Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Prüfprotokoll Kundenspezifische Elektronik


von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde in Zukunft gerne kundenspezifische Elektronik entwickeln und 
da habe ich auch einen ersten kleinen Auftrag in Aussicht. Bei der 
Platine handelt es sich um eine einfache USB betriebene Platine.Ich 
würde die bei Auslieferung gerne mit einer Art Prüfprotokoll ausliefern. 
Gibt es da irgendeine Norm oder best practice für solche Protokolle?

: Verschoben durch Moderator
von D. Saster (Gast)


Lesenswert?

Du könntest sogar eine Bedienanleitung schreiben. Die liest 
erfahrungsgemäß auch niemand. Wenn du ein Gerät auf den Markt bringst, 
wird es von den Kunden üblicherweise falsch eingesetzt. Weshalb denkst 
du jetzt, dass jmd dein Prüfprotokoll ansiehz?
Ich würde mich zuerst mal um das WEEE-Dingens kümmern.

von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

D. Saster schrieb:
> Ich würde mich zuerst mal um das WEEE-Dingens kümmern.

Worum muss ich mich da kümmern?

von Hammerschläger (Gast)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:
> Gibt es da irgendeine Norm oder best practice für solche Protokolle?

Es gibt Konformitätserklärungen, die werden sogar einegfordert, aber 
nicht jeder darf auf solche prüfen. Der TÜV/Dekra bietet ofters Kurse an 
und in der Fachliteratur gibt es auch oft Artiekl zu den neuen 
kennzeichnungen (i.e CE-Kennzeichen, Niederspannungsrichtlinie, 
Maschinenrichtlinie).

> Ich würde in Zukunft gerne kundenspezifische Elektronik entwickeln und
> da habe ich auch einen ersten kleinen Auftrag in Aussicht.
Ermittle Markt/Branche/Region des Kunden und dann kann man nach den 
notwendigen Normen schauen. Bspw. für Amiland braucht man andere als für 
Rhodesien.

Wer Profitipps will, soll Profis fragen!

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

D. Saster schrieb:
> Ich würde mich zuerst mal um das WEEE-Dingens kümmern.

Warum soll er sich als Entwickler um WEEE kümmern?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:
> Gibt es da irgendeine Norm

Bei Niederspannung (50-1000V) ja, auch bei Einzelstücken:

DGUV A3

1. Technische Dokumentation 2. Automatische Abschaltung (wenn vorhanden) 
3. Durchgängigkeit Schutzleitersystem (bei 1.5mm2 gilt: bis 5m < 0.3R, 
danach pro 7.5m Leitung + 0.1R bis max. 1R) 4. Isolationswiderstand 5. 
Hochspannungsprüfung 6. Schutz gegen Restspannung 7. Funktionsprüfung

Bei Einzelstücken braucht man KEINE CE Konformitätserklärung. Daher wäre 
eine deutsche Bedienungsanleitung keine Pflicht, aber vielleicht 
Vertragswunsch des Kunden. Auch keine Risikoanalyse nach der Maschinen- 
und Niederspannungsrichtlinie

WEEE ist irrelevant, wenn das Teil kein eigenständiges Gerät wird, 
sondern z.B. eingebaut wird.

von Hammerschläger (Gast)


Lesenswert?

RoHS-Erklärung der Hersteller der verwendeten (BOM) Bauteile beifügen.

von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> WEEE ist irrelevant, wenn das Teil kein eigenständiges Gerät wird,
> sondern z.B. eingebaut wird.

Das Teil wird ein kleines eigenständiges Gerät, dass in der Entwicklung 
und Forschung eingesetzt wird.

von Hammerschläger (Gast)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:

> Das Teil wird ein kleines eigenständiges Gerät, dass in der Entwicklung
> und Forschung eingesetzt wird.

Also Oszilloskop?! Dann brauchste aber so ziemlich alles.

Wenn du allerdings Prüfmittelbau meinst, dann solltest du das auch als 
kundenspezif. Prüfmittel bezeichnen.

Ist es was für Uni/Institut wäre "Instrumentenbau/Technische Werkstatt" 
ne passende Bezeichnung.

Und wenn dir sogar die korrekte Bezeichnung dessen was du entwickelst 
nicht geläufig ist, dann sammle erst aml Entwicklungserfahrung als 
Angestellter. Ausbildung/Studium wäre auch nicht schlecht.

von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

Hammerschläger schrieb:
> Also Oszilloskop?! Dann brauchste aber so ziemlich alles.
>
> Wenn du allerdings Prüfmittelbau meinst, dann solltest du das auch als
> kundenspezif. Prüfmittel bezeichnen.

Nein kein Oszilloskop, sondern eine Platine mit Gehäuse, die ein UART 
Signal weitergibt, je nach Multiplexer einstellung. Wirklich sehr 
speziell.  Ich habe gerade mal die Gebühren gesehen. Muss ich das 
jedesmal hunderte € pro Eigenentwicklung an diese Mafia abdrücken?

von Hammerschläger (Gast)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:
>  Muss ich das
> jedesmal hunderte € pro Eigenentwicklung an diese Mafia abdrücken?

Keine Ahnung, lebe weder in USA noch Italien also keine Erfahrung mit 
Mafia vorhanden.

Aber auch die Prüfkosten schlägt man auf den Kundenpreis auf.

von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

Hammerschläger schrieb:
> Aber auch die Prüfkosten schlägt man auf den Kundenpreis auf.

Es geht da nicht um Prüfung, sondern darum für eine kleine spezifische 
Entwicklung hunderte € abdrücken zu müssen, die mir aber der Kunde nicht 
bezahlen kann, da dieses Gerät einfach nicht so einen Wert hat.

von Hammerschläger (Gast)


Lesenswert?

Ingo W. schrieb:
> Hammerschläger schrieb:
>> Aber auch die Prüfkosten schlägt man auf den Kundenpreis auf.
>
> Es geht da nicht um Prüfung, sondern darum für eine kleine spezifische
> Entwicklung hunderte € abdrücken zu müssen, die mir aber der Kunde nicht
> bezahlen kann, da dieses Gerät einfach nicht so einen Wert hat.

Naja, der Wert des Gerätes wird durch deine vergegenständliche Arbeit 
erreicht. Also Materialwert plus alles was du an Zeit etc reinsteckst.
Siehe auch Wertschöpfung: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Wertsch%C3%B6pfung_(Wirtschaft)

Wenn dein Kunde allerdings selbst den Preis über einen Budgetdeckel 
festschreiben will ... musste selbst Entscheiden ob das Ganze noch 
wirtschaftlich vertretbar ist.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.