Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welchen Studiengang genau?


von Arthur L. (arthur_l)


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Servus,
ich bin gerade im zweiten Drittel meines Fachabies und nun stell ich mir 
die Frage, was ich genau studieren soll beziehungsweise welcher 
Studiengang der richtige für meine Pläne ist?

Was ich später mal machen möchte, ist Schaltungen entwickeln und diese 
programmieren. Also ich möchte jetzt keine neuen Prozessoren, 
Logikbaustein oder dergleichen entwickeln, sondern aus diesen 
Schaltungen für zum Beispiel Handhelds, Staubsaugerrobotter... 
entwickeln und diese dann programmieren.

Viele werden nun sagen, mach das Eine oder das Andere. Aber das sind die 
beiden Dinge, die mich gerade am meisten interessieren und ich würde sie 
gerne verbinden. Außerdem habe ich nicht vor in eine Große Firma , wo 
jeder seine eine spezifische Aufgabe hat, sondern in eine kleine Firma 
oder ein Startup zu gehen.

Ich habe nun die Studiengänge Robotik, Technische-Informatik oder 
Elektro- und Informationstechnik ins Auge gefasst.
Nun ist meine Frage: wisst ihr noch weitere Studiengänge und welche 
könnt ihr mier empfehlen?

MfG

Beitrag #7346495 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Arthur L. schrieb:
> Ich habe nun die Studiengänge Robotik, Technische-Informatik oder
> Elektro- und Informationstechnik ins Auge gefasst.
> Nun ist meine Frage: wisst ihr noch weitere Studiengänge und welche
> könnt ihr mier empfehlen?

Die wichtigsten hast du schon genannt. Spezieller würde ich v.a. im 
Bachelor nicht gehen, denn vielleicht gibt es noch ganz andere Bereiche 
in der E-Technik oder Informatik, die dir noch mehr Spaß machen, die du 
dann aber nie kennenlernen würdest. Oder andersrum: Du merkst, dass 
Schaltungsentwicklung doch nicht so deins ist und musst dann nicht 
abbrechen, sondern setzt dir einfach andere Schwerpunkte.

von Dirk K. (knobikocher)


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Arthur L. schrieb:
> Elektro- und Informationstechnik ins Auge gefasst.

Passt. Vertiefungsrichtung dann z.B. "Elektronik" wie hier
https://f1.hs-hannover.de/studium/studiengaenge-und-programme/bachelor-studiengaenge/elektrotechnik-und-informationstechnik-eit
beschrieben.

Viel Erfolg!

von olaf (Gast)


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> Was ich später mal machen möchte, ist Schaltungen entwickeln und diese
> programmieren.

Der Studiengang dafuer heisst eigentlich Nachrichtentechnik.

Es sei allerdings erwaehnt das es heute ueblich ist entweder Schaltungen 
zu entwickeln oder zu programmieren. Leute die beides koennen werden 
langsam selten weil das fuer den Nachwuchs zu komplex ist. .-)

Olaf

von Wntscheide selbst (Gast)


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Arthur L. schrieb:
> Nun ist meine Frage: wisst ihr noch weitere Studiengänge und welche
> könnt ihr mier empfehlen?

In einer mir bekannten Klitsche wird die Elektronik von 
Maschinenbauabsolventen gemacht, die sich das Thema als Autoditakt 
erarbeitet haben und auch ein gewisses Talent im Umgang mit Werkzeug 
mitbringen.

Aber dir scheint es mehr ums Programmiern zu gehen, also mach mal 
"Technische Informatik" Embedded und so, da kannste dich dann mit den 
Maschinenbauquermachern gleich tun.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arthur L. schrieb:
> Was ich später mal machen möchte, ist Schaltungen entwickeln und diese
> programmieren.
Was davon hast du bisher schon gemacht?

> aus diesen Schaltungen für zum Beispiel Handhelds, Staubsaugerrobotter...
> entwickeln
Das ist nicht die Produkte, die Startups und kleine Firmen entwickeln.

> Fachabies
Auf welcher grammatikalischen Eigentümlichkeit beruht das 'e' in diesem 
Wort?

: Bearbeitet durch Moderator
von huhu (Gast)


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olaf schrieb:
> Es sei allerdings erwaehnt das es heute ueblich ist entweder Schaltungen
> zu entwickeln oder zu programmieren.

Jein. Die bring-up software macht man schon selber, aber die 
Kundensoftware macht der Softwerker.

Als Embedded-Programmierer ist es auch kein Fehler wenn man Meßgeräte 
und Lötkolben bedienen kann. Und man sollte nicht auf Kriegsfuß mit den 
Registern stehen. Als Java-Progger tut man sich damit schwer.

von J. T. (chaoskind)


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Lothar M. schrieb:
>> Fachabies
>
> Auf welcher grammatikalischen Eigentümlichkeit beruht das 'e' in diesem
> Wort?

