Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bezeichnung für die Kleinen gelben PCB-Trafos


von Marvin K. (m_marvin)


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Ich suche jetzt schon seit einigen Tagen nach der Bezeichnung für diese 
kleinen meist gelben Transformatoren auf Leiterplatten, die meist für 
höhere Frequenzen ausgelegt sind.
Ich habe vor ein kleines Schaltnetzteil zu bauen, um ein par Spannungen 
zu konvertieren (für ein größeres Projekt), ich hab auch schon ein par 
Windungsverhältnisse ausgerechnet.

Nun wollte ich mal schauen was es da fertig zu kaufen gibt, oder ob ich 
mir da was selbst wickeln muss, aber ich finde einfach nichts.
Das einzige was ich finde sind diese Print-Trafos die meist für 50Hz 
ausgelegt sind.
Kennt sich da jemand aus, und weis wie man diese Trafos bezeichnet, und 
wo man solche eventuell bekommt ?
Mir würde schon ein mittelgroßes Model mit unpassender Windungszahl 
ausreichen, da diese nicht vergossen sind, kann man da gut eigene 
Windungen aufbringen denke ich (zumindest bei einigen modellen).

Im Anhang hab ich ein Bild von einer Leiterplatte mit 3 solchen Trafos, 
als Beispiel.

: Bearbeitet durch User
von Trafo (Gast)


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Ich meine  der gelbe transformer hieß Bumblebee

von Teo D. (teoderix)


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Marvin K. schrieb:
> Nun wollte ich mal schauen was es da fertig zu kaufen gibt

Nö, da musst Du selber ran.

von Helmut -. (dc3yc)


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Diese Trafos heißen "Übertrager", sind meist kundenspezifisch und werden 
nach den Anforderungen der Schaltung gewickelt. Es gibt Bausätze, 
bestehend aus Spulenkörper und Ferriten mit Halterungen, sodass du dir 
deinen selber wickeln kannst. Das Kernmatertial hängt auch von der 
Betriebsfrequenz und der erforderlichen Leistung ab!

von Volker S. (sjv)


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Würth Elektronik

von Drei (Gast)


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Fertige gibt’s z.B. bei Würth Elektronik.

von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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soll es ein AC/DC Netzteil werden?
Da hat Würth was auf Lager:

https://www.we-online.com/katalog/de/WE-UOST
https://www.we-online.com/katalog/de/WE-UNIT

von MaWin (Gast)


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Marvin K. schrieb:
> Im Anhang hab ich ein Bild von einer Leiterplatte mit 3 solchen Trafos,
> als Beispiel.

Na ja, der wichtige ist der nicht eingekreiste.

Es gibt für Standardanwendungen fertige Trafos. Aber dann kann man 
gleich ein Standardnetzteil kaufen.

Für die Fälle, in denen es sich lohnt so was selbst zu entwickeln und 
aufzubauen weil es was spezielles werden soll, sucht man nur 
Kernbausätze mit bekannten Daten

https://www.digikey.de/de/products/filter/ferritkerne/936
https://www.digikey.de/de/products/filter/kupferlackdraht/934
https://www.digikey.de/de/products/filter/spulenk%C3%B6rper-wickelformen-halterungen-hardware/935

und wickelt selbst. Da kann man gelbes Klebeband nehmen oder auch nicht.

https://www.selfadhesive.co.uk/3m-1350-polyester-tape-yellow-6mmx66m?gclid=Cj0KEQjwuJu9BRDP_-HN9eXs1_UBEiQAlfW39sy0TWVPY-Wx8ORCCoK43EMrI3IMsTwnJzSYWgR_kFAaAgRM8P8HAQ

Die umkreisten Spulen sind die Gleichtaktdrossel am Netzeingang, die 
gibt es fertig, und die Filterdrossel am Ausgang, auch die gibt es 
fertig.

von Mark S. (voltwide)


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Die Trafos sind Schlüsselbauteile eines jeden Schaltwandlders. Ihre 
Dimensionierung hängt von diversen Parametern ab von daher wird man für 
eine spezielle Anwendung immer den Trafo selbst entwerfen müssen - und 
dazu gehören dann auch erste handgewickelte Testmuster. Fertig 
gewickelte Trafos von Würth habe ich selbst mit gutem Erfolg eingesetzt 
- natürlich nur für die vorgesehene Standard-Anwendung.
Mit "ich will ein paar Spannungen konvertieren" kann hier niemand etwas 
anfangen. Der erste Schritt ist also die Festlegung eines möglichst 
detaillierten Anforderungskataloges, allen voran Eingangsspannung(en), 
Ausgangsspannung(en) und Ströme, und Schaltfrequenz.

