Forum: Haus & Smart Home 2 PV-Panels in Reihenschaltung für einen Micro Grid Tie Inverter?


von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,
ich suche "Erfahrung" zu folgender Frage:
Ich habe zwei PV Panels, die mit Nennspannung 24,6 V angegeben sind. Die 
waren für ein Balkon-Kraftwerk gedacht, aber für die Micro Grid Tie 
Inverter, die ich kenne, ist diese Spannung zu klein und der im Maximum 
entstehende Strom zu groß. (Diese Panels wurden aber als 34,4 V-Panels 
verkauft, sollten daher zurück gegeben werden, aber der Lieferant wollte 
sie nicht abholen. Ich habe andere gekauft, die Anlage läuft bei mir 
bereits.)

Nun habe ich bei meinem (billigen) Micro Grid Tie Inverter festgestellt, 
dass er zwar zwei Eingänge hat, diese aber intern direkt parallel 
geschaltet sind (im Gegensatz zu einem Hoymiles, der separate MPPTs 
hat). Nicht mal Sicherungen scheinen dazwischen zu sein. Wenn ich jetzt 
für die "Niederspannungs-Panels" einen Inverter einsetze, der mit max. 
60 V spezifiziert ist, müsste ich, sofern auch bei dem die Eingänge 
direkt parallel geschaltet sind, die Panels auch in Reihe schalten 
können und der Inverter sollte optimal damit arbeiten können. Typisches 
Beispiel:
- MPPT-Spannungsbereich: 28V-55V
- Arbeitsspannungsbereich: 20V-60V
- Maximale Eingangsspannung: 60 V
- Startspannung: 18 V
- Maximale Eingangsleistung: 2 x 300 W
- Maximaler Eingangsstrom: 2 x 10A

Gibt's für 130 € und wäre für 2 x 24,6 V ungeeignet.

Nun die Frage nach der Erfahrung:
Kann man (wahrscheinlich) davon ausgehen, dass ich diesen (bzw. so 
einen) Inverter auch an einem Eingang mit 49 V und ca. 16 A betreiben 
kann?

Kaufen, die direkte interne Verbindung prüfen, und falls sie nicht 
existiert, wieder zurück schicken wäre der Plan, nachdem ich erstmal 
hier nach der Erfahrung Anderer gefragt habe.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Kann man (wahrscheinlich) davon ausgehen, dass ich diesen (bzw. so
> einen) Inverter auch an einem Eingang mit 49 V und ca. 16 A betreiben
> kann?

Vielleicht.

Da du NATÜRLICH nicht geschrieben hast welche Leistung deine defekten 
Panels bringen, weiss man nichts genaues.

Wenn es unter 16A sind, z.B. 11.4A, und auch nicht versehentlich die 
34.4V Panels wieder von 24V auf 34V zurückspringen, dann schon.

Aber wer weiss das schon, im defekten Panel ist wohl eine Bypass-Diode 
durchlegiert, ob die eines Tages ganz weggammelt.

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Gibt's für 130 € und wäre für 2 x 24,6 V ungeeignet.

Warum auch immer, wohl mehr als 10A, aber das ist pur geraten weil du es 
NATÜRLICH nicht dazu geschrieben hast.

von CI (Gast)


Lesenswert?

Kommt drauf an... mit Glück hälts, mit Pech gehts kaputt. Man müsste die 
Leerlaufspannung kennen, grob geschätzt bewegt man sich irgendwo scharf 
an der Grenze zwischen "möglich" und "geht irgendwann kaputt"

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Nun mal Einzelheiten:
Du hast 2 Panels 24,6 Volt, aber welche Leistung Maximalstrom?
Hast du den Wechselrichter mit den Daten oder ist das nur ein Beispiel?
Willst du die Panels an deine bestehende Anlage anschliessen oder mit 
einem zusätzliche WR?

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Eines meiner Panels:
Peak Power *(Wp) Watts 75
Open Circuit Voltage (Voc) Volts 21.0
Max. Power Voltage (Vmp) Volts 17.0
Short Circuit Current (Isc) Amps 4.8
Max. Power Current (Imp) Amps 4.4
Short Circuit Temp. Coefficient mA/°C +0.2
Open Circuit Voltage Coefficient V/°C -0.08
Max. Series Fuse Amps 10
also 21,0 Volt bei 25 Grad und im Winter bei -25 Grad
21 + (50 * 0,08) = 25 Volt
bei 2 Modulen in Reihe muss der WR also 50 Volt max können.
Rechne das bitte mit deinen Datenblättern durch!

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)



Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Da du NATÜRLICH nicht geschrieben hast welche Leistung deine defekten
> Panels bringen, weiss man nichts genaues.
Habe ich: In Reihenschaltung 49 V, 16 A. Und weil ich auch vorher von 
24,6 V-Panels schrieb, ist es darüber hinaus naheliegend, dass der Strom 
nicht über den zulässigen 2 x 10 = 20 A liegen kann, weil es keine 500 
W-Panels gibt.

Michael B. schrieb:
> Warum auch immer, wohl mehr als 10A, aber das ist pur geraten weil du es
> NATÜRLICH nicht dazu geschrieben hast.
Hmmm... Ich wage zu antworten: Du hast es NATÜRLICH nicht gelesen...

