Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wassertemperatur Logger mit Lora?


von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Guten Mittag,

kennt jemand etwas fertiges (käuflich oder als DIY-Projekt), mit dem man 
langzeit die Wassertemperatur eines Sees loggen und die Daten per Lora 
verschicken kann?

Batterielauzeit sollten idealerweise > 1 Jahr sein.

Gibt es sowas schon oder muss man das selbst entwickeln? 😊

Viele Grüße,
Mampf

edit: Weiß nicht genau, wie man den Logger positionieren würde ... vlt 
ihn mit einem Stein im See beschweren, aber wohin mit der Antenne - vlt 
an der Oberfläche schwimmen lassen? 🤔

: Bearbeitet durch User
von S. Z. (moennky)


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Wie oft soll gemessen und dann gesendet werden? 1x pro Woche?

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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S. Z. schrieb:
> Wie oft soll gemessen und dann gesendet werden? 1x pro Woche?

Hmm, 2 mal pro Tag mindestens wäre nett.

Ich hab mal an einem Projekt mitgearbeitet (für Schaltplan und Layout 
verantwortlich), das hatte ein NB-IoT modem (ublox) und das konnte mit 
drei AA-Batterien (Energizer Ultimate Lithium) 1,5 Jahre alle 4h 
Messwerte an die Server übertragen (sogar im Winter).

Lora braucht ja viel weniger Energie 🤔

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (cb1969)


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Evtl. Akku und kleine Solarzelle?

Ich hab so eine Lösung für meine Regenwasserhochbehälter mit 3 
NiCd-Akkus in Monozellengröße und einer Solarzell mit ~200x250mm.
Ich sende alle 2min.
Läuft bis dato problemlos.

von Jörg (jrg_e)


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Die Messintervalle vs. Batterielaufzeit sollten bei LoRa kein großes 
Problem sein

Ich kenne dieses Projekt, was allerdings mit einer ehr massiven 
Sensorbox daherkommt:
https://itemsnet.de/itemsblogging/wie-geht-es-dem-aasee-praxisprojekt-hackatonne-ein-rueckblick-und-erfahrungsbericht/

Helfen dir die Sensoren in diesem Shop ggf weiter?
https://iot-shop.de/shop/category/sensorik-temperatur-112

von Uwe B. (uwebre)


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Mampf F. schrieb:

> kennt jemand etwas fertiges (käuflich oder als DIY-Projekt), mit dem man
> langzeit die Wassertemperatur eines Sees loggen und die Daten per Lora
> verschicken kann?

Ein einzelnes Gerät oder eine "Flotte"? Hobby oder privat?

> Batterielauzeit sollten idealerweise > 1 Jahr sein.

> Gibt es sowas schon oder muss man das selbst entwickeln? 😊

Gibt es, je nach Anspruch, fertig zu kaufen. Ich habe eigene Lora-Logger 
im Dauertest-Betrieb, mit PT100. Senden alle 15 Minuten, 
Batterielebensdauer über 2 Jahre.

> edit: Weiß nicht genau, wie man den Logger positionieren würde ... vlt
> ihn mit einem Stein im See beschweren, aber wohin mit der Antenne - vlt
> an der Oberfläche schwimmen lassen? 🤔

In welcher Tiefe soll gemessen werden? Die Elektronik würde ich nicht 
tauchen gehen lassen, ist immer aufwändig, ggf. vergießen. Antenne unter 
Wasser geht natürlich garnicht.
Ein PT100 kann problemlos über lange Leitungen angeschlossen werden.
Wenn der Meßort mitten im See sein soll wäre das Prinzip Boje angesagt.

Uwe

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
>> kennt jemand etwas fertiges (käuflich oder als DIY-Projekt), mit dem man
>> langzeit die Wassertemperatur eines Sees loggen und die Daten per Lora
>> verschicken kann?
>
> Ein einzelnes Gerät oder eine "Flotte"? Hobby oder privat?

