Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil als Stromsenke


von Thomas W. (thomas_80)


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Hallo zusammen,

helft mir mal bitte - ich sehe gerade gar nicht mehr durch...

Kann man ein geregeltes Labornetzteil, (DC 0...30V, 0...10 A) als 
definierte Stromsenke benutzen???

Wofür? Möchte einen KfZ-Akku auf Restkapazität testen. Strom- und 
Spannungslogger habe ich noch aus einem anderen Eigenbauprojekt. Jetzt 
brauche ich nur noch einen konstanten Strom von 5A, besser 10 A.

Einfach anschließen und gut? Polarität? Ähm ... wie jetzt???


Besten dank für's Lösen des Knoten im Hirn :)
Thomas

von Jörg R. (solar77)


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Thomas W. schrieb:
> Kann man ein geregeltes Labornetzteil, (DC 0...30V, 0...10 A) als
> definierte Stromsenke benutzen???

Nein, es sei denn das LNT ist dafür ausgelegt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas W. schrieb:
> Kann man ein geregeltes Labornetzteil, (DC 0...30V, 0...10 A) als
> definierte Stromsenke benutzen???
Nicht die, die man für bis zu 300€ so kaufen kann. Denn die arbeiten nur 
im 1. Quadranten.

Die Geräte, die dann ausschließlich im 4. Quadranten arbeiten, nennt man 
"Elektronische Last".

Und Geräte, die alle 4 Quadranten können, sind teuer:
https://www.toellner.de/produkte?pi=69

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


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Lothar M. schrieb:
> Die Geräte, die dann ausschließlich im 4. Quadranten arbeiten, nennt man
> "Elektronische Last".
>
> Und Geräte, die alle 4 Quadranten können, sind teuer:
> https://www.toellner.de/produkte?pi=69

Ich benutze eine EL von Siglent. Die hat sogar eine Funktion die 
Kapazität zu messen. Die „kleinste“ EL liegt so um die 500,- Euro.

https://www.siglent.eu/dc-loads

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (thomas_80)


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Ah ok - das hilft!
Mit einfachen Labornetzteilen geht es also nicht. OK!

Dann gibt es diese Dinger hier, wie eben schnell mal gegoogelt:
"Elektronische Last Entladung Batterie Kapazität Tester Modul 100W DC12V 
0-10A"
Bei ebay&co für < 40€

Jemand Erfahrung mit sowas? Für den Hobbybereich machbar?

: Bearbeitet durch User
von Toni (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Wofür? Möchte einen KfZ-Akku auf Restkapazität testen. Strom- und
> Spannungslogger habe ich noch aus einem anderen Eigenbauprojekt. Jetzt
> brauche ich nur noch einen konstanten Strom von 5A, besser 10 A.

Wenn du einen Strom- und Spannungslogger hast, reicht dir doch 
irgendeine Last, z.B. 2x H4 Glühbirnen parallel. Daten mit konstantem 
Zeitintervall aufzeichnen und hinterher etwas mehr rechnen. Um den Akku 
zu schützen, brauchst du aber noch einen Tiefentladeschutz.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Theoretisch ja, mit einem entsprechenden Widerstand:

+Akku an -Netzteil, Widerstand von -Akku an +Netzteil (also beide in 
Reihe)
Beispiel: Netzteil Strom auf 10 A einstellen, Widerstand 2 Ohm (ein paar 
KFZ-Glühlampen?).
Über den Widerstand fallen 20 V (200 W) ab:
Start: Akku von 13 V (voll) + Netzteil 7 V
Ende: Akku von 10 V (Schluss) + Netzteil 10 V

Nur: Wenn du vergisst, den Strom bei 10 V abzuschalten, gibt's Ärger...

von Thomas W. (thomas_80)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Theoretisch ja, mit einem entsprechenden Widerstand:
>
> +Akku an -Netzteil, Widerstand von -Akku an +Netzteil (also beide in
> Reihe)
> Beispiel: Netzteil Strom auf 10 A einstellen, Widerstand 2 Ohm (ein paar
> KFZ-Glühlampen?).
> Über den Widerstand fallen 20 V (200 W) ab:
> Start: Akku von 13 V (voll) + Netzteil 7 V
> Ende: Akku von 10 V (Schluss) + Netzteil 10 V
>
> Nur: Wenn du vergisst, den Strom bei 10 V abzuschalten, gibt's Ärger...
>

Die Idee hat Charm.
Sowas mag ich. Besten Dank :)

Auch wenn ich gerade sehe, dass es für 140€ n solides (China-) Testgerät 
200W gibt inkl. Software, Spannungs-Endabschaltung usw...
(Typ KP182 / KP184)

Doch dann brauche ich nichtmehr Testen, sondern kaufe mir für das Geld n 
neuen Akku. Mhmmm....

