits

ich stehe vor der zur Zeit eher ekligen Aufgabe, meine > 20 Jahre alte 
Gasheizung zu ersetzen. Das Haus (Reihen-mittel) wird mit normalen 
Heizkörpern beheizt. (im obersten Stock bereits erfolgreich vergrößert 
für niedrigere VL-Temperaturen)
Auch wenn der Verbrauch tendenziell eher niedrig ist (80er Jahre Haus, 
ca 12000 kWh pro Jahr bei 150 qm - Anteil Warmwasser rausgerechnet - und 
bei 22 Grad wegen ständig fröstelnder Gattin) - so braucht es doch immer 
wieder mal Vorlauftemperaturen von > 60 Grad.
In der Folge scheidet eine WP meiner Einschätzung nach aus (ganz davon 
abgesehen, dass ich auf unserem kleinen Grundstück nicht wüsste, wohin 
damit) Also wird es wohl, solange erlau bt, nochmal eine Gasheizung 
werden. Auf dem Dach befinden sich 4.5 kWp Solar, die 2026 aus der 
Förderung fallen und im Jahr so ca 4000kWh anliefern. Daher werde ich 
fürs Warmwasser eine integrierte WP nehmen.

Bei der Gelegenheit würde ich gerne den ganzen Steuer- und 
Regelungskrams in eigene Hände zu nehmen und das alles in die 
Haustechnik zu integrieren.
Bei der auszubauenden ELCO Logon ist mir das alles zu stark 
eingeschränkt
zB nur eine WW Temperatur über den ganzen Tag (offensichtlich kocht der 
ELCO-Ingeniör nicht selber)
Wäre die Anlage nicht kurz vor dem Aus, würde ich noch den Lötkolben 
zücken und ein paar passende Widerstände per Relais schaltbar machen am 
WW-NTC, nur um verschiedene Temperaturen zu bekommen. Aber das lohnt ja 
nun nicht mehr.

Also im Endeffekt der Heizung sagen:
mach den Vorlauf auf x Grad, und stellt die Pumpenleistung auf y Prozent
und entsprechend beim WW die Solltemperatur
Schnittstelle wäre ja egal, kann ja alles sein,
solange nur gut dokumentiert und eben offen.

so.

1) Gibt es Hersteller, die in solcherlei Schnittstellen freizügiger sind 
als andere? geht das überhaupt oder muss man immer den doofen Regler 
Quark mitbezahlen und dann hinterher irgendwelche Bastellösungen 
dranpfuschen?
Ich suche ja nun sowohl für die Heizung ais auch für die WW-WP nach 
Herstellern

2) Hat irgendwer Erfahrungen mit diesen Warmwasser-WP?
könnte es sinnvoll sein, aus dem Keller einen Luftkanal Richtung 
Wohnzimmer zu legen (ein Stockwerk direkt drüber) um dort die (kalte) 
Abluft (nur im Sommer!) ins Wohnzimmer zu pusten?

danke vorab

von Luigi (Gast)


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Hallo,

ich hatte vor kurzem sehr ähnliche Überlegungen weil ich eine Wärmepumpe 
gesucht habe mit Schnittstelle, z.B. um die Speichertemperatur zu 
erhöhen wenn gerade viel PV-Strom da ist.
Meine Erkenntnis war dass zwar die meisten Hersteller (oder alle?) 
Schnittstellen anbieten oder sogar schon eingebaut haben, es jedoch gar 
nicht einfach ist an die Adresstabelle zu kommen um diese auch bedienen 
zu können.
Auch deshalb habe ich mich für eine WP von Stiebel-Eltron entschieden, 
dort muss man aber ein Kommunikationsmodul dazukaufen. Ich habe mich für 
ModbusTCP entschieden, es gibt auch andere.
Ich habe leider noch keine Erfahrung da noch nicht geliefert.


Bist Du sicher dass es noch eine Gasheizung sein soll?
Vorlauftemperaturen von 60 Grad bekommst Du auch mit einer modernen WP 
ohne weiteres hin. Vielleicht mit etwas niedrigerem COP, aber der ist 
noch immer gut.
Und Platz brauchst Du für eine Tiefenbohrung fast keinen.
Eine solche ist aber nicht ganz billig, ich habe mir vor kurzem für die 
WP 2 Bohrungen zu je 130 Meter machen lassen. Kostet bei uns ca. 20.000 
EUR.

