Hallo zusammen. Ich denke, dass ich zuerst etwas über mich schreiben sollte. Ich bin Elektrotechniker-Meister, kann nicht programmieren, kann nicht SMD-Löten, aber ich kann mit Kleinsteuerungen (Siemens Logo) umgehen. Mein Netzbetreiber verbaut aktuell Itron-Zähler des Typs 3.HZ-BC-H4-A1-12 Link zum Datenblatt: https://www.itron.com/-/media/feature/products/documents/brochure/openway3hzelow3hz--de--0117kl.pdf Ich suche nun für mich und andere Kunden nach einer Lösung, die Verbraucher zur Eigenverbrauchsoptimierung in Verbindung mit PV-Anlagen ansteuert. Von sogenannten "Smart-Home" Systemen bin ich wenig angetan. Klar: Verkaufe einen Loxone Server, verbaue proprietäre Leseköpfe, proprietäre Aktoren, werde glücklich - und arm. Und wenn Kollege "billiger ist besser" den kleinstmöglichen Zählerschrank schon komplett zugebaut hat, dann wird es sowieso schwer. Das muss doch einfacher gehen, oder? Meine Grundidee: Müsste der Zähler nicht die Momentanleistung mit genügend schneller Aktualisierungsrate zur Verfügung stellen? Könnte ich dann nicht ohne weitere "Smartmeter" mit Stromwandlern (Chint DTSU und andere) einen IR-Lesekopf anbringen? Aber dann ist die Frage: Wie bringe ich so einen Lesekopf dazu, mit Standardkomponenten zu kommunzieren? Da ich persönlich damit umgehen kann, wäre mir eine Siemens Logo über Modbus TCP am liebsten. 150€, simpel zu programmieren, vier Ausgänge (ggf. auch 0-10V und dann an einen Thyristorsteller) - das wäre doch sehr universell. Kann man also einen Lesekopf für Zähler kaufen, der über einen Adapter die Momentanwerte (wichtig ist eigentlich nur die Leistung, natürlich mit Vorzeichen für Bezug / Lieferung) über Modbus TCP ins Netzwerk stellt? Wenn ich schon einen elektronischen Zähler vom Netzbetreiber im Schrank habe, möchte ich nich noch einen weiteren Zähler einbauen. (Platz, Kosten, Eigenverbrauch, Fehlerquelle)
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Hat die Logo keine serielle Schnittstelle an die man einen RS485 Wandler dranflanschen und das SML Protokoll auf der LMN-Schnittstelle direkt auswerten könnte? Kenne mich mit Logo nicht sonderlich aus, aber das wäre doch ein direkter Weg ohne großartige Zwischenhardware.
N. M. schrieb: > Hat die Logo keine serielle Schnittstelle Nein, hat sie nicht. Man könnte ein Gateway von Modbus RTU auf TCP nehmen - wieder ein Gerät mehr im Schaltschrank :-( Super wäre es, wenn es einen IR-Lesekopf geben würde, der direkt Modbus TCP kann. Wenn es den nicht gibt, dann muss man halt den Umweg gehen. Aber bevor ich mir da Geräte kaufe, stellen sich noch die Fragen: Mit welcher Aktualisierungsrate bekomme ich die Momentanleistung? Bekomme ich die Momentanleistung überhaupt- und wenn ja: mit Vorzeichen? Ich tue mich aber schon schwer, überhaupt einen IR-Lesekopf zu finden, der Modbus RTU / RS485 macht.
Carsten K. schrieb: > Meine Grundidee: Müsste der Zähler nicht die Momentanleistung mit > genügend schneller Aktualisierungsrate zur Verfügung stellen? SML über RS485 erlaubt das, aber wenn du nicht vor einem Zähler einfach das gezählte sondern nach einem Zähler das gezählte auf 0 regelst, dann kommt die Verzögerung der Regelschleife hinzu, denn ohne Regelalgorithmus bekommst du sonst Regelschwingungen. https://www.stefan-weigert.de/php_loader/sml.php Ohne eigene Programmierung eines Datenwandlers (Arduino) von RS485 zum Wechselrichter der tunlichst auch RS485 haben sollte, aber vermutlich mit anderer Baudrate, wird es nicht gehen.