Neugier und Basteldrang werden sich wahrscheinlich durchsetzen - inkl. 
neuem Akku, heheheee!

Ich danke euch!!!

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas W. schrieb:
> Kann man ein geregeltes Labornetzteil, (DC 0...30V, 0...10 A) als
> definierte Stromsenke benutzen???

Nein.

Ganz wenige Netzteile können 2 Quadraten, noch weniger 4 Quadraten.

Jörg R. schrieb:
> Die „kleinste“ EL liegt so um die 500,- Euro.

Uff, teuer.

von Jack V. (jackv)


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Thomas W. schrieb:
> Dann gibt es diese Dinger hier, wie eben schnell mal gegoogelt:
> "Elektronische Last Entladung Batterie Kapazität Tester Modul 100W DC12V
> 0-10A"
> Bei ebay&co für < 40€
>
> Jemand Erfahrung mit sowas? Für den Hobbybereich machbar?

Sind okay, wenn man ab und zu mal sowas messen will. Bedienung ist teils 
furchtbar, und für den „Heiz-MOSFET“ sollte man sich auch schonmal 
Ersatz besorgen (oder vor Inbetriebnahme die thermische Verbindung 
zwischen MOSFET und Kühler prüfen und ggf. verbessern), und man sollte 
bei einer leistungsfähigen Stromquelle, wie einem größeren Akku, auf 
jeden Fall eine Sicherung in Verbindungsleitung bauen: wenn der MOSFET 
durchlegiert, ist das Ding kurzgeschlossen. BTDT

Edit, Nachtrag: Wenn man häufiger messen möchte, aber die >500€ für die 
namhaften Geräte nicht hinlegen will: Kunkin KP184 macht einen recht 
guten Job für den Preis.

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Willst du messen oder schätzen ?
Zum schätzen nimmst du eine bekannte Last z.B. 2 H4 Birnen und entlädst 
bis zur Entladespannung und stoppst die Zeit.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas W. schrieb:
> Doch dann brauche ich nichtmehr Testen, sondern kaufe mir für das Geld n
> neuen Akku.
Ja, wenns um Einzelstückzahlen geht magst du sogar Recht haben.

> Mhmmm....
Ich sag mal, so ab dem 3. Akku wirds interessant. Und ab dem 10. rechnet 
sichs.

Thomas W. schrieb:
> Möchte einen KfZ-Akku auf Restkapazität testen.
Was interessiert denn die Restkapazität eines KFZ-Akkus? Was bringt es, 
wenn der Akku messtechnisch noch 80% "Restkapazität" hat, aber nur noch 
5A rausgibt? So einen KFZ-Akku braucht man eigentlich nur, um den Motor 
anzuwerfen. Da interessiert dann im Grunde nur der CCA-Wert. Und dafür 
gibt es ganz billige Messgeräte:
- https://www.ebay.de/itm/333849896581

Genauer als die Dinger braucht es gar nicht sein, denn nach ein paar 
Ladezyklen hat der Akku eh' wieder andere Werte. Und wenn man es dann 
unbedingt in "Hai Täch" braucht, dann tuts auch sowas:
- https://www.ebay.de/itm/125324414507

: Bearbeitet durch Moderator
von hacker-tobi (Gast)


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Ich nutze für so etwas eine kunkin kp184 . ist für den Preis OK.
Kann auch die Kapazität messen.

Die meisten Ladegeräte für Modellbau können auch entladen. Aber nur 
wenige mit den von dir geforderten Leistungen.

Gruss tobi.

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas W. schrieb:
>
> Dann gibt es diese Dinger hier, wie eben schnell mal gegoogelt:
> "Elektronische Last Entladung Batterie Kapazität Tester Modul 100W DC12V
> 0-10A"
> Bei ebay&co für < 40€
> Jemand Erfahrung mit sowas? Für den Hobbybereich machbar?

Läuft.

von Thomas W. (thomas_80)



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ist jetzt das Ding hier geworden. Bin gespannt was es tatsächlich 
kann...

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas W. schrieb:
> ist jetzt das Ding hier geworden. Bin gespannt was es tatsächlich
> kann...

Wie oben schon geschrieben: Läuft, und das problemlos.

sollte bei Dir dann genauso tun.

von Thomas W. (thomas_80)


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Erfahrungsbericht:

Ja, läuft problemlos und für das Geld i.O.

Einschränkungen.
- braucht unabhängige 12V Versorgungsspannung
- zieht bei angewählten 5A etwa 5.2A
- benötigt eine externe 30V / 5A Konstantquelle zum genaueren Justieren

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas W. schrieb:
> Erfahrungsbericht:
>
> Ja, läuft problemlos und für das Geld i.O.

Freue mich, schön das es bei Dir auch gut funktioniert.

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