Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Münzen, Geldscheine, RFID - was steckt im Kaffeautomat?


von Helge (Gast)


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Hier hats recht viele Kaffeautomaten, die sowohl RFID-Stecker als auch 
Münzen und Geldscheine akzeptieren, und auch Wechselgeld ausgeben 
können. Die suchmaschine spuckt mir für die Summe der vermutlich 
benötigten Module exorbitante Summen aus, geschätzt so 2.000€ insgesamt, 
und dazu kommt noch Anzeige und Bedienfeld oder sowas. Das wäre ja ein 
ziemlich großer Aufwand nur fürs bezahlen, was steckt wirklich drin? Und 
kann man das z.B. an eine SPS anschließen?

von MaWin (Gast)


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So was ?

https://www.intergastro.de/24804-muenzpruefer-melitta-cupp-ii-mp-anbaumodul-mit-muenzpruefer-schnittstelle-zur-anbindung-an-ein-geraet-annahme-chips-5-10-20-50-cent-1-2-fuer-alle-melitta-cup-ii-modelle-rechts-angebaut-b-x-t-x-h-110-x-350-x-770-mm-666384

https://www.best-in-jura.de/media/products/info/70445J_jura-compact-paymentbox-inkl-muenzpruefer_IB.pdf

Grundlagen

https://www.muenzer24.de/Muenzpruefer

Schnittstelle

http://www.cas ino-software.de/cash-interface.htm

CC talk

Ich finde aber Preise von 30-100 für einfache Wertmarken/Münzprüfer, 
100-150 für bessere, 300-500 für Wechselgeldautomaten und 1000 für 
Komplettsysteme für Kaffeevollautomaten, deine 2000 klingen esoterisch.

von Leuchtkraft (Gast)


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In den Firmen/Institutionen die dem Mitarbeiter fuer Kaffee
Geld abpressen wollen, haben eigentlich alle Mitarbeiter einen
Wasserkocher und zumeist auch gut gefuellte Kaffeetueten.

Vielleicht einfach mal fragen.

von Helge (Gast)


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die 2.000 scheinen noch Luft nach oben zu haben, siehe 
https://www.gastrouniversum.de/media/pdf/53/57/a0/2019-Preisliste-Melitta5c375c99239a8.pdf 
Seite 25, da gehts sogar >3.000€.

Ich hatte gesehen Geldscheinwechsler 800€, Münzwechsler 600€, passende 
Anbauteile (Frontplatte) dazu, RFID 200€, und da ist noch kein 
controller und Display dabei.

Die Automaten nehmen meist ab 5 Cent bis zu 20€ an und geben auch 
Wechselgeld heraus. Da muß als mehr drin sein als nur ein Prüfer auf 
eine einzige Art Münzen, die gibts für 30-100€.

von Schlaumaier (Gast)


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Helge schrieb:
> Die Automaten nehmen meist ab 5 Cent bis zu 20€ an und geben auch
> Wechselgeld heraus. Da muß als mehr drin sein als nur ein Prüfer auf
> eine einzige Art Münzen, die gibts für 30-100€.

Quatsch.

Ich habe einige alte Geldspielautomaten besessen. Ein Bally-Würfel hab 
ich noch.

Das ist reinste Mechanik bei den Münzen inkl. Fadenschneider + ein 
bissen Elektronik für Fallgeschwindigkeit und Zählwerk. Dann fallen die 
in die passenden Röhren. Am Ende der Röhre ist eine Elektromagnetspule. 
Die zieht ein Schieber der wenn gezogen eine Münze pro Impuls abgibt.

Münzprüfer kosten einige 100 Euro in den Gewerbe. Weiß ich weil ich mal 
drüber nachgedacht habe, mein Bally auf Euro umzustellen.

Geldscheinprüfer weiß ich nicht.  RFID-Teile dürften auch nicht die Welt 
kosten. ABER da stellt sich die Frage der Zugangsberechtigung und des 
Speichers. Immerhin muss das ja ausgewertet werden im Zweifelsfall. Also 
ist da zwischen 20 Euro + nach oben offen so alles möglich.

von PC-Freak (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Das ist reinste Mechanik bei den Münzen inkl. Fadenschneider + ein
> bissen Elektronik für Fallgeschwindigkeit und Zählwerk. Dann fallen die
> in die passenden Röhren.