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Carsten K. schrieb: > Meine Grundidee: Müsste der Zähler nicht die Momentanleistung mit > genügend schneller Aktualisierungsrate zur Verfügung stellen? ob das bei dir funktioniert, und dir weiter hilft? https://efahrer.chip.de/news/versteckte-funktionen-beim-stromzaehler-taschenlampe-macht-sie-sichtbar_1011801
Die Hardwareseite ist relativ übersichtlich. Die IR-Diode taktet ein 9600 Baud Signal raus das man mit einer IR-Diode aufnimmt und pegelgewandelt in einen UART einspeist. Oder per RS485, allerdings ist die Geschwindigkeit recht flott. Da kann man nicht jede beliebige HW nehmen. Die Daten nach den UART müssen in deine Logo rein. Softwareseitig hast du das SML V1.04 Protokoll, das ist leider nicht so einfach wie das alte S0 in Klartext.
Einfach einen passenden Zähler nehmen, statt irgendeinen Unfug mit Leseköpfen veranstalten. Passende Zähler haben z.B. eine MBus-Schnittstelle, oder sprechen Modbus/RTU.
Harald K. schrieb: > Einfach einen passenden Zähler nehmen, statt irgendeinen Unfug mit > Leseköpfen veranstalten. Ich bin nicht der Netz- oder Messstellenbetreiber. Ich kann mir den Zähler nicht aussuchen und ich versuche ja gerade eben, den Einbau weiterer Zähler zu vermeiden. Falls der vorhandene Zähler mir die Daten zu Verfügung stellen kann und ich diese auch ausgelesen bekommen, favorisiere ich auf jeden Fall eine "schlanke" Lösung. Genau dafür ist so eine optische, vom Kunden auslesbare Schnittstelle ja auch da - ich weiß nun wirklich nicht, was daran "Unfug" sein soll.
Carsten K. schrieb: > Ich tue mich aber schon schwer, überhaupt einen IR-Lesekopf zu finden, > der Modbus RTU / RS485 macht. Ich hab sowas noch nie gesehen. Normal sind da nur IR-LED und IR-Fototransistor mit Transistorstufen und optional ein UART-USB-Adapter drin. Der Bedarf für MODBUS ist in diesem Bereich eher überschaubar. Klar, kann man machen, aber ich hatte den Bedarf nie gehabt. fchk
Carsten K. schrieb: > dafür ist so eine optische, vom Kunden auslesbare Schnittstelle ja auch > da Nein. Die dient zum digitalen Erfassen mit passenden Lesegeräten durch den Messstellenbetreiber. RS485 ist zur Systemintegration da.
Das was Du dir vorstellst ist sicher möglich, ohne zusätzliches Gerät wird das aber kaum funktionieren. Das würde man aber wahrscheinlich auf 1 TE und wenige 100mW Stromverbrauch hinbekommen, was eine deutliche Einsparung gegenüber einem weiteren Zähler wäre. Alles aber eine Spezialkonstruktion, da ist dann die Frage was dir das Wert ist/ das kosten darf.
Hallo, > Carsten K. schrieb: >> dafür ist so eine optische, vom Kunden auslesbare Schnittstelle ja auch >> da Michael B. schrieb: > Nein. > > Die dient zum digitalen Erfassen mit passenden Lesegeräten durch den > Messstellenbetreiber. > > RS485 ist zur Systemintegration da. die optische Schnittstelle (Info-DSS) ist einzig und allein für den Kunden da!!! alle anderen Schnittstellen sind regulär gar nicht zugänglich. Lastenheft der VDE FNN
Hallo, deine Logo als Mittelpunkt, warum auch immer und ein ESP (32;8266; D1 mini, ~10 Euro) und ein optischer Sensor (20 Euro mit Gehäuse) mit einer einfache Auswertung (SML) an die Logo. Fertig Je nach Zähler jede Sekunde alle Daten (Spannung, Strom, Energie, Frequenz) aus deinem Zähler.
