Hallo, hier gibt es ein, meiner Meinung nach, Super-Buch zur Analogen und Digitalen Elektronik als pdf: https://archive.org/details/foundations-of-analog-and-digital-electronic-circuits Nutzung des Links auf eigene Gefahr! Infoseite vom Verlag https://www.elsevier.com/books/foundations-of-analog-and-digital-electronic-circuits/agarwal/978-0-08-050681-4 Passender Online-Kurs vom MIT https://ocw.mit.edu/courses/6-002-circuits-and-electronics-spring-2007/ Passender MOOC auf edX: https://www.edx.org/course/circuits-and-electronics-1-basic-circuit-analysi-2
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Alexander S. schrieb: > hier gibt es ein, meiner Meinung nach, Super-Buch zur Analogen und > Digitalen Elektronik Hmm, find ich nach überfliegen sehr praxisfremd. Es werden haufenweise Formeln zu simplen theoretischen 'idealen' Grundschaltungen genannt im Sinne von: 'wir fassen es mathematisch', aber keine Hintergrundinformationen über die realen Defizite der Bauteile wie ESR und dielektrischer Absorption, wie Offstspannung und slew rate von OpAmps. Wer die Formeln gelernt hat, ist Theoretiker dessen Schaltungen niemals funktionieren. Und richtige Hintergrundinfo, beispielsweise wie ein OpAmp als Halbleiter aufgebaut ist, fehlen auch. Etwas skurril auch die Reihenfolge erst den OpAmp zu behandeln (weil man da so viele schöne Rechenformeln für absurde Filterschaltungen abklappern kann) und dann erst auf die Diode einzugehen. Für mich ein Buch mit Aufgaben zum Rausprüfen an der Uni. Erinnere ich mich ans MIT, eine Lernfabrik für solvente Ausländerkinder, dann passt das Buch dort hin.
MaWin schrieb: > Hmm, find ich nach überfliegen sehr praxisfremd. Das Buch ist u.a. Begleitlektüre zum Kurs 6.002 Circuits and Electronics am MIT. In der Vorlesung geht Agarwal auch auf die Praxis ein. Z.B. im ersten Video ab ca. 29:00 min https://ocw.mit.edu/courses/6-002-circuits-and-electronics-spring-2007/resources/lecture-1/ Mehr zur Unterhaltung, wird ab ca. 37:00 min auch der Stromfluss durch eine Gurke demonstriert. Das Buch deckt natürlich nur einen Teil der Ausbildung ab. Zusätzlich gibt es Praktika und viele andere Vorlesungen. Aber man fängt besser erst mit den grundlegenden Prinzipien an und behandelt Effekte zweiter und dritter Ordnung danach. Wenn man gleich zu Beginn die parasitären Kapazitäten und Induktivitäten der Leiterbahnen behandelt, behindert das den Blick auf das Wesentliche.
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MaWin schrieb: > Hmm, find ich nach überfliegen sehr praxisfremd. Foundation = Grundlagen. Da steht nichts von Praxis. Damit sind wir dann wieder bei der alten Diskussion ob Theorie überhaupt wichtig ist. > Es werden haufenweise Formeln zu simplen theoretischen 'idealen' > Grundschaltungen genannt im Sinne von: 'wir fassen es mathematisch', Einführungskurs Elektronik für E-Technik Ingenieure 3. Semester. Was sonst willst du denen beibringen? Wenn jemand mit der Theorie nicht umgehen kannst, dann soll er nicht studieren sondern einen Techniker oder einen vergleichbaren Bastelkurs machen. > aber keine Hintergrundinformationen über die realen Defizite der > Bauteile wie ESR und dielektrischer Absorption, wie Offstspannung und > slew rate von OpAmps. Nach dem dritten Semester kommen noch fünf weitere (typischer 8-Semester Bachelor in den USA). Dann kommt eventuell ein Master mit vier weiteren Semestern (typischer Master in den USA). Dann kommt das Weiterlernen im ersten Job. > Wer die Formeln gelernt hat, ist Theoretiker dessen Schaltungen niemals > funktionieren. Wer die Formeln gelernt hat hat den Einstig in die Elektronik für sein E-Technik-Studium geschafft. > Und richtige Hintergrundinfo, beispielsweise wie ein OpAmp als > Halbleiter aufgebaut ist, fehlen auch. Nach dem dritten Semester kommen noch fünf