Forum: Platinen Eagle: 0603 SMD Widerstand als Via


von remo (Gast)


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Für einen experimantellen Aufbau mit extrem wenig Platz möchte ich die 
Vorwiderstände (SMD 0603 1.5x0.8x0.5 mm) von LowCurrent SMD LEDs 
senkrecht zwischen den Layern einer zweisitigen Platine platzieren. Nur 
wie bekommt man das in Eagle modelliert? Hier wird doch immer davon 
ausgegangen dass die beiden Seiten eines Pads oder Vias miteinander 
verbunden sind.

Wenn ich mir das mit je einem SMD Pad auf jeder Seite plus einem extra 
Bohrloch zusammenbastle, dann ist im Layout das Bohrloch nicht zu sehen, 
damit fehlt die Zentrierung für das Bohren!

Wenn ich nur ein Pad verwende und Eagle im Glauben lasse dass da gar 
kein SMD R drinsteckt, dann denkt Eagle ja auch, dass die beiden Seiten 
des Pads miteinander verbunden sind und routet natürlich totalen 
Blödsinn, geht also auch nicht.

Irgendeine bessere Lösung als alles von Hand zu routen und zu hoffen 
dass keine Fehler drin sind?

Danke Remo

von Henrik J. (henrikj)


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Hmmm...

Ne Idee wäre ein Hole auf der Platine zu erstellen. Die sind nicht 
durchkontaktiert. Und dann im Restrict Layer nen Kreis ziehen, dass die 
Massefläche außen vor bleibt. Dann wieder innerhalb dieses Kreises 
ausfüllen lassen. Und nicht vergessen, dass kein Lötstopplack drauf darf 
(tstop bzw bstop).

Diese Lösung ist beschissen.

Aber wenn ich die richtig verstanden habe, willst du den Widerstand 
tatsächlich in nem Bohrloch versenken? Diese Idee ist genauso blöd.
Nimm doch lieber LEDs mit integriertem Vorwiderstand. Falls du keine 
LowCurrent Leds findest, nimm lieber nen 0201 Widerstand statt 0603. 
Gibts z.B bei Digikey.

Billiger wirds, wenn du bei Farnell 0402 Widerstände bestellst. Kannst 
ja in Eagle mal "nachmessen" welche Bauform dir gerecht wird.

von Selma (Gast)


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> nimm lieber nen 0201 Widerstand

Und wer soll den löten?

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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ich würde Micro-Melf verwenden, die sind rund, und ragen etwas über die 
Platine hinaus ( entsprechen ungefähr 0805) . Für die 
Leiterplattenherstellung ist ein nicht durchkontaktiewrtes Loch ein 
zusätzlicher Verarbeitungsschritt, da die Bohrungen normalerweise vor 
dem Durchkontaktieren gebohrt werden. Die Platine muß nochmal in die 
Bohrmaschine zurück, das kostet vermutlich extra. Viielleicht sollte man 
einfach die Durchkontaktierung von Hand aufbohren, mit einem 
Bohrdurchmesser, der sicher alles Kupfer entfernt

von remo (Gast)


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@Christoph das mit dem nachträglichen Aufbohren ist ein hilfreicher 
Tipp, um Kosten zu sparen, danke. MiniMelf 0204 sind leider zu gross, 
die haben einen Durchmesser von 1,5mm. Selbst mit einem ovalen Pad 
bekommt man auf die benötigte Fläche auch einen 0603 plus via und das 
wäre sicherliche die sauberste Lösung, aber halt a bisserl zu groß.
Also in der Erprobungsphase muss es mit einer abenteuerlicheren Lösung 
gehn.

Hab mir schon überlegt, ob ich die Vorwiderstände nicht einfach 
weglassen kann und mit dem AVR die LEDs einfach pulse. Laut AVR 
Datenblatt wird der Strom ohnehin auf ca 60mA durch den Innenwiderstand 
begrenzt, nur ist man dann halt jenseits der max. Spec und ich will 
vermeiden, dass mir mein Board abraucht.

Also falls keiner eine noch bessere Idee hat werd ich die Vorwiderstände 
aus dem Schaltplan rauswerfen, die vias auf der Platine aufbohren und 
SMD-Rs einpflanzen. Wär doch gelacht, wenn das nicht klappt.

Danke & ciao
Remo

von PeterL (Gast)


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so könnte es gehen, mit den DRC Fehlern müsstest halt leben

Peter

von alex (Gast)


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Moin,

du kannst dir ein neues Bauteil definieren, und zwei SMD-Pads (eins 
Bottom, eins Top) deckungsgleich auf einander legen.....

von remo (Gast)


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@Peter: Danke, sieht gut aus. Wenn man Eagle das letzte Stück der 
Verbindung gerundet ausführen lässt, dann bekommt man es auch in den 
Griff, dass Eagle immer an das Pad ran will und nicht erkennt, dass 
durch den Ring die Verbindung schon existiert. Man legt also einfach auf 
den Ring nochmals ein Teilsegment als Wire drüber und zweigt von dort 
ab.

Die 0,9mm als Bohrloch sind geschätzt oder Erfahrungswert?
Wollte keine zu grosse mechanische Spannung auf dem SMD-R, die Dinger 
sind diesbezüglich ungemein empfindlich aber andererseits verhindern, 
dass er beim Löten gleich abhaut.

