Hallo Leute, Normalerweise soll man ja keine 2 verschiedenen Metalle miteinander verschrauben (Kontakkorrusion). Was ist aber, wenn man Holzbretter mit V4A Schrauben (Bohrschrauben) auf Aluprofilen befestigt? Frisst es dann riesige Löcher ins Alu, oder verträgt sich das auf Dauer?
Ramirez schrieb: > Frisst es dann riesige Löcher ins Alu, oder verträgt sich das auf Dauer? Ich habe ein Hochbeet im Garten welches mittels 50mm starken Bohlen erstellt wurde. Oben auf den Bohlen liegt ein Alu-Winkelprofil, darunter eine Teichfolie zum Schutz des Holzes von innen. Die Folie wird also mittels Alu-Profil festgeklemmt. Das Alu-Profil ist mit Edelstahlschrauben befestigt und jetzt seit ca. 10Jahren Wind und Wetter ausgesetzt. Da hat sich bezüglich Korrosion überhauptnichts getan.
Bei Fahrrädern verwendet man auch Edelstahl-Schrauben in Alurahmen. Du kannst auf dem Gewinde einen "Anti-Seize-Compound" (z.B. Park Tool ASC-1) verwenden, welcher die elektrochemische Reaktion hemmt. Schmierfett geht auch, aber nicht so effektiv.
Ja Du hast einerseits Recht, mit den verschiedenen Metallen (elektrochemische Spannungsreihe). Aber Alu und Edelstahl sind beides unedle Metalle, sollte normalerweise nix passieren. Schlimmer wäre es, wenn ein Part edel und einer unedel ist (z. B. Kupfer und Alu)
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Hermann S. schrieb: > Ja Du hast einerseits Recht, mit den verschiedenen Metallen > (elektrochemische Spannungsreihe). Aber Alu und Edelstahl sind beides > unedle Metalle, sollte normalerweise nix passieren. Schlimmer wäre es, > wenn ein Part edel und einer unedel ist (z. B. Kupfer und Alu) Was ist mit Schwermetallen? Kupfer ist halb Schwermetall. Oder ist das eine ganz andere Einteilung?
Hermann S. schrieb: > Aber Alu und Edelstahl sind beides unedle Metalle, sollte normalerweise > nix passieren. Hab gerade mit einer Edelstahlschraube einen Teil des Alugewindes einer Bügeleisensohle mit herausgeschraubt. Ist das dann nach 9 Jahren festkorrodiert? Oder verschweisst? LG, Sebastian
Mit Edelstahlschrauben in Alugewinden eines Motors (metrisch, beides natürlich) habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber auch nur da, Edelstahlspeichen in Alufelgen scheint hingegen kein Problem zu sein.
Sebastian schrieb: > Hab gerade mit einer Edelstahlschraube einen Teil des Alugewindes einer > Bügeleisensohle mit herausgeschraubt. Ist das dann nach 9 Jahren > festkorrodiert? Martin L. schrieb: > Mit Edelstahlschrauben in Alugewinden eines Motors (metrisch, beides > natürlich) habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Kleines Motorrad, bei jedem Wetter incl. Winter gefahren. Das vordere Schutzblech ist in die Alu-Gabelholme verschraubt, Sackgewinde. Bei einer Wartung die gammeligen Schrauben durch Edelstahl ersetzt, ein paar Jahre später kam dann weißes Alupulver raus. Alu und Edelstahl sehe ich seitdem kritisch.
Manfred schrieb: > Alu und Edelstahl sehe ich seitdem kritisch. Eine Frage bei Alu und Edelstahl ist auch die mögliche/benötigte Festigkeit. Leider hat bei mir schon manche "Edelstahlschraube" beim Einschrauben ihren Kopf verloren und in Alu schrauben ohne U-Scheine und Mutter ist auch nicht die Lösung fürs nächste Jahrhundert.
Ohr redet da immer von V4A Schrauben, oder? Nicht von V2A oder schlechter. Das ist eine andere Welt.
Ramirez schrieb: > Hallo Leute, > > > Frisst es dann riesige Löcher ins Alu, oder verträgt sich das auf Dauer? Bei Edelstahlschrauben in Alugewinde kann man Keramikpaste verwenden, da sonst im Laufe der Zeit sich die Gewindegänge auflösen. Aber bei Holz auf Alu mit Edelstahlschrauben? Bevor das Löcher frist, ist das Holz weggegammelt.
