Forum: Compiler & IDEs Woran erkenne ich das ein Projekt GPL-Code verwendet


von Karl (Gast)


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hallo,

woran erkenne ich dass GPL (z.B. V3) Libs verwendet wurde, wenn es nicht 
open source ist? Angenommen ich habe einen ESP32 und von dort das Binary 
ausgelesen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Ganz allgemein? Gar nicht. Wenn du den Verdacht hast, dass eine 
bestimmte Bibliothek verwendet wird, kannst du prüfen, ob das Verhalten 
genau dieser entspricht oder ob bestimmte Elemente wie z.B. Strings 
genau dem entsprechen, was in der Bibliothek steht. Das ist dann aber 
natürlich immer noch kein sicherer Beweis.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Und was ist wenn der "Ersteller" eine Lib genommen hat aber behauptet 
sie sei selbst geschrieben? Dann hab ich doch verloren? Er kann ja 
anfangen die Lib nach zu bauen und somit Beweise verschwinden zu lassen.

von Oliver S. (oliverso)


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Ja, dann ist da so.

Oliver

von Smith (Gast)


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Karl schrieb:
> Er kann ja anfangen die Lib nach zu bauen und somit Beweise verschwinden
> zu lassen.

Die Funktionen einer unter GPL stehenden Lib nachzubauen ist völlig 
legal.

von Sebastian (Gast)


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Karl schrieb:
> Angenommen ich habe einen ESP32 und von dort das Binary ausgelesen.

Das hat die FFF doch schon mal durchexerziert. So ist doch OpenWRT 
entstanden, oder? Dazu musst du aber mehr Jurist als Techniker sein.

LG, Sebastian

von Karl (Gast)


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Also habe ich keine Chance ein Binary so zu untersuchen um 
herauszufinden ob man eine Lib verwendet hat die bekannt ist oder nicht?

Angenommen ich habe eine Lib, kenne die Funktion und sehe ein Programm 
das diese Funktion nutzt. Wie erkenne ich ob das Programm und diese Lib 
verwendet hat?

von Hmmm (Gast)


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Karl schrieb:
> Wie erkenne ich ob das Programm und diese Lib verwendet hat?

Deiner Fragestellung nach gar nicht, weil Dir offensichtlich die 
Grundlagen fehlen, was Reverse Engineering angeht.

Je umfangreicher der Code ist, ohne dabei von der Library abzuweichen, 
desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Library drinsteckt, 
aber selbst dann kann es ein funktionsgleicher Nachbau sein.

Für einen Beweis sollten schon Strings o.dgl. drinstecken, z.B. "libfoo 
error: ..." oder gar "libfoo v08.15, (c) 2023 ..."

von Martin S. (sirnails)


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Am sinnvollsten ist wohl, wenn man den ausgelesenen Code durch einen 
Disassembler jagt und sich dann ansieht, ob da Strings drinnen stecken, 
die idealerweise in gleicher Anzahl und Inhalt in der vermuteten Lib 
stecken.

Das ist zwar immernoch kein Beweis, aber ein starkes Indiz und könnte in 
einer juristischen Auseinandersetzung reichen, dass das Gericht die 
Herausgabe des Quelltextes einfordert. Damit könnte man dann den 
schlussendlichen Beweis erbringen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Karl schrieb:
> Also habe ich keine Chance ein Binary so zu untersuchen um
> herauszufinden ob man eine Lib verwendet hat die bekannt ist oder nicht?
>
> Angenommen ich habe eine Lib, kenne die Funktion und sehe ein Programm
> das diese Funktion nutzt. Wie erkenne ich ob das Programm und diese Lib
> verwendet hat?

Die Frage ist ungefähr so, als ob du fragst, woran man erkennt, von 
welchem Bauernhof die Kuh kommt, aus der dein Steak gemacht wurde. 
Wenn's nicht explizit angegeben ist, kannst du es nicht so einfach 
rausbekommen.

von Karl (Gast)


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und wie haben dann die "hacker" das gemacht als Cisco (oder war es 
Allnet/Mikrotik) seine Geräte closed source angeboten hatte? Da ist es 
ja auch raus gekommen!

von Hmmm (Gast)


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Karl schrieb:
> und wie haben dann die "hacker" das gemacht als Cisco (oder war es
> Allnet/Mikrotik) seine Geräte closed source angeboten hatte? Da ist es
> ja auch raus gekommen!

Du redest von einer kleinen ESP32-Firmware, da war es ein komplettes 
Embedded Linux mit Filesystem, serieller Console etc.

Worauf willst Du eigentlich hinaus? Hast Du einen konkreten Fall, oder 
willst Du einfach mal diskutieren?

von Karl (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Worauf willst Du eigentlich hinaus? Hast Du einen konkreten Fall, oder
> willst Du einfach mal diskutieren?

Ich habe einen konkreten Fall und möchte unbedingt an die Sourcecodes 
kommen

von Oliver S. (oliverso)


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Karl schrieb:
> Ich habe einen konkreten Fall und möchte unbedingt an die Sourcecodes
> kommen

Ja, dann mach das doch einfach. Bis die Klage in USA/China/wo auch immer 
durch ist, sind deine Enkel Großeltern.

Oder anders gesagt: Vergiß es einfach.

Oliver

von Εrnst B. (ernst)


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Karl schrieb:
> Ich habe einen konkreten Fall und möchte unbedingt an die Sourcecodes
> kommen

Und ist es deine GPL-Library? Wenn das einfach nur irgendeine ist, 
hilft dir auch ein 100% wasserdichter und gerichtsfester Beweis 
erstmal nicht weiter.

Die Bedingungen aus der GPL müsste einer der Urheberrechts-Inhaber 
selber einklagen, ggfs. vertreten durch FSF&co.

Und wenn es eine Library mit nur wenigen Autoren ist, könnten die auch 
eine gesonderte Lizenz (≠GPL) an den HW-Hersteller vergeben haben... Bei 
großen OSS-Projekten ist das unwahrscheinlich.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Karl schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Worauf willst Du eigentlich hinaus? Hast Du einen konkreten Fall, oder
>> willst Du einfach mal diskutieren?
>
> Ich habe einen konkreten Fall und möchte unbedingt an die Sourcecodes
> kommen

Dann nimm halt dein olles Binary und glotz' rein. z.B. mit "strings" 
oder "binwalk" oder aehnlichem. Fertsch.

Gruss
WK

von Karl (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Dann nimm halt dein olles Binary und glotz' rein. z.B. mit "strings"
> oder "binwalk" oder aehnlichem. Fertsch.