Wahnsinn, erst im 5ten Beitrag kommen die Rechtschreibenazis aus den 
Löchern gekrochen.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Studier bloss nichts spezialisiertes. Den Fehler habe ich mit 
Regelungstechnik gemacht und musste dann erstmal durch 6 Bücher 
durchwälzen (analoge, digitale Schaltungstechnik, Leiterplattenentwurf, 
Bauelemente, EMV) bis ich dann für die Hardwareentwicklung ready war. 
Studiere Elektrotechnik, wenn du später Hardware entwickeln willst. Da 
ist alles wichtige drin.

von Udo S. (urschmitt)


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J. T. schrieb:
> Rechtschreibenazis

Das heißt "Rechtschreibnazi". Du hast auch ein 'e' zuviel, genau wie der 
TO.

Arthur L. schrieb:
> Staubsaugerrobotter

Nur die "echten" mit "doppel-T"

SCNR

von Udo S. (urschmitt)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Studiere Elektrotechnik

Das ist der Überbegriff. Irgendwelche Vertiefungsrichtungen muss man 
schon wählen.
Das solltest du wissen wenn du Regelungstechnik studiert hast.

von J. T. (chaoskind)


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Udo S. schrieb:
> Das heißt "Rechtschreibnazi". Du hast auch ein 'e' zuviel, genau wie der
> TO.

Das hab ich mir beim TO ausgeliehen. Wo ist das Problem? Ich muckier 
mich nicht über mangelnde Rechtschreibung, solange noch erkennbar ist, 
was gemeint ist.

von Udo S. (urschmitt)


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J. T. schrieb:
> Ich muckier
> mich nicht über mangelnde Rechtschreibung

Ist jetzt offtopic.
Aber bei manchen Dingen kriegt man Augenkrebs wie z.B "Wiederstand" oder 
"Maschiene".
Und ein Hinweis muss ja nicht böse gemeint sein. Der Ton macht die 
Musik.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Da Baby [reformed] schrieb:
>> Studiere Elektrotechnik
>
> Das ist der Überbegriff. Irgendwelche Vertiefungsrichtungen muss man
> schon wählen.
> Das solltest du wissen wenn du Regelungstechnik studiert hast.

Ne, im Bachelor sollte alles so allgemein wie möglich sein.
Ich wünschte man hätte bei uns 2 VL zur Schaltungstechnik reingepackt 
wie bei den Mechatronikern. Der Witz ist, dass die Regelungstechniker 
mit Elektrotechnikern zusammenarbeiten. Viele Regelungstechniker sind 
Elektrotechniker und die Inhalte sind auch entsprechend 
elektrotechnikmäßig. Es ist schon wild !

von Granate (Gast)


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Wntscheide selbst schrieb:

>
> In einer mir bekannten Klitsche wird die Elektronik von
> Maschinenbauabsolventen gemacht, die sich das Thema als Autoditakt
> erarbeitet haben und auch ein gewisses Talent im Umgang mit Werkzeug
> mitbringen.
> Aber dir scheint es mehr ums Programmiern zu gehen, also mach mal
> "Technische Informatik" Embedded und so, da kannste dich dann mit den
> Maschinenbauquermachern gleich tun.

Boomer gefunden 👆🏻

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Naja, die Maschinenbauer versucht man ja eh zu elektrifizieren oder zu 
Softwarelern umzuerziehen. Wo sollen sie sonst alle hin?

von Udo S. (urschmitt)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Ne, im Bachelor sollte alles so allgemein wie möglich sein.

Ja, bei mir war im Vordiplom auch noch keine Spezialisierung

SCNR
:-)

von Udo S. (urschmitt)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Viele Regelungstechniker sind Elektrotechniker

Zumindest zu meiner Zeit war Regelungstechnik eines der 
Vertiefungsrichtungen von Elektrotechnik.
Ich wüsste nicht was sich daran prinzipiell geändert haben sollte, außer 
dass es inzwischen statt damals so etwa 15 eher (gefühlt) 200 
Vertiefungsrichtungen gibt.

: Bearbeitet durch User
von Troll, M.Sc. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Da Baby [reformed] schrieb:
>> Ne, im Bachelor sollte alles so allgemein wie möglich sein.
>
> Ja, bei mir war im Vordiplom auch noch keine Spezialisierung
>
> SCNR
> :-)

Dafür kann man das besser im Master als nur im Diplom (Diplom = 
Vormaster)


SCNR

:-)

Beitrag #7347192 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Abakus (Gast)


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Ich habe IST an der TU Dresden auf Diplom studiert und kann es nur 
weiterempfehlen :)

Es ist 50:50 Informatik/E-Technik und du kannst dir in beiden Teilen im 
Hauptstudium deine Vertiefungen aussuchen. Wenn dir ein "fertiges Paket" 
nicht passt, einfach formlos beim Prüfungsamt sagen, welche Module man 
ablegen möchte und fertig. Bspw gibt es (je nach Wahl) in beiden Teilen 
Prozessorentwurf, davon reicht dann aber eigentlich eins und man macht 
lieber etwas anderes.

https://tu-dresden.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/sins/sins_studiengang?autoid=285

Die TUD fand ich generell klasse. In den AQUA (allg. Qualifikation) kann 
man sich Module wie Bierbrauen oder Versuche am Ausbildungskernreaktor 
AKR2 aussuchen. Dabei wird direkt in der ersten Stunde die 
Notabschaltung bei Überlast (ganze 3 Watt) ausprobiert :D
https://tu-dresden.de/gsw/slk/studium/lehrveranstaltungen/bereich-allgemeine-qualifikation

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Abakus schrieb:
> In den AQUA (allg. Qualifikation) kann
> man sich Module wie Bierbrauen oder Versuche am Ausbildungskernreaktor
> AKR2 aussuchen. Dabei wird direkt in der ersten Stunde die
> Notabschaltung bei Überlast (ganze 3 Watt) ausprobiert :D
> 
https://tu-dresden.de/gsw/slk/studium/lehrveranstaltungen/bereich-allgemeine-qualifikation

^^ bei mir konnte man damals ein Radio bauen. War ganz cool

von Wühlhase (Gast)


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Also ich habe einfach Elektrotechnik studiert, fomral einfach E-Technik 
ohne Spezialisierung, wobei der fachliche Schwerpunkt faktisch sehr auf 
Energietechnik lag.