: Bearbeitet durch User
von Marvin K. (m_marvin)


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Wenn das so ist werde ich mir meinen Trafo selber wickeln, denn mein 
fall ist sehr speziell, da gibt es nichts fertiges (soweit ich weis), 
ich hab 24V oder 48V (kann sein das ich es nochmal ändere) DC als 
Eingangsspannung und diverse niedrigere als Ausgangsspannungen, jedoch 
mit relativ hoher Leistung (~10-14A).
Die Spannungen liegen im 3-10V Bereich.
Mein bisheriger plan sieht vor das ich mit einem Übertrager auf ~12V 
runter gehe (für die niedrigeren Spannungen eventuell auch auf 5V, mit 
einer zweiten Wicklung) und dann mit Gleichspannungsregulatoren auf die 
entsprechenden Spannungen.

von Timo N. (tnn85)


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Wenn deine Eingangsspannung AC 230V wäre, dann könntest dich bei 
PC-Netzteilen bedienen.

Bei 12/24VDC Eingangsspannung braucht man doch kein Trafo. Da nimmst ein 
Step-Down-Regler.

von Michael O. (michael_o)


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Trafokerne werden bei nötiger galvanische Trennung benötigt. Sonst sind 
die Rundkerne für Stepdown oder Stepup dran. Dann mußt Du die 
Schaltfrequenz festlegen, das Kernmaterial aussuchen, die Windungszahl 
berechnen, ggf. Nach Topologie einen Luftspalt berechnen und dann viele 
Halbleiter in magischen Dampf verwandeln, bis theorie und Praxis 
übereinstimmen.

MfG
Michael

von Andrew T. (marsufant)


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Marvin K. schrieb:
> ich hab 24V oder 48V (kann sein das ich es nochmal ändere) DC als
> Eingangsspannung und diverse niedrigere als Ausgangsspannungen, jedoch
> mit relativ hoher Leistung (~10-14A).
> Die Spannungen liegen im 3-10V Bereich.

[ ] Du weißt das es dafür fertige DCDC Wandler von Traco gibt in der 
Leistungsklasse.

Beitrag #7048523 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald A. (embedded)


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Nach deinen Schilderungen in beiden Beträgen bist Du mit einiger 
Sicherheit auf dem Holzweg. Zeige lieber was Du eigentlich machen 
möchtest, dann kann man Dir (vielleicht) helfen. Selbstverständlich gibt 
es brauchbare Konzepte für 3..10V bei 10..15A.

Soll es gar in THT aufgebaut werden?

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Marvin K. schrieb:
> Im Anhang hab ich ein Bild von einer Leiterplatte mit 3 solchen Trafos,
> als Beispiel.

Wo steht eigentlich geschrieben, daß man immer nur winzige Briefmarken 
posten darf?

Man erkennt gerademal, daß da gelbe Dinge drauf sind, mehr aber auch 
nicht.
Benutzt Du etwa noch einen 300 Baud Akustikkoppler?

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Wo steht eigentlich geschrieben, daß man immer nur winzige
> Briefmarken posten darf?

Je kleiner die Briefmarke, desto grösser der Schätzwert. :-)

von Marvin K. (m_marvin)


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Ka woran das liegt, ist ein Screenshot, erst als ich es hochgeladen hab 
war es so klein, dachte das liegt an der Webseite (um Speicherplatz zu 
sparen oder so).
Aber es ging ja wirklich nur darum zu verdeutlichen von welchen 
Bauteilen ich rede.

Aber zurück zum Thema:
1. Ich weiß das ich dass auch durch mehrere günstige Module die man 
fertig kaufen kann umsetzen könnte, aber ich habe nur begrenzt Platz und 
möchte nur ungern mehrere Leiterplatten zusammenlöten.

