Forum: HF, Funk und Felder Kann man einen Funk Empfänger detektieren?


von BlueAvians (Gast)


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Hallo Erdenbürger,

ist es möglich einen Funkempfänger ( egal welche Frequenz )  zu 
detektieren ?

Vielen Dank.

BlueAvians

von Andreas M. (elektronenbremser)


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ja

von BlueAvians (Gast)


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wie muss ich mir das vorstellen Genosse?

von Mario M. (thelonging)


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von JohnnyDeppo (Gast)


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obwohl 143 oder mehr Beiträge in den Post geschrieben wurden, geht nicht 
eindeutig hervor wie das funktioniert!?

von Korrekt (Gast)


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Ich habe mir den Post auch angesehen, ich muss sagen, da geht genau 0,0
hervor wie das funktioniert!

von Edi M. (edi-mv)


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JohnnyDeppo schrieb:
> obwohl 143 oder mehr Beiträge in den Post geschrieben wurden, geht nicht
> eindeutig hervor wie das funktioniert!?

Korrekt schrieb:
> Ich habe mir den Post auch angesehen, ich muss sagen, da geht genau 0,0
> hervor wie das funktioniert!

Beitrag von MaWIn,  Beitrag vom 21.05.2022 23:03.
Da steht, WAS man detektieren könnte.
Auch die Beiträge vom  23.05.2022 09:44 und 23.05.2022 13:49 lesen.

Daß man ein Gerät zum "Detektieren" benötigt, dürfte außer Frage stehen.

Und wer's nicht glaubt, kann das mit z. B.mit 2 älteren Radios 
probieren, die nebeneinander stehn, auf Mittelwelle klappt das, mit 
Röhrenradio und Kofferradio daneben fast immer.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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hatten wir doch letztens schon gehabt:

Beitrag "Kann man einen Empfänger detektieren"

mfg

von Edi M. (edi-mv)


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Christian S. schrieb:
> hatten wir doch letztens schon gehabt:

Hat vor 4 Beiträgen schon jemand festgestellt.

JohnnyDeppo schrieb:
> obwohl 143 oder mehr Beiträge in den Post geschrieben wurden, geht nicht
> eindeutig hervor wie das funktioniert!

Und mindestens einer nicht gerafft.

von Ham (Gast)


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Hallo

Ganz einfach:

Theoretisch und unter Laborbedingungen bei einigen (älteren aber in 
vielen Bereichen immer noch aktiv genutzten und gebauten) 
Empfängertechniken:
Ja

Aber unter echten Bedingungen und wo es interessant werden könnte:

Nein - die Feldstärken der Signale die auf einen Empfänger hinweisen 
werden in praktisch interessanten Entfernungen (z.B. schon in 5m Meter 
Entfernung auf den Fußweg vor einen Zimmer)  zu schwach, es gibt viel zu 
viele Signal die auch von anderen Quellen als Empfänger stammen können 
und durchaus auch echte (gewollte) Aussendungen die eben keine 
Nebenprodukte von Empfängern oder ungewollte Störstrahlung sind.
SDRs und ähnliche moderne Empfangsprinzipien von außen sicher zu 
erkennen dürfte auch im Labor schwierig sein.
Eventuell noch in der Art:
Ich habe hier einen "Hear All XMP10 von Schnüffel und Co" den ich 
irgendwann ein und ausschalten werden - die Daten und die Technische 
Umsetzung dieses einen SDR ist den interessierten "Überwacher" bekannt.
Nun geht es los und der SDR Nutzer fragt:
Habe ich den SDR eingeschaltet oder nicht?
Das kann dann der Überwacher eventuell aus der nächsten Umgebungen durch 
Messungen mit einen Spektrumanlayzer  poder ähnlichen Werkzeugen 
feststellen - mehr aber dann auch nicht - einen praktischen Nutzen (Es 
geht ja wohl um Überwachung, Nachweis und ähnliches unter realen 
Umständen) hat das natürlich nicht.

Ein Fernglas und ein Busch, eine Hausecke, unauffälliges vorbeigehen mit 
einer hochwertigen Videokamera, social Enfeniering (Nachbarn als 
unfreiwilligen Spitzel missbrauchen, den Verdächtigen selbst geschickt 
"Fragen") dürfte in der Praxis erfolgversprechender sein.

Relativ einfach wird es allerdings wenn der "Empfänger" ein reines 
Onlineradio ist und es sich um eine Draht- (Glasfaser-) Verbindung 
handelt die ganz ohne Funk auskommt...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Damit der Thread evtl. doch noch interessant wird:
Kann man einen SDR-Empfänger detektieren? :)

von swl (Gast)


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Ham schrieb:
> Ein Fernglas und ein Busch, eine Hausecke, unauffälliges vorbeigehen mit
> einer hochwertigen Videokamera, social Enfeniering (Nachbarn als
> unfreiwilligen Spitzel missbrauchen, den Verdächtigen selbst geschickt
> "Fragen") dürfte in der Praxis erfolgversprechender sein.

Der IM Ham weiß anscheinend gut Bescheid, wie man Andere bespitzelt. Ob 
da autobiografische Erfahrungen eine Rolle spielen?

von Norbert G. (schnobbi)


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Ben B. schrieb:
> Kann man einen SDR-Empfänger detektieren? :)

Ja, meinen z.B. auf 122,8 MHz.

von Lotta  . (mercedes)


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Ich hab inzwischen mal ein bissel experimentiert:

Heut ist die ganze Detektiererei kaum mehr möglich, da
der Störnebel überall seit der Digitalisierung ja S9++ ist.
Auch auf dem platten Land. :-(( Klar, mit nem EKD kann man die
Oszillatoren ein paar Meter weit verfolgen, dann ist aber schluß.

Früher, in den 30'iger und 40'iger Jahren war das möglich,
wenn man die Schaltungen etwa der U-Bootgeräte betrachtet,
wie etwa das Metrox, das ne direkte Mischstufe ohne Vorstufe
hatte.


mfg

von Spiegelfisch (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Heut ist die ganze Detektiererei kaum mehr möglich

vlt. ist das eine Alternativbeschäftigung?

https://www.didaktik.physik.uni-muenchen.de/materialien/sensorik/indu-sen-und-b-feldsen/metalld.html

Das befriedigt auch den Jagd und Sammeltrieb, QSL-Pappe war gestern.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Früher, in den 30'iger und 40'iger Jahren war das möglich,
> wenn man die Schaltungen etwa der U-Bootgeräte betrachtet,
> wie etwa das Metrox, das ne direkte Mischstufe ohne Vorstufe
> hatte.
Die Dinger kenne ich nicht, aber wenn ich mich recht erinnere hatten 
besonders Audion-Empfänger das Problem, einen nicht zu kleinen Teil der 
HF direkt über die Empfangsantenne wieder abzustrahlen.

von Edi M. (edi-mv)


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Lotta  . schrieb:
> das Metrox, das ne direkte Mischstufe ohne Vorstufe
> hatte

Mischstufe ohne Vorstufe- der Normalfall jedes Klein- und Mittelsupers, 
seit Erfindung bis zu den letzten Geräten in dieser klassischen Technik.
Vorstufe hatten nur Spitzengeräte, die "Großsuper", sowie kommerzielle 
und militärische Geräte- aber offensichtlich auch nicht immer. Dennoch 
konnte man durch Schaltungstechnik die ABstrahlung der 
Oszillatorfrequenz minimieren, etwa spezielle Schaltungen, die 
eigentlich eine Brückenschaltung darstellen, etwa die "Tropadyne"- 
Schaltung der 20er Jahre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tropadyne

http://edi.bplaced.net/images/grundlagen/Schaltungsbesprechungen/additive_mischung_auf_am/Additive_Mischung_Edi-Seite.pdf

Ben B. schrieb:
> Die Dinger kenne ich nicht, aber wenn ich mich recht erinnere hatten
> besonders Audion-Empfänger das Problem, einen nicht zu kleinen Teil der
> HF direkt über die Empfangsantenne wieder abzustrahlen.

Nur eine Art, das "Pendelaudion", welches auch beim normalen Empfang 
IMMER HF der Empfangsfrequenz abstrahlt.
Das wurde jedoch nur UKW, in den 50ern, also zur UKW- Anfangszeit, 
gebaut.

Beim normalen Rückkopplungsaudion (bekanntestes Beispiel die 
"Volksempfänger": "VE301" und "DKE" des Dritten Reichs) nur, wenn man 
die Rückkopplung über den Punkt des besten Empfangs gedreht hatte, oder 
dies durch Drift von selbst geschah, störte man andere Empfänger.

Audionempfänger OHNE Rückkopplung -die gab es auch, etwa Philips 2511- 
störten überhaupt nicht, solche Geräte erzeugen intern überhaupt keine 
Frequenzen.

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Und um die Eingangsfrage zu beantworten: Man kann einen "Empfänger" 
detektieren.
Eigentlich immer.

Da ein Empfänger i. d. Regel einen Resonanzkreis besitzt- und dessen 
resonantes Schwingen entzieht dem Sender Energie.
Detektorempfänger sind überhaupt nur durch die Sender- Energie 
betriebsfähig !

Jeder auf einen Sender abgestimmter Empfänger entzieht dem Sender 
Energie.
Ausnahmslos- auch ein Empfänger OHNE Schwingkreis (SDR).
Warum ?
Eine Antenne ist ja bereits ein Resonanzkörper, auch wenn die 
Resonanzfrequenz nicht übereinstimmt.

******************
Wer das nicht glaubt, besorge sich am besten 2 oder 3 "Grid- Dip- 
Meter", die aktiv und passiv arbeiten können, mit denen kann man das 
perfekt demonstrieren !
Bereits die Grundfunktion "aktives Dippen" auf einen anderen Kreis ist 
bereits dieser Fall !
In einer nicht abschirmenden Box könnte ein aktiver Dipper einen 
"empfangenden" Schwingkreis ausmachen.
******************

Dann gab es den berühmten Fall einer Hamburger Laubenpieper- Kolonie, 
die in den 30er Jahren ihre Lauben mit der Energie eines benachbarten 
MW- Großsenders beleuchtete, und dem Sender Energie entzog- was dessen 
Abstrahlung -Reichweite-  natürlich verringerte.

Detektieren eines Empfängers durch Detektion des Energieentzugs ist nur 
nicht sinnvoll. Die Physik sagt, daß die Feldstärke eines Senders mit 
dem Quadrat der Entfernung abnimmt. Nach krzer Entfernung ist bereits 
kein Energieentzug mehr meßbar,

Superhets kann man eben durch ihre Oszillatorfrequenz detektieren, die 
Abstrahlung ist aber sehr gering. Aber es ist möglich.