Nur Hobby - es gibt einige Seen hier in Bayern, die keine 
Temperaturmessung haben. Dachte mir, vlt könnte man das minimal-invasiv 
nachrüsten^^ Die Info wäre ganz praktisch, um zu wissen, wann der See 
wärmer als 16,5°C ist 😁

Uwe B. schrieb:
>> Gibt es sowas schon oder muss man das selbst entwickeln? 😊
>
> Gibt es, je nach Anspruch, fertig zu kaufen. Ich habe eigene Lora-Logger
> im Dauertest-Betrieb, mit PT100. Senden alle 15 Minuten,
> Batterielebensdauer über 2 Jahre.

Ui sehr schön! Hast du das zufällig in einem Git oder so?

Uwe B. schrieb:
> In welcher Tiefe soll gemessen werden?

Ich denke so auf 2m Wassertiefe wäre es ganz okay 🤔

> Die Elektronik würde ich nicht
> tauchen gehen lassen, ist immer aufwändig, ggf. vergießen. Antenne unter
> Wasser geht natürlich garnicht.
> Ein PT100 kann problemlos über lange Leitungen angeschlossen werden.
> Wenn der Meßort mitten im See sein soll wäre das Prinzip Boje angesagt.

Mmhmmm, stimmt, gute Idee ... 4-Draht PT100/1000 und die Leitung in den 
See vlt vergraben und die Elektronik irgendwo platzieren, wo niemand 
hinkommt / es niemand stört 🤔

Muss ja nicht mal supergenau sein - man sollte nur ungefähr wissen, wann 
man keine Gefahr läuft an einem Kaltwasser-Schock sterben zu müssen, 
wenn man vom Sup fällt 🙈

Ist also rein privat - und wahrscheinlich nicht mal erlaubt 🤔 (wobei, 
man könnte evtl versuchen, eine Genehmigung einzuholen ...)

von Uwe B. (uwebre)


Angehängte Dateien:

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Mampf F. schrieb:
> Ui sehr schön! Hast du das zufällig in einem Git oder so?

Der Schaltplan der einfachen THT-Version anbei.
Die Software ist mit der Arduino Umgebung erstellt um des Rad nicht 
aufwändig neu erfinden zu müssen.

Wenn man das in SMT aufbaut passt das in die schicken Bopla BoLink 
Gehäuse. Ein Bild einer Platine dafür oben. Die Batterie kommt auf eine 
2. Platine obendrauf.

Schick mir eine Emailadresse, dann maile ich die Dateien der 
THT-Variante.

Uwe

von Rainer W. (rawi)


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Mampf F. schrieb:
> Ui sehr schön!

Suchtest du nicht einen Logger?
Willst du für den Empfang der Daten einen eigenen Empfänger aufstellen 
oder ein verfügbares IoT-Funknetzwerk nutzen?

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> Mampf F. schrieb:
>> Ui sehr schön! Hast du das zufällig in einem Git oder so?
>
> Der Schaltplan der einfachen THT-Version anbei.
> Die Software ist mit der Arduino Umgebung erstellt um des Rad nicht
> aufwändig neu erfinden zu müssen.

Pragmatische Lösungen sind super!

> Wenn man das in SMT aufbaut passt das in die schicken Bopla BoLink
> Gehäuse. Ein Bild einer Platine dafür oben. Die Batterie kommt auf eine
> 2. Platine obendrauf.
>
> Schick mir eine Emailadresse, dann maile ich die Dateien der
> THT-Variante.

Hab ich dir geschickt.

Vielen Dank!

Rainer W. schrieb:
> Mampf F. schrieb:
>> Ui sehr schön!
>
> Suchtest du nicht einen Logger?

Logger war vlt falsch formuliert. Es war schon so gedacht, dass 
Live-Daten per Lora versendet werden.

> Willst du für den Empfang der Daten einen eigenen Empfänger aufstellen
> oder ein verfügbares IoT-Funknetzwerk nutzen?