Du überheblicher Mensch! Tust so als wäre alles kein Problem. Wie wäre 
es vernünftige Beispiele zu nennen, oder brauchst du das Forum um dir 
selber einzureden das du was besonderes bist?

von Hmmm (Gast)


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Karl schrieb:
> Dergute W. schrieb:
>> Dann nimm halt dein olles Binary und glotz' rein. z.B. mit "strings"
>> oder "binwalk" oder aehnlichem. Fertsch.
>
> Du überheblicher Mensch! Tust so als wäre alles kein Problem. Wie wäre
> es vernünftige Beispiele zu nennen

Mit "strings" und "binwalk" hat er zwei vernünftige Beispiele genannt. 
Wenn Du nicht in der Lage bist, die bei Google (oder mit "man" davor) 
einzugeben, ist das nicht seine Schuld.

Davon abgesehen scheint Dein Ziel ohnehin nichts zu sein, wobei man Dich 
unterstützen sollte. Offenbar willst Du nur einen Vorwand finden, um den 
Source Code von etwas zu bekommen, denn wenn Du selbst eine Library 
entwickelt hättest, hätten Dich die bisherigen Hinweise nicht 
überfordert.

von Karl (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Offenbar willst Du nur einen Vorwand finden, um den
> Source Code von etwas zu bekommen

Genau. Ich will ein Gerät nachbauen das Hardwaremäßig schon läuft, die 
Firmware aber momentan noch kopieren muss. Das geht in geringen 
Stückzahlen momentan noch, aber ich will z.b. eigene Texte einbauen und 
ggf auch Verbesserungen. Arduino kann ich zwar auf Bastlerebene, möchte 
es aber professionell umsetzen. Deshalb brauch ich den Source

von Oliver S. (oliverso)


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Tja, nutzt alles nichts. Du hast die Sourcen nicht, und wirst sie auch 
nicht bekommen.

Es hindert dich aber niemand, selber die benötigte Software zu 
schreiben, die dann unter GPL zu stellen, und mit deinem Gerät auch die 
Sourcen mitzuliefern.

Oliver

von MaWin (Gast)


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Warum antwortet ihr dem bekannten Forentroll Karl?

von Εrnst B. (ernst)


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Karl schrieb:
> Deshalb brauch ich den Source

Und den kriegst du nur, wenn der Hersteller den freiwillig 
herausrückt. Erzwingen kannst du das nur, wenn er deinen Sourcecode 
darin verwurstet hat.
Andernfalls kannst du nur hoffen, dass einer der Autoren der verwendeten 
Open-Source-Komponenten seine Rechte durchsetzt.

von Wühlhase (Gast)


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Karl schrieb:
> Genau. Ich will ein Gerät nachbauen das Hardwaremäßig schon läuft, die
> Firmware aber momentan noch kopieren muss.

Vielleicht sollte besagter Hersteller besser gegen dich klagen...

von Bauform B. (bauformb)


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Wühlhase schrieb:
> Vielleicht sollte besagter Hersteller besser gegen dich klagen...

Das ergibt sich dann ganz von alleine:

Karl schrieb:
> ...möchte es aber professionell umsetzen.

Andererseits: wenn du das Binary mit einer Open Source Library 
vergleichen willst, warum kannst du diese Library nicht direkt 
benutzen???

von Rolf M. (rmagnus)


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Εrnst B. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Deshalb brauch ich den Source
>
> Und den kriegst du nur, wenn der Hersteller den freiwillig
> herausrückt. Erzwingen kannst du das nur, wenn er deinen Sourcecode
> darin verwurstet hat.

Würde ich nicht sagen. Wenn nachweislich GPL-Code enthalten ist, steht 
die Firmware automatisch unter GPL, und er hat ein Recht darauf, den 
Quellcode zu bekommen, wenn er ein Gerät gekauft hat. Nur wird es halt 
schwer, das nachzuweisen, wenn der Hersteller es nicht freiwillig 
zugibt.

von Nop (Gast)


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Rolf M. schrieb:

> Würde ich nicht sagen. Wenn nachweislich GPL-Code enthalten ist, steht
> die Firmware automatisch unter GPL, und er hat ein Recht darauf, den
> Quellcode zu bekommen, wenn er ein Gerät gekauft hat.

Das schon, der Hersteller kann sich aber auch einfach weigern. Dann 
verwendet der Hersteller den GPL-Code entgegen der Lizenz, wodurch er 
einen Urheberrechtsverstoß begeht. Gegen diesen wiederum kann nur der 
Autor des Codes juristisch vorgehen, nicht aber der Kunde.

Daraus folgt, daß die Rechte aus der GPL für den Kunden nicht einklagbar 
sind. Das klingt absurd, kommt aber daher, daß das Copyleft ein 
juristischer Hack ist, der auf das Copyright aufsetzt.

von Karl (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Andererseits: wenn du das Binary mit einer Open Source Library
> vergleichen willst, warum kannst du diese Library nicht direkt
> benutzen???

Es geht nicht um die Lib, sondern um deren Hauptprogramm das die Lib 
nutzt. Ich will a) sehen wie die es gemacht haben und b) mir dadurch 
Arbeit sparen.

von Karl (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> Andernfalls kannst du nur hoffen, dass einer der Autoren der verwendeten
> Open-Source-Komponenten seine Rechte durchsetzt.

Dann bastel ich einfach eine Routine als Lib nach und sage: "das hat er 
von mir genutzt".

Ok, das hier darf man nur benutzen wenn er mir den Sourcecode von seinem 
Projekt zusendet (ist mein Lizenzwille):

Serial.println("

Gild übrigens auch für Euch! Wenn, dann schreibt das selber, solltet ihr 
aber Copy&Past machen, möchte ich euren Source dazu!

von Michael D. (nospam2000)


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Εrnst B. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Deshalb brauch ich den Source
>
> Und den kriegst du nur, wenn der Hersteller den *freiwillig*
> herausrückt. Erzwingen kannst du das nur, wenn er deinen Sourcecode
> darin verwurstet hat.
> Andernfalls kannst du nur hoffen, dass einer der Autoren der verwendeten
> Open-Source-Komponenten seine Rechte durchsetzt.

Das ist quatsch. Sinn und Zweck der GPL ist, dass jeder Kunde der eine 
Software vom einem Lieferanten bekommt auch die entprechenden Sourcen 
der verwendeten OSS Komponenten und auch der ggf. betroffenen eigenen 
Sourcen des Lieferanten (Copyleft Effekt) bekommen kann, damit er selbst 
Anpassungen machen kann.

