Forum: Projekte & Code DIY Operationsverstärker


von Brüno (dominic_m833)


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Moinmoin,

ich wollte euch an einem kleinen Educational-Projekt zum Thema OPV 
teilhaben lassen. Im Anhang findet ihr Bilder von der Platine und die 
zugehörigen Gerberdaten.

Rf, Rg, RD1 und RD2 werden als Buchsenleiste bestückt um bedrahtete 
Widerstände stecken zu können. In der Grundkonfiguration stecken in RD1 
und RD2 Kurzschlussbrücken.

Man kann normale OPV- wie auch Komparatorschaltungen aufbauen und 
charakterisieren.

Mit Roffset kann man einen Offsetabgleich vornehmen. Erwärmt man dann T1 
oder T2 per Handauflegen, sieht man wie sich der Offset verschiebt.

Mit Rbias kann man den Biasstrom der Ausgangsstufe einstellen. Hierbei 
kann man den Übergang von Class B zu Class AB beobachten.

Konfiguriert man die Platine als Spannungsfolger mit 10kOhm in der 
Rückkopplung (Jumper 2 rechts, Rf=10kOhm), kann man anhang des 
Spannungsabfalls an Rf den Biasstrom des Eingangs messen.

Das Open Loop Gain kann gemessen werden, indem man die invertierende 
Konfiguation wählt (Jumper 1 links, Jumper 2 rechts), ein Gain von 10 
über Rf=10kOhm und Rg=1kOhm wählt und eine Bodeplot-Analyse mit Kanal 
eins am invertierenden Eingang und Kanal 2 am Ausgang durchführt. 
Dadurch wird die Verstärkung vom Ausgang zum invertierenden Eingang 
gemessen. Durch das Ändern von RD1, RD2 und C1 kann das Open Loop Gain 
verändert werden.

Als Einstieg gehe ich die Schaltung inklusive der zu erwartenden 
Spannungen und Ströme für Komparator und Spannungsfolger theoretisch 
durch. Die werden dann als erstes am lebenden Objekt nachgemessen.

Fallen euch noch weitere, schöne Experimente ein?

Beste Grüße

Dominic

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Der Stromspiegel aus T6 und T7 hat diskret nicht so richtig viel Sinn. 
Da könntest du statt D6 auch 'ne Diode nehmen. Wenn schon als 
Stromspiegel, dann besser einen Doppeltransistor benutzen.

Diskrete OPVs waren als Leistungs-NF-Verstärker früher nicht unüblich. 
(Inzwischen baut man die vermutlich lieber als Klasse D auf.)

von Ralph S. (jjflash)


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Schönes Projekt !

Für welche Zielgruppe ist die Schaltung gedacht ?

von Brüno (dominic_m833)


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Jörg W. schrieb:
> Da könntest du statt D6 auch 'ne Diode nehmen.

Eine Diode hat eine andere Kennlinie als ein Transistor als Diode 
beschaltet - letztere ist dem Transistor deutlich ähnlicher. T8 hat auch 
noch Teil am Stromspiegel und die Schaltung sollte mit Bauteilen aus der 
Grabbelkiste funktionieren.

Ralph S. schrieb:
> Für welche Zielgruppe ist die Schaltung gedacht ?

Sie wurde ursprünglich für Mikrotechnologen-Azubis und -Techniker 
'entwickelt', die Platine kommt aber mittlerweile auch am Technischen 
Gymnasium und an der nächsten Uni zum Einsatz.

Im Anhang habe ich noch einen Screenshot von der Open-Loop-Gain-Messung 
und der Verstärkung des entsprechenden 10fach Invertierten Verstärker 
gefunden. Bei letzterem stimmt aber die Skalierung nicht, da hat der 
Azubi am Tastkopf 10x und 1x verwechselt. Zieht man 20dB ab, passt auch 
das GBW :)

Kanal 1 ist hierbei das Eingangssignal (~19mVpp, also real ~190mVpp), 
Kanal 2 das Ausgangssignal (~1,9Vpp) und Kanal 3 der invertierende 
Eingang (~3mVpp) bei 1kHz, was wie zu erwarten exakt mit den 56dB 
Loopgain aus dem Bodeplot übereinstimmt.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Jörg W. schrieb:
> Der Stromspiegel aus T6 und T7 hat diskret nicht so richtig viel Sinn.
> Da könntest du statt D6 auch 'ne Diode nehmen. Wenn schon als
> Stromspiegel, dann besser einen Doppeltransistor benutzen.