weitere ... > Etwas skurril auch die > Reihenfolge erst den OpAmp zu behandeln (weil man da so viele schöne > Rechenformeln für absurde Filterschaltungen abklappern kann) und dann > erst auf die Diode einzugehen. Die Diode wird in Kapitel 4, das sind 11 Kapitel vor dem OpAmp, behandelt. > Für mich ein Buch mit Aufgaben zum Rausprüfen an der Uni. Wem eine Uni zu hart ist, der soll halt einen Bastelkurs machen. > Erinnere ich > mich ans MIT, Die Autoren sind vom MIT. > eine Lernfabrik für solvente Ausländerkinder, Ich weiß jetzt nicht was das mit dem Buch zu tun hat. Abgesehen davon sagen die Zahlen was anderes: 3600 von 11000 Studenten am MIT sind internationale Studenten. Zum Vergleich, an der "Richtig wichtigen"[1] Technischen Hochschule Aachen sind 12000 von 41000 Studenten internationale Studenten. Viel interessante ist das Betreuungsverhältnis: MIT: 2900 wissenschaftliches Personal für 11000 Studenten RWTH: 2000 wissenschaftliches Personal für 41000 Studenten Warum also sollte man als reicher und talentierter Student in Deutschland rumschimmeln wenn man sich das MIT leisten kann? _ [1] Eigendarstellung der Hochschule
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MaWin schrieb: > Wer die Formeln gelernt hat, ist Theoretiker dessen Schaltungen niemals > funktionieren. Na ja. Das Wissen wird schon auch in konkrete Projekte umgesetzt. https://people.csail.mit.edu/agarwal/ http://groups.csail.mit.edu/cag/raw/purpose/
Hannes J. schrieb: > Nach dem dritten Semester kommen noch fünf weitere (typischer 8-Semester > Bachelor in den USA). Dann kommt eventuell ein Master mit vier weiteren > Semestern (typischer Master in den USA). Macht mal "lasche" 12 Semester oder 6 (SECHS!) Jahre. So lange studieren Mediziner (plus die vielen Jahre danach als Assistenzarzt etc.) Ich kleiner Dummie hab nur 8 Semester auf der FH abgehangen, davon 1 Praxissemester und 1 Diplomarbeit. Hat irgendwie trotzdem gereicht. > Dann kommt das Weiterlernen im > ersten Job. Das ist überall so. > Wer die Formeln gelernt hat hat den Einstig in die Elektronik für sein > E-Technik-Studium geschafft. Naja, wieviele ziehen sich den Kram rein, speien ihn zur Prüfung wieder aus und vergessen ihn wieder, weil uninteressant und irrelevant? >> Für mich ein Buch mit Aufgaben zum Rausprüfen an der Uni. > > Wem eine Uni zu hart ist, der soll halt einen Bastelkurs machen. Schönes Gelaber.
Falk B. schrieb: > Naja, wieviele ziehen sich den Kram rein, speien ihn zur Prüfung wieder > aus und vergessen ihn wieder, weil uninteressant und irrelevant? Ich gehöre dazu. Ich habe das meiste aus meinem Elektrotechnik-Studium nach Kassieren einen guten oder sehr guten Note in der Prüfung wieder vergessen und seitdem niemals mehr vermisst. Das heißt aber nicht, dass es komplett nutzlos gewesen wäre. Man lernt im Studium die Fähigkeit, sich schnell in neue Fachgebiete einzuarbeiten, wenn man sie benötigt. Außerdem entwickelt man ein gewisses allgemeines, theoretisches Grundverständnis, was einem später im Beruf durchaus hilfreich ist.
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Falk B. schrieb: > Naja, wieviele ziehen sich den Kram rein, speien ihn zur Prüfung wieder > aus und vergessen ihn wieder, weil uninteressant und irrelevant? Sind wir jetzt bei dem "habe ich nie wieder gebraucht" Gejammer? Na gut. Was viele dabei vergessen ist, dass sie Dinge auch unbewusst anwenden, dass ihnen die Grundlagenfächer ein Gefühl für die Dinge gegeben haben. Man weiß nicht mehr warum man es weiß, aber man weiß es und nennt es dann Bauchgefühl. Das kommt auch vom Bimsen vermeintlich zu theoretischer Grundlagen. >> Wem eine Uni zu hart ist, der soll halt einen Bastelkurs machen. > > Schönes Gelaber. Und doch hast du selber nach eigenen Angaben ein Studium abgeschlossen statt einen Bastelkurs zu machen.
