Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik einfacher Step-up mit einem Transistor


von Bernhard F. (1atmel2)


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Kann diese Schaltung funktionieren ? Welchen Wert sollte die 
Induktivität haben ?

von Wf88 (wf88)


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Png. Hab kein openoffice auf android.

von H. H. (Gast)


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Ich habs mal als PNG angehängt.

Das funktioniert im Prinzip schon, aber der Wirkungsgrad ist nicht 
besonders, und der Trafo muss schon passend ausgelegt werden.

von Wf88 (wf88)


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@to: wenn du wirklich mit der Schaltung arbeiten willst, suche nach 
Sperrschwinger und lies dich ein.

Ich hab hier einen 12->30v mit 2sc5906 oder so ähnlich, zendust Kern und 
komme auf knapp über 80% Wirkungsgrad.

Eine meiner Lieblingsschaltungen.

Nurnnicht mit Entstördrossel/CMC....

von Bernhard F. (1atmel2)


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Wirkungsgrad spielt keine Rolle, habe die Schaltung auf einem Breadboard 
aufgebaut, zieht zwar ca 4 Amp jedoch keine Ausgangsspannung ?
Die Induktivität hat ca 4 mH.

von H. H. (Gast)


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Bernhard F. schrieb:
> Wirkungsgrad spielt keine Rolle, habe die Schaltung auf einem
> Breadboard
> aufgebaut, zieht zwar ca 4 Amp jedoch keine Ausgangsspannung ?

Schwingt nicht.


> Die Induktivität hat ca 4 mH.

Das muss ein Trafo sein! Im Bild wurde dafür eine Gleichtaktdrossel 
verwendet, im Prinzip ein 1:1 Trafo.

von Wf88 (wf88)


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H. H. schrieb:
> Bernhard F. schrieb:
>> Wirkungsgrad spielt keine Rolle, habe die Schaltung auf einem
>> Breadboard
>> aufgebaut, zieht zwar ca 4 Amp jedoch keine Ausgangsspannung ?
>
> Schwingt nicht.
>> Die Induktivität hat ca 4 mH.
>
> Das muss ein Trafo sein! Im Bild wurde dafür eine Gleichtaktdrossel
> verwendet, im Prinzip ein 1:1 Trafo.

Ausserdem ist der Wickelsinn wichtig zum schwingen.

Nochmal, Sperrschwinger & einlesen.

von Bernhard F. (1atmel2)


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https://www.youtube.com/watch?v=jcPeRbXg8J0

Laut Video handelt es sich um einen Choke aus einem SNT, hätte zwei zur 
Verfügung 2 x 4 mH oder 2 x 12 mH. Welcher würde sich besser eignen ?
Ein Choke ist doch auch ein Trafo im Verhältnis 1:1 oder sehe ich das 
falsch ?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bernhard F. schrieb:
> Wirkungsgrad spielt keine Rolle, habe die Schaltung auf einem
> Breadboard aufgebaut zieht zwar ca 4 Amp

Breadboard geht für 4A nicht. Löte den Krempel direkt zusammen.

> jedoch keine Ausgangsspannung ?
> Die Induktivität hat ca 4 mH.

Falls es dir nicht aufgefallen ist: das sind 2 Induktivitäten auf einem 
Kern (vulgo: ein Trafo). Und die Polung der Wicklungen zueinander ist 
wichtig. Pole einfach mal eine um.

von Wf88 (wf88)


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Ich sagte doch schon: mit CMC wird das wohl nix.

Der gelbe Kern ist besser.


**Sperrschwinger+Einlesen**


Guru Ende.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Das Prinzip geht mit vernünftigem Transistor und etwas Abstimmung bis in 
sehr hohe Effizienzbereiche. Hatte das vor Jahrzehnten mal bei 
Konvertern für Leuchtstoffröhren gesehen, und ne Weile damit 
experimentiert.
Wichtig: nicht einen der vielen ollen Schalttransistoren aus der 
Bastelkiste nehmen, sondern einen mit hoher Verstärkung auch noch bei 
nennenswerten Strömen (aber keinen Darlington)!

von H. H. (Gast)


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Wf88 schrieb:
> Ich sagte doch schon: mit CMC wird das wohl nix.

