Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Programm zum Überlagern von Bildern zwecks Entrauschen


von -gb- (Gast)


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Wer kennt / nutzt eine Software - möglichst Windows - das in der Lage 
ist, zwei oder mehr Bilder (ideal wäre eine ganze Folge) zu analysieren 
und zu matchen?

Ich möchte Bild aus Videosequenzen, die weitgehend dasselbe zeigen 
vermessen, um eine mögliche Verzerrung durch Zoom und Bewegung der 
Kamera ausrechnen zu lassen, damit diese virtuell skaliert und entzerrt 
vorliegen, damit sie anschließend überlagert werden können. Das Ziel ist 
gemeinsam bekannte Bereiche des Bildes zu entrauschen und auch zu 
schärfen. Dabei sollen auch Bereiche markiert werden können, die sich 
nicht matchen lassen, um sie zu ignorieren und daraus eventuell Objekte 
zu isolieren, die eine anderen Bewegung hatten.

Ich habe mich bei verschiedenen Anbietern umgesehen, aber bisher nichts 
Taugliches gefunden.

Um ein Beispiel zu nennen, was es können sollte:

Eine Kamera in einem fahrenden Fahrzeug fährt auf eine Landschaft zu, 
bei der sich ein Tier von links nach rechts bewegt. Der Wald wird 
langsam immer größer, Teile wandern aus dem Bild, der Kern wird aber 
immer öfters getroffen. Bei Schrägfahrt hat man eine Reihe überlappender 
Bilder. Diese sollen im Nachhinein prozessiert werden, um Tiere zu 
identifizieren und sie zu zählen. Da das in der Nacht passieren wird, 
sind die Bilder schlecht belichtet und Teile des Bildes dunkel. Sie 
müssen also entrauscht werden.

von Roland E. (roland0815)


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Schau mal bei den Hobbyastronomen. Die nutzen Software um viele 
Unscharfe Fotos zu einem scharfen zu addieren.

von Christian M. (christian_m280)


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Das war auch mein erster Gedanke, aber er will noch entzerren.

Gruss Chregu

von Rick (rick)


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Entrauschen geht mit ImageJ ganz gut:
https://imagej.net/ij/index.html

von -gb- (Gast)


Angehängte Dateien:

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Christian M. schrieb:
> ... aber er will noch entzerren.

Es müssen die Bildgrößen, die sich aus unterschiedlichen Kameraposition 
und -abständen ergeben, angepasst werden, bevor entrauscht werden kann.

von Foobar (asdfasd)


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Selbst bei perfekten Bildern wäre die Aufgabe, innerhalb einer 
beliebigen Bewegtbildfolge sich bewegende Tiere zu erkennen, ggf zu 
zählen, bereits alles andere als trivial.  Die verrauschten SW-Bilder 
machen es nicht einfacher.  Viel Glück beim Suchen, du wirst es brauchen 
...

von Max M. (jens2001)


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G. B. schrieb:
> Tiere zu
> identifizieren und sie zu zählen

G. B. schrieb:
> r schlecht belichtet und Teile des Bildes dunkel

Falls du nicht zufällig tote Tiere zählen willst.
Nim eine Wärmebildkamera.
Die Tiere leuchten!

von Rajko B. (balun)


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Wie schon einer erwähnt hat, die Hobbyastronomen haben die passende 
Lösung.
Einer der besten Programme ist PixInsight, kostet aber.
https://pixinsight.com

Die Open Source Alternative ist Siril.
https://siril.org

Gruss
Rajko

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Foobar schrieb:
> Selbst bei perfekten Bildern wäre die Aufgabe, innerhalb einer
> beliebigen Bewegtbildfolge sich bewegende Tiere zu erkennen, ggf zu
> zählen, bereits alles andere als trivial.
Solange sie sich bewegen, müsste es gehen. Der Bildvergleich liefert für 
diese Objekte einen anderen Versatz. Macht das Auge ja auch so.

von -gb- (Gast)


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Max M. schrieb:
> Falls du nicht zufällig tote Tiere zählen willst.
> Nim eine Wärmebildkamera.
> Die Tiere leuchten!

So einfach ist das nicht. Wir brauchen schon auch die Farben. Die 
Aninmal-APP ist auch nur ein Teil der Wahrheit, die ich hier nicht 
unbedingt weiter erörtern möchte.

Rajko B. schrieb:
> Die Open Source Alternative ist Siril.
> https://siril.org
Danke für diese Info. Das werde ich mir gerne ansehen.

Foobar schrieb:
> Die verrauschten SW-Bilder
> machen es nicht einfacher.
Du sagst es.

Das Problem, dass sich zunächst stellt ist, die Bilder erst einmal zur 
Deckung zu bringen, d.h den gleichen Bildausschnitt zu überlagern, weil 
schon die Kamera bewegt ist und Differenzen auferlegt - sowie auch 
Rotation.

von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


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Solange das alles flach ist/wäre ist ein Umskalierung und ein Matchen 
eigentlich einfach zu machen. Das Problem ist aber eines, das hier noch 
nicht diskutiert wurde:

Bei der sich nach vorn bewegenden Kamera wird das Bild nicht einfach 
größer. Vielmehr werden Objekte an der Seite von einem anderen Winkel 
angeschaut, d.h. man erkennt Strukturen, die zuvor nicht da waren. Daher 
muss das matchen an den Kanten passieren, die man zunächst einmal finden 
muss.

Es können dahinter nämlich schräg positionierte Objekte zum Vorschein 
kommen, die zuvor völlig verborgen waren. Denken wir an Bäume hinter die 
man plötzlich sehen kann.

Das ist nicht so trivial! Das wird auch von den Astroprogrammen nicht 
geleistet. Da habe ich aber gerade eine Entwicklung in der pipeline. 
Weniger für Astronomie, sondern eher Mikroskopie, wo man auch "stereo" 
an Objekte heranfährt, um sie zu matchen. Mann muss sich dann auch 
vergegenwärtigen, was man mit den Informationen anstellt, weil es ein 
3D-Daten-Raum wird. Zur Darstellung und matchen in einem 2D-Bild, muss 
man erst einmal wieder irgendwohin projizieren.

Roland E. schrieb:
> Die nutzen Software um viele
> Unscharfe Fotos zu einem scharfen zu addieren.
Wie gesagt, stellt sich das Problem nicht, weil die Sterne immer aus 
demselben Winkel beobachtet werden, jedenfalls binnen eines seriösen 
Betrachtungsraums. Da ist eher die Erdbewegung das Problem, die die 
Sterne statisch verschmiert und Kreisbögen zeichnet. Selbiges wird durch 
Nachführen und matchen der Bildfolgen kompensiert, d.h. die Bilder 
werden so verschoben und gedreht, dass die Wackler und Drehbewegungen 
rausfallen. Dann kann man durch stacken entrauschen.

Bewegtkamerabildanalyse ist das eine Nummer größer.

von Joachim B. (jar)


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von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


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