Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning ADSP-2101 Frage


von Sebastian M. (chick3n)


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Ich muss vielleicht einen ADSP-2101 in einer Schaltung ersetzen.

In der Schaltung steckt ein ADSP-2101KP-40. Der genaue Typ (KP-40), ist 
natürlich nicht zu finden.

Im Datenblatt: 
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADSP-2101.pdf
ab Seite 61, ist dieser Typ nicht aufgeführt. Das "KP" deutet wohl auf 
den Temperaturbereich, und ein PLCC Package hin.

Die "40" scheint auf die "instruction rate" hinzuweisen. Also 10,24MHz.

Ist es möglich einen ADSP-2101KP-40 gegen bspweise einen ADSP-2101BP-50 
zu tauschen? Der hat wohl eine "instruction rate“ von 12,5MHz.

In der Originalschaltung wird der ADSP-2101KP-40, mit 10MHz betrieben.

Wäre das kompatibel?

Danke!

von Sebastian M. (chick3n)


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Ich habe nun, im Gegensatz zu gestern Abend, den exakt gleichen Typ für 
einen guten Preis bei Ebay gefunden. :)

Aber vielleicht trotzdem eine interessante frage...

von Rick (rick)


Angehängte Dateien:

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Sebastian M. schrieb:
> Wäre das kompatibel?
Vermutlich ja.
I.d.R. lassen sich Chips die für höhere Frequenzen spezifiziert sind 
auch langsamer betreiben.
Genauere Auskunft sollte das Datenblatt geben...
Tatsächlich: Die maximale Periodendauer (=kleinste Frequenz) für alle 
aufgeführten Varianten beträgt 150 ns also ca. 6,6 MHz.

von Hp M. (nachtmix)


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Sebastian M. schrieb:
> habe nun, im Gegensatz zu gestern Abend, den exakt gleichen Typ für
> einen guten Preis bei Ebay gefunden.

Vielleicht.
Prinzipiell ist der BP "besser" (und teurer) als der KP, da er für den 
industriellen Temperaturbereich geeignet ist, während der KP nur für 0 
.. +70°C spezifiziert ist. Der Hersteller entscheidet das anhand von 
Meßwerten bei der Endkontrolle.
Ansonsten sind die beiden gleich.

Die geringe Geschwindigkeit des Orginalchips lässt auf ein recht frühes 
Exemplar schliessen, und da kommt evtl  die Revisionsnummer zum Tragen, 
die in der nächsten Zeile steht (Seite 14 im DB).
Bei den Revisonen beseitigt der Hersteller gewöhnlich stillschweigend 
irgendwelche unvorhergesehenen Probleme, die sich erst im Laufe der Zeit 
gezeigt haben.
Manchmal hat das aber auch Konsequenzen für die empfohlene/erforderliche 
Beschaltung.
Bei einer Änderung der Revisionnummer sollte man also prüfen, ob das 
gekaufte Exemplar wirklich vollständig kompatibel ist, oder ob man am 
Programm oder der Hardware etwas ändern sollte.

von Sebastian M. (chick3n)


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Der alte Baustein ist Rev. 3.2. Der neue Rev. 5.0.
Es scheint zu funktionieren....

von Motopick (motopick)


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> gewöhnlich stillschweigend

Aenderungen werden in einem Erratasheet dokumentiert.

Bei anderen herstellern "darf" man dann in der Toolchain die
passende Version des "Silicons" einstellen.
Von der kann es dann sogar Minorreleases geben: "Silicon 3.2".
Dabei tauschen sogar die Assembler kritische Codesequenzen
gegen Workarounds aus.

Aber es wird nicht immer alles besser. Ganz alte 68EC030 haben
z.B. noch eine MMU. Die dann spaeter "abhanden" gekommen ist.

> Es scheint zu funktionieren....

Da hast du dann aber Glueck gehabt.

von A. F. (chefdesigner)


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Motopick schrieb:
> Dabei tauschen sogar die Assembler kritische Codesequenzen
> gegen Workarounds aus.

Und davon gibt es nicht wenige. Man sollte meinen , dass in heutiger 
Zeit die Entwicklungswrkzeuge, die während der Herstellung der 
Prozessoren eingesetzt werden, so ausgereift sein müssten, dass sie 
Baufehler vermeiden.

Scheint aber nicht so zu sein. Wir kämpfen auch gerade wieder gegen 
Probleme, die ganz offenbar von einem der neuen Compiler kommen, der 
Code produziert, welcher auf älteren Prozessoren nicht läuft. Da braucht 
sich zur ein Defaultwert zu verstellen und der Compi nimmt neues 
Silizium an, unterlässt dann work around #734 und nichts geht mehr.

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