Na ja, wenn man die im Layout so dicht zusammensetzt, das man beide 
"Rücken an Rücken", an der flachen Seite zusammenklebt, oder mit einem 
Schrumpfschlauch zusammenfasst, damit der Temperaturgang gleich ist, ist 
wenigstens der Lerneffekt da.
Dann könnte der Wissenszuwachs Stück für Stück erfolgen:
- zwei unterschiedliche Transistoren
- zwei als Pärchen ausgemessene Transistoren
- Pärchen thermisch gekoppelt

von Brüno (dominic_m833)


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Gerald B. schrieb:
> Dann könnte der Wissenszuwachs Stück für Stück erfolgen:
> - zwei unterschiedliche Transistoren
> - zwei als Pärchen ausgemessene Transistoren
> - Pärchen thermisch gekoppelt

Gute Idee! Dafür müsste man die Emitter-Degeneration Widerstände R7-R9 
deutlich verkleinern. Mit den 1kOhm sieht man von den 
Transistortoleranzen so gut wie nichts.

Wenn man den OPV zumindest einigermaßen sinnvoll einsetzen möchte, gilt 
das auch für R5 und R6. Mit den aktuell hohen Werten kann man aber 
relativ wenig kaputt spielen und bei gemessenen Spannungen über den 
Widerständen hat man automatisch 1V=1mA.

: Bearbeitet durch User
von Christoph M. (mchris)


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Das Projekt finde ich ganz nett. Bemerkenswert ist die niedrige 
Grenzfrequenz.
Gibt es eine LtSpice Simulation dazu?

Hier noch ein Link auf ein anderes Transistor OP Projekt:
https://hackaday.com/2021/01/30/an-op-amp-from-the-ground-up-2/

Beitrag #7438578 wurde vom Autor gelöscht.
von Brüno (dominic_m833)


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Christoph M. schrieb:
> Gibt es eine LtSpice Simulation dazu?

Die ist ja  schnell gemacht, siehe Anhang :) Das simulierte GBW von 
750kHz liegt zumindest in der gleichen Größenordnung wie das gemessene 
von 400kHz.

Christoph M. schrieb:
> Hier noch ein Link auf ein anderes Transistor OP Projekt:
> https://hackaday.com/2021/01/30/an-op-amp-from-the-ground-up-2/

Das Projekt kenne ich, ist für den Unterricht aber IMHO zu weit weg von 
einer realen Implementierung.

von Udo K. (udok)


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Die Schaltung ist doch einfach nur grausam schlecht.
Was soll der 1k Ausgangswiderstand?  Der 1nF ruiniert den Frequenzgang.
Zwei Transistoren mehr, und die Schaltung könnte wenigstens ansatzweise 
mit einem käuflichen Opamp aus den 70'ern mithalten.
Ein vernünftig entwickelter 2-Transistorverstärker ist einfacher zu 
verstehen, und hat zudem 1-2 Vorteile gegenüber einem käuflichen 
Opamp...

von Brüno (dominic_m833)


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Udo K. schrieb:
> Was soll der 1k Ausgangswiderstand?

Wer lesen kann ist klar im Vorteil:

Brüno schrieb:
> Wenn man den OPV zumindest einigermaßen sinnvoll einsetzen möchte, gilt
> das auch für R5 und R6. Mit den aktuell hohen Werten kann man aber
> relativ wenig kaputt spielen und bei gemessenen Spannungen über den
> Widerständen hat man automatisch 1V=1mA.

Udo K. schrieb:
> Zwei Transistoren mehr, und die Schaltung könnte wenigstens ansatzweise
> mit einem käuflichen Opamp aus den 70'ern mithalten.

Dass soll er garnicht? Ich denke du meinst den Stromspiegel im 
Long-Tailed-Pair? Der würde die Möglichkeit den Offset so einfach und 
verständlich einzustellen zunichte machen und das Open Loop Gain soweit 
erhöhen, dass es mit einfachen Mitteln nicht mehr messbar wäre. 
Letzteres gilt übrigens auch für den 1nF-Kondensator.

Udo K. schrieb:
> Ein vernünftig entwickelter 2-Transistorverstärker ist einfacher zu
> verstehen, und hat zudem 1-2 Vorteile gegenüber einem käuflichen
> Opamp...

...und hat nichts mit Mikrotechnologie zu tun. Mal ganz abgesehen davon, 
dass das mit den Vorteilen so pauschal einfach nur Bullshit ist.