Ein sehr empfindlicher Empfänger für Nachweis geringster HF- Spuren war 
übrigens... ein Pendelaudion, Hewlett Packard HP517, ein Detektor- Gerät 
für eine Meßbrücke.

von Doof bleibt eben doof (Gast)


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Korrekt schrieb:
> Ich habe mir den Post auch angesehen, ich muss sagen, da geht genau 0,0
> hervor wie das funktioniert!

Genau deshalb verlassen immer mehr Experten dieses Forum, weil sie es 
nicht ertragen, das ihre fachlich starken Beiträge als "Perlen für die 
Säue" enden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Doof bleibt eben doof schrieb:
> Korrekt schrieb:
>
>> Ich habe mir den Post auch angesehen, ich muss sagen, da geht genau 0,0
>> hervor wie das funktioniert!
>
> Genau deshalb verlassen immer mehr Experten dieses Forum, weil sie es
> nicht ertragen, das ihre fachlich starken Beiträge als "Perlen für die
> Säue" enden.

So ist das eben in einem öffentlichen Forum. Da bleibt es eben jedem 
Interessierten, die Perlen herauszupicken. (Gute) Antworten gab es 
genug.

von Indernetausgenner (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Doof bleibt eben doof schrieb:
>> Korrekt schrieb:
>>
>>> Ich habe mir den Post auch angesehen, ich muss sagen, da geht genau 0,0
>>> hervor wie das funktioniert!
>>
>> Genau deshalb verlassen immer mehr Experten dieses Forum, weil sie es
>> nicht ertragen, das ihre fachlich starken Beiträge als "Perlen für die
>> Säue" enden.
>
> So ist das eben in einem öffentlichen Forum. Da bleibt es eben jedem
> Interessierten, die Perlen herauszupicken. (Gute) Antworten gab es
> genug.

Der WWW als Teilbereich des Indernedd ist ja so cool weil bereits 
vorhandene Information einfach verlinkt werden kann. Dann kommen hüppe 
Forenbesucher und erwarten dass eben solch gesuchte Information in genau 
ihren Anfragethread kopiert wird und mit individuell bekömmlichem 
Zuckerguss versehen wird.

Ist das nicht schön? Ja genau das ist NICHT schön.

Ich verstehe dass genau dieser Verlust an menschlicher Intelligenz durch 
künstliche Intelligenz kompensiert werden muss...  :(

von Indernetausgenner (Gast)


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JohnnyDeppo schrieb:
> obwohl 143 oder mehr Beiträge in den Post geschrieben wurden, geht nicht
> eindeutig hervor wie das funktioniert!?

Gewisse Bauarten von  Funkempfänger sind in etwa vergleichbar wie eine 
Person die alles gehörte leise vor sich her nachplappert. Also das tun 
schon mal nicht alle und es ist LEISE.

Kann man sich in angemessene Nähe einer solche Person begeben, lässt 
sich nachvollziehen was sie Hört.
Die praktikable Distanz ist entsprechend beeinflusst von 
Umgebungsgeräusche: in einem ruhigen Lesesaal einer Bibliothek klapp das 
eher als auf dem Bürgersteig wo Autos vorbeituckern oder am Stammtisch.

Funktechnische Umgebungsgeräusche sind Abstrahlungen von anderen 
elektrischen Geräten: Haarföhn, Küchenquirl, Schaltnetzteil von 
Händy/Internetrouter/Weihnachtsbeleuchtung/LED-Beleuchtung/u.v.A.m.

Besonders hervortun tun sich el. Geräte welche ab werk keine/zu 
knappe/zu billige/gealterte Entstörung eingebaut haben. Je mehr 
Gesamtleistung bei so einem Gerät umgesetzt wird, desto schlimmer wird 
es und die Entstörung ist umso wichtiger.

Die neuzeitige Spitze bilden hier Dekobeleuchtungskram (weil zu billig 
gemacht) und PV-Solaranlagen (weil Leistung, u.a.)
Hinzu kommen vereinzelt auch Esoterikgerätschaften (z.B. 
"Wasservitalisierer") und Industrielle Funkdatenübertragungen 
(Eurobalise f. Zugverkehrsteuerung).

Katalog der No-Gps s. Listen bei den Behörden.

In der heutigen Drahtloswelt ist es SEHR WICHTIG dass vom Gesetz 
vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte möglichst niedrig definiert werden 
UND DASS SIE VON ALLEN -VON ALLEN!!!- EINGEHALTEN werden.

von Edi M. (edi-mv)


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Es ist kaum sinnvoll, über die Detektierung eines einzelnen Empfängers 
in einer störverseuchten Stadt zu sinnieren.
Auf dem Lande- vielleicht, aber es gibt keine Notwendigkeit.

Wichtig war sowas -FRÜHER !- für die Verfolgung von U- Booten, das wurde 
schon genannt.
Zumindest versprach man sich das von der Technik, und darum wurden eine 
Zeit auch Geradeaus- Empfänger verwendet, die keinen Oszillator 
besitzen, außer der Funker war ein Trottel, und zog die Rückkopplung an.
Und auf See waren Störteppiche durch Schaltnetzteile nicht vorhanden.

Eine Verfolgung von "Schwarzhörern", Hörer von "Feindsendern", oder 
Aufdeckung von Spionagetätigkeit durch sowas ist mir nicht bekannt, aber 
sicher hat man es versucht.

Aus der ursprünglichen Frage ergeben sich aber trotzdem interessante 
Aspekte, etwa in Betracht des Funkverkehrs über weiteste -wirklich 
WEITESTE"- Distanzen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die meisten Hörer von "Feindsendern" kann man ganz einfach daran 
erkennen, daß ihre Antenne in die "falsche" Richtung gedreht ist.

von Wessi (Gast)


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> Die meisten Hörer von "Feindsendern" kann man ganz einfach daran
> erkennen, daß ihre Antenne in die "falsche" Richtung gedreht ist.

Der Begriff "Feindsender" stammt aus der Nazi-Zeit in Deutschland.
Für den Empfang brauchte man damals keine Richtantennen.

Zum Aufspüren war kein technisches Gerät nötig. Meist waren es
Nachbarn, die den Betreffenden bei der Gestapo (geheime Staats-
polizei) denunzierten. Oft folgte dann lange Haft oder auch die
Todesstrafe.

In der DDR gab es die Sprachregelung "Sender des kapitalistischen 
Klassenfeindes". Zum TV-Empfang nutzte man natürlich Richtantennen,
die auf Westsender ausgerichtet waren. Das DDR-Regime duldete dies
meist weitgehend.

von Zeno (Gast)


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Wessi schrieb:
> Zum TV-Empfang nutzte man natürlich Richtantennen,
> die auf Westsender ausgerichtet waren. Das DDR-Regime duldete dies
> meist weitgehend.
Die in Thüringen allseits bekannte Ochsenkopfantenne (Kanal 4) - Dipol 
aus 240Ohm Bandkabel (2,20m)  einfach auf eine Latte genagelt - wurde 
einfach in die Zimmerecke gestellt und bei Bedarf konnte man die recht 
schnell hinter der Couch verschwinden lassen.

von mIstA (Gast)


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Klar doch im Frequenzbereich zwischen 400 und 700 THz hat jeder 
Funkempfänger seine ganz charakteristische Reflexions-Signatur. ;)

von Bernd (Gast)


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Wessi schrieb:
> Das DDR-Regime duldete dies meist weitgehend.
Es gab wohl auch Zeiten, in denen Teile der FDJ durch's Dorf zog und 
"Lieber Bürger sei kein Tropf, runter mit dem Ochsenkopf!" skandierte 
und auch gleich mit passendem Werkzeug zur Tat schritt:
https://www.spiegel.de/politik/aktion-ochsenkopf-a-44bfdfe6-0002-0001-0000-000043366009

von Wessi (Gast)


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> Es gab wohl auch Zeiten, in denen Teile der FDJ durch's Dorf zog und
> "Lieber Bürger sei kein Tropf, runter mit dem Ochsenkopf!" skandierte
> und auch gleich mit passendem Werkzeug zur Tat schritt:

"Die Kampagne war von einer großen, staatlich gelenkten 
Presseberichterstattung und von Denunziationsversuchen seitens
der FDJ begleitet. Dennoch scheiterte die Kampagne schon nach
wenigen Wochen, weil sich zu viele Bürger in ihren Privatwohnungen
der Überwachung entziehen konnten – notfalls durch sogenannte
Nachtantennen, die nur zum Fernsehempfang in der Dunkelheit
aufgestellt wurden."

https://de.wikipedia.org/wiki/Westfernsehen

von Edi M. (edi-mv)


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Wessi schrieb:
> "Die Kampagne war von einer großen, staatlich gelenkten
> Presseberichterstattung und von Denunziationsversuchen seitens
> der FDJ begleitet. Dennoch scheiterte die Kampagne schon nach
> wenigen Wochen, weil sich zu viele Bürger in ihren Privatwohnungen
> der Überwachung entziehen konnten – notfalls durch sogenannte
> Nachtantennen, die nur zum Fernsehempfang in der Dunkelheit
> aufgestellt wurden."

Bißchen Aufkärung:

Das ist recht lange her, Selbst ich war noch zu klein- als diese 
Antennendreh- Kampagne der FDJ lief, das war Ende der 50er bis in die 
60er Jahre, und auch nur auf dem Lande, nicht nur in Thüringen und 
Sachsen, auch in Mecklenburg- Vorpommern, wie mir alte Mecklenburger 
berichteten.

Das Echo war verschieden- in manchen Dörfern konnten die "vorbildlichen 
FDJler" viele auf "Klassenfeind- Sender" gerichtete Antennen abbauen 
oder umdrehen.
In manchen Gegenden gab es aber auch Prügel, gerade da, wo 
bessergestellte Leute wohnten, die natürlich der SED nahestanden, es 
sich aber nicht gefallen ließen, wenn jemand ihre teuren Antennen 
beschädigte.
Außerdem war man ja "ideologisch gefestigt"...
:-|

("FDJ" = "Freie Deutsche Jugend", Jugendorganisation der DDR, sehr 
kommunistisch- parteilastig, natürlich der SED = "Sozialistische 
Einheitspartei Deutschlands").