Peter* schrieb: > deine Logo als Mittelpunkt, warum auch immer Vergleichsweise preiswert. In anderen Foren wird statt dessen gebetsmühlenartig ein Loxone Miniserver empfohlen, da gehen 700€ über die Ladentheke und du baust dir eine ganze Reihe in der Verteilung zu. Um drei Heizwiderstände zu schalten ist das überdimensioniert - und dank der werten Kollegen kannst du das oft sowieso vergessen, weil überhaupt keine Platzreserve im Schrank vorhanden ist. Peter* schrieb: > mit einer einfache Auswertung (SML) Da wird es bei meinen Kenntnissen scheitern. Ich hatte gehofft, dass es etwas fertig zu kaufen gibt. Oder dass man "Euro gegen Programm" tauschen kann - Löten kann ich, so lange die normale Bleistift-Spitze noch reicht. Wenn du einmal die Daten in einer Standard-Klein-SPS hast, kannst du von dort auch recht einfach erweitern. Eine Ladefreigabe für Wallboxen etwa. Oder ein "Smart Grid"-Kontakt an einer Wärmepumpe. Eine Abtastrate im Bereich weniger Sekunden wäre ja schon super, eine passende Regelung bekomme ich auf jeden Fall hin (klar, dass du da nicht steuern darfst - das kann ja nur zu Überschwingern führen). Im Prinzip schaust du dir den gleitenden Mittelwert an, setzt einen Wert ab dem du eine Stufe Last dazuschaltest und einen Wert, ab dem du herunterregelst. Ziel ist ja keine Nulleinspeisung - eine Totzone von ein paar Hundert Watt ist schon O.K. Ich habe bei meiner eigene Anlage so etwas schon realisiert, aber da kann ich auf die Momentanwerte der PV-Anlage zugreifen (die hat ein eigenes Messgerät, um die Akkuladung zu regeln). War zuerst etwas öckelig, weil ich falsche Modbus-Register bekommen hatte, Siemens und Huwawei unterschiedlich zählen (der eine fängt bei 0 an, der andere bei 1) und die PV-Anlage maximal alle 5 Sekunden ausgelesen werden darf (sonst hängt sich was auf). Jetzt gerade sagt mir die Logo, dass ich 89% im Speicher habe, dieser mit 4992 W geladen wird und im 30-Sekunden-Mittel 3831 W eingespeist werden. Den 2-kW-Heizstab, den ich noch nicht habe, würde ich also jetzt freigeben.
Carsten K. schrieb: > der eine fängt bei 0 an, der andere bei 1 Ist bei Siemens aber bekannt. Dazu kommt noch little/big indian dazu.
Carsten K. schrieb: > Den 2-kW-Heizstab, den ich noch nicht habe, würde ich also jetzt > freigeben. Das geht wohl einfacher mit einem https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/perry-sesam-1sdsd31ar-3-ph-zweirichtungszaehler-mit-schaltausgang/2176914903-84-3072 Der zählt und schaltet ganz ohne Logo-Programm.
Hallo Carsten, dein größtes Problem ist wohl eher, die fehlende Einsicht (~Mut), sich mit der Materie auseinander zu setzen und nicht etwas zusammen zustecken und fertig. Unter Volkszähler, GitHub und im Netz wirst Du genug finden um hier eine Lösung zu finden, ohne der Soft- noch der Hardwerker seinen zu müssen. Ein Techniker, mit Durchblick bei der Logo,... sollte auch die Schnittstelle WLAN/Lan hinbekommen oder? Einfach versuchen,...aber es wird sicher mehr Zeit als 700 Euro kosten...?