Hans Werner Schuster schrieb im Beitrag #7168539:
> Hauptsache die Inder kriegens dann hin
Erfahrungsgemäß kriegen die das immer auf dem Papier ganz toll hin, die
realen Ergebnisse sind dann leider mehr als ernüchternd.
Senf D. schrieb: > Man lernt im Studium die Fähigkeit, > sich schnell in neue Fachgebiete einzuarbeiten, wenn man sie benötigt. Und dabei hätten viele besser gelernt, wie man sich gründlich in ein Fachgebiet einarbeitet. Was unterscheidet dich denn z.B. von interdisziplinären Sozialwissenschaftlern, die arbeiten sich auch schnell in neue Fachgebiete ein.
Wühlhase schrieb: > Und dabei hätten viele besser gelernt, wie man sich gründlich in ein > Fachgebiet einarbeitet. Schnelligkeit geht in der Praxis meist vor Gründlichkeit. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. > Was unterscheidet dich denn z.B. von interdisziplinären > Sozialwissenschaftlern, die arbeiten sich auch schnell in neue > Fachgebiete ein. Ich kenne mich mit der Technik aus und kann nicht nur ohne Substanz daherlabern wie die meisten Sozialwissenschaftler.
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Hallo, eigentlich wollte ich nur den Link auf das pdf mit Leuten teilen, die der Inhalt interessiert, und keine Diskussion über amerikanische vs. europäische Universitäten, Uni vs. FH vs. Lehre oder dergleichen lostreten. Hier noch eine weitere Quelle von Vorlesungsfolien von Phillip E. Allen angelehnt an sein Buch: P.E. Allen and D.R. Holberg, CMOS Analog Circuit Design – 3rd Ed., Oxford, University Press, 2012. https://aicdesign.org/2016-short-course-notes-2/ Auch diesen Inhalt, der Folien und des Buches, finde ich sehr gut. Verlagsinformationen zum Buch https://global.oup.com/ushe/product/cmos-analog-circuit-design-9780199765072?q=CMOS%20Analog%20Circuit%20Design&cc=de&lang=en Aufgaben und Lösungen als pdf https://archive.org/details/AllenHolbergCMOSAnalogCircuitDesignSecondEditionSolution/mode/2up
Ein weiteres bekanntes Buch zum gleichen Thema ist "Microelectronic Circuits " von Sedra/Smith https://drive.google.com/file/d/1BZiWa9LSHryycviYIJg6domaP13YzgUD/edit oder in Suchmaschine nach "Microelectronic Circuits Sedra" suchen und Treffer edoc.pub_microelectronic-circuits-sedra-smith-7th-edition-t.pdf nehmen.
Senf D. schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Und dabei hätten viele besser gelernt, wie man sich gründlich in ein >> Fachgebiet einarbeitet. > > Schnelligkeit geht in der Praxis meist vor Gründlichkeit. Ein gutes > Pferd springt nur so hoch wie es muss. Das stimmt zwar, aber nur bei relativ einfachen Dingen. Normalerweise Aufgaben für Techniker (ohne daß dies herabwürdigend gemeint ist), ein guter Ingenieur langweilt sich mit solchen Entwicklungen normalerweise schnell. Und das Ergebnis solcher flachen Einarbeitung kann man alle 2-3 Wochen im hiesigen Platinenforum begutachten, wenn jemand mal wieder Themen wie EMV oder HF endgültig für sich beantwortet haben will und von den vielen widersprüchlichen App Notes, altbekannten Faustregeln usw. verwirrt ist. Diese Themen sind normalerweise ziemlich egal bei einfachen Entwicklungen, auch wenn so mancher Entwickler ein Riesengeschiß darum macht. Dolle HF-Konstruktionen, die am Ende vielmehr trotz denn aufgrund der "HF-Maßnahmen" funktionieren.
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