Udo K. schrieb:
> Die Schaltung ist doch einfach nur grausam schlecht.

Dein Verständnis der Zielsetzung ist doch einfach nur grausam schlecht.

: Bearbeitet durch User
von Brüno (dominic_m833)


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So schaut die Platine dann in echt mit noch ein paar Anpassungen aus. 
Die Techniker hatten heute viel Spaß :)

von Rubble C. (Gast)


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Hammer Projekt!

Erinnert mich daran, wie ich selbst auf dem Breadboard einen 
grundlegenden OPV zusammengesteckt habe, und Schritt für Schritt 
ausgebaut habe, mit Long-Tail, current source, output buffer etc. Dieses 
PCB macht es aber bedeutend einfacher.

Meiner Meinung nach ist der Selbstbau ein unerlässliches Lehrstück, um 
wirklich zu verstehen wie ein OpAmp funktioniert.

Eine weitere Messung könnte sein: Common Mode Rejection. Dazu den 
current source / current mirror im long tail mit einem Widerstand 
brücken. Das gibt eine richtig miese CMR! Identische Spannung an beiden 
Inputs (z.B. 3V) gibt dann schon richtig viel Signal am Output und man 
erkennt dass die current source im long tail eine geschätzte 1000-10000 
fache Verbesserung der CMR bringt. Ich hab erst mit diesem Experiment 
kapiert, wozu um CMR soviel aufhebens gemacht wird.

von Andrew T. (marsufant)


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@ Brüno:  Als Vorschlag würde ich noch 2 1N4002 einbauen über die +/-15V 
Versorgung, um ein Zerstören bei versehentlicher Verpolung der 
Betriebsspannung abzusichern.
Vorschlag ist natürlich optional.

: Bearbeitet durch User
von Brüno (dominic_m833)


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Sehr schöne Ideen! Ich bin nur noch als Gastdozent tätig, werde die 
Ideen aber weiterleiten :)

von Christoph M. (mchris)


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>> Gibt es eine LtSpice Simulation dazu?
>Die ist ja  schnell gemacht,

Danke für die Simulation :-)

Udo K schrieb
>Zwei Transistoren mehr, und die Schaltung könnte wenigstens ansatzweise
>mit einem käuflichen Opamp aus den 70'ern mithalten.

Du kannst ja einfach mal eine LtSpice-Simulation anhängen, dann kann man 
sehen, ob 2 Transistoren mehr wirklich etwas bringen.

Hier gibt es einen 741 mit Transistoren. Der benötigt aber mehr als nur 
2 Transistoren mehr:

https://www.tinytransistors.net/2021/03/22/the-tt741-a-discrete-plug-in-741-replacement/

von Brüno (dominic_m833)


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Christoph M. schrieb:
> Du kannst ja einfach mal eine LtSpice-Simulation anhängen, dann kann man
> sehen, ob 2 Transistoren mehr wirklich etwas bringen.

Je nach Degenerationswiderständen bringen die rund 20-30dB mehr DC Open 
Loop Gain. Dafür wäre der OPV aber bei geringeren Schleifenverstärkungen 
nicht mehr stabil. Das ist meine Variante, auch dank des angeblich 
überflüssigen 1nF-Kondensators.

: Bearbeitet durch User
von Udo K. (udok)


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Der Stromspiegel bringt nicht nur mehr Open-Loop Gain, sondern sorgt 
auch dafür, dass die Nichtlinearitäten der Eingangstufe vernachlässigbar 
sind.
Wenn du noch einen Transistor spendierst, dann kannst du auch die 
Nichtlinearitäten der Spannungsverstärkerstufe eliminieren.

Die Strombegrenzung sollte man meiner Meinung nach praxisnaher machen.
Mit dem 1k Ausgangswiderstand ist die Schaltung unrealistisch.

Meiner Meinung nach ist dieser Spielzeug-Opamp verlorene Zeit:
Die Schüler, die das Opamp-Prinzip verstanden haben, brauchen ihn nicht 
aufzubauen und durchzumessen. Und die, die das Prinzip nicht verstanden 
haben, sind mit der Komplexität überfordert.
In der Praxis kann keiner damit was anfangen, da heutige Opamps anders 
aufgebaut sind.  Die Zeit wäre besser verwendet, typische 
Opamp-Schaltungen (Filter, Verstärker, ideale Gleichrichter etc.) 
aufzubauen, mit käuflichen Standard-Opamps.  Da hat man später mehr 
davon, vorallem wenn man die nicht idealen "Dreckeffekte" in der Messung 
herausarbeitet.