Und manche Konstruktionen waren auch irre aufwendig- ich sah in den 
70er/ 80er Jahren noch ggü. dem Bahnhof Waren/ Müritz eine 
Antennenkonstruktion in der Größe einer Gartenlaube, auf 2 Zoll- 
Stahlrohr. Der Reflektor bestand aus 2 angewinkelten Winkelstahl- 
Stallfenster- Rahmen, natürlich ohne Scheiben drin, der Träger des 
Reflektors und der Direktoren war  1-Zoll- Rohr, etwa 6- 8m lang !

In den 70ern ebbte die "Feindsender- Kampagne" ab, und in den 80er 
Jahren konnte ich in meiner RFT- Fernsehwerkstatt Fernseher mit "West"- 
Programmen laufen lassen, gegen eine lange Nase mancher Hobby- 
Denunzianten, die sich an der Theke darüber aufregten !
Nur- der Protest nutzte nichts- Die Fernsehwerkstatt MUßTE die 
Funktionsfähigkeit und technischen Kennwerte der Geräte auf ALLEN 
Frequenzen garantieren können- gerade, wenn zeitweilige Fehler 
auftraten.
Damit war das "Westfernsehen" zähneknirschend offiziell anerkannt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Edi M. schrieb:
> Damit war das "Westfernsehen" zähneknirschend offiziell anerkannt.

Und andersherum auch. Irgendwo im Harz stand der TV Sender für die 
Westdeutschen. Aber "in Farbe" ging irgendwie nicht.
Frage BTW. Wie hieß der nette Mann da im Bild noch gleich?

ciao
gustav

von Edi M. (edi-mv)


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Karl B. schrieb:
> Frage BTW. Wie hieß der nette Mann da im Bild noch gleich?

Ich denke, das war Wolfgang Meyer.

https://tvddr.fandom.com/de/wiki/Wolfgang_Meyer

Sieht dem bekanntesten Sprecher, Klaus Feldmann, sehr ähnlich.

https://www.amazon.de/Das-waren-die-Nachrichten-Erinnerungen/dp/3360012771

Hier sind noch mehr.

http://www.husfl.net/DDR-F/tv-ak02.htm

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Die meisten Hörer von "Feindsendern" kann man ganz einfach daran
> erkennen, daß ihre Antenne in die "falsche" Richtung gedreht ist.
Oder man hat in der Schule die Kinder gefragt, wie denn die Uhr aussieht 
die vor der allabendlichen Nachrichtensendung eingeblendet wurde.

von MaWin (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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machen wir doch mal einen Zirkelbezug
Beitrag "Kann man einen Empfänger detektieren"

von Percy N. (vox_bovi)


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Wessi schrieb:
> Oft folgte dann lange Haft oder auch die
> Todesstrafe.

Letzteres nicht für bloßes Abhören, sondern nur für das Verbreiten 
abgehörter Nachrichten,  "die die Widerstandskraft des deutschen Volkes 
gefährden" konnten, und auch das nur in besonders schweren Fällen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_%C3%BCber_au%C3%9Ferordentliche_Rundfunkma%C3%9Fnahmen

"Die Quellenlage erlaubt keine genauen Aussagen zur 
Verfolgungsintensität. Nach einem Lagebericht von 1941 wurden monatlich 
zwischen 200 und 440 Personen wegen Abhörens feindlicher 
Rundfunkpropaganda festgenommen.[12] In einigen näher untersuchten 
Gestapobereichen wurden Verstöße nur in 23 % bis 47 % der Fälle an die 
Gerichte weitergemeldet. In etwa 10 % der Fälle wurden die Denunzierten 
nach einer mehrtägigen Gestapohaft entlassen; viele der Angezeigten 
kamen mit einer Verwarnung davon.

Die Reichskriminalitäts-Statistik nennt für die Jahre 1939 bis 1942 für 
das Deutsche Reich (ohne Österreich) 2.704 Verurteilungen nach der 
Rundfunkverordnung. Gesamtzahlen für die Folgejahre fehlen, doch 
offenbaren Zahlenangaben einzelner Städte eine eindeutige Tendenz: So 
stieg in Hamburg die Anzahl der Fälle ab 1943 sprunghaft um das 
Dreifache an.[13] Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes 
berichten unter dem 8. Juli 1943 von „Auflockerungserscheinungen in der 
Haltung der Bevölkerung“, die für „Rundfunkverbrecher“ Verständnis 
zeige:"

Seit dem Februar 1943 war die Area Bombing Directive der RAF in Kraft; 
hier könnte ein Zusammenhang bestehen.

: Bearbeitet durch User
von Blind F. (blindfrog)


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Percy N. schrieb:
> Wessi schrieb:
>> Oft folgte dann lange Haft oder auch die
>> Todesstrafe.
>
> Letzteres nicht für bloßes Abhören, sondern nur für das Verbreiten
> abgehörter Nachrichten,  "die die Widerstandskraft des deutschen Volkes
> gefährden" konnten, und auch das nur in besonders schweren Fällen.
>
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_%C3%BCber_au%C3%9Ferordentliche_Rundfunkma%C3%9Fnahmen


Du meinst "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates"?
in der damals üblichen Form? :-)

Und das Verbiegen der Antennen durch die FDJ erinnert mich irgendwie an 
das Anbohren von Milchlaster-LKW-Reifen durch die "Letzte Generation" 
neulich in GB.

@TO:
Nein, man kann nicht allgemein sagen das das möglich ist, es gibt 
"Geradeausempfänger" die selbst keinerlei Signal abstrahlen das ortbar 
wäre und es gibt "Software defined Radios" die alles Mögliche 
abstrahlen, aber Rückschlüsse auf was da empfangen wird, lassen sich 
hier nicht ziehen.
Dazwischen gibts aber eine ganze Reihe von "Superhetempfängern" deren 
Überlagerungsoszillator sich wegen der abgestrahlten Frequenz ggf. orten 
läßt, nur gibts es auch Doppelsuperhets mit 2 solchen Oszillatoren die 
dann Rückschlüsse auf die empfangene Frequenz erschweren.
Edi kennt sicherlich auch Zwischenfrequenzlagen von 468Khz in alten 
Radios, man kann von Weitem dann twar den Oszillator orten, aber keinen 
zuverlässigen Rückschluß auf die empfangene Frequenz machen, so lange 
man nicht die genaue Architektur des Empfängers kennt.

von Edi M. (edi-mv)


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Blind F. schrieb:
> Edi kennt sicherlich auch Zwischenfrequenzlagen von 468Khz in alten
> Radios, man kann von Weitem dann twar den Oszillator orten, aber keinen
> zuverlässigen Rückschluß auf die empfangene Frequenz machen

Es ging einst auch weniger um die Feststellung, welcher Sender empfangen 
wird,  als um den Nachweis eines Empfängers an sich.
Als man sich beim Militär die Ortung von U- Booten versprach, war eben 
JEDE nachweisbare Aussendung eines Bordsenders, aber wegen der 
Funkstille bei Annäherung eines Zerstörers eben auch des Empfängers, 
verräterisch.
Abgesucht wurden natürlich die zu den militärischen Frequenzbereiche 
passenden Oszillatorfrequenzbereiche.

Ob man sich im Dritten Reich den Nachweis eines "Feindsender- Hörers" 
durch die Peilung der entsprechenden Oszillatorfrequenz versprach... 
vermutlich nicht- die noch weit verbreiteten Geradeausempfänger 
-Volksempfänger- haben keine.

von Blind F. (blindfrog)


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Edi M. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Edi kennt sicherlich auch Zwischenfrequenzlagen von 468Khz in alten
>> Radios, man kann von Weitem dann twar den Oszillator orten, aber keinen
>> zuverlässigen Rückschluß auf die empfangene Frequenz machen
>
> Es ging einst auch weniger um die Feststellung, welcher Sender empfangen
> wird,  als um den Nachweis eines Empfängers an sich.
> Als man sich beim Militär die Ortung von U- Booten versprach, war eben
> JEDE nachweisbare Aussendung eines Bordsenders, aber wegen der
> Funkstille bei Annäherung eines Zerstörers eben auch des Empfängers,
> verräterisch.

Nicht wirklich.
Nur Längstwellenempfang ist getaucht möglich, Du weißt das. Es ist 
deshalb ziemlich unwahrscheinlich das ein getauchtes Uboot bei der 
Annäherung eines Zerstörers überhaupt einen Empfänger betreibt.

> Abgesucht wurden natürlich die zu den militärischen Frequenzbereiche
> passenden Oszillatorfrequenzbereiche.
>
> Ob man sich im Dritten Reich den Nachweis eines "Feindsender- Hörers"
> durch die Peilung der entsprechenden Oszillatorfrequenz versprach...
> vermutlich nicht- die noch weit verbreiteten Geradeausempfänger
> -Volksempfänger- haben keine.

Doch, hatten die, die Audionröhre..

von Edi M. (edi-mv)


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Blind F. schrieb:
> Nicht wirklich.
> Nur Längstwellenempfang ist getaucht möglich, Du weißt das. Es ist
> deshalb ziemlich unwahrscheinlich das ein getauchtes Uboot bei der
> Annäherung eines Zerstörers überhaupt einen Empfänger betreibt.

U- Boote konnten natürlich noch eine Antenne fast auf der 
Wasseroberfläche draußen haben, also ohne voll abgetaucht zu sein, dann 
war mehr als Längstwelle möglich. Die Geräte funktionierten schon auf 
mehreren Wellenbereichen.
Und auch den Oszillator zur Längstwelle hätte man suchen können.
Langstwelle war unter Wasser empfangbar, aber auch nur bis 16m Tiefe.

Wie ich gelesen habe, versprach man sich zumindest die Detektierung des 
U- Boot- Empfängers, weshalb man eine Zeit Geradeausempfänger benutzte- 
ohne angezogene Rückkopplung ist nichts anpeilbar- und das wird ein 
Funker ja wohl sicher vermieden haben.
Ob eine solche Detektierung jemals geklappt hat, ist nicht bekannt.
Einer meiner Lehrer war im 2.WK auf einem U- Boot- nach diesem Detail 
habe ich ihn nicht gefragt.

Blind F. schrieb:
>> Ob man sich im Dritten Reich den Nachweis eines "Feindsender- Hörers"
>> durch die Peilung der entsprechenden Oszillatorfrequenz versprach...
>> vermutlich nicht- die noch weit verbreiteten Geradeausempfänger
>> -Volksempfänger- haben keine.
>
> Doch, hatten die, die Audionröhre..

Und die ist ein ständig detektierbarer Oszillator ?
Nein.

von Blind F. (blindfrog)


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Edi M. schrieb:

>>
>> Doch, hatten die, die Audionröhre..
>
> Und die ist ein ständig detektierbarer Oszillator ?
> Nein.