Ich würde ein bestehendes Lora-Gateway benutzen wollen. Hoffe, dass es 
nicht zu weit weg ist.

von Uwe B. (uwebre)


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Rainer W. schrieb:
> Mampf F. schrieb:
>> Ui sehr schön!
>
> Suchtest du nicht einen Logger?
> Willst du für den Empfang der Daten einen eigenen Empfänger aufstellen
> oder ein verfügbares IoT-Funknetzwerk nutzen?

Spring über deinen Schatten und lies den Eröffnungsbeitrag des TO...

Uwe

von Rainer W. (rawi)


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Uwe B. schrieb:
> Spring über deinen Schatten und lies den Eröffnungsbeitrag des TO...

Deshalb Frage ich doch nach. Nur Senden ist doof. Irgendwer muss auch 
empfangen und wenn das ein Gateway von einem bestehenden Funknetzwerk 
sein soll, reicht die Angabe der Modulationsart (LoRa) nicht aus, 
sondern man braucht auch noch ein Übertragungsprotokoll (z.B. LoRaWAN).

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> reicht die Angabe der Modulationsart (LoRa) nicht aus,
> sondern man braucht auch noch ein Übertragungsprotokoll (z.B. LoRaWAN).

Oh 🤔 Ich nahm an, niemand benutzt LoRa ohne LoRaWAN 🤔🤷‍♂️

Ich denke, da Arduino auf LoRaWAN explizit eingeht, müsste die Arduino 
Lib das schon unterstützen 😅

https://docs.arduino.cc/learn/communication/lorawan-101

Und der Vorteil an LoRa ist ja, dass man die Gateways mitbenutzen kann, 
was (glaube ich) nur mit WAN funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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ELV hat sich ein Baustein-System zu dem Thema ausgedacht.
Wie gut das ist, weiß ich nicht.

Rainer W. schrieb:
> Nur Senden ist doof. Irgendwer muss auch
> empfangen und wenn das ein Gateway von einem bestehenden Funknetzwerk
> sein soll, reicht die Angabe der Modulationsart (LoRa) nicht aus,
> sondern man braucht auch noch ein Übertragungsprotokoll (z.B. LoRaWAN).

Guter Einwand.
Ich habe mir deswegen zwei STM32WL55JC (ob 1 oder 2 weiß ich gerade 
nicht) gekauft und habe sie mall auf Reichweite getestet:
über 200m in dicht bebautem Gelände und nicht wirklich optimal 
ausgerichtet.
Das Projekt ist aber eingeschlafen.

von Uwe B. (uwebre)


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Mampf F. schrieb:
> Oh 🤔 Ich nahm an, niemand benutzt LoRa ohne LoRaWAN 🤔🤷‍♂️

Und (im Hobbybereich) ohne TTN (The Things Network)

Uwe

von Helmut -. (dc3yc)


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Mampf F. schrieb:
> Oh 🤔 Ich nahm an, niemand benutzt LoRa ohne LoRaWAN 🤔🤷‍♂️

Also ich benutze für meine Sensoren nur Lora ohne WAhN. Und mit meinem 
eigenen Gateway und meiner eigens gewählten Frequenz und 
Übertragungsparametern. Geht auch so wunderbar!

von Wastl (hartundweichware)


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Helmut -. schrieb:
> Also ich benutze für meine Sensoren nur Lora ohne WAhN.