CI schrieb:
> Kommt drauf an... mit Glück hälts, mit Pech gehts kaputt. Man
> müsste die
> Leerlaufspannung kennen, grob geschätzt bewegt man sich irgendwo scharf
> an der Grenze zwischen "möglich" und "geht irgendwann kaputt"
Kein Problem, das habe ich natürlich im Blick. Leerlaufspannung 29,6 V.

Rüdiger B. schrieb:
> Nun mal Einzelheiten:
> Du hast 2 Panels 24,6 Volt, aber welche Leistung Maximalstrom?
Wie geschrieben: ~ 16 A

> Hast du den Wechselrichter mit den Daten oder ist das nur ein Beispiel?
Der WR wäre ein Beispiel. Es geht mir um die Erfahrung mit der internen 
Parallelschaltung bzw. externen Reihenschaltung.

> Willst du die Panels an deine bestehende Anlage anschliessen oder mit
> einem zusätzliche WR?
Es würde eine neue Anlage anderswo damit gebaut. Es wäre schön, die 
Panels dafür verwenden zu können.

Zur allgemeinen Erbauung mal
1. Das (fehlerhafte) Datenblatt des Panel-Herstellers
2. Das daraus entstandene (fehlerhafte) Angebot des Händlers
3. Die tatsächlichen Daten, auch gemessen, auf dem Aufkleber des Panels.

Dem Händler kann ich keinen Vorwurf machen, weil er auch auf das 
Datenblatt hereingefallen ist.

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Voc 41,4 Volt -0,25% pro grad C
also 41,4 + (50 * (41,6 * 0,25%) ) = 46,8 Volt

also 29,6 + (50 * (29,6 * 0,25%) ) = 33,3 Volt

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Die tatsächlichen Daten, auch gemessen, auf dem Aufkleber des Panels.

Also in Wirklichkeit liefert das Panel 29.6V, und du willst 2 davon in 
Reihe an einen Microinverter schalten, der nur 60V aushält.

Mit wäre nur 0.8V Reserve zu knapp, denn in der Kälte steigt die 
Spannung über den Nennwert an.


Zudem liefern die Paneele 17.47A und dein Inverter hat 2 Eingänge a 10A.

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> diese aber intern direkt parallel geschaltet sind

Wenn direkt, sollte das gehen, wenn aber jeder Eingang eine 10A Diode 
hat, wird die nicht überleben.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Mit wäre nur 0.8V Reserve zu knapp, denn in der Kälte steigt die
> Spannung über den Nennwert an.
Mein Vater pflegte zu sagen: "Jetzt wollen wir uns aber mal nicht in die 
Hose machen".

Notfalls eine ausreichend dicke Zenerdiode parallel, viel Leistung wird 
die nicht verbraten müssen, um ein paar V Leerlaufspannung zu 
reduzieren, wenn der Wandler außer Betrieb ist. Aber das ist nicht meine 
Frage.

Michael B. schrieb:
> Wenn direkt, sollte das gehen, wenn aber jeder Eingang eine 10A Diode
> hat, wird die nicht überleben.
Ja, genau nach diesen Erfahrungen (und nur danach) geht meine Frage. In 
meinem Wandler messe ich sowohl zwischen Masse und Masse als auch 
zwischen + und + die gleichen paar Milliohm. Bei einem Hoymiles HM600 
dürfte das wegen der angegebenen 2 MPPTs nicht der Fall sein. Wer hat 
solche Messungen ebenfalls gemacht???

von Thomas B. (thomas2)


Lesenswert?

Du überschreitest die Nenndaten des Wechselrichters in dreifacher 
Hinsicht:

1. Leerlaufspannung im Winter ca. 70 V statt 60 V
2. Nennleistung der Module 810 W statt 600 W
3. Strom pro Eingang über 10 A

Der erste Punkt ist der kritischste, gegen eine zu hohe Leerlaufspannung 
kann sich der Wechselrichter nicht wehren. Mit einer Z-Diode die 
Spannung eines 405-Watt-Moduls begrenzen zu wollen, halte ich auch für 
wenig realistisch.

Der zweite Punkt wird vielleicht egal sein, weil der Wechselrichter die 
Leistung runterregeln kann. Ob er das tatsächlich macht, ist aber nicht 
sicher.

Beim dritten Punkt wirst du mit Messen allein nicht weiterkommen, weil 
es auch drauf ankommt, ob Sicherungen verbaut sind und wie die 
Leiterbahnbreiten sind.  Ohne den Aufbau zu kennen, kann man nichts 
definitives sagen. Ggf. könnte man aber an beiden Eingängen anschließen, 
damit sich der Strom aufteilt. Eigentlich müsste man dann aber auch 
getrennt absichern.

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:
> Ggf. könnte man aber an beiden Eingängen anschließen,
> damit sich der Strom aufteilt. Eigentlich müsste man dann aber auch
> getrennt absichern.

Also einen Y-Verbinder verwenden.
Wozu absichern?
17A im Leistungsfall und 17A im Kurzschlussfall?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.