Daher versuchen die meisten Lieferanten ja den Copyleft Effekt zu 
vermeiden.

Firmen denen ihr Name was Wert ist halten sich an diese Regeln und 
bieten ihren Kunden (nicht dem ursprünglichen Autor) die Sourcen zum 
Download an. Sie haben eigene Abteilungen, die sich darum kümmern.

Wenn ein Hersteller das nicht macht, dann viel Spass bei Einklagen, 
wahrscheinlich hat der keinen Namen zu verlieren.

  Michael

von Nop (Gast)


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Michael D. schrieb:

> Wenn ein Hersteller das nicht macht, dann viel Spass bei Einklagen

Und das ist der Punkt: Einklagen kann nicht der Kunde, sondern nur der 
Autor des Codes, weil dessen Urheberrecht verletzt wird, wenn der Code 
magels GPL-Einhaltung ohne Lizenz verteilt wird.

von Michael D. (nospam2000)


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Nop schrieb:
> Und das ist der Punkt: Einklagen kann nicht der Kunde, sondern nur der
> Autor des Codes, weil dessen Urheberrecht verletzt wird, wenn der Code
> magels GPL-Einhaltung ohne Lizenz verteilt wird.

Aus der GPL V3:
"For example, if you distribute copies of such a program, whether gratis 
or for a fee, you must pass on to the recipients the same freedoms that 
you received. You must make sure that they, too, receive or can get the 
source code. And you must show them these terms so they know their 
rights."

Das bedeutet, dass ich als Kunde das Recht habe, den Source Code zu 
bekommen falls der Lieferant die Komponente unter der GPL nutzen will.
Ob das einklagbar ist?

Der Autor hat als Copyright Halter zusätzlich die Möglichkeit zu Klagen, 
dass der Lieferant sich nicht an die Lizenzbedingungen hält und sich 
entweder an die GPL halten muss oder mit dem Autor eine andere Lizenz 
aushandeln könnte.

Wenn der Lieferant nicht erwähnt, dass er OSS Software verwendet könnte 
das für den Kunden ziemlich kritisch werden, weil er das Produkt dann 
ohne gültige Lizenz verwendet und ebenfalls vom ursprünglichen Autor 
verklagt werden kann. Eine kleine Klitsche zu verklagen macht wenig 
Sinn, aber bei deren Kunden ist ggf. einiges zu holen.

 Michael

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Das bedeutet, dass ich als Kunde das Recht habe, den Source Code zu
> bekommen falls der Lieferant die Komponente unter der GPL nutzen will.

Du verstehst das falsch.

Wenn der Hersteller Dir das Produkt nicht unter der GPL verkauft, hast 
Du erstmal auch keine Ansprüche aus der GPL.

Wenn er aber GPL-Code eines OSS-Entwicklers verwendet, verletzt er damit 
dessen (nicht Deine) Rechte.

Also muss der OSS-Autor als Rechteinhaber des GPL-Codes ihn zwingen, für 
das "Derivative Work" die GPL zu nutzen, wovon Du dann als Kunde 
profitierst.

von Michael D. (nospam2000)


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Hmmm schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> Das bedeutet, dass ich als Kunde das Recht habe, den Source Code zu
>> bekommen falls der Lieferant die Komponente unter der GPL nutzen will.
>
> Du verstehst das falsch.
>
> Wenn der Hersteller Dir das Produkt nicht unter der GPL verkauft, hast
> Du erstmal auch keine Ansprüche aus der GPL.

Ich schrieb ja "falls der Lieferant die Komponente unter der GPL nutzen 
will".

Wenn er mir die Rechte der GPL nicht einräumt, dann hat er seine 
Lizenz-Rechte verwirkt, d.h. die GPL gilt nicht und er hat keine Lizenz 
für die Nutzung, ich als Kunde habe dann aber auch keine Lizenz. Der 
Autor kann sich dann mit dem Hersteller rumschlagen.

Ich sollte mein Produkt aber dann zurückgeben, da ich es sonst 
illegalerweise ohne Lizenz nutzen würde.

Als Unternehmen würde ich daher keine Software/Hardware kaufen, die 
evtl. OSS Komponenten enthält aber keine entsprechende Deklaration um 
welche Komponenten und welche Lizenzen es sich handelt.

  Michael

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Michael D. schrieb:
> Wenn er mir die Rechte der GPL nicht einräumt, dann hat er seine
> Lizenz-Rechte verwirkt, d.h. die GPL gilt nicht und er hat keine Lizenz
> für die Nutzung, ich als Kunde habe dann aber auch keine Lizenz. Der
> Autor kann sich dann mit dem Hersteller rumschlagen.
>
> Ich sollte mein Produkt aber dann zurückgeben, da ich es sonst
> illegalerweise ohne Lizenz nutzen würde.

Aber auch erst dann, wenn zweifelsfrei nachgewiesen wurde, dass er 
tatsächlich die GPL verletzt.

> Als Unternehmen würde ich daher keine Software/Hardware kaufen, die
> evtl. OSS Komponenten enthält aber keine entsprechende Deklaration um
> welche Komponenten und welche Lizenzen es sich handelt.

Wie willst du das machen? Das ist doch gerade das Problem: Wenn es nicht 
deklariert ist, ist es ggf. sehr schwer, das herauszufinden. Woher weißt 
du jetzt z.B. ob die Kaffeemaschine nicht deklarierten GPL-Code enthält?

von Hmmm (Gast)


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Michael D. schrieb:
> d.h. die GPL gilt nicht und er hat keine Lizenz
> für die Nutzung, ich als Kunde habe dann aber auch keine Lizenz.

Ich vermute, dieser Fall ist davon abgedeckt, dass die GPL nicht die 
Nutzung reglementiert, sondern nur die Weitergabe.

Michael D. schrieb:
> Als Unternehmen würde ich daher keine Software/Hardware kaufen, die
> evtl. OSS Komponenten enthält aber keine entsprechende Deklaration um
> welche Komponenten und welche Lizenzen es sich handelt.

Sobald die zugekaufte Software weiterverkauft wird, sollte man sich da 
auf jeden Fall absichern.

von Michael D. (nospam2000)


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Rolf M. schrieb:
> Wie willst du das machen? Das ist doch gerade das Problem: Wenn es nicht
> deklariert ist, ist es ggf. sehr schwer, das herauszufinden. Woher weißt
> du jetzt z.B. ob die Kaffeemaschine nicht deklarierten GPL-Code enthält?

