Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fehlerhafte Darstellung von LCDs


von Peter N. (alv)


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Hi

Ich habe ein paar alte LCDs, die zeigen das abgebildete Fehlerbild.

Einige konnte ich reparieren, indem ich die PADs auf der Platine und die 
Zebragummi-Gegenseite mit Isopropanol gereinigt habe.

Bei diesen zeigt sich aber keine Verbeserung.
Das Zebragummi klebt auf dem LCD-Glas.
Sollte ich es davon lösen und dort auch reinigen?
Oder das Zebragummi etwas abschmirgeln?

von Christoph Z. (rayelec)


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>Das Zebragummi klebt auf dem LCD-Glas

das klebt nicht wirklich. Einfach abziehen und reinigen. Verlieren 
kannst du eh nichts. Entweder das hilft, oder das LCD ist reif fürs 
Recycling!

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Sollte ich es davon lösen und dort auch reinigen?

Du musst halt vorsichtig sein, die Kontakte auf dem Glas bestehen aus 
einem hauchdünnen Metallfilm. Hauchdünn, denn er ist durchsichtig.

Wenn der weg ist, ist das Displayglas ein Fall für die Tonne.

von Johannes T. F. (jofe)


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Peter N. schrieb:
> Ich habe ein paar alte LCDs

Oh, noch mit Original-HD44780 in TQFP ... die sind ja mittlerweile recht 
selten geworden. Hoffe sehr, dass du sie wieder repariert bekommst.
Wäre sonst echt schade drum!

von Peter N. (alv)


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Johannes F. schrieb:
> Oh, noch mit Original-HD44780 in TQFP ... die sind ja mittlerweile recht
> selten geworden. Hoffe sehr, dass du sie wieder repariert bekommst.

Verwundert hat mich bei diesen Displays die einreihige Anschlußleiste. 
Die kenne ich nur von neueren Displays.

Solche alten Display haben normalerweise einen zweireihigen Anschluß an 
der linken Seite.

Wie sieht es mit dem LCD-Glas aus? Die Kontaktflächen scheinen 
symmetrisch zu sein. Ist die Belegung auch symmetrisch und man kann das 
Glas auch um 180° gedreht einbauen?

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> die Kontakte auf dem Glas bestehen aus
> einem hauchdünnen Metallfilm.

ITO ist kein Metall.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> ITO ist kein Metall.

Indium-Zinn-Oxid ist nah genug am Metall dran, um es vereinfacht als 
solches zu bezeichnen.

Und mit unter 1 µm Schichtdicke ist das Zeug auf jeden Fall dünn genug, 
um als "Hauchdünn" bezeichnet werden zu können.

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> ITO ist kein Metall.
>
> Indium-Zinn-Oxid ist nah genug am Metall dran, um es vereinfacht als
> solches zu bezeichnen.

Wenn man Unsinn schreiben will.

von Daniel S. (supernova01)


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H. H. schrieb:
> Wenn man Unsinn schreiben will.

Mischoxid.

>=99,99% Metallanteil.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Dennis S. schrieb:
>>=99,99% Metallanteil.

Unsinn.

von Rainer W. (rawi)


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Dennis S. schrieb:
> Mischoxid.
>
>>=99,99% Metallanteil.

???

90 % Indium(III)-oxid (In2O3) und 10 % Zinn(IV)-oxid (SnO2)
https://de.wikipedia.org/wiki/Indiumzinnoxid

Und nein - Sauerstoff zählt nicht zu den Metallen

von Peter N. (alv)


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Ich habe es jetzt geschafft, die letzten 3 Displays dieser Art auch 
wieder zum Funktionieren zu bringen.

Scheinbar war das Zebragummi auf der Leiterplattenseite so gequetscht, 
daß es sogar Kurzschlüsse gemacht hat.

Ich habe das Zebragummi mit einem Metallradierer etwas abgeschrirgelt 
und dann mit Brennspiritus gereinigt. Teilweise mußte ich diese Prozedur 
mehrfach wiederholen.

Bei einem LCD-Glas ist noch eine Beschädigung:
Es sieht aus, als ob rundum irgendwas reingelaufen ist, und die 
gelb/grüne Schicht aufgelöst hat. Dort werden keine Pixel mehr 
angezeigt.
Besonders Schlimm ist es an einem Ende, das kann ich aber nach rechts 
legen, so daß es nicht so sehr stört.

Ist da etwas zwischen die LCD-Scheiben eingedrungen, oder sind nur die 
Pol-Folien beschädigt?

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Ist da etwas zwischen die LCD-Scheiben eingedrungen, oder sind nur die
> Pol-Folien beschädigt?

Das kann man auf dem Bild nicht erkennen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Indium-Zinn-Oxid ist nah genug am Metall dran, um es vereinfacht als
> solches zu bezeichnen.

"Rost ist nahe genug am Metall dran, um es vereinfacht als Eisen zu 
bezeichnen." :-)

ps: Was ich als Vereinfachung in dem Zusammenhang durchgehen lassen 
würde: egal, was es ist, man sollte tunlichst vermeiden, es bei der 
Reinigung runter zu rubbeln.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald K. (kirnbichler)


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Es geht um die Leitfähigkeit von dem Zeug. Aber schön, wie man sich 
hier an für diese Anwendung irrelevanten Spitzfindigkeiten aufgeilen 
kann.

Immerhin hat der Threadstarter das Zeug™ nicht vom Displayglas 
geschrubbelt.

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Es geht um die Leitfähigkeit von dem Zeug.

Die ist gering, weit geringer als die von Metallen.

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Bei einem LCD-Glas ist noch eine Beschädigung:
> Es sieht aus, als ob rundum irgendwas reingelaufen ist, und die
> gelb/grüne Schicht aufgelöst hat. Dort werden keine Pixel mehr
> angezeigt.

Da ist das Glas undicht geworden, Flüssigkristall raus, Luft rein.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> Die ist gering, weit geringer als die von Metallen.

Das mag zwar sein, aber sie ist dennoch der Grund, warum das Zeug™ 
verwendet wird. Ohne Leitfähigkeit kein LCD.

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