Und ich mache heute genau das, was der TS beschreibt. Und habe übrigens 
trotzdem sehr von den Energietechnikvorlesungen profitiert, umsonst 
waren sie nicht.

von Wühlhase (Gast)


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PS: An deiner Stelle würde ich zusehen, daß du dich so wenig wie möglich 
spezialisierst.

Die Spezialisierung im Studium ist normalerweise ein Witz, kaum der Rede 
wert. Die ein oder zwei Sondervorlesungen sind vielleicht interessant, 
bringen dir fachlich aber auch nicht mehr als du dir in einem 
anständigen Projekt (wie z.B. deiner Abschlußarbeit) nicht auch selber 
aneignen könntest.

Dafür stehst du aber immer, wenn du dein Zeugnis vorlegst, erstmal als 
Elektroniker, Automatisierer, Robotic engineer, oder sonstwer da. Selbst 
wenn die Bereiche große Schnittmengen haben und mehr oder weniger 
synonym sind, wirkst du dann erstmal fachfremd, auch wenn du sogar 
Erfahrung nachweisen kannst.

Wenn du aber einfach nur als E-Techniker ankommst, kannst du eigentlich 
machen was du willst, selbst wenn du dann doch eher in Richtung Software 
gehen willst.

Wichtig ist das Thema deiner Abschlußarbeit, das muß dich interessieren 
und da etwas Leidenschaft entwickeln. Und es sollte kein Billigthema 
sein...da zeigt sich, was du für Probleme lösen kannst.

von August der Strahlende (Gast)


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Abakus schrieb:
> In den AQUA (allg. Qualifikation) kann
> man sich Module wie Bierbrauen oder Versuche am Ausbildungskernreaktor
> AKR2 aussuchen.

Warum ändert mal alle paar Jahre die Begriffe ?! ... also zu meinen 
Zeiten hieß das "Aqua" "studium generale" und schon vor 30 Jahren konnte 
man an der TUD ein freiwilliges Praktikum am Ausbildungsreaktor (damals 
noch der AKR1) fahren. Aber nur bis 2 Watt.

Wer es richtig ballern lassen wollte, studierte/promovierte Physik und 
konnte sich in Rosendorf ums Eck am 10MW Forschungsreaktor austoben.

Da bekamm die Redewendung von "Blau machen" eine ganz andere Bedeutung 
;-) ... https://de.wikipedia.org/wiki/Tscherenkow-Strahlung

von Klaus (Gast)


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Was macht er denn, wenn er nachher IoT machen will?
Reicht dann das Wissen von EI Technik?
Ich würde mir evtl. die Tür offenhalten für einen Masterstudiengang.

Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik ist elementar wichtig.
Wie viel Mechanik brauch man denn, um einen Roboter zu entwickeln?

von michael_ (Gast)


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Einfach anfangen und warten, wo einen das Leben so hin treibt.

Von uns 25 Leuten sind 5 direkt in der Elektronik untergekommen.
Rest:
Tech. Dir. in einer Gummistiefel Fabrik
Masch. Betreuer in einer Zigarrenbude (Ja, das gab es noch in 
Deutschland :-) ).
BMSR in einem Landwirtschaftsbetrieb
Stadtverwaltung
Versicherungsverwaltung
Paar sind gescheitert
...

MC zu programmieren sollte man sich nur als Hobby bewahren.

von Händeringend gesuchter Maschinist (Gast)


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michael_ schrieb:
> Einfach anfangen und warten, wo einen das Leben so hin treibt.

Mag vor 30 Jahren noch funktioniert haben, heute in Zeiten wo über die 
Hälfte eines Jahrgangs studiert, ist das aber ein gefährlicher 
Ratschlag. Da sollte man sich schon etwas Gedanken machen über seinen 
Werdegang.

von Lebensberatung (Gast)


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Arthur L. schrieb:
> Nun ist meine Frage: wisst ihr noch weitere Studiengänge und welche
> könnt ihr mier empfehlen?
BWL.

Der Technikdepp ist das Kamel mit dem der BWLer durch die Wüste reitet.
Bist du gerne ein Kamel?

Beitrag #7348069 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7348100 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lebensberatung schrieb:
> das Kamel mit dem der BWLer durch die Wüste reitet.
> Bist du gerne ein Kamel?
Reitest du gerne in der Wüste?

von Troll, M.Sc. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Lebensberatung schrieb:
>> das Kamel mit dem der BWLer durch die Wüste reitet.
>> Bist du gerne ein Kamel?
> Reitest du gerne in der Wüste?