Kannst Du vergessen, seit Jahrzehnten werkeln da NRI (mittlerweile 
Crane), WH, Coin Mashine, CashCoin - Prüfer. Scheineprüfer sind meist 
Japan Cash - EBA34, ect.
Alles wird elektronisch abgetastet. Im Münzsektor wir das mit Spule, 
Induktionsänderung gemacht. Bei Scheinen wird dies mit hinterlegten 
Vergleichsmuster gemacht. Dann werden die Scheine immer wieder mal 
geändert, dann braucht es Updates für den Akzeptor.

Kleine NRI G13.7000, kosten ca. 150,- - 200,- Eur
Große G48. ... 300 - 500,- Eur

von Schlaumaier (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Kannst Du vergessen, seit Jahrzehnten werkeln da NRI (mittlerweile
> Crane), WH, Coin Mashine, CashCoin - Prüfer. Scheineprüfer sind meist
> Japan Cash - EBA34, ect.

Naja mein Bally ( 
https://www.goldserie.de/index.php/galerien/2685-ballys-wuerfel ) ist 
schon was älter und ich hab vor gut 10 Jahren da nachgeschaut. ;)

Und da war das so. Wieso die bewährte Technik versauen muss ich nicht 
verstehen.

Das Teil steht seit 9 Jahren im Keller und funktioniert immer noch.

von PC-Freak (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Naja mein Bally (

Dav müsste ein NRI G40. --- drin sein. Oder seltener WH.

von Schlaumaier (Gast)


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DM-Annahme noch.

Mit Fadenschneider + 3 Lichtschranken .

2 für die Fallgeschwindigkeit und 1 für das Zählen.

von PC-Freak (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Mit Fadenschneider + 3 Lichtschranken .

Ja, das ist am Einlauf. Aber darunter ist der Münzprüfer. Dann kommt die 
Münzweiche, und darunter die 4 Röhren. Den MP, wenn G40, könnte mann auf 
Euro umstellen. Das Röhrensystem, da gab's Umbaukits.

Stell halt mal ein Bild vom Mp hier rein.

von Harald W. (wilhelms)


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Leuchtkraft schrieb:

> haben eigentlich alle Mitarbeiter einen Wasserkocher

Die Benutzung solcher Geräte kann der AG als Diebstahl bezeichnen
und das kann zur fristlosen Kündigung führen.

von VZSauger (Gast)


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CC Talk, DAS Protokoll der Geldwirtschaft.
Im Grunde ein simples serielles Palaver mit dem sich Münzer und 
Scheinkurbler abstimmen.

von PC-Freak (Gast)


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VZSauger schrieb:
> CC Talk, DAS Protokoll der Geldwirtschaft.

Der war aber, soweit ich mich erinnere noch nicht CC-Talk. Der war noch 
parallel.

von Kurt (Gast)


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Die Frage wäre interessant, wenn aus solchen Maschinen irgendwas 
Genießbares herauskäme. Aber man könnte das ja verkaufen wollen...
Ein kreditwürdiges Geschäftsmodell muss jedenfalls berücksichtigen:
Damit der Preis bei allem bezahltechnischen Aufwand nicht total 
abschreckend wird, hilft nur, mit billigster Ausschussware bei Kaffee 
und "Milch"-pulver zu arbeiten. Rate mal warum die Plempe kaum noch ohne 
Vanillin-, Haselnuss-, u.s.w-Aroma angeboten wird.

von Netzwanze (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Kleine NRI G13.7000, kosten ca. 150,- - 200,- Eur
> Große G48. ... 300 - 500,- Eur

Ach, die gibt es immer noch? Hatte vor knapp 40 Jahren dort meine 
Ausbildung genossen und damals schon an G13 und G48 geschraubt/gelötet.

von Ich A. (alopecosa)


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Kurt schrieb:
> Damit der Preis bei allem bezahltechnischen Aufwand nicht total
> abschreckend wird, hilft nur, mit billigster Ausschussware bei Kaffee
> und "Milch"-pulver zu arbeiten.

Wie immer haben sie alle die Weisheit gepachtet und doch null Plan.

Es gibt längst Frischmilch Automaten und gutes Milchpulver gibt es 
durchaus auch.

Es gibt Kaffeeautomatenanbieter die dem Automatenhersteller die Rezepte 
"aufzwingen". Selbige werden dann auch als Staatsgeheimnis behandelt 
innerhalb der Produktion.

Bei all der technischen Finesse die so ein Kaffeautomat heutzutage 
bietet, ist das meiste darin dann doch Mechanik.

Und der Kaffee der aus den Geräten kam die ich mal zusammengeschraubt 
hab früher, war durchaus qualitativ hochwertig.