Klar, bei einer Kaffeemaschine ist das von außen unmöglich.
Wenn du sichergehen willst, dann kaufst du nur von Herstellern, welche 
die entsprechenden Infos von sich auch zur Verfügung stellen.

Bei renommierten Herstellern geht du auf die WebPage des Herstellers und 
suchst dort nach der OSS Lizenzdeklaration, z.B. Bei Philips.
Da sie generell bei Ihren Produkten OSS Lizenzen deklarieren (z.B. bei 
Media Playern) aber in den Anleitungen der Kaffeevollautomaten nichts 
davon drinsteht würde ich davon ausgehen, dass die Produkte welche keine 
Deklaration haben auch keine OSS Software verwenden:
https://www.philips.de/c-w/search.html#q=open%20source%20lizenz%20gpl&cq=%40ps_contenttype_key%3C%3Eproduct

 Michael

von Noch eine Idee (Gast)


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Hab mal gehört, am erfolgreichsten sei Social Engineering. Einfach 
behaupten du bist der Neue und brauchst die Zugangsdaten zum Git.

Oder noch einfacher, einen der Programmierer anrufen, behaupten in der 
GPL Library sei ein Bug, den du fixen sollst. Mal schauen, ob er 
verwundert antwortet, "Diese Library benutzen wir gar nicht".

von Stefan F. (Gast)


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Karl schrieb:
> Es geht nicht um die Lib, sondern um deren Hauptprogramm das die Lib
> nutzt. Ich will a) sehen wie die es gemacht haben und b) mir dadurch
> Arbeit sparen.

Das ist Diebstahl, das muss man mal ganz klar so sagen. Über 
Landesgrenzen hinweg fällt auch gerne mal der Begriff 
"Industriespionage".

von Nop (Gast)


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Stefan F. schrieb:

> Das ist Diebstahl, das muss man mal ganz klar so sagen.

Völliger Unsinn, weil es an der "Wegnahme" fehlt. Hier kannst Du 
nachlesen, was Diebstahl überhaupt bedeutet: 
https://dejure.org/gesetze/StGB/242.html

> Über Landesgrenzen hinweg fällt auch gerne mal der Begriff
> "Industriespionage".

Ebenfalls Blödsinn, sofern der fragliche ESP mit der Software rechtmäßig 
erworben wurde. Das Untersuchen eines rechtmäßig erlangten Gegenstandes 
ist ausdrücklich erlaubt:
https://www.gesetze-im-internet.de/geschgehg/BJNR046610019.html

Es könnte allerdings ein Urheberrechtsverstoß vorliegen, weil 
Dekompilierung zwar erlaubt ist, allerdings nur zur Herstellung von 
Interoperabilität:
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__69e.html

Dem steht gegenüber, daß die Untersuchung zur Ideengewinnung nicht 
verboten ist (Absatz 3):
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__69d.html

von 2⁵ (Gast)


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Karl schrieb:
> Genau. Ich will ein Gerät nachbauen das Hardwaremäßig schon läuft, die
> Firmware aber momentan noch kopieren muss.

Das wird dir so einfach nicht gelingen

1) Müsstest du beweisen können, dass er die GPL verletzt
2) Wirst du klagen müssen, aufgrund eines Briefes mit einem 
(vermeintlichen Beweis) wird man dir kaum den Quelltext geben
3) Müsste geklärt werden,ob du wirklich selbst klagen dürftest
4) Die Klagen wären Zivilrecht, könnte Jahre dauern. Prozesse die lange 
dauern, kosten viel Geld, welches du vorstrecken müsstest
5) Selbst wenn du gewinnen solltest, ist es fraglich, ob dir alle 
Auslagen ersetzt werden

von Nop (Gast)


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2⁵ schrieb:

> 1) Müsstest du beweisen können, dass er die GPL verletzt
> 2) Wirst du klagen müssen

2a) Falls Du der Autor des betroffenen Quelltextes bist. Sonst hat die 
Klage keinerlei Erfolgsaussicht, da nicht Deine Urheberrechte verletzt 
wurden, sondern die von irgendwem anders, der seinerseits klagen könnte.

von Dieter (Gast)


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Nop schrieb:
> Völliger Unsinn, weil es an der "Wegnahme"

Kein völliger Unsinn. Weil die Firma dann analog zum Hehler juristisch 
angegangen wird.

Läßt aber die GPL eine kommerzielle Nutzung zu, dann kann die betrogene 
Firma die GPL-Angaben ergänzen und mit dem Update verteilen.

von Nop (Gast)


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Dieter schrieb:

> Kein völliger Unsinn. Weil die Firma dann analog zum Hehler juristisch
> angegangen wird.

Quatsch. Siehe die anderen beiden Links in meinem Vorposting, die Du 
nicht nur nicht zitiert, sondern auch gar nicht erst gelesen hast.

> Läßt aber die GPL eine kommerzielle Nutzung zu

Natürlich tut sie das. Immer. Ist aber irrelevant, weil dem Kunden 
daraus keine einklagbaren Rechte erwachsen. Thread lesen hilft.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Karl schrieb:

> Es geht nicht um die Lib, sondern um deren Hauptprogramm das die Lib
> nutzt. Ich will a) sehen wie die es gemacht haben und b) mir dadurch
> Arbeit sparen.

Äh, schon mal die FAQs der FSF gelesen? Z.B.:
https://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#LGPLv3ContributorVersion

Zitat: "If I distribute a proprietary program that links against an 
LGPLv3-covered library that I've modified, what is the “contributor 
version” for purposes of determining the scope of the explicit patent 
license grant I'm making—is it just the library, or is it the whole 
combination?"
"The “contributor version” is only your version of the library."

An den Code, der gegen die Bibliothek gelinkt wurde, kommst Du schon mal 
garnicht. Und wenn der Hersteller clever war, dann hat er die Bibliothek 
nicht modifiziert.