Na lieber durch die Wüste reiten als durch die Wüste geritten werden.

von J. T. (chaoskind)


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Troll, M.Sc. schrieb:
> Na lieber durch die Wüste reiten als durch die Wüste geritten werden.

Oder man sucht sich einfach ein Reitgelände in angenehmen Klima.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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was ist denn bei geze.com los. Wurden wohl gehackt :/

von Zoomer (Gast)


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Wozu Studieren? Ist doch pure Zeitverschwendung.

von Wühlhase (Gast)


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Klaus schrieb:
> Was macht er denn, wenn er nachher IoT machen will?

Blöde Frage, dann sattelt er sich das nötige Wissen auf und sucht sich 
was Passendes.


Klaus schrieb:
> Reicht dann das Wissen von EI Technik?

Kurz: Ja.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Herr Hays wartet schon also schnell fertigstudieren^^

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Händeringend gesuchter Maschinist schrieb:
> Mag vor 30 Jahren noch funktioniert haben, heute in Zeiten wo über die
> Hälfte eines Jahrgangs studiert, ist das aber ein gefährlicher
> Ratschlag. Da sollte man sich schon etwas Gedanken machen über seinen
> Werdegang.

Seit mehr als 30 Jahren begegnen mir diese Gedankenmacher im Beruf. 
Absolventen die schon das Berufsleben durchgeplant haben. Geleckt, 
stromlinienförmig, kein Interesse an der Arbeit, aber auf jeden Zug 
aufspringen, begeistert Säue durchs Dorf treiben, dem Management die 
Füße lecken und dort um Aufmerksamkeit betteln.

Meiner Beobachtung nach schaffen es von denen auch nicht mehr an die 
großen Fleischtöpfe als die ganz normalen Absolventen. 70% aller 
Ingenieure[1] arbeiten sowieso fachfremd. Warum? Weil man es mit einem 
soliden Abschuss kann. Die Spezialisierung hilft bestenfalls den ersten 
Job zu bekommen.

_
[1] Damit meine ich die echten Ingenieure, Absolventen eines 
Studiengangs der Ingenieurwissenschaften. Nicht all jene, die sich seit 
ein paar Jahren dank der geänderten Ingenieurgesetze auch Ingenieur 
nennen dürfen.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> 70% aller Ingenieure[1] arbeiten sowieso fachfremd.

Bezweifle ich und was soll das heißen weil sie es können? Ist der 
Ingenieurberuf so schlimm?

von Wühlhase (Gast)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> 70% aller Ingenieure[1] arbeiten sowieso fachfremd.
>
> Bezweifle ich und was soll das heißen weil sie es können?

Weil ein Ingenieur sich – entsprechendes Interesse und intrinsischer 
Antrieb vorausgesetzt – in fremde Themenfelder recht gut einarbeiten 
kann und dank solider Grundlagen, erworben im Studium, diese entweder im 
anderen Bereich bereits kennt oder zumindest verschiedene Muster 
wiedererkennt.

Man vergleiche die Berechnung der Energie einer stromdurchflossenen 
Induktivität, geladenen Kapazität, gespannten Feder, beschleunigten 
Masse, rotierenden Masse, usw...

Ingenieure sind ja keine Sozialwissenschaftler, die nur gelernt haben 
bei jedem Thema sofort mitzuschwatzen.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Okay, aber fachfremd würde ich nicht sagen. Das ist normal und wird 
überall erwartet... Der Ingenieur ist eben Problemlöser.

von Lannister (Gast)


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Hannes J. schrieb:
>
> Seit mehr als 30 Jahren begegnen mir diese Gedankenmacher im Beruf.
> Absolventen die schon das Berufsleben durchgeplant haben. Geleckt,
> stromlinienförmig, kein Interesse an der Arbeit, aber auf jeden Zug
> aufspringen, begeistert Säue durchs Dorf treiben, dem Management die
> Füße lecken und dort um Aufmerksamkeit betteln.

Ab wann klassifizierst du denn jemanden als desinteressiert? Der Anstieg 
an Studenten ist einfach auch unserem modernen, vernetzten Zeitalter zu 
verdanken, in dem Technik ein Kernbestandteil unseres Lebens darstellt. 
Der Anstieg an interessierten Studenten ist also absolut nachvollziehbar 
(und natürlich will niemand als unterbezahlter Handwerker enden).

> 70% aller
> Ingenieure[1] arbeiten sowieso fachfremd. Warum? Weil man es mit einem
> soliden Abschuss kann. Die Spezialisierung hilft bestenfalls den ersten
> Job zu bekommen.

Der Bedarf an Ingenieuren ist einfach nicht groß genug. Man bräuchte in 
vielen Bereichen noch weitere (hochspezalisierte) erfahrene Ingenieure, 
aber das bietet der Arbeitsmarkt eben nicht an. Natürlich müssen viele 
Absolventen dann auf eine andere Karriere umsatteln.

> Damit meine ich die echten Ingenieure, Absolventen eines
> Studiengangs der Ingenieurwissenschaften. Nicht all jene, die sich seit
> ein paar Jahren dank der geänderten Ingenieurgesetze auch Ingenieur
> nennen dürfen.