Seltsam, wirklich seltsam. Ich mache das auch so.
Nicht mal das Wort ARDUINO kommt in meinen Kreationen vor.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Mampf F. schrieb:
> Oh 🤔 Ich nahm an, niemand benutzt LoRa ohne LoRaWAN 🤔🤷‍♂️

Warum?
LoRa ist doch nur die Modulationsart und damit kann man direkt eine 
Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen zwei Modulen aufbauen - ganz ohne das 
ganze LoRaWAN-Protokoll.
https://projecthub.arduino.cc/noneedforit/dcf3c8bd-9243-4098-9ced-1186208350f1

Und wenn man LoRaWAN fahren will, muss man auch noch gucken, ob der See 
z.B. vom TTN abgedeckt wird (wo dann auch deutlich der 
Antennenstandort/-aufbau eingeht) oder ob der See dicht genug am eigenen 
Standort dran ist, so dass man einen eigenen LoRaWAN-Gateway nutzen 
kann.

von Uwe B. (uwebre)


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Wastl schrieb:
> Helmut -. schrieb:
>> Also ich benutze für meine Sensoren nur Lora ohne WAhN.
>
> Seltsam, wirklich seltsam. Ich mache das auch so.
> Nicht mal das Wort ARDUINO kommt in meinen Kreationen vor.

War mit klar daß die Sprüche kommen. Wir sind ja im Mikrocontroller.net.
Wenn man kleine Ansprüche hat, sich in seiner Blase wohlfühlt, kann man 
solch einfache Wege gehen und sich als Supeheld aufführen weil man es 
hinbekommen hat zwei Lora-Module miteinander kommunizieren zu lassen. 
Oder vielleicht hat man doch nur aus den Applikationsberichten kopiert?

LoRaWAN ist ein anders Feld. Den Softwarestack hackt man nicht einfach 
zwischen Frühstück und Mittag. Mir fällt nicht wirklich ein Grund ein 
warum man die Arduino-Bibleothek nicht verwenden soll. Es sei denn  man 
ist Superhacker, natürlich. (Es gibt mittlerweile weitere Bibleotheken, 
auch Open Source, ja)

Ich finde die Idee eines umspannenden LoRaWAN-Netzes faszinierend und 
bin dabei offensichtlich nicht alleine.

Dieses typische Bashing in diesem Forum, sei es gegen Kicad, Arduino, 
'C', whatever, ist erbärmlich und outet die Verfasser als engstirnige, 
intolerante und griesgrämige alte Herren die es offensichtlich nicht 
mehr nötig haben über den Suppentellerrand zu schauen.

Uwe

von Rainer W. (rawi)


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Uwe B. schrieb:
> Ich finde die Idee eines umspannenden LoRaWAN-Netzes faszinierend und
> bin dabei offensichtlich nicht alleine.

Nicht jeder will seine Messstation nur in der Stadt aufstellen. In der 
Fläche gibt es noch viele weiße Flecken auf der Landkarte. Und du 
brauchst zwingend Internetzugang beim Empfängerstandort und z.B. TTN 
Abdeckung am Sensorstandort. Ob das alles funktioniert - global 
betrachtet tut es das auf bestimmt 90% der Erdoberfläche nicht - und ob 
die Infrastruktur für den Einsatzzweck ausreichend sicher zur Verfügung 
steht, steht auf einem anderen Blatt und hängt von den Standorten ab.
Einer eigenen Punkt-zu-Punkt-Verbindung ist unabhängiger, so die 
Geographie passt.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Rainer W. schrieb:

> Nicht jeder will seine Messstation nur in der Stadt aufstellen. In der
> Fläche gibt es noch viele weiße Flecken auf der Landkarte. Und du
> brauchst zwingend Internetzugang beim Empfängerstandort und z.B. TTN
> Abdeckung am Sensorstandort.

Der TO (mampf) möchte ein bestehendes Lora-Gateway benutzen. (vermutlich 
TTN)
Darum geht es. Also LoRWAN.

> Ob das alles funktioniert - global
> betrachtet tut es das auf bestimmt 90% der Erdoberfläche nicht - und ob
> die Infrastruktur für den Einsatzzweck ausreichend sicher zur Verfügung
> steht, steht auf einem anderen Blatt und hängt von den Standorten ab.

Ist ja eigentlich geklärt. (so das nächstgelegene Gateway erreichbar 
ist)

> Einer eigenen Punkt-zu-Punkt-Verbindung ist unabhängiger, so die
> Geographie passt.

