Forum: PC Hard- und Software Lokalisieren Sie die IP-Adresse


von Na (Gast)


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Guten Tag

Hab mal ne Frage, kann man anhand von einer IP-Adresse den Ort und
Adresse ausfindig machen?

Gruss Hansi

von (prx) A. K. (prx)


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jein

von Oliver S. (oliverso)


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Im Zweifel gar nicht.

Oliver

von Hmmm (Gast)


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Jein. Hängt davon ab, was für eine IP-Adresse das ist und was für 
(technische und juristische) Möglichkeiten Du hast.

von (prx) A. K. (prx)


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Die IP wirft meistens einen Ort und Koordinaten aus. Aber das kann 
ungefähr stimmen, oder höllisch falsch sein. Je nach Provider und 
Geolocation-Datenbank.

Das zeigt mich sowohl richtig als auch eine halbe Republik falsch:
https://www.iplocation.net/ip-lookup

> Adresse

Die stimmt höchstens bei Unternehmen-IPs, sofern überhaupt über die 
üblichen Dienste ermittelbar.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Google versucht es immer wieder, aber die Ergebnisse sind lächerlich. 
Man kann den "Besitzer" der Adresse rausfinden, z.B. telekom.de, und 
dann kann man halbwegs sicher sein, dass es ein Ort in Deutschland ist. 
Selbst bei einer festen IP an einer Standleitung vertun sie sich um 
700km :)

Andererseits hat die Telekom selber bei einem normalen DSL-Anschluss 
natürlich die genaue Adresse inkl. Stockwerk; mindestens aber die 
Rechnungsanschrift. Es fehlt noch die zeitliche Zuordnung, weil die 
IP-Adresse ja gelegentlich für einen anderen Anschluss vergeben wird. 
Anscheinend kommt selbst Google an diese Daten nicht ran.

von Rüdiger B. (rbruns)


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mit tracert unter windows bekommst du eine ungefähre Ahnung:

von sonnenschein (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Google versucht es immer wieder, aber die Ergebnisse sind lächerlich.

Wobei Google da schon besondere Möglichkeiten besitzt. Schlüssel ist 
meist das Smartphone, dessen Position Google im Normalfall GPS genau 
bekannt ist.

Wenn dieses jetzt im gleichen WLAN eingebucht ist wie Dein PC, 
Fernseher..., diese Geräte also alle mit der gleichen öffentlichen IP im 
Netz hängen, dann kann Google das alles recht gut lokalisieren.

von foobar (Gast)


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> Hab mal ne Frage, kann man anhand von einer IP-Adresse den Ort und
> Adresse ausfindig machen?

Seit (15?) Jahren versucht die Regierung, die Netzbetreiber dazu zu 
zwingen, solche Daten zu erfassen und für mehrere Monate zu speichern, 
Stichwort Vorratsdatenspeicherung.

von NaNu (Gast)


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Na schrieb:
> ..kann man anhand von einer IP-Adresse den Ort und
> Adresse ausfindig machen?

Ja, kann man und habe ich gerade bei Dir gemacht. Gehe mal zum Friseur 
und ziehe ein sauberes Hemd an. Sieht ja eklig aus🤮

von Onkel Ted (Gast)


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foobar schrieb:
>> Hab mal ne Frage, kann man anhand von einer IP-Adresse den Ort
> und
>> Adresse ausfindig machen?
>
> Seit (15?) Jahren versucht die Regierung, die Netzbetreiber dazu zu
> zwingen, solche Daten zu erfassen und für mehrere Monate zu speichern,
> Stichwort Vorratsdatenspeicherung.

Die IP/Uhrzeit wird schon seit Jahrzehnten gespeichert. Der Inhaber 
einer IP ist meist problemlos ermittelbar, zumindest der 
Anschlussinhaber.

Bei der Vorratsdatenspeicherung geht es  aber um die Inhalte der 
Übertragung.

Da kann ein Polizeimitarbeiter einfach deinen gesamten Browserverlauf 
sehen.