Zwischenstand: Die Device GmbH arbeitet an einem Schreib-Lesekopf mit integrierter Auswertelogik und Modbus TCP. (Aussage eines Mitarbeiters) Fertigstellung ungewiss, aber "die Anfragen häufen sich, ich versuche mal, da mehr Resourcen für die Entwicklung zu schaffen". Ich werde jetzt erstmal einen Lesekop mit Auswertelogik und Modbus RTU kaufen, dazu einen Modbus RTU auf TCP Konverter.
Carsten K. schrieb: > Zwischenstand: > > Die Device GmbH arbeitet an einem Schreib-Lesekopf mit integrierter > Auswertelogik und Modbus TCP. (Aussage eines Mitarbeiters) > Fertigstellung ungewiss, aber "die Anfragen häufen sich, ich versuche > mal, da mehr Resourcen für die Entwicklung zu schaffen". > > Ich werde jetzt erstmal einen Lesekop mit Auswertelogik und Modbus RTU > kaufen, dazu einen Modbus RTU auf TCP Konverter. Wenn du in der Automatisierungswelt bleiben willst. Man könnte auch CoDeSys auf einem Raspberry Pi nutzen. Lizenz kostet 70 Eur. + den Raspberry, ein 3er reicht. Mittels RS 485 USB Dongle kann man dann auch direkt aus CoDeSys die Modbus RTU Daten zyklisch abholen. Hat halt direkt alles an Board, und falls man Eingänge/Ausgänge braucht hängt man noch dezentrale Peripherie dran.
Fred R. schrieb: > Dazu kommt noch little/big indian dazu. Die (native) indians sind glücklicherweise eher little ;-) duckundwech...
Hallo, vielleicht mal hier nachschauen: Beitrag "DTZ541 mMe Datenlogger mit ESP (WEB-Sicht)" und Beitrag "Schaltsteckdose für StromLog ESP" Gruß Peter
Hallo, ich habe mittlerweile einen Lesekopf von Device gekauft. Dieser gibt Modbus RTU aus. Mit einem Waveshare Konverter von Modbus RTU auf TCP bekomme ich die Daten ins Netzwerk und mit der Logo kann ich nun im Sekundentakt auslesen. Das klappt nahezu perfekt. So etwa jedes zwanzigste Mal wird mir eine falsche Momentanleistung von 0 W herausgegeben. Das kann man aber herausfiltern. Falls das jemand auch so machen wollte: DvModbusIR Lesekopf ca. 180€, Waveshare RS485 to TCP POE Konverter ca. 40€. Im Prinzip funktionierte alles nach Konfiguration sofort - allerdings muss man wissen, dass RS485 A und B zwischen Konverter und Lesekopf verdreht werden müssen - und dass Siemens bei den Registern bei "1" anfängt zu lesen, aber der Lesekopf bei "0". Um also das Register 43 auszulesen, muss ich in der Logo 44 einstellen. Der Lesekopf liefert die Leistung als Doppelwort BigEndian, das kann die Logo nicht. Also lese ich nur ein Wort aus, nämlich das im Register 44 (bzw. nach Logo-Zählweise 45). Da ich keine Leistungen > 32kW erwarte, ist das kein Problem. Ich bin hier in einem Mikroprozessor-Forum natürlich von Leuten umgeben, die weit überqualifiziert für "zahle Geld, kaufe fertig" sind. Ich muss aber auch mal an die Zeit denken, die ich in so etwas investiere. Ich bin jemand, dessen Erfahrung mit Mikroprozessoren exakt bei Null zu verorten ist - das Gleiche gilt für meine Kenntnisse beim Programmieren. Daher war diese Lösung für mich dann am Ende die wirtschaftlichste.
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