Hallo, ich bin neu hier und hätte eine Frage zum LT1073. Ich möchte 2V in 5V wandeln und habe dafür die Schaltung im Anhang auf einem Breadboard zusammen gesteckt. R1 und R2 sind im Aufbau ein Potentiometer. Die 2V werden über ein Labornetzteil bereit gestellt. Grundsätzlich funktioniert die Schaltung auch. Aber je nachdem, welchen Lastwiderstand ich verwende, bricht die Spannung ein: RL in ohm | Uout in V --------- | --------- inf | 5,16 220 | 4,67 100 | 3,93 78 | 3,65 39 | 3,13 Hat jemand eine Idee, woran das liegt? Kann der Breadboard-Aufbau solche Probleme verursachen? Wenn ich das [Datenblatt](https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/1073fa.pdf) richtig verstehe, sollten bei 2V Eingangsspannung 70...80 mA eigentlich machbar sein (S. 4 oben rechts). In Simulation funktioniert es auch (siehe Anhang). Danke schon mal. Gruß, Eric
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Eric schrieb: > habe dafür die Schaltung im Anhang auf einem Breadboard zusammen > gesteckt Zeig doch mal ein Foto vom Aufbau. Welche Spule hast du verwendet?
Eric schrieb: > ich bin neu hier und hätte eine Frage zum LT1073. Ich möchte 2V in 5V > wandeln und habe dafür die Schaltung im Anhang auf einem Breadboard > zusammen gesteckt. Hmm. Bei einem Schaltregler mit 19kHz sollte das noch machbar sein. > R1 und R2 sind im Aufbau ein Potentiometer. Wozu? Damit kannst du dir auch mal ganz fix den IC zurstören, wenn du da Unfug einstellst. Außerdem braucht man dort keine 2 Potis, bestenfalls 1. > Die 2V > werden über ein Labornetzteil bereit gestellt. > Grundsätzlich funktioniert die Schaltung auch. Aber je nachdem, welchen > Lastwiderstand ich verwende, bricht die Spannung ein: > > RL in ohm | Uout in V > --------- | --------- > inf | 5,16 > 220 | 4,67 > 100 | 3,93 > 78 | 3,65 > 39 | 3,13 Naja, 39 Ohm sind 80mA, das erscheint mir etwas viel für die Schaltung. > Hat jemand eine Idee, woran das liegt? Kann der Breadboard-Aufbau solche > Probleme verursachen? Ja. Zeig mal deinen Aufbau. > richtig verstehe, sollten bei 2V Eingangsspannung 70...80 mA eigentlich > machbar sein (S. 4 oben rechts). Hast du die 68 Ohm drin? > In Simulation funktioniert es auch (siehe Anhang). Die sind geduldig ;-)
Das ging ja schnell. Die Spule müsste diese hier sein: https://www.reichelt.de/stehende-induktivitaet-07hcp-ferrit-100--l-07hcp-100--p86403.html?&trstct=pos_12&nbc=1
Ups, die 68 Ohm habe ich vergessen. Das probiere ich noch mal aus. Bei R1 und R2 habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe beide zusammen mit einem Potentiometer ersetzt. Ich wusste nicht, dass man damit den IC kaputt bekommt. Weißt du, welche Stellung kritisch ist? Wenn R2 sehr klein ist, so dass der FB-Pin >5V bekommt?
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Eric schrieb: > Bei R1 und R2 habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe beide zusammen > mit einem Potentiometer ersetzt. Auch das ist nicht sinnvoll. > Ich wusste nicht, dass man damit den IC > kaputt bekommt. Weißt du, welche Stellung kritisch ist? Wenn R2 sehr > klein ist, so dass der FB-Pin >5V bekommt? Nein. Das Gegenteil. Wenn R1 Null wird, wenn man Poti auf den Anschlag dreht, dann sieht der Controller nämlich NIE ein Feedbacksignal und erhöht die Spannung bis unendlich . . . Bei kleinen Spannungen von ein paar Dutzend V macht man R1 konstant und R2 variabel. Bei höheren Spannungen nicht, denn dort hält das Poti diese nicht aus, außerdem will man das nicht auf die "heiße" Seite der hohen Spannung legen. Dann ist R2 konstant (und spannungsfest) und R1 besteht aus Festwert + Poti. Damit ist ein maximales Teilerverhältnis und damit maximale Ausgangsspannung garantiert, egal wie man am Poti dreht.
Eric schrieb: > Kann der Breadboard-Aufbau solche Probleme verursachen? Ja, und die falschen Bauteile, vor allem zu hoher Innenwiderstand von Spule und Kondensatoren. Der LT1073 ist übrigens ein unglaublich langsam taktender Schaltregler, er arbeitet lediglich mit 19kHz. Das ist zwar gut für Laien und schlechten Aufbau, aber schlecht für hohe Leistung auf kleinen Bauteilen. Er ist ja auch ein Mikroleistungsregler, also eher für Lasten unter 10mA gedacht, und arbeitet meist im burst, also ein paar Schwingungen, dann stop, wieder in paar Schwingungen, dann stop, mit 0.25V Schwankung am Ausgang.
