Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche im Labornetzteil Philips PE1542/60


von ChrisM (Gast)


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Hallo Gemeinde,

ich habe ein solches Netzteil und neuerdings zwei merkwürdige Fehler: 
Kanal 1 liefert in Nullstellung von R1 23V, voll aufgedreht 31V. Elkos 
sind saniert, der Leistungsteil (BD138 usw) macht was er soll (hängt man 
die Basis ab, kommt 0V raus, hängt man sie an, das obige Bild). Mit R323 
kann man die Spannungen geringfügig ändern. R327 führt zu dem Ergebnis, 
das die Spannung auf 0V runtergeht, oder eben auf 23V (dazwischen gibt 
es nichts). Eine ordentliche Abgleichanleitung finde ich nicht im Netz. 
Die Potis und die Funktionen musste ich mir selbst zusammensuchen.

Ich vermute, das der UA723 defekt ist. Parallele Messungen am Kanal 2 
zeigen rund um den UA723 sehr ähnliche Spannungen und ähnliches 
Verhalten von R1. Würdet ihr das auch so sehen?

Der zweite merkwürdige Fehler: Kanal 3 ist 5V Festspannung mit 3A max, 
wenn man den Strombegrenzer runterdreht geht die Spannung unter 0V, 
dreht man weiter fängt sie sich wieder. Elkos sind auch dort saniert.

Abgesehen von diesen 2 Fehlern arbeitet es tadellos. Spannungen sind 
strombelastbar, und unverbrummt. Ich bin nur etwas ratlos zu den 2 
Fehlern, und komme nicht weiter.

Danke fürs Lesen!

Grüße
Chris

: Verschoben durch Admin
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

in der Schaltung befinden sich Widerstände von 1,5 M, 2,2 M und 27 M 
Ohm. Hast Du diese mal separat nachgemessen, ob da die Werte noch 
stimmen?

mfg

von Jörg R. (solar77)


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ChrisM schrieb:
> Ich vermute, das der UA723 defekt ist. Parallele Messungen am Kanal 2
> zeigen rund um den UA723 sehr ähnliche Spannungen und ähnliches
> Verhalten von R1. Würdet ihr das auch so sehen?

Funktioniert Kanal 2 einwandfrei? Wenn ja sollten schon Unterschiede zu 
Kanal 1 messbar sein.


> Der zweite merkwürdige Fehler: Kanal 3 ist 5V Festspannung mit 3A max,
> wenn man den Strombegrenzer runterdreht geht die Spannung unter 0V,
> dreht man weiter fängt sie sich wieder. Elkos sind auch dort saniert.

Leider ist Kanal 3 nicht auf dem Schaltplan zu sehen.

Kannst Du etwas zur Entstehungsgeschichte der Fehler sagen? Sind sie 
gleichzeitig aufgetreten? Fehlbedienung, Fremdspannung angelegt usw.?

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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Guck mal nach den 0,47 Ohm Shunt Widerständen.
Meine waren hochohmig.

von Jester (Gast)


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Anja schrieb:
> Guck mal nach den 0,47 Ohm Shunt Widerständen.
> Meine waren hochohmig.

... in dem Fall würde sofort die Stromregelung (CC) übernehmen. Passt 
das auf des TO's Schadensbild?

von Anja (Gast)


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War bei mir gleiches Fehlerbild.

von ChrisM (Gast)


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Hallo,

danke erst einmal für die Antworten. Also wenn ich das richtig verstehe, 
dann ist nur der Shunt hinüber und das wars?

Grüße
Chris

von ChrisM (Gast)


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Also der Shunt ist in Ordnung

Grüße
Chris

von Dieter (Gast)


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Meine Vermutung wäre ein Widerstand im Bereich des Potis hat eine Macke 
oder das Poti ist intern abgeschliffen.

von Jester (Gast)


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ChrisM schrieb:
> Also der Shunt ist in Ordnung

Über Pin 10 teilt der Differenzverstärker V302/303 dem Regler uA723 die 
Überstromsituation mit. An der Stelle würde ich mal weiter forschen.

von ChrisM (Gast)


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Dort ist der Strombegrenzer. Habe das mit dem Poti untersucht, und ja, 
es ist ein Poti intern defekt (5V Kanal), das habe ich gestern Nacht 
noch gefunden.

Bleibt noch Kanal 1 mit dem Spannungsbereich 0-30V -> 23-31V, das 
schiebe ich eben auf den UA723, weil die Peripherie ähnlich ist 
(gemessen).

von Rentner Ost (Gast)


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Das Gerät hat zu wenig Abgleichregler an denen man rumdrehen kann. Denn 
so kann man sich eine logische Fehlersuche ersparen.
Beginnen sollte man mit der Kontrolle der Betriebsspannungen. Die 
Spannungen sind mit Z-Dioden stabilisiert. Liegt an jeder Z-Diode die 
aufgedruckte Spannung an?
ist die Hilfsspannung, die vor dem Graetz gewonnen wird vorhanden?
Vom Schaltkreis die Innenschaltung besorgen.
Stimmt am Schaltkreis-PIN 4 die Referenzspannung von 7,15 Volt gegen 
Masse (PIN 5)? Zwischen PIN 1 und PIN 10 sollte die Spannung, solange 
die Strombegrenzung nicht angesprochen hat, kleine als 0,5 Volt 
betragen, sonst
wird die Spannungsregelung außer Funktion gesetzt.
Beim Austausch die Gehäuseform beachten. DIL-Gehäuse müsste über eine 
Adapterplatte eingebaut werden.

https://www.shotech.de/Datasheet/fairchild/uA723.pdf

von Kuno (Gast)


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Bei Philips Laborgeräten gab es schon nach wenigen Monaten Betrieb (in 
den 1970er Jahren) eine Hauptfehlerquelle: Kontaktprobleme!

Stecker, Buchsen, ganz besonders aber "preisgünstige" Schalterkontakte, 
...

Dazu noch Tantal-Elkos, oder Roederstein-Alu-Elkos - und man hat mit 95 
bis 99%-er Sicherheit die Fehlerquellen von 'eigentlich' gutem 70er/80er 
E-Design eingekreist.

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