Nachdem normale Nutzer auch noch heute kein DNS over TLS benutzen 
bedeutet das die wissen auf welcher Seite usw. du surfst, selbst wenn 
die Verbindung über HTTPS läuft.

Und es geht noch weiter, die Daten sollen auch mitgeschnitten werden. 
D.h. die würden alles erfassen, auch verschlüsselte Daten.

Toll, was?

von Reinhard S. (rezz)


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Bauform B. schrieb:
> Google versucht es immer wieder, aber die Ergebnisse sind lächerlich.

Google nimmt auch deine Suchanfragen und vermutlich andere Dinge mit 
dazu. Damit schaffen sie es bei mir schonmal, den Ort (4500 Einwohner) 
zu treffen.

von Oliver S. (oliverso)


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foobar schrieb:
> Seit (15?) Jahren versucht die Regierung, die Netzbetreiber dazu zu
> zwingen, solche Daten zu erfassen und für mehrere Monate zu speichern,
> Stichwort Vorratsdatenspeicherung.

Sei Anbeginn des Internets Speicher die Netzbetreiber solche Daten ganz 
freiwillig. Stichwort Rechnungsstellung.

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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Onkel Ted schrieb:
> Bei der Vorratsdatenspeicherung geht es  aber um die Inhalte der
> Übertragung.

Quelle/Link?

Soweit mir bekannt sollen einige Metadaten erfasst werden, aber nicht 
die übertragenen Inhalte.

Bei den Metadaten wird in den Informationsquellen zur 
Vorratsdatenspeicherung seitens der Anschlussprovider üblicherweise 
zwischen SMS/Telefonie einerseits und Internet-Kommunikation 
unterschieden. So soll bei Telefonie und SMS erfasst werden, mit wem 
kommuniziert wurde, sowie bei Mobilfunk der Standort. Während die 
TCP/IP-Verbindungen weder per IP noch per URL erfasst werden sollen, 
erst recht nicht deren Inhalt, sondern die Zuordnung der eigenen 
IP-Adresse zum Anschluss möglich sein soll.

http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Informationen_%C3%BCber_die_Vorratsdatenspeicherung#Gespeicherte_Daten

Inwieweit Messaging-Anbieter wie WhatsApp ebenfalls Metadaten vgl SMS 
erfassen sollen, ist dann nochmal ein anderes Thema.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Sei Anbeginn des Internets Speicher die Netzbetreiber solche Daten ganz
> freiwillig. Stichwort Rechnungsstellung.

Da die Daten von TCP/IP-Kommunikation nicht für die Rechnungsstellung 
benötigt werden, allenfalls die Menge der Daten, wäre das ein Verstoss 
gegen die DSGVO. Bei Telefonie/SMS mit EVN sieht das anders aus.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Onkel Ted schrieb:
> Und es geht noch weiter, die Daten sollen auch mitgeschnitten werden.
> D.h. die würden alles erfassen, auch verschlüsselte Daten.

Quelle/Link?

von (prx) A. K. (prx)


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Onkel Ted schrieb:
> Da kann ein Polizeimitarbeiter einfach deinen gesamten Browserverlauf
> sehen.

Versteh mich nicht falsch: Es sollte nicht Sache eines Staates sein, 
sämtliche Bürger permanent verdachtslos als Kriminelle zu behandeln, und 
bisher sah das der EuGH stehts genauso.

Aber wenn man die eigene Position masslos übertreibt, erleichtert man 
den Befürwortern der Vorratsdatenspeicherung deren Position. Die können 
dann nämlich mit einigem Recht behaupten, es wäre doch überhaupt nicht 
so schlimm wie von Onkel Ted behauptet.

Deshalb meine Bitten zur Quellenlage.

: Bearbeitet durch User
von Niemand (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die IP wirft meistens einen Ort und Koordinaten aus. Aber das kann
> ungefähr stimmen, oder höllisch falsch sein. Je nach Provider und
> Geolocation-Datenbank

Mit deinem Link werden 8 Ergebnisse erlangt, 1x total weit weg DA, 4 x 
in der Nähe 20 km, u. 2 Stadtgenau. Also gar nicht so schlecht, man muss 
nur wissen welche man ignorieren darf?
Im Prinzip hat jeder DSLAM von jedem NB seine eigene IP-Adress-Range.

von Niemand (Gast)


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Na schrieb:
> Hab mal ne Frage, kann man anhand von einer IP-Adresse den Ort und
> Adresse ausfindig machen?