@alex: Wie im ersten Beitrag beschrieben klappt das mit den zwei SMD 
Pads übereinander nicht, da dann die Zentrierung zum Bohren fehlt. 
Trotzdem Danke.

ciao
Remo

von PeterL (Gast)


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a²+b²=c² (hast Recht, kommen 0,943398113mm raus ;-) also besser 1mm 
Bohrer
verwenden (open Lib, edit xxx.pac, change drl 1mm, save)

von Henrik J. (henrikj)


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Löten ist bei nem 0201 Widerstand sicher schwierig. Aber vielleicht hat 
er ja nen Ofen und nen Dispenser?!

Die Lösung mit dem durchgesteckten 0603 Widertand würde ich jedenfalls 
gern aml sehen. :D

Btw: Auf der Unterseite der Platine ist kein Platz mehr? Sonst kannst 
die ja auch noch nutzen.

von PeterL (Gast)


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ist vor allem eine Herausforderung für Bestückungsautomaten :-)

von remo (Gast)


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also mit meinem Bestückungsautomatem geht das... (Bild) :-)
...vielleicht gibts irgendwann ein aufständiges Dorf in z.B. Gallien, 
dass sich auf verticale Montage spezialisiert...und überhaupt in ferner 
Zukunft werden alle SMD-Rs nurnoch in Einpresstechnik ausgeführt sein, 
die Bestückungskosten werden sich halbieren und ich sitze in meinem 
Schloss und zähl Geld, wenn mir die Mädels mal 5 Minuten Ruhe gönnen. 
Ich lad euch dann natürlich ein, ihr ward ja bei Stunde Null dabei :-)

Saluti
Remo

von Jens P. (jmoney)


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Nimm doch ein Widerstandsarray in 1206-Bauform. 4 Widerstände in 
kleinstem Package und Vias kannste schön drumrum verteilen. Ist auch gar 
nicht so schwer zu löten, immerhin kann man das Teil mit ner Pinzette 
vernünftig positionieren. Im Zweifelsfall mit viel Flussmittel einfach 
draufklatschen. Hätte den Vorteil, dass du den Entwurf auch gleich für 
das endgültige Gerät weiterverwenden könntest. Kaufen brauchste die für 
einen Prototypen auch nicht unbedingt, sind schließlich auf fast allen 
Computer-Platinen neuer als 10 Jahre drauf..

von Mario (Gast)


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wie wärs wenn du led und widerstand einfach gegeneinander stellst - oben 
in der Luft ne Lötstelle um beide zu verbinden und je eine auf der 
platine , evlt. leichte dreiecksform damit du keinen kurzen bekommst ;-)

von Stephan (Gast)


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Hallo, Remo,

wie wär's wenn Du Dein Layout mal hier als PNG oder so 'reinstellst; 
vielleicht gibt es ja doch noch einen besseren Weg für Dein Layout.

Stephan.

von Wolfram F. (mega-hz)


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Ich habe auch mal das Problem gehabt, 32 LEDs mit Vorwiderständen zu 
bestücken und habe dann folgendes gemacht, wo ich keinen einzigen 
Vorwiderstand brauchte:

Die LEDs haben gemeinsame Anode, alle aus gleicher Charge und alle rot.

Man nimmt einen LM317 und stellt damit die Anoden-Spannung der LEDs ein,
ich hatte so um die 2V, so daß die LEDs gerade hell genug als 
Statusanzeige
leuchten. Damit ergibt sich dann ein Maximal-Strom pro LED der unter dem 
Maxwert liegt.

Läuft seit >10 Jahren und funktioniert noch heute!

Achtung, sollten verschiedene LEDs (Farben) benutzt werden, geht diese 
Methode nicht!

Es müssen alle die gleiche Spannung haben!

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Selbst wenn sowas geht ist das wohl immer noch einfacher die Widerstände 
als buried carbon-Leitlack-Druck einzubauen. Nimm lieber LED mit 
eingebautem Vorwiderstand.

Oder durfte die nächste Antwort hier erst 2026 rein?

von Stephan C. (stephan_c)


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Was spräche denn gegen VIAs im Pad?
Bei einem 0603er Widerstand passt ein VIA mit 0,3mm Bohrung wunderbar 
ins Pad rein.

Wir hatten selber mal eine kleine Platine als Firmenlogo entwickelt, 
welche sich die Kollegen auf einer Messe wie ein Namesschild anhängen 
konnten.
An einer Stelle sollte eine LED durch ein Loch leuchten. Die Bauteile 
sollten aber nicht sichtbar sein. Also wurde eine SMD-LED auf der 
Rückseite der Platine über einem Loch falschherum platziert.
Wenn du wüsstest, was das für eine Fummelarbeit war!
Das Loch war durchkontaktiert und man hat die LED schnell mal 
kurzgeschlossen, wenn man beim Löten nicht doll genug aufgepasst hat.

von Falk B. (falk)


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@Stephan C. (stephan_c)

>sollten aber nicht sichtbar sein. Also wurde eine SMD-LED auf der
>Rückseite der Platine über einem Loch falschherum platziert.
>Wenn du wüsstest, was das für eine Fummelarbeit war!

Wohl noch nichts von reverse mount LEDs gehört . . . ?

von Georg (Gast)


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Stephan C. schrieb:
> Das Loch war durchkontaktiert und man hat die LED schnell mal
> kurzgeschlossen

Das ist einfach nur ein Designfehler. Oder sollte die Metallhülse das 
LED-Licht reflektieren?

Georg

von Stephan C. (stephan_c)


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Ja, das sollte sie.

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