Wenn man low-level Schaltungsdesign lehren will (heute 
kontraproduktiv!), dann ist es meiner Meinung nach besser, mit 
einfacheren Transistorverstärkern zu experimentieren.  Die kann man noch 
relativ einfach durchrechnen.  Die LTSpice Simulationen sind für die 
Katz, die führen zu keinem Verständnis, da wird nur irgendwie irgendwas 
rumprobiert.  In der Praxis funktionieren die so entwickelten 
Schaltungen dann auch nicht besonders gut - die Modelle sind zu einfach 
oder falsch, und das Schaltungsprinzip geht in der Komplexität unter.

: Bearbeitet durch User
von Brüno (dominic_m833)


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Der Stromspiegel fügt zusätzliche Komplexität hinzu, die im edu-Kontext 
kein Mensch braucht. Wer sowas schonmal gemacht hat, weiß wie schön es 
ist wenn der Eingangsoffset per Poti minimiert wird und sich die 
Teilnehmer freuen, dass die vorher angestellten Rechnungen bezüglich des 
Werts von Rbias richtig waren.

Die Strombegrenzung interessiert an der Stelle ebenfalls niemand. Alles 
andere wäre unnötig komplex. Die einfache Nutzung als Strommessshunt 
wäre auch dahin.

Udo K. schrieb:
> Meiner Meinung nach ist dieser Spielzeug-Opamp verlorene Zeit:
> Die Schüler, die das Opamp-Prinzip verstanden haben, brauchen ihn nicht
> aufzubauen und durchzumessen. Und die, die das Prinzip nicht verstanden
> haben, sind mit der Komplexität überfordert.

Deine Meinung ist erfahrungsgemäß einfach nur falsch. Erstere freuen 
sich über das tiefere Verständnis und können zweitere bei der Annäherung 
an das Thema unterstützen. Zweitere blühen richtig auf weil sie 
(zumindest ansatzweise) begreifen, was auf einem Die abgeht und worauf 
man dementsprechend zu achten hat. Ich hatte bis jetzt keinen einzigen, 
der das Arbeiten an der Platine nicht gut fand.

Udo K. schrieb:
> Die Zeit wäre besser verwendet, typische
> Opamp-Schaltungen (Filter, Verstärker, ideale Gleichrichter etc.)
> aufzubauen, mit käuflichen Standard-Opamps.

Udo K. schrieb:
> Wenn man low-level Schaltungsdesign lehren will (heute
> kontraproduktiv!), dann ist es meiner Meinung nach besser, mit
> einfacheren Transistorverstärkern zu experimentieren.  Die kann man noch
> relativ einfach durchrechnen.

Wer hat denn gesagt, dass wir das nicht tun? 😏 Davon mal ab, speziell 
für Mikrotechnologen ist low-level sehr produktiv, siehe oben.

Fassen wir zusammen: Deine technischen Einwürfe sind weder mir neu noch 
für den Zweck der Platine relevant. Dein Aufreiben an der angeblich 
fehlerhaften Unterrichtsgestaltung ist völlig am Thema vorbei, weil du 
exakt nichts über die Unterrichtsgestaltung weißt. Du regst dich darüber 
auf, dass die Schaltung zu komplex sei (was sie erwiesenermaßen nicht 
ist), willst sie aber wenn dann bitte noch komplexer haben (was kein 
Mensch braucht). Wieso trägst du nichts sinnvolles bei oder (wenn du das 
nicht kannst) trollst dich einfach?

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von Rubble C. (Gast)


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+1

von Christoph M. (mchris)


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Nach ein ganz andere Frage:
Die Spannungsversorgung ist ja mit +-15V angegeben.
Es wäre schön, wenn man den Aufbau ohne Labornetzteil verwenden könnte.
Als einfachste Art der Spannungsversorgung fallen mir zwei 9V 
Blockbatterien ein.
Vielleicht ginge auch mittels Arduino einen Hoch- und einen 
Tiefsetzsteller mittels PWM, einem Transistor und Spule zu erzeugen. 
Dann ginge das ganze auch am USB des PCs.

Bild im Anhang: Arduino Boost Converter
https://www.youtube.com/watch?v=ePTQMcEjegA

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von Brüno (dominic_m833)


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Christoph M. schrieb:
> Es wäre schön, wenn man den Aufbau ohne Labornetzteil verwenden könnte.
> Als einfachste Art der Spannungsversorgung fallen mir zwei 9V
> Blockbatterien ein.