Den Ort und den DSLAM-Standort schon, mehr aber nicht unbedingt. Wäre 
noch schöner dass der DSLAM-Port das Modem fragt wo es zu Hause ist. ;-)

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das zeigt mich sowohl richtig als auch eine halbe Republik falsch:
> https://www.iplocation.net/ip-lookup

Bei mir zeigt es zumindest das passende Bundesland, weil mein Provider 
im nahen Nachbarland nicht aktiv ist.

Bauform B. schrieb:
> Google versucht es immer wieder, aber die Ergebnisse sind lächerlich.

Es zeigt mir gerade Burgdorf, das sind nur rund 80km daneben. Sporadisch 
kommt er mir näher, aber besser 20 km noch nie.

(prx) A. K. schrieb:
>> freiwillig. Stichwort Rechnungsstellung.
> Da die Daten von TCP/IP-Kommunikation nicht für die Rechnungsstellung
> benötigt werden, allenfalls die Menge der Daten, wäre das ein Verstoss
> gegen die DSGVO.

Es ist ein klarer Verstoß, schon vor der DSGVO gegen die 
Datensparsamkeit. Schon vor Jahren wurde erklärt, dass im Zeitalter der 
Flatrates keinerlei Daten abrechnungsrelevant sind. Teledumm und Co 
speichern IPs unter dem Vorwand, technische Störungen verfolgen zu 
können und die staatlichen Datenschützer haben das abgenickt.

Solange es faule Richter gibt, die eine Abfrage aus zweifelhaften 
Gründen abnicken, haben wir eine kleine Vorratsdatenspeicherung durch 
die Hintertüre.

Niemand schrieb:
> Im Prinzip hat jeder DSLAM von jedem NB seine eigene IP-Adress-Range.

Hat er ganz sicher nicht.

von Onkel Ted (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber wenn man die eigene Position masslos übertreibt, erleichtert man
> den Befürwortern der Vorratsdatenspeicherung deren Position. Die können
> dann nämlich mit einige Recht behaupten, es wäre doch überhaupt nicht so
> schlimm von von Onkel Ted behauptet.

Man muss noch unterscheiden zwischen TKÜ und Vorratsdatenspeicherung 
nachdem das alles sich in einem ähnlichen Dunstkreis bewegt, bei 
ersterer werden definitiv die Inhalte erfasst, bei letzterer angeblich 
nur die Header wenn man es technisch sieht.

Aber stimmt schon, wenn man dem Amtsschimmel glauben schenken mag werden 
die Inhalte nicht gespeichert bei der Vorratsdatenspeicherung, die sind 
so sicher wie Aktien der Telekom oder die Rente!

Die Inhalte wurden zumindest bei MMS/SMS hochoffiziell erfasst, kannst 
du in den entsprechenden Entwürfen nachlesen.

Ach richtig. Wurde da ja gesagt dass sie das nicht machen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/vorratsdatenspeicherung-sms-inhalte-werden-gespeichert-1.2693495

Haben sie aber dann halt einfach doch gemacht.

Wer da jetzt noch hergeht und sagt "aber Mama die Inhalte sind sicher, 
würden die nie tuen!!!!111", ich hab schlechte Nachrichten für dich. Das 
würden die tuen und haben sie auch getan, siehe TKÜ mit Leaks seitens 
Snowden/Assange.

von (prx) A. K. (prx)


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Es kann recht deutlich von der Art der Internet-Anbindung abhängen, und 
evtl auch noch, ob man über IPv4 oder IPv6 unterwegs ist.

Bei IPv4 über DS lite teilt man die IP-Adresse mit zahllosen anderen 
Kunden, die die gleiche CG-NAT Box nutzen. Die kann irgendwo in der 
Region stehen, in der gleichen Stadt oder zig km entfernt. Die IPv6 kann 
dann völlig andere Resultate bringen.