Grüßle,
Volker

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

LGPL != GPL.
Aber nachdem man den Kollegen ja auch mit der Nase direkt auf die 
entsprechenden Tools stossen kann und keinerlei Checkung erfolgt, ist 
das Problem wohl fuer Karl komplett unloesbar - egal wer hier noch 
irgendwas schreibt ;-)

Gruss
WK

von Karl (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> ist
> das Problem wohl fuer Karl komplett unloesbar

Also ganz so blöd wie du mich darstellst bin ich nun auch nicht. 
Immerhin habe ich es geschafft in der Coronapandemie aus meiner 
Arbeitslosigkeit eine Nebeneinkunft zu machen. Aus dem ich wurde wir 
(mein Kumpel hilft mir gemeinsam). Wir bestücken pro Woche in 
Spitzenzeiten 100 Platinen. Diese stammen ursprünglich als Nachbau eines 
Smarthome-Herstellers. Die Elektronik ist günstig aufgebaut (ESP8266) 
wird aber teuer verkauft. Wir verkaufen das Ganze zudem noch als 
"OpenFrame" sprich ohne Gehäuse. Also optimal für Leute mit 3D-Drucker. 
Lediglich die Firmware haben wir vom Originalhersteller genommen. Da 
möchte ich weg und was eigenes haben. Da ich früher aber bei einem 
IT-Haus gearbeitet habe, weis ich, dass wenn jemand eine GPLv3-Lib 
verwendet, er den Code weitergeben muss. Wir vermuten GPLv3 in seiner 
Firmware. Das wäre prima, da wir dann nur noch die Herstellerlogos durch 
unsere ersetzen müssten.

Aber das WIE habe ich nicht verstanden. Möchtegernprofis sagen zwar wie 
blöd ich bin, aber bringen keine nutzbare Lösung. WIE kann ich sehen ob 
der Code von einer Lib kommt? Da steht doch nicht in der Lib die 
Kennung?

von Oliver S. (oliverso)


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Karl schrieb:
> Aber das WIE habe ich nicht verstanden.

Das steht alles weiter oben hier im Thread. Und wenn du da jetzt 
trotzdem immer noch nachfragst, lautet die Antwort in einfachen Worten: 
Gar nicht.

Wenn es dir aber trotzdem gelänge, wie genau stellst du dir denn dann 
das weitere Vorgehen vor? Insbesondere vor dem Hintergrund, daß ihr da 
einen "Nachbau" eines Gerätes anbietet, das ja vermutlich ja keine 
Open-Source-Hardware ist.

Oliver

von Εrnst B. (ernst)


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Karl schrieb:
> dass wenn jemand eine GPLv3-Lib
> verwendet, er den Code weitergeben muss.

"müsste". Zwingen kannst du ihn nicht, wie oben ausgeführt.

Zu einem Lizenzvertrag gehören immer zwei. Der Entwickler der Lib, der 
sie unter die GPLv3 gestellt hat, und der Hardware-Hersteller, der die 
Lib verwendet, und dafür die Bedingungen der GPL einhalten müsste.
Wenn er das nicht tut, und keine Sourcen veröffentlicht, verwendet er 
die Library unlizensiert, vulgo "Raubkopie". Geschädigt ist an der 
Stelle nur der Entwickler, aber sonst niemand. Deshalb kann auch nur 
der Entwickler (Copyright-Inhaber) auf die Beachtung seines 
Urheberrechts klagen.

Jetzt kannst du dir als Kunde des Hardware-Herstellers ein paar 
zusätzliche Ansprüche herleiten, z.B. dass ein Unlizensierter 
Firmware-Bestandteil ein Produktmangel wäre.
Aber selbst wenn du damit vor Gericht durchkommst: Sourcecode gibt's 
deshalb auch noch nicht zwingend, evtl. eine neues Firmware-Blob mit 
einer Clean-Room Nachimplementierung der entsprechenden Library.
Oder, nach vielen Jahren Gerichtsverfahren durch alle Instanzen und 
100.000enden € Gerichtskosten: Der Hardware-Hersteller schiebt dem 
Library-Entwickler 10.000€ zu, erwirbt damit eine gesonderte, 
kommerzielle, nicht-GPL Lizenz von ihm, rückwirkend gültig, und du 
bleibst auf den vollen Gerichtskosten sitzen.

Karl schrieb:
> Aber das WIE habe ich nicht verstanden.

Compilier dir ein mini-Programm mit der Library als Vergleichs-Basis, 
suche nach Bereichen in der Firmware, die identischen Maschinenkode 
haben. Such nach identischen Strings. usw.

Karl schrieb:
> Das wäre prima, da wir dann nur noch die Herstellerlogos durch
> unsere ersetzen müssten.

Das geht im Zweifelsfall auch ohne Sourcecode im Firmware-Blob.

von Dieter (Gast)


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Nop schrieb:
> Quatsch. Siehe die anderen beiden Links in meinem Vorposting, die Du
> nicht nur nicht zitiert, sondern auch gar nicht erst gelesen hast.

Die Angaben aus dem Vorposting passen nicht zu der Geschichte, auf die 
mein Posting beruht. Das liegt schon einige Jahre zurück. Da hatte ein 
SW-Zulieferer die GPL verletzt. In einer der Linux-Zeitschriften 
Homepage stand damals, das es für die Firma nun eng würde, weil die 
GNU-Foundation und auch der finale SW-Hersteller den Verstoß damit 
anerkannten.
Die Paragraphenkette müßtest Du Dir dazu ansehen, die dabei abgeprüft 
wird.

> Natürlich tut sie das. Immer. Ist aber irrelevant, weil dem Kunden
> daraus keine einklagbaren Rechte erwachsen. Thread lesen hilft.

Nein, nicht immer. Siehe dazu zum Beispiel den Code of Conduct in der 
GPL. Und es können auch weitere Limitationen ergänzt werden. Dazu gibt 
es einige längere Diskussionen der GNU-Foundation. Erwähne das hier nur, 
aber heraussuchen im Netz werde ich das nicht.

von Oliver S. (oliverso)


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Dieter schrieb:
> In einer der Linux-Zeitschriften
> Homepage stand damals, das es für die Firma nun eng würde, weil die
> GNU-Foundation und auch der finale SW-Hersteller den Verstoß damit
> anerkannten.

Nun ja, nicht verstandenes anekdotisches Wissen, was noch nicht mal was 
mit dem Fall hier zu tun hat, hilft nicht weiter.

Vielleicht nochmal kurz zum Mitdenken: Der Karl vertreibt einen Nachbau 
eines Gerätes, und spielt da die Firmware vom originalen Hersteller 
drauf.

Wer hat da jetzt welche Lizenz- oder Urheberrechte an was, und warum 
(nicht)?

Die GPL ist eine vollwertige gültige Lizenz, und die Einhaltung ihrer 
Lizenzbedingungen lassen sich auch gerichtlich durchsetzen. Aber 
sachlich nicht von jedem, und auch nicht gegen jeden, und praktisch, 
wenn es dann über Landesgrenzen hinweggeht, auch nicht einfach.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> daß ihr da
> einen "Nachbau" eines Gerätes anbietet, das ja vermutlich ja keine
> Open-Source-Hardware ist.