Schlaumaier schrieb:
> Das ist reinste Mechanik bei den Münzen inkl. Fadenschneider + ein
> bissen Elektronik für Fallgeschwindigkeit und Zählwerk.

Du hast wie immer, keine Ahnung. Zumindest ist das bissel Ahnung auf 
einem Stand von vor dem Krieg stehen geblieben offenbar.

Das ist zwar nachwievor alles kein Hexenwerk, aber ein bissel mehr wie 
nur reinste Mechanik ist da schon lange nicht mehr verbaut.

von Kaffeeverweigerer (Gast)


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Harald W. schrieb:

> Die Benutzung solcher Geräte kann der AG als Diebstahl bezeichnen
> und das kann zur fristlosen Kündigung führen

Kann er, wird er aber nicht, wenn es:

Leuchtkraft schrieb:
> eigentlich alle Mitarbeiter
betrifft.

Ausserdem ist der Wasserkocher zum Teekochen da. ;-)

von Schlaumaier (Gast)


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Kaffeeverweigerer schrieb:
> Ausserdem ist der Wasserkocher zum Teekochen da. ;-)

Und außerdem gilt ein Wasserkocher als "Gefährliches Küchengerät". Das 
bedeutet im Klartext : "Wer das Gerät im Betrieb nicht überwacht trägt 
bei einen Schaden eine Teilschuld". Toaster zählen übrigens auch in die 
Kategorie.

Weshalb ich von vielen Freuden gesagt bekomme, das Kaffeemaschinen 
erlaubt aber Wasserkocher verboten sind auf der Firma.

Ich kenne aber auch 2 Firmen wo so Automaten angeschafft wurden, und 
deshalb private Geräte verboten wurden.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag :

Kaffeeverweigerer schrieb:
> Ausserdem ist der Wasserkocher zum Teekochen da. ;-)


Tee koche ich immer mit meine Senseo.  Ich hasse Kaffee.

Kleinen Halter nehmen. Teebeutel nehmen, Faden abtrennen, dann an der 
Stelle knicken so das der Beutel in den Halter passt. Zumachen 2 
Tassen-Knopf drücken, Fertig in 1 Minute ;)

Und SUPER LECKER.

Das nur als Tipp OFF-TOPIC.

von Michael M. (do7tla)


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Kaffeeautomaten haben zum Teil auch einen LAN Anschluss.
Darüber kann man so einiges aus den Automaten auslesen und darüber 
läuft, wenn im Automaten ein RFID Reader eingebaut ist auch das Guthaben 
Management mit RFID Guthabenkarten.
Das Guthaben ist mit der Kartennummer in einer Datenbank auf dem Server 
gespeichert.
So kann in einer Firma, wo mehrere Automaten aufgestellt sind, mit 
derselben Karte überall Kaffee gezogen werden.
Weiter kann der Automat über LAN auch mitteilen, dass der Kaffee oder 
Tee alle ist.

von Helge (Gast)


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Also hier habe ich noch keine LAN-Kaffeeautomaten gesehen, obwohl das 
sicher auch möglich ist. Aber immerhin kann man in vielen Betrieben auf 
den Chip aufladen und bis wenigstens 10€-Schein ohne Chip Wechselgeld 
rausbekommen, das gibts häufiger. Sogar an der Autobahn oder Tankstelle, 
daher denke ich, das ist eine der Standardausstattungen. Aber vermutlich 
wird das alles auch billiger, wenn der Automatenhersteller gleich mal 
100 gleiche Geräte aufn Schlag bestellt.

von Schlaumaier (Gast)


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Helge schrieb:
> Aber immerhin kann man in vielen Betrieben auf
> den Chip aufladen und bis wenigstens 10€-Schein ohne Chip Wechselgeld
> rausbekommen, das gibts häufiger.

hihi.

Dann brauche ich nur die Daten auswerten und wer während der Arbeitszeit 
am zu viel am Kaffeeautomat ist, naja, es gibt immer eine gute Ausrede 
fürs Arbeitsgericht. ;)

von Rudolph (Gast)


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Netzwanze schrieb:
> Ach, die gibt es immer noch? Hatte vor knapp 40 Jahren dort meine
> Ausbildung genossen und damals schon an G13 und G48 geschraubt/gelötet.

NRI ist in der Muttergesellschaft aufgegangen, und das Werk in Buxtehude 
ist geschlossen. G-13 gibt's aber offenbar tatsächlich immer noch: 
https://www.cranepi.com/en/products/payment-technology/coin/validators/g-13

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