Natürlich, zumindest kann man wohl den Abstimmvorgang detektieren und 
auch die Frequenz.

von Edi M. (edi-mv)


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Blind F. schrieb:
> Natürlich, zumindest kann man wohl den Abstimmvorgang detektieren und
> auch die Frequenz.

Nö.
Ich habe etliche Rückkopplungs- Audion- Geräte, und  drehe die 
Rückkopplung zum Abstimmen nicht so weit auf.  Das sollte man ja 
eigentlich vermeiden, und das geht auch.
Da ist also nichts zu detektieren.
Und einen U- Boot- Funker, der beim Audion die Rückkopplung hochzieht, 
hätte man wohl kielgeholt...

von Blind F. (blindfrog)


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Edi M. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Natürlich, zumindest kann man wohl den Abstimmvorgang detektieren und
>> auch die Frequenz.
>
> Nö.
> Ich habe etliche Rückkopplungs- Audion- Geräte, und  drehe die
> Rückkopplung zum Abstimmen nicht so weit auf.  Das sollte man ja
> eigentlich vermeiden, und das geht auch.
> Da ist also nichts zu detektieren.
> Und einen U- Boot- Funker, der beim Audion die Rückkopplung hochzieht,
> hätte man wohl kielgeholt...

jaja, erzähle mal weiter...

von Edi M. (edi-mv)


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Blind F. schrieb:
> jaja, erzähle mal weiter...

Wer nicht lesen kann, kann nicht begreifen- der Nickname ist Programm.

Beitrag #7193378 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193379 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193476 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Edi M. (edi-mv)


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Brillenschlange schrieb im Beitrag #7193476:
> Passive Feldverformung ist nicht Dein Fach, also Klappe zu und Finger
> still halten.

Freitag... Besserwisser, die so fickrig beim Geifern sind, daß sie noch 
nicht mal "Kommunismus" als Substantiv schreiben können, reißen die 
Klappe auf....

Aber irgendwas mal gehört... immerhin.

Dazu steht was im Beitrag vom 04.09.2022 08:20, andere Schreiber 
erwähnten das als "Energiesenke", ich bezweifle aber, daß davon was in 
den feldverformten Gripskasten gegangen ist- Hauptsache, hier stören.

Beitrag #7193554 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193734 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193757 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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> Freitag... Besserwisser

Naja ... wie man in den Wald ruft ;-)

Edi M. schrieb:
> Ich habe etliche Rückkopplungs- Audion- Geräte, und  drehe die
> Rückkopplung zum Abstimmen nicht so weit auf.  Das sollte man ja
> eigentlich vermeiden, und das geht auch.
> Da ist also nichts zu detektieren.

Natürlich doch. Eigentlich hast Du es ja im
> Beitrag vom 04.09.2022 08:20
richtig dargestellt: Jeder Empfänger läßt sich orten, auch ein 
rückgekoppeltes Audion mit nicht-angezogener Rückkopplung und sogar ein 
Geradeausempfänger. Prinzip (Grid-) Dipper oder Energiesenke. Nur sinkt 
die Feldstärke mit 1/r² (Oberfläche Kugel), was das in der Praxis nur 
auf sehr kurze Entfernungen möglich macht.

Interessant wäre zu wissen, bis zu welchen Entfernungen (Superhet-) 
Empfänger detektiert werden können. Da werden militärische Anwendungen 
am weitesten reichen, aber die Informationen sind vermutlich nicht 
öffentlich zugänglich. Scheint ja auch immer ein Thema zu sein, ein 
U-Boot möglichst 'unsichtbar' in jeder Hinsicht zu machen.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Interessant wäre zu wissen, bis zu welchen Entfernungen (Superhet-)
> Empfänger detektiert werden können. Da werden militärische Anwendungen
> am weitesten reichen, aber die Informationen sind vermutlich nicht
> öffentlich zugänglich. Scheint ja auch immer ein Thema zu sein, ein
> U-Boot möglichst 'unsichtbar' in jeder Hinsicht zu machen.

Ich habe in der Parallel- Beitragsfolge, 
Beitrag "Kann man einen Empfänger detektieren"
wie immer gestört von Gestörten, im Beitrag vom 10.09.2022 18:47 dazu 
geschrieben, ich habe Videos dazu erstellt.
Ein 0815- Kofferradio schaffte locker 20m, ein empfindliches Gerät, etwa 
ein Selektives Mikrovoltmeter, schafft garantiert wesentlich mehr.

Ich denke nicht, daß solche Sachen heute noch für U- Boot- Suche 
verwendet werden.
Aber es geht um das Prinzip.

Mohandes H. schrieb:
>.... Eigentlich hast Du es ja im
>> Beitrag vom 04.09.2022 08:20
> richtig dargestellt: Jeder Empfänger läßt sich orten, auch ein
> rückgekoppeltes Audion mit nicht-angezogener Rückkopplung und sogar ein
> Geradeausempfänger.
...
> Nur sinkt die Feldstärke mit 1/r² (Oberfläche Kugel), was das in der Praxis nur
> auf sehr kurze Entfernungen möglich macht.

Das ist eine Möglichkeit, die aus -wie Sie richtig erkennen- 
physikalischen Gründen wohl niemand in Erwägung zieht.
Aber es war eben einmal so, daß dies unbeabsichtigt geschah- ich 
beschrieb schon einmal die "Untat" der Hamburger Laubenpieper, die in 
den 30er Jahren ihre Laubern mit Senderenergie eines benachbarten 
Senders beleuchteten. Das klaute dem Sender Energie- und damit 
Reichweite. Und das war meßbar.

Gleiches ist für eine Detektierung -mit kleinen Leistungen- möglich.
Ich habe dazu aufgefordert,  dies im Experiment nachzuvollziehen.
Dies könnte man mit Meßsender und Schwingkreisen, die eine Anzeige dran 
habe, z. B. mehreren Dippern -mindestens einer aktiv.
Nur macht das sicher keiner, dazu müßte man sich eben einige dieser 
Geräte zulegen.

Es würde auch reichen, 2 Audion- Geräte, evtl. auch 2 Superhet- 
Koffergeräte, die auf einen EIngangsschwingkreis arbeiten,  zu 
verwenden- die Ergebnisse sind schon erstaunlich.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Das klaute dem Sender Energie- und damit
> Reichweite. Und das war meßbar.

Das mit den Laubenpiepern ist ja bekannt. Wenn sie dem Sender Energie 
entziehen, bedeutet das ja, daß das Feld 'verzerrt' wird. Wäre 
interessant  dies graphisch darzustellen.

Oder sind die lokalen Feldstärken so hoch, daß genügend Energie zur 
Entnahme da war (also keine 'Verzerrung' des Feldes)?

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Wenn sie dem Sender Energie
> entziehen, bedeutet das ja, daß das Feld 'verzerrt' wird. Wäre
> interessant  dies graphisch darzustellen.
> Oder sind die lokalen Feldstärken so hoch, daß genügend Energie zur
> Entnahme da war (also keine 'Verzerrung' des Feldes)?

Die Frage müßten Sie selbst beantworten können- die Antwort steckt fast 
in der Frage.
Besser wäre ein Experiment.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Da ist also nichts zu detektieren.

Das wird gerne vermutet, ist aber falsch.

JEDE Antenne strahlt, selbst wenn kein Empfänger angeschlossen ist. Das 
wird sogar allgemein technisch genutzt.

von Zeno (Gast)


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Grundlagenfreund schrieb:
> JEDE Antenne strahlt, selbst wenn kein Empfänger angeschlossen ist.
Ach ja? Dann erklär das mal wie das physikalisch funktionieren soll.

Grundlagenfreund schrieb:
> Das
> wird sogar allgemein technisch genutzt.
Zeig mal ein Beispiel.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Zeno schrieb:
> Dann erklär das mal wie das physikalisch funktionieren soll.

Zeno schrieb:
> Zeig mal ein Beispiel.

Tja, auf die Aufforderungen im Befehlston passt wohl die Antwort: "Lies 
mal ein Fachbuch über Elektromagnetismus und die Theorie hinter der 
Antennentechnik."

Den Ton, den es braucht, damit ich in eine Diskussion ein steige, hast 
du nicht getroffen. Ich wünsche dir ein vergnügliches Schmökern in den 
entsprechenden Büchern. Die geeigneten Bücher zu finden ist doch 
sicherlich eine einfach zu lösende Aufgabe für dich. Schönen Abend noch.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Oder sind die lokalen Feldstärken so hoch, daß genügend Energie zur
> Entnahme da war (also keine 'Verzerrung' des Feldes)?

Das Feld wird bei Entnahme immer verzerrt. Andernfalls hättest du ein 
Perpetuum Mobile vorliegen. Wir können Energie aus einem System nicht 
entnehmen, ohne dass sie weniger wird.

von Dieter (Gast)


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Im aelteren Thread steht zufaellig auch der Schaltplan, bei dem eine 
Variation enthalten ist, die extern ermittelbare Frequenzeinstellung im 
ausgeschalteten Zustand zu veteiteln.

von Kilo S. (kilo_s)


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Grundlagenfreund schrieb:
> JEDE Antenne strahlt, selbst wenn kein Empfänger angeschlossen ist. Das
> wird sogar allgemein technisch genutzt.

Ja, lecherleitung zb.

Mit fällt gerade ein, wenn eine Antenne die Hälfte der empfangenen 
sendeleistung wieder abstrahlt könnte man doch die Antenne selbst 
anpeilen weil diese doch gleichzeitig.... Ach ne, Vorhersagen über die 
Ausbreitung sind doch sehr komplex und da weder für die komplette (vor 
allem urbane und damit bebaute) Topologie eine exakte ausbreitungskarte 
zur Verfügung steht kann man eben auch keine wirklich exakte Auswertung 
über Anzahl und Position von Antennen geben....

Eine Antenne hat ein abstrahldiagramm, also gehen von diesen "ominösen" 
50% wieder ausgestrahltem Signal nochmal soundsoviel Prozent verloren 
weil nicht in Richtung Empfänger abgestrahlt.

Dazu kommen Reflexion und Auslöschung.

Aktuell dürfte die Detektion solcher schwachen Signaldifferenzen 
höchstens dem Militär/Geheimdienst/Regierung vorbehalten sein. Die haben 
sowohl Zugriff auf die nötige Technologie als auch auf alle 
Bebauungspläne und Kartendaten um so ein extrem komplexes Modell das 
alle nicht bedachten Objekte, noch dazu die beweglichen, nicht ein mal 
einschließen würde um es  zu Berechnen.
Allerdings glaube ich kaum das dies nötig ist....