Geht in der Schaltung viel zu früh in Sättigung.

von Wf88 (wf88)


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Uwe S. schrieb:
> Wichtig: nicht einen der vielen ollen Schalttransistoren aus der
> Bastelkiste nehmen, sondern einen mit hoher Verstärkung auch noch bei
> nennenswerten Strömen (aber keinen Darlington)!

Grade nachgesehen: 2sc5706 steckt in oben erwähntem Wandler. Ca. 8W 
output, 80% Wirkungsgrad.

//edit: Uce-sat darf bei kleinen Eingangsspannungen auch redht niedrig 
sein.

Spule/Trafo damals empirisch ermittelt: richtig viele Windungen drauf 
und dann Stück für Stück abwickeln.
Vor allem wollte ich kein Pfeiffen. Deshalb wohl eher im <100μ Bereich 
angekommen, als 4-12mH.

Gemessen hab ich die Induktivität wohl nie. Kann mich nicht dran 
erinnern und mein schlaues Notizbuch sagt dazu auch nichts.

@to: wie Hinz und ich schon andeuteten: cmc=scheisse. Für 20mA LEDs mag 
das wohl noch klappen...

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wf88 schrieb:
> Ca. 8W
> output, 80% Wirkungsgrad.

Bei mir ists lange her, aber 32W-Leuchtstoffröhren strahlten 
ordentlich... Und die Schaltung war allenfalls 5cm² groß, ohne externe 
Wärmeabfuhr. War wie gesagt allerdings industrielle Ware.
Also das Prinzip ist genial, solange es ein "richtiger" Trafo ist, und 
der Transistor gut.

Wf88 schrieb:
> 2sc5706

Ja, so in die Richtung. Für 8W ist der völlig ausreichend, erst so ab 
etwa 3A geht seine Verstärkung in die Knie. Für höhere Leistungen/Ströme 
muss man dann schon genauer schauen. Gibt durchaus auch 
Leistungstransistoren, die beim Nennstrom noch immer weit über 150 
verstärken. Das sind dann aber gern mal solche mit goldenen 
Anschlüssen...;-)
Wer einfach irgendeinen Pollin-Transistor aus der Kiste fischt, kommt 
über eine glimmende LED als Last kaum hinaus. Oder nicht um einen dicken 
Widerstand herum, der allein schon z.B. 20% Verluste erzeugt. Und 
Darlington geht irgendwie nicht, vermutlich schlicht zu langsam.

von Wf88 (wf88)


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ohne externe
> Wärmeabfuhr. War wie gesagt allerdings industrielle Ware.

Also warm wird der 2sc5706 schon sehr. Habe den an ein 5 cent Stück 
gelötet mit seinem Pad und steht aufrecht. So gehts dann, aber anfassen 
ist nicht drin. Tut weh.
Spielraum bis 175 Grad wird aber noch genug sein.

von Wf88 (wf88)


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Uwe S. schrieb:
> . Das sind dann aber gern mal solche mit goldenen Anschlüssen...;-

Aaaah, dann nehme ich wohl meine Bestände an BC108 in Zukunft dafür xD

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Bernhard F. schrieb:
> Welcher würde sich besser eignen ?

Jedenfalls benöigt man einen Speicher-Transformator, also einen mit 
Luftspalt im Kern. Der vorgeschlagene Transitortyp ist gar nicht so 
verkehrt, da C-Typ.

mfg

von H. H. (Gast)


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Es geht natürlich auch ohne Trafo, und ohne Transistor:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wagnerscher_Hammer

;-)

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wf88 schrieb:
> Also warm wird der 2sc5706 schon sehr.

Na ja, grad kalt bleiben die Transistoren bei dem Prinzip ja nie. Aber 
da es generell nur um z.B. 2-3W Verluste geht, darf so ein 
Leistungstransistor auch gut und gern mal 100° erreichen. Die 
Sperrschichttemperatur liegt ja in dem Fall kaum höher, wenn er 
eigentlich dafür gedacht ist, z.B. 50W an nen KK abzuführen.