Das Design ist von mir komplett in KiCAD gemacht. Es sieht zwar aus wie 
das Gerät des Anderen, stammt aber komplett von mir. Habe ja keine 
Layoutdaten vom Hersteller genommen, sondern nur die Leiterplatte als 
Vorlage.

Εrnst B. schrieb:
> Compilier dir ein mini-Programm mit der Library als Vergleichs-Basis,
> suche nach Bereichen in der Firmware, die identischen Maschinenkode
> haben. Such nach identischen Strings. usw.

Gute Idee! Dann einen Compare drüber sollte reichen um was zu finden.

Oliver S. schrieb:
> Vielleicht nochmal kurz zum Mitdenken: Der Karl vertreibt einen Nachbau
> eines Gerätes, und spielt da die Firmware vom originalen Hersteller
> drauf.
>
> Wer hat da jetzt welche Lizenz- oder Urheberrechte an was, und warum
> (nicht)?

Offiziell vertreibe ich nur die Hardware. Flashen muss der Kunde selber. 
Glück führ ihn wenn gerade seine Platine ohne Flashen auskommt.

von Oliver S. (oliverso)


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Karl schrieb:
> Das Design ist von mir komplett in KiCAD gemacht. Es sieht zwar aus wie
> das Gerät des Anderen, stammt aber komplett von mir. Habe ja keine
> Layoutdaten vom Hersteller genommen, sondern nur die Leiterplatte als
> Vorlage.
> ...
> Offiziell vertreibe ich nur die Hardware. Flashen muss der Kunde selber.
> Glück führ ihn wenn gerade seine Platine ohne Flashen auskommt.

Ich sag dann mal so: Jeglicher Versuch, vom originalen Hersteller die 
Sourcen zu bekommen, könnte ganz böse nach hinten losgehen.

Oliver

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Karl schrieb:
> Also ganz so blöd wie du mich darstellst bin ich nun auch nicht.

Also ich stelle dich bestimmt nicht bloed dar.
Es beschleichen mich aber doch leichte Zweifel an deinem ganzen Projekt.
Mal von der Unverfrorenheit deiner Software"entwicklung" abgesehen:
Wer ist denn z.b. fuer dein CE-Bapperl zustaendig? Und WEEE?
Und was passiert, wenn der Hersteller oder ein Kunde dich "verklagt"?
Nicht dass es mich gross kratzen wuerde, aber vielleicht solltest du dir 
selber mal solche Fragen stellen.

Gruss
WK

von Karl (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Wer ist denn z.b. fuer dein CE-Bapperl zustaendig? Und WEEE?
CE ist auf der Platine schon drauf. Auch das RoHS-Symbol. WEEE kann ich 
ja die Nummer des Herstellers nehmen, von dem ich das Design übernommen 
habe.

> Und was passiert, wenn der Hersteller oder ein Kunde dich "verklagt"?

Sehe kein Problem darin. Durch Corona und Hartz4 hab ich eh nichts mehr 
was man mir wegnehmen könnte. Die Nebeneinkunft läuft sowieso auf ein 
anderes Konto mit dem ich auch das Material kaufe.

von Icke (Gast)


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Hmm - mal ein paar Daten aus dem Thread zusammengefasst...

von Karl (Gast)- 04.02.2023 19:32
[...]Genau. Ich will ein Gerät nachbauen das Hardwaremäßig schon läuft, 
die Firmware aber momentan noch kopieren muss.[...]

von Karl (Gast)- 05.02.2023 14:10
[...]Es geht nicht um die Lib, sondern um deren Hauptprogramm das die 
Lib nutzt. Ich will a) sehen wie die es gemacht haben und b) mir dadurch 
Arbeit sparen.[...]

von Karl (Gast)- 06.02.2023 10:09
[...]Wir bestücken pro Woche in Spitzenzeiten 100 Platinen. Diese 
stammen ursprünglich als Nachbau eines Smarthome-Herstellers.[...]
[...]Lediglich die Firmware haben wir vom Originalhersteller 
genommen.[...]

von Karl (Gast) - 06.02.2023 12:06
[...]Das Design ist von mir komplett in KiCAD gemacht. Es sieht zwar aus 
wie das Gerät des Anderen, stammt aber komplett von mir. Habe ja keine 
Layoutdaten vom Hersteller genommen, sondern nur die Leiterplatte als 
Vorlage.[...]

von Karl (Gast) 06.02.2023 13:05
[...]CE ist auf der Platine schon drauf. Auch das RoHS-Symbol. WEEE kann 
ich ja die Nummer des Herstellers nehmen, von dem ich das Design 
übernommen habe.[...]


Der Sachverhalt stellt sich mir in etwa so da:
* Da ist also eine Firma, die ein Gerät entwickelt (also Schaltung, 
Leiterplatte und SW sowie Gehäuse und alle Papiere dazu).
* Dann kommt Karl und zeichnet den Stromlaufplan nach - klassisches 
Re-Engineering also.
* Anschließend malt Karl die Leiterplatte in KiCAD nach - also die 
gleichen Bauelemente / Platzierung und jede Leiterbahn genau da wo sie 
auch im Original liegt.
* Und damit das ganze funktioniert nimmt Karl das originale Binary und 
programmiert es in seinen Nachbau hinein. Ach nee- das passiert ja nur 
reinzufällig mit Einzelstücken...
* Und anschließend möchte Karl bitte die relevanten 
(SW-)Design-Unterlagen des ursprünglichen Herstellers einfordern weil es 
so umständlich wäre die Funktionen selber zu erbringen.
* nebenbei werden schnell mal ein paar Zertifizierungen drauf geklebt 
bei denen der 'in Verkehr Brinker' keinerlei Nachweise hat

Also mein Rat an Karl: Unbedingt einen gesalzenen Brief an den 
ursprprünglichen Hersteller schreiben - und auf jeden Fall einen 
saftigen Schadensersatz einfordern (bei den 100 Stück pro Woche gerne 
saftig aufrunden). Es kann ja nicht sein dass hier deine Geschäftsidee 
sabotiert wird. Die werden schon passend reagieren auf deine 
Forderungen!

Und noch ein Zitat aus dem Thread:

von Karl (Gast)- 06.02.2023 10:09
[...]Also ganz so blöd wie du mich darstellst bin ich nun auch nicht. 
[...]

von Oliver S. (oliverso)


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Icke schrieb:
> Der Sachverhalt stellt sich mir in etwa so da:

MaWin schrieb:
> warum antwortet ihr dem bekannten Forentroll Karl?

Oliver

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Oliver S. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> warum antwortet ihr dem bekannten Forentroll Karl?