Vor Monaten habe ich mal einen Bericht gelesen das den Amerikanern da 
ein Durchbruch gelungen sei und sie wohl einen neuen Typ Antenne 
entwickelt hätten.
Ob auf Plasma oder Basis von Quanten oder was auch immer hab ich leider 
nicht mehr im Kopf.
Aber das klang ungefähr so als sei die Antenne in der Lage wie bei 
verschränkten Teilchen nahezu in dem Moment in dem das Signal vom Sender 
erzeugt wird auch dem Empfänger das Signal zu liefern. Natürlich 
breitbandig, aber mehr habe ich da auch nicht mehr im Kopf.

Hat das auch jemand gelesen?
Mit Hilfe solcher Antennentechnik sollte sich sowas doch bewerkstelligen 
lassen.

Wer Ironie findet darf sie behalten.

Meinen alten SBE Optiscan konnte ich auf der Empfangsfrequenz bis zu 
200m weit Orten, je nach Antenne. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Tja, auf die Aufforderungen im Befehlston passt wohl die Antwort: "Lies
> mal ein Fachbuch über Elektromagnetismus und die Theorie hinter der
> Antennentechnik."
>
> Den Ton, den es braucht, damit ich in eine Diskussion ein steige, hast
> du nicht getroffen. Ich wünsche dir ein vergnügliches Schmökern in den
> entsprechenden Büchern. Die geeigneten Bücher zu finden ist doch
> sicherlich eine einfach zu lösende Aufgabe für dich. Schönen Abend noch.

Tja, darauf kann man nur antworten Du kannst es nicht. Einfach nur mal 
die große Klappe gehabt und wie immer nichts dahinter.

von Zeno (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Ja, lecherleitung zb.
Eine Lecherleitung ist keine Antenne. Die Lecherleitung ist ein 
Schwingkreis und von alleine strahlt da gar nix. Es ist auch nicht Sinn 
und Zweck einer Lecherleitung als Antenne zu wirken.

Damit überhaupt was strahlt muß für's erste Energie zugeführt werden. 
Wie das bei einer nicht angeschlossenen Antenne funktionieren soll, das 
erkläre mal.

von Percy N. (vox_bovi)


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Zeno schrieb:
> Damit überhaupt was strahlt muß für's erste Energie zugeführt werden.
> Wie das bei einer nicht angeschlossenen Antenne funktionieren soll, das
> erkläre mal.

Stimmt, Direktoren und Refkektoren a ka Yagi sind bekanntlich völlig 
wirkungslos ...

von Kilo S. (kilo_s)


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Zeno schrieb:
> Eine Lecherleitung ist keine Antenne.

Autokorrektur, da sollte eigentlich Leckleitung stehen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlitzkabel

Zeno schrieb:
> Damit überhaupt was strahlt muß für's erste Energie zugeführt werden.

Wird doch kontinuierlich Energie zugeführt, nahmlich die zu Empfangenden 
signale.

Zeno schrieb:
> Wie das bei einer nicht angeschlossenen Antenne funktionieren soll, das
> erkläre mal.

In dem die Antenne einfach so in der Landschaft Steht.
Wenn dem nicht so wäre würden leckkabel nahmlich auch nicht 
funktionieren.

Achso, Schwingkreise strahlen nicht?
Dan lass uns  doch mal bitte an deiner Weisheit Teil haben und erkläre 
wieso das bei einer Magnetic Loop und Grid Dipper klappt. Ich mein so 
eine Grid Dipper Spule muss sogar strahlen sonst könnte das DUT gar 
keine Energie beim resonanzdip entnehmen.

Nur weil etwas so schwach strahlt das man es theoretisch nur in 
unmittelbarer Nähe feststellen kann heißt das ja nicht das nichts 
strahlt.

: Bearbeitet durch User
von Grundlagenfreund (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Stimmt, Direktoren und Refkektoren a ka Yagi sind bekanntlich völlig
> wirkungslos ...

:) ;) Ja, die parasitären Elemente sind eines der vielen Beispiele, wie 
etwas, das nicht angeschlossen ist, strahlt. Das Feld, das dadurch 
entsteht überlagert sich mit dem Feld, das aus einer oder mehreren 
anderen Quellen stammt, so dass sich im End Effekt ein verformtes Feld 
ergibt, das in diesem Fall sogar recht einfach messbar ist.

Bekanntlich funktionieren die Reflektoren und Direktoren der Yagi Uda 
Antenne auch im Empfangsfall.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Ben B. schrieb:
>> Früher, in den 30'iger und 40'iger Jahren war das möglich,
>> wenn man die Schaltungen etwa der U-Bootgeräte betrachtet,
>> wie etwa das Metrox, das ne direkte Mischstufe ohne Vorstufe
>> hatte.
> Die Dinger kenne ich nicht, aber wenn ich mich recht erinnere hatten
> besonders Audion-Empfänger das Problem, einen nicht zu kleinen Teil der
> HF direkt über die Empfangsantenne wieder abzustrahlen.

Niemand kennt "Metrox". Der Radar Warnempfänger hiess Metox. Er war 
detektierbar und ortbar. Das wusste man und nahm das Gerät ausser 
Verwendung. Die Alliierten verwendeten aber bekanntlich die zwei anderen 
funktechnischen Verfahren zur Ortung der Boote. Selbst mit den damaligen 
Mitteln und Stand der Technik wäre noch mehr möglich gewesen. Aber 
Forschungs- und Entwicklungs Ressourcen waren ein knappes und kostbares 
Gut, das an vielen Stellen benötigt wurde.

In Kombination mit anderen heute vefügbaren Mitteln stehen Möglichkeiten 
in neuen Dimensionen zur Verfügung.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Niemand kennt "Metrox". Der Radar Warnempfänger hiess Metox.

Deshalb habe ich ihn nicht gefunden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Metox

Da ist auch ein Schaltplan, interessante Schaltung.

Übrigens mit Lecherleitung im Eingangskreis. Die Lecherleitung ist 
halbkreisförmig angeordnet, um das Ganze über einen Drehknopf abstimmen 
zu können.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Über Metox zur Ortung des Gerätes selber:

> Auf deutscher Seite führte dies zu dem Fehlschluss, die Gegenseite
> könne die vom Gerät selbst ausgehenden Impulse (Eigenstrahlung)
> auffangen. Ein Eigenversuch mit einer Luftwaffenmaschine, die die
> Abstrahlung des Metox auf bis zu 70 km Entfernung orten konnte,
> bestätigte diese Annahme scheinbar. Der B.d.U. verbot daher den
> Einsatz der Geräte am 31. Juli 1943.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Jeder Empfänger läßt sich orten, auch ein
> rückgekoppeltes Audion mit nicht-angezogener Rückkopplung und sogar ein
> Geradeausempfänger. Prinzip (Grid-) Dipper oder Energiesenke. Nur sinkt
> die Feldstärke mit 1/r² (Oberfläche Kugel), was das in der Praxis nur
> auf sehr kurze Entfernungen möglich macht.

Das Prinzip, das du hier beschreibst, funktioniert nicht immer so.

Stell dir eine richtig breitbandige Antenne vor, wie eine Logper. Daran 
schliesst du eine aussteuerungsfeste aperiodische Vorverstärker Stufe 
an. Natürlich wird man das kaum so machen, aber es geht um das Ergründen 
der Prinzipien. Im beschriebenen Fall kannst du dippern wie du willst, 
du wirst keinen Dip sehen.

Aber du hast natürlich recht, da gibt es eine Energiesenke, die 
detektiert werden kann. Es gibt auch Rückstrahlung, die detektiert 
werden kann. Wenn du die Eingangs Impedanz des rx durch einen ohmschen 
Widerstand ersetzt, funktioniert das immer noch gleich, hat aber mit 
einem "Empfänger" als Gerät nichts mehr zu tun. Es ist im beschriebenen 
Fall die Antenne, die detektiert werden kann und nicht das 
Empfangsgerät.

Jetzt kannst du einen Schritt weiter gehen, und die Eingangsstufe nicht 
nur aperiodisch auslegen, sondern dazu auch noch extrem hochohmig. Das 
kommt einem bekannt vor, dann haben wir so etwas wie eine Miniwhip. Die 
empfangene Frequenz kannst du auch hier nicht mehr feststellen. Aber 
eine Energiesenke ist die Anordnung immer noch und damit detektierbar.

Wenn man sich das Ganze über ein weites Frequenz Spektrum ansieht, kommt 
man noch auf weitere Eigenschaften. Ein paar Geanken Experimente ist das 
schon wert.

von Edi M. (edi-mv)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Stell dir eine richtig breitbandige Antenne vor, wie eine Logper. Daran
> schliesst du eine aussteuerungsfeste aperiodische Vorverstärker Stufe
> an. Natürlich wird man das kaum so machen, aber es geht um das Ergründen
> der Prinzipien. Im beschriebenen Fall kannst du dippern wie du willst,
> du wirst keinen Dip sehen.
>
> Aber du hast natürlich recht, da gibt es eine Energiesenke, die
> detektiert werden kann. Es gibt auch Rückstrahlung, die detektiert
> werden kann. Wenn du die Eingangs Impedanz des rx durch einen ohmschen
> Widerstand ersetzt, funktioniert das immer noch gleich, hat aber mit
> einem "Empfänger" als Gerät nichts mehr zu tun. Es ist im beschriebenen
> Fall die Antenne, die detektiert werden kann und nicht das
> Empfangsgerät.

Endlich hat einer die Katze aus dem Sack gelassen !
Es ist eben nicht nur möglich, einen Empfänger detektieren, sondern auch 
dessen Antenne.
Oder eine Antenne ohne was.
Bei hohen Frequenzen kommen Reflektionen dazu.
Ein Stück Draht, ein Stück Metallrohr, oder auch nur ein Schnipsel 
Metallfolie- man erinnere sich: "Düppel", resonante Täuschkörper für 
Radar, im 2. WK.
Einen Schwingkreis ohne was kann man detektieren, besonders, wenn man 
die Resonanz ungefähr kennt. Im Prinzip ist ja eine Antenne bereits 
einer.
Und die Abstrahlung einer Antenne- wenn man diese als Schwingkreis 
betrachtet... genau das nutzt man eigentlich in  jedem Schwingkreis mit 
Ankopplung:
Eingangskreis, Bandfilter, an Yagi- Direktoren, usw., klassisches 
Beispiel die Ankopplung an die magnetische Schleifenantenne mit einer 
Koppelschleife.