2. Ich würde das gerne selber machen, weil ich mich mehr mit analog 
Technik beschäftigen will, ich habe schon viele digitale Schaltungen 
umgesetzt und die Leiterplatten auch auf unterschiedliche weisen selbst 
gefertigt (Ätzen mit Folien-Layout, Ätzen mit direkt-Toner, Fräsen und 
auch beschichten mit Lötlack).
Ich habe erst eine analoge Schaltung aufgebaut (einen kleinen 12V DC zu 
230V AC Frequenzrichter), aber würde mich da gerne mehr mit 
beschäftigen, und gerade weil das hier so ein spezielle Stromversorgung 
ist, dachte ich das das eine gut Gelegenheit sei.

3. Ich liste hier mal die wichtigsten Eckdaten auf:
- Eingangsspannung 24V DC
- Ausgangsspannung 5V min. 5A
- Ausgangsspannung 3.3V min. 2A
- Ausgangsspannung 12V min. 2A
- Die Ausgangsspannungen müssen einzeln mit einem Microcontroller 
geschaltet werden können
- Die 5V müssen über einen Akku der im normalen Betrieb geladen wird 
gesichert sein (wie eine USV) und vom Microcontroller überwacht werden.
Dieser soll ein Signal senden, wenn die 24V ausfallen um diverse 
Komponenten herunterfahren zu lassen.

Das ganze soll nach Möglichkeit auf einer Leiterplatte untergebracht 
sein.
Ich konnte noch etwas an den restlichen Komponenten ändern, und so den 
12V Ausgang von ursprünglich 14A auf 2A runtersetzen.
Eine gut Belüftung und Platz für einen Kühlkörper wäre bei richtiger 
Anordnung auch möglich.

Die daran betriebenen Lasten sind ein oder eventuell auch 2 Raspberry 
Pi, 2 digitale Schaltungen die ich schon selbst hergestellt hab, 
Servomotoren und eventuell diverse "Aufsätze" wie Elektromagneten, 
Kameras oder so.
Bei dem Projekt handelt es ich um einen Roboterarm, den ich mit einem 3D 
Drucker konstruiert habe, mechanisch ist er schon fast fertig, nur noch 
das Bedienfeld und die Elektronik im inneren fehlen.

Aber ich hätte jetzt nochmal eine Frage, ist es notwendig für ein 
solchen DC/DC Wandler einen Ringkern einzusetzen ?
Ich denke das ich nicht in der Lage bin hunderte Windungen auf einen 
aufzubringen.
Eine normale Spule währe denke ich einfacher, das hab ich auch schonmal 
gemacht, einfach auf einen langsam drehenden Motor spannen und dann den 
Draht mit den Händen führen, so bekommt man schnell ein par hundert 
Windungen hin, und es ist gleichmäßig aufgewickelt.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Die wichtigste Frage (für mich) hast Du noch nicht beantwortet:
Bist Du bereit, moderne SMD-Technik und moderne PCBs einzusetzen oder 
muss es alles „herkömmlichen“ Halbleitern und “selber ätzen mit 
Folientechnik“ umgesetzt werden?
Grundsätzlich passt dein gesamtes Vorhaben auf eine Fläche von 50x50mm, 
einseitig bestückt, Kühlkörper nicht notwendig.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7050148 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Marvin K. schrieb:
> es notwendig für ein solchen DC/DC Wandler einen Ringkern einzusetzen

Nein, E-Kerne gehen auch, nur von stabförmigen 
'Antennenstäben'/Garnrollen würde ich Abstand halten.

Aber wenn du nicht galvanisch trennen musst, tun es sowieso normale 
Spulen, und wenn du sie einzeln schalten musst, können auch nicht alle 3 
auf einen Kern, nimm also fertige Spulen und irgendwelche step down 
Schaktregler-IC die deine Leistung schaffen.

Das auf ein eigenes PCB umzusetzen ist Aufgabe genug.