Das einzige Problem wäre, zumindest bei mir in Österreich, dass die 
WP-Förderung an eine Vorlauftemperatur <= 40 ° gekoppelt ist, aber dafür 
sollte sich eine Lösung finden lassen...

liebe Grüße

Louis

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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ad 1) Die Dinger für Haushaltskunden haben einen eigenen Regler mit 
Funktionsprogrammen, die bei der CE Kennzeichnung nach 
Maschinendirektive in die Risikoanalyse einbezogen wurde.
Wenn du den Regler selber baust, musst du selber CE kennzeichnen. Was 
sagt deine Haftpflichtversicherung dazu?

Ohne Regler gibt es das natürlich auch, dann aber jenseits der Grösse 
für EFH.

ad 2) Luft um Sommer durch den Keller zu ziehen bedeutet:
a) Radon in den Wohnraum zu ziehen.
b) den Keller aufzufeuchten (schau mal ins Diagram von Mollier)
https://de.wikipedia.org/wiki/Mollier-h-x-Diagramm

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Ulrich B. schrieb:

> normalen Heizkörpern
definiere “normal”

> ca 12000 kWh pro Jahr
Energie und Effekt sind verschiedene Dinge.
Du brauchst eine Heizlastberechnung.
So identifizierst du die kritischen Wärmegeber.
Dann den passenden hydraulischen Abgleich.

> wieder mal Vorlauftemperaturen von > 60 Grad.
Läuft dir das Wasser evt an den Heizkörpern vorbei wo du es brauchst und 
kommt da erst an, wenn all die anderen Heizkörpertermostate dicht 
gemacht haben?

Wenn es bei dir noch draussen noch kalt genug ist, kannst du ja mal die 
hydraulische Balance termisch ermitteln.
(Schicke vorher alle Fröstelwesen ausser Haus)

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Ulrich B. schrieb:
> Gibt es Hersteller, die in solcherlei Schnittstellen freizügiger sind
> als andere? geht das überhaupt oder muss man immer den doofen Regler
> Quark mitbezahlen und dann hinterher irgendwelche Bastellösungen
> dranpfuschen?

eigentlich gibt es doch quasi für jeden deutschen Hersteller 
irgendwelche Bastellösungen?
Bastellösung klingt schlimm - ist es aber eigentlich gar nicht - oft 
wesentlich flexibler, immer wesentlich günstiger

Meine 12 Jahre alte Viessmann Gastherme kann ich problemlos steuern und 
abfragen - die neue Panasonic Jeisha - ein Kinderspiel

Sebastian L. schrieb:
> ad 1) Die Dinger für Haushaltskunden haben einen eigenen Regler mit
> Funktionsprogrammen, die bei der CE Kennzeichnung nach
> Maschinendirektive in die Risikoanalyse einbezogen wurde.
> Wenn du den Regler selber baust, musst du selber CE kennzeichnen. Was
> sagt deine Haftpflichtversicherung dazu?

sorry, selten so einen Unsinn gelesen - Leute wie DU sollten sich nicht 
in Foren wie diesem rum treiben

was ist dabei einer Heizung per Schnittstelle eine neue SOlltemperatur 
vorzugeben?
Die ganzen SIcherheitsthemen macht sie weiterhin selbst

von Haftpflichtversicherer (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Wenn du den Regler selber baust, musst du selber CE kennzeichnen. Was
> sagt deine Haftpflichtversicherung dazu?

Spinner.

von Andreas (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Die Dinger für Haushaltskunden haben einen eigenen Regler mit
> Funktionsprogrammen, die bei der CE Kennzeichnung nach
> Maschinendirektive in die Risikoanalyse einbezogen wurde.
> Wenn du den Regler selber baust, musst du selber CE kennzeichnen. Was
> sagt deine Haftpflichtversicherung dazu?

Hast du auch nur die kleinste Ahnung davon was eine CE Kennzeichnung 
bedeutet?

von Olaf (Gast)


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Bin mal gespannt wann da mal einer den grossen Hammer rausholt
und die ganzen Firmen einnordet. Es wird dringenst Zeit da
mal einen Standard zu etablieren den jeder zu unterstuetzen hat
wie z.B OBD bei Autos. Sonst verschenkt man naemlich erheblich
Systemeffizienz und das kann man sich wohl nicht mehr erlauben
bloss weil ein paar Firmen ihre Claims abstecken wollen.

Olaf

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