Habe eben mal versucht, geeignete Transistoren zu finden. Ist zumindest 
bei Mouser schlecht möglich, weil man nur nach der max. 
Sättigungsspannung suchen kann. Die allein sagt aber nicht unbedingt was 
über die Verstärkung bei hohen Strömen aus. Schaut mal nach z.B. 2sc5001 
oder 2sa1834. Sowas mit höherer Spannung ist gut.
Der 2sc5706 hat natürlich generell ne schön hohe Verstärkung, bei recht 
niedrigen Leistungen dürfte der fast unschlagbar sein.


Christian S. schrieb:
> Jedenfalls benöigt man einen Speicher-Transformator, also einen mit
> Luftspalt im Kern.

Würde ich nicht so absolut sehen. Ein Trafo ohne Luftspalt kommt viel 
plötzlicher in die Sättigung, und er muss bei diesem Prinzip ja immer 
wieder in die Sättigung getrieben werden. Während genau dieser Zeit 
erzeugt  die Schaltung aber den Hauptteil ihrer Verlustleistung. Wenn 
das lange dauert, ist das weniger gut.
Die Frequenz wäre bei einem Trafo ohne Luftspalt natürlich deutlich 
höher, also man hätte dadurch wiederum viel mehr dieser ungünstigen 
Momente...
Müsste man mal real testen, vermutlich ist ein kleiner Luftspalt ideal.
Hatte damals viel rumgetestet, und als entscheidender entpuppte sich 
tatsächlich der Transistor. Aber hat wie gesagt auch mit der 
Eingangsspannung zu tun. Wer nur z.B. 3V hat, der kann problemlos hohe 
Basisströme zur Verfügung stellen. Bei 24V sieht das dann schon anders 
aus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wirkungsgrad spielt keine Rolle, habe die Schaltung
> auf einem Breadboard aufgebaut, zieht zwar ca 4 Amp
> jedoch keine Ausgangsspannung ?
Na passt doch prima, Wirkungsgrad 0,0%.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernhard F. schrieb:
> Kann diese Schaltung funktionieren ?

Joule thief.

Glückssache.

> Welchen Wert sollte die Induktivität haben ?

Egal, sie muss sättigen  bevor der Transistorstrom zu hoch wird.

Aber mit einer 1N4007 und dem TIP41 wird es eher nicht  beide schalten 
viel zu langsam.

Informiere dich in seriöseren Quellen über Sperrschwinger / flyback und 
meide Seiten mit dem clickbait-Begriff Joule thief in der Überschrift.

https://www.breadboarder.de/artikel/berechnung-einer-sperrschwing-schaltung/

von Wf88 (wf88)


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Uwe S. schrieb:
> Der 2sc5706 hat natürlich generell ne schön hohe Verstärkung, bei recht
> niedrigen Leistungen dürfte der fast unschlagbar sein
Kommt ab und zu aus Pentium 4 Ära Mainboards, in Massen. Mit Fön geht 
das gut ab.

Uwe S. schrieb:
> Würde ich nicht so absolut sehen.
Das ist ein boost/flyback. Der braucht einen magnetischen Speicher. 
Luftspalt im Trafo oder Pulverkern mit verteiltem Spalt, wenn man ein 
bisschen Leistung da durch bekommen will.

Michael B. schrieb:
> Glückssache

Die ersten liefen nicht an, Basteleien mit vollkommen ungeeigneten 
Kernen sind frustrierend, da kann viel schief gehen. Insofern ja, 
Glückssache.


Michael B. schrieb:
> meide Seiten mit dem clickbait-Begriff Joule thief in der Überschrift.

+1

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wf88 schrieb:
> Das ist ein boost/flyback. Der braucht einen magnetischen Speicher.