Ich antworte hier Leuten ausschliesslich aus reinem Spass an der Freud'.
Mir ist's daher auch wurscht, ob die Forentrolle Karl oder MaWin oder 
sonstwie heissen.

Gruss
WK

von Karl (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Ich antworte hier Leuten ausschliesslich aus reinem Spass an der Freud'.

Bedeutet das "auch wenn du nichts beitragen kannst"?

Also bei so viel Hass wie hier einem entgegengebracht wird, ist es wohl 
besser das ich in Zukunft nicht mit meinem echten Namen schreibe und ggf 
ein anderes Forum aufsuche. Ich versuche doch nur mein Leben zu 
verbessern mit dem Wissen das ich habe. Aber ihr scheint es wichtiger zu 
nehmen was ich nicht machen sollte. Ich such mir ein anderes Forum. 
Profis tummeln sich ja überall. Sogar auf Facebook.

von Dergute W. (derguteweka)


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Karl schrieb:
> Bedeutet das "auch wenn du nichts beitragen kannst"?
Klaro, kann passieren. Denn ob ich was "beitragen" kann oder nicht, 
haengt nicht nur von mir alleine ab.

> Also bei so viel Hass wie hier einem entgegengebracht wird, ist es wohl
> besser das ich in Zukunft nicht mit meinem echten Namen schreibe und ggf
> ein anderes Forum aufsuche.

Actio = Reactio
Und - klar - ein anderes Forum ist immer eine gute Idee.

Gruss
WK

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> Lediglich die Firmware haben wir vom Originalhersteller genommen.

Hat Euch der Hersteller der Firmware das Recht eingeräumt, diese zu 
verwenden und zu vervielfältigen? Nein? Dann begeht (aktuell) erstmal 
IHR eine Verletzung des Urheberschutzes!

Gruß

Marcus

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> Offiziell vertreibe ich nur die Hardware. Flashen muss der Kunde selber.
> Glück führ ihn wenn gerade seine Platine ohne Flashen auskommt.

Achso?! Du begehst Urheberrechtsverletzungen und kokettierst hier auch 
noch damit? Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Wenn ich euren 
Kunden fragen würde, ob bei dem (von euch) gelieferten Gerät die 
Firmware enthalten war oder nicht, was würde der ehrlicher weise 
antworten? <kopfschüttel>

Gruß

Marcus

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> Offiziell vertreibe ich nur die Hardware.

Aha, offiziell... soso...

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> CE ist auf der Platine schon drauf. Auch das RoHS-Symbol. WEEE kann ich
> ja die Nummer des Herstellers nehmen, von dem ich das Design übernommen
> habe.

Und wer hat die Platine designed? Also echt, dein Gehabe ist in meinen 
Augen grenzwertig. Und dann prahlst Du hier auch noch damit. Als 
Original-Hersteller würde ich sofort ein Gerät von Dir kaufen und mal 
unter die Lupe nehmen und ggf. Anzeige erstatten, falls etwas auffällig 
ist. Ach so, deine Kunden bekommen Deine echte Anschrift nie zu Gesicht, 
da die Zahlungen nur über BTC möglich ist?

Ich bin wirklich ein ruhiger Zeitgenosse, aber so langsam geht mir die 
Hutschnur hoch!

von Stefan F. (Gast)


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Karl schrieb:
> Ich versuche doch nur mein Leben zu
> verbessern mit dem Wissen das ich habe.

Und wir versuchen nur, unsere Familien mit ehrlicher Arbeit zu ernähren. 
Betrüger wie du sind Schuld daran, dass andere Bankrott gehen, obwohl 
sie nichts falsch gemacht haben. Was erwartest du da? Sollen wir auch 
noch Beifall klatschen, in Bewunderung deiner überragenden Raffinesse? 
Vergiss es! Wenn du so weiter machst bleibst du Abschaum für mich.

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> so viel Hass

Häää?! Hass? Weiß Du eigentlich was Hass ist? Wer bitte hat dir hier 
auch nur ansatzweise Hass entgegengebracht. Gut, wenn "Hass" schon die 
Dinge sind, die Du nicht lesen möchtest...

Aber klar. In Zeiten, in denen Aussagen wie "Hey, haben Sie ihren 
Führerschein im Lotto gewonnen" als "Hassrede" gedeutet wird, ist dieser 
Thread hier natürlich voll von HASSSSSS!

Gruß

Marcus

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> Durch Corona und Hartz4

wundert mich ehrlich gesagt nicht ;-)

> hab ich eh nichts mehr
> was man mir wegnehmen könnte. Die Nebeneinkunft läuft sowieso auf ein
> anderes Konto mit dem ich auch das Material kaufe.

Sei mal froh, wenn Du nicht plötzlich Post von der Sozialbehörde oder 
Staatsanwaltschaft bekommst.

Und übrigens ganz schön mutig, dein Zeug in der Bucht zu verkaufen! Da 
würde ich hier an Deiner Stelle nicht so offen beschreiben, wie Du 
diverse Gesetze "umgehst".

Just my 2 cents.

Gruß

Marcus

von Nop (Gast)


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Dieter schrieb:

> Die Paragraphenkette müßtest Du Dir dazu ansehen, die dabei abgeprüft
> wird.

Das Urheberrecht natürlich. Das kann aber nur der Autor des Codes, was 
genau die Art ist, wie GPL-Verletzungen erfolgreich vor Gericht 
ausgefochten wurden. Aber als Kunde hast Du überhaupt keine juristische 
Handhabe, falls der Autor dazu keinen Bock hat und auch nicht die 
GPL-Durchsetzung z.B. an die FSF abgetreten hat.

von Karl (Gast)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> Und übrigens ganz schön mutig, dein Zeug in der Bucht zu verkaufen!

Du weist doch gar nicht um welches eBay-Profil es sich handelt!

von DenkenMachtSpaß (Gast)


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Karl schrieb:
> Du weist doch gar nicht um welches eBay-Profil es sich handelt!

Na logisch. Wie soll ich denn sonst bei Dir bestellen und bezahlen? Habe 
noch nie ein Angebot ohne Verkäufer gesehen. Wäre ja auch komisch...
Ich kann den Verkäufer oder die Artikelnummer ja hier mal nennen ;-)
Nein, tue ich natürlich nicht.

Für mich ist hier EOD, das ganze wird so langsam albern.

Gruß

Marcus

von Karl (Gast)


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DenkenMachtSpaß schrieb:
> Ich kann den Verkäufer oder die Artikelnummer ja hier mal nennen ;-)

Mach doch!

DenkenMachtSpaß schrieb:
> Nein, tue ich natürlich nicht.