Das könnte man schon mit der jetzigen Variante tun. Im aktuellen Ablauf 
ist das Zusammenstöpseln der bipolaren Versorgungsspannung mit den 
Labornetzteilen eine schön praxisnahe 'Herausforderung'.

von Christoph M. (mchris)


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>Im aktuellen Ablauf
>ist das Zusammenstöpseln der bipolaren Versorgungsspannung mit den
>Labornetzteilen eine schön praxisnahe 'Herausforderung'.

Vielleicht hast du Recht. Man vergisst immer schnell, dass die Studenten 
noch keine Erfahrung haben.
Im anderen Fall der Erzeugung der der Versorgungsspannung mit dem obigen 
Boostkonverterprinzip käme neben dem Verständnis des 
Operationsverstärkers noch das Verständnis der 
Schaltnetzteilspannungskonverterprinzipien hinzu, die heutzutage nicht 
weniger wichtig sind.

von Udo K. (udok)


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Brüno schrieb:
> Fassen wir zusammen: Deine technischen Einwürfe sind weder mir neu noch
> für den Zweck der Platine relevant. Dein Aufreiben an der angeblich
> fehlerhaften Unterrichtsgestaltung ist völlig am Thema vorbei, weil du
> exakt nichts über die Unterrichtsgestaltung weißt. Du regst dich darüber
> auf, dass die Schaltung zu komplex sei (was sie erwiesenermaßen nicht
> ist), willst sie aber wenn dann bitte noch komplexer haben (was kein
> Mensch braucht). Wieso trägst du nichts sinnvolles bei oder (wenn du das
> nicht kannst) trollst dich einfach?

Fassen wir zusammen:  Du hast ein Problem mit Leuten, die nicht deiner 
Meinung sind. Wenn du nicht mit Kritik klarkommst solltest du deine 
Schaltung einfach nicht hier herzeigen.  Oder hast du erwartet, das hier 
jeder in Jubel ausbricht?

Mangels Gegenargumenten bin ich immer noch der Meinung, das das nicht 
zielführend ist, was du machst. Ganz im Gegenteil vermittelst du völlig 
veraltetes Wissen. Leuten wie dir haben wir es zu verdanken, das die EU 
auch in Zukunft hinter Silicon Valley hinterherhinkt.

Als Beispiel deine Offsetkorrektur: Die korrigiert den Offset nur an 
einer einzigen Temperatur, verschlimmert dabei aber den Offsetverlauf 
über die Temperatur, und ist daher seit >30 Jahren nicht mehr in 
Verwendung.

Bisher habe ich eine primitive Schaltung gesehen, die interessierte 
Schüler abturnt - welcher Schüler will sich schon mit 50 Jahre alter 
Technik auseinandersetzen?  Und weniger begabte Schüler sind damit 
überfordert, da hast du schon Probleme einen einfachen 
Transistorverstärker zu erklären.

Die begrenzte Zeit wäre besser genutzt, moderne Opamp Grundlagen zu 
lehren, oder praxisnahe Schaltungen mit käuflichen Opamps 
durchzurechnen, falls der Bau von Opamps nicht im Vordergrund steht.

Die Frage, ob heute überhaupt noch irgendwas relevantes mit bipolaren 
Transistoren gemacht wird lasse ich mal stehen...

von Brüno (dominic_m833)


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Christoph M. schrieb:
> Man vergisst immer schnell, dass die Studenten
> noch keine Erfahrung haben.

+1

von Brüno (dominic_m833)


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Udo K. schrieb:
> Du hast ein Problem mit Leuten, die nicht deiner
> Meinung sind.

Na, ich habe nur zusammengefasst wie du hier auftrittst, nämlich völlig 
planlos und komplett am Thema vorbei. Kann man machen, ist halt nur 
nicht allzu sinnstiftend.

von Andrew T. (marsufant)


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Udo K. schrieb:
> Die Frage, ob heute überhaupt noch irgendwas relevantes mit bipolaren
> Transistoren gemacht wird lasse ich mal stehen...

Aktuelle Kfz Steuergeräte sind z.B. voll davon -- weil es die Funktion 
bei gleichzeitig Kosteneffizienz bietet.