Alu und Edelstahl...das gleiche passiert dir aber mit Alu und Stahl. Beispiel: Audi A4 B6 Schwenklager vorne...wer mal versucht hat, die oberen Querlenker rauszubekommen weiß wovon ich Rede (Das Scheisskonzept gibts übrigens nicht nur bei der Karre). Da geht eine Schraube (normaler Stahl) quer durch das Schwenklager, um die beiden oberen Querlenker zu halten. Keine Chance die Verf***** Schraube rauszubekommen. Hab mir extra dafür ein Ausbohrwerkzeug mit Führungshülsen gebastelt, um die Schrauben ausbohren zu können. Nach dem Ausbohren hat man auch weißes Pulver gesehen (Aluoxid). Das passiert also auch mit normalen Stahlschrauben, hat nix mit Edelstahl zu tun. Die Schrauben sind sogar noch beschichtet. Bringt alles nix. Hängt natürlich auch damit zusammen welchen Umwelteinflüssen das Ganze ausgesetzt ist. Wasser und Salz sind halt schlecht in solchen Fällen. Deswegen sag ich ja...im Normalfall. Weil irgendwelche Schrauben muss man ja nehmen...Aluschrauben halten halt nix und oxidieren in so einem Fall genauso rein. Alu "rostet" halt auch... Und Edelstahl heißt nur Edelstahl, weil er nicht (oder kaum) rostet. Das hat nix mit der Edelheit nach der elektrochemischen Spannungsreihe zu tun.
Michael W. schrieb: > Ramirez schrieb: >> Hallo Leute, >> >> >> Frisst es dann riesige Löcher ins Alu, oder verträgt sich das auf Dauer? > Bei Edelstahlschrauben in Alugewinde kann man Keramikpaste verwenden, da > sonst im Laufe der Zeit sich die Gewindegänge auflösen. > Aber bei Holz auf Alu mit Edelstahlschrauben? Bevor das Löcher frist, > ist das Holz weggegammelt. Ja man kann versuchen das irgendwie zu behindern, wenn es aber Verschraubungen sind, wo auch explizite Drehmomente angegeben sind wär ich mit sowas vorsichtig. Die Anzugswerte stimmen dann nämlich nicht mehr. Wenn man die Schraube einfettet, bekommt man viel mehr Vorspannkraft bei gleichem Anzugsmoment. Da kann man dann auch schon mal ne Schraube abreissen oder das Gewinde ausreißen (je nach Gewindetiefe). Nur als Tipp...für irgendwelche Schutzblechbefestigungen z. B. irrelevant...solange sie nicht abreisst beim Anziehen.
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Ramirez schrieb: > Ohr redet da immer von V4A Schrauben, oder? > Nicht von V2A oder schlechter. > Das ist eine andere Welt. In dem Fall aber irrelevant. V4A ist nur zusätzlich noch mit Molybdän (unedel) legiert, manchmal zusätzlich auch noch mit Titan (auch unedel). V4A ist halt nochmal etwas Korrosionsbeständiger und auch beständiger gegen saure Umgebungen. Und in so einer Umgebung ist Alu sowieso falsch.
Patti schrieb: > Hermann S. schrieb: >> Ja Du hast einerseits Recht, mit den verschiedenen Metallen >> (elektrochemische Spannungsreihe). Aber Alu und Edelstahl sind beides >> unedle Metalle, sollte normalerweise nix passieren. Schlimmer wäre es, >> wenn ein Part edel und einer unedel ist (z. B. Kupfer und Alu) > > Was ist mit Schwermetallen? Kupfer ist halb Schwermetall. > > Oder ist das eine ganz andere Einteilung? Ganz andere Einteilung, das hat nix miteinander zu tun. In Sachen Kontaktkorrosion gehts um die elektrochemische Spannungsreihe: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe Bei der Einteilung Schwer/Leichtmetalle gehts nur um die Dichte. Titan ist mit seiner Dichte von 4,5 g/cm^2 das letzte Leichtmetall, alles darüber sind schon Schwermetalle.
oszi40 schrieb: > Manfred schrieb: >> Alu und Edelstahl sehe ich seitdem kritisch. > > Eine Frage bei Alu und Edelstahl ist auch die mögliche/benötigte > Festigkeit. Leider hat bei mir schon manche "Edelstahlschraube" beim > Einschrauben ihren Kopf verloren und in Alu schrauben ohne U-Scheine und > Mutter ist auch nicht die Lösung fürs nächste Jahrhundert. Die Standard Edelstahlschrauben A2-70 haben ne Zugfestigkeit von 700 MPa und eine Streckgrenze von 450 MPa. Ne normale 8.8 Standard Stahlschraube hat schon 800 MPa Zugfestigkeit und 640 MPa Streckgrenze. Wichtig ist die Streckgrenze und die liegt bei den 8.8 deutlich höher. Deswegen reißen die Köpfe der Edelstahlschrauben gern mal ab...die können halt nicht so viel wie Stahlschrauben.
Hermann S. schrieb: > wer mal versucht hat, die > oberen Querlenker rauszubekommen weiß wovon ich Rede Ja ... die böse Schraube ... rauspopeln ist eine Qual ... hab als Hobbyschrauber fast einen ganzen Tag benötigt, um das auszubauen ... ging dann mit ausbohren, einem harten Dorn und einem Fäustel ... :D
Hermann S. schrieb: > Alu und Edelstahl...das gleiche passiert dir aber mit Alu und Stahl. > > Beispiel: Audi A4 B6 Schwenklager vorne...wer mal versucht hat, die > oberen Querlenker rauszubekommen weiß wovon ich Rede (Das Scheisskonzept > gibts übrigens nicht nur bei der Karre). Da geht eine Schraube (normaler > Stahl) quer durch das Schwenklager, um die beiden oberen Querlenker zu > halten. > Keine Chance die Verf***** Schraube rauszubekommen. Hab mir extra dafür ... > ein Ausbohrwerkzeug mit Führungshülsen gebastelt, um die Schrauben > ausbohren zu können. Oder nach Werkstatthandbuch machen: Kopf abreißen, Mutter weiter draufdrehen, hin und wieder offene U-Scheiben unterlegen. Oder Hardcoremethode Acethylenbrenner...