Geht alles.
Ist eben im Sinne der Eingangsfrage nur nicht alles sinnvoll, weil z. B. 
die Energien im realen Fall zu gering sind, eine Antenne zu breitbandig, 
eine Energiesenke durch alles mögliche erzeugt wird, usw.
In Spezialfällen wird es aber doch genutzt, auch wenn der Aufwand dann 
beträchtlich ist.

Im Alltag: Metallsuchgeräte. Kabelfinder.

Grundlagenfreund schrieb:
> Wenn man sich das Ganze über ein weites Frequenz Spektrum ansieht, kommt
> man noch auf weitere Eigenschaften. Ein paar Geanken Experimente ist das
> schon wert.

Ich kann nur raten, statt hier nur zu diskutieren, das in der Realität 
zu probieren !

Das alles könnte man schön mit Dippern nachweisen.
In Ebay sind im Moment viele drin- etliche gleichen Typs, aber wohl 
nicht immer komplett.

Das geht anstelle Dippern auch mit einem Prüfgenerator, und einigen 
Schwingkreisen, an denen Gleichrichter/ Anzeigeverstärker dran sind, 
also passiv.
Die Dipper- Steckspule, zusammen mit dem Abstimmdrehko, ist dann eben 
die Antenne, man kann den Dipper also bereits als Antenne betrachten.
Wie hat man den jungen Bastlern früher beigebracht: Eine Antenne ist so, 
als ob man eine Spule hat, und den Kondensator nun auseinanderzieht, 
nach oben als Antenne, nach unten als Erde.

Und wie hier schon geschrieben, ich habe die Oszillator- Ortung von 
Superhets auch getestet- ein "normaler" Superhet ist mühelos an seiner 
Oszillator- Ausstrahlung zu finden- Röhrenkisten schon enigermaßen weit, 
aber Koffer- und Taschenradios sind auch auszumachen.

von Edi M. (edi-mv)



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Hier ein Realbeispiel.

Ein Strahlungsdiagramm einer Langdraht, 40m, 5 m über Grund. Dazu die 
Position des Hauses im 2. Bild. Das ist nämlich meine eigene Antenne.
4NEC2 gibt dazu dieses Strahlungsdiagramm (für 1 MHz).

Angenommen, die Antenne wäre eine Sendeantenne.
Dann würde die genau so strahlen. Etwas mehr in Ost- West- Richtung. (X 
ist Ost)

Im 3. Bild gibt es 2 resonante Empfangsstellen.
Da diese passiv sind, entnehmen sie ausgesendete Energie. Ihre Umgebung 
ist eine "Energiesenke", ich habe sie darum blau gekennzeichnet.

Nun kann man sich vorstellen, was an verschiedenen Standorten der 
Empfangsstellen passiert.

Stehen die Empfangsstellen dicht um die Sendeantenne, und haben die auch 
noch eine Last an der Antenne, wie einst die Lampen der Hamburger 
Laubenpieper, dann klauen sie schon eine relevante Menge Energie, woher 
soll der Dampf für die Lampen auch gekommen sein, die Leistung wurde ja 
direkt vom Sender abgezwackt, dann wird logischerweise die Sender- 
Reichweite sinken- was die Lampen verheizten, kann nicht mehr für 
Aussendung zur Verfügung stehen.

In größerer Entfernung vom Sender ist nicht mehr viel vom Sender zu 
holen, mit dem Quadrat der Entfernung nimmt die Energie ab.
Dann wird der Sender einen "Energieverlust" auch nicht mehr feststellen 
können, die "verbrauchte" Energiemenge resonanter Empfangsstellen ist im 
Verhältnis zur Gesamt- Abstrahlung -die in alle Richtungen oberhalb des 
Erdbodens geht- einfach viel zu gering.

Nicht- resonante Stellen verbrauchen natürlich auch Sender- Energie.

Aber: Entfernte und eng benachbarte Empfangsstellen könnten sich immer 
noch gegenseitig beeinflussen, und damit "detektieren".
Das geht -auf geringe Entfernung- auch !

Es ist aber zu erkennen, daß von der gesamten ausgestrahlten Energie 
schon sehr wenig ankommt- die gegenseitige "Sichtbarkeit" also sehr 
gering ist.
Auf einige Meter geht es.

Andere Verhältnisse ergeben sich bei Richtantennen und sehr hohen 
Frequenzen, das hier ist nur ein Beispiel.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich kann mal wieder eine ältere Messung posten: Wenn es möglich wäre, 
von der Straße aus, z.B. durch eine Hecke getrennt, also ohne zu sehen 
was es ist - im Abstand einiger Meter eine Langdrahtantenne anhand der 
von ihr dem Sender entnommenen Energie zu orten, würde man nur ihre 
Eigenresonanz(en) feststellen, hier zB 4,5 MHz, auch wenn überhaupt kein 
Empfänger angeschlossen ist. Man könnte also aus der ermittelten 
Resonanz nicht schließen, dass da jemand auf 4,5 MHz empfängt. Eben 
grade nicht, ausgelegt ist die Antenne ja für Frequenzen unterhalb 3 
MHz, also deutlich unterhalb der (1.) Eigenresonanz.

von Edi M. (edi-mv)


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Josef L. schrieb:
> würde man nur ihre
> Eigenresonanz(en) feststellen, hier zB 4,5 MHz, auch wenn überhaupt kein
> Empfänger angeschlossen ist. Man könnte also aus der ermittelten
> Resonanz nicht schließen, dass da jemand auf 4,5 MHz empfängt.

Darum ist eine solche Detektion auch eher suboptimal.
Aber eben möglich- und im Nahbereich, oder dort, wo keine Störungen 
vorhanden sind, vielleicht sinnvoll, z. B. für genannte 
Anwendungszwecke.

von Edi M. (edi-mv)


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Wahnsinn !

Wir diskutieren hier, und ein fähiger Ingenieur aus Zimbabwe setzt das 
sofort um !
Ein Fernseher, der nicht mal an die Steckdose muß, der sogar Energie 
liefert, und Funkwellen in Energie umsetzt.
Genial- da sind die digitalen Störer bald ein Segen !

Die Tagesschau berichtete, und wohl auch der... Deutschlandfunk.

https://www.youtube.com/watch?v=ZrsACr0QbCE

Und ein chinesisches Unternehmen entwickelt die "Rectantenna" (Rektal- 
Antenne ?), ziehbar, dehnbar, sie kann Funk- oder elektromagnetische 
Wellen aus der Umgebung in Energie umwandeln, zur Stromversorgung von 
drahtlosen Geräten oder zum Laden von Energiespeichern wie Batterien und 
Superkondensatoren..
Toll.

https://www.shunlongwei.com/de/energy-harvested-from-radio-waves-to-power-wearable-devices/

Nur einen dehnbaren Gleichrichter... an dem arbeiten sie noch. Na ja, 
vielleicht kann man den Silizium- Einkristall-Wafer noch einige Male 
mehr durch den Glühofen jagen, bis er so weich wird, daß man ihn auf 
einen Schlüpfergummi drucken kann.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Schlüpfergummi

Naja, wie wär's mit einem Kleiderstoff aus Magnetkernspeichern wie
https://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=11585

Ideen in https://www.hobbylux.de/smarte-kleidung/

von Edi M. (edi-mv)


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Josef L. schrieb:
> Naja, wie wär's mit einem Kleiderstoff aus Magnetkernspeichern

Nicht neu- gab's vor einiger Zeit in der Männermode.

https://www.ritterladen.de/Kettenzeug/Kettenhemd-mit-Haube.html

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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von Grundlagenfreund (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Es ist aber zu erkennen, daß von der gesamten ausgestrahlten Energie
> schon sehr wenig ankommt- die gegenseitige "Sichtbarkeit" also sehr
> gering ist.
> Auf einige Meter geht es.

Ist doch klar: Mit veralteter Technik geht es nur auf wenige Meter.

Mit dem herum Probieren und Experimentieren mit Werkstatt- oder Hobby 
Mitteln ist es das selbe Problem. Da bleibst du auf dem Niveau von 
veralteter Technik stecken.

Zum Glück wurde die Hochfrequenz Technik weiter entwickelt. Mit 
aktuellen Verfahren kannst du Senken und Streuungen auf sehr grosse 
Entfernungen detektieren und hoch auflösend orten, sowohl schmal 
resonant, als auch breitbandig. Es wird genug publiziert. Nur die 
Querverbindungen muss man oft selbst herstellen.

von Bernd (Gast)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Mit
> aktuellen Verfahren kannst du Senken und Streuungen auf sehr grosse
> Entfernungen detektieren und hoch auflösend orten, sowohl schmal
> resonant, als auch breitbandig.
Soso.

Kommerziell erhältlich ist z.B. sowas:
https://www.datatec.eu/emc-emi-scanner
https://www.langer-emv.de/de/category/scanner/24

Hohe Auflösung ja, aber mit großer Entfernung sehe ich da nix.
Außerdem geht es da um Abstrahlungen und nicht um Senken.

Das mit den sehr großen Entfernungen haben scheinbar nur die 
Geheimdienste.

von Edi M. (edi-mv)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> Es ist aber zu erkennen, daß von der gesamten ausgestrahlten Energie
>> schon sehr wenig ankommt- die gegenseitige "Sichtbarkeit" also sehr
>> gering ist.
>> Auf einige Meter geht es.
>
> Ist doch klar: Mit veralteter Technik geht es nur auf wenige Meter.

Es geht auch nur um die Demonstration, DAß es möglich ist.
Wie geschrieben, ich habe einen weit empfindlicheres Gerät, mit dem ich 
Nachweise führen könnte, welches mobil betriebsfähig, aber schwer ist 
(Grundgerät 37 Kg, Sichtgerät extra, das habe ich nicht, 24V- 
Akkuspeisung)- das Zeug ist für Messungen vom Fahrzeug aus gedacht.

Die "veraltete" Technik tut das Gleiche, was modernere Technik für den 
normalen Anwender kann.
Es bestreitet niemand, daß es heute weit besseres, höchstempfindliches 
Equipment gibt.
Das ist aber teuer bis superteuer, und welcher private Nutzer braucht 
das ?

Grundlagenfreund schrieb:
> Zum Glück wurde die Hochfrequenz Technik weiter entwickelt. Mit
> aktuellen Verfahren kannst du Senken und Streuungen auf sehr grosse
> Entfernungen detektieren und hoch auflösend orten, sowohl schmal
> resonant, als auch breitbandig. Es wird genug publiziert. Nur die
> Querverbindungen muss man oft selbst herstellen.

Wenn man beim angefragten Thema bleibt: Kaum jemand wird extremen 
Aufwand für die Detektierung von "Empfängern" tun, die einem normalen 
Menschen zugänglich sind. Für andere wird der Themenersteller vermutlich 
kaum angefragt haben.