Dann kannst du die Temperaturdaten um den Badesee im 20 Kilometer vom 
Wohnort entfernten Oberunterkichhausenheim herum empfangen. Und weiter?

Uwe

von Rahul D. (rahul)


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Uwe B. schrieb:
> Und weiter?

Die Daten weiterverarbeiten und bei Bedarf irgendwo ins Internet 
stellen!?
Und wenn er die Daten nur auf seiner heimischen Wetterstation anzeigen 
lassen will. Sein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Uwe B. schrieb:
> Dieses typische Bashing in diesem Forum, sei es gegen Kicad, Arduino,
> 'C', whatever, ist erbärmlich und outet die Verfasser als engstirnige,
> intolerante und griesgrämige alte Herren die es offensichtlich nicht
> mehr nötig haben über den Suppentellerrand zu schauen.

Armer Bub, was reggschd disch denn so uff?

Ich hab doch nur geschrieben was ich mit LoRa mache, wo kommt
denn in diesem meinem Mini-Bericht Bashing vor?

Regg disch doch ned so uff.

von Helmut -. (dc3yc)


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Uwe B. schrieb:
> War mit klar daß die Sprüche kommen. Wir sind ja im Mikrocontroller.net.
> Wenn man kleine Ansprüche hat, sich in seiner Blase wohlfühlt, kann man
> solch einfache Wege gehen und sich als Supeheld aufführen weil man es
> hinbekommen hat zwei Lora-Module miteinander kommunizieren zu lassen.
> Oder vielleicht hat man doch nur aus den Applikationsberichten kopiert?

Hast du heute noch keine Flatulenzen gehabt? Warum ist dir so übel?
Habe ich mich als Superheld aufgeführt, nur weil ich kein LoraWAN 
benutze? Hatte früher mal ein eigenes Microtik-Gateway, aber da war mit 
der Aufwand mit TTN zu groß. Nun werkelt da halt z.B. in einem Sensor 
ein Arduino-Pro-Mini mit einem RA-02 und CayenneLPP. Nix mit APPSKEY und 
DEVADDR und Sendezeitbeschränkung wie bei TTN. Und mittlerweilen sind es 
mehr als zwei Module, die da ihre Sensordaten austauschen. Und mein 
Gateway ist erhablich billiger, wie das vom Microtik: ein ESP32, ein 
LoRa-Modul und ein Display für'n Kommfort.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Auf dieser Webseite wird das Thema Unterwasser Data Logger Design mit 
Amateurmitteln sehr ausführlich behandelt:

https://thecavepearlproject.org/

Aspekte davon dürften nützlich zu wissen sein. Es empfiehlt sich deren 
Webseite ausführlich durchzugehen. Da ist viel Nützliches vorhanden. 
Z.B.:

https://thecavepearlproject.org/2023/03/17/waterproofing-your-electronics-project/

Da Funk unter Wasser nicht gut funktioniert, wäre prinzipiell auch ein 
Buoy Design zu erwägen und der eigentliche Logger hängt an einem Kabel 
oder Seil. Die Buoy könnte dann mit Solar Panels und dem Datenradio 
ausgestattet sein. So ein Konzept wäre auch besser auffindbar. (man 
denke an die bekannte amüsante Schildbürgerglocke Geschichte:-) )

Es gibt auch ein interessantes UAV Konzept das auf Wasserdichte 
Propulsion beruht und mit minimaler Energieversorgung auskommt und von 
alleine periodisch auftaucht und versinkt und große Distanzen abpflügt.

https://hackaday.io/project/20458-osug-open-source-underwater-glider

Ein anderes Konzept mit Radio Buoy wäre denkbar mit akustischen Modem 
zwischen Data Logger und Radio Buoy. Der Datenlogger könnte auch mit 
einem automatischen Release oder durch akustisches Modem Befehls 
Kommando ausgestattet werden, so daß er unter bestimmten Umständen von 
alleine durch Befehl an die Oberfläche kommen kann.