Schon klar, aber null Speicher hat ja kein Trafo. Deshalb meinte ich, 
daß bei einem Trafo ohne Luftspalt die Frequenz höher liegen müsste, um 
dieselbe Leistung zu wandeln.
Wichtig für hohe Effizienz ist nach meinen Erkenntnissen nur, daß der 
Transistor gut ist, und der Kern recht plötzlich in die Sättigung kommt. 
Also Eisenpulver zum Beispiel wäre nicht gut, trotz hoher 
Speicherfähigkeit.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Solche Eintransistor-Wandler habe ich in den 70er Jahren mittels 
Zeilentrafokern gebaut.

Einen 2N2955 und einen alten Zeilentrafokern. 12Windungen (1 per Volt) 
primär und 24Windungen sekundär ergaben satte 24V.

Hat beim Besprechen des Mike etwas gezwitschert, aber bis zu 4A kamen da 
locker raus.

von Wf88 (wf88)


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Uwe S. schrieb:
> Schon klar, aber null Speicher hat ja kein Trafo. Deshalb meinte ich,
> daß bei einem Trafo ohne Luftspalt die Frequenz höher liegen müsste, um
> dieselbe Leistung zu wandeln.
> Wichtig für hohe Effizienz ist nach meinen Erkenntnissen nur, daß der
> Transistor gut ist, und der Kern recht plötzlich in die Sättigung kommt.
> Also Eisenpulver zum Beispiel wäre nicht gut, trotz hoher
> Speicherfähigkeit.

Ah gut darum ging es, soweit habe ich erstmal nicht gedacht, war so auf 
Luftspalt+Energiespeicher fixiert.
Die "logische Weiterentwicklung" ist dann der Wandler mit extra 
Steuertrafo und Übertrager bzw. Energiespeicher.

Gesehen z.b. schon bei Push-Pull-Wandlern in CB-Handquetschen.
Für 1-Schaltelement-Wandler habe ich das allerdings noch nicht gesehen.

Eine andere sehr interessante Weiterentwicklung ist der "ringing choke 
converter".
Mit nur 1 Hilfstransistor, Shunt und Z-Diode (oder andere Ref wie 431) 
kann da Peak-Current-Mode und Spannungsregelung mit bauen.
Die Spannungsregelung kann sogar von einer "Überlaufwicklung" erledigt 
werden.

Da habe ich schon mehrere Handyladegeräte zerlegt, abgezeichnet, 
simuliert und eines auch schon mehrfach nachgebaut.

(Bin fasziniert von IC-freien Schaltnetzteilen, merkt man gar nicht, 
oder? ;) )

von Michael B. (laberkopp)


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Wf88 schrieb:
> Bin fasziniert von IC-freien Schaltnetzteilen,

Das war Philips auch.

Die gingen dann gerne kaputt.

Kein Wunder, es gab kaum Schutzschaltungen. Lief irgendwas aus dem Ruder 
(Sekundärkurzschluss, schwache Elkos, Überhitzung), rummste es eben.

Und reparieren war nicht so einfach, weil gleich ein halbes Dutzend 
Bauteile kaputt gingen. Hat man eins zu wenig gefunden und ersetzt, 
rummste es beim Einschalten gleich wieder.

Daher gab es dann ganze Reparatursätze mit einem Dutzend zu ersetzender 
Bauteile.

Klappte auch nicht immer.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wf88 schrieb:
> (Bin fasziniert von IC-freien Schaltnetzteilen, merkt man gar nicht,
> oder? ;) )

War ich auch mal fasziniert von, meist etwas komplexere Schaltungen, die 
aber auch auf die Sättigung der Drossel reagierten. Oder 
Royer-Konverter.

Danach kamen welche mit Schaltregel-IC, meist TL494 oder UC38XX. Jetzt 
sind es teildiskrete Regler mit Standard-ICs, meist schnelle OPs. So 
richtig mit Sägezahngenerator, Fehlerverstärkern, Soll- und 
Istwertvergleicher. Nur bei denen bekommt man alles genau so, wie man es 
will. Das geht schon bei LED-Anzeigen für Strom und Spannung los, 
welcher Schaltregel-IC hat die schon?

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