2 Möglichkeiten:
a) du gönnst mir keine weitere Kundschaft
b) du bist ein Schwätzer

von Fitzebutze (Gast)


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Karl schrieb:
> Also ganz so blöd wie du mich darstellst bin ich nun auch nicht.
> Immerhin habe ich es geschafft in der Coronapandemie aus meiner
> Arbeitslosigkeit eine Nebeneinkunft zu machen. Aus dem ich wurde wir
> (mein Kumpel hilft mir gemeinsam). Wir bestücken pro Woche in
> Spitzenzeiten 100 Platinen. Diese stammen ursprünglich als Nachbau eines
> Smarthome-Herstellers. Die Elektronik ist günstig aufgebaut (ESP8266)
> wird aber teuer verkauft. Wir verkaufen das Ganze zudem noch als
> "OpenFrame" sprich ohne Gehäuse. Also optimal für Leute mit 3D-Drucker.
> Lediglich die Firmware haben wir vom Originalhersteller genommen. Da
> möchte ich weg und was eigenes haben. Da ich früher aber bei einem
> IT-Haus gearbeitet habe, weis ich, dass wenn jemand eine GPLv3-Lib
> verwendet, er den Code weitergeben muss. Wir vermuten GPLv3 in seiner
> Firmware. Das wäre prima, da wir dann nur noch die Herstellerlogos durch
> unsere ersetzen müssten.

Nur so als Hinweis, den andern Mumbo Jumbo lese ich gar nicht:
- Espressif ist beruechtigt fuer GPL-Verletzungen, da rennst du dir die 
Nase blutig.
- Auf ESP8266 basierende designs wirst du niemals zertifiziert kriegen, 
auch wenn es die Chinesen immer wieder schaffen, WLAN-Stoergeraete a la 
Sonoff nach Europa zu bekommen

Also: Fang nochmal ganz von vorne an. So geht das nicht.

NB: Ich habe sehr viel Reverse-Engineering an dieser xtensa-Ausgeburt 
betrieben. Kommt mir nie wieder ins Haus.

von Joe J. (j_955)


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Ich würde dem TO jetzt keinen Vorwurf machen. Offen gestanden ist die 
Idee gar nicht so schlecht. Und Eier hat der ja wie ein Bulle.
Why not.

Die Art finde ich allerdings auch etwas forsch. Wozu also Lösungswege 
anbieten, wenn man als Dankeschön nur einen Fön abkriegt.

Die Diskussion ist aber nett, danke für die ganzen Anregungen.

von Karl (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Espressif ist beruechtigt fuer GPL-Verletzungen, da rennst du dir die
> Nase blutig.

Hast du eine belegbare Quelle?

Fitzebutze schrieb:
> Auf ESP8266 basierende designs wirst du niemals zertifiziert kriegen,

Weswegen? Es gibt doch unzählige Geräte mit ESP8266 oder ESP32

von mIstA (Gast)


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Nop schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>
>> Das ist Diebstahl, das muss man mal ganz klar so sagen.
>
> Völliger Unsinn, weil es an der "Wegnahme" fehlt. Hier kannst > Du nachlesen, 
was Diebstahl überhaupt bedeutet:
> https://dejure.org/gesetze/StGB/242.html


Ich denke Du hast Dich im Forum geirrt, wir sich hier auf 
microcontroller.net und nicht auf jurafachchinesisch.de, insofern wäre 
zum Nachschlagen von Wortbedeutungen ein sogenanntes Wörterbuch das 
sinnvollere Werkzeug, z.B.:

https://de.wiktionary.org/wiki/Diebstahl
https://www.duden.de/rechtschreibung/Diebstahl


Nach Deiner Definition würden weder der Stromdieb, noch der 
Identitätsdieb Diebstahl begehen und auch nicht der Gauner, der Dir Dein 
Bankkonto (keine Sache) leergeräumt hat oder der Rüpel, der mit den 
Worten: «Ich muß dringendst den Zug erwischen.» (fehlende 
Zueignungsabsicht) auf Dein Fahrrad springt, das Du gerade absperren 
wolltest, und losradelt.

von mIstA (Gast)


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Karl schrieb:
> Lediglich die Firmware haben wir vom Originalhersteller
> genommen.

> Da ich früher aber bei einem IT-Haus gearbeitet habe, weis
> ich, dass wenn jemand eine GPLv3-Lib verwendet, er den Code
> weitergeben muss. Wir vermuten GPLv3 in seiner
> Firmware.

Karl schrieb:
> Offiziell vertreibe ich nur die Hardware. Flashen muss der
> Kunde selber. Glück führ ihn wenn gerade seine Platine ohne
> Flashen auskommt.

Glück für Deinen Kunden, leider großes Pech für Dich!
Jeder dieser glücklichen Kunden hat nämlich dann von Dir ein Stück HW 
erhalten, das - falls Deine Vermutung stimmt - GPL3 Code enthält, also 
mußt Du ihm (zumindest auf verlangen) auch den Quelltext der von Dir 
verwendeten - 'tschuldigung: irrtümlich auf der HW vergessenen - 
Firmware zur
Verfügung stellen, was Du offenbar nicht kannst. 😂


Karl schrieb:
> Immerhin habe ich es geschafft in der Coronapandemie aus
> meiner Arbeitslosigkeit eine Nebeneinkunft zu machen.

Karl schrieb:
> Sehe kein Problem darin. Durch Corona und Hartz4 hab ich eh
> nichts mehr was man mir wegnehmen könnte. Die Nebeneinkunft
> läuft sowieso auf ein anderes Konto

Auch wenn Du es nicht sehen willst, das Amt wird darin wahrscheinlich 
sehr wohl ein Problem sehen; und kann Dir außerdem auch noch etwas 
wegnehmen: deine Haupteinkunft! 😂


Karl schrieb:
> Also ganz so blöd wie du mich darstellst bin ich nun auch
> nicht.

Umgekehrt wird 'n Schuh draus: niemand hier im Forum würde  es wagen, 
Dich auch nur annähernd so blöd darzustellen, wie Du offenbar bist! 😂

von mIstA (Gast)


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Dieter schrieb:
> In einer der Linux-Zeitschriften Homepage stand damals

Das stand im Internet, also muß es stimmen… 😂😂😂

von Karl (Gast)


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mIstA schrieb:
> Umgekehrt wird 'n Schuh draus: niemand hier im Forum würde  es wagen,
> Dich auch nur annähernd so blöd darzustellen, wie Du offenbar bist! 😂

Du bist sooo cool! Darf ich mit dir rum hängen? 😂

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