Beim altem ADSL via ATM mit täglich wechselnder eigener IP-Adresse ist 
(war?) das andere Ende der ATM-Verbindung und damit die IP-Vergabe in 
einer Zentrale des Anbieters. Die kann irgendwo im Ruhrgebiet sein, 
während man in Passau sitzt. Die über das gestern in Passau verortete 
Handy korrelierte Adresse liegt heute vielleicht in Kiel.

Heutiges DSL ist weit örtlicher verwaltet als dieses uralte ADSL via ATM 
und wird auch bei wechselnder IP-Adresse nicht so weit streuen. Aber 
generell ist eine täglich wechselnde IP-Adresse anonymer als eine 
langfristig verbleibende.

von (prx) A. K. (prx)


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Onkel Ted schrieb:
> Ach richtig. Wurde da ja gesagt dass sie das nicht machen.

Man sollte trotzdem zwischen dem unterscheiden, was sie dürfen, und was 
sie nicht dürfen. Es ist nämlich vollkommen sinnlos, gegen ein Gesetz zu 
protestieren, wenn sowie schon überall unabhängig von der Gesetzeslage 
gehandelt würde. Die bei einem Teil der Wählerschaft unbeliebte 
Dauertrommelei der Überwachungsspezis für Vorratsdatenspeicherung wäre 
dann ausserdem überflüssig.

: Bearbeitet durch User
von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


Angehängte Dateien:

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Onkel Ted schrieb:
> Nachdem normale Nutzer auch noch heute kein DNS over TLS benutzen
> bedeutet das die wissen auf welcher Seite usw. du surfst, selbst wenn
> die Verbindung über HTTPS läuft.

dabei ist es so einfach: und zusätlich fallen viele DNS-Sperren auch 
raus

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Auch mancher Browser oder ein nicht zu altes Android helfen dabei, die 
DNS Abfragen zu verbergen. Zumindest vor dem eigenen Provider. Wie bei 
VPNs muss man dann freilich Anderen sein Vertrauen schenken, ob Google, 
Cloudflare, OpenDNS, ...

Begabte Paranoiker fragen sich natürlich, ob die "Dienste" nicht genau 
da ansetzen und ihrerseits kostenlos als DNS- oder VPN-Provider 
auftreten, um die Daten jener zu sammeln, die den normalen Weg 
vermeiden. ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ron-Hardy G. schrieb:
> dabei ist es so einfach: und zusätlich fallen viele DNS-Sperren auch
> raus

Oder landen beabsichtigt drin, beispielsweise bei einer entsprechenden 
Wahl des OpenDNS-Zugangs, um bekannte Schad-Seiten darüber zu 
blockieren.

: Bearbeitet durch User
von Onkel Ted (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Begabte Paranoiker fragen sich natürlich, ob die "Dienste" nicht genau
> da ansetzen und ihrerseits kostenlos als DNS- oder VPN-Provider
> auftreten, um die Daten jener zu sammeln, die den normalen Weg
> vermeiden. ;-)

Wenn du einen (insbesondere bezahlten) VPN Anbieter benutzt ist dies 
sogar relativ wahrscheinlich. Manche von den Anbietern zensieren sogar 
selbst.

VPN Anbieter und Tor Exit Nodes sind aus Sicht der Nachrichtendienste 
genial, es findet eine Vorfilterung statt, besser geht es nicht. Endlich 
nicht mehr Jacquelines Skype Anrufe anhören müssen, nur noch die, die 
über VPN laufen!


Unglaublich wie viele VPN Anbieter da mittlerweile israelischen 
Investoren gehören. ;)

PS: Die "Investoren" sind der Mossad mitsamt CIA/NSA für die ganz 
langsamen.

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Auch mancher Browser oder ein nicht zu altes Android helfen dabei, die
> DNS Abfragen zu verbergen.

Android (auf dem Billig-Tablet) ist ja wohl die größte Datenkatastrophe, 
die mir jemals begegnet ist.