Man kann versuchen den Ingenieur als solchen zu definieren. Dabei ist 
aber die Grenze, ab dem jemand ein Ingenieur oder kein Ingenieur mehr 
ist, nicht ganz eindeutig. Einige Ingenieure sagen, dass „Engineering“ 
keine Qualifikation, sondern eine Denkweise ist.

Oder wir gehen einfach nach dem Gesetz, dann ist es absolut egal, wen du 
als professioneller Boomer als „fake“ bezeichnest.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Lannister schrieb:
> Oder wir gehen einfach nach dem Gesetz, dann ist es absolut egal, wen du
> als professioneller Boomer als „fake“ bezeichnest.

Was für ein langweiliger Versuch einer Beleidigung.

Ich halte es einfach nicht für sinnvoll in dieser Diskussion über eine 
Spezialisierung wirklich alle die sich formal Ingenieur nennen dürfen 
einzubeziehen.

Es war so um 2008 oder 2013, ich habe gerade keine Lust das genau 
nachzusehen, da wurden die Ingenieurgesetze der Länder aufgeweicht. Seit 
dem dürfen sich alle die einen technisches oder naturwissenschaftliches 
Studium absolviert haben Ingenieur nennen.

Das war eine ganz spezieller Versuch zur Lösung des Ingenieurmangels auf 
dem Papier und zur Lösung diverser Probleme die Bologna geschaffen hat.

Das heißt der Mikrobiologe genau wie der Astrophysiker, der 
Wirtschaftschemiker wie der Humanbiologe, sind jetzt alle formal 
Ingenieure. Eine Ingenieur-Denkweise wirst du bei den Absolventen dieser 
Studiengänge aber kaum finden und warum sollte man solche Abschlüsse 
hier in die Diskussion einbeziehen?

Ironischerweise wissen die meisten nicht mal das sie plötzlich Ingenieur 
sind und wollen es auch gar nicht sein. Ausnahme sind immer wieder 
Informatiker die damit ihren ganzen Quatsch wie Software Engineer 
legalisiert bekommen haben.

Der Anteil der echten Ingenieure die fachfremd arbeiten ist seit 
Jahrzehnten ziemlich konstant. Das hat nichts mit Bedarf oder 
Arbeitsmarkt für Ingenieure zu tun. Das ist eine Ergebnis der 
Flexibilität die man durch ein solides Studium erhält. Dass man Chancen 
bekommt und dass sich Lebensumstände und Interessen während des 
Berufslebens ändern.

Fachfremd arbeitende Ingenieure wurden erst zum Thema als man den 
fiktiven Ingenieurmangel ausrief. <ironie>Ach könnte man alle davon 
überzeugen in ihrem Fach zu bleiben. Ingenieurmangel gelöst. Ok, Frauen 
müssen auch ran. Studienberechtigung für alle und die Abbruchquote muss 
durch Niveauabsenkung gesenkt werden. Dann ... Und natürlich dass man 
jeden der nicht bei Drei auf den Bäumen ist zum Ingenieur 
erklärt.</ironie>

von Wühlhase (Gast)


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Lannister schrieb:
> Ab wann klassifizierst du denn jemanden als desinteressiert?

Das ist einfach: Desinteressiert ist jeder, der nicht interessiert ist.
Interessiert ist, wer dieses Interesse auch schon vor Studienbeginn 
hatte, der schon in der Schule Spaß an Naturwissenschaften wie Physik 
und Chemie hatte, und dessen Interesse sich auch in der 
Freizeitbeschäftigung gezeigt hat.


Lannister schrieb:
> Der Anstieg an Studenten ist einfach auch unserem modernen, vernetzten
> Zeitalter zu verdanken, in dem Technik ein Kernbestandteil unseres
> Lebens darstellt.

Und das ist falsch. Technik ist schon relativ lange ein Kernbestadteil 
unseres Lebens. Ich würde sogar eher sagen, daß Technik heute als 
selbstverständlicher, geradezu belangloser wahrgenommen wird als früher.

Der Anstieg an Studenten kommt daher, daß das Abitur als Vorraussetzung 
zum Studium verramscht wird, und schlicht viel mehr Schüler sich 
immatrikulieren und einschreiben dürfen. Und die Hochschulen davon 
leben, daß sie viele Studenten haben und möglichst viele davon das 
Studium schaffen.


Lannister schrieb:
> Man kann versuchen den Ingenieur als solchen zu definieren. Dabei ist
> aber die Grenze, ab dem jemand ein Ingenieur oder kein Ingenieur mehr
> ist, nicht ganz eindeutig. Einige Ingenieure sagen, dass „Engineering“
> keine Qualifikation, sondern eine Denkweise ist.

Bist du aus den Geisteswissenschaften ausgebrochen? Klar kann man 
versuchen, irgendwas zu definieren, aber dadurch sind die Dinge noch nie 
anders geworden, als sie sind.

„Engineering“ mag eine Denkweise sein (ob ich das übernehmen würde weiß 
ich ad hoc nicht, darüber müßte ich mal etwas länger nachdenken), aber 
die Qualifikation zum Ingenieur sollte eigentlich Ausweis dafür sein, 
daß demjenigen diese Denkweise eigen ist.


