Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe Netzteil


von Ole W. (ole_w)



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Moin Zusammen!
Ich benötige einmal die Hilfe von einem Leistungselektroniker. Ich 
selbst komme aus dem Kleinsignalbereich und habe in diesem Bereich nur 
wenig Erfahrung. Anbei ist einmal eine Schematic von dem Netzteil einer 
Musikbox. Ich verstehe die Parallelschaltung von R62..R71 nicht so 
recht. Es scheint mir für einen Feedback für Q1 zu sein. Aber wofür?
R68 ist bei mir durchgebrannt. Daher würde ich als erstes auf einen 
defekten Q1 oder einen defekten G1 tippen.

Gruß,
Ole

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Die Schaltung ist mit den Kondensatoren blöd gezeichnet. Die Widerstände 
liefern einen 1/9 Ohm Shunt für die Strommessung und der Ausgang geht 
Richtung Sense-Eingang des Schaltreglers.

von Olaf (Gast)


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> Ich benötige einmal die Hilfe von einem Leistungselektroniker.

Verdammt! Da bin ich nicht qualifiziert, kann nur Nachrichtentechnik 
vorweisen.

>  Ich verstehe die Parallelschaltung von R62..R71 nicht so
> recht. Es scheint mir für einen Feedback für Q1 zu sein.

Das ist nur mal wieder ein Beispiel fuer einen echt beknackt
gezeichneten Schaltplan. Es wird der Strom ueber diese Widerstaende
in eine Spannung umgewandlet und die wird dann ueber die Diode
in das IC geleitet um damit irgendwas lustiges zu machen.
Ueberstromabschaltung?

Olaf

von H. H. (Gast)


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Ole W. schrieb:
> Daher würde ich als erstes auf einen
> defekten Q1 oder einen defekten G1 tippen.

Ja, der MOSFET wird durchlegiert sein. Oft geht dadurch auch noch der 
Schaltregler (3845) ind den Himmel. Aber die eigentliche Ursache kann 
auch im Clampingnetzwerk liegen.

von MaWin (Gast)


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Ole W. schrieb:
> Ich verstehe die Parallelschaltung von R62..R71 nicht so recht.

SMD halt. Statt einem grossen passenden Widerstand nutzt man viele 
kleine, parallel oder seriell.

Die Funktion ist die Strommessung durch den MOSFET damit der UC3845 bei 
Erreichen des Maximalstroms abschalten kann bevor er Schaden nimmt.

Wenn die Widerstände kaputt sind konnte er nicht mehr abschalten, weil 
der MOSFET ebenfalls kaputt ist.

von Ole W. (ole_w)


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Olaf schrieb:
> Verdammt! Da bin ich nicht qualifiziert, kann nur Nachrichtentechnik
> vorweisen.

Sorry war etwas blöd formuliert merke ich grad. Viel für mich irgendwie 
so in das Gebiet. :)

Olaf schrieb:
> Ueberstromabschaltung?

Klingt plausibel. Hat nur leider nicht nach meinen Wünschen 
funktioniert. Die Sicherung im Verteilerkasten ist rausgeflogen. Naja, 
immerhin die "letzte" Sicherung hat funktioniert. :D

H. H. schrieb:
> Aber die eigentliche Ursache kann
> auch im Clampingnetzwerk liegen.

R24, R94... ?  Oder welches genau meinst du?

MaWin schrieb:
> SMD halt. Statt einem grossen passenden Widerstand nutzt man viele
> kleine, parallel oder seriell.

Du hast vollkommen Recht, habe ich gar nicht dran gedacht. Ein präziser 
niederohmiger Widerstand bei passender Leistungsaufnahme wäre vermutlich 
zu teuer.

Vielen Dank für eure Tipps! Ich werde das mal reparieren und hier das 
Ergebnis reinpacken.

Gruß,
Ole

von H. H. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ole W. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Aber die eigentliche Ursache kann
>> auch im Clampingnetzwerk liegen.
>
> R24, R94... ?  Oder welches genau meinst du?

Siehe Anhang.

von Ole W. (ole_w)


Angehängte Dateien:

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Update:

Mosfet Q1 Durchgebrannt, Kurzschluss. Shunt-Netzwerk: R62-R71
R68 Komplett zerstört, Pad ebenfalls weg. Von den restlichen 
Widerständen waren nur noch zwei Stück i.O. Die anderen waren alle 
hochohmig.

Nächster Schritt: Widerstände mit Mini/Micro-MELF ersetzen, Q1 ersetzen.
R68 wird über einen anderen "gestapelt", da ich dem Rest von der 
Leiterbahn nicht mehr traue.

von Gerald K. (geku)


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Aufteilung der Leistung auf mehrere Widerstände.

von oszi40 (Gast)


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Ole W. schrieb:
> Nächster Schritt:

Hinweis: Glühbirne in Reihe zum Netzteil spart Wege zum 
Sicherungskasten.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Glühbirnen in greifbarer Nähe dürften jetzt schon ein rares Gut sein.

mfg

von oszi40 (Gast)



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Christian S. schrieb:
> Glühbirnen in greifbarer Nähe dürften jetzt schon ein rares Gut sein

Falls noch einer fragt, was das ist, hier ein Muster. Im Gegensatz zu 
einer Sicherung oder einer Sparlampe hält mancher Glühfaden >100Jahre. 
Hier die Quelle: 
https://www.bhkw-infozentrum.de/bhkw-news/46841_die-aelteste-gluehbirne-der-welt-leuchtet-seit-119-jahren.html

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Also hat das "Greifen" einer nahe gelegenen Glühbirne knapp 24 Minuten 
gedauert.

mfg

von Ole W. (ole_w)


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Update zur Reparatur:
Nachdem die Ersatzteile endlich geliefert wurden konnte ich fortfahren.

Defekt waren: Q1, I2, R100, R28, R62-R71, R26.
Also unterm Strich einmal den gesamten Schaltregler incl. Mosfet neu.
Die Diode D20 habe ich vorsorglich gleich mit getauscht. Damit in 
Zukunft bei einem weiteren Fehler kein Feuer o.ä ausbricht habe ich 
MELF's als Shunt spendiert.

Versorgungen gemessen: Alle wieder da. Pin 6 an I2 gibt einen sauberen 
Rechteck mit rund 50kHz aus. Passt also wieder alles.

Reparatur ist damit erfolgreich.

von Rentner Ost (Gast)


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Olaf schrieb:
> Verdammt! Da bin ich nicht qualifiziert, kann nur Nachrichtentechnik
> vorweisen.

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