> Zumindest vor dem eigenen Provider.

Als ich noch bei T*dumm war, ging mir deren DNS-Manipulation auf den 
Zeiger, ungültige Namen auf deren Suchseite umzuleiten. Ich habe 
gelegentlich Seiteninhalte per Script "eingekauft", da muß eine 
Fehlermeldung kommen.

> Wie bei VPNs muss man dann freilich Anderen sein Vertrauen schenken,
> ob Google, Cloudflare, OpenDNS, ...

Ganz wichtig ist mir die Antwortzeit der DNS. Wenn man sich anschaut, 
was viele Seiten so alles an Werbe- und Trackingdreck nachladen, hat ein 
langsamer DNS erhebliche Latenzen zur Folge. Die "sicheren" Server wie 
FoeBUD oder CCC oder sonstwas sind allesamt langsam und hatten öfter mal 
Verfügbarkeitsprobleme.

Es mag unschön sein, aber 8.8.8.8 ist unschlagbar schnell.

Eine Menge Müll und viele unnötige Abfragen hält man sich von der Backe, 
wenn man die Datei hosts als Blockliste mißbraucht:
https://winhelp2002.mvps.org/hosts.htm
(https://winhelp2002.mvps.org/hosts.zip)

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Android (auf dem Billig-Tablet) ist ja wohl die größte Datenkatastrophe,
> die mir jemals begegnet ist.

Trotzdem kann man darin die DNS Abfragen auf "Privates DNS" mit einem 
explizit angebbaren DNS-Anbieter leiten.

Was allerdings der automatische Modus ist, hat sich mir noch nicht 
erschlossen.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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tracert 127.0.0.1   :-)

von Kiffer (Gast)


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Onkel Ted schrieb:
> Bei der Vorratsdatenspeicherung geht es  aber um die Inhalte der
> Übertragung.

Das stimmt nicht.

> Da kann ein Polizeimitarbeiter einfach deinen gesamten Browserverlauf
> sehen.

Das stimmt nicht.

Die Vorratsdatenspeicherung ist übel genug, das muss man nicht noch 
durch Falschaussagen dramatisieren.

von Onkel Ted (Gast)


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Kiffer schrieb:
> Onkel Ted schrieb:
>> Bei der Vorratsdatenspeicherung geht es  aber um die Inhalte der
>> Übertragung.
>
> Das stimmt nicht.
>
>> Da kann ein Polizeimitarbeiter einfach deinen gesamten Browserverlauf
>> sehen.
>
> Das stimmt nicht.
>
> Die Vorratsdatenspeicherung ist übel genug, das muss man nicht noch
> durch Falschaussagen dramatisieren.

Schuster bleib bei deinem Gras.

Bei den SMS/MMS wurde der Inhalt gespeichert obwohl das nicht so 
formuliert wurde.

Meinst die halten sich dann beim Rest dran? Wie naiv kann man nur sein?!

von (prx) A. K. (prx)


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Ich vermute, es geht um diese Sache von 2015:

"Die Telekom widersprach der Darstellung im Artikel der SZ scharf. 
Grundsätzlich werde der Inhalt einer SMS nach erfolgreicher Zustellung 
auf dem Endgerät im Kurzmitteilungscenter (SMSC) unmittelbar gelöscht, 
erklärte ein Telekom-Sprecher gegenüber heise online.

Ähnlich äußerte sich auch ein Sprecher des Telefonica-Konzerns (e-plus 
und O2) im Gespräch mit heise online. In den von den 
Vermittlungssystemen erzeugten Verkehrsdaten seien keine SMS-Inhalte, 
sondern ausschließlich Meta-Daten enthalten."

"Mobilfunkfirmen widersprechen Medienbericht: Keine Speicherung von 
SMS-Inhalten auf Vorrat"
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Mobilfunkfirmen-widersprechen-Medienbericht-Keine-Speicherung-von-SMS-Inhalten-auf-Vorrat-2849609.html

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Eine Perspektive zur Rechtslage:
https://www.anwalt.org/vorratsdatenspeicherung/#Durchsichtiger_Buerger_durch_staatliche_Ueberwachung

Onkel Ted schrieb:
> Wie naiv kann man nur sein?!