Lannister schrieb:
> Oder wir gehen einfach nach dem Gesetz, dann ist es absolut egal, wen du
> als professioneller Boomer als „fake“ bezeichnest.

Wie gesagt: Du magst definieren was und wie du willst, aber dadurch 
ändern sich Dinge nicht. Und – im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung 
der Geisteswitzeschaften – auch nicht die Wahrnehmung auf die Dinge.

von Lannister (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Geisteswitzeschaften

Überlegenheitskomplex -> automatisch invalide Meinung

von Lannister (Gast)


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Hannes J. schrieb:

> Ich halte es einfach nicht für sinnvoll in dieser Diskussion über eine
> Spezialisierung wirklich alle die sich formal Ingenieur nennen dürfen
> einzubeziehen.

Du hast recht, ich hätte es klarer ausdrücken müssen, denn darum ging es 
mir nicht.
Der ursprüngliche Auszug des Kommentars, auf den ich geantwortet hatte, 
hat diese gewisse (Schein-)Überlegenheit ausgestrahlt, die viele 
Elektroingenieure denken zu besitzen. Deshalb ja auch die ganze Debatte, 
wer sich Ingenieur nennen darf. Damit versuchen gewisse Ingenieure ihre 
fehlenden Errungenschaften zu überspielen - und dass sich eben auch mehr 
Menschen als Ingenieure bezeichnen dürfen, ist dabei ein Schnitt ins 
Ego. Es interessiert einfach niemanden außerhalb dieser Gruppe
> gewisse Ingenieure
für die Berechtigung sich Ingenieur zu nennen.
In diesem Kontext wird jeder wissen, dass mit Ingenieur nicht der 
Biologe gemeint ist.

> Das war eine ganz spezieller Versuch zur Lösung des Ingenieurmangels auf
> dem Papier und zur Lösung diverser Probleme die Bologna geschaffen hat.

Aha, welche Probleme sollen denn Bologna-gemacht sein? Klingt für mich 
wieder wie Boomer-Geschwafel.

> Ironischerweise wissen die meisten nicht mal das sie plötzlich Ingenieur
> sind und wollen es auch gar nicht sein.

Dann kann man auch aufhören, dieses Thema ständig aufzubringen.

> Ausnahme sind immer wieder
> Informatiker die damit ihren ganzen Quatsch wie Software Engineer
> legalisiert bekommen haben.

Schon wieder. Es juckt niemanden außer
> gewisse Ingenieure.
Zugegebenermaßen wird der Begriff inflationär benutzt. Ich würde 
jemanden, der auf Anweisung paar Zeilen Python schreibt oder einen 
Farbcode einer Webseite ändert, nicht als Software Engineer bezeichnen. 
Es gibt aber durchaus Software Engineers, bei denen allein aufgrund der 
Komplexität der Projekte, an denen sie arbeiten, der Titel adäquat ist.

> Der Anteil der echten Ingenieure die fachfremd arbeiten ist seit
> Jahrzehnten ziemlich konstant. Das hat nichts mit Bedarf oder
> Arbeitsmarkt für Ingenieure zu tun.

Aha.

von Wühlhase (Gast)


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Lannister schrieb:
> Überlegenheitskomplex

Das sieht nur für das Intellektprekariat da unten so aus, ist für jeden 
anderen (nicht nur Ingenieure, sondern auch für Handwerker oder 
Hilfsarbeiter) aber tatsächlich ganz normal.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Handwerker sind immer gefragt ...


Vergiss das Studium !

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Handwerker sind immer gefragt ...

Nicht, wenn wegen der bösen KI 80% aller Akademiker ihren Job verlieren 
und dann Handwerker werden müssen. Dann gibt es sogar zwei Effekte, die 
deine Position als Handwerker gefährden: Mehr Konkurrenz und weniger 
Nachfrage, da die Kunden oder Freunde von ihnen das meiste selbst machen 
können. Also sei vorsichtig was du dir herbeiwünschst.

Beitrag #7351358 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael B. (laberkopp)


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Arthur L. schrieb:
> könnt ihr mier empfehlen

Also Schaltungen aus schon fertigen Bausteinen aufbauen und mit einem 
Programm zu versehen, damit sie was tun, kann eigentlich jeder mit 
Arduino-Kenntnissen.

Wenn du auf dem Sektor was werden willst und nicht nur billige 
Arbeitskraft, musst du ein Spezialgebiet extrem gut verstehen, 
beispielsweise Staubsaugerrobotor sollten mehr können, als zick zack 
durch Hindernisse zu fahren.

Knie dich ganz tief in ein Spezialgebiet rein, daß dich stark 
interessiert, und wenn du da eine Hochschule suchst, die sich ebenfalls 
schon länger darin spezialisiert hat, bekommt du wenigstens den Stand 
der Technik in dem Bereich beigebracht. Und wenn du DANN noch neue Ideen 
hast die du verbissen umsetzt, kann das mit dem Startup oder der Firma 
was werden.