Energiesenken feststellen und zu orten ist vielleicht kommerziellen, auf 
jeden Fall militärischen und astronomisch- wissenschaftlichen 
Anwendungen vorbehalten.

von Edi M. (edi-mv)


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Bernd schrieb:
> Hohe Auflösung ja, aber mit großer Entfernung sehe ich da nix.
> Außerdem geht es da um Abstrahlungen und nicht um Senken.

Mit hohem Aufwand geht beides.
Wenn man einen "Empfänger" orten will, geht das auch über die "Senke".
Ist für die Peilung von Geräten eher nicht sinnvoll- es geht um die 
grundsäzliche Möglichkeit.

> Das mit den sehr großen Entfernungen haben scheinbar nur die
> Geheimdienste.

HF- Labors, Entstörungsdienste, Peiler der Bundesnetzagentur, Militärs, 
und auch gut ausgerüstete Funkamateure haben so einiges.

von Bernd (Gast)


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Edi M. schrieb:
> HF- Labors, Entstörungsdienste, Peiler der Bundesnetzagentur, Militärs,
Die haben u.a. Oszilloskope, Spektrumanalysatoren, Netzwerkanalysatoren, 
HF-Generatoren, Referenzantennen, Leistungsmessköpfe.

> und auch gut ausgerüstete Funkamateure haben so einiges.
Bei Entwicklern kommen noch Verstärker, Abschwächer, Richtkoppler, 
Mischer, PLLs, Splitter, Baluns und diverse Filter dazu.

Was habe ich vergessen?
Welche Ausrüstung ist nutzbar um Funkempfänger zu detektieren?

Wenn ein Empfänger etwas abstrahlt (ZF oder LO), dann kann ich den 
Spektrumanalysator nehmen. Ok.

Aber mit welchem Gerät bzw. Setup kann ich denn 'Energiesenken' peilen?

von Willi (Gast)


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Davon abgesehen: wie will man herausfinden, ob es sich um eine gewollte 
oder ungewollte Energiesenke handelt?

von Edi M. (edi-mv)


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Willi schrieb:
> Davon abgesehen: wie will man herausfinden, ob es sich um eine gewollte
> oder ungewollte Energiesenke handelt?

Es geht eigentlich um die Frage des Themenerstellers.

Grundsätzlich ist es möglich, usw., ist eigentlich alles schon geklärt.
Und wie geschrieben- in störungsfreier Umgebung geht einiges, 
anderenfalls ist es vielleicht nicht sinnvoll.

Bernd schrieb:
> Aber mit welchem Gerät bzw. Setup kann ich denn 'Energiesenken' peilen?

Eine "Energiesenke" detektieren und eine solche "anpeilen", sind schon 
recht unterschiedliche Anforderungen.
Falls so ein Erfordernis besteht, wird es auch Equipment geben.
Aber das richtet sich z. B. auch nach dem Frequenzbereich.
Genau genommen, sind bereits Netzabdeckungskarten der Mobilfunkbetreiber 
sowas.

von Josef L. (Gast)


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BlueAvians schrieb:
> ist es möglich einen Funkempfänger ( egal welche Frequenz )  zu
> detektieren ?

Die Eingangsfrage des TO lässt keinen Schluss zu, aus welcher Entfernung 
das "detektieren" erfolgen darf. Kann auch sein, dass es reicht, ihn mit 
den Augen zu sehen und zu sagen: Ja, das ist ein Funkempfänger, er ist 
eingeschaltet und empfängt, was an seiner Skala/Digitalanzeige abzulesen 
ist, auf der Frequenz xx,xxx MHz.

Da fehlen wieder so viele Randbedingungen, dass man nur eine 
Radio-Eriwan-Antwort geben kann, oder einfach vielsagend "Ja" antwortet, 
genauso kryptisch wie die Frage.

von Josef L. (Gast)


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Außerdem liebe ich TOs die sich nach dem Startbeitrag gar nicht mehr 
oder wie hier nur noch ein einziges Mal, nämlich nach einer halben 
Stunde, nochmal melden.

Einen Funkempfänger kann man zB am Vorhandensein einer Außenantenne 
"detektieren".

Was sollte die Frage überhaupt? Vermeidung der GEZ-gebühren? Die fallen 
auch bei Benutzung eines Smartphones oder PCs/Tablets mit 
Internetanschluss an, da sie Rundfunksendungen empfangen können. Und 
einen PC, vor allem mit WLAN, detektiert man vielleicht leichter als 
einen Empfänger.

von Percy N. (vox_bovi)


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Josef L. schrieb:
> Was sollte die Frage überhaupt? Vermeidung der GEZ-gebühren? Die fallen
> auch bei Benutzung eines Smartphones oder PCs/Tablets mit
> Internetanschluss an, da sie Rundfunksendungen empfangen können.

In welchem Jahr glaubst Du zu leben?

von lapidar gesagt (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Josef L. schrieb:
>> Was sollte die Frage überhaupt?
>
> In welchem Jahr glaubst Du zu leben?

Pfurzzzzzzzz...

von Josef L. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Josef L. schrieb:
>> Was sollte die Frage überhaupt? Vermeidung der GEZ-gebühren? Die fallen
>> auch bei Benutzung eines Smartphones oder PCs/Tablets mit
>> Internetanschluss an, da sie Rundfunksendungen empfangen können.
>
> In welchem Jahr glaubst Du zu leben?

Ist doch egal wie es heißt. Bürgergeld?

von Percy N. (vox_bovi)


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Josef L. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Josef L. schrieb:
>>> Was sollte die Frage überhaupt? Vermeidung der GEZ-gebühren? Die fallen
>>> auch bei Benutzung eines Smartphones oder PCs/Tablets mit
>>> Internetanschluss an, da sie Rundfunksendungen empfangen können.
>>
>> In welchem Jahr glaubst Du zu leben?
>
> Ist doch egal wie es heißt.
Darum geht es nicht, sondern darum, dass der Besitz eines 
Empfangsgerätes nocht mehr Tatbestandsvoraussetzung ist.
>  Bürgergeld?
Fast. Kopfsteuer trifft es eher, bezieht sich aber auf Haushalte.

von lapidar gesagt (Gast)


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Percy N. schrieb:

> Darum geht es nicht, sondern darum, dass der Besitz eines
> Empfangsgerätes nocht mehr Tatbestandsvoraussetzung ist.
                  ^^^^

Ja ein Tippfehler verkackt den ganze Satz. Was aber komplett egal, weil 
es hier nicht um Jura sondern um Empfangstechnik geht.

von Josef L. (Gast)


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lapidar gesagt schrieb:
> Empfangstechnik

Gut - nachdem der TO sich nicht mehr einmischt dann als praktisches 
Beispiel: Ich habe den schon mal vorgestellten Zeitzeichenempfänger für 
ca. 90 kHz, den ich auf DCF 77.5 kHz umstricke. Der hat obenauf eine 
schwenkbare Ferritantenne mit dann auf 77,5 kHz abgestimmtem 18x0,8cm 
Ferritstab, ist ansonsten ein Geradeausempfänger mit zwei Bandfiltern, 
also 5-kreisig. Das Gehäuse ist Metall, also allseits geschirmt. Aktuell 
keine Relais, die geschaltet werden, Lautsprecher auf gerade hörbar 
gedreht, Netzteil innen.

Kann man den orten, aus welcher Entfernung?

Hinweis 1: Dipmeter aus 2 cm Entfernung zum Antennenstab: positiv!
Hinweis 2: nano-VNA mit 1 Windung 2cm Durchmesser um Antennenstab: 
positiv!

von Bernd (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Kann auch sein, dass es reicht, ihn mit
> den Augen zu sehen

Hatten wird schon :-)

mIstA schrieb:
> Klar doch im Frequenzbereich zwischen 400 und 700 THz hat jeder
> Funkempfänger seine ganz charakteristische Reflexions-Signatur. ;)

von lapidar gesagt (Gast)


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Josef L. schrieb:
> BlueAvians schrieb:
>> ist es möglich einen Funkempfänger ( egal welche Frequenz )  zu
>> detektieren ?
>
> Die Eingangsfrage des TO lässt keinen Schluss zu, aus welcher Entfernung
> das "detektieren" erfolgen darf.

Zumindest im Original-thread 
Beitrag "Kann man einen Empfänger detektieren" wurde auch das 
Szenario "Neo-Sovietbürger hört auf dem Territorium Russlands 
ausländische Sender mit einem Kurzwellenradio/Weltempänger ab" 
angesprochen.  Das kommt auch 2022 vor, und natürlich möchte der Hörer 
nicht, das russische "Staatsorgane" ihm dieses unerwünschte Verhalten 
nachweisen können.

Da Berichte über solche Auslandssender:

https://www.rnd.de/medien/krieg-in-der-ukraine-bbc-aktiviert-kurzwellen-radio-nachfrage-auch-in-russland-SI7LRV34FZIPNRKB32MRUT2AVE.html


https://www.br.de/radio/br24/sendungen/interkulturelles-magazin/radio-wahrheit-fuer-russland-100.html

von Grundlagenfreund (Gast)


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Die Aufgabenstellung, die sich aus der Ausgangsfrage ergibt ist mit 
Methoden, die das Nahfeld untersuchen, nicht lösbar.

Ebenso untauglich sind Einzelgeräte, die "kommerziell erhältlich" sind.

Lösbar ist die Aufgabenstellung mit Anlagen, die Methoden der 
Radartechnik, moderner Peiltechnik, der Radioastronomie und der 
Kommunikation mit Sonden im interstellaren Raum anwenden und 
kombinieren.

Die Tatsache, dass das für unser einen finanziell nicht leistbar ist, 
halte ich für nebensächlich, ich will ohnehin niemanden ausspionieren. 
Deswegen, das Thema zu verwerfen, ist aber zu kurz gedacht. Nicht nur, 
weil die technischen Details theoretisch interessant sind, sondern, weil 
es sich gezeigt hat, dass das Übertragen von ehemals unerschwinglichen 
Methoden auf das Empfangen anderer sehr schwacher Signale in der Praxis 
überraschend gute Ergebnisse gezeigt hat. Was da Amateure und Profis, 
die mit dem Stand der Technik vertraut sind, ist schon faszinierend.

von Edi M. (edi-mv)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Die Aufgabenstellung, die sich aus der Ausgangsfrage ergibt ist
> mit
> Methoden, die das Nahfeld untersuchen, nicht lösbar.