Wenn eine Verfassung den Staat nicht einschränkt (das ist ihr Sinn), 
weil er sich sowieso nie daran hält, braucht man keine und kann sich 
Diskussionen darüber, Gesetze und Gerichtsverfahren dazu auch gleich 
ersparen.

: Bearbeitet durch User
von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Selten so einen Schwachsinn gelesen. IP Adresse ist unabhängig vom 
Standort.

von (prx) A. K. (prx)


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Benedikt L. schrieb:
> Selten so einen Schwachsinn gelesen. IP Adresse ist unabhängig vom
> Standort.

Selten so einen Schwachsinn gelesen. Eine IP Adresse kann zu einem 
bestimmten Zeitpunkt mit einem Standort verknüpft sein. Nur muss diese 
Verknüpfung nicht für alle Zeit festgelegt sein.

Teil der Ansätze zur Vorratsdatenspeicherung ist die Protokollierung 
dieser Verknüpfungen, wobei es bei stationären Geräten genau genommen um 
die Identität geht, nicht den Ort, aber da hängt ja beides zusammen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Im Datenverkehr beim Mobilfunk ist die Sache etwas anders, da eine 
IPv4-Kommunikation darin i.d.R. über zentrale NAT oder vielleicht auch 
Proxy erfolgt und die sich daraus ergebene IP-Adresse keinen sinnvollen 
Ort ergibt. Das ähnelt damit der oben erwähnten Situation im DS lite, 
nur dass die NAT im Mobilfunk weniger regional zugeordnet ist. Über die 
IP-Adresse allein ist dann auch keine sinnvolle Zuordnung zur Region 
möglich.

: Bearbeitet durch User
von Oh Mann (Gast)


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Hallo

Onkel Ted schrieb:
> PS: Die "Investoren" sind der Mossad mitsamt CIA/NSA für die ganz
> langsamen.

Der Traum so manchen "Onkels" und Verschwörungstheorethiker wird wahr:

Ich bin so wichtig das sich der Mossad CIA NSA und Co für mich 
interessiert.
Ich bin ja so ein wichtiger Staatsfeind (und natürlich im Recht...).

Glauben all die Onkelchen wirklich das sich solche Vereine auch nur 
andeutungsweise dafür interessieren ob man als solche eine "Nase" zu den 
Reichbürgern gehört, an die flache Erde glauben oder 2022 immer noch 
über Angela Merkel oder Trump (die sind mitllerweile auch nur noch 
Privatpersonen) herziehen?
Man kann all den "Omkels" nur empfehlen Oppisotioneller in der Türkei, 
Russland und ähnlichen Ländern zu werden (alternativ hoher Politiker 
oder Wirtschaftsführer) wenn sie wirklich für solche Dienste und den 
"Überwachungstaat" interessant werden wollen.

So manche "Onkels" haben immer noch nicht gelernt zwischen Filmen bzw. 
ihrer Onlineblasenwelt und der Realität zu unterscheiden...

Oh Mann

von oszi40 (Gast)


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Speichern könnnnte man vieles, nur kostet die stündlich anfallende 
Datenmenge einen gigantischen Speicherplatz (der bezahlt werden muß).

Deswegen wird man sich vorerst auf Schwerpunkte wie z.B. 
Suchmaschinenfragen od. ä. konzentrieren und nur bei Bedarf gründlicher 
nachhaken.
Außerdem wäre genauer nachzufragen, ob die ermittelte IP 192.168.1.1 
überhaupt einem bestimmten User zuzuordnen ist. Ein Rechner kann viele 
User haben!

von Dieter (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Selten so einen Schwachsinn gelesen. Eine IP Adresse kann zu einem
> bestimmten Zeitpunkt mit einem Standort verknüpft sein. Nur muss diese
> Verknüpfung nicht für alle Zeit festgelegt sein.