Der Datenlogger könnte mit einem Seil an einem Gewicht hängen und 
natürlich buoyant sein. Ein programmierter Zeit Release könnte dann den 
Dattenlogger automatisch durch Kappen des Seils an die Oberfläche 
geraten lassen.

Mit GPS ausgestattet, könnte der Logger dann auch seinen Standort zur 
leichteren Auffindung funken.

Ein Seil/Kabel würde auch erlauben die Wassertemperatur in regelmäßigen 
Abständen durch dort aufgebrachte T-Sensoren gleichzeitig messen zu 
können.

https://www.mdpi.com/journal/sensors/special_issues/underwater_sens

Ist ein faszinierendes Thema was mich auch interessiert.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Man könnte auch einfach den Logger ann der Wasseroberläche schwimmen 
lassen und nur die Temperatursensoren versenken.
Darum geht es hier doch gar nicht, sondern die gewünschte Funkverbindung 
und den damit zusammenhängenden "Glaubenskrieg".

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Einer eigenen Punkt-zu-Punkt-Verbindung ist unabhängiger, so die
> Geographie passt.

Will ich doch garnicht.

Mir ist es egal wie es funktioniert oder was es benutzt, solange ich 
aktuelle Daten des zu messenden Sees bekomme (und die Lösung keine 
hunderte an EUR kostet). Ich wäre ja auch schon zufrieden, die Daten 
irgendwo im Internet ablesen zu können - dann würde ich garnichts selbst 
bauen wollen.

Aber leider gibt es die Daten nicht.

Laut TTN Karte ist das nächste Gateway auf einem 20km entfernten Berg 
auf 1800m Höhe. Bin ich mir unsicher, ob ich da hinkomme 🙈

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> Der TO (mampf) möchte ein bestehendes Lora-Gateway benutzen. (vermutlich
> TTN)
> Darum geht es. Also LoRWAN.

Jau, unter anderem, da ich 70km vom See entfernt wohne und nicht noch 
einen Empfänger irgendwo aufstellen kann (oder will) 🙈

von Helmut -. (dc3yc)


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Mampf F. schrieb:
> Laut TTN Karte ist das nächste Gateway auf einem 20km entfernten Berg
> auf 1800m Höhe. Bin ich mir unsicher, ob ich da hinkomme 🙈

Wenn Sichtverbindung besteht, sollte es wahrscheinlich gehen. Wenn du 
die Koordinaten beider Standorte hier schreibst, kann man ja mal eine 
Abschätzung mit "Radio Mobile" o.ä. machen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Rahul D. schrieb:
> Man könnte auch einfach den Logger ann der Wasseroberläche
> schwimmen
> lassen und nur die Temperatursensoren versenken.
> Darum geht es hier doch gar nicht, sondern die gewünschte Funkverbindung
> und den damit zusammenhängenden "Glaubenskrieg".

An der Westküste (B.C.) musste ein F.A. Bekannter von mir in 
Zusammenhang mit einem Mikro-Wasserkraftwerksprojekt die Wasserhöhe 
eines kleinen Bachs ein Jahr lang überwachen.

Er baute sich etwas entsprechenden Datalogger mit einem PIC und für die 
Radioverbindung baute er einen kleines 80-m CW Senderchen auf 3.579MHz 
und kodierte den gemessenen Wasserstand in Morsecode zur selben Zeit 
jeden Tag mit einem Timer. Ein F.A. Freund 10km weit weg wohnend schrieb 
dann jeden Tag die übermittelten Funkdaten auf. Das funktionierte 
solange gut, bis dann später Hochwasser die Anlage eventuell zerstörte 
und in alle Winde verstreute. Fast nichts war später noch auffindbar. 
Die ganze Telemetrieschaltung wurden aus Alkaline D-Zellen versorgt.