So was in der Art: 
https://www.konsolenersatzteile.com/elektronik-diy/xl4015-dc-dc-buck-converter.html

von Peter D. (peda)


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Marvin K. schrieb:
> - Eingangsspannung 24V DC
> - Ausgangsspannung 5V min. 5A
> - Ausgangsspannung 3.3V min. 2A
> - Ausgangsspannung 12V min. 2A

Nimm 3 Schaltregler mit Drossel.
Der XR76208 wäre geeignet (max 30V, 8A), ist aber nicht einfach zu löten 
und braucht mindestens 4, besser 6 Layer zur Wärmeabfuhr.
Die Drosseln kauft man fertig (kann man nicht selber besser machen).

von Marvin K. (m_marvin)


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Die 12V 14A waren ursprünglich für die Schrittmotortreiber der 4 großen 
Schrittmotoren, aber ich habe andere gefunden die direkt an die 24V 
angeschlossen werden können, jetzt benötige ich 12V nur noch für die 
diversen dinge die ich an den Arm befestigen will (z.B. einen 12V 
Elektromagneten den ich noch rumliegen habe).

von Marvin K. (m_marvin)


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Und warum können die Spannungen nicht über eine Kern gemacht werden?
Ich hätte 3 Spule gemacht, eine für die 24V eine für ~14V und eine für 
~7-8V
Und dann mit Spannungsreglern und einem FET die Spannung genau 
einzustellen bzw. zu schalten.
Wo ist denn da das Problem?
Und am besten währe es wenn alles THT Komponenten oder SMD aber mit 
einem Package das nicht verdeckte Lötstellen hat so wie der XR76208.
Damit habe ich noch keine Erfahrung, und ich denke auch das man da 
spezielle Werkzeuge braucht um diese Komponenten zu löten (Lötpaste, 
Heißluftföhn/Ofen usw).

Aber zurück zu den Spulen/Übetragern.
Kennt jemand eine gute quelle für Infos, wie man das Kernmaterial, 
Anzahl an Windungen und den Luftspalt auswählt?
Ich kenne mich zwar mit der Funktionsweise von Trafos aus, aber wie man 
sowas berechnet (mal abgesehen von Drahtquerschnitt und 
Windungsverhältnis) weis ich nicht genau.
Ich habe schon ein wenig nachgelesen, und ein wenig über die 
Grundlegenden Regeln erfahren, aber die meisten Artikel haben sich nur 
mit der Theorie beschäftigt, weniger mit der Praxis.

Beitrag #7050321 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Marvin K. schrieb:
> warum können die Spannungen nicht über eine Kern gemacht werden?

Weil du sie einzeln abschalten willst. Nein, man schaltet und regelt 
nicht NACH dem Schaltregler nochmal.

Marvin K. schrieb:
> Kennt jemand eine gute quelle für Infos, wie man das Kernmaterial,
> Anzahl an Windungen und den Luftspalt auswählt?

Du brauchst für die fertige Spule beim step down Schaltregler nur die 
Henry und Ampere (und dass es eine Schaltreglerspule ist).

Marvin K. schrieb:
> am besten währe es wenn alles THT Komponenten

Deine Probleme beginnen schon viel früher, als bei der Konstruktion 
einer Spule.

von Georg M. (g_m)


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Peter D. schrieb:
> Wo steht eigentlich geschrieben, daß man immer nur winzige Briefmarken
> posten darf?
>
> Man erkennt gerademal, daß da gelbe Dinge drauf sind, mehr aber auch
> nicht.

https://vareza.de/images/product_images/original_images/IMG_9794_0.jpg

von Harald A. (embedded)


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Marvin K. schrieb:
> Und am besten währe es wenn alles THT Komponenten oder SMD aber mit
> einem Package das nicht verdeckte Lötstellen hat so wie der XR76208.

Habe ich mir schon gedacht. Dann wird es groß und ggf. hässlich.

> Damit habe ich noch keine Erfahrung, und ich denke auch das man da
> spezielle Werkzeuge braucht um diese Komponenten zu löten (Lötpaste,
> Heißluftföhn/Ofen usw).

Arbeite dich da ein, die Werkzeuge sind allesamt bezahlbar. Für einige 
10 Euros bekommt man brauchbare Ausstattung. In erster Linie muss man 
aber wollen und dann üben. Und Platinen selber ätzen kann man dann auch 
vergessen.

: Bearbeitet durch User
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