Mangels IP werden diese geshared mit mehreren Nutzern. Allerdings werden 
beim Verhandeln hier PortBereiche den verschiedenen Nutzern zugeteilt. 
Die IP endet an einem Switch als Knoten mit dem diese Nutzer alle 
verbunden sind. Daher ist die IP für eine gewisse Zeit an die örtliche 
Zone gebunden.

Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, 
dass IP-sharende Nutzer zur gleichen Zeit auf die gleichen Homepages 
zugreifen. Interessant wird es, wenn Mobilfunknutzer kurz vorher im 
Norden die gleiche IP verwenden, aber der Raspi & Hotspot keine 
GPS-Koordinaten liefern kann.

von Kiffer (Gast)


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Onkel Ted schrieb:
> Die Inhalte wurden zumindest bei MMS/SMS hochoffiziell erfasst, kannst

Beim MfS?

> du in den entsprechenden Entwürfen nachlesen.
>
> Ach richtig. Wurde da ja gesagt dass sie das nicht machen.
>
> 
https://www.sueddeutsche.de/politik/vorratsdatenspeicherung-sms-inhalte-werden-gespeichert-1.2693495

Hach ja, die Prantl-Prawda schreibt viel, wenn der Tag lang ist, und am 
Abend werfen Zwerge lange Schatten.

von Kiffer (Gast)


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Onkel Ted schrieb:
> Unglaublich wie viele VPN Anbieter da mittlerweile israelischen
> Investoren gehören. ;)
>
> PS: Die "Investoren" sind der Mossad mitsamt CIA/NSA für die ganz
> langsamen.

...und nebenbei schnell zwei kleine antisemitische und antiamerikaniache 
Verschwörungstheorien eingebaut. Ich hoffe Du, bist stolz auf Dich.

von (prx) A. K. (prx)


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Kiffer schrieb:
> Hach ja, die Prantl-Prawda schreibt viel, wenn der Tag lang ist, und am
> Abend werfen Zwerge lange Schatten.

Das ist generell ein Problem im Umgang mit Information. Nicht erst 
heute, aber heute ganz besonders. Wenn die SZ dieses nachvollziehbare 
technische Problem mit dem Umgang mit SMS anführt und die Unternehmen es 
bestreiten - wie soll man das bewerten?

Wer in einem solchen Fall grundsätzlich vom Schlimmsten ausgeht und 
jedes Dementi für gelogen hält, der kann damit zwar je nach Fall recht 
haben oder nicht, steckt aber in einer prinzipiellen Falle. Es gibt dann 
kaum eine realistische Möglichkeit für ihn, eine solche Information 
irgendwann selbst für falsch zu halten. Dann wird fast jede schlimme 
Nachricht zwingend wahr, subjektiv. Zum Exzess betrieben landet man bei 
dieser Denkart bei Q-Anon.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Eine weitere Falle liegt in der Extrapolation von dem Fall der 
potentiell aufgezeichneten SMS auf eine Aufzeichnung aller anderen 
Kommunikationsinhalte. Der Inhalt von SMS ist Teil der Signalisierung 
der Telefonie, da gibt es keine klare Trennung von 
Verbindungsinformation und Inhalten. SMS ist aber kein typischer Fall, 
sondern die Ausnahme. Auf diese Eigenheit stützt sich aber der Artikel 
der SZ.

Schon bei Sprache sind das zwei völlig verschiedene Paar Stiefel: hie 
Signalisierung, da Sprachkanal. Bei der Technik von VoIP via SIP sieht 
man den Unterschied sofort, denn das sind vollkommen getrennte 
Übertragungen. Wenn Elemente der Signalisierung aufgezeichnet werden 
(wer wann mit wem, welcher Codec, etc), dann impliziert das folglich 
keineswegs auch die Aufzeichnung der Sprache.

Bei Webtraffic geht das noch ein Stück weiter, weil man noch ein paar 
Ebenen mehr hat, die das trennen. Da gibts einerseits das Paket rund um 
die Leitungsaushandlung, DSL oder DOCSIS als Träger der Daten, DHCP für 
die IP, PPP für die Identifikation etc. Daraus ergibt sich die 
mindestens zeitweilige Assoziation der IP-Adresse mit dem 
Anschlussinhaber - mehr aber auch nicht. Genau das ist Teil der 
Vorgabe zur Vorratsdatenspeicherung.