Eric schrieb: > Das ging ja schnell. > Die Spule müsste diese hier sein: > https://www.reichelt.de/stehende-induktivitaet-07hcp-ferrit-100--l-07hcp-100--p86403.html?&trstct=pos_12&nbc=1 Die Spule ist OK, dein Aufbau eher nicht. C1 gehört NAH an den IC, so 10-20mm! Auch der Ausgangskreis von L1, D1, C2 sollte von den Drahtlängen minimiert werden. C2 kann man direkt an die Diode setzen, ohne zusätzliche Drahtbrücke. Dein 150uF Elkos sind aber auch nicht sonderlich gut für einen Schaltregler, auch wenn der nur mit 19kHz taktet. Pack da mal 100nF Keramik parallel. Aber NAH!
> Aufbau1.jpg
Also als erstes würde ich grundsätzlich die Betriebsspannungswege
optimieren. Also der Eingangs-Elko sollte elektrisch kurz direkt am IC
sein (kann man doch über den IC stecken). Ausgangs-Elko ebenfalls
möglichst nah an Pin4 stecken, und von diesem Punkt aus auch zum Poti
gehen. Und die riesige Masseschleife zw. Pin 4+5 ist genau so tödlich
für einen einigermaßen sicheren Betrieb eines schaltenden Wandlers, weil
erstens hohe parasitäre Induktivität, und weil Pin 4 der Bezugspunkt für
den Senseeingang ist, wobei es etwas blöd ist, wenn da auch noch die
Schalt- und Lastströme drüber gehen.
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Jetzt geht es. :) Habe alles, wie ihr vorgeschlagen habt, dichter aneinander gesteckt. Die 100nF sind jetzt anscheinend auch nicht mehr nötig. Bei 39 ohm Last bricht die Spannung zwar ein, aber das sind ja auch schon über 100mA. RL in ohm | Uout in V --------- | --------- inf | 5,44 220 | 5,42 100 | 5,43 78 | 5,43 39 | 4,46 Vielen Dank euch. Gruß, Eric
Eric schrieb: > Jetzt geht es. :) > Habe alles, wie ihr vorgeschlagen habt, dichter aneinander gesteckt. Die > 100nF sind jetzt anscheinend auch nicht mehr nötig. Du hast auch mehr Glück als Verstand. Denn was wir dir sagen wollten, hast du NICHT korrekt umgesetzt! Schau dir mal deine kilometerlange Verbindung von C1 zum IC1 an! C2 ist OK.
Das Datenblatt für'n LT1073 bietet jede Menge gute Tips. Dazu gibt es eine recht brauchbare Application Note (https://www.egr.msu.edu/classes/ece480/capstone/spring13/group04/application/Application%20note-tim.pdf) - die allerdings verschweigt, wie sehr es bei DC/DC-Konverter auf den mechnischen Aufbau ankommt. Auch emfehlenswert: Mal in den diversen ANs von Linear Technology schmökern, angefangen bei Jim Williams' "Switching Regulators for Poets" (AN-25).
Eric schrieb: > Ach Mist, was hab ich denn da gemacht. Hallo, Du könntest den Elko zur Betriebsspannungsentkopplung direkt über das IC setzen und dann erst von außen die langen Drähte zur Zuführung der Betriebsspannung nstecken. Dann kann da direkt am IC genügend hohe Stromstärke fließen. Und die Masse, die vom Ausgangsteil zurück kommt auch da wieder direkt dran. mfg
Ok, den C1 direkt über den IC zu setzten, hatten Jens und Falk auch vorgeschlagen. Ich war nur irgendwie zu schwer von Begriff oder zu voreilig, sorry. Hier noch mal der Aufbau und Messwerte für den Fall, dass es für irgendjemand nützlich ist. (Oder ich noch etwas grobes übersehen habe.) RL [ohm]|Uout [V]|I [mA] --------|--------|------ 220 | 5,19 | 24 100 | 5,19 | 52 78 | 5,2 | 67 69 | 5,21 | 76 58 | 4,95 | 86 39 | 4,49 | 115 Die AN-25 klingt nett. Werde ich mir mal durchlesen. Danke euch.
Eric schrieb: > RL [ohm]|Uout [V]|I [mA] > --------|--------|------ > 220 | 5,19 | 24 > 100 | 5,19 | 52 > 78 | 5,2 | 67 > 69 | 5,21 | 76 > 58 | 4,95 | 86 > 39 | 4,49 | 115 Naja, klappt doch. Entspricht ziemlich genau den Datenblattwerten bei Uin=2V ...
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