Man kann natürlich auch mit dem ausgesuchten Zukunftsthema daneben 
liegen und keinen interessiert, was man kann, weil niemand mehr 
Staubsaugerroboter kauft, aber Roboter an sich sind sicher in der 
Zukunft wichtig und Autonomie stellt hohe Ansprüche. Schau also bei 
Koptern rein, was nicht die Woolworth-Modelle können sondern die von 
Hochschulen, schau dir an was Boston Dynamics kann und warum das keine 
deutsche Uni hinbekommt, und überlege wie viel Manpower heute in säen, 
hegen, ernten von Nahrung geht und daß das in Zukunft immer nötig sein 
wird, aber um so automatisierter um so billiger, 
Apfelbaumpflückmaschinen sind halt komplizierter als 
Olivenbaumabrüttelmaschinen.

Und als Extra-Fach: Noch eine Runde deutsche Sprache, du hast zu viele 
ie.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Wird spannend zu sehen, was die KI die nächsten Jahre wegautomatisiert.
Ich gehe davon aus, dass die KI ein fester Bestandteil der Entwicklung 
wird und damit die Prozesse verbessert und schneller und günstiger 
macht. Ich denke es werden nicht mehr so viele Ingenieure in den 
Entwicklungsabteilungen hocken... Vor vielen Jahrzehnten hat man die 
Leute am Band durch Maschinen verdrängt, jetzt sind die Ings an der 
Reihe. Werden viele Ings dann zu Beratern und Projektleitern? Ist das 
die Zukunft des Ings?

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Der Fokus des Entwicklers wird sich wohl auch eher zum Spezifizieren und 
Bewerten hin verschieben. Garbage in, garbage out.

von Generation Ufff (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Nicht, wenn wegen der bösen KI 80% aller Akademiker ihren Job verlieren
> und dann Handwerker werden müssen.

KI wird leider nur Laber Professionen automatisieren. Sprich 
Journalisten, Rechtsanwälte, Richter, Therapeuten, Lehrer usw. Und die 
geben nunmal keine guten Handwerker ab.

Ich fürchte da hab ich mit Software Entwicklung leider wirklich den 
falschen Job gewählt, dieser wird in diesem Bereich wahrscheinlich einer 
der letzten bleiben der nie oder nur sehr spät von KI übernommen wird. 
Und keine Software mehr entwickeln zu müssen wäre einfach nur ein Traum.

Handwerk und Pflege/Medizin wird immer bleiben, aber ein Großteil der 
Akademiker ist nicht zum Handwerkertum fähig.

Da bleibt dann früher oder später nur das kanadische Modell - dort wird 
ganz stark durch den Staat Euthanasie gepusht - wir werden nicht unsere 
Zeit einfach genießen können während die Roboter die ganze Arbeit 
machen, es wird dann entweder Jobs wie Handwerk geben oder eben 
Euthanasie. Aber den ganzen Tag genießen wird nur für die herrschende 
Kaste drin sein...

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Generation Ufff schrieb:
> Handwerk und Pflege/Medizin wird immer bleiben, aber ein Großteil der
> Akademiker ist nicht zum Handwerkertum fähig.


Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Robotik soweit ist und einen 
Roboter baut der akrobatisch genug ist um sich auf einer Baustelle zu 
bewegen. In der Pflege wird definitiv automatisiert werden. Es gibt zu 
viele Alte. Die Japaner machen es vor. Roboter sind auch günstiger. Der 
Staat kann es sich nicht leisten den sozialen Bereich weiter 
aufzupumpen.

von Tischkante (Gast)


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Generation Ufff schrieb:
> Weich W. schrieb:
>> Nicht, wenn wegen der bösen KI 80% aller Akademiker ihren Job verlieren
>> und dann Handwerker werden müssen.
>
> KI wird leider nur Laber Professionen automatisieren. Sprich
> Journalisten, Rechtsanwälte, Richter, Therapeuten, Lehrer usw. Und die
> geben nunmal keine guten Handwerker ab.

Absoluter Schwachsinn. Ja, Berufe in denen viel „gelabert“ wird (so eine 
unreife Ausdrucksweise) und Berufe, in denen man viel Wissen muss und 
dieses Wissen miteinander verknüpfen muss, diese Berufe sind gefährdet. 
Therapeuten gehören aber nicht dazu, denn die menschliche Komponente bei 
einer Therapie kann man nicht einfach so ersetzen. Das Gleiche gilt für 
Lehrer (speziell bei Kleinkindern).

> Ich fürchte da hab ich mit Software
> Entwicklung leider wirklich den
> falschen Job gewählt, dieser wird in diesem Bereich wahrscheinlich einer
> der letzten bleiben der nie oder nur sehr spät von KI übernommen wird.

Weder Software-Entwicklung noch Hardware-Entwicklung ist hierbei 
geschützt. Dabei geht es nicht darum, ob SW oder HW-Entwickler ersetzt 
werden, nein, sondern, ob die Arbeit effizient genug gemacht wird, um 
statt fünf Entwickler nur noch einen zu benötigen. Allein das würde ein 
Chaos auslösen, besonders dann, wenn es die SW-Entwickler trifft.
Denn SW-Entwicklung hat einen komplett eigenen Arbeitsmarkt mit eigenen 
Produkten nur für SW-Entwickler. So würden die ganzen Recruiter und 
BWLer im Technologie-Bereich auch ins Leere schauen und alle 
Unternehmen, die eigene Verkaufsmodelle für Produkte haben, die speziell 
für die Programmierung entwickelt wurden.