Matthias B. schrieb: > Hermann S. schrieb: >> Alu und Edelstahl...das gleiche passiert dir aber mit Alu und Stahl. >> >> Beispiel: Audi A4 B6 Schwenklager vorne...wer mal versucht hat, die >> oberen Querlenker rauszubekommen weiß wovon ich Rede (Das Scheisskonzept >> gibts übrigens nicht nur bei der Karre). Da geht eine Schraube (normaler >> Stahl) quer durch das Schwenklager, um die beiden oberen Querlenker zu >> halten. >> Keine Chance die Verf***** Schraube rauszubekommen. Hab mir extra dafür ... >> ein Ausbohrwerkzeug mit Führungshülsen gebastelt, um die Schrauben >> ausbohren zu können. > > Oder nach Werkstatthandbuch machen: Kopf abreißen, Mutter weiter > draufdrehen, hin und wieder offene U-Scheiben unterlegen. > Oder Hardcoremethode Acethylenbrenner... Jaja alles probiert, Kopf abgesägt und mit Deiner beschriebenen super Werkstatthanbuch Methode probiert...Schraube hat sich nach gut 10mm gefressen, da ging gar nix mehr. Autogen bei nem Alu Schwenklager ist auch ne super Idee...wie weit willstn das Teil erwärmen? Bis zum Schmelzpunkt vom Alu? Das interessiert das Aluminiumoxid herzlich wenig. Die Ahnungslosen Mechaniker arbeiten gern damit und wissen gar nicht was die damit kaputt machen. Spurstangen zum glühen gebracht, weil die Idioten beim Spur einstellen den vor einem Tag neu montierten Spurstangenkopf nicht aufbekommen haben...was soll man da noch sagen. Schön ausgeglühtes Sicherheitsbauteil. Und der Mechaniker hat davor noch gross Sprüche geklopft er hätte schon für Walter Röhrl gearbeitet 😂 Lenkrad war danach auch nicht gerade...vll macht man das im Rallyesport so...dann kann man "gerade" durch die Kurven driften😄
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Kopf nicht absägen, sondern abreißen. Beim absägen bleibt ne Kante stehen. Wenns Alu schmilzt, hast du zu lange auf eine Stelle gehalten. Aber: ja, die Konstruktion bzw die Materialpaarung ist Mist, der, der das verbrochen hat sollte das jeden Tag morgens bis abends bis an sein Lebensende zerlegen müssen.
Matthias B. schrieb: > Kopf nicht absägen, sondern abreißen. Beim absägen bleibt ne Kante > stehen. Hatte die Schraube schon ein paar mm zurückklopfen können, da wär abreissen wahrscheinlich die schlechtere Wahl gewesen. Schraubenkopf war eh schon recht verbogen (siehe Bild), das hätt sich dann eher verklemmt. So hatte ich Platz mit der Eisensäge und konnte den Sägeschnitt noch abfeilen. Aber hat eh nix gebracht, zum Schluss ausgebohrt. Ich mein...wenn man so ein Ausbohrwerkzeug hat, braucht man sich gar nicht abtun, das ging so geil. Sowas gibts übrigens auch von Kunzer. > Wenns Alu schmilzt, hast du zu lange auf eine Stelle gehalten. Was ich damit sagen wollte...warm machen bringt in dem Fall garnix! > Aber: ja, die Konstruktion bzw die Materialpaarung ist Mist, der, der > das verbrochen hat sollte das jeden Tag morgens bis abends bis an sein > Lebensende zerlegen müssen. Haha ja des hast jetz schön formuliert😄 Aber das ist leider ned der Einzige Scheiss, gibt mehrere so Sachen wo man einfach ned dazu lernt oder will oder es einfach keinen interessiert...warum auch. Schade.
Deswegen nennt man diese Schraube auch 'Arschlochschraube'. Kann man nach googlen :-)
W.P. K. schrieb: > Deswegen nennt man diese Schraube auch 'Arschlochschraube'. Kann man > nach googlen :-) Haha ja geil, ich brech glei ab!
Time to Klugscheiss: Edelstahl hat erstmal nix mit nichtrostend zu tun, sondern bezeichnet nur die besondere Reinheit des Stahls. Deswegen heißt der rostfreie Edelstahl ja auch rostfreier Edelstahl (jaja, rost*frei* ist das Zeugs auch nicht wirklich). Guckstdu Wikipedia. Oder Fachkundebuch.
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