Ob nun ECU und PNG im Kfz relevant sind, muss jeder selber entscheiden 
.-)

von Brüno (dominic_m833)


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Udo K. schrieb:
> Die korrigiert den Offset nur an
> einer einzigen Temperatur, verschlimmert dabei aber den Offsetverlauf
> über die Temperatur, und ist daher seit >30 Jahren nicht mehr in
> Verwendung.

Einen hab ich noch: Das sind genau die Dinge, die im Nachgang an die 
Experimente diskutiert werden. Der Wert von Rbias errechnet sich u.a. 
aus Vbe von T3, und die ist bekanntermaßen temperaturabhängig. Das 
gleiche gilt für mögliche Verbesserungen wie den Stromspiegel im 
Longtail oder einem Darlington anstatt von T3. Die richtig guten kommen 
da von selbst drauf und können das auch ihren Mitschülern vermitteln. 
Wenn das aber schon alles auf der Platine mit drauf wäre, wäre der Spaß 
dahin.

Das war aber mehr für die Allgemeinheit, nicht dass sich @Udo noch 
angestachelt fühlt etwas sinnvolles beizutragen..

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (ahz)


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Udo K. schrieb:
> Die begrenzte Zeit wäre besser genutzt, moderne Opamp Grundlagen zu
> lehren, oder praxisnahe Schaltungen mit käuflichen Opamps
> durchzurechnen, falls der Bau von Opamps nicht im Vordergrund steht.

Wie wäre es, wenn Du einfach mal DEIN Skript und die entsprechende HW 
für die Ausbildung postest anstatt hier nur rumzumeckern?

Ich finde Dominiks Ansatz sehr anschaulich und er macht den Azubis 
sicher auch viel Spass.
Natürlich hat sich in den letzten Jahren einiges in der Technik 
weiterentwickelt. Aber es macht wenig Sinn die Leute gleich am Anfang zu 
überfordern.

von Henrik V. (henrik_v)


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Gefällt mir auch :)
Wenn die Azubis angefixt sind: Gib ihnen das hier zum lesen:
(Ist zwar EN, aber die jungen Leute können das meist besser als man 
selbst)
https://www.glensstuff.com/pong/oscilloscope_pong.pdf

Sehr schön in der Doku sind doppelten Schaltpläne, einmal als OP-Lösung 
und die Transistorlösung.

von Purzel H. (hacky)


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Ich find das Projekt super. Weiter so. Allenfalls per Webshop anbieten.

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph M. schrieb:
> Vielleicht ginge auch mittels Arduino einen Hoch- und einen
> Tiefsetzsteller mittels PWM, einem Transistor und Spule zu erzeugen.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Kennst du die Grundlagen der step up 
Sperrwandler, die Regelcharacteristik im kontinuierlichen und 
diskontinuierlichen Betrieb ?

Schon eine spottbilliger MC34064 hat einen Stromsensor Rsc der die PWM 
Zeit beeinflusst. Dein Arduino erkennt nicht mal, wenn die Schaltung von 
diskontinuierlichen Betrieb in den kontinuierlichen übergeht.

Wenn ein Arduino ohne Überschwinger und Regeloszillationen regeln soll, 
muss er einen PID Regler durchrechnen. Möglichst bei jedem PWM Zyklus. 
Vielleicht schafft man den PID in Festkommaarithmetik per Assembler 
nachzubilden. Selbst dann liegt die PWM Frequenz eher niedrig, sagen wir 
1kHz. Das bedeutet grosse Spulen und grosse Elkos und trotzdem langsames 
Nachregeln gegenüber aktuellen step up IC die mit 1MHz arbeiten. Aber 
möglich ist es, klar.

Bleibt nur die Frage, ob dein USB auch genug Strom liefert.

von Christoph M. (mchris)


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Michael B. (laberkopp)
>Schon eine spottbilliger MC34064 hat einen Stromsensor Rsc der die PWM
>Zeit beeinflusst. Dein Arduino erkennt nicht mal, wenn die Schaltung von
>diskontinuierlichen Betrieb in den kontinuierlichen übergeht.

Das hängt von der Firmware ab.

>Wenn ein Arduino ohne Überschwinger und Regeloszillationen regeln soll,
>muss er einen PID Regler durchrechnen.

Es wäre nicht der erste PID-Regler, der auf einem Arduino berechnet 
wird.

>Bleibt nur die Frage, ob dein USB auch genug Strom liefert.

Das hängt vom Wirkungsgrad des Wandlers und vom Strombedarf der 
Schaltung ab

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