Außerdem hat SW-Entwicklung bisher teils als Magnet für Begabte aus 
anderen Disziplinen fungiert, allein wegen der Bezahlung schon.
Und wohin gehen dann die ganzen Ingenieure, die SW-Entwickler waren und 
ein großer Teil der angehenden Informatikstudenten? -> Sie gehen in die 
HW-Entwicklung bzw. studieren Elektrotechnik, weil es von den 
Ingenieurwissenschaften am nähesten an der Informatik ist.

von Wühlhase (Gast)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> In der Pflege wird definitiv automatisiert werden. Es gibt zu
> viele Alte. Die Japaner machen es vor. Roboter sind auch günstiger. Der
> Staat kann es sich nicht leisten den sozialen Bereich weiter
> aufzupumpen.

Als ob Roboter jemals Menschen ersetzen könnten...selbst wenn es 
technisch machbar wäre, würdest du damit die Suizidrate in der 
Altenpflegeanstalt kräftig erhöhen (oder soll die Lösung etwa genau 
darin bestehen?).

Und solange der Staat es sich leisten kann den sozialen Bereich mit 
Armutseinwanderern aufzupumpen, sehe ich nicht warum das für die Pflege 
nicht gehen sollte.

von Da Baby [reformed] (Gast)


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Tischkante schrieb:
> Weder Software-Entwicklung noch Hardware-Entwicklung ist hierbei
> geschützt. Dabei geht es nicht darum, ob SW oder HW-Entwickler ersetzt
> werden, nein, sondern, ob die Arbeit effizient genug gemacht wird, um
> statt fünf Entwickler nur noch einen zu benötigen.

Genau so ist es. Deswegen meine Vermutung, wir werden zum Teil 
Projektleiter lol

von Tischkante (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Da Baby [reformed] schrieb:
>> In der Pflege wird definitiv automatisiert werden. Es gibt zu
>> viele Alte. Die Japaner machen es vor. Roboter sind auch günstiger. Der
>> Staat kann es sich nicht leisten den sozialen Bereich weiter
>> aufzupumpen.
>
> Als ob Roboter jemals Menschen ersetzen könnten...selbst wenn es
> technisch machbar wäre, würdest du damit die Suizidrate in der
> Altenpflegeanstalt kräftig erhöhen (oder soll die Lösung etwa genau
> darin bestehen?).

Also, ich bin jetzt kein Altenpfleger, aber ich kann mir durchaus 
vorstellen, dass bestimmte Tätigkeiten (wie Patienten heben, 
rumschieben, an Medikamente erinnern, beim Essen helfen, reinigen) mit 
Robotern optimiert werden könnte und das am Ende keine negativen Folgen 
auf die Psyche hat. Altenpfleger könnten sich dann eher auf die 
zwischenmenschlichen Dinge ihrer Arbeit konzentrieren. Wobei man 
natürlich sagen muss, dass es in unserem kapitalistischen System eher 
dazu führen wird, dass noch weniger Menschen in der (Alten-)Pflege 
arbeiten werden und auf das Zwischenmenschliche einfach gesch*ssen wird.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Udo S.,

Udo S. schrieb:
> Aber bei manchen Dingen kriegt man Augenkrebs wie z.B "Wiederstand" oder
> "Maschiene".

aber der Sieger jüngst hier im Forum war

das Ohmische Gesetz!

Da klappern die Fußnägel im Dreivierteltakt!

Gruß
paranoia

von Tischkante (Gast)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Tischkante schrieb:
>> Weder Software-Entwicklung noch Hardware-Entwicklung ist hierbei
>> geschützt. Dabei geht es nicht darum, ob SW oder HW-Entwickler ersetzt
>> werden, nein, sondern, ob die Arbeit effizient genug gemacht wird, um
>> statt fünf Entwickler nur noch einen zu benötigen.
>
> Genau so ist es. Deswegen meine Vermutung, wir werden zum Teil
> Projektleiter lol

Joa, dann wird halt geleitet, was es noch zu leiten gibt. Einige werden 
aber definitiv rausfallen und müssen ihre Karriere neu anfangen. Ist 
dann eben die Frage: was macht jemand, der sein Leben als Informatiker 
oder Ingenieur verbracht hat? Gewisse Fähigkeiten lassen sich bestimmt 
auf andere Berufe transferieren, aber im Großen und Ganzen wird man 
wieder ein Anfänger.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Tischkante schrieb:
> Ist
> dann eben die Frage: was macht jemand, der sein Leben als Informatiker
> oder Ingenieur verbracht hat?

Der ÖD wird auch in 30 Jahren noch händeringend nach Fax-Spezialisten 
suchen.

von Wühlhase (Gast)


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Die werden dann wahrscheinlich so teuer wie heut Cobol- oder 
Fortranprogrammierer.

von Werner (Gast)


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Da Baby [reformed] schrieb:
> Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Robotik soweit ist und einen
> Roboter baut der akrobatisch genug ist um sich auf einer Baustelle zu
> bewegen.

Wow, bewegen! Schonmal eine Baustelle mit eigenen Augen gesehen? Bewegen 
wird da nicht ganz ausreichen...

Roboter werden in 50 Jahren noch kein Eckventil oder Siphon gewechselt 
bekommen!

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