Dann kommt als nächstes TCP/IP ins Spiel. Darin, sowie im DNS, steckt 
nun die "wer mit wem" Information der Browser-Kommunikation. Dieser Teil 
ist nicht offiziell in der Vorgabe zur Vorratsdatenspeicherung drin, 
ergibt sich also auch nicht auf irgendeinem technischen Grund nebenbei. 
Im Gegenteil, es kostet deutlich Geld, davon auch nur die Metadaten 
jeder Verbindung zu erfassen.

Und selbst dann hätte man noch nicht die erwähnte Browser-Historie, an 
der sich Teds Polizist aufgeilt. Denn daraus ergibt sich nur der 
DNS-Name des Zielservers (per DNS-Korrelation und per SNI). Die URL wird 
davon jedoch nicht erfasst. Die steckt nur im verschlüsselten HTTPS. 
Will man da heran, ist das noch einmal eine ganz andere Hausnummer und 
hat totsicher nichts mehr mit irgendeiner Vorratsdatenspeicherung zu 
tun, sondern allenfalls mit Geheimdiensten wie NSA. Da setzen die 
Deutschen verständlicherweise lieber auf den Staatstrojaner, weil 
wesentlich einfacher.

Es gibt also keinerlei technischen Grund, aus der Sache mit SMS 
irgendwelche Schlüsse auf weitergehende Aufzeichnungen zu schliessen. Da 
bleibt als Argument nur die emotionelle Seite, generelles Misstrauen.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Kiffer schrieb:
> ...und nebenbei schnell zwei kleine antisemitische und antiamerikaniache
> Verschwörungstheorien eingebaut. Ich hoffe Du, bist stolz auf Dich.

Was hat Mossad mit antisemitisch zu tun?
Der wurde auf gleicher Höhe mit der Stasi gehandelt.
Nur noch überragt von den Amis.

Mossad ist ein excellenter Geheimdienst.
Getoppt von den Amis, siehe des Aufspürens von BenLaden.

Warum sollten die nicht auch Deutschland durchforsten?

von (prx) A. K. (prx)


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Kiffer schrieb:
> ...und nebenbei schnell zwei kleine antisemitische und antiamerikaniache
> Verschwörungstheorien eingebaut.

Dafür, dass im Schnüffelgeschäft Israelis und Amerikaner eine wichtige 
Rolle spielen, kann er nichts. Das ist Fakt, siehe auch Pegasus/NSO. Und 
nicht jede Erwähnung Israels in negativ empfundenem Kontext ist 
automatisch auch antisemitisch.

NB: Checkpoint, einer der wichtigsten Hersteller von 
Enterprise-Firewalls, ist ebenfalls in Israel beheimatet. Die Israelis 
sind in der IT-Branche schlichtweg vorne mit dabei.

: Bearbeitet durch User
von Kaj (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Israelis
> sind in der IT-Branche schlichtweg vorne mit dabei.
Ja, vorallem dank der Einheit 8200 (Acht Zweihundert)
Da hat auch Checkpoint seinen Ursprung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unit_8200

von Niemand (Gast)


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Und wie lokalisiert man nun IPV 6-IP-Adressen?
Die IPV-4 sind ja nun kein Problem.
Um mal wieder ins Thema zurück zu kommen...

von (prx) A. K. (prx)


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Niemand schrieb:
> Und wie lokalisiert man nun IPV 6-IP-Adressen?

Für IPv4 haben die Geolocation-Dienste eine Datenbank. Für IPv6 auch, 
nur eben eine andere, mit etwas anderen Regeln beim Match. Und weil es 
im IPv6 üblicherweise kein NAT gibt, gibts damit auch keine Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Ein T. (ein_typ)


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(prx) A. K. schrieb:
> Begabte Paranoiker

YMMD! ;-)

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