"Grundlagenfreund" ?
Keine Ahnung, wie man dann auf eine Fernfeld- Untersuchung kommt.

Sollte wohl einigermaßen logisch sein, daß man nicht tausende entfernter 
Empfänger, oder auch nur EINEN davon, und den auch noch in großer 
Entfernung, "detektieren" wird, sondern eben in "näherer" Entfernung, 
etwa wie für genannte U- Boot- Suche, Peilung eines Spions, 
"Feindsender- Hörers", etc.
Da diese Anwendungsfälle speziellen "Diensten" vorbehalten waren/ sind, 
wird man nie erfahren, ob so etwas mal erfolgreich war.

Einen Superhet mit Oszillator kann man u. U. sehr weit feststellen- mit 
einfachen Radiogeräten auf 20 m habe ich selbst erreichen können- 
hochempfindliches Equipment schafft ein Vielfaches.

Die empfohlenen Nahfeld- Versuche sollen auch nur das Prinzip 
verdeutlichen, eben daß es grundsätzlich möglich ist, auch einen 
Empfänger OHNE Oszillator, einen Schwingkreis,oder auch nur einen 
Resonanzkörper, etwa eine "Antenne", zu "detektieren".

> Lösbar ist die Aufgabenstellung mit Anlagen, die Methoden der
> Radartechnik, moderner Peiltechnik, der Radioastronomie und der
> Kommunikation mit Sonden im interstellaren Raum anwenden und
> kombinieren.

Diese Technik sucht üblicherweise SENDER, etwa die Voyager- Sonde, deren 
Signal inzwischen aus dem Raum außerhalb unseres eigenen Sonnensystems 
kommt- und die Empfangsleistung dürfte eine erkleckliche Anzahl Nullen 
hinter dem Komma haben.

Aber- Wie beschrieben, sind z. B. Feldstärke- Karten der Mobilfunk- 
Anbieter, die "Energiesenken", egal ob duerch Resonanzen oder 
Abschattungen bedingt, zeigen, in etwa das, was dem Thema nahekommt.

Die Antwort auf die Eröffnungsfrage ist also kurz, aber herzlos: Es ist 
grundsätzlich möglich, einen Empfänger zu "detektieren", sinnvoll ist es 
aber nur im störarmen Nahfeld.

von Josef L. (Gast)


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Edi M. schrieb:
> und die Empfangsleistung dürfte eine erkleckliche Anzahl Nullen
> hinter dem Komma haben

Laut dem Video https://www.youtube.com/watch?v=FzRP1qdwPKw betrug 2017 
an der 70m-Antenne im australischen Tidbinbilla die Empfangsleistung von 
Voyager 2 -158dBm bei einem Rauschlevel von -165dBm, das Signal hatte 
160bit/s.

Die Entfernung ist aktuell 131 Astronomische Einheiten (AE, 
Erdbahnradien zu 149,6 Millionen km), pro Jahr werden es 3,2 mehr, 2017 
waren es also "nur" ca. 114 AE (17 Milliarden km). Die Empfangsstärke 
ist also inzwischen nochmal um ein gutes dB gefallen.

2006 konnte Voyager 1 - ähnlich weit - sogar noch von Bochum aus mit 
einer 5,6m-Schüssel empfangen werden (leider gehen die Links nicht mehr, 
lässt sich nicht überprüfen, und bei Bochum wäre ich vorsichtig, sobald 
ein bestimmter Name ins Gespräch kommt):
https://forum.astronomie.de/threads/voyager-1-signal-mit-5-6m-schuessel-empfangen.39623/
https://www.ardmediathek.de/video/wdr-retro-hier-und-heute/sternwarte-bochum-neues-radioteleskop/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWJhNTQ1NWNkLTgzM2QtNGQwNi05OGI0LTlkMmU2OTEyNmI5OQ

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Josef L. schrieb:
> bei Bochum wäre ich vorsichtig, sobald ein bestimmter Name ins Gespräch
> kommt):

Was meinst Du? Andeutung reicht, mit dem Link komme ich nicht klar.

Zur Voyager (V1 ist inzwischen etwa 22 Mrd km von uns entfernt 
(unglaublich)).

Die Sendeleistung beträgt nur 12,6 W = 41 dBm. Mit dem Antennengewinn 
der Parabolantenne von 48 dBi ergeben sich 89 dBm EIRP.

Dazu die Empfindlichkeit des Empfängers von -171 dBm

Hier finden sich weitere Details zu Sende- & Empfangstechnik der Sonde 
(leider keine tiefen Einblicke wie diese zuverlässige Technik aus den 
70ern aufgebaut ist):

https://www.elektroniknet.de/halbleiter/die-reichweite-maximieren.166270.html

von Grundlagenfreund (Gast)


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Super, da kommen jetzt recht konstruktive Beiträge mit aktuellen Daten, 
soweit sie halt zugänglich sind.

Josef L. schrieb:
> Empfangsleistung von
> Voyager 2 -158dBm

Mohandes H. schrieb:
> Dazu die Empfindlichkeit des Empfängers von -171 dBm

Das kann man jetzt in Beziehung setzen, mit den rund -100 dBm, mit denen 
man an einem üblichen Radarempfänger rechnet.

Josef L. schrieb:
> 70m-Antenne

Josef L. schrieb:
> 5,6m-Schüssel

Da ist zu überlegen, was man mit synthetischer Apertur rausholen könnte.

von Josef L. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> mit dem Link komme ich nicht klar

Mit welchem? In meinem Beitrag habe ich 2 Links. Wenn man den oberen 
öffnet, sind dort auf der Seite weiterführende Links, die aber nicht 
funktionieren, das hatte ich im Text erwähnt.
Der 2. Link führt auf einen Beitrag vom WDR in der ARD-Mediathek, in dem 
Prof. Kaminski DJ5YM https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Kaminski 1957 
das neue 3-m-Radioteleskop in Bochum vorstellt. Ihn hatte ich gemeint - 
er war wohl nicht unumstritten, suchte Aufmerksamkeit um an Geld zu 
kommen, hat polarisiert. Aber mit einer 20m-Schüssel von 1967 war das 
damals sicher möglich - wir haben dagegen nur eine 3-m-Schüssel. Egal, 
Voyager-2 steht für uns auf ewig am Südhimmel und kommt nei mehr über 
den Horizont.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Grundlagenfreund schrieb:
> Josef L. schrieb:
>
>> Empfangsleistung von
>> Voyager 2 -158dBm
>
> Mohandes H. schrieb:
>
>> Dazu die Empfindlichkeit des Empfängers von -171 dBm.

So wie ich das verstehe, sind die -171 dBm die Empfindlichkeit der 
Bodenstation, die -158 dBm hingegen die der Sonde Voyager 2.

Grundlagenfreund schrieb:
> soweit sie halt zugänglich sind.

Das sind ja öffentlich zugängliche Daten. Ich werde noch mal nachlesen. 
Auf jeden Fall eine Leistung, eine Entfernung von >20 Mrd. km zu 
überbrücken, wenn auch mit geringer Datenrate. Und das ist Technik aus 
den 70ern.

von Grundlagenfreund (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> So wie ich das verstehe, sind die -171 dBm die Empfindlichkeit der
> Bodenstation, die -158 dBm hingegen die der Sonde Voyager 2.

Jo, ich denke, wir haben das gleich verstanden: -158 dBm haben die 
Voyager Signale, wenn sie aus der 70 m Antenne rauskommen.

Mohandes H. schrieb:
> Technik aus den 70ern

Oh, wie die Zeit vergeht. Ich finde es auch bemerkenswert, was damals 
schon möglich war und ebenso, was da inzwischen weiter gegangen ist.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Dazu die Empfindlichkeit des Empfängers von -171 dBm

Das ist ein Wert, für den man üblicherweise keine Vorstellung hat.

In dem einen Link wird aber eine vorstellbare Zahl angegeben:

"Der nachgeschaltete X-Band-Empfänger kann Signale mit einer minimalen 
spektralen Leistungsdichte von –185 dBm/Hz detektieren. Wenn jedoch 
thermisches Rauschen hinzukommt, liegt der effektive 
Empfindlichkeitsschwellenwert des Empfängers bei –171 dBm – circa 0,8 × 
10–20 W oder 1,78 nVSS an 50 Ω."

Das soll wohl "circa 0,8 × 10 hoch Minus 20W" heißen.
Aber die Angabe in V ist schon faßbarer.
UKW- Empfänger -keine Spezialgeräte- haben Empfindlichkeiten im Bereich 
um 0,5 bis 5 Mikrovolt.

Beispiel: Ein Kennwood- Autoradio:
UKW Eingangsempfindlichkeit  0,71μV/75 Ohm (S/N 26 dB)
Eingangsempfindlichkeit (Signal/Rauschabstand)  2 μV/75 Ohm (S/N 46 dB)

Knapp 1 Nanovolt ist nochmal ein Tausendstel, aber man hat schon mal 
eine Vorstellung.

Mein Pegelmeßempfänger kann in den AM- Bereichen (0- 30 MHz) gerade noch 
10nV detektieren, ist da aber an der Grenze des Anzeigebereichs.
Ok, ist kein Vergleich ggü. 8 Ghz der Voyager- Sonde, aber es geht ja um 
die Größenordnung.
1 Nanovolt ist noch faßbar- allerdings benötigt man eben eine 70m- 
Schüssel, um das an den Empfängereingang zu bekommen, wie schon Marconi 
bei seinen Transatlantik-  Sendeversuchen,  um Ende 1901, schrieb: "Der 
beste Empfangsverstärker ist eine gute Antenne ! "

: Bearbeitet durch User
von Ulrich P. (uprinz)


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Josef L. schrieb:
> Laut dem Video https://www.youtube.com/watch?v=FzRP1qdwPKw betrug 2017
> an der 70m-Antenne im australischen Tidbinbilla die Empfangsleistung von
> Voyager 2 -158dBm bei einem Rauschlevel von -165dBm, das Signal hatte
> 160bit/s.

Jeder kann sich das übrigens live mal ansehen:
https://eyes.nasa.gov/dsn/dsn.html
Hier sind die großen Schüsseln 63 nähe Madrid, 14 in Goldstone und 43 
nähe Canberra nahezu täglich auf die Voyager Sondern ausgerichtet. 
Klickt man rechts unten auf "+more detail" kann man auch die 
verschiedenen Datenströme sehen, die mit Typ, Frequenz und Leistung 
aufgeführt sind.
Heute wurde zuletzt Voyager 1 (VGR1) empfangen auf 8,42GHz mit 160 
Bytes/s und einer Empfangsleistung von -155,75dBm.

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