Die KW Übermittlung funktionierte bis dahin total zuverlässig. Legal 
sauber war dieses Unterfangen natürlich nicht. Aber es gab diesbezüglich 
trotzdem keine Schwierigkeiten. Auch wurde ja nur unter einer Minute 
lang gefunkt. Da die Anlage im Urwald versteckt war, war LoraWan keine 
Ausweichmöglichkeit. Auch UHF Datenradios funktionierten nicht, mit 
denen es zuerst versucht wurde. KW-Funk war die einzige Methode die 
aktuell funktionierte. Die Bäume dort waren übrigens mindestens 60-80m 
hoch. UHF und 2.4GHz versagte vollkommen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Eine weitere Möglichkeit für Mampf wäre ein LTE Cell Modem und SMS oder 
eMail über eine Gateway.

Vor Jahren baute ich für einen Freund so eine Wetterstation. Da die 
Entfernung such um 80km betrug, und direkter Datenfunkverkehr nicht 
möglich war, entschloß ich mich ein Cell Modem zu verwenden. Das kostete 
$120 im Jahr und schickte jeden Tag ein paar Mal eMails mit den 
Wetterdaten.

Es gibt übrigens von Sparkfun erschwingliche sogenannte Swarm Satelliten 
Senderterminals. Das kostet im Jahr $60. die Daten kann man sich über 
Cloud/Internet jederzeit abholen.

https://www.sparkfun.com/products/21287

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wer Interesse an Unterwasser Instrumentation hat, kann hier weiterlesen:

https://www.mdpi.com/journal/sensors/special_issues/underwater_sens

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Eine weitere Möglichkeit für Mampf wäre ein LTE Cell Modem und SMS oder
> eMail über eine Gateway.

Sowas hab ich schon mal für etwas anderes gebaut und müsste "nur" den 
TOF-sensor durch einen PT100 ersetzen. 🤔

Es geht um diesen See (47.5693659,11.5412042) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sylvensteinspeicher

Wunderschöner Speichersee und wunderbare um Sup darauf zu fahren und 
immer wenig los. Allerdings wird er von sehr kaltem Bergwasser befüllt 
(die Isar fließt durch) und daher wäre es ganz gut zu wissen, wann er 
erträgliche Temperaturen hat. Für so ein riesen Ding echt erstaunlich, 
dass es da nirgends eine Temperaturerfassung gibt (zumindest nichts 
öffenltiches gefunden).

Es gibt ein paar Gateways aber keins näher als 20km.

Am Wallberg (47.666339, 11.795775) ist eins:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wallberg

Hmm, nochmal eine Karte für Netzabdeckung gecheckt, gibt wohl doch LTE 
am See, dann müsste NB-IOT funktionieren.

SMS glaub ich würde was kosten, aber man kann (kostenlose) SIM-Karten 
mit 100MB/mon irgendwo bekommen 🤔

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Mampf F. schrieb:
> man kann (kostenlose) SIM-Karten ... irgendwo bekommen

Wie wird da die Identifizierung des Käufers finanziert? Das macht ja 
schon signifikant Aufwand und ust schon lange Pflicht.

von Rahul D. (rahul)


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Mampf F. schrieb:
> SMS glaub ich würde was kosten, aber man kann (kostenlose) SIM-Karten
> mit 100MB/mon irgendwo bekommen 🤔

Als Business-Kunde bekommt man ND-IOT-SIM-Karten zumindest für (sehr) 
wenig Geld.
Unsere Telemtrie läuft mit einer Vodaphone-Karte.

von Rahul D. (rahul)


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Es soll ja ein privates Projekt werden - hatte ich vergessen.

Vielleicht wäre das was, wenn du LTE verwenden möchtest:
https://www.sparkfun.com/products/15087

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Rahul D. schrieb:
> Vielleicht wäre das was, wenn du LTE verwenden möchtest:
> https://www.sparkfun.com/products/15087

Sara-R4 hatte ich auf meinem anderen Projekt, das ganz gut funktioniert 
hat.

Hab gerade mal Schaltplan und so durchgeschaut und denke, ich bau das 
Ding um.

Stromversorgung war ganz gut gelöst und die STM32L mag ich auch ganz 
gerne wegen der RTC und den Deep-Sleep + Alarm Möglichkeiten.

Aber Arduino würde ich da testweise auch mal versuchen 😁

von Rahul D. (rahul)


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Ich dachte eher an die Hologram SIM-Karte. ;)
Die Beschaffung in der Firma hatte jemand anders übernommen.
Deswegen verwenden wir eine von Vodafone.

von Uwe B. (uwebre)


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Mampf F. schrieb:
> SMS glaub ich würde was kosten, aber man kann (kostenlose) SIM-Karten
> mit 100MB/mon irgendwo bekommen

Bei 1und1 beispielsweise bekommt man zum DSL auf Wunsch mehrere 
SIM-Karten mit Festnetzflat und 100 MB dazu. Muß ja nicht der eigene 
Anschluss sein...

Ein PT100-GSM-MQTT-Node wäre mit den Arduino Bibleotheken vor dem 
nachmittäglichen Kaffeetisch zusammengehackt ;-) (Ohne braucht es bis 
zum Frühstück)

Uwe

von Helmut -. (dc3yc)


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Also ich hab mir das mal mit Google Earth angeschaut. Vom Sylvensteinsee 
zum Wallberg wird's per Funk nicht gehen, denn da ist der Buchstein in 
der Mitte, der fast genauso hoch wie der Wallberg ist. Also entweder 
Satelliten oder Handy, LoraWAN scheidet aus. Aber vielleicht gibt's ja 
in Fall freundliche Leute, die ein Gateway mitsponsern (Strom, 
Internet), wenn du es beschaffst und hinstellst?

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Helmut -. schrieb:
> Also entweder
> Satelliten oder Handy, LoraWAN scheidet aus.

Na dann, mit Kurz- oder Langwelle kommt man mit "Privatfunk"
auch über die Berge drüber. Die paar Bytes werden sich ja wohl
übertragen lassen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ah, Sylvensteinsee. Den kenn ich. Bin als Schüler in den 60ern da mal 
hingetrampelt.

Hast Du schon mal daran gedacht, dich mit den Kraftwerksleuten in 
Verbindung setzen, ob man da nicht "etwas machen könnte"? Wenn man Glück 
hat findet man ab und zu Leute die Einen nicht gleich auffressen und 
Verständnis dafür haben. Ohne Versuch macht sich nichts.

Vielleicht könnten sie, dieser Unterlassung bewußt, die Temperaturwerte 
ins Netz offiziell bringen. Bayern hat ja diesbezüglich eine 
Internetpräsenz, was Wasserressourcen betrifft.

Besuche sie mal und pflege Kontakte. Da ließe sich möglicherweise etwas 
machen. Offiziell wäre besser. Sonst kann es Dir passieren, daß bei 
einer mechanischen Reinigungsaktion Dein Unterwassersensor einfach 
aufgesaugt und verloren geht. Auch besteht die Möglichkeit von Drift. Es 
gibt dann von Zeit zu Zeit massive Pegeländerungen. Da wäre ein 
schwimmender am Seil verankerter Sensor wünschenswert.

Irgendwie finde ich, daß man da offiziell etwas in die Wege leiten 
sollte. So eine "Guerilla" Telemetrieanlage, wie von Dir geplant. 
Könnte, wenn gefunden oder bzw. entdeckt, starkes Stirnrunzeln 
verursachen;-) normalerweise verstehen die Leute da wenig Spaß, wenn man 
sich privat ohne Erlaubnis da einmischt.

An sich ist Dein geplantes Projekt etwas, wofür ich selber Feuer und 
Flamme wäre.

Hast Du denn schon einige mögliche von der Strasse zugängliche Günstige 
Deployment Positionen etabliert?

Jedenfalls wünsche ich bei diesen geplanten Unterfangen viel